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... nur der Mann im Mond schaut zu! Märchen sind Nahrung für die Seele und bieten die Gelegenheit für eine tägliche kleine "Leseauszeit". Mit den Mondmärchen tauchen die Leserinnen und Leser in die Welt unseres himmlischen Nachbarn ein. Doch nicht nur "Seelennahrung" findet sich in diesem Buch, sondern auch jede Menge Mondwissen ist enthalten. Geschichtliche, mythologische und wissenschaftliche "Mondaspekte" machen das Buch zu einer runden Sache und laden dazu ein, mehr über den Erdtrabanten zu erfahren. Ein Lese- und Märchenbuch für Erwachsene, das auch viele Geschichten enthält, die sich wunderbar zum Vorlesen für Kinder eignen. Ein Buch das viel Erhellendes über den Mond zu berichten weiß und gleichzeitig einen liebevollen Blick nach oben erlaubt. Mit Illustrationen von Stefan Kahlhammer
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Seitenzahl: 276
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Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
©2014 Verlag Anton Pustet, 5020 Salzburg, Bergstraße 12Sämtliche Rechte vorbehalten.
Illustrationen: Stefan KahlhammerTitelillustration: © Myotis 2013, mit Genehmigung von Shutterstock.com
Grafik, Satz und Produktion: Tanja KühnelLektorat: Martina Schneider
eISBN 978-3-7025-8005-6ISBN 978-3-7025-0732-9
www.pustet.at
Märchen sind Nahrung für die Seele und bieten die Gelegenheit für eine tägliche kleine Leseauszeit. Mit den Mondmärchen tauchen die Leserinnen und Leser in die Welt unseres himmlischen Nachbarn ein. Doch nicht nur „Seelennahrung“ findet sich in diesem Buch, sondern auch jede Menge Mondwissen. Geschichtliche, mythologische und wissenschaftliche Aspekte des Mondes machen das Buch zu einer runden Sache und laden dazu ein, mehr über den Erdtrabanten zu erfahren.
Ein Lese- und Märchenbuch für Erwachsene mit vielen Geschichten zum Vorlesen für Kinder. Ein Buch, das viel Erhellendes über den Mond zu berichten weiß und gleichzeitig einen liebevollen Blick nach oben erlaubt.
Mit Illustrationen von Stefan Kahlhammer.
Nina Stögmüller
Foto: Robert Versic
Die begeisterte Schreiberin und Buchautorin arbeitet seit 20 Jahren im Pressebereich. Nach Stationen im OÖ. Landespressedienst und den Oberösterreichischen Landesmuseen ist Nina Stögmüller seit 2008 Pressesprecherin der VKB-Bank und leitet hier den Bereich Presse & PR. Die stellvertretende Sprecherin des Frauennetzwerkes im OÖ. Presseclub verfasst neben Märchen und Kurzgeschichten auch Gedichte und Kochrezepte. Weitere Infos unter www.diemaerchenfee.at
Nina Stögmüller
Ein Lese- und Märchenbuch zu denvielen Gesichtern des Mondes
Vorwort
Einführung
Sachbuchteil
Mondmythen und Legenden
Die Wurzeln des Mondkultes
Ist der Mond männlich oder weiblich?
Mondgöttinnen
Sonne und Mond – das ewige Himmelspaar
Mondwissen
Es war einmal … der Mondkalender
Mondphasen
Der Mond und die Dreiheit
Leben auf dem Mond
Mondbräuche, Mondsymbole und Mondmagie
Mondbräuche
Kuchen für den Mond
Mondbräuche und Gesundheit
Liebesbräuche
Honigmond
Mondpflanzen sollen die Fruchtbarkeit steigern
Arbeiten bei Mondlicht
Mondsymbole
Mondsichel als Glückssymbol
Mondmetall Silber
Mondstein
Mondbaum Weide
Mondmagie
Der Mond und die Magie
Der Mond und die Werwölfe
Namensgeber Mond
Mondsee
Die Mondteiche in der Blockheide
Der stille Mond
Mondbetrachtung zum Stillwerden
Mondmeditation
Der Mond und die Wissenschaft
Die Entstehung des Mondes
Der Mond und die Erde
Die Gezeiten – der Tanz zwischen Erde und Mond
Darf ich bitten?
Mondfinsternis
Mondbeben
Mondstaub
Männer auf dem Mond
Müll und Kunst auf dem Mond
Monddaten auf einen Blick
Märchenbuchteil
Wie alles begann
Der Himmelstanz
Wie sich die Sonne in den Mond verliebte
Als sich Sonne und Mond noch trafen
Warum der Mond kein Planet sein kann
Der Mondstaub
Die Mondfee
Das Mondtierchen
Die böse Hexe und der Mondstaub
Das Lebensgewürz
Der Mondsee
Die Mondteiche
Der Mond und die Liebe
Die Mondkuh
Das Mondmädchen
Der Prinz und das Mädchen
Die Rückseite des Mondes
Der König und der Mond
Der Mondkasten
Der Mondstein-Zauber
Daniel und die Liebe
Was wir vom Mond lernen können
Der stille Mond
Der vergessene Herzenswunsch
Das ungeduldige Mädchen
Das Nasenbohr-Märchen
Alle meine Gewohnheiten
Bist du in deinem Element?
Der ganze Mond
Der König der Trinität
Mondweisheiten
Der Kopfschmuck des Königs
Alles und nichts
Der Gast ist König
Der Gast ist König, Teil 2
Der Mondschatz
Die verwunschene Prinzessin
Die gute Mondmilch
Der Wunschbrunnen
Der Mondvogel
Mutige Mondmärchen
Die Bröseltante
Die drei Mondschwestern
Im Zwergenland
Der Mondtraum
Der Wolf und der Hase
Dunkle Mondgeschichten
Der Werwolf
Der dunkle Mond
Die falsche Zofe
Der Zauberlehrling
Interview mit dem Mond
Schlussbemerkung
Seit die Menschen den Himmel beobachten, spielt der Mond dabei eine große Rolle. Viele Mythen und Legenden entstanden rund um unseren himmlischen Begleiter. Und höchstwahrscheinlich haben wir es sogar dem Mond zu verdanken, dass sich auf der Erde Leben entwickeln konnte.
Die Fakten rund um unseren Trabanten sind hoch spannend und haben immer auch etwas mit der Erde zu tun. Seit jeher hat der Mond die Fantasie der Menschen beflügelt. Das Staunen, das Entzücken und die romantischen Gefühle, die er bei vielen Menschen auslöst, wenn er so strahlend am Himmel steht, dieser märchenhafte „Mondaspekt“ hat mich besonders inspiriert, dieses Buch zu schreiben.
Auch heute noch „himmeln“ viele Menschen den Mond an. Der Mondkult der modernen Zeit holt das alte Wissen zurück und vereint es mit dem täglichen Leben. Doch in diesem Buch erfahren Sie nicht, wie Sie mit dem Mond am besten gärtnern und wann Sie sich die Haare schneiden lassen sollen. Für dieses spezielle Mondwissen gibt es schon sehr viel Lesestoff auf dem Buchmarkt.
Dieses Buch möchte Geschichten erzählen über unser Verhältnis zum Mond. Mondmythen und wissenschaftliche Erkenntnisse finden genauso Platz wie der romantische Zugang. Neben Mondwissen finden Sie natürlich auch viele Märchen, die sich mit unserem himmlischen Nachbarn befassen und die einen liebevollen Blick nach oben erlauben.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit beim Lesen!
Ihre
Nina Stögmüller
Der Mond übte schon immer eine große Anziehungskraft auf die Menschen aus. Er wurde verehrt und angebetet. Mondgöttinnen spielten dabei immer wieder eine Rolle, aber es gab auch Mondgötter. Das Christentum verdrängte schließlich die Mondgottheiten, doch erinnern noch heute viele Symbole und Rituale an die damalige Mondverehrung. Der „Montag“ steht für den Tag des Mondes und auch das Wort „Monat“ leitet sich vom Mond ab.
Man könnte meinen, dass die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Mond heute die zeitgemäße Variante der Mondverehrung darstellt. Doch auch diese Betrachtungsweise des Mondes geht schon sehr weit zurück. Bereits vor 3 000 Jahren konnten die Babylonier eine Mondfinsternis berechnen. Griechische Gelehrte bestimmten 150 Jahre v. Chr. die Entfernung zwischen Erde und Mond mit 400 000 Kilometern ziemlich genau. Sie erkannten außerdem, dass der Mond „scheint“, indem er das Licht der Sonne reflektiert. Sie entdeckten weiters den Zusammenhang der wechselnden Mondphasen mit der Position der Sonne.
Der Wunsch, zum Mond zu fliegen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Der griechische Schriftsteller Lucian ließ 150 n. Chr. seinen Helden Icaromenippus Adler- und Geierflügel anschnallen, mit deren Hilfe er auf den Mond fliegen konnte. Die Menschen dachten sich viele Geschichten aus, die alle davon handelten, auf den Mond zu reisen. So flog im 17. Jahrhundert ein gewisser Domingo Gonzales zum Mond, indem er sich an die Flügel wilder Schwäne band. Auch Cyrano de Bergerac beschäftigte sich mit der Mondfahrt. In seinem Buch „Die Reise zum Mond“ (1656) schlug er sogar vor, Raketen für die Mondfahrt einzusetzen. 300 Jahre später war es dann wirklich so weit …
Viele Schriftsteller befassten sich mit dieser Thematik, darunter etwa Edgar Allen Poe, der eine Reihe von Mondgeschichten schrieb, die sich jedoch mehr mit Gesellschaftskritik als mit dem Mond selbst befassten. Jules Vernes berichtete 1865 über die Reise „Von der Erde zum Mond“ und landete damit einen Science-Fiction-Klassiker.
Mondmythen und Legenden über unseren himmlischen Nachbarn existieren seit Urzeiten und entwickelten sich auf der ganzen Welt. Der Mond steht für alles Wandelbare, für das Geheimnis des Lebens. Geburt, Wachstum, Verfall und Tod sind in jedem Mondzyklus enthalten und ließen den Menschen viel Raum für Interpretationen.
Die Menschen erklärten sich die ständig wandelnde Form des Mondes mit Geschichten und Metaphern und so entstanden in allen Kulturen und Epochen die verschiedensten Mondmythen.
Manche Indianerstämme glaubten, dass der Mond abnimmt, weil er zur Jagd geht. Andere Völker erklärten sich die Mondphasen folgendermaßen: Der Mond habe zwei Frauen, er wandere ständig von einer zur anderen. Eine gäbe ihm gut zu essen, bei der anderen müsse er hungern.
Der Mond wird in einigen Kulturen auch mit dem Tod in Verbindung gebracht. So heißt es in den heiligen indischen Upanischaden, dass der Mond eine Art Zwischenstation sei, wo die Seelen der Menschen auf die Wiedergeburt warten.
Auch die Oberfläche des Mondes ließ die Menschen immer wieder neue Geschichten und Mythen ersinnen, die zu einer Erklärung für die Bildnisse, die sie im Mond entdeckten, führten. Der Mann im Mond ist wohl eine der stärksten Deutungen der Mondbilder. Im 4. Buch Mose (Kapitel 15) steht geschrieben, dass ein Mann, der am Sabbat Holz sammelte, dafür gesteinigt und als weitere Strafe samt seinem Holzbündel auf den Mond verbannt wurde.
Im Mond wurden jedoch auch schon viele andere Gestalten gesichtet.
Der „Mann im Mond“ wird mancherorts als schiffbrüchiger Seemann erkannt, der rund um Kap Hoorn in Seenot geriet. Die Polen sehen einen Alchimisten im Mond sitzen, der im 16. Jahrhundert angeblich den Mond bereist haben soll.
Nicht immer muss das Bild im Mond einen Menschen darstellen. In Indien, China und Südafrika deutete man die Flecken auf dem Mond zum Beispiel als Hasen.
Auch die Gebrüder Grimm widmeten der Entstehungsgeschichte des Mondes einen Beitrag in ihrer Sammlung der Kinder- und Hausmärchen. Das Märchen heißt ganz schlicht „Der Mond“ und handelt davon, dass vier Männer den Mond als große Lampe in einem Baum befestigen und ihn zeit ihres Lebens mit Öl versorgten, sodass er die Erde in der Nacht beleuchtete. Als die Männer gestorben waren, nahm ein jeder der vier einen Teil des Mondes mit ins Grab. Da strahlte der Mond weiter im Totenreich und brachte die Unterwelt ordentlich durcheinander. Petrus sorgte wieder für Ordnung, er holte den Mond zurück und befestigte ihn zur Sicherheit gleich am Himmel. Seitdem scheint der Mond für uns Menschen auf der Erde und wir müssen nicht einmal Öl nachgießen.
Eine Mondfinsternis galt in vielen Kulturen als schlechtes Zeichen. Die Menschen suchten nach einer Erklärung für das plötzliche Verschwinden des Mondes und fanden sie. Bei den nordischen Völkern glaubte man, ein riesengroßer Wolf hätte den Mond verschlungen und in China war es ein Drache, der sich den Mond einverleibte. Die Griechen meinten, dass Hexen den Mond blutrot eingefärbt hätten. Die rote Farbe des Mondes ließ die Amazonas-Indianer glauben, der Mond wäre von einem Pfeil getroffen und verwundet worden. Aus diesem Grund wurde eine Mondfinsternis auch als „Blutmond“ bezeichnet.
Der Mond beeinflusste die Menschen bereits in der Frühzeit durch seine geheimnisvolle Gabe, sein Aussehen immer wieder zu verändern. Er wurde größer und kleiner und verschwand schließlich für drei Tage ganz vom Nachthimmel. Seine regelmäßige Wiederkehr war früh ein Sinnbild der göttlichen Macht. Eine weibliche Macht, wie es schien, hatten doch auch die Frauen auf der Erde die Fähigkeit im selben Zeitabstand, in dem der Mond seine Bahnen zog, den weiblichen Zyklus zu durchwandern.
Die Urmutter und Muttergöttin wurde einst im Mond verehrt, der für die Menschen die Symbole Leben, Tod und Wiedergeburt in sich trug. In frühgeschichtlicher Zeit waren keine männlichen Götter bekannt, die Macht über Leben und Tod war urweiblich.
Kultische Verehrungen fanden vor 15 000 Jahren vor allem in Höhlen statt. In Lascaux (Frankreich) sind als Höhlenmalerei Stiere als heilige Tiere der Mondmutter zu sehen. Ihre Hörner sind Symbole der zunehmenden und abnehmenden Mondsichel und galten als Zeichen göttlicher Unsterblichkeit.
Schließlich löste das Patriarchat das Matriarchat ab und so wurden die frühen Mondgöttinnen zusehends von männlichen Gottheiten abgelöst.
Die männlich assoziierte Sonne wurde das Maß aller Dinge und ließ die weibliche Mondkraft schwinden – eine Tradition, die auch aus der griechisch-römischen Antike bekannt ist. Die neuen Sonnenkulte buhlten mit den alten Mondkulten um Anhänger. Bei den Männern war der Sonnenkult besonders beliebt und so war die Herrschaft der Mondmutter bald vorbei. Eine Aufgliederung in verschiedene Göttinnen mit eingeschränkten Machtbereichen trug zusätzlich zur Entmachtung der weiblichen Urkräfte bei. Das ging so weit, dass sogar der urweibliche Mond schließlich von männlichen Gottheiten „besetzt“ wurde.
Diese Frage stellt sich in den verschiedenen Kulturkreisen immer wieder neu. Wird der Mond im deutschsprachigen Raum als männlich bezeichnet, so bekommt er in anderen Sprachfamilien einen weiblichen Artikel mit auf seine Umlaufbahn. Eine Erklärung für die unterschiedlichen Geschlechter-Bezeichnungen unseres nächsten Himmelskörpers könnte darin bestehen, dass es im Lauf der Geschichte in den verschiedensten Kulturen sowohl Mondgöttinnen als auch Mondgötter gab. In jenen, in denen sich die Mondgöttinnen mehr durchsetzen konnten, wurde der Mond weiblich, dort wo die Mondgötter das Sagen hatten, kam die männliche Seite des Mondes mehr zum Tragen.
Interessant ist auch zu beobachten, dass dort, wo der Mond heute noch weiblich charakterisiert wird, die Sonne immer männlich ist und umgekehrt. Dieser Umstand lässt darauf schließen, dass egal in welcher Kultur, die Ursprungsmythen der Menschen einen Zusammenhang zwischen Sonne und Mond als „Himmelspaar“ sahen.
Ursprünglich wurde der Mond immer wieder mit Muttergottheiten assoziiert. Schon die Ägypter kannten die verschiedensten Mondmythen, die allesamt mit der Fruchtbarkeit zu tun hatten. Sie verehrten Isis als ihre Mondgöttin, die den Himmelsgott Horus gebar. Die griechische Mythologie kennt die Mondgöttin Selene, aber auch Artemis und Hekate sind eng mit dem griechischen Mondkult verbunden. Bei den Römern waren es die Mondgöttinnen Luna und Diana, die auch heute noch dafür verantwortlich sind, dass der Mond in romanischen Sprachen als feminin betrachtet wird. Für Franzosen, Spanier, Italiener und Portugiesen ist der Mond also weiblich.
Im Vergleich dazu gibt es jedoch auch eine ganze Reihe männliche Vertreter wie den Mondgott Mani der nordischen Völker, Anningan als Mondgott der Inuit, der aztekische Tecciztecatl oder die ägyptischen Mondgötter Chons und Thot. In Indien herrschte der Mondgott Rama und die Assyrer, Babylonier und Sumerer verehrten den Gott Sin, nach dem auch der Berg Sinai – der Berg des Mondes – benannt wurde.
Mondgöttinnen gibt es viele und ihre Geschichten sind so unterschiedlich wie der Mond selbst. Die wichtigsten Mondgöttinnen seien hier erwähnt.
Als erste Mondgöttin der Menschheitsgeschichte ist uns Isis bekannt. Sie wurde als Muttergöttin verehrt und gilt auch als Mutter Ägyptens. Sie ist nicht nur Mondgöttin, sondern auch die Göttin des Wassers. Isis-Mythen reichen bis ins 3. Jahrtausend vor Christus zurück.
Selene stammt aus der griechischen Mythologie und sorgt als Mondgöttin für den Wechsel von Tag und Nacht. Sie ist eine Tochter der Titanen Theia und Hyperion. Selene verliebte sich in einen Sterblichen, den schönen Endymion. Er wünschte sich die ewige Jugend. So bat Selene den Göttervater Zeus, ihren Geliebten in einen ewigen Schlaf sinken zu lassen, Endymion träumte nun für immer davon, den Mond zu umarmen. Selene besuchte ihren Geliebten jede Nacht und gebar ihm 50 Töchter.
Die Mondgöttin Selene ist auch die Namensgeberin des chemischen Elements Selen. Das Element ist schwer giftig, doch in geringen Dosen ebenso ein essentielles Spurenelement im menschlichen Körper. Selen ist sowohl lebenserhaltend als auch tödlich. Auch die Beschäftigung mit dem Mond ist nach der Göttin Selene benannt und trägt den Namen „Selenologie“.
Eine beliebte römische Mondgöttin ist Luna, die auch als Schutzgöttin der Wagenlenker bekannt ist und der griechischen Mondgöttin Selene entspricht. Sie ist die Schwester des Sonnengottes Sol und der Morgenröte Aurora. Nach ihr ist auch der Wochentag Montag benannt (italienisch: Lunedi, französisch: Lundi).
Die griechische Mondgöttin Selene steht weiters in enger Verbindung mit der römischen Mondgöttin Artemis. Auch die griechische Diana wird als Mondgöttin bezeichnet. Artemis und Diana sind sich sehr ähnlich und die Verehrung der beiden Mondgöttinnen ist fließend, weil eine Göttin in die andere überging. Beide sind als „Jägerinnen“ bekannt und gelten als „keusch und schön“. Das jungfräuliche Mädchen mit dem Silberbogen des (Neu-) Mondes in der Hand – so wird sowohl Artemis als auch Diana beschrieben.
Hekate ist als griechische Mond- und Totengöttin bekannt. Sie entspricht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen den drei Mondphasen und gilt auch als Göttin der Frauen. In ihrem Ursprung als Naturgöttin herrschte sie über Geburt, Leben und Tod. Hekate stand auch immer im Zusammenhang mit dem Zauber- und Hexenwesen und ist mit der dunklen Phase des Mondes verbunden. Sie ist die Königin der Nacht und Feindin der Sonne. Ihre Macht gilt als todbringend und zerstörerisch.
Im Zug der Christianisierung musste die Jungfrau Maria viele Aufgaben der frühen Mondgöttinnen übernehmen. In Bilddarstellungen wurde Maria immer wieder mit lunaren Symbolen dargestellt. Auch die Gezeiten und die Meere fielen bald in ihren „Zuständigkeitsbereich“. Der Name „Maria“ stammt vom lateinischen Wort „mare“ für „Meer“. Ihre oftmals blaue Kleidung ist sowohl Sinnbild für den Himmel als auch für das Meer.
Die göttliche Verehrung von Sonne und Mond reicht lange zurück. Um die Eigenschaften und Fähigkeiten der beiden Himmelsgestirne entstanden zahllose Geschichten und Mythen, die sich bei allen Völkern der Welt größter Beliebtheit erfreuten und oft bis heute in Erinnerung blieben. Sonne und Mond bildeten seit Anbeginn der Zeit ein himmlisches Paar. Den weiblichen Part bildete meistens der Mond. Grundsätzlich könnte man den Mond als „weiblich passiv“ bezeichnen, da er von der Sonne angestrahlt wird, die dadurch aktiv wird und wiederum den männlichen Part übernimmt.
Die Menschen haben sich auf der ganzen Welt viele Gedanken über Sonne und Mond gemacht und darum ist es nicht verwunderlich, dass es so viele unterschiedliche Beschreibungen und Zugänge zu diesen beiden Himmelsgestirnen gibt. Auf alle Fälle werden die ungleichen Himmelskörper in den vielen Geschichten und Überlieferungen von den Menschen immer wieder als Liebespaar beschrieben. Und natürlich ranken sich unzählige Schöpfungsmythen um die beiden, ohne die es kein Leben auf der Erde gäbe.
Die Sonne ist der beständige, strahlende Stern, der Mond hingegen wird als unbeständig und dunkel gesehen. Er ist wandelbar und die Menschen glaubten zu erkennen, dass die Mondphasen nicht nur mit Wachstum und Zerstörung zu tun haben, sondern auch mit dem weiblichen Menstruationszyklus, der Fruchtbarkeit, Empfängnis und der Geburt. Die glühende, lebensspendende Sonne wurde von den Menschen immer mehr mit den männlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht.
Sonne und Mond ergänzen sich perfekt. Die Sonne ist licht, der Mond ist dunkel. Die Sonne regiert den Tag und der Mond die Nacht, obwohl man ihn bisweilen auch tagsüber sehen kann. Die Kräfte von Sonne und Mond gehören zusammen und halten die Erde im Gleichgewicht.
Es gibt eine Legende, nach der es heißt, dass es früher zwei Sonnen gab. Die Sonnen wechselten einander ab, die eine ging auf, wenn die andere unterging, und somit war es immer hell auf der Erde. Doch dann kam eine Frau und verführte eine der zwei Sonnen, diese kam der Frau zu nahe und verbrannte zum heutigen Mond. Seitdem wechselt der Tag mit der Nacht.
Bei den australischen Ureinwohnern gibt es eine Traumzeitlegende, die besagt, dass bei der Entdeckung des Feuers eine Frau und ein Mann jeweils damit beauftragt wurden, dieses Feuer bis in alle Ewigkeit zu hüten. Die Frau erhielt ein großes Stück Holz mit Feuer und wurde zur Sonne, der Mann bekam nur eine kleine Fackel und wurde zum Mond. So hüten die beiden bis zum heutigen Tag das Feuer in Form von Licht – sowohl am Tag als auch in der Nacht.
Eine Pfälzer Sage dreht sich darum, dass Sonne und Mond einst verheiratet waren. Die feurige Sonne und der kühle Mond, das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Der Sonne wurde langweilig und so ersann sie eine List. Sie machte dem Mond einen Vorschlag: Wer am nächsten Morgen früher aufstehen würde, dem gehöre in Zukunft der Tag, und wer verschläft, der müsse sich mit der Nacht begnügen. So hatte die Sonne zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wie sie dachte. Denn der Mond verschlief natürlich und musste ab sofort Nachtwache halten. Der Sonne gehörte von nun an der Tag. Doch bald schon fehlte ihr der Mond und sie begann, ihren Plan zu bereuen. Seit dieser Zeit können Sonne und Mond nicht mehr zueinanderfinden.
So gut wie alle Völker auf der Erde erzählen Geschichten von Sonne und Mond. Meistens sind sie Liebende, manchmal aber auch Bruder und Schwester, gute Freunde oder sogar Rivalen, die sich bekriegen, auf alle Fälle stehen sie immer in einem ganz besonderen (Spannungs-)Verhältnis zueinander.
Vom Volk der Guarani aus Südamerika stammt folgende Überlieferung: Sonne und Mond waren Brüder, die einem alles verschlingenden bösen Geist das Handwerk legen wollten. Sie verwandelten sich in Fische, um dem Bösewicht Haken und Angelschnur abzujagen. Der Mond kam dabei zu Tode und die Sonne sammelte seine Gräten auf, um ihn wieder zurückzuholen. Diese Geschichte wiederholt sich in den Mondphasen. Der Mond verschwindet und kommt wieder.
Der nordamerikanische Indianerstamm der Atsina kennt die Geschichte zweier rivalisierender Brüder, die dem Vater beweisen wollten, wer der Bessere von beiden sei. Ein Wettschießen von silbernen und goldenen Pfeilen in eine Wolke ging unentschieden aus. Als die Brüder zur Wolke hinaufspringen wollten, um die Pfeile herauszuziehen, flogen sie schnurstracks in den Himmel und wurden zu Sonne und Mond.
Mit der Ausbreitung des Christentums ging auch ein wichtiger Teil der Mondgöttinnen-Symbolik auf die christliche Muttergottes – die Heilige Maria – über. Die katholische Kirche beendete durch die Einführung eines neuen Kalendersystems schließlich auch den Jahrhunderte andauernden Einfluss des Mondes auf die Zeitrechnung.
Papst Gregor XIII. verfügte 1582 eine neue Kalenderberechnung, die seinen Namen tragen sollte und bald darauf auch in vielen anderen Ländern umgesetzt wurde. Der bisher weit verbreitete Mondkalender wurde nun von der Kirche als gottlos bezeichnet und musste dem neuen kirchlichen Berechnungssystem weichen. Die Sonne galt von nun an nicht nur als Symbol des auferstandenen Herrn Jesus Christus, sondern auch als Maß aller Dinge in Sachen Zeitrechnung. Der gregorianische Sonnen-Kalender löste schließlich den nach Julius Cäsar benannten Julianischen Mond-Kalender ab. Die Zeitrechnung im muslimischen Glauben orientiert sich auch heute noch an den Mondphasen.
Aber blicken wir noch weiter zurück: Schon sehr bald kamen die Menschen auf der Erde auf die Idee, den Mond als Berechnungssystem für den wiederkehrenden Jahreskreis heranzuziehen. Als man die Regelmäßigkeiten des Verschwindens und Erscheinens des Mondes herausgefunden hatte, begannen die Menschen, die Zeit in Abschnitte zu gliedern.
„Mond“ und „Monat“ stammen beide vom lateinischen Wort „menses“ ab, das wiederum zum Wort „messen“ führte und sich auch im Begriff der „Menstruation“ widerspiegelt. Der Monatszyklus der Frau wurde seit jeher mit den Mondphasen in Verbindung gebracht, die ungefähre Gleichheit der Zeitspannen ließ verschiedene Kulturen den Mond als Fruchtbarkeitssymbol deuten.
Doch die Berechnung der Zeit in Mondmonaten hat sich bei uns auf Dauer nicht durchgesetzt. Schon die ägyptischen Astronomen wollten die Zeitrechnung von Sonne, Mond und Sternen in Einklang bringen. Bereits 3 000 v. Chr. legten sie 365 Tage für ein Sonnenjahr fest. Im Vergleich dazu zählt ein „Mondjahr“ nur 354 Tage. Viele Mondkalender passten sich durch das Hinzufügen eines Monats an das Sonnenjahr an, wie zum Beispiel der jüdische oder der chinesische Kalender.
Der islamische Kalender bezieht sich auch heute noch auf den Mond. Zwar konnte sich der Mondkalender im Alltagsleben der islamischen Welt nie ganz durchsetzen, aber als Kultkalender ist er bis heute für das muslimisch-religiöse Leben bestimmend. Das ist auch der Grund, warum der heilige Fastenmonat Ramadan, gemessen am Sonnenkalender, jedes Jahr um ungefähr elf Tage nach vorne rückt.
Der Mond hat aber auch heute noch starken Einfluss auf unseren Kalender, insbesondere auf die kalendarischen Feste im Jahreskreis. So orientiert man sich in der christlichen Tradition seit jeher am Mond, um das Datum des Osterfestes festzusetzen. Ostern wird immer an dem Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr, das am 21. März beginnt, gefeiert.
Der Mond und seine Phasen begleiten uns auch heute noch in den gängigen Wand- und Tisch-Kalendern. Eine „wöchentliche“ Erinnerung an den Mond gibt uns die Bezeichnung für den ersten Wochentag, den „Montag“. Für jeden Wochentag stand ein Himmelskörper Pate. Und der Mond machte den Anfang, mit seiner alten Bedeutung, den Zeitablauf zu strukturieren. Der „Montag“ erinnert auch heute noch an diese alte Ordnung.
Montag: Mond
Dienstag: Mars
Mittwoch: Merkur
Donnerstag: Jupiter
Freitag: Venus
Samstag: Saturn
Sonntag: Sonne
Vor allem in der Landwirtschaft spielte der Mond schon immer eine bedeutende Rolle. Aussaat, Ernte, Holzschlag, Tierhaltung und vielerlei andere Dinge wurden in Zusammenhang mit den Mondphasen gebracht. Die älteste Quelle dieses Mondwissens stammt aus der Antike. Der römische Schriftsteller Plinius der Ältere (23/24 v. Chr.–79 n. Chr.) verknüpft mit seiner „Naturalis historia“ die Geschehnisse auf der Erde erstmals mit dem Mond. Dieses Wissen setzte sich fort durch Klöster, in denen antike Werke gesammelt und übersetzt wurden. Im 16. Jahrhundert erschien der erste „Mondalmanach“. In diesem Werk befanden sich Anweisungen für Pflanz- und Erntetermine, die sich an den Mondphasen orientierten. Auch Empfehlungen rund um Haushaltsführung, Gesundheit, Reichtum und Glück nahmen Bezug auf den Mond. Die heute noch bekannten Mondkalender gehen vielfach auf das alte Wissen des Mondalmanachs zurück.
Als „schwarzer Mond“, „dunkler Mond“ oder auch als „toter Mond“ wird der Neumond bezeichnet, weil man ihn am Himmel mit freiem Auge nicht sehen kann. In dieser Mondphase steht der Mond zwischen Sonne und Erde. Die Seite des Mondes, die der Erde zugewandt ist, kann in dieser Phase nicht von der Sonne beleuchtet werden, und darum können wir den Mond jetzt auch nicht sehen. Übrigens, wenn für uns auf der Erde Neumond herrscht, ist die Rückseite des Mondes voll beleuchtet.
Es heißt, die Zeit des Neumondes besitze die Qualität, Dinge oder Verhaltensweisen, die man „nicht mehr braucht“, leichter loslassen zu können. An einem Neumondtag weniger zu essen bzw. einen Fastentag einzulegen raten viele Mondbücher. Die Bereitschaft zur Entgiftung von Körper, Geist und Seele sei an Neumondtagen besonders hoch.
Weiters sollen die Tore zum Unterbewusstsein zu dieser Zeit weiter offenstehen als sonst, man kann an diesen Tagen besser in sich hineinhören und versuchen, sich mit seiner eigenen „dunklen Seite“ zu beschäftigen.
Wie der Name schon sagt, bietet sich der Neumond auch an, etwas Neues anzufangen. Diese Tage können bei geplanten Veränderungen unterstützend wirken, sie sollen das Selbstbewusstsein fördern und die Durchsetzungskraft stärken. Weiters können kurze Auszeiten vom Alltag an Neumondtagen angeblich kleine Wunder bewirken. Einen Versuch ist es allemal wert!
Der Mond wird wieder sichtbar, wir sehen von der Erde aus eine kleine Sichel und sprechen dabei vom ersten Viertel des Mondes. Diese Wachstumsphase soll sich auch günstig auf alles auf der Erde auswirken, das wachsen und gedeihen soll. Nahrung kann nun noch besser vom Körper aufgenommen werden und auch Seele und Geist sind jetzt angeblich aufnahmefähiger. Der zunehmende Mond unterstützt Entwicklungen und Veränderungen. Diese Phase macht Mut, schwierige Situationen in den Griff zu bekommen und wichtige Entscheidungen zu treffen.
Nachdem der Mond in 13 Tagen beinahe um die halbe Erde gewandert ist, erhellt nun die Sonne die uns zugewandte Seite des Mondes voll und ganz. Wenn der Himmel wolkenlos ist, dann kann es jeder Mensch auf der Nachtseite Erde sehen: Es herrscht Vollmond.
In dieser Zeit soll die Kraft des strahlenden Erdtrabanten auch auf uns Menschen übergehen, heißt es. Wir fühlen uns energiegeladener oder aber haben Schlafstörungen, vielleicht auch vermehrte Aggressionen oder Ähnliches. Natürlich ist nichts von alledem bewiesen.
Der gefühlte Einfluss des Vollmondes mag uns Menschen aber sehr wohl beeinträchtigen, doch könnte es auch durchaus sein, dass wir es selbst sind, die dem Vollmond alles Mögliche in die Schuhe schieben und uns ein gewisses „Vollmondverhalten“ angewöhnt haben.
Sei es, wie es sei, der Vollmond hat auf alle Fälle eine magische Anziehungskraft auf uns Menschen. Die romantische Seite in uns wird berührt und zum Strahlen gebracht. Der Vollmond kann die Intuition fördern und Liebende verbinden, denn der erdnahe Himmelskörper kann grundsätzlich alles, was wir Menschen ihm zutrauen!
Nach dem Vollmond folgt die Phase des abnehmenden Mondes. Wieder nimmt der Mond 13 Tage lang ab, um schließlich wieder als Neumond unsichtbar für uns Menschen zu werden. In der abnehmenden Mondphase soll auch das Abnehmen auf der Erde am besten gelingen, so steht es in vielen Mondratgebern geschrieben. Eine gute Gelegenheit, um essenstechnisch ein wenig kürzerzutreten.
Die drei sichtbaren Phasen des Mondes lösten in den Menschen auf der Erde seit jeher verschiedene Gefühle und Assoziationen aus. Die drei Erscheinungsformen des Mondes erinnerten sowohl an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder auch an das Leben der Frau in Form der Jungfrau, der Mutter und der Greisin. So sahen viele Kulturen die Dreifaltigkeit der „Großen Mutter“ in den Mondphasen. Der Vollmond, der zunehmende und der abnehmende Mond bilden die Trinität des Mondes, um die sich viele Geheimnisse und Mythen ranken.
Ob es Leben auf dem Mond gibt, diese Frage beschäftigte die Erdenbewohner seit Menschengedenken. Spätestens seit der ersten Mondlandung kann sie aber definitiv verneint werden. Einige Zeit vorher waren sich manche jedoch ganz, ganz sicher, dass der Mond sehr wohl belebt wäre:
Dass es auf dem Mond tatsächlich Lebewesen gäbe, meldete zum Beispiel die New Yorker Tageszeitung „Sun“ am 25. August 1835. Ein Astronom habe mit einem besonders starken Teleskop auf dem Mond Ozeane, Tiere und Pflanzen entdeckt. Das Mondleben wurde fortan immer bunter beschrieben. Drei Tage später stand gar zu lesen, man habe menschenähnliche Wesen auf dem Mond entdeckt. Die Auflage der Zeitung schnellte in die Höhe und die Menschen glaubten an ein Leben auf dem Mond. Drei Wochen später gestand der Herausgeber der Sun, dass es sich bei der Mondgeschichte um eine Satire gehandelt habe.
Doch spätestens ab dem 20. Juli 1969 gab es immer wieder Leben auf dem Mond. Denn seit der ersten Mondlandung waren von 1969 bis 1972 sieben bemannte Apollo-Missionen unterwegs, von denen sechs immer wieder erfolgreich menschliches Leben auf den Mond brachten.
Ob wir Menschen dem Mond vielleicht selbst schon Leben eingehaucht haben, durch die jahrtausendelange Verehrung, das steht in den Sternen. Doch eines ist rein wissenschaftlich gesehen eine sehr realistische Theorie, der Mond ist wohl mitverantwortlich für das Leben auf der Erde, wie wir es heute kennen.
Die frühen Mondkulte kannten eine Vielzahl an Bräuchen, doch mit dem Verbot der Mondanbetung gerieten auch die kultischen Handlungen in Vergessenheit, da sie meist bei Strafe verboten wurden.
Besonders beliebt war es, Kuchen zu Ehren der Mondgöttin zu backen. Sie galten als Symbol für Fruchtbarkeit und sind uns glücklicherweise bis heute erhalten geblieben. Die Wurzeln der Geburtstagstorte sollen in der frühen Huldigung der griechischen Mondgöttin Artemis zu finden sein. Die Göttin wurde regelmäßig mit einem runden Kuchen geehrt, auf dem brennende Kerzen befestigt waren. Die Menschen erhofften sich durch das „Kuchenopfer“ eine freundlich gestimmte Mondgöttin, die ihnen ihre Wünsche erfüllen sollte. Die Mondmagie von früher wirkt bis in die Gegenwart: Denn noch heute gilt der Brauch, dass man sich beim Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte etwas wünschen darf, diesen Wunsch jedoch nicht laut aussprechen soll.
Ab dem 11. Jahrhundert gab es immer mehr Verbote, die dem Volk untersagten, sich in ihren Handlungen nach dem Mond zu richten. In einem Bericht aus dem 15. Jahrhundert heißt es, dass die Menschen für ihre Mondanbetung sogar gegeißelt wurden. Gleich welcher Herkunft, beugte man sich damals beim Anblick des zunehmenden Mondes nieder und nahm dabei seine Kopfbedeckung ab.
Es gab viele Mondbräuche, einige wurden bis heute überliefert. So hieß es auch, dass wenn man das Licht des Vollmondes in den Geldbeutel scheinen lasse, dieser das Vermögen durch seine Kraft vermehre.
Über den Mond und die Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen wurde bis heute viel geschrieben und diskutiert. Jeder Mensch soll für sich persönlich entscheiden, was er von diesem Mondwissen selbst anwenden möchte und was nicht. Interessant ist, dass der Mond scheinbar schon seit Menschengedenken einen „gefühlten“ Einfluss auf die Befindlichkeiten der Erdenbewohner hat.
So glaubte man früher, dass Mensch und Tier am ehesten bei Dunkelmond (die drei Tage um Neumond) von Krankheiten befallen würden. Diese Zeit wurde auch als „Zeit des leeren Lichts“ bezeichnet und mit der Herrschaft von Dämonen in Verbindung gebracht. Im Volksglauben hieß es, die Krankheiten wüchsen mit der Mondsichel an, erreichten ihren Höhepunkt bei Vollmond und könnten am besten bei abnehmendem Mond ausgeheilt werden.
Ein besonderes „Rezept“ gegen Zahnschmerzen lautete: Bei abnehmendem Mond den Mond anzusehen und zu sagen „Gleich, wie der Mond abnimmt, so nehmen auch meine Schmerzen ab!“ Dieses Mondritual wurde nicht nur bei Zahnschmerzen, sondern bei den verschiedensten körperlichen Gebrechen angewendet. Die meisten Mond-Zaubersprüche sind jedoch gegen Zahnschmerzen bekannt, da diese körperliche Pein die Menschen früher aus Mangel an Zahnhygiene und ärztlicher Versorgung wohl sehr plagte.
Auch ein Mittel gegen die Schwindsucht aus dem 16. Jahrhundert bezieht sich auf den Mond: „Wenn ein Mensch oder Vieh schwindet, so gib ihm neun Läuse ein, drei auf einem Bissen Brot, am Tag, an dem der Mond drei Tage alt ist.“ Der Rat, Läuse zu essen, mag abstoßend klingen, doch dachten sich die Menschen vielleicht, je abschreckender das Mittel, desto besser die Wirkung. Von einer Nachahmung wird auf alle Fälle abgeraten!
Aus dem 15. Jahrhundert stammen folgende Sprüche, die bei Neumond angewendet wurden: „Ich grüße dich, du neues Licht, hilf für die Zähne und für die Gicht“ sowie „Guten Abend, neuer Schein, ich klag dir meine Qual und meine Pein.“