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- Diese Ausgabe ist einzigartig;
- Die Übersetzung ist vollständig original und wurde für das Ale. Mar. SAS;
- Alle Rechte vorbehalten.
Monday or Tuesday von Virginia Woolf ist eine Sammlung von 8 Kurzgeschichten, die erstmals 1921 veröffentlicht wurde. Anscheinend bezeichnete der Ehemann der Autorin das Buch bei seiner Erstveröffentlichung als eines der schlechtesten gedruckten Bücher, die je veröffentlicht wurden, weil es so viele Fehler enthielt (diese wurden in späteren Ausgaben korrigiert). Die in dieser Sammlung enthaltenen Geschichten sind wie folgt: A Haunted House; A Society; Monday or Tuesday; An Unwritten Novel; The String Quartet; Blue and Green; Kew Gardens; und, The Mark on the Wall.
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Inhaltsverzeichnis
1. Ein Spukhaus
2. A Gesellschaft
3. Montag oder Dienstag
4. Ein ungeschriebener Roman
5. Das Streichquartett
6. Blau & Grün
7. Kew Gardens
8. Das Zeichen an der Wand
Montag oder Dienstag
VIRGINIA WOOLF
1921
Übersetzung 2021 edition by Ale. Mar.
Alle Rechte vorbehalten
Zu jeder Stunde, die man erwachte, schloss sich eine Tür. Von Raum zu Raum gingen sie, Hand in Hand, hier hebend, dort öffnend, sich vergewissernd - ein geisterhaftes Paar.
"Hier haben wir es gelassen", sagte sie. Und er fügte hinzu: "Oh, aber hier auch!" "Es ist oben", murmelte sie. "Und im Garten", flüsterte er "Leise", sagten sie, "sonst wecken wir sie."
Aber es war nicht so, dass du uns geweckt hast. Oh, nein. "Sie suchen es, sie ziehen den Vorhang auf", könnte man sagen und so ein oder zwei Seiten weiter lesen. "Jetzt haben sie es gefunden", wäre man sich sicher und stoppte den Bleistift am Rand. Und dann, des Lesens müde, stünde man vielleicht auf und sähe selbst, das Haus ganz leer, die Türen stünden offen, nur die Holztauben blubberten vor Zufriedenheit und das Brummen der Dreschmaschine ertönte vom Hof. "Wozu bin ich hierher gekommen? Was wollte ich finden?" Meine Hände waren leer. "Vielleicht ist es dann oben?" Die Äpfel waren auf dem Dachboden. Und so ging ich wieder hinunter, der Garten noch immer wie immer, nur das Buch war ins Gras gerutscht.
Aber sie hatten sie im Zeichensaal gefunden. Nicht dass man sie je sehen konnte. In den Fensterscheiben spiegelten sich Äpfel, spiegelten sich Rosen; alle Blätter waren grün im Glas. Wenn sie sich im Salon bewegten, drehte der Apfel nur seine gelbe Seite. Doch im nächsten Moment, wenn die Tür geöffnet wurde, über den Boden verteilt, an den Wänden hängend, von der Decke hängend - was? Meine Hände waren leer. Der Schatten einer Drossel überquerte den Teppich; aus den tiefsten Brunnen der Stille schöpfte die Waldtaube ihre Klangblase. "Sicher, sicher, sicher", schlug der Puls des Hauses leise. "Der vergrabene Schatz; das Zimmer . . . " Der Puls hielt kurz an. Oh, war das der vergrabene Schatz?
Einen Moment später war das Licht verblasst. Dann draußen im Garten? Doch die Bäume spannten Dunkelheit für einen wandernden Sonnenstrahl. So fein, so selten, kühl unter die Oberfläche gesunken, brannte der Strahl, den ich suchte, immer hinter dem Glas. Der Tod war das Glas; der Tod war zwischen uns; er kam zuerst zu der Frau, vor Hunderten von Jahren, verließ das Haus, versiegelte alle Fenster; die Räume waren verdunkelt. Er verließ es, verließ sie, ging nach Norden, ging nach Osten, sah, wie sich die Sterne am südlichen Himmel drehten; suchte das Haus, fand es unter die Downs fallen. "Sicher, sicher, sicher", schlug der Puls des Hauses froh. "Der Schatz gehört dir."
Der Wind braust die Allee hinauf. Bäume beugen sich und biegen sich in diese und jene Richtung. Mondstrahlen plätschern und schwappen wild im Regen. Aber der Strahl der Lampe fällt gerade aus dem Fenster. Die Kerze brennt steif und still. Durch das Haus wandernd, die Fenster öffnend, flüsternd, um uns nicht zu wecken, sucht das Gespensterpaar sein Glück.
"Hier haben wir geschlafen", sagt sie. Und er fügt hinzu: "Küsse ohne Zahl." "Waking in the morning -" "Silbern zwischen den Bäumen -" "Oben -" "Im Garten -" "Wenn der Sommer kam -" "Im Winter zur Schneezeit -" Die Türen gehen zu, weit in der Ferne, sanft klopfend wie der Puls eines Herzens.
Näher kommen sie; bleiben an der Türschwelle stehen. Der Wind fällt, der Regen gleitet silbern am Glas herunter. Unsere Augen verdunkeln sich; wir hören keine Schritte neben uns; wir sehen keine Dame, die ihren geisterhaften Mantel ausbreitet. Seine Hände schirmen die Laterne ab. "Schau", haucht er. "Laut schlafend. Liebe auf ihren Lippen."
Sich bückend, ihre silberne Lampe über uns haltend, schauen sie lange und tief. Lange halten sie inne. Der Wind fährt geradeaus, die Flamme neigt sich leicht. Wilde Strahlen des Mondlichts überqueren Boden und Wand und färben, sich treffend, die Gesichter gebeugt; die Gesichter nachdenklich; die Gesichter, die die Schläfer suchen und ihre verborgene Freude.
"Sicher, sicher, sicher", klopft das Herz des Hauses stolz. "Lange Jahre -" seufzt er. "Wieder hast du mich gefunden." "Hier", murmelt sie, "schlafend; im Garten lesend; lachend, Äpfel rollend auf dem Dachboden. Hier haben wir unseren Schatz gelassen -" Sich bückend, hebt ihr Licht die Lider über meinen Augen. "Sicher! sicher! sicher!" der Puls des Hauses schlägt wild. Erwachend rufe ich: "Oh, ist das euer vergrabener Schatz? Das Licht im Herzen."