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Die Märchenfee Nina Stögmüller schreibt in ihrem neuen Buch "Schäfchen (er)zählen" nicht nur über Schlafforschung, Schlafmythen und -mythologie sowie Schlafgeschichte (die gibt es wirklich!), sondern bringt in bewährter Weise rund 50 Märchen für Jung und Alt zum Vor- oder Selberlesen. Dabei begegnen uns schwarze Schafe und rosarote Elefanten, Schlafmützen und Schlafwandler, Sandmännchen und Traumfänger, Siebenschläfer und Schnarchbären. Also Schlafstörungen ade! Denn mit diesem Buch sind Entspannung und süßes Einschlummern fast schon garantiert.
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Seitenzahl: 231
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Nina Stögmüller
Schäfchenerzählen
Ein traumhaftes Lese- und Märchenbuch
Nina Stögmüller
Ein traumhaftes Lese- und Märchenbuch
VERLAG ANTON PUSTET
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2015 Verlag Anton Pustet
5020 Salzburg, Bergstraße 12
Sämtliche Rechte vorbehalten.
Umschlagbild/Vorsatz-/Nachsatzgrafik:© wildfloweret 2015, mit Genehmigung von shutterstock.com
Grafik, Satz und Produktion: Tanja Kühnel Lektorat: Martina Schneider
ISBN 978-3-7025-8000-1.
www.pustet.at
Für meinen Vater, der mir gezeigt hat, dass das Leben voller wunderbarer Wege und Möglichkeiten ist.
Liebe Leserinnen und Leser!
Wie man sich bettet, so liegt man, heißt es. Und womit man sich vor dem Einschlafen beschäftigt, das schwingt auch mit ins Träumeland. So ist es nicht verwunderlich, dass mir Leserinnen und Leser immer wieder berichten, dass sie nach dem Lesegenuss eines Märchens auch entspannter einschlafen. Daraus entstand die Idee zu diesem Buch.
„Schäfchen (er)zählen“ ist ein Gute-Nacht-Geschichten-Buch für Erwachsene, das beim Einschlafen helfen soll. Zusätzlich möchte ich in meinem Lese- und Märchenbuch auch Anregungen zum besseren Schlafen geben.
Über den Schlaf gibt es viel zu berichten. Jeder hat seine ganz persönlichen Erfahrungen damit. Doch keiner weiß wirklich, wie er entsteht, niemand hat eine Ahnung davon, was mit uns passiert, wenn wir schlafen. So ist der Schlaf jede Nacht wieder ein Abenteuer, auf das wir uns einlassen können. Was werden wir träumen? Wie werden wir erwachen?
Eine Nacht kann Wunder wirken. Im Schlaf heilen Krankheiten besser und die Geschehnisse des Tages werden verarbeitet. Und wer eine Nacht nicht geschlafen hat, der weiß auch, wie weh Schlafentzug tut. Der Mensch muss schlafen, ob er will oder nicht. Alle künstlichen Wachhaltemethoden führen letztendlich doch immer wieder zu Müdigkeit und Erschöpfung.
Darum ist die „Schlafhygiene“ eine wichtige Angelegenheit. Von der Gute-Nacht-Geschichte bis zur richtigen Schlafzimmertemperatur. Es gibt viele Möglichkeiten, die Schlafqualität zu verbessern und das Wohlgefühl zu steigern. Dieses Buch ist ein kleiner Leitfaden dazu.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und immer wieder eine gute Nacht!
Ihre Nina Stögmüller
Schon die Großeltern wussten: Wer nicht schlafen kann, der soll Schäfchen zählen. Es werden wohl wirklich Schäfer gewesen sein, die irgendwann, irgendwo auf der Weide beim Schäfchenzählen eingeschlafen sind und ihre Erfahrungen weitergegeben haben.
Das monotone Zählen der Schafe, die in Gedanken über einen Weidezaun springen, verlangt Konzentration, lenkt von den Tagesgedanken ab, und lässt den Schlaf leichter kommen. Doch eigentlich könnten wir uns alles vorstellen, was wir wollen, und es in Gedanken zählen. Die Schäfchen wurden möglicherweise auch deswegen als Einschlafhilfe so bekannt, weil sie so sanftmütige Geschöpfe sind. Doch wer zählt heute wirklich noch Schäfchen? Die moderne Schlafforschung weiß, dass es viel effizientere Techniken gibt, Schlaf herbeizuführen. Aber so wie beim Schäfchenzählen gilt auch für alle anderen „Einschlafhilfen“: Der Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Er kommt von selbst und anscheinend nur dann, wenn er will, und nicht dann, wenn wir Menschen wollen. Je verbissener man einschlafen möchte, desto schwieriger wird es. Je stärker wir den Willen einsetzen, desto länger dauert das Einschlafen.
„Loslassen“ ist das Zauberwort. Das gelingt jedoch nicht immer gleich gut. Wenn Sorgen quälen, berufliche Themen mit ins Bett gehen oder die Schlafbedingungen schlecht sind, lässt meistens auch der Schlaf auf sich warten.
Eine komplexe Sache, dieser Schlaf, sollte man meinen – und doch so einfach und natürlich, wenn es gelingt, den Schlummer zu genießen und einfach gut zu schlafen.
Die Menschen haben nicht immer so geschlafen, wie wir es heute tun. Die Schlafgewohnheiten haben sich mit der Zeit verändert. Dass jeder sein eigenes Bett hat und man vorzugsweise alleine oder zu zweit schläft, war auch nicht immer selbstverständlich.
Es gab Zeiten, da war das Schlafen gar nicht so ungefährlich. Ungeschützt lagen die Menschen auf der Erde. Jederzeit konnte es einen Angriff von wilden Tieren oder Feinden geben. So schläft es sich nicht gerade entspannt. Aus diesem Grund schlief man in der Frühzeit meist in Gruppen. Es gab Gruppenmitglieder, die Wache hielten und die anderen im Schlaf beschützten. Je befestigter die Wohnstätten wurden, desto sicherer gestaltete sich auch die nächtliche Ruhe. Doch noch lange wurde in Gruppen geschlafen. Die Körperwärme der anderen schützte vor Kälte und gab Sicherheit.
Aus der Epoche der ägyptischen Pharaonen (2010–1550 v. Chr.) bestehen erste Aufzeichnungen über die Schlafgewohnheiten der damaligen Zeit. Männer und Frauen schliefen getrennt und es handelte sich um schlicht eingerichtete Wohnräume. Die ägyptische Bettstatt bestand aus einem Bettkasten mit einer darüber gespannten Matte. Es gab bereits Truhen, die als Stauraum für die Kleidung dienten, und Vorhänge rund um das Bett, die vor Insekten schützen sollten. Anzunehmen ist, dass wir den Ägyptern unser heutiges Bett verdanken.
Die Griechen erfanden dann das klassische Schlafzimmer. Auch im antiken Griechenland und bei den alten Römern gingen die Männer und Frauen der Oberschicht beim Schlafen getrennte Wege. Das „Ehebett“ stand nur in den Behausungen der ärmeren Schichten und galt als unschick.
Aus dem Mittelalter sind beide Schlafsituationen von Männern und Frauen bekannt, sowohl getrennt als auch zusammen wurde damals genächtigt. Großteils schlief man in der Gemeinschaft. Häufig gab es Strohlager und Gemeinschaftsbetten.
Das Bett, so wie wir es heute kennen, entstand erst im 12. Jahrhundert. Es bestand schon damals aus einem Bettkasten oder einer Bettlade und einem Lattenrost. Ausgehend von diesem Grundgerüst wurden in wohlhabenden Kreisen die Betten immer opulenter ausgestattet. Mit Pelzen, Edelsteinen, Elfenbein, Gold und Silber verzierte man die Schlafstätten. Besungen und „verdichtet“ wurden solche Prunkbetten gerne von Troubadouren und Poeten.
Im Spätmittelalter konnte man sich ein Bett so vorstellen: Ein hölzernes Bettgestell mit Lattenrost, eine Auflage aus Stroh, Laub oder für feinere Leute – aus Wolle. Auf die damaligen Matratzen wurden Betttücher aus Flachs oder Leinen gespannt. Der Kopfpolster war mit Federn befüllt und es gab Laken zum Zudecken. Bettvorhänge sollten Zugluft verhindern. In solchen Betten schliefen die feinen Leute meist allein. Männer und Frauen nächtigten in der gehobenen Gesellschaft zu dieser Zeit noch immer getrennt. Eine Ausnahme bildeten die Diener, die sich in Rufweite der Herrschaft befinden mussten. Sie schliefen meist im selben Zimmer, oftmals am Fußende des Bettes. Das gewöhnliche Volk schlief noch immer bunt gemischt in der Gruppe. Ein eigenes Bett konnte sich kaum jemand leisten, dafür aber eine Schlafmütze, die vor Zugluft schützen sollte.
Gegen Ende des Mittelalters entwickelte sich das Schlafzimmer zum Mittelpunkt des Hauses. Es wurde sowohl am Tag als auch in der Nacht genutzt. Besucher empfing man ganz selbstverständlich im Schlafzimmer. Mit der Zeit änderte sich dieser Brauch wieder und die Schlafräume entwickelten sich zu Privaträumen.
Auf dem Land war es noch lange üblich, dass gemeinsam in der „guten Stube“ geschlafen wurde. Die Knechte und Mägde fanden ihr Nachtlager im Stall auf strohgefüllten Leinensäcken. Durch den Kontakt mit den Städtern änderten sich allmählich auch die Schlafbedingungen in ländlichen Gebieten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die gesetzliche Trennung bei der Unterbringung von Mensch und Tier festgelegt.
Wer kann sich heute noch vorstellen, regelmäßig mit einer Gruppe von Menschen in einem Raum zu schlafen? Die Gewohnheiten haben sich geändert. Die Bauweise der Häuser erlaubte mit der Zeit immer mehr Privatsphäre. Die Schlafräume wurden zur häuslichen Intimzone erklärt und so ist es für uns Mitteleuropäer selbstverständlich geworden, dass jeder Mensch sein eigenes Bett besitzt.
Diese Frage wird wohl am häufigsten von Kindern gestellt, die gerne noch länger aufbleiben möchten und nicht ins Bett gehen wollen. Doch auch manch Erwachsener würde es vorziehen, nicht schlafen zu müssen. Ohne Schlaf geht es jedoch nicht. Das wissen wir sowohl aus eigener Erfahrung, als auch von der modernen Schlafforschung.
Auf die Frage, warum wir schlafen müssen, geben Biologen eine mögliche wissenschaftliche Erklärung: Als vor 300 Millionen Jahren die Amphibien das Wasser verließen, mussten sie sich, um sich an die veränderten Temperaturen zwischen Tag und Nacht anzupassen, das Schlafen angewöhnen. Es gibt aber keine gesicherten Beweise für diese Theorie.
Das Wort „Schlaf“ kommt von „schlapp werden“ und kann mit der Erschlaffung der Muskulatur erklärt werden. So geht man auch in der Schlafforschung vom Erschlaffungsgrad der Muskeln aus, um die verschiedenen Schlafphasen bestimmen zu können.
Heue ist vieles erforscht, was sich im Schlaf abspielt. Dass „der Morgen klüger als der Abend ist“, wussten schon unsere Vorfahren. Wenn Probleme oder Entscheidungen anstanden, lautete der gute Ratschlag, man solle eine Nacht darüber schlafen. Heute wissen wir, warum. In den Traumphasen verarbeitet der Mensch das Tagesgeschehen, die Ereignisse, die Gefühle, einfach alles, was er an einem Tag erlebt hat. Damit man die Vorkommnisse eines Tages bewältigen kann, braucht man seinen Schlaf und die Träume, die dafür sorgen, dass alles Erlebte abgespeichert und eingeordnet wird.
Schlafen und Träumen sind lebenswichtig, aber das hätten wir auch ohne Schlafforschung gewusst, denn spätestens nach einem Tag Schlafentzug fühlt man sich wie gerädert. Hält der Schlafmangel länger an, sind körperliche und geistige Störungen an der Tagesordnung. Nicht umsonst wurde Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt und soll bis zum Tod führen können.
Und natürlich brauchen wir den Schlaf auch zur täglichen beziehungsweise nächtlichen Erholung und Regeneration. Wenn wir eingeschlafen sind, sinken Plus, Blutdruck, Körpertemperatur und Energieverbrauch. Die Atmung wird ruhiger. Doch während wir schlafen, arbeiten manche Teile unseres Körpers umso intensiver, so zum Beispiel Lunge und Nieren. Auch der Magen-Darm-Trakt wird gegen Ende der Nacht recht munter. Und natürlich ist unser Gehirn während des Schlafens sehr aktiv, besonders in den REMPhasen.
Der Schlaf läuft in Zyklen ab, die jeweils ungefähr 90 Minuten dauern. Der Tiefschlaf wechselt immer wieder mit den REM-Phasen, dazwischen gibt es auch Übergangszeiten. Der Tiefschlaf sorgt für die Regeneration des Körpers. Im REM-Schlaf findet der Großteil der Träume statt. REM bedeutet „rapid eye movement“, die dabei stattfindenden schnellen Augenbewegungen gaben dieser Schlafphase ihren Namen. Es ist erwiesen, dass man im Schlaf ungefähr sieben Mal pro Stunde aufwacht. Das ist ganz normal und wird von den meisten Schläfern gar nicht wahrgenommen. Erst ab einer gewissen Zeitspanne kann man sich auch noch am Morgen daran erinnern, in der Nacht aufgewacht zu sein.
Auf die Frage, wie lange man schlafen soll, gibt es keine eindeutige Antwort. Die Schlafdauer ist so individuell, wie wir Menschen es sind. Es gibt Typen, die kommen gut mit fünf Stunden Schlaf über die Runden, andere brauchen wiederum satte neun Stunden, um sich am nächsten Tag ausgeschlafen zu fühlen. Die durchschnittliche Schlafdauer liegt zwischen sechs und acht Stunden. Zuviel Schlaf bringe nichts, meinen Schlafforscher, man käme nach einer zu langen Schlafdauer umso schwerer aus den Federn. Und zu wenig Schlaf ist sowieso ungesund. Wie man sich nach dem Aufwachen fühlt, das entscheidet meist nicht die Dauer, sondern die Qualität des Schlafes, die Erholungs- und Regenerationszeit in den Tiefschlafphasen.
Schlafmediziner raten nur dann zu einem Mittagsschläfchen, wenn es nicht zu lange dauert. Das „Power Napping“, ein kurzes Nickerchen von etwa 20 Minuten, soll besonders erfrischend wirken. Dauert die Siesta zu lang, dann braucht der Körper auch wieder umso länger, um in die Gänge zu kommen. Menschen mit Schlafstörungen wird generell vom Mittags- oder Tagesschlaf abgeraten, da damit der „Schlafhunger“ am Abend abnimmt.
Wir können alles, nur nicht schlafen. Der moderne Mensch ist wach? Ganz und gar nicht. Müde schleppen sich viele durch den Tag und können dann am Abend erst recht wieder nicht gut einoder durchschlafen. Gründe dafür gibt es zahlreiche, nach Antworten wird tagtäglich gesucht. In Schlaflabors wird geforscht, neueste Erkenntnisse werden in Studien veröffentlicht.
Wer nicht schlafen kann, hat heute vielfältige Möglichkeiten, seine Schlafprobleme aus der Welt zu schaffen. Die ersten Schritte werden vielleicht zu pflanzlichen Schlafmitteln führen, möglicherweise folgt ein Gang zum Arzt, um sich Schlaftabletten verschreiben zu lassen. Schlaflosigkeit ist zu einer Volkskrankheit geworden. Noch nie wurden so viele Schlafmittel eingenommen und rezeptfreie pflanzliche Schlafpillen verkauft. Das alles sind Methoden, welche die wirklichen Gründe der Schlafstörung jedoch nicht beheben. Viele schlafgestörte Patienten leiden unter psychischen Belastungen, die ihren Schlaf behindern, wobei die Ursachen aber auch körperlicher Natur sein können.
Ein Besuch in einem Schlaflabor kann helfen, der Schlaflosigkeit auf den Grund zu gehen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO unterscheidet derzeit 88 verschiedene Arten von Schlafstörungen. Dazu zählen zum Beispiel Probleme mit dem Einschlafen und Durchschlafen. Nicht erholsamer Schlaf führt zu Schlafmangel, aber auch zu einer übermäßigen Schlafdauer.
Immer mehr Menschen leiden mittlerweile unter Schlaflosigkeit. Und das ist wohl auch der Grund, warum es heute in ganz Österreich Schlaflabors gibt. Unter www.schlafmedizin.at bietet die Österreichische Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM) eine gesammelte Liste der Krankenhäuser mit Schlaflabors an. Die ÖGSM wurde in Österreich im Jahr 1992 gegründet, und widmet sich der Erforschung des Schlafes und seiner Störungen. Zu den Mitgliedern zählen Ärzte der Neurologie, Psychiatrie, Pneumologie, Inneren Medizin, HNO-Heilkunde, Pädiatrie, außerdem Physiologen, Psychologen, Biologen, biomedizinische Techniker und weitere Naturwissenschaftler.
Die moderne Schlafforschung analysiert das menschliche Verhalten im Schlaf und überprüft die dabei ablaufenden physischen Prozesse. Dieser medizinische Forschungszweig ist noch sehr jung und entstand in den 1950er-Jahren, in der Zeit, in der auch die REM-Phase entdeckt wurde.
Die unterschiedlichen Phasen des Schlafes werden anhand der Gehirnströme, der Muskelaktivität und der Augenbewegungen gemessen. Den REM-Schlaf erkennt man durch die schnellen Augenbewegungen sowie fehlende Muskelspannung, die einer Art Lähmung gleichkommt. In diesen Phasen ist aber eine intensive Gehirnaktivität messbar.
Bei den Schlafstadien unterscheidet man grundsätzlich zwischen dem leichten Einschlafstadium, dem mittlerem Schlafstadium, dem Tiefschlafstadium und dem REM-Stadium. Ein gesunder Mensch durchläuft in einer Nacht vier bis sechs Schlafzyklen, die zwischen 90 und 120 Minuten andauern. Jedes einzelne Schlafstadium ist wichtig und trägt zu einem erholsamen und gesunden Schlaf bei.
Nachdem es immer mehr Menschen gibt, die nicht schlafen können, gibt es auch immer mehr Empfehlungen und Regeln, wie man nachhaltig zu einem guten Schlaf kommen kann. Vor allem für jene, die unter Schlafstörungen leiden, können die internationalen Schlafhygiene-Regeln sehr hilfreich sein:
Man sollte jeden Tag die gleichen Aufsteh- und Zubettgehzeiten einhalten. Auch am Wochenende. Dadurch bleibt der Körper im Rhythmus und man kann besser ein- und durchschlafen. Für die Nachtruhe reichen normalerweise acht Stunden. Wer abends schlecht einschlafen kann, dem ist zu raten, auf ein Nickerchen am Nachmittag zu verzichten.
Wenn man nachts aufwacht und dann auch noch zum Kühlschrank geht, erzieht man seinen Körper zum Nachthunger. Je öfter diese Handlung wiederholt wird, desto häufiger verlangt der Körper nach einer nächtlichen Fütterung. Eine Schlafstörung ist damit quasi vorprogrammiert.
Ein Bett ist ein Bett ist ein Bett. Und deswegen sollte ein Bett nur zum Schlafen da sein und natürlich für lustvolle Aktivitäten. Gänzlich abzuraten ist davon, sich Arbeit mit ins Bett zu nehmen oder zum Beispiel im Bett zu stricken, zu essen oder fernzusehen. Lesen ist erlaubt, dient es doch dem sanften Einschlafen.
Es gibt auch sogenannte Schlafcoaches, die sich darum bemühen, den Schlafrhythmus ihrer Klienten zu normalisieren. Diese Trainer wenden verhaltenstherapeutische Maßnahmen wie Entspannungsmethoden oder Hypnose an und informieren die Hilfesuchenden über die richtige Schlafhygiene. Die Schlafumgebung soll so angenehm und bequem wie möglich sein, weshalb auch das Umfeld des Schlafgestörten beleuchtet wird. Denn vieles kann beim Schlecht-Schlafen eine Rolle spielen: Essgewohnheiten, Zubettgehzeiten, zu viel oder zu wenig sportliche Aktivitäten, Grübelattacken …
Vielfach wird Schnarchen mit einem Lächeln abgetan, vor allem von den Schnarchern selbst. Doch ist oftmals nicht zu spaßen mit den nächtlichen Geräuschen, die den Bettnachbarn in den Wahnsinn treiben können und für den Verursacher selbst nicht immer ungefährlich sind. Ist der Schnarcher frei von Atemunregelmäßigkeiten, spricht man vom „primären Schnarchen“. Diese Art des Schnarchens ist für den Verursacher harmlos.
Manche besonders laute Schnarcher leiden aber an einer Schlafapnoe, das heißt, dass die Atmung im Schlaf immer wieder aussetzt. Die Schläfer bekommen kurzzeitig keine Luft, der Blutdruck steigt an, ebenso die Herzfrequenz. Gleichzeitig kommt es zu einer höheren Muskelanspannung. Durch den Schnarchlaut wird der Atemstillstand wieder unterbrochen, der Schnarcher wacht kurz auf, merkt jedoch selbst meist nichts davon. Von einer leichten Schlafapnoe spricht man bei fünf bis vierzehn Atempausen pro Stunde, es gibt aber auch schwere Fälle, bei denen Schläfern bis zu dreißig Mal in der Stunde der Atem stockt.
Man kann sich vorstellen, dass diese Art des Schlafens nicht gerade erholsam ist. Die Menschen wachen am nächsten Tag auf und fühlen sich wie gerädert, da es zu keiner Erholung im Schlaf kommt. Die Schlafapnoe stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar, da während der Atemstillstände die Sauerstoffversorgung des Körpers mangelhaft ist. Auch für den Herzrhythmus ist diese Schlafstörung eine enorme Belastung. Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und Herzinfarkt können die Folgen sein. Der ständig unterbrochene Schlaf kann weiters zu Tagesmüdigkeit, mangelnder Konzentration und Gedächtnisleistung sowie zu Kopfschmerzen führen.
Schnarchen und Schlafapnoe werden durch eine Verengung der Luftwege hervorgerufen. Erleichterung bringen Atemmasken und Gerätschaften, die dafür sorgen, dass die Atemwege frei bleiben. Auch Operationen der Nasenscheidewand können dazu beitragen, dass die Luft beim Schlafen besser zirkuliert, und dass sich das Schnarchen verringert. Sogenannte Schnarchschienen sollen den Rachenraum erweitern und damit den Luftstrom begünstigen.
Menschen, die sehr laut schnarchen und deren Partner möglicherweise in der Nacht beobachten, dass die Atmung aussetzt und durch einen Schnarchlaut explosionsartig wieder einsetzt, sollten sich untersuchen und ihr Schlafverhalten abklären lassen. Es gibt mittlerweile unzählige Schlaflabors und Schlafmediziner in Krankenhäusern, die Schlafstörungen auf den Grund gehen und damit gesundheitliche Risiken verringern oder ihnen vorbeugen können.
Ob Schnarchen heilbar ist, sei dahingestellt, auf alle Fälle sollte eine Lösung gefunden werden, wenn ein zweiter Bettpartner darunter leidet. Getrennte Schlafzimmer können nächtliche Wutausbrüche verhindern und gelten als friedliche Dauerlösung.
Was kann man generell gegen das Schnarchen tun? Zu den Faktoren, die Schnarchen begünstigen können, zählen Übergewicht, zu wenig Bewegung, Alkohol und Nikotin. Und natürlich eine ungünstige Schlafposition. Denn auf dem Rücken schnarcht es sich gleich viel angenehmer! Das führte zu kuriosen Lösungsansätzen: So gibt es eigene Schnarchhemden, auf deren Rückseite harte Gegenstände eingenäht sind, die den Schnarcher davon abhalten sollen, sich in der Nacht auf den Rücken zu drehen. Schon in Kriegszeiten gab es solche Ideen, um das Schnarchen der Soldaten zu verhindern, das ihnen das Leben kosten konnte. So wurden in die Rückenteile der Uniformen Munition eingenäht, damit sich die Soldaten in der Nacht nicht durch lautes Schnarchen bemerkbar machten und eventuell den Feind anlockten oder in einem Versteck entdeckt wurden.
Ein besonders skurriler Tipp gegen das Schnarchen: Das Erlernen des australischen Blasinstruments Didgeridoo soll die Atemmuskulatur kräftigen und damit dem Schnarchen den Garaus machen!
Geschlafen wird immer, sollte man meinen. Doch war das Schlafdefizit in der westlichen Welt noch nie so groß wie heute. Der häufigste Grund für Schlafstörungen ist natürlich das große Ganze, das den Menschen zu viel wird, Belastungen und Probleme, die mit ins Bett genommen werden. Familie, Beruf, finanzielle Sorgen, gesundheitliche Probleme, Streit, Depressionen und noch vieles mehr. Die Gründe dafür, warum ein Mensch nicht schlafen kann, sind individuell und mannigfaltig. Doch je mehr Ursachen zusammenkommen, desto weniger wird Schlaf zu finden – geschweige denn erholsam sein.
Manchmal sind es ganz banale Gründe, die uns den Schlaf rauben. Vom Alkohol wird man zwar müde, jedoch sorgen ein paar Gläschen zu viel vor dem Zubettgehen auch dafür, dass man unruhiger schläft, oft mitten in der Nacht wieder aufwacht und nicht mehr schlafen kann. Die REM-Phasen werden durch den Alkohol gestört und so wird der Mensch daran gehindert, die Tageserlebnisse in Traumform zu verarbeiten. Am nächsten Morgen hat man dann nicht nur einen Brummschädel von zu viel Alkohol, sondern auch von der minderwertigen Schlafqualität.
Zu viel Essen vor dem Zubettgehen kann ebenfalls dazu beitragen, die Schlafqualität zu beeinträchtigen. Ein zu warmes oder ein zu kühles Schlafzimmer wirkt genauso störend auf den Schlaf wie stickige Luft. Eine Raumtemperatur von 18 Grad wäre optimal und das Lüften vor dem Schlafengehen ein Segen für guten Schlaf. Manche Dinge sind so einfach, andere hoch kompliziert. Am besten sollte man mit den einfachen „Schlafhemmern“ beginnen, um sich dann weiter mit den schwieriger zu behebenden Ursachen zu beschäftigen.
Aus scheinbar unerklärlichen Gründen nicht schlafen zu können, ist immer ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sowohl psychische als auch physische Ursachen können dahinterstecken.
Wenn jemand nicht schlafen kann, dann ist der nächste Tag ein wahrer Albtraum. Zu wenig Schlaf wirkt sich auf den Körper aus wie eine Krankheit. Man fühlt sich schwach und zerschlagen, die Glieder schmerzen, die Konzentration leidet und die Nerven liegen blank. Es ist erwiesen, dass sich Schlafmangel im Straßenverkehr ähnlich auswirkt wie die Folgen von Alkohol. Wer übermüdet mit dem Auto fährt, setzt sich und andere einer großen Gefahr aus.
Es gibt eine schlimme erbliche Krankheit, die Menschen aus Schlafmangel sterben lässt. Sie tritt sehr selten auf, wird jedoch über viele Generationen weitergegeben. In England ist eine Familie bekannt, in der seit über 200 Jahren diese schreckliche Krankheit auftritt. Die ersten Symptome treten im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf. Die Erkrankten können dann nicht mehr schlafen und sterben irgendwann einen grausamen Erschöpfungstod.
Heute wissen wir, dass der Mensch einige Tage ohne Wasser auskommen kann, sogar einige Wochen ohne Essen, aber schon nach 60 Stunden ohne Schlaf schwerwiegende gesundheitliche Defizite auftreten können. Schon sehr früh entdeckten die Menschen, dass fehlender Schlaf Schreckliches auszulösen vermag. Bereits in der Antike und im Mittelalter wurde der Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt und bekam den Namen Tortura Insomniae. Mit dieser Prozedur versuchte man auch Dämonen auszutreiben.
Die beliebteste Einschlafhilfe in Form eines Schlummertrunks ist warme Honigmilch. Die Wirkung dieses alten Hausmittels ist zwar wissenschaftlich nicht belegt, jedoch ist bewiesen, dass Milch in geringen Dosen das Schlafhormon Melatonin enthält. Die Wärme und Süße der Honigmilch entspannt und die Erinnerung daran, dass dieses Getränk schon in den Kindertagen so manchem beim Einschlafen geholfen hat, unterstützt die Psyche dabei, in den Schlaf zu finden.
Auch Pflanzen können beim Einschlafen helfen: Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Melisse oder Passionsblume wird eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt, Produkte dieser Pflanzen findet man zuhauf in Drogerien, Apotheken und sogar Supermärkten. Die beruhigende Wirkung der Pflanzenstoffe soll den Schlaf fördern.
Das beliebteste aller pflanzlichen Schlafmittel ist der Baldrian. Die Pflanze kann bis zu 150 cm hoch werden, trägt hellrosa-weiße Blüten und duftet angenehm. Der intensive Baldriangeruch entsteht erst durch das Trocknen der Pflanzenwurzel. Baldrian hilft beim Einschlafen und Durchschlafen und soll die Schlafqualität erhöhen. Er wird sowohl in Tablettenform als auch als Tee genossen und es gibt daraus hergestellte Badezusätze und viele weitere Produkte.
Den Hopfen kennt man als Bierzutat, doch auch als Schlafmittel ist er aufgrund seiner beruhigenden Wirkung recht hilfreich. Die Kletterpflanze kann eine Länge von bis zu zwölf Metern erreichen und enthält Bitterstoffe und ätherische Öle. Hopfen wird in Tabletten- und Tropfenform und als Tee angeboten, es gibt auch Duftkissen mit Hopfenfüllung.
Schon in alten Schriften wird die Melisse immer wieder als beruhigend beschrieben – ob als Tee, Öl oder Tinktur. Eine weitere Helferin beim Einschlafen ist die Passionsblume. Sie wurde von Missionaren nach Europa gebracht und kam bei Unruhezuständen und Schlafstörungen zum Einsatz. Johanniskraut beeinflusst vor allem die Begleiterscheinungen von Depressionen, zu denen auch Schlaflosigkeit und Nervosität zählen. Die schlaffördernde Wirkung zeigt sich erst nach längerer Einnahme.
Jemandem eine gute Nacht zu wünschen, ist sicher einer der besten Wünsche der Welt. Denn wer gut schlafen kann, der lebt auch besser. Eine der Grundvoraussetzungen für ein gelingendes Leben am Tag ist eine gute Nacht. Wie man eine solche verbringt, dafür gibt es viele Tipps und Tricks. Jeder Mensch ist anders, und so wird bei jedem Schläfer eine andere Methode dazu beitragen können, den ersehnten Schlaf zu bringen.
Segensreich für einen guten Schlaf ist es, wenn sich in den Schlafräumen so wenig wie möglich technische Geräte und Ablenkungen befinden. Es ist erwiesen, dass die Farbe Blau eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen hat, deswegen eignet sie sich gut als Wandfarbe für Schlafzimmer.
In der Früh und am Abend die Schlafräume ausgiebig zu lüften gehört zu den Grundprinzipien der Schlafhygiene. Manche Menschen schlafen gern bei gekipptem Fenster, denn die frische Luft ist ein Vorteil beim Schlafen. Im Winter sollte man darauf achten, dass es dadurch nicht zu kalt im Schlafraum wird. Ist die Raumtemperatur zu niedrig, fällt es dem Körper schwer zu entspannen, da die körpereigene „Heizung“ weiterlaufen muss. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle beim guten Schlafen. Diese sollte optimalerweise zwischen 40 und 50 Prozent liegen. Zu trockene Luft kann die Atemwege reizen und Husten auslösen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, besteht die Gefahr von Schimmelpilzbildung. Zur Messung der Luftfeuchtigkeit dienen Hygrometer.
Zum Schlafen sollte es nicht nur ruhig, sondern auch dunkel sein. Vor allem in Großstädten spielt die „Lichtverschmutzung“ eine immer bedeutendere Rolle bei Schlafstörungen. Jalousien und Rollläden können dagegen gute Dienste leisten. Im Urlaub oder auf Langstreckenflügen helfen Schlafmasken, um bei ungewohnten Lichtverhältnissen besser schlafen zu können. Grelles Licht kann in der Nacht besonders schlafstörend wirken, wenn wir zum Beispiel auf die Toilette gehen und uns dabei dem zu hellen, künstlichen Licht aussetzen. Besonders „aufmunternd“ wirken soll das dem Tageslicht ähnliche blaue Licht, das uns aus Computern, Smartphones und Tablets entgegenstrahlt. Am besten vor dem Schlafengehen nicht mehr zu viel ins „Blaulicht“ sehen!
Generell ist es hilfreich, wenn man sich auch tagsüber viel an der frischen Luft aufhält, körperliche Betätigung macht bekanntlich müde, doch fällt es den Schreibtischtätern unter uns im Alltag oft schwer, auf ein ausreichendes Bewegungspensum zu kommen. Dabei ist es sinnvoll, kurze Wege zu Fuß zu erledigen, Stufen zu steigen, anstatt mit dem Lift zu fahren, und jede Möglichkeit zu nutzen, in Bewegung zu bleiben. Diese Tipps sind allesamt nicht neu, und trotzdem möchte ich sie hier aufnehmen. Ein Schrittzähler kann helfen, einen Überblick zu bekommen, und zu mehr Bewegung motivieren. Und wenn man wieder einmal den ganzen Tag nur sitzend verbracht hat, dann hilft ein Hometrainer, um einen bewegten Fernsehabend zu verbringen.
Abendliche Spaziergänge an der frischen Luft verhelfen ebenso zu einem besseren Schlaf. Natürlich ist jede Form von Sport in der freien Natur förderlich, wenn es um den guten Schlaf geht. Sogar Schnarcher werden leiser, wenn sie sich am Tag körperlich betätigen und vor dem Zubettgehen keinen Alkohol trinken. Extremer Sport bildet dabei allerdings eine Ausnahme, da dadurch der Körper in einen Stresszustand versetzt wird, der beim Schlafen eher hinderlich ist. Der gute alte Abendspaziergang ist auch eine hervorragende Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, den Tag Revue passieren zu lassen und ein gutes Gespräch mit sich selbst oder dem Partner zu führen.