Geldreform - Thorsten Polleit - E-Book

Geldreform E-Book

Thorsten Polleit

4,6

Beschreibung

Ob US-Dollar, Euro, chinesischer Renminbi, japanischer Yen oder Britisches Pfund: Sie alle sind ungedecktes Papiergeld, genauer: staatliches Zwangsgeld. Das staatliche Zwangsgeld leidet unter schwerwiegenden ökonomischen und ethischen Defiziten. Es ist inflationär, es ist ein Fremd- und Störfaktor im Gefüge freier Märkte und verursacht Finanz- und Wirtschaftskrisen. Zudem sorgt es für immer größere Schuldenlasten und bereichert in ungerechtfertigter Weise einige wenige auf Kosten aller anderern. Dieses Buch will aufklären und zeigen, was gutes Geld ist. Wie wichtig gutes Geld für die produktive und friedvolle gesellschaftliche Entwicklung ist und auf welchen, für viele nicht unmittelbar erkennbaren Wegen das staatliche Zwangsgeldsystem die Grundpfeiler einer freien Gesellschaft zerstört. Die komplett überarbeitete 3. Auflage des Buches soll einen konstruktiven Beitrag leisten, um eine der wohl größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen: das staatliche Zwangsgeldsystem zu beenden und durch eine marktwirtschaftliche Geldordnung zu ersetzen.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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1. Auflage 2014
© 2014 by FinanzBuch Verlag
ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Matthias Michel
Korrektorat: Desirée Šimeg
Satz und E-Book: Daniel Förster, Belgern
ISBN Print 978-3-89879-691-0
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-678-6
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-629-8
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.finanzbuchverlag.de

»Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen.«

Ludwig Erhard

»Um die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören,

muss man ihr Geldwesen verwüsten.«

Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin

»Es wäre ein Irrtum, wollte man annehmen, daß der Bestand der modernen Organisation des Tauschverkehres für die Zukunft gesichert sei. Sie trägt in ihrem Inneren bereits den Keim der Zerstörung. Die Entwicklung des Umlaufsmittels muss notwendigerweise zu ihrem Zusammenbruche führen.«

Ludwig von Mises

Inhalt

Titel
Impressum
Zitate
Inhalt
Vorwort zur 3. Auflage
Vorwort zur 2. Auflage
Einleitung
Was Geld ist
Die Funktion(en) des Geldes
Wie viel Geld braucht die Volkswirtschaft?
Die Quantitätsgleichung
Macht mehr Geld eine Volkswirtschaft reich? Oder: Hitlers Geldfälscherplan
Die friedenstiftende Funktion des Geldes
Über Geldarten
Geld in der Wirtschaftlichkeitsrechnung
Über die Kaufkraft des Geldes
Die Kaufkraft des Geldes
Die Änderung der Kaufkraft des Geldes
Geld und das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens
Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens – ein logisches, kein psychologisches Gesetz
Geld misst keine Werte
Stabile Preise bedeuten nicht, dass der Geldwert stabil ist
Wie Geld entstanden ist
Carl Menger: Die Entstehung des Geldes
Das Regressionstheorem
Bitcoin und das Regressionstheorem
Die Verankerung des Geldes in der Güterproduktion
Die Ethik des Eigentums
Gold, Silber und das Greshamsche Gesetz
Inflation – immer und überall ein Übel
Wie heute Inflation verstanden wird
Was Inflation wirklich ist
Geldmengenausweitung, Umverteilung, Inflation
Cantillons Erkenntnisse
Ursache der Inflation
Fehlerhafte Inflationsmessung
Inflation ist immer schädlich
Falsche Lehren
Falsches Versprechen
John Law: Der Papiergeldbankrotteur
Freies Marktgeld und Free Banking
Freies Marktgeld
Free Banking in der Praxis
Kein chaotisches Geldemittieren
Fristentransformation
Der leidvolle Weg vom Sach- zum Papiergeld
1816–1914: Der klassische Goldstandard
Der Erste Weltkrieg und die 1920er-Jahre
Ohne Goldgeld gibt es Enteignung
1925–1931: Gold-Devisen-Standard
1931–1945: Papiergeld und schwankende Wechselkurse
1945–1971: Das System von Bretton Woods
Von 1971 bis heute
Einen »reinen« Goldstandard hat es in der Neuzeit nie gegeben
Warum Geld verstaatlicht ist
Was der Staat wirklich ist und wie er sich finanziert
Die Staatsfinanzierung des geringsten Widerstandes
Die Ratio des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes
Staatsschulden – Zeugen der Umverteilung
Wie der Staat Geld produziert
Geldschaffen »aus dem Nichts«
Absenken der Mindestreserve
Absenken des Eigenkapitals
»Too big to fail«
Wirtschaftsstörungen durch Zirkulationskredit
Teilreserve: Ja oder nein?
Mangelndes Wissen
Was sich hinter den »Target-2-Salden« verbirgt
Was man über Zentralbanken wissen sollte
Geld ist kein öffentliches Gut
»Rent-Seeking«
Wie Zentralbanken entstanden sind
Wie Sachgeld durch Papiergeld ersetzt wurde
Bank of England
Deutsche Reichsbank
Federal Reserve
Deutsche Bundesbank
Europäische Zentralbank
»Moralische Wagnisse«
Der Schein der politischen Unabhängigkeit
Karl Marx hätte seine Freude
Zeitpräferenz, Zins und Zinsfeindschaft
Ideologische Zinsfeindschaft
Zeitpräferenz
Sparen und Investieren
Der Zins
Der Zins bezeichnet ein Wertverhältnis
Zinsbildung am Markt
Weginflationieren der Schulden
Immer noch aktuell: »Die Brechung der Zinsknechtschaft«
»Boom und Bust«
Zirkulationskredit löst Konjunkturkrisen aus
Ludwig von Mises und die monetäre Konjunkturtheorie der Österreichischen Schule der Nationalökonomie
Investitionsruinen
Was ist Krise, was ist Korrektur?
Wie es zum Boom-und-Bust-Zyklus kommt
Wann kippt der Boom?
Warum Krisen die Freiheit bedrohen
Expertenfluch
Sprach- und Denkverwirrung
Überschuldung
Dauerschuldnerei
Der »Hebeleffekt«
Steigender Verschuldungsgrad
Staatsschulden
Zahlungsausfälle
Schuldenschnitt à la Zypern
Deflation
Staatspleite leicht(er) gemacht
Der Griff zur Notenpresse
ESM: ein Trojanisches Pferd zur Entmachtung der Parlamente
Hyperinflation
Hyperinflation
Die deutsche Hyperinflation
Lehren
Kollektive Korruption
Der gleiche Fehler, wieder und wieder
Abhängigkeit macht die Mehrheit zu Komplizen
Nicht wenige, sondern die Mehrheit fürchtet den Ausstieg
Erst Inflation, dann Depression
Kosten des Regimewechsels
Der Weg in die Unfreiheit
Trügerische Rettungspolitiken
Zinskontrollpolitik
Ausschalten der Marktkräfte
Liquidität-Swap-Abkommen
Was sind Liquidität-Swaps?
Liquidität-Swaps im Überblick
Weltweites Zentralbankkartell
Rückkehr zu gutem Geld
Scheideweg
Anforderungen an eine Geldreform
Ludwig von Mises: Rückkehr zum Goldgeld
Rothbards Reform
Wiederverankerung im Gold
Friedrich August von Hayek: Entnationalisierung des Geldes
Bitcoin und Währungswettbewerb
Huerta de Sotos Reformvorschlag
Der Charme des Währungswettbewerbs
Schlechter Goldstandard, guter Goldstandard
Zur Idee der Parallelwährung
Abwicklung überschuldeter Banken, Einstieg in den Währungswettbewerb
Wettbewerb der Ideen
Übergang in den Währungswettbewerb
Umstellungsverluste
Zur Erinnerung: Die deutsche Währungsreform 1948
Geldentwertung, dann Wirtschaftszusammenbruch
Zum Abschluss
Literatur

Vorwort zur 3. Auflage

Der Einladung des FinanzBuch Verlags, eine dritte, überarbeitete Auflage unseres Buches zu veröffentlichen, sind wir gern nachgekommen. Genutzt haben wir sie, um den Inhalt des Buches zu straffen, neue Geschehnisse einzuarbeiten und vor allem die Argumente zu schärfen.

Wir hoffen, dass die stark überarbeitete 3. Auflage des Buches für die Leser erhellend und zugleich ermutigend ist – dass sie einen konstruktiven Beitrag leistet, um eine der wohl größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen: das staatliche Zwangsgeldsystem zu beenden und durch eine marktwirtschaftliche Geldordnung zu ersetzen.

 

Thorsten Polleit, Königstein i. T.Michael von Prollius, Berlin

im August 2014

 

Vorwort zur 2. Auflage

Da die 1. Auflage dieses Buches vergriffen war, haben wir die Gelegenheit genutzt, die 2. Auflage mit einigen Verbesserungen auszustatten. So wurden inhaltliche Unebenheiten geglättet, Daten aktualisiert und vor allem die Entwicklung im Euroraum auf den neuesten Stand gebracht. An der Grundaussage der 1. Auflage hat sich dadurch natürlich nichts geändert.

Wir hoffen, dass auch die 2. Auflage dieses Buches ihr Ziel erreicht: nämlich Aufklären über die Ursache des monetären Debakels, das international zusehends zutage tritt, und Aufzeigen von Lösungswegen, um zurück zu gutem Geld zu gelangen – denn ohne gutes Geld sind Freiheit, Frieden und Prosperität nicht möglich.

 

Thorsten Polleit, Königstein i. T.Michael von Prollius, Berlin

im Mai 2011

Einleitung

Wohl nichts schadet der freien Markt- und Gesellschaftsordnung und gefährdet die produktive und friedvolle Kooperation zwischen den Menschen national und international so sehr wie das staatlich beherrschte Kredit- und Geldsystem. Das Staatsgeldsystem ist ein Fremd- und Störfaktor im Gefüge freier Märkte und verursacht zwangsläufig Finanz- und Wirtschaftskrisen. Die mit ihnen verbundenen Missstände – wie Rezession und Massenarbeitslosigkeit – werden allerdings regelmäßig dem freien Marktsystem angelastet, obwohl die Ursache dem Staatsgeldsystem zugeschrieben werden müsste.

Die falsche Diagnose der Krisenursache befördert falsche Maßnahmen: Um den Übelständen zu entkommen, die das Staatsgeldsystem verursacht, sorgen die staatlichen Zentralbanken mit ihrer Politik der Geldmengenausweitung für vorübergehende Scheinbesserungen, die dann nachfolgend zu umso schwereren Finanz- und Wirtschaftskrisen führen. Dem Versuch, das Staatsgeldsystem aufrechtzuerhalten, fallen zudem immer mehr bürgerliche und unternehmerische Freiheiten zum Opfer. Die Gesellschaften verfangen sich im Gestrüpp des Interventionismus. Der Weg mündet in eine sozialistische Staats- und Befehlswirtschaft, die Unfreiheit und Elend bringt.

Ob nun die Vereinigten Staaten von Amerika, die Volkswirtschaften in Europa, Lateinamerika oder Afrika: Sie alle haben sich einem staatlichen Zwangsgeldsystem verschrieben, in dem Geld durch Bankkredite sprichwörtlich »aus dem Nichts« produziert wird. Das Staatsgeldsystem führt die Volkswirtschaften in eine Überschuldung und gibt politische Anreize, das Geld letztlich durch Inflation zu entwerten. Sein Zusammenbruch ist ökonomisch unabwendbar, argumentierte der wohl be­deutendste Ökonom des 20. Jahrhunderts, Ludwig von ­Mises (1881–1973).

Dieses Buch will aufklären und zeigen, was gutes Geld ist, wie wichtig gutes Geld für die produktive und friedvolle gesellschaftliche Entwicklung ist und auf welchen, für viele nicht unmittelbar erkennbaren Wegen das Staatsgeldsystem die Grundpfeiler einer freien Gesellschaft zerstört. Das Buch soll aufzeigen, dass das Staatsgeldsystem beendet werden muss, dass es durch ein freies Marktgeldsystem ersetzt werden muss, wenn es das Ziel ist, Freiheit und Wohlstand zu bewahren.

Das freie Marktgeld ist ein denkbar einfaches Arrangement: Es entsteht aus dem freien Angebot von und der freien Nachfrage nach Geld, ohne Dazutun und Einflussnahme des Staates oder irgendwelcher Sonderinteressengruppen. Freies Marktgeld fügt sich nahtlos ein in das System der freien Märkte, das bekanntlich wie keine andere Wirtschaftsordnung für materiellen und zivilisatorischen Fortschritt sorgt. Freies Marktgeld ist gutes Geld. Es macht die Konjunkturverläufe weniger schwankungsanfällig, wirkt Fehlinvestitionen und Wirtschaftskrisen entgegen. Der Spielraum für wachstumsschädliche Marktinterventionen, die regelmäßig aus Wirtschafts- und Finanzkrisen erwachsen, wird zurückgedrängt. Damit wird auch die Zerstörung der Freiheit, die latente Gefahr monetärer Planwirtschaft, entschärft.

Beim Übergang zum freien Marktgeld würde der Tauschwert des Staatsgeldes – ob nun US-Dollar, Euro, japanischer Yen, britisches Pfund oder Schweizer Franken – vermutlich stark verfallen. Im Grunde würde jedoch solch ein Regimewechsel – ob nun herbeigeführt durch eine von Vernunft geleitete politische Entscheidung oder dadurch, dass die Marktakteure aus dem Staatsgeld flüchten – nur die Entwertung ans Tageslicht befördern, die bereits aufgelaufen ist, aber bislang verschleiert wurde.

Es wäre geradezu tragisch, wenn in der Öffentlichkeit nicht erkannt wird, dass das heute weltweit verbreitete Staatsgeldsystem nichts anderes ist als eine planwirtschaftliche Apparatur, die im Prinzip aus den gleichen Gründen scheitern muss wie die kommunistischen Experimente in Osteuropa im 20. Jahrhundert zuvor. Wird diese Erkenntnis übersehen, wird es künftigen Regierungen vermutlich gelingen, auf den Trümmern des gescheiterten Staatsgeldes ein neues Staatsgeldsystem zu errichten. Damit das nicht passiert, ist Aufklärung nötig. Dieses Buch versucht, dazu einen konstruktiven Beitrag zu leisten.

 

Thorsten Polleit, FrankfurtMichael von Prollius, Berlin

im Mai 2010

 

Was Geld ist

Es ist vielleicht kein Teil der volkswirtschaftlichen Disziplin so sehr mit der Gesamtheit der Volkswirtschaftslehre verwachsen wie die Lehre vom Geld.

Karl Helfferich (1872–1924)

Geld ist das allgemeine, universell akzeptierte Tauschmittel. Ohne Geld wäre eine moderne, arbeitsteilige Volkswirtschaft nicht möglich. Geld hat eine und nur eine Funktion: die Tauschmittelfunktion. Entgegen der weit verbreiteten Meinung macht ein Ausweiten der Geldmenge eine Volkswirtschaft nicht reicher, sondern bewirkt lediglich eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen. Auch muss die Geldmenge nicht notwendigerweise im Zeitablauf zunehmen, damit die Volkswirtschaft wachsen kann.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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