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Geld regiert die Welt. Das war schon immer so, und hat seine Gültigkeit auch heute nicht verloren. In unserer Zeit ist allerdings die Möglichkeit, mit Geld zur Weltherrschaft zu gelangen, größer denn je. Thorsten Polleit legt in diesem Buch offen, dass weltweit etwas im Gange ist, das vielen Beobachtern vermutlich entgeht: Die heute international vorherrschende Politikideologie des demokratischen Sozialismus treibt die Staatengemeinschaft einem zentralen Weltstaat entgegen. Und das Schaffen einer staatlich kontrollierten Weltwährung ist der entscheidende Schritt auf diesem Weg. Ein Weltstaat mit Weltwährung ist jedoch eine Dystopie, die Freiheit und Wohlstand auf dem Globus zerstören würde. Dieses Buch zeigt, dass diese Dystopie keine Zwangsläufigkeit ist und wie wir sie verhindern können.
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Seitenzahl: 265
THORSTEN POLLEIT
MIT GELD ZURWELTHERRSCHAFT
Warum unser Geld uns in einen dystopischen Weltstaat führt –und wie wir mit besserem Geld eine bessere Welt schaffen können
FBV
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Originalausgabe, 2. Auflage 2020
© 2020 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
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Redaktion: Matthias Michel
Umschlaggestaltung: Pamela Machleidt, München
Umschlagabbildung: Shutterstock/DrAndY
Satz: Carsten Klein, Torgau
Druck: GGP Media GmbH, München
ISBN Print 978-3-95972-304-6
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-562-0
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-563-7
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Für meinen VaterDr. Horst E. Polleit
1934–2018
»A global economy requires a global currency.«
— PAUL VOLCKER
»Die Menschen verdrießt’s, daß das Wahre so einfach ist.«
— JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
»Es ist niemals zu spät, vernünftig und weise zu werden; es ist aber jederzeit schwerer, wenn die Einsicht spät kommt, sie in Gang zu bringen.«
— IMMANUEL KANT
»Sozialismus beruht auf bürokratischer Planung. Dies bedeutet eine Einschränkung persönlicher Freiheit. Der Traum nach Gleichheit, ein Ziel auch des demokratisch verbrämten Sozialismus, lässt sich nur durch Zwang erzielen. Mit klarer Logik zeigt Thorsten Polleit in diesem bedeutenden Werk die Ziele und Wege des demokratischen Sozialismus zu einem global geplanten Staat, beherrscht von einer ›Nomenklatura‹. Mit überzeugender Logik zeigt er aber auch die freie Marktwirtschaft als überlegene Alternative. Ein faszinierendes Buch!«
— S.D. PRINZ MICHAEL VON UND ZU LIECHTENSTEIN
»Ein ganz großer Wurf.«
— PROFESSOR DR. HANS-HERMANN HOPPE, THE PROPERTY AND FREEDOM SOCIETY
»Gibt es einen Zusammenhang zwischen politischer Zentralisierung, Masseneinwanderung und dem Streben nach einem gemeinsamen Geld? Ja. Thorsten Polleit entlarvt mit bestechender Logik die destruktive Kraft des demokratischen Sozialismus, seiner Instrumente und seines Strebens nach Weltherrschaft. Ein aufklärendes und warnendes Buch zugleich. Dringende Leseempfehlung!«
— MALTE FISCHER, CHEFVOLKSWIRT DER WIRTSCHAFTS WOCHE
»A minimum of theoretically sound knowledge that enables us to grasp the content, the significance and the impact of the dominant socio-economic systems of our times is the precondition of any meaningful discussion. All readers, whatever their political views, will find much to stimulate their thinking in Thorsten Polleit’s new book. His breadth and scope, the stark nature of his arguments and his eye for absurdity will provoke both thought and emotions. Polleit, once again helps us think more clearly about today’s pressing issues«.
— KURT R. LEUBE, ACADEMIC DIRECTOR OF THE EUROPEAN CENTER OF AUSTRIAN ECONOMICS
»Wer verstehen will, was in Politik und im internationalen Geldsystem wirklich passiert, muss dieses Buch lesen!«
— ANDREAS MARQUART, VORSTAND DES LUDWIG VON MISES INSTITUT DEUTSCHLAND
Inhalt
Einleitung: Um was es in diesem Buch geht
Zusammenfassung
Teil 1: Vorarbeiten
Kapitel 1 – Über das richtige Denken: die Logik
Kapitel 2 – Was man zweifelsfrei weiß: Der Mensch handelt
Box 1: Immanuel Kants Vernunftkritik und das menschliche Handeln
Kapitel 3 – Was sich nicht wegdenken lässt: das Eigentum
Kapitel 4 – Geschichte deuten: die Rolle der Theorie
Kapitel 5 – Triebfeder der Zivilisation: das Glück der Ungleichheit
Kapitel 6 – Die Perfektionierung des Tauschens: das Geld
Kapitel 7 – Die dezivilisierende Kraft: der Staat
Kapitel 8 – Staat und Geldverschlechterung: vom Warenzum Fiat-Geld
Kapitel 9 – Anatomie einer Zerrüttung: Was Fiat-Geld anrichtet
Box 2: Über Marktzins und Urzins
Kapitel 10 – Eine destruktive Ideologie: der demokratische Sozialismus
Kapitel 11 – Folgenabschätzungen: ein Fall für die a priori-Theorie
Teil 2: Hauptteil
Kapitel 12 – Das Progressionstheorem: der Drang zur Weltregierung
Kapitel 13 – Die Nation: Sprach- und Wertegemeinschaft
Box 3: Die Nation als Sprachgemeinschaft
Kapitel 14 – Wanderung: natürlich und unnatürlich
Kapitel 15 – Die Illusion der Demokratie: das »Eherne Gesetz der Oligarchie«
Kapitel 16 – Der Dollar-Imperialismus: das System von Bretton Woods
Kapitel 17 – Feldzug gegen die Währungsvielfalt: der Euro
Box 4: Aus vielen Währungen wird eine gemacht
Kapitel 18 – Die (un-)heimliche Macht: das Weltzentralbankkartell
Box 5: Mit Geld aus dem Nichts Geld aus dem Nichts schaffen
Kapitel 19 – Vorschläge für eine Weltwährung: Bancor, Unitas, US-Dollar, INTOR, Libra
Box 6: Zur Bestimmung des richtigen Wechselkurses
Kapitel 20 – Die Dystopie: ein Fiat-Weltgeld
Box 7: Die Bestrebung, das Bargeld abzuschaffen
Kapitel 21 – Technologische Disruption: Kryptowährungen
Kapitel 22 – Der Lichtblick: freier Markt für Geld und Privatrechtsgesellschaft
Box 8: Freier Markt für Geld – Antworten auf drängende Fragen
Epilog: Eine bessere Welt ist möglich
Anhang: Über die Verbindung zwischen den apriorischen Handlungskategorien und der Realität
Literatur
Anmerkungen
Über den Autor
»Eine jede Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime die Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann.«
– IMMANUEL KANT
Am 18. Juni 2019 verkündete der US-amerikanische Social-Media-Gigant Facebook, er wolle Mitte 2020 eine Weltwährung herausgeben. Libra soll sie heißen. Große US-Unternehmen stehen hinter dem Vorhaben, wie zum Beispiel Mastercard, Visa, PayPal, Stripe, eBay, Coinbase, Andreessen Horowitz und Uber. Bahnt sich eine globale Geldrevolution an? Gibt es bald eine Weltwährung, die von privaten Unternehmen angeboten wird? Am 23. August 2019 erklärte der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, die Abhängigkeit der Finanzmärkte und der Volkswirtschaften vom US-Dollar müsse verringert werden. Dazu regte er an, dass die Zentralbanken eine gemeinsame digitale Weltwährung (die »Synthetic Hegemonic Currency«) herausgeben.
Diese aktuellen Vorstöße sind Steilvorlagen für das vorliegende Buch. Denn sie deuten darauf hin, wie praxisrelevant und zeitkritisch die Gedanken sind, die in ihm ausgebreitet werden. Ihnen liegt eine zentrale Einsicht zugrunde: Gäbe es weltumspannend ein System freier Märkte, in denen jeder ungehindert das kaufen kann, was er zu kaufen wünscht, und in denen die Produzenten ungehindert das produzieren können, was die Konsumenten nachfragen, dann gäbe es auch einen freien Markt für Geld, und es würde sich – durch eine freiwillige Übereinkunft aller Beteiligten – ein einheitliches Weltgeld herausbilden.
Denn das wäre ökonomisch optimal. Wenn nämlich alle Menschen der Welt das gleiche Geld verwenden, wird die produktive Wirkung des Geldes bestmöglich ausgeschöpft: Die mit Geld ausgeführte Wirtschaftsrechnung – das Rechnen mit Geldpreisen, das Kalkulieren – wird so für alle optimiert. Mit einem freiwillig gewählten Weltgeld würden die weltweite Arbeitsteilung, die Ergiebigkeit der Produktion und der Welthandel bestmöglich gefördert – und damit auch die friedvolle und produktive Kooperation der Menschen national wie international.
Was man derzeit auf diesem Planeten vorfindet, ist aber kein System freier Märkte, sondern ein gehemmtes, ein gegängeltes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem: Ob Erziehung, Bildung, Transport, Gesundheit, Recht, Sicherheit, Altersvorsorge, Umweltschutz und vor allem auch Geld und Kredit – alles ist von den Staaten ganz maßgeblich (mit-)bestimmt und (mit-)gesteuert. Nichts geschieht ohne ihre Zustimmung, Vorgaben und Gebote – ob in den USA, Europa, Japan oder Lateinamerika. Das ist kein Zufall: Sie alle eint der demokratische Sozialismus. Er ist in den letzten Jahrzehnten zur weltweit mächtigsten politischen Ideologie aufgestiegen.
Der demokratische Sozialismus hält alle, die ihm folgen, dazu an, das System der freien Märkte nach und nach aufzuheben und es durch eine staatliche Lenkungs- und Befehlswirtschaft, eine geplante Wirtschaft zu ersetzen. Hinter ihm haben sich viele Interessen versammelt, die teilweise ganz unterschiedliche Ziele zu verfolgen scheinen: Befürworter des Wohlfahrtsstaates, soziale Marktwirtschaftler, Interventionisten, Antikapitalisten, christliche Sozialisten, Staatssozialisten, Syndikalisten, Kulturmarxisten, Umweltaktivisten und Ökologisten, politische Globalisten, Keynesianer und wie sie alle heißen. Was sie vereint, ist die Bereitschaft oder das ausdrückliche Ziel, das System der freien Märkte – beziehungsweise das, was von ihm noch übrig ist – zu zertrümmern.
Das Programm des demokratischen Sozialismus ist nicht national oder auf Regionen beschränkt. Von seinem Wesen her beansprucht es weltweite Geltung, zielt auf Weltherrschaft ab, eine Weltregierung, einen Weltstaat, in der Diktion des Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) die »Friedensruhe einer Despotie«.1 Der Weltstaat, der in diesem Buch thematisiert wird, kommt im Kern dem gleich, was Jaspers als Weltimperium bezeichnet:
[Es] ist der Weltfriede durch eine einzige Gewalt, die von einem Orte der Erde her alle bezwingt. Es hält sich aufrecht durch Gewalt. Sie formiert durch Totalplanung und Terror die nivellierten Massen. Einheitliche Weltanschauung wird in simplen Grundzügen allen durch Propaganda aufgezwungen. Zensur und Lenkung der geistigen Tätigkeiten zwingt diese in den jeweiligen, jederzeit modifizierbaren Plan.2
Die Erkenntnis, die sich aus den Ausführungen der folgenden Kapitel ergibt, ist: Die Befürworter des demokratischen Sozialismus arbeiten – manche bewusst, viele vermutlich unbewusst – auf die Schaffung einer Weltregierung, eines Weltstaates hin. Doch das wird sich nur erreichen lassen, wenn zuvor ein einheitliches Weltgeld aus der Taufe gehoben wird, das die Staaten kontrollieren. Die Aussicht, dieses Vorhaben könnte den Sieg davontragen, muss jeden beunruhigen, der Freiheit und Wohlstand für sich und seine Mitmenschen wünscht. Ein Weltstaat, aufgebaut auf den Prinzipien des demokratischen Sozialismus, ist eine Dystopie, sie würde politische Tyrannei und wirtschaftliche Verelendung bedeuten, für unzählige Menschen auf der Welt vermutlich sogar den Hungertod.
Es handelt sich hier im Grunde um nichts anderes als um das Bestreben, eine Einheitszivilisation zu schaffen, bei der sich sogleich das biblische Bild des Turmbaus zu Babel einstellt (Gen. 11, 1–9). Die Menschen versuchten schon einmal, die eine Welt zu schaffen durch die Macht des eigenen Könnens. Mit dem Bau eines Turms, der bis in den Himmel reichen sollte, wollten sie selbst an die Schaltstellen der Macht gelangen und zum Göttlichen vorstoßen. Doch Gott verhinderte das, weil er sah, dass die Menschen drauf und dran waren, durch ihre Selbstüberhebung ihr Eigentliches und Eigenes zu verlieren; dass ihr moralisches Vermögen nicht Schritt hielt mit ihrem technischen Vermögen; die moralische Kraft war nicht mitgewachsen mit der Fähigkeit der Menschen, zu machen und zu zerstören. Gott schritt gegen diese Art von Vereinigung ein und schaffte eine andere Welt: nicht eine der Uniformität, sondern eine Welt der Vielfalt, in der sich die Menschen in ihrer Individualität zur Einheit verbinden können.
Die Gedanken, die zu dieser Einschätzung führen und die in diesem Buch ausgeführt werden, beanspruchen, streng handlungslogisch oder apriorisch zu sein. Was ist damit, mit dem Begriff a priori-Theorie gemeint? Der Begriff a priori besagt, dass etwas evident ist, dass es als erfahrungsunabhängig wahr und allgemeingültig angesehen werden kann, wie beispielsweise die Aussage »Wenn a größer ist als b, und b ist größer als c, dann ist auch a größer als c«. Der Begriff Theorie bezeichnet ein System wissenschaftlich begründeter Aussagen, das Ausschnitte aus der Realität abbildet und die zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten erklärt und schlüssig miteinander verbindet.
Mithilfe der a priori-Theorie kann die Expansionsdynamik des demokratischen Sozialismus, der sich seit Jahrzehnten zur weltweit vorherrschenden Ideologie vorgearbeitet hat, aufgedeckt werden: Sie kann verständlich machen, wie der demokratische Sozialismus den Staat prägt; warum der Staat das Geldmonopol beansprucht, und auf welchen Wegen er es erlangt; wie er mit der Hoheit über das Geld das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben beeinflusst; wohin es führt, wenn der schon seit Jahrzehnten beschrittene Weg unbeirrt weitergegangen wird. Unter diesem Gesichtspunkt behaupten die in diesem Buch ausgeführten Gedanken, eine verlässliche bedingte Zukunftsskizze bereitzustellen.
Die a priori-Theorie kann ebenfalls dazu dienen, den möglichen Gegenentwurf zum demokratischen Sozialismus zu skizzieren: die Privatrechtsgesellschaft. Sie ist der konsequente Aus- und Lösungsweg, um dem zerstörerischen Wirken des demokratischen Sozialismus ein Ende zu setzen.
Der Weltherrschaftsanspruch des demokratischen Sozialismus bedeutet nicht, dass er notwendigerweise in die Tat umgesetzt wird beziehungsweise realisiert werden kann. Es gibt so gesehen keinen zwingenden Grund, in Pessimismus zu verfallen. Gleichwohl muss sich Wesentliches im Denken und Handeln der Menschen ändern, damit der demokratische Sozialismus letztlich nicht doch den Sieg davonträgt und zur Weltherrschaft gelangt.
Letztlich sind es die Ideen (oder: Theorien), die das Handeln der Menschen leiten. Die Ideen bestimmen, was als gut und böse, als gerecht und ungerecht, als machbar und unmöglich angesehen wird. Menschliches Handeln wird allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn die Ideen, die es anleiten, vereinbar sind mit den Gesetzmäßigkeiten, die es unzweifelhaft im Bereich des menschlichen Handelns gibt. Entscheidend ist es daher, die heute vorherrschenden Ideen zu verändern, wenn die Dystopie eines politischen Weltgeldes und eines Weltstaates verhindert werden soll. Das erfordert, die herrschenden Ideen in einem rigorosen intellektuellen Diskurs auf den Prüfstand zu stellen und sie, wenn sie der kritischen Prüfung nicht standhalten, als falsch zu entlarven und auszusortieren.
In diesem Buch dient die Logik des menschlichen Handelns als unparteiische Beurteilungsinstanz, um die Konsequenzen, die Entwicklungsdynamik des demokratischen Sozialismus zu erfassen und abzuschätzen; dabei werden die konkreten Umstände, die der demokratische Sozialismus vorfindet und die er selbst herbeiführt, berücksichtigt.
Dieses Buch richtet sich vor allem an Nicht-Ökonomen, an interessierte Laien. Vielleicht spricht es aber auch meinungsfeste Fachleute an, die sich den hier ausgebreiteten Argumenten gegenüber öffnen und sie dann weitertragen wollen. In jedem Falle hoffe ich, dass für alle Interessierten die Lektüre dieses Buches ein Gewinn ist – dass es erhellend ist und dazu anregt, vorgefasste Meinungen in kritischer Weise herauszufordern und zu überdenken.
Ich danke an dieser Stelle vielen Menschen, ohne deren Einfluss, Kritik, Rat, Ermutigung und Herausforderung dieses Buch vermutlich nicht entstanden wäre. Es sind zu viele Namen, als dass ich sie hier angemessen aufführen und würdigen könnte. Ausdrücklich und ganz besonders möchte ich an dieser Stelle jedoch meiner Frau Dr. Ruth Polleit-Riechert danken: für ihre Unterstützung, ihr Verständnis und ihre unerschütterliche Liebe.
Thorsten PolleitKönigstein i. T., Oktober 2019
Der demokratische Sozialismus – die heute weltweit dominierende Ideologie – strebt einen Weltstaat an. Der Weg dorthin erfordert die Schaffung eines einheitlichen Weltgeldes. Das wäre zweifelsohne eine Dystopie. Kann sie Realität werden? Und wenn ja, wie lässt sie sich abwenden? Dieses Buch will Antworten auf diese Fragen finden.
1. Über das richtige Denken: die Logik
Die Argumente in diesem Buch beanspruchen, streng handlungslogisch zu sein. Zum besseren Verständnis werden daher zunächst ein paar Grundlagen der Logik – der Lehre vom richtigen Denken – vorgetragen. Sie zeigen die Möglichkeit auf, von einer unbestechlichen Urteilskraft Gebrauch machen zu können.
2. Was man zweifelsfrei weiß: Der Mensch handelt
Der Satz »Der Mensch handelt« ist logisch unbestreitbar wahr, er gilt a priori. Aus ihm lassen sich weitere wahre Aussagen ableiten – sogenannte Handlungskategorien –, die helfen, die polit-ökonomischen Fragestellungen, die in diesem Buch aufgeworfen werden, unparteiisch zu durchdenken.
3. Was sich nicht wegdenken lässt: das Privateigentum
Das Privateigentum ist keine willkürlich gesetzte Größe, wie viele meinen. Es ist eine Kategorie des menschlichen Handelns und lässt sich nicht widerspruchsfrei in Abrede stellen; der unbedingte Respekt vor dem Eigentum erweist sich zudem als ethisch überzeugende Handlungsnorm.
4. Geschichte deuten: die Rolle der Theorie
Wer die Geschichte verstehen will, muss notwendigerweise auf Theorien zurückgreifen; es gibt kein theorieloses Erfassen der Realität. Die Erkenntnisse, die die a priori-Theorie bereitstellt, sind eine unverzichtbare Zutat, um geschichtliche Ereignisse unvoreingenommen deuten zu können.
5. Triebfeder der Zivilisation: das Glück der Ungleichheit
Die Voraussetzung für eine friedvolle und produktive Kooperation und wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt der Menschen ist ihre Ungleichheit in Bezug auf ihre Fähigkeiten und Ziele. Das ist ebenfalls eine handlungslogische Einsicht, und sie erklärt den Zivilisierungsprozess der Menschheit.
6. Die Perfektionierung des Tauschens: das Geld
Die moderne, arbeitsteilige Wirtschaft und Gesellschaft werden in besonderem Maße befördert, wenn die Menschen Geld verwenden. Das Geld ist spontan im freien Markt, ohne Dazutun eines Staates, entstanden, und ein Geld für die Welt wäre ökonomisch optimal.
7. Die dezivilisierende Kraft: der Staat
Der Staat (wie wir ihn heute kennen) ist ein territorialer Zwangsmonopolist mit Letztentscheidungsmacht über alle Konflikte in seinem Gebiet. Er löst nicht etwa zwischenmenschliche Konflikte, er ist vielmehr die Ursache für viele und zunehmende gesellschaftliche Streitigkeiten.
8. Staat und Geldverschlechterung: vom Waren- zum Fiat-Geld
Aus Eigeninteresse beschafft sich der Staat (wie wir ihn heute kennen) das Monopol über die Geldproduktion, und er ersetzt per Zwang das Warengeld durch sein eigenes Fiat-Geld. Dadurch weitet er seine Macht gewaltig aus, wird dadurch im Grunde unkontrollierbar groß.
9. Anatomie einer Zerrüttung: Was Fiat-Geld anrichtet
Das staatliche Fiat-Geld leidet unter ökonomischen und ethischen Defekten: Es behindert den wirtschaftlichen Fortschritt und ist sozial ungerecht. Das Fiat-Geld führt zu einer »Umwertung aller Werte«, es ist mit einer freiheitlichen und prosperierenden Wirtschaft und Gesellschaft nicht vereinbar.
10. Eine destruktive Ideologie: der demokratische Sozialismus
Der demokratische Sozialismus ist weltweit zur beherrschenden Ideologie aufgestiegen. Auf vielfältigen Wegen relativiert und untergräbt er das Eigentum, lässt den Staat immer mächtiger werden und zerstört damit die Bedingungen für das freiheitliche und prosperierende Gesellschafts- und Wirtschaftsleben.
11. Folgeabschätzungen: ein Fall für die a priori-Theorie
Um die Folgen von menschlichen Handlungen verlässlich abzuschätzen, lässt sich auf die a priori-Theorie zurückgreifen: Mit ihr lassen sich bedingte, unter konkreten Bedingungen geltende Zukunftsaussagen ableiten; und es lassen sich dabei auch handlungslogische Pfadabhängigkeiten aufspüren.
12. Das Progressionstheorem: der Drang zur Weltregierung
Staaten wollen ihre Macht ausweiten nach innen und außen. Das gilt vor allem für Staaten, die dem demokratischen Sozialismus folgen: Sie wirken darauf hin, einen weltweit einheitlichen demokratischen Sozialismus, einen einheitlichen Weltstaat mit einheitlichem Fiat-Weltgeld aus der Taufe zu heben.
13. Die Nation: Sprach- und Wertegemeinschaft
Die Nationen – die Sprach- und Wertegemeinschaften – stehen dem Bestreben des demokratischen Sozialismus entgegen, einen einheitlichen Weltstaat zu errichten. Daher versuchen demokratische Sozialisten, die Nationen, vor allem auch das Nationalitätenprinzip, zu überwinden.
14. Wanderung: natürlich und unnatürlich
Die Befürworter des demokratischen Sozialismus setzen die Wanderung als Mittel ein, um die Nationen und den Nationalstaat aufzuheben und den Weg für einen weltweiten demokratischen Sozialismus unter einheitlicher Führung zu ebnen. Doch durch eine politisierte Wanderung wird sich das nicht erreichen lassen.
15. Die Illusion der Demokratie: das »Eherne Gesetz der Oligarchie«
Wie in jeder Demokratie, so formiert sich auch im demokratischen Sozialismus eine oligarchische Elitenherrschaft. Sie hat einen besonders großen Anreiz, ein einheitliches Fiat-Weltgeld zu schaffen, um damit dem Ziel näher zu kommen, eine einheitliche Weltregierung, einen Weltstaat hervorzubringen.
16. Der Dollar-Imperialismus: das System von Bretton Woods
Das System von Bretton Woods war der erste Versuch, ein einheitliches politisiertes Weltgeld zu etablieren. Er musste scheitern, weil den Nationen ausreichend Freiheitsspielräume verblieben, sich dem Missbrauch, der mit dem System von Bretton Woods möglich wurde, zu entziehen.
17. Feldzug gegen die Währungsvielfalt: der Euro
In Europa ist es Staaten gelungen, die letzten Reste eines Währungswettbewerbs abzuschaffen und ein Einheitsgeld einzuführen. Dieses Beispiel zeigt, wie ein politisches Weltgeld geschaffen werden kann: aus der unwiderruflichen Fixierung der Wechselkurse zwischen nationalen Währungen.
18. Die (un-)heimliche Macht: das Weltzentralbankkartell
Die nationalen Zentralbanken formen – ganz im Sinne der demokratischen Sozialisten – ein internationales Kartell. Ihre Geldpolitik bringt das weltweite Finanz- und Wirtschaftssystem in eine wachsende Abhängigkeit von einer weltweit vereinheitlichten Geldpolitik, deren logisches Ende ein einheitliches Weltgeld ist.
19. Vorschläge für ein Weltgeld: Bancor, Unitas, US-Dollar, INTOR, Libra
Es gibt viele konkrete Vorschläge, um eine einheitliche Weltwährung zu schaffen – herbeigeführt durch eine politische Entscheidung, nicht durch Rückgriff auf die freien Marktkräfte; denn die demokratischen Sozialisten wollen ein monopolisiertes einheitliches Fiat-Weltgeld.
20. Die Dystopie: ein Fiat-Weltgeld
Ein einheitliches Fiat-Weltgeld würde Freiheit und Prosperität auf diesem Planeten in einem Ausmaß bedrohen, wie es sich viele heute vermutlich noch gar nicht vorstellen können: Mit einem einheitlichen Fiat-Weltgeld wäre der Weg in einen totalitären Weltstaat offen.
21. Technologische Disruption: Kryptowährungen
Das Aufkommen der Kryptowährungen könnte sich als die entscheidende Disruption erweisen und das erreichen, was ökonomische und ethische Einsicht bislang nicht vermocht haben: einen freien Markt für Geld zu eröffnen und das Errichten eines Weltstaates unmöglich zu machen.
22. Der Lichtblick: freier Markt für Geld und Privatrechtsgesellschaft
Ein freier Markt für Geld stellt den Menschen das bestmögliche Geld bereit. Er würde auch dem freiheitszerstörenden Programm des demokratischen Sozialismus wirkungsvoll ein Ende setzen – und eine Privatrechtsgesellschaft, in der für alle das gleiche Recht gilt, möglich machen.
Der unheilvolle Weg in den Weltstaat mit Fiat-Weltgeld wird seit Jahrzehnten beschritten. Zwangsläufig ist er nicht. Aber um ihn zu beenden, muss sich Wesentliches ändern. Dazu gehört, sich von Irrlehren in der modernen Sozial- und Volkswirtschaftslehre abzukehren und die a priori- Theorie zu rehabilitieren.