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Mit diesem Buch lernst du den Sternenhimmel kennen. Tauche nach und nach immer tiefer in den Weltraum ein. Zunächst erfährst du, was unsere Jahreszeiten mit den Sternen zu tun haben. Dann lernst du, die Sternbilder sicher zu erkennen. Du bastelst eine Sternkarte und eine eigene Rotlichtlampe und reist zu den Planeten. Später geht es in den tiefen Himmel, zu den Deep-Sky-Objekten: Mit einem Fernglas oder einem Teleskop findest du Sternhaufen und beobachtest die Andromedagalaxie in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Bestens geeignet für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren.
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Seitenzahl: 204
Bibliografische Informationder Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-71908-2ePub ISBN: 978-3-527-83613-0
Cover-Illustration auf T-Shirt: © NinjaStudio – stock.adobe.comKorrektur: Geesche Kieckbusch, Hamburg
Cover
Titelblatt
Impressum
Einleitung
Hallo Astro-Fan!
Über dieses Buch
Über dich und dein Hobby Astronomie
Über die Symbole, die ich in diesem Buch verwende
Kapitel 1: Die Erde und du
Wo ist die Erde im Weltraum und dein Platz im Universum?
Die Erddrehung, Tag und Nacht und warum dir dabei nicht schwindlig wird
Die Jahreszeiten und unsere schräge Reise um die Sonne
Der Sonnenlauf während des Jahres
Baue dir einen eigenen Kompass
Himmelsrichtung bestimmen: Der Trick mit der Uhr
Vom blauen Himmel und gelben Sonnen
So baust du eine Sonnenuhr
Der Mond – alter Freund und treuer Begleiter
Kapitel 2: Bereit zur Expedition
5 Dinge, die ein Sternbeobachter braucht
Dein erster Beobachtungsabend
Kapitel 3: Die Sternbilder
Die erste Orientierung und die Basics
Die Frühlingssternbilder
Die Sommersternbilder
Die Herbststernbilder
Die Wintersternbilder
Kapitel 4: Das Sonnensystem
Wie du Planeten von Sternen unterscheidest
Wo sind heute Nacht Planeten zu sehen?
Die Sonne und das Planetensystem
Baue dein eigenes Planetensystem
Zwerge wie Pluto und andere Gestalten
Asteroiden, Kometen und Wunschsterne
Kapitel 5: Mit dem bloßen Auge
Himmlische Treffen: Mondsichel und Planeten
Hast du ein Superauge? Mache den Doppelstern-Test
Die Schildkröte in der Milchstraße
Eine Mondfinsternis oder Sonnenfinsternis beobachten
Sternschnuppen: Kosmische Feuerwerke
Leuchtende Nachtwolken entdecken
Polarlichter beobachten
Halos: Sonderbare Kreise
Die Raumstation ISS beobachten
Kapitel 6: Mit dem Fernglas
Was kannst du mit einem Fernglas sehen?
Das kann nur ein Fernglas
Das richtige Fernglas kaufen
So stellst du die Schärfe am Fernglas ein
Mit dem Fernglas zu Mond und Planeten
Mit dem Fernglas zu den Deep-Sky-Objekten
Kapitel 7: Mit dem Teleskop
Was kannst du mit einem Teleskop sehen?
Was ist ein Teleskop und welche Teile gibt es?
Wie sieht das Bild in einem Teleskop aus?
Wo blickst du hinein?
Welche Teleskope gibt es?
Montierung: Azimutal, parallaktisch oder Dobson?
Mehr Licht
Okulare und was sonst in deinen Koffer gehört
Baue dein Teleskop auf
Justiere dein Sucherfernrohr
Mit der Beobachtung starten
Die Methode des Trampolins: Das Starhopping
Zeichnen am Teleskop
Kapitel 8: Mit dem PC
Das Programm Stellarium
Wo sind heute Abend die Planeten zu sehen?
Deep-Sky-Objekte finden
Wie geht es weiter?
Zum Wiederfinden
Über den Autor
Danksagung
End User License Agreement
Cover
Titelblatt
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Zum Wiederfinden
Über den Autor
End User License Agreement
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Hast du schon oft zum Sternenhimmel hinaufgeblickt? Und dich gefragt, welches Sternbild oder welcher Planet das ist? Oder dir gewünscht, fremde Welten mit deinen eigenen Augen zu sehen? Damit bist du nicht allein!
Herzlich willkommen im Kreis der Sternfreunde!
Ist das Buch etwas für dich? Wenn es dir um graue Theorie oder reines Wissen geht, dann muss ich dich leider enttäuschen. Okay, das ist nicht das, was du willst? Das habe ich mir schon gedacht. Deswegen geht es in diesem Buch um die Praxis. Um eine einfache Anleitung zur Sternbeobachtung mit kleinen Projekten und vielen Tipps. So lernst du schnell, dich am Himmel zurechtzufinden und eigene Beobachtungen durchzuführen. Womit du in die Sterne schaust, kannst du selbst bestimmen: Mit dem bloßen Auge, mit dem Fernglas oder mit einem Teleskop. Andere reden über Astronomie, du machst sie!
Das Buch zeigt dir:
wie du dich schnell am Sternenhimmel orientieren kannst
einfache Wege, um den Polarstern und Sternbilder zu finden
wie du eine Sternkarte benutzt und jederzeit den aktuellen Sternenhimmel simulieren kannst
wie du eine Mondfinsternis beobachtest
eine einfache Methode, wie du mehr Sterne am Himmel erkennen kannst
wie du mit einem Fernglas in die Sterne blickst
wie du ein Teleskop aufbaust und benutzt
wie du mit Starhopping Planeten, Nebel und Galaxien findest
Und noch vieles mehr …
Wusstest du, dass jeder Mensch ein Forscher sein kann und du dafür nicht einmal studieren musst? Was dich zum Forscher, Wissenschaftler oder Astronomen macht, ist deine Neugier auf die Welt. In deinem Fall die Neugier auf den Kosmos.
Menschen, die in den Sternenhimmel schauen, sind oft an Wissenschaft interessiert. Aber nicht nur. Ich kenne eine Menge Sternfreunde, die einfach nur ein Naturwunder erleben wollen, gerne von fernen Welten träumen oder große Science-Fiction-Fans sind. Zum Beispiel schrieb der amerikanische Astrophysiker Carl Sagan mit »Contact« einen bekannten Sci-Fi-Roman, der sogar verfilmt wurde. Wenn du gerne in die Sterne schaust und dich brennend für das Thema interessierst, dann bist du ein Hobbyastronom.
Was brauchst du, um dieses Buch zu benutzen? Deinen Weg zu den Sternen kannst du völlig ohne Teleskop beginnen. In den ersten Kapiteln zeige ich dir, wie du mit dem bloßen Auge beobachten kannst. Noch besser und tiefer dringst du mit einem Fernglas oder Teleskop in das Weltall vor. Für alles stelle ich dir interessante Beobachtungen vor.
Auf den folgenden Seiten begegnen dir diese Symbole. Das bedeuten sie:
Die Glühbirne gibt dir wertvolle Tipps, die deine Beobachtungen erfolgreicher machen.
Wenn du das Warndreieck siehst, dann bekommst du einen sehr wichtigen Hinweis, den du unbedingt beachten solltest.
Beim Roboter stehen Erklärungen zu neuen Begriffen.
Hervorgehobene Textstellen lenken deine Aufmerksamkeit auf eine Abbildung.
Im Weltraum gibt es viel zu entdecken, lass uns nicht länger warten – legen wir los!
Kapitel 1
Willkommen an Bord. Auf diesem riesigen Raumschiff – unserem Planeten Erde – bist du geboren, aufgewachsen und reist schon seit Jahren durch das All, ohne etwas davon zu merken. Warst du schon mal im Maschinenraum und hast nachgesehen, wie der Antrieb der Erde eigentlich funktioniert? In diesem Kapitel lernst du etwas über die Erddrehung, wie die Jahreszeiten und Mondphasen entstehen und erfährst, warum der Mond uns manchmal austrickst. Lass uns starten!
Früher dachten die Menschen, die Erde wäre der Mittelpunkt des Universums und die Sonne würde sich um uns drehen. Etwa im Jahr 1500 kam dann ein Mann, der Nikolaus Kopernikus hieß. Er behauptete, eigentlich sei die Sonne der Mittelpunkt und die Erde würde sich um sie drehen. Damit hatte er fast recht.
Erst ein paar hundert Jahre später fanden Forscher heraus, dass wir nur ein winzig kleiner Punkt in einem riesigen Universum sind. Wir leben am Rand einer gewaltigen Galaxie, die sich Milchstraße nennt und etwa zweihundert Milliarden Sterne besitzt. Einer dieser vielen Sterne ist unsere Sonne, um die wir mit dem kleinen Planeten Erde kreisen. Lass uns ein Experiment machen!
Besorge dir eine halbe Tasse Sand oder Zucker und eine Unterlage, wie zum Beispiel einen Tonkarton.
Nimm eine Hand voll Zucker und streue in das Zentrum der Unterlage einen Kreis mit etwa 4 Zentimeter Durchmesser.
Nimm noch mehr Zucker, lass ihn durch die Finger rieseln und ziehe mehrere Spiralkreise um den Mittelpunkt.
Nun hast du die Milchstraße aus Zucker gebaut. Stell dir vor: Jedes Zuckerkorn ist ein Stern.
Suche dir nun eine Stelle am rechten Rand der Galaxie, so wie im Foto markiert.
Dieser kleine Punkt ist unsere Sonne, um den fast unsichtbar die Erde kreist.
Außerdem gibt es im Universum etwa hundert Milliarden weitere Galaxien wie die Milchstraße. Unvorstellbar!
Weiter hinten im Buch lernst du, wie du die Sterne und ferne Objekte dazwischen am besten beobachtest. Willst du jetzt schon Sterne sehen? Dann wirf einen Blick in Kapitel 3.
Du weißt es bestimmt: Die Erde steht nicht still, sondern dreht sich wie ein Kreisel um sich selbst. Deswegen erlebst du, wie es Tag und Nacht wird.
Stell dir vor, du siehst die Erde aus dem Weltraum. Dir fällt bestimmt auf, dass die linke Seite der Erde vom Sonnenlicht beschienen wird, während die rechte Seite im Schatten liegt. Aber einmal in 24 Stunden dreht sich die Erde um sich selbst und damit bekommt jede Region früher oder später Sonnenlicht ab.
Meinst du, die Erde drehe sich langsam? Kommen dir 24 Stunden viel vor? Dann hör dir mal das an: Ein Punkt am Äquator bewegt sich mit rasanten 1670 Kilometern pro Stunde. In einem Überschallflugzeug mit dieser Geschwindigkeit würde dir ganz schön der Bauch kribbeln.
Aber selbst das ist noch gar nichts, denn um die Sonne bewegt sich die Erde noch viel schneller. Sie reist mit 108.000 Kilometern pro Stunde. Trotzdem bekommen wir von der ungeheuren Geschwindigkeit nichts mit. Anders als in einem Zug oder in einem Karussell nehmen wir keine Landschaft um uns wahr, die rasend schnell an uns vorbeiwandert. Wir haben keine Bezugspunkte und nichts, was unser Gleichgewicht durcheinanderbringen könnte.
Jetzt kommt die Überraschung: Eigentlich dreht sich die Erde gar nicht in 24 Stunden um sich selbst, sondern sie braucht nur 23 Stunden und 56 Minuten. Trotzdem vergehen von heute Mittag bis morgen Mittag genau 24 Stunden. Verwirrt? Kein Wunder.
Beobachtest du einen Stern, wird er nach 23 Stunden und 56 Minuten genau an der gleichen Stelle stehen. Doch während dieser Zeit bewegt sich die Erde auch auf ihrer Bahn um die Sonne weiter, sodass die Erde noch ein kleines bisschen weiter rotieren muss, bis die Sonne wieder an der gleichen Stelle steht. Die kürzere Zeitspanne nennen Astronomen den Sterntag und die längere den wahren Sonnentag.
Du brauchst eine Taschenlampe, einen Ball oder eine Orange und ein dunkles Zimmer. In meinem Fall habe ich einen kleinen Erdglobus verwendet.
Schalte die Taschenlampe ein und lege sie mit der leuchtenden Seite nach vorn auf einen Schrank oder einen Tisch.
Nimm den Ball und halte ihn in der gleichen Höhe in zwei Meter Entfernung vor die Lampe.
Du siehst, dass eine Hälfte des Balls beleuchtet ist, während die andere Seite deines Balls in der Dunkelheit deines Zimmers liegt.
Drehe den Ball langsam um sich selbst.
Nun kommen Bereiche, die vorher in der Dunkelheit lagen, ins Licht und umgekehrt. An den Grenzen zwischen Tag und Nacht beginnt auf deinem Ball oder deiner Orange der Abend oder der Morgen – genau wie auf unserer Erde.
Du hast die Sonne sicher schon oft an verschiedenen Stellen am Himmel gesehen. Auch das liegt an der Drehung der Erde. Am Morgen ist sie im Osten ganz nah über dem Horizont zu sehen, mittags steht sie im Süden hoch am Himmel und am Abend entdeckst du sie auf der anderen Seite des Horizonts im Westen.
Wenn du einen Tag lang auf einem Feld irgendwo in Europa stehst und du einen freien Blick auf die Sonne hast, sieht es so aus, als ob die Sonne im Uhrzeigersinn von links nach rechts über den Himmel wandert. Hättest du die Möglichkeit, die Erde aus dem Weltraum zu sehen, würdest du eine Entdeckung machen: In Wahrheit steht die Sonne still und die Erde dreht sich gegen den Uhrzeigersinn.
Astronomen nennen die tägliche Bewegung der Sonne über den Himmel auch den Tagbogen oder die scheinbare Sonnenbahn. Scheinbar heißt sie eben deswegen, weil sich die Erde dreht und nicht der Himmel. Auch wenn es so aussieht und die Menschen vor vielen hundert Jahren genau das dachten.
Wie weißt du anhand der Sonne, wo die Himmelsrichtungen sind? Mittags ist das ganz leicht, denn dort, wo die Sonne an ihrem höchsten Punkt am Himmel steht, ist Süden. Die Wissenschaftler sagen übrigens auch: sie kulminiert.
Diese Methode funktioniert nur auf der Nordhalbkugel der Erde, zum Beispiel in Europa oder Nordamerika. Auf der Erdsüdhalbkugel, wie in Australien oder in Südafrika, steht die Sonne mittags nämlich im Norden.
Drehe dich um 12 Uhr Winterzeit oder um 13 Uhr Sommerzeit in Richtung Sonne, sodass dein eigener Schatten hinter dich fällt.
Schaue niemals direkt in die Sonne!
Breite die Arme aus und strecke sie von dir, wie die Tragflächen eines Flugzeuges.
Genau vor dir ist Süden, deine linke Hand zeigt nach Osten und deine rechte Hand nach Westen.
Unser Raumschiff Erde liegt nicht besonders gerade im Raum, sondern schräg wie ein Boot mit Schlagseite. Nur mit dem Unterschied, dass unser Boot niemals untergeht. Genauer gesagt ist unser Planet um 23,5 Grad im Raum gegenüber der Umlaufbahn geneigt.
Was heißt das? Man denkt sich durch die Mitte der Erde eine Linie, die durch den Nord- und Südpol der Erde läuft. Es ist die Drehachse der Erde, was Forscher auch als die Erdachse bezeichnen.
Jede Kugel und jede Scheibe, die sich dreht, besitzt ebenfalls eine Drehachse. Zum Beispiel die Räder eines Autos. Oder wenn du einen Ball mit nur zwei Fingern an der jeweils gegenüberliegenden Seite hältst, dann sind deine Finger die Achse des Balls.
So ist es auch mit der Erde: Man sieht die Achse nicht, aber sie ist da.
Innerhalb von einem Jahr umläuft unsere Erde die Sonne auf einer leicht elliptischen Bahn, also einem zusammengedrückten Kreis. Die Neigung der Erde verändert sich niemals und die Achse zeigt immer in dieselbe Richtung.
Am 21. Dezember beginnt der astronomische Winter, diesen Zeitpunkt nennt man auch
Wintersonnenwende
. Die Nordhälfte der Erde zeigt dabei von der Sonne weg, so als würde sie sich ein wenig zurücklehnen. Der Sonnenstand ist deshalb sehr niedrig, der Winkel der Sonnenstrahlen flach. Die Tage sind jetzt sehr kurz und die Nächte lang.
Genau drei Monate später beginnt am 20. März der Frühling, den Astronomen auch die
Tag- und Nachtgleiche
nennen. Das heißt: Der Tag ist genauso lang wie die Nacht.
Am 21. Juni beginnt mit der Sommersonnenwende der Sommer. Wir erleben die längsten Tage, es wird erst um 22 Uhr dunkel und die Nächte sind extrem kurz. Die nördliche Erdhälfte zeigt in Richtung der Sonne, du kannst dir also vorstellen, dass sich die Erde vor der Sonne verneigt. Deswegen steht sie tagsüber auch sehr hoch am Himmel.
Am Nordpol geht die Sonne für ein halbes Jahr überhaupt nicht unter. Das nennt man auch den Polartag. Dafür herrscht dort im Winter ein halbes Jahr Dunkelheit – die Polarnacht.
Am 22. September fängt der Herbst an. Wie im März haben wir die Tag- und Nachtgleiche, der Tag ist also genauso lang wie die Nacht. Während die Sonne im Winter ganz tief am Himmel und im Sommer ganz hochsteht, entdeckst du sie im Frühjahr und Herbst in einer mittleren Höhe.
Zum Glück ist die Erde gegen die Sonne geneigt. Denn dadurch ist es möglich, fast überall auf der Erde zu leben und immer mal wieder aufgewärmt zu werden. Und wie du gesehen hast, entstehen dadurch überhaupt erst die Jahreszeiten.
Würde die Erde gerade im Raum stehen, wäre der Sonnenlauf immer exakt gleich. In einigen Gebieten wäre es – wie am Äquator – immer heiß und trocken und in anderen sehr kalt.
Auf der Südhalbkugel der Erde herrschen genau entgegengesetzte Bedingungen. Wenn bei dir Sommer ist, haben die Menschen in Australien Winter. Und wenn bei dir Winter ist, haben sie Sommer.
Der Abstand der Erde zur Sonne ist nicht immer gleich. Innerhalb von 365 Tagen nähert sich die Erde der Sonne auf 147 Millionen Kilo-meter und entfernt sich später auf 152 Millionen Kilometer. Astronomen sagen auch, die Erde steht im Perihel (sonnennächster Punkt) und im Aphel (sonnenfernster Punkt).
Die Geschwindigkeit, mit der wir die Sonne umkreisen, ist auch unterschiedlich, denn im sonnennächsten Teil der Bahn wird die Erde durch die große Masse der Sonne beschleunigt.
Interessant: Wenn wir in Europa Sommer haben, dann ist die Erde am weitesten von der Sonne entfernt. Die Entfernung zur Sonne sagt also nichts über die Jahreszeiten aus.
Die Sonne steht während des Jahres unterschiedlich hoch. Das hängt mit der Neigung der Erde zusammen und wie ihre Achse zur Sonne ausgerichtet ist.
Während des Jahres geht die Sonne auch nicht immer an der gleichen, sondern an ganz verschiedenen Orten auf. Im Frühling und im Herbst geht sie genau im Osten auf, im Sommer dafür eher im Nordosten und im Winter im Südosten.
Wenn du wissen willst, wo die Sonne während des Jahres genau auf- oder untergeht, dann kannst du dir ein weißes Blatt Papier nehmen und deine eigenen astronomischen Aufzeichnungen machen. Genauso haben das früher auch die ersten Wissenschaftler gemacht.
Stelle dich am frühen Morgen auf ein Feld mit einer guten Sicht in Richtung Osten. Am besten schon, wenn es noch nicht ganz hell ist.
Was siehst du, wenn du nach Osten blickst? Ein paar Häuser oder einen Kirchturm? Vielleicht einen auffälligen Baum?
Nimm einen Bleistift und zeichne das, was du im Osten siehst, auf dein Blatt.
Ist die Sonne schon über dem Horizont zu erkennen? Im Moment ihres Aufgangs sieht sie noch ganz rot oder orange aus.
Achte darauf, wo die Sonne genau aufgeht, beachte die gezeichneten Bäume oder Häuser und zeichne die Sonne an der passenden Stelle. Schreibe das Datum und die Uhrzeit dazu.
Wiederhole das Ganze immer wieder im Verlauf des Jahres.
Im Laufe der Zeit wirst du sehen, dass die Sonne an verschiedenen Orten aufgeht.
Anstatt am Morgen kannst du diese Beobachtungen auch am Abend machen. Dann musst du natürlich nach Westen schauen.
Stell dir einmal vor: Du bist draußen und vielleicht mit deinen Freunden unterwegs, aber zum Sonnenuntergang um 18 Uhr sollst du wieder zum Abendessen zu Hause sein. So ein Pech. Leider hast du deine Uhr vergessen, willst aber trotzdem nicht die leckere Pizza verpassen. Die Sonne steht jetzt schon recht tief am Horizont, aber wie viel Zeit hast du noch mit deinen Freunden? Mit dieser Methode findest du das ganz einfach heraus:
Strecke deinen Arm aus und halte deine angewinkelte Handfläche mit vier Fingern zwischen Horizont und Sonne. Passen deine vier Finger genau zwischen Erde und Sonne, geht die Sonne in einer Stunde unter. Jeder deiner Finger steht für 15 Minuten. Passen noch drei Finger zwischen Landschaft und Sonne, dann sind es nur noch 45 Minuten bis Sonnenuntergang. Ist es nur noch ein Finger, solltest du dich also allmählich von deinen Freunden verabschieden und nach Hause gehen.
Schaue niemals direkt in die Sonne, sondern immer seitlich vorbei.
In der Schule hast du vielleicht diesen Merkspruch gelernt: »Nie ohne Seife waschen.« Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter sind die Bezeichnungen der Himmelsrichtungen, also N für Norden, O für Osten, S für Süden und W für Westen. Ein anderer bekannter Spruch ist: »Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen will sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.« Wenn du Sterne beobachten willst, musst du immer genau wissen, wo die Himmelsrichtungen sind.
Du kannst dir natürlich einen richtig professionellen Kompass von deinen Eltern schenken lassen oder einen digitalen verwenden, um jederzeit die Himmelsrichtungen festzustellen. Aber ein Naturforscher und Himmelsbeobachter kann sich auch selbst einen bauen. Wie das geht, erfährst du jetzt.
Besorge
dir eine Stecknadel oder eine Nähnadel und einen Magneten (zum Beispiel einen Kühlschrankmagneten).
Pause die
Kompassrose
aus diesem Buch auf ein weißes Blatt Papier ab und schneide sie aus.
Schneide eine dünne Scheibe eines Weinkorkens ab (ca. 0,5 cm).
Gib einen Tropfen flüssigen Kleber auf die
Korkscheibe
und klebe die Kompassrose drauf.
Reibe die Spitze der
Nadel
für etwa drei bis fünf Minuten über die Magnetfläche.
Suche dir nun im Haushalt eine große Schüssel und fülle sie mit Wasser. Stelle sie zum Beispiel auf einen Tisch und achte darauf, dass sich keine Gegenstände aus Metall in der Nähe befinden.
Sind metallische Gegenstände in der Nähe, lenken sie die Kompassnadel ab und die Richtung wird nicht mehr exakt angezeigt.
Lege die Nadel auf die Kompassrose mit dem Kork und beides vorsichtig in die Mitte der Schüssel auf die Wasseroberfläche. Warte, bis sich das Wasser beruhigt hat und beobachte, was passiert.
Die Nadel wird sich langsam drehen und sich in Nord-Süd-Richtung einpendeln. Eine Spitze der Nadel zeigt also nach Süden und die andere Spitze nach Norden.
Falls dein Kompass statt nach Norden nach Süden zeigt, drehe die Nadel um 180 Grad und lege sie wieder auf die Kompassrose. Wenn du willst, kannst du die Nadel nun festkleben.
Die Erde hat ein Magnetfeld