14,99 €
Mit dem MERIAN Reiseführer Comer See wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Region in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Region und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 232
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Ihre Meinung ist uns wichtig. Bitte schreiben Sie uns:
GRÄFE UND UNZER VERLAG
Postfach 86 03 66, 81630 München, www.merian.de
Leserservice:
Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)
Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr
Verlagsleitung Reise: Grit Müller
Verlagsredaktion: Susanne Kronester
Autoren: Eva Gerberding, Rayka Kobiella
Redaktion: Beate Martin
Bildredaktion: Marie Danner
Schlussredaktion: Ulla Thomsem
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt
ISBN 978-3-8342-3206-9
1. Auflage 2021
GuU 3206-9 01_2021_2
Bildnachweis
Titelbild (Garten der Villa Monastero in Varenna), AWL Images: Francesco Bergamaschi
AWL Images: Francesco Bergamaschi AWL Images/ClickAlps: Matteo Re >; Alessio Giovacchini > | AWL Images: Marco Bottigelli >, > | Composer - stock.adobe.com > | dpa picture alliance >; DUMONT Bilder >; imageBROKER >, >, >; Bildagentur-online >; © dpa-Report >; Rolf Haid >, >; Sven Simon >; Effigie/Leemage >; akg-images >, >; IMAGNO/Johann Kräftner >; Prisma >; Bildagentur-online/AGF-Foto >; Leemage >; REUTERS > | Eva Gerberding >, >, > | gemeinfrei > | Getty Images >, >, >; iStockphoto >, >; Federica Fortunat >; imageBROKER >; cranjam >; De Agostini Editorial >; Roberto Moiola >; Francesco Bergamaschi >, >; Roberto Moiola >; Universal Images Group >; Gialdini Luca >; 500px Unreleased >; De Agostini > | HUBER IMAGES: Hans-Peter Huber >; Stefano Scatà >; Marco Arduino > | imago images/Design Pics > | imago stock&people > | imago/Kickner > | laif/hemis: Hauser Patrice >; robertharding: Francesco Bergamaschi > | Look/ClickAlps >; robertharding > | mauritius images: P. Kaczynski >, >; imageBROKER: Christian Handl >; CuboImages >; Alamy: Jozef Sedmak >; Ian Fraser >; Andrej Privizer >; Clement-Mantion Pierre-Olivier >; Travelbild-Italy >; Malcolm McLeod >; Beata Moore >; Historic Images >; Olena Buyskykh >; Fabio Pili >; Mike Byrne >; Joe Vella IMGkl-ha-01; United Archives >; ClickAlps >, >, >; John Warburton-Lee >; History and Art Collection/Alamy >; CuboImages > | seasons.agency: Lehmann, Joerg >, > | Shutterstock: Martynas Lukasenkinas >; Renata Sedmakova >; HeiSpa >; Brian >; NeyroM >; Irina Dyba >; Stefano_Valeri >; Marysya >; Federico Rostagno >; Photelling Images >; Ceri Breeze >; Boryana Manzurova >; Sina Ettmer Photography >; Yevhenii Chulovskyi >; Maksym Ketsmur >; leoks >; StevanZZ >, >; Gherzak >; AerialVision_it >; Kvitka Fabian >; Foto-Migawki MD >; Amy Corti >; Vaidotas Grybauskas >; Muriel92 >;
Unser E-Book enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Im Laufe der Zeit können die Adressen vereinzelt ungültig werden und/oder deren Inhalte sich ändern.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung von Gräfe und Unzer ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer, die ADAC Medien und Reise GmbH sowie deren Mitarbeiter und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen.
Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten: Roswitha Riedel, [email protected]
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir freuen uns, dass Sie sich für diesen MERIAN Reiseführer entschieden haben. Unsere Autoren und Autorinnen sind für Sie unterwegs und recherchieren sehr gründlich, damit Sie mit aktuellen und zuverlässigen Informationen auf Reisen gehen können.
Die Ölmühle Vanini: Der nördlichste Olivenhain Europas >
Seensuchtsziel: Der Comer See im Film >
Cantiere Ernesto Riva: Holzboote nach Maß >
Alessandro Sala: Einer der letzten Berufsfischer am Comer See >
Seide: Comos Erfolgsstory >
Villa d’Este: Grandhotel mit Grandezza >
Villa Oleandra: Wie George Clooney den See veränderte >
Von Schmugglern, Steinmetzen und Stuckateuren: Die Geschichte des Val d’Intelvi >
Ein Inselwirt kämpft gegen den bösen Fluch: Das wechselvolle Schicksal der Isola Comacina >
Villa La Collina: Wo Konrad Adenauer Urlaub machte >
DieAbtei von Piona (Abbazia di Piona): Ein magischer Kraftort >
Der Lariosaurus: Gibt es ein Monster im Comer See? >
»Die Brautleute«: Weltliteratur auf Italienisch >
Die Gärten der Villa Melzi: Wo sich Liszt der Liebe hingab >
Riva, la Diva: Ikonen aus Mahagoni >
Sacro Monte di Ossuccio: Auf Pilgerreise zur Kirche Madonna del Soccorso >
MERIAN Top 10
MERIAN Empfehlungen
Im Vorbeigehen entdeckt
Preise für ein Doppelzimmer mit Frühstück:
Preise für ein dreigängiges Menü:
€€€€
ab 200 €
€€€€
ab 100 €
€€€
ab 150 €
€€€
ab 70 €
€€
ab 100 €
€€
ab 30 €
€
bis 100 €
€
bis 30 €
Nach dem Gotthardtunnel oder dem San-Bernardino-Pass ist der Wall der Alpen überwunden, der Blick schweift in die Weite. Von der Schweiz kommend, gelangt man als Erstes nach Como. Hier beginnt der Süden Europas.
Wenn Greta Garbo in dem Film »Grand Hotel«, einem Klassiker aus dem Jahr 1932, als Primaballerina Grusinskaja sehnsuchtsvoll haucht: »Einen Monat Ferien in Tremezzo …«, dann weckt das Sehnsucht und Neugierde: auf Tremezzo, Cernobbio, Cadenabbia, Menaggio, Bellagio, Varenna – Namen, die in den Ohren wie Musik klingen, wie Dolce Vita pur.
Der erste Besuch am Comer See liegt viele Jahre zurück. Wir logierten im Hotel San Giorgio in Lenno direkt am See, wo damals pensionierte Opernsänger der Mailänder Scala ihre Sommer zwischen Jugendstilmöbeln und Muranolüstern verbrachten. Eine charmante Mischung aus alter Pracht und Halbpension, eine literarisch-musikalische Welt, die fernab von Effizienz ihren eigenen Regeln folgte.
»The most beautiful lake I have ever seen.«
Percy Shelley (1792–1822), englischer Dichter
Wie ein auf dem Kopf stehendes »Y« liegt der Comer See zwischen bewaldeten Bergen und schroff ansteigenden Felsen: herb, kühl, aristokratisch. Die zwei südlichen Arme vereinigen sich in Bellagio. Der östliche Lago di Lecco ist stiller und zurückhaltender; er wirkt mehr durch die angrenzenden Berge. Der Westarm, Lago di Como genannt, weist die imposanteren Villen und die lieblichere Natur auf. Der Norden wiederum ist das Revier von Campern und Surfern, die Ufer sind flacher, die Orte weniger malerisch.
Aber es sind nicht nur das Klima und die Landschaft, die begeistern. Es ist die Symbiose von Natur und Architektur. Nicht umsonst stammen aus der Gegend um den Comer See ganze Dynastien von Baumeistern, die einstmals europäischen Städten Glanz verliehen – von Rom bis St. Petersburg. Als Hinweis auf die lange Geschichte grüßen tausendjährige romanische Kirchen von den Höhen, und an den Ufern reihen sich pompöse Hotelpaläste und elegante Jugendstilvillen wie an einer endlosen Perlenkette. Sie scheinen hinter großen Hecken und mit geschlossenen Fensterläden zu dösen. Prachtvolle Gärten lassen sich hinter den Sträuchern erahnen oder sind gar zu sehen. Subtropische Flora, ein Duft von Zitronenblüten und Blumen, von Pinienwald und Magnolien: Dieser Faszination kann man sich nicht entziehen.
Die britische High Society strömte ab dem 19. Jahrhundert schneemüde von St. Moritz an den Lago di Como. Im 20. Jahrhundert entdeckten neben den Hollywoodstars auch der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der Super-Promi George Clooney dieses Fleckchen Erde. Es ist der Charme längst vergangener Zeiten, von der Belle Époque bis hin zu den 1950er-Jahren, der den See so anziehend macht. Neben der Pracht der Villen und Gärten locken auch die pittoresken Dörfer, die sich um einen kleinen Hafen am See gruppieren oder hoch oben an den Hügeln kleben. Eine Harmonie von üppiger Natur und karger Bergwelt. Strenge Bauauflagen sorgen dafür, dass das Gleichgewicht von Natur und Kultur erhalten bleibt.
© Eva Gerberding
Die Autorin Eva Gerberding
© Composer - stock.adobe.com
Ein pflanzenberankter Laubengang mit wunderbarem Blick verbindet die zwei Gebäudeteile der Villa del Balbianello, einer der Prachtvillen am See.
Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die der Comer See weit über Oberitalien hinaus bekannt ist.
Stadtturm, Broletto und Kathedrale: An der zentralen Piazza Duomo in der größten Stadt am See sind geistliche und weltliche Macht auf eindrucksvolle Weise vereinigt. >
Die Geschichte der Seidenproduktion, die Como geprägt und ihr Reichtum beschert hat, wird hier, in einer alten Seidenspinnerei, anschaulich präsentiert. >
Die schönste Art, den Comer See zu bereisen, ist eine Fahrt mit den Schiffen der Navigazione Laghi. Diese kreuzen über den See und gewähren herrliche Blicke auf die Villen, die zum Wasser hin oftmals ihre Schokoladenseite zeigen. >
© Shutterstock: Martynas Lukasenkinas
Hoch über dem See thront der kleine Ort Brunate, bequem erreichbar mit der Standseilbahn, die seit mehr als 120 Jahren den steilen Anstieg überwindet.
Comos Vorort gilt als »Balkon der Alpen«. Mit der Standseilbahn ist man in nur wenigen Minuten oben und erlebt die Südalpenweite der Lombardei. >
Die einzige Insel im Comer See kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Unter anderem wurde sie im Mittelalter mit einem Fluch belegt. Heute leben hier Künstler auf Zeit, und im Inselrestaurant wird gezaubert. >
Anmutig erhebt sich die Villa auf ihrer Halbinsel. Das verschwenderisch ausgestattete Anwesen wurde als Kulisse für internationale Filme berühmt. >
Faszinierend sind die Prachträume dieser im 18. Jh. für einen Mailänder Bankier erbauten Villa. Zum Lustwandeln verlockt die im 19. Jh. geschaffene exotische Parklandschaft. >
Varenna gilt als reizvollster Ort am Ostufer des Comer Sees. Vom Schiffsanleger führt der »Spazierweg der Verliebten«, die »passeggiata degli innamorati«, in die Altstadt. >
Traumziel und Sehnsuchtsort aller Reisenden am Comer See: Wo sich die beiden Arme des Sees treffen, locken prunkvolle Villen, üppig bewachsene Hügel und idyllische kleine Fischerorte gleich nebenan. >
Franz Liszt erlebte hier magische Sonnenuntergänge mit seiner Geliebten Marie d’Agoult. Der Park der Villa Melzi ist eine Liaison aus englischer und italienischer Gartenkunst. >
Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.
Das bei Weitem ungewöhnlichste Faschingsspektakel am See: Die belli und die brutti marschieren, begleitet von Musikern, durch das Dorf Schignano im Val d’Intelvi. >
Comos schönste Bäckerei beherrscht die Kunst des Brotes. Spezialität ist fetta di nuvola, ein süßes Weißbrot mit Aprikosenmarmelade – »buon appetito«. >
Jazz und easygoing mitten in Como. Je nach Tageszeit präsentiert sich das Lokal als Restaurant, Café oder Musikkneipe – gerne auch draußen auf dem sonnigen Platz. >
Es muss nicht immer die Scala in Mailand sein – auch die 1813 eröffnete Oper in Como bietet einen wunderbaren Rahmen für Opern, Ballett- und Konzertabende. >
Wer in dem kleinen, aber feinen Boutiquehotel nicht Quartier bezieht, sollte wenigstens zum Sundowner mit Blick auf Como, den See und die Alpen kommen. >
Abends im Park: Nächtliche Illuminationen begleiten den romantischen Spaziergang durch den »Parco più bello d‘Italia«, einen der schönsten Parks Italiens. >
Die Abtei ist ein magischer Kraftort inmitten der Natur. Sie atmet Geschichte und strahlt Ruhe aus. >
Ein himmlischer Panoramablick in Richtung Süden, den Lago di Lecco hinunter und nach Bellagio eröffnet sich von der Burg oberhalb von Varenna aus. >
Im Park der Villa Serbelloni über Bellagio entfaltet sich südliche Gartenpracht mit Zitronen- und Orangenbäumen. >
Nachhaltig und täglich frisch gefischte Fische kommen im Familienrestaurant auf den Tisch. >
Für Radenthusiasten: An der steilsten Strecke wacht die Schutzpatronin über die Radfahrer. >
Nostalgiereise: Die Bar vermittelt ihren Gästen 1950er-Jahre-Feeling an der Hafenpiazza in Torno. >
Die Perle der Wanderwege von Colonno nach Cadenabbia bietet alles auf einmal, quasi das Best-of vom Comer See. >
Der Aufstieg zum heiligen Berg führt zwischen Olivenbäumen über einen sanft ansteigenden, gewundenen Weg mit »Bibelstunde« und herrlichem Blick auf den See. >
Mit der steilsten Seilbahn Europas schwebt man hinauf und genießt die eindrücklichen Ausblicke. >
Amtssprache: Italienisch
Einwohner: In der Provinz Como leben ca. 600.000 Einwohner, in der Provinz Lecco etwa 340.000.
Fläche: Der Comer See ist 146 km² groß, er erreicht eine Tiefe von bis zu 425 m. Mit 170 km besitzt er die längste Uferlinie aller italienischen Seen.
Größte Stadt: Como (82.000 Einwohner)
Internet:www.lakecomo.is
Höchster Berg: Monte Legnone (2609 m)
Religion: 90 % katholisch
Währung: Euro
Klima Como (Mittelwerte)
© AWL Images: Marco Bottigelli
Das charmante Bellagio ist einer der Lieblingsorte der Urlaubsgäste am Comer See.
Seine Entstehung verdankt der Comer See den Gletschern der letzten Eiszeit, die sich damals ins Gestein gegraben haben. Durch die geschützte Lage am Südrand der Alpen und dank der großen Wassermassen ist hier ein Mikroklima entstanden, das eine subtropische Vegetation begünstigt. Der Comer See ist mit seinen 146 km² der drittgrößte See Italiens, er ist 51 km lang und bis zu 4,2 km breit. Er reicht von der südlichen Alpenkette bis an den Rand der Poebene. Aufgrund der zentralen Lage an den wichtigsten Verbindungswegen zwischen Zentraleuropa und dem Mittelmeerraum kennt die Region seit jeher Durchgangsverkehr. Im Norden reicht der See, der von den Römern »Lario« genannt wurde, bis zu den Tälern Valchiavenna und Valtellina, außerdem bis zu den Gebirgspässen Splügen-, Malojapass und Stilfser Joch.
Auf der Höhe von Bellagio teilt sich der See in zwei Arme. Der Ostarm verläuft wie ein schmaler Canyon zwischen steilen Hängen. Der Fluss Adda, der im Norden bei Colico in den See mündet, tritt bei Lecco wieder aus. Noch weiter nördlich mündet der von Chiavenna kommende Fluss Mera in den See. Zwischen der Mündung der Mera und der Mündung der Adda liegt das Naturreservat Pian di Spagna. Der Westarm ist mit seinen sanfteren Hügeln seit Jahrhunderten Ziel von Reisenden.
In den Städten Como mit 82.500 Einwohnern und Lecco mit 48.300 Einwohnern sind die Bevölkerungszahlen in den letzten Jahren gewachsen.
Die Bevölkerungsdichte beträgt in der Provinz Como 465 Einwohner/km², in der Provinz Lecco 416 Einwohner/km². In den abgelegenen Bergtälern ist die Bevölkerungszahl hingegen in den letzten 100 Jahren beständig gesunken, da zu wenig Arbeitsplätze und zu wenig Siedlungsfläche für alle Bewohner zur Verfügung stehen. Mehr als 90 % der Einwohner sind Katholiken.
Politik und Verwaltung
Das Gebiet um den Comer See gehört zur Lombardei, zu der im Westen Teile des Lago Maggiore und im Osten Teile des Gardasees gehören. Die Lombardei ist die viertgrößte Region Italiens und ist in elf Provinzen sowie in die Hauptstadt Mailand aufgeteilt. Am Comer See liegen zwei dieser lombardischen Provinzen: Lecco und Como. Die Bevölkerung in Oberitalien wählt traditionell konservativ.
Italienisch ist Amtssprache. Darüber hinaus spricht ein großer Teil der Bevölkerung – vor allem in den Bergtälern – lokale Dialekte, die schwer zu verstehen sind.
Oberitalien mit den Industriezentren Turin und Mailand gehört zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Italiens. Como und Lecco sind die beiden Industriezentren am See. Die Arbeitslosenquote liegt hier deutlich unter dem italienischen Durchschnitt. Rund um den Comer See spielt der Tourismus eine große Rolle, er ist die Haupteinnahmequelle. In der Landwirtschaft geht es vor allem um den Anbau von Wein, Gemüse und Obst, außerdem um die Käseproduktion, obwohl die landwirtschaftlichen Nutzflächen in den letzten Jahren stark geschrumpft sind.
Como ist das Zentrum der europäischen Seidenproduktion. Außerhalb von Como, in der Brianza, dem Hügelland zwischen Comer See und Mailand, sind außerdem einige Möbelfabriken angesiedelt. Eine ertragreiche Alpwirtschaft wird noch in einigen Tälern betrieben, wie z.B. im Valsassina.
Jeder große See bringt seine eigenen Winde mit sich. Beim Lago di Como sind das Breva und Tivano. Breva bezeichnet den südlichen Wind, der am Nachmittag aufkommt und meist um die vier Windstärken erreicht. Er ist im Bereich von Domaso bzw. der gegenüberliegenden Abtei von Piona am stärksten. Tivano ist der nördliche Wind, der von abends bis in den Morgen vom Land weg meist stärker als die Breva weht und in der Mitte des Sees hohe Wellen verursacht.
Für alles gibt es ein erstes Mal: Das Museo del Cavallo Giocattolo in Como ist das erste Museum der Welt, das sich ausschließlich Spielzeugpferden widmet. 535 Spielzeugpferde, die ältesten aus dem 17. Jh., sowie Pferdeskulpturen und Schaukelpferde auf Rädern werden gezeigt.
Como und New York City, wer würde da an Gemeinsamkeiten denken? Auf dem Hauptplatz von Como errichtete William Rockefeller 1902 den Rockefeller Brunnen