Mit vollen Segeln in ein glückliches Alter - Peter Halfar - E-Book

Mit vollen Segeln in ein glückliches Alter E-Book

Peter Halfar

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Beschreibung

Halfars fünftes Taschenbuch ist für Seniorinnen und Senioren bestimmt. Galionsfigur des Segelschiffs in ein glückliches Alter ist die erfolgreiche 76jährige Marlene Dietrich, ‚die schönste Großmutter der Welt‘. In Halfars elf meist autobiografischen Geschichten und einem Nachwort von Esther Schöler wird gezeigt, dass Glück im Alter möglich ist und welch unterschiedliche Facetten es haben kann. Winnie, die Lebenskünstlerin, macht aus jeder Situation das Beste; Doreen, die Überlebenskünstlerin, verspricht „Kochen macht glücklich“. „Stricken macht glücklich“, verkündet ein Team, das an einem einmaligen Strickkunstwerk mitwirkt. Die Geschichte von der sagenhaft vermögenden Hedy, Halfars Medium für seine künstlerische Arbeit, beginnt mit einer Reise auf dem Dreimaster ‚Mosquito Bay‘, zu welcher der Autor eingeladen war, und endet mit einer beglückenden Wiedersehensszene im Altenheim mit der verarmten Millionärin im Rollstuhl: „Was uns beide verbindet, wissen wir nicht – wozu auch?“ sagt sie, „wir sind miteinander verbunden und ich freue mich darüber“. Als „Bonbon“ und „Betthupferl“ bietet der Autor zwei erheiternde Anekdoten aus seiner Kindheit an, und mit Amüsement berichtet er von einem ‚gewichtigen Tischgespräch‘ in einer Reha-Klinik hoch oben in Davos. Im Konflikt mit einer Krankenschwester aus Fernost findet Halfar eine friedliche Lösung – eine Geschichte zum Nachdenken. Halfar schreibt aus eigener Erfahrung. Er schreibt und malt in einem winzigen Appartement eines Münchener Seniorenheims; er beschreibt seinen Einzug 2011, und zwei Jahre später kann er sagen: „Hier bin ich – wider Erwarten, trotz meiner Krankheit – ein glücklicher Mensch geworden.“ Die Autorin des Nachworts betrat im Alter Neuland bei ihrem Umzug aus dem Süden Deutschlands an die holländische Grenze und während ihrer darauf folgenden langen Aufenthalte in Israel. Überall und jederzeit erwiesen sich ihre Begegnungen mit alten Menschen als lehr- und segensreich. Wie sie sich nun praktisch und seelisch auf ihren Umzug in betreutes Wohnen vorbereitet, berichtet sie am Schluss. Cover und 12 farbige Illustrationen des Büchleins stammen vom Autor, dessen Bilder im In- und Ausland ausgestellt wurden. In sechs europäischen Ländern befinden sich rund 170 seiner Bilder in öffentlichen Sammlungen. Für Menschen im Rentenalter ein preisgünstiges ansprechendes Geschenk, das alten Menschen Mut macht.

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Seitenzahl: 32

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INHALT

Unsterblichkeit –

Galionsfigur Marlene

Mosquito Bay

– Beglücktes Wiedersehen

Die Nachtschwester

– Alles in Ordnung?

Mastpoularde Vigneronne –

Gewichtiges Tischgespräch

Das Marzipantörtchen –

Erstürmung eines Desserts

Unter dem Tisch

– Ein Bonbon

Du bist der Osterhase und ich halte die Ohren steif

– Lebenskunst

Kochen macht glücklich –

Überlebenskunst

Stricken macht glücklich –

Ein einmaliges Strickkunstwerk

Sketch im Kloster –

Ein Betthupferl

Epilog

Nachwort von Esther Schöler

UNSTERBLICHKEIT

Galionsfigur Marlene

Unsere Segelfahrt beginnt mit einer Impression vom Bühnenerfolg der alten Marlene Dietrich, die man die schönste Großmutter der Welt nannte. Nennen wir sie „unsere Galionsfigur“.

Die Überblendung gegen Ende des Konzertes, das 1977 in London in der ALBERT HALL aufgezeichnet worden war, zeigt die 76jährige Marlene Dietrich im Blumenregen, in diesem atemberaubenden einzigartigen weißen Pelzmantel, dessen Schleppe über die Bühne schleifte und der sich wie ein monströses Reptil um ihren Körper wand.

Sie verneigte sich unaufhörlich, so dass ihr blonder Scheitel in Erinnerung blieb, und hätte man nicht gewusst, dass sie ein Gesicht hatte und wer sie war, man hätte sie in diesem minutenlangen Schlussbild für eine mythologische Erscheinung inmitten der wogenden Vorhänge halten können – für ein Fabelwesen – gebannt im Lichtkegel eines Scheinwerfers – ein Gedicht aus Puder und Pelzen.

MOSQUITO BAY

Beglücktes Wiedersehen

Toby hatte uns am Airport abgeholt und in den Hafen gebracht, wo Hunderte Yachten und Boote lagen. Das Hafengelände war hell erleuchtet, doch Hedy und Max saßen im Dunkeln an Deck. Der Koch kam aus der Kombüse herauf, um uns zu begrüßen – er war ein Kreole und schielte. Sogleich zeigte er uns ein Farbfoto von seiner hellhäutigen Freundin, die ebenfalls schielte.

Im Hafenlokal verhedderte Toby sich in einem Disput mit Hedy wegen eines bestellten Lammbratens – Hedy war tierliebend und obendrein unsere Gastgeberin, die alles bezahlte. Schließlich gingen Toby die Argumente aus – außerdem war es unter den abendlichen Palmen immer noch drückend schwül.

Zurück an Bord, packten wir unsere Sachen aus und verteilten uns auf die Schlafgelegenheiten: Hedys ältere Tochter Kassandra, eine hasserfüllte Kreatur mit ihrer pathologischen Unfähigkeit, Gefüh1e zu empfinden, ihr neuester tschechischer Freund, Tobys ständige Begleiterin Dominica und ich.

Hedy hatte sich einen ruhigen Urlaub vorgestellt, abseits vom Rummel in Mallorca-Stadt, und so nahmen wir am nächsten Morgen Kurs gen Süden. Unser Segler war ziemlich groß, ein Dreimaster namens MOSQUITO BAY. Als wir endlich in einen stillen Hafen einliefen, stellte sich heraus, dass wir in einem Militärhafen gelandet waren. Am Ufer gab es nur ein einziges Gebäude, ein öffentliches Haus für die Soldaten.

Da dieser Umstand Hedy nicht gerade froh stimmte, brachen wir am nächsten Morgen wieder auf. Wir segelten an der Küste entlang, überrascht von Schwärmen fliegender Fische. Wir ankerten vor dem winzigen Hafen von PALA PI und aßen an Deck zu Mittag.

Hedy hatte ihr blassblondes Haar gewaschen, gekräuselt und so frisiert, dass die Locken ihr sommersprossiges Gesicht umrahmten. Und plötzlich war alles wieder da!

Hedy war medial. Sie wusste es nicht. Als ich einmal mit ihr darüber gesprochen hatte, hatten wir beide erkannt, dass sie es nicht beeinflussen konnte. Und so stieß sie mir ohne ihr Zutun immer wieder Fenster und Türen zu neuen Bildern auf. Rasch machte ich mehrere Bleistift - Skizzen von ihr!

Hedy war sagenhaft vermögend, doch sie war auf der dunklen Seite unseres Planeten geboren. Sie sagte: „Dies alles, was ihr hier seht, ist nichts – ist Schall und Rauch! Ein bisschen Sonne, ein bisschen Wasser, ein paar Segel –“

Sie wusste, dass Geld als Selbstzweck, als Mittel zur Macht, zum Größenwahn, zur Selbstdarstellung früher oder später imstande war, alles zu zerstören. Hedy war nicht gebildet, sie las keine Bücher, es war ihr egal, was man über sie sagte, doch sie wusste, wer Mutter Teresa gewesen war.