Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In diesem Handbuch wird die US-amerikanische radikale Innovationsmethode erläutert, eigene "Moonshots" zu entwickeln. In vier Schritten kann diese jedes Unternehmen nutzen. Die Darstellung dient als Kurzanleitung für Firmen, die mit radikalen Innovationskonzepten liebäugeln und prüfen möchten, ob dieser Weg für sie infrage kommt - und falls ja, wie die Entwicklung funktioniert.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 50
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Friederike Müller-Friemauth
Rainer Kühn
Moonshots
Zur Entwicklung
radikaler Innovationen
© 2019 Friederike Müller-Friemauth, Rainer Kühn
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7469-6584-0
Hardcover:
978-3-7469-6585-7
e-Book:
978-3-7469-6586-4
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autoren unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bildnachweise:
Titel: istock | richvintage 474264047
Seite 17: Fotolia | sdecoret
Das kommt
Wer schreibt
Outline
1. Prüfen
1.1 Moonshots-Abläufe untersuchen
2. Durchführen
2.1 Moonshots verpflichtend machen
2.2 Moonshots definieren
2.3 Moonshots absichern
2.4 Moonshots steuern
3. Verbessern
3.1 Moonshot-Stolpersteine beseitigen
4. Bewerten
4.1 Persönlich: Den Willen zum Moonshot kalibrieren
4.2 Unternehmenskulturell: Trendaffinität berücksichtigen
4.3 Organisationsextern: Das Umfeld abschätzen
Literatur
Wer schreibt
Friederike Müller-Friemauth
Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Strategisches Marketing und Innovationsmanagement an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management, Köln. Mitgründerin von „Kühn Denken auf Vorrat“, einer rheinländischen Beratungs- und Konzeptagentur für angewandte ökonomische Zukunftsforschung.
Wir versuchen mit denen, die sich trauen und neugierig genug sind, die Grenzen etablierten ökonomischen Denkens zu überschreiten; systematische und methodisch geleitete Wege in zukünftige realistisch-mögliche Welten zu vermitteln. Und zwar mit Hilfe von Wissenschaft – was innerhalb des europäischen Wissenschaftskanons bis heute streng sanktioniert ist. Mehr lässt sich über die Legitimität dieses Anspruchs; über Effektivität, Nutzen, Sinnhaftigkeit und – womöglich – Gebotenheit bislang nicht sagen. Vorerst gilt: Für etablierte Wissenschaft Sperrgebiet.
Und sonst: Klavier, Elvis, Prince, Bayer ’04 Leverkusen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Rainer Kühn
Gründer von „Kühn Denken auf Vorrat“, promovierter Politologe, freier Publizist. System- und Wirtschaftstheoretiker (Luhmann, Monetär-Keynesianer), spezialisiert auf Zeitdiagnose und Markenentwicklung.
Wir vertreten die US-amerikanische Tradition der wissenschaftlichen Zukunftsforschung, übersetzen deren Denkungsart aber auf unsere westeuropäischen (normativ und soziokulturell andersartigen) Wirtschaftsverhältnisse. Daraus ergibt sich ein anderes Wirtschaftsleitbild, das seine Ziele und Orientierungen – in genuin europäisch-aufklärerischer Tradition – sowohl zeitlogisch als auch gesellschaftlich verortet. Dies sprengt keineswegs den Selbstbezug des ökonomischen Systems, sehr wohl aber disziplinäre Denkrahmen (und - bereitschaften). Wir haben dieses Leitbild Preconomics® getauft: Eine Ökonomie, die zentrale Legitimation aus ihrer Zukunftsfähigkeit bezieht.
Und sonst: Hobby-Kochen, Handball, Charly Brown, 1848 Vfl Bochum. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Outline
„Moonshots“ is a term for radical innovations in economic organizations, referred to an „unbelievable disruption“. They aim at hardly imaginable ideas or issues and are mainly used in American companies with futures research.
In the United States, thinking in terms of moonshots is absolutely common: They are convinced in „glory days“ to come and believe in the „American Dream“. And fire it continually. Moonshots are one way of living that dream.
Okay, conceded: For Europeans, such thinking is unusual and not logical. Although we do have a strong fictional and romantic tradition, in contrast to the US we think that we must strictly seperate visionary elements from economic theory (numbers, facts, data – mathematics driven). We believe: Business is about growth, profit, capital formation, but not at all with dreams. And founding a start up on a moonshot is: nothing but a very bad idea.
Forget about this believe for a moment and be inspired!
In this booklet, in four steps the innovation method to develop „corporate moonshots“ is explained. The display can be used as a quick reference guide for companies that flirt with radical innovation concepts; and want to check, whether this approach is eligible for them – and if so, how they could explore some on their own.
Ziele nach dem Mond.
Selbst wenn du ihn verfehlst,
wirst du zwischen den Sternen landen.
Friedrich Nietzsche
1. Prüfen
„Was die Raupe als Ende der Welt bezeichnet, nennt der Rest der Welt Schmetterling“. Dieser Gedanke von Laotse verbildlicht geradezu idealtypisch einen „Mondschuss“: Eine Orientierung an einem Jenseits der gegenwärtig vorstellbaren Welt. Mit dieser Methode ist es Wirtschaftsorganisationen möglich, ihre aktuelle unternehmerische Welt zu sprengen und anzufangen, eine völlig neue zu entwerfen.
Die Methode, im Unternehmen eigene Corporate Moonshots zu entwickeln, ist allerdings voraussetzungsreich. Denn ein zentraler, dem Innovationsmanagement zugrunde liegender Glaubenssatz lautet, Machbarkeit sei für Unternehmen ein zentrales Kennzeichen für ökonomisch relevante Kreativität. Diese Grundannahme wird von uns bestritten – und hier außer Kraft gesetzt. Denn sie bringt Manager dazu, „praktikableren“ (übersetzt: vernünftigen) Ideen gegenüber großartigen, die Gegenwart übersteigenden Einfällen den Vorzug zu geben. Es soll schließlich „etwas dabei herauskommen“. Moonshots – anspruchsvolle Vorgriffe auf mögliche Disruptionen, also Langfrist-Ideen für durchschlagende, marktund gesellschaftsverändernde Innovationen – stehen jedoch gerade nicht für Machbarkeit, sondern für Radikalität. Sie faszinieren, weil sie etwas zusammenbringen, das nicht ohne Weiteres zusammenkommt: Erstens die geistige Kernkompetenz einer Firma (‚das, was wir hier am besten können‘). Dies meint die sachlogische Ebene der Fähigkeit. Zweitens die bewusste Referenz auf ein Wir, das hinter der Entscheidung steht – also die soziallogische Ebene einer Gruppe von Menschen, die bewusst, gewollt, unter Abwägung von Alternativen sowie unter Berücksichtigung der (heute absehbaren) Handlungsfolgen die Entscheidung trägt. Und drittens strategische Entschlossenheit bzw. unternehmerischen Mut zu dauerhafter, fokussierter Orientierung: die zeitlogische Dimension des Langfristdenkens.
Um innovationsorientierten Unternehmen den Weg zu radikalen Neuerungen zu ebnen, zerlegt dieses Handbuch die Ermittlung von Corporate Moonshots in einzelne Schritte: Wie Sie es schaffen, vorerst schwer vorstellbare Groß-Ideen zu erzeugen, die über das Innovationsniveau von Einsparung, Optimierung und Beschleunigung hinausgehen. Deren Wichtigkeit bestreiten wir nicht. Aber: In derartigen Denkrahmen der etablierten Business School-Tradition ist es nicht möglich, über reine Weiterentwicklungen des Gegebenen hinauszukommen.
Don Quijote
“When life itself seems lunatic, who knows where madness lies? Perhaps to be too practical is madness. To surrender dreams — this may be madness. To seek treasure where there is only trash. Too much sanity may be madness — and maddest of all: to see life as it is, and not as it should be!”
Man of La Mancha1
Solches Denken soll den Rahmen dessen übersteigen, was wir als ‚normal’ empfinden: etwas Außergewöhnliches antezipieren.2