4,99 €
Spätestens nach diesem traumhaften Fernweh-Krimi bist du Griechenland-Fan ...
Kreuzfahrtschiffe ankern in der malerischen Bucht von Santorin - und eines davon enthält eine Überraschung für Zoe Dahlmann, Halbgriechin und Restaurantbesitzerin: nämlich ihre beste Freundin Sonja, die zu Besuch kommt. Doch kaum dass die Freundinnen ihr Wiedersehen feiern können, wird Sonja verhaftet - mitten in Zoes Restaurant! Der unfähige Kommissar Spanos hält die Touristin für eine Mörderin, denn Sonjas Kabinennachbarin auf dem Kreuzfahrtschiff wurde im Schlaf erstickt. Zoe muss einmal mehr ermitteln, um die Unschuld ihrer Freundin zu beweisen ... Zum Glück erhält sie Unterstützung vom Koch Alexandros und ihrem neuen Freund Leon.
"Mörderisches Santorin - Zoe und der Kreuzfahrt-Mörder" ist der zweite Fall für die ermittelnde Restaurant-Chefin Zoe. Erfahre in "Zoe und der tote Reeder", wie alles begann.
eBooks von beTHRILLED: mörderisch gute Unterhaltung.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 244
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielen Dank, dass du dich für ein Buch von beTHRILLED entschieden hast. Damit du mit jedem unserer Krimis und Thriller spannende Lesestunden genießen kannst, haben wir die Bücher in unserem Programm sorgfältig ausgewählt und lektoriert.
Wir freuen uns, wenn du Teil der beTHRILLED-Community werden und dich mit uns und anderen Krimi-Fans austauschen möchtest. Du findest uns unter be-thrilled.de oder auf Instagram und Facebook.
Du möchtest nie wieder neue Bücher aus unserem Programm, Gewinnspiele und Preis-Aktionen verpassen? Dann melde dich auf be-thrilled.de/newsletter für unseren kostenlosen Newsletter an.
Spannende Lesestunden und viel Spaß beim Miträtseln!
Dein beTHRILLED-Team
Melde dich hier für unseren Newsletter an:
Kreuzfahrtschiffe ankern in der malerischen Bucht von Santorin – und eines davon enthält eine Überraschung für Zoe Dahlmann, Halbgriechin und Restaurantbesitzerin: nämlich ihre beste Freundin Sonja, die zu Besuch kommt. Doch kaum dass die Freundinnen ihr Wiedersehen feiern können, wird Sonja verhaftet – mitten in Zoes Restaurant! Der unfähige Kommissar Spanos hält die Touristin für eine Mörderin, denn Sonjas Kabinennachbarin auf dem Kreuzfahrtschiff wurde im Schlaf erstickt. Zoe muss einmal mehr ermitteln, um die Unschuld ihrer Freundin zu beweisen … Zum Glück erhält sie Unterstützung vom Koch Alexandros und ihrem neuen Freund Leon.
Christian Humberg
Griechenland-Krimi
Griechische Inseln wie Santorin gleichen der Strömung. Wen sie einmal zu fassen bekommen, den lassen sie nie wieder los.
Beryl Dov
Das Olivenöl glänzte in der dunklen Pfanne. Zoe Dahlmann sah, wie Alexandros Lahanas sie langsam schwenkte, damit es sich auf der gesamten Fläche verteilte. Dann erst stellte er die Pfanne zurück auf den Herd.
»Das ist der erste Schritt«, sagte der siebzigjährige Santorini. Dabei zwinkerte er Zoe und ihrer Freundin verschwörerisch zu. »Und jetzt kommt der zweite.«
Eine gute Handvoll Knoblauch, frisch und zu hauchdünnen Scheiben geschnitten, landete im sich langsam erwärmenden Öl. Sofort zischte es in der Pfanne, und wenige Sekundenbruchteile später stieg ein köstliches Aroma aus ihr empor.
»Ich fasse es ja nicht«, schwärmte Zoes Begleiterin. Sonja Clemens grinste über das ganze sommersprossige Gesicht. »Wir stehen Seite an Seite in deiner Küche auf Santorin. Als wäre das völlig normal.«
»Frag mich mal«, murmelte Zoe. Dann musste auch sie grinsen.
Sonja war ihre allerbeste Freundin. Eigentlich wohnte sie am anderen Ende der Welt – Na ja, korrigierte Zoe in Gedanken, so weit ist Deutschland jetzt auch nicht entfernt –, aber vor einer halben Stunde war sie einfach ins Santorin Sunrise spaziert gekommen, Zoes kleines Lokal auf der santorinischen Insel Thirasia. Zoe staunte noch immer darüber.
Sonja lebte in Frankfurt am Main, wo sie als Krankenschwester arbeitete. Bis vor wenigen Monaten hatte auch Zoe die Mainmetropole ihr Zuhause genannt, doch eine unerwartete Erbschaft hatte ihr Leben gründlich umgekrempelt – zum Glück, wie sie heute wusste. Statt sich allmorgendlich durch regnerischen Berufsverkehr in ein Büro zu quälen, das kaum weniger ungemütlich gewesen war, hatte sie sich hier im Herzen des Mittelmeeres ein neues Leben aufgebaut. Oder zumindest versuchte sie es. Das Sunrise hatte ihrer verstorbenen Großtante Sofia gehört, von der Zoe zeitlebens wenig mehr als den Namen gekannt hatte, und heute gehörte es ihr – mitsamt der urig-rustikalen Einrichtung, der Stammkundschaft und der kleinen Wohnung, die sich im hinteren Bereich des eingeschossigen Altbaus versteckt hielt.
Und mit Alexandros. Der alte Mann mit der wettergegerbten Haut und den buschigen schwarzen Augenbrauen lebte für das Lokal. Schon zu Sofias Zeiten hatte er zu den absoluten Fixpunkten des Santorin Sunrise gehört, das nur einen besseren Katzensprung von seinem Haus entfernt lag. Als Zoe aufgetaucht war, um es wieder zu eröffnen, hatte er sich als Koch ins Gespräch gebracht und war Zoe zu einem engen Freund und Ratgeber geworden.
Alexandros kochte fast so gern wie Zoes Oma, in deren Küche sich die Fünfunddreißigjährige als Kind besonders gern aufgehalten hatte und deren kulinarischem Erbe sie mit ihrem Sunrise ebenso ein Denkmal setzen wollte wie der Großtante.
»Ich mag mich wiederholen«, sagte Sonja, just als Alexandros die Knoblauchscheibchen wieder aus dem Öl herausfischte. »Aber du hast es richtig idyllisch hier. Ganz im Ernst.«
»Mhm«, bestätigte eine weitere Männerstimme brummend. Leon betrat den Raum. »Zumindest, solange kein Mord passiert.«
Leon Sideris war in Zoes Alter und mit beneidenswert vollem, schwarzem Haar gesegnet. In seinen Augen lag stets ein lausbübisches Funkeln, und sein Dreitagebart war so wenig stoppelig, dass Zoe von ihrer langjährigen Regel abgekommen war, nie und unter keinen Umständen einen Bartträger zu küssen. Wenn sie ehrlich zu sich war, küsste sie Leon sogar ziemlich oft. Auch das war eine Santorin-Tatsache, die zu glauben ihr manchmal immer noch schwerfiel.
»Mord, ja genau.« Sonja klatschte in die Hände und drehte sich zu Zoe um. »Darüber wollte ich sowieso mit dir sprechen. Wie war das jetzt mit diesem Reeder? Haben du und Leon tatsächlich einen Mörder überführt?«
Zoe winkte ab. Sehnsüchtig sah sie zu den Bifteki, denen sie weitaus lieber ihre Aufmerksamkeit schenkte als der Sache mit Nikos Georgious. »Das ist Schnee von gestern, Sonja. Vergessen und vorbei. Und wir sind ganz sicher keine Detektive, klar? Also lass uns lieber …«
»Vergessen und vorbei, hm?«, wiederholte Leon. Er hatte einen Korb Kartoffeln aus der Speisekammer geholt und stellte ihn nun auf die Arbeitsfläche unter dem Fenster. »So pragmatisch hört man dich selten, Sherlock.«
Zoe wusste nicht, was sie ihm übler nehmen sollte: den elenden »Sherlock«, mit dem er einfach nicht aufhören wollte, oder die Spitze, die unverhohlen aus seiner Bemerkung herausragte und sie gleich doppelt traf. Wie er es zweifellos auch beabsichtigt hatte.
»Och«, meinte Sonja, die sie gehört haben musste, »täusch dich da nicht, Leon. Deine Freundin kann ganz schön pragmatisch sein. Vor allem, wenn sie es sein will.«
»Mhm«, machte Leon erneut. Dabei warf er Zoe einen wissenden und gleichermaßen tadelnden Blick zu. »Schau an …« Ohne ein weiteres Wort verließ er die Küche.
Sonja runzelte die Stirn. »Ist alles okay bei euch?«, fragte sie Zoe leise.
»Was machen die Bifteki?«, wich sie einer Antwort aus und sah auffordernd zu Alexandros.
Der Siebzigjährige hatte die dicken Hackfleischtaler gerade gewendet und legte nun zwei Stängel Thymian und etwas Rosmarin zu ihnen in die Pfanne. Dabei schloss er genießerisch die Augen. »Sie werden. Ihr könnt gerne schon mal das Zaziki aus dem Kühlschrank holen, das von gestern übrig ist. Brot müsste auch noch da sein und …«
Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Denn Leon platzte erneut in die Küche, einen mehr als perplexen Ausdruck auf dem eben noch tadelnden Gesicht. »Zoe? Du … Du kommst besser mal. Schnell!«
Zoe entschuldigte sich von ihren Freunden und folgte Leon in den angrenzenden Schankraum des Santorin Sunrise. Dieser war das pulsierende Herz des Lokals, zumindest während der abendlichen Öffnungszeiten. An den Tischen tummelten sich dann die Einheimischen aus der Umgebung, gestandene Männer und südländische Schönheiten. Handwerker, Bauern, Fischer und Vermieter von Ferienwohnungen, von denen es auf den Inseln Santorins fast mehr gab als Esel, gehörten zu ihrem Stammklientel, wie es auch schon zu Sofias Zeiten gewesen war. Das Sunrise lag fernab von allen Touri-Zentren und den Hauptverkehrsstraßen, auf einem malerischen Hang, von dem aus man direkte Sicht in die himmelblaue Bucht hatte. Urlauber verirrten sich nur selten so weit ins Landesinnere.
Es wurde viel gelacht, viel getrunken an den Abenden im Schankraum. Poker- und Biriba-Karten wurden gemischt, als hinge das Überleben davon ab, und mittelschwere Münzbeträge wechselten quasi im Minutentakt ihre Besitzer. Aber vor allem wurde gegessen! Alexandros’ Kochkünste waren legendär, und wann immer sie nichts zu kellnern hatte, ging Zoe ihrer »kulinarischen Wunderwaffe« nach Kräften zur Hand. Sie war nach Santorin gekommen, ohne richtig zu wissen, wie der Alltag einer Gastwirtin aussah. Die einzige echte Restauranterfahrung, die sie mitgebracht hatte, war die eines Gastes – und verglichen mit den griechischen Lokalen in der Mainmetropole lag das Sunrise mit seinen frischen Zutaten vom Markt und seinen ursprünglichen Rezepten nicht nur geschmacklich auf einem ganz anderen Planeten. Nun aber lernte sie es an jedem Abend aufs Neue, und so ungern sie es sich manchmal auch eingestand: Es gefiel ihr.
Weit weniger gefiel ihr jedoch der Anblick, der sie an diesem späten Vormittag in ihrem Schankraum erwartete. Niemand Geringeres als Odyssèas Spanos stand im offenen Türrahmen des Santorin Sunrise, die faltigen Hände am breiten Gürtel mit der Dienstwaffe und einen ausgesprochen selbstgefälligen Ausdruck im Gesicht.
Hinter dem arroganten Chefermittler konnte Zoe drei seiner uniformierten Untergebenen erkennen, dazu zwei parkende Einsatzwagen. Sie alle mussten von der Wache stammen, drüben auf der Hauptinsel Thira, und mit einer der Fähren nach Thirasia gekommen sein. Hierher, zu ihr!
»Frau Dahlmann«, säuselte Spanos. Dabei fuhr er sich mit einer Hand durch das schwarze, von grauen Strähnen durchsetzte Haar, als machte er Werbung für Shampoo. »So sieht man sich wieder.«
»Was wollen Sie, Spanos?«, platzte es aus Zoe heraus. »Wir öffnen immer erst abends.«
Sie erinnerte sich noch gut an Odyssèas Spanos, viel zu gut. Man vergaß den Menschen nicht, der einen einmal fälschlich wegen Mordes verhaftet hatte. Spanos hatte Zoe und Leon die Schuld am Tod des Reeders Georgious gegeben und sich erst davon abbringen lassen, als die beiden ihm den wahren Täter präsentiert hatten. Dass Zoe bei der Suche nach dem Mörder beinahe zu dessen zweiten Opfer geworden war, hatte Spanos herzlich wenig gekümmert – zumindest weniger als sein verletzter Stolz.
Der Ermittler lachte. Selbst das wirkte arrogant an ihm. »Essen, hier? Gott bewahre! Frau Dahlmann, die Kollegen und ich sind rein beruflich hier. Einmal mehr.«
»Ach ja?«, blaffte Leon ihn an. »Wen haben wir denn diesmal umgebracht, Ihrer Meinung nach?«
Er machte einen Schritt auf Spanos zu, und instinktiv streckte Zoe den Arm aus und hielt ihn zurück. Odyssèas Spanos betrachtete es mit spöttischem Schmunzeln.
»Sie? Nein, Sideris.« Der Ermittler schüttelte den Kopf. »Von Ihnen hat niemand gesprochen. Oder waren Sie auch kürzlich auf der OceanDream 2?«
OceanDream? Zoe hob die Brauen. So hieß doch das Kreuzfahrtschiff, mit dem …
Sie hatte den erschreckenden Gedanken noch nicht zu Ende formuliert, da wurde die Tür zur Küche erneut geöffnet, und Sonja trat in den Schankraum. Sie hielt einen Brotkorb und ein Schälchen Zaziki in den Händen und eine bauchige Flasche Metaxa unter dem rechten Arm. Fragend sah sie von den Polizeibeamten zu Zoe und zurück. »Gibt’s ein Problem?«, erkundigte sie sich.
Spanos machte einen Schritt zur Seite. Sofort traten zwei seiner Kollegen vor und auf Sonja zu.
»Sonja Clemens?«, fragte der leitende Ermittler. »Aus Kabine 339 der OceanDream 2?«
»Äh …« Verwundert sah Sonja zu, wie die Beamten ihr die Lebensmittel abnahmen und auf einem der Tische abstellten. Dann griffen sie nach ihren Handgelenken. »Ja? Was … Was wird das? Hey!«
»Frau Clemens«, sagte Spanos. »Ich verhafte Sie wegen Mordes an Frau Helena Brandis. Sie haben das Recht zu schweigen, andernfalls kann jedes Ihrer Worte vor Gericht Verwendung finden. Sie haben außerdem das Recht auf einen …«
»Verhaften?« Sonja riss die Augen auf. Sämtliche Farbe schien aus ihrem Gesicht zu weichen, und sie wurde blass wie ein Geist. Die Beamten drehten ihr die Arme auf den Rücken und legten ihr Handschellen an. »Wie bitte? Das … Das muss ein Scherz sein!«
»Die Polizei scherzt nicht, Frau Clemens«, erwiderte Spanos. »Auch nicht in einem Urlaubsparadies wie diesem. Wir sehen uns auf der Wache.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Santorin Sunrise. Den Rest der Arbeit schien er seinen Untergebenen zu überlassen, und auf Rückfragen hatte er ohnehin keine Lust.
Die Beamten führten Sonja aus dem Schankraum.
Sie wehrte sich, hatte aber keine Chance gegen die Polizei. »Was soll das?«, rief sie. Es klang beinahe panisch. »Hey, das … Das ist falsch! Das ist ein Irrtum!«
Die beiden Beamten beachteten es kaum. Stoisch bugsierten sie die Touristin ins Freie und zu den wartenden Autos.
Alles wie damals, dachte Zoe. Fassungslos und nahezu gelähmt beobachtete sie das Geschehen. Alles wiederholt sich.
»Das glaube ich jetzt nicht«, murmelte Leon, und sie sah, wie seine geballte Faust dabei zuckte. »Schon wieder?«
Besser, fand Zoe Dahlmann, hätte sie es selbst nicht ausdrücken können.
Am Abend zuvor
Die Welt roch würzig und war himmlisch warm. Zoe schloss die Augen und gab sich voll und ganz dem Moment hin. Ihr Kopf auf dem weichen Kissen, ihr nackter Körper auf dem durchgeschwitzten Laken, das wilde Rauschen des Blutes in ihren Ohren, des puren und reinen Lebens … Alles an diesem Augenblick war perfekt – auch und vor allem der Mann, mit dem sie ihn genossen hatte.
»Na?«, fragte Leon. Sein Kopf zuckte unter der dünnen Decke hervor, und sein Grinsen brachte die Grübchen in seinen vor Schweiß glänzenden Wangen zur Geltung. »Geht’s dir besser? Mir auf jeden Fall.«
»Hmmm«, machte sie nur, zog ihn zu sich und küsste ihn auf den Mund.
»Das nehme ich mal als Ja«, sagte er und ließ sich ächzend neben sie auf die Matratze plumpsen. Dann sah er zur Zimmerdecke, und Zoe hörte seinen Atemzügen zu, die noch immer schnaufend waren. »Versöhnungssex ist und bleibt einfach der beste Sex. Das war schon immer so.«
Tadelnd runzelte sie die Stirn und hob eine Hand, um sich die Haare aus derselben zu wischen. »Versöhnung? Gehört da nicht ein Streit dazu, oder ist das auf Santorin anders?«
Leon lachte ungläubig. »Wie würdest du das vorhin denn nennen, Sherlock?«
»Wir haben uns unterhalten«, erwiderte sie fest. »Nicht gestritten.«
»Das haltet ihr Deutschen also für eine Unterhaltung?« Er brummte. »Dann will ich euch echt nicht erleben, wenn’s mal ernst wird.«
Er hatte nicht ganz unrecht, das wusste sie. Schon seit Tagen wich sie ihm eher aus, wenn er das Thema ansprach, anstatt ihm eine ehrliche Antwort zu geben. Allerdings lag das weniger an ihm als an ihr.
Leon und sie … Das hatte während des »Georgious-Falles« begonnen. Leon war Arbeiter in einer der Hallen des Reeders gewesen und kannte sich auf Thirasia aus wie kaum ein Zweiter. Seine Unterstützung bei der Suche nach dem wahren Mörder war von unschätzbarem Wert für Zoe gewesen … und seine Gesellschaft sowieso.
Die Fünfunddreißigjährige hatte nie und nimmer damit gerechnet, in ihrer neuen Heimat gleich in eine Beziehung hineinzustolpern – und obwohl ihr klar war, dass sie und der dreitagebärtige Ex-Hafenarbeiter eine solche führten, zuckte sie immer noch vor dem Begriff zurück. Und vor allem, was er mit sich brachte. Vor dem Ballast, dem Endgültigen.
Beziehungen, Partnerschaften – all das war wunderschön, konnte aber auch gewaltig wehtun. Letzteres hatte sie erst vor wenigen Monaten am eigenen Leib erfahren, drüben in Frankfurt. Und nun, hier auf Santorin und in etwas, das sich in vielfacher Hinsicht wie ein komplett neues Leben anfühlte, hatte sie sich schneller in einer weiteren Beziehung wiedergefunden, als ihr eigentlich lieb war.
Ihr. Leon ging es da anders. Der gut aussehende Mittdreißiger ließ keinen Zweifel daran, wie er das zwischen ihnen definierte. Mehr noch: In den letzten Tagen hatte er sogar offensiv damit begonnen, Zukunftspläne für sich und Zoe zu schmieden. Gemeinsame! Lautstark! Und da wunderte er sich, wenn sie immer stiller wurde?
Zoe wollte ihn nicht verletzen oder beleidigen. Aber die Wahrheit ließ sich nicht leugnen: Wann immer er von morgen und übermorgen sprach, bekam sie kalte Füße. Nicht seinetwegen, sondern ihretwegen.
Aber das macht keinen Unterschied, dachte sie. Nicht für Leon.
»Du, hör mal«, begann sie. Ihre Hand strich über seinen Kopf, fuhr durch sein Haar. »Du musst das verstehen. Ich will nicht, dass du …«
Ein lautes Scheppern unterbrach ihren Satz und nahm ihr den mühsam aufgebrachten Wind aus den Segeln. Das Geräusch war nur kurz, aber dafür laut – und es musste ganz aus der Nähe kommen!
»Was war das denn?«, wunderte sich Leon. Fragend drehte er den Kopf in Richtung Schlafzimmertür. »Stürmt es draußen?«
Das Scheppern wiederholte sich, noch lauter und noch blecherner. Mit einem Mal strömten böse Erinnerungen in Zoes Geist, und sie erstarrte.
Das ist ein Einbrecher, oder?
Erst vor wenigen Wochen hatte sich jemand unerlaubt Zutritt zum Santorin Sunrise verschafft. Jemand, dem sie lieber nicht begegnet wäre – erst recht nicht wehrlos. Der Mörder von Nikos Georgious hatte sie gepackt und an einen Stuhl im Schankraum gefesselt. Gedroht hatte er ihr, die gegen ihn ermittelt hatte, und diese Drohungen auch wahr machen wollen – daran hegte sie damals wie heute keinen Zweifel. Jannis Basdekis hätte sie zu seinem zweiten Opfer gemacht, und dass es nicht so weit gekommen war, glich einem kleinen Wunder.
Zoe war noch nie sonderlich schreckhaft oder gar ängstlich gewesen. Doch seit jener Nacht war das anders, auch wenn sie es sich und anderen gegenüber nicht zugab. Die Erinnerung klebte an ihr wie ein dünner Film aus Angstschweiß, der sich einfach nicht abwaschen ließ. Es gehörte nicht viel dazu, ihn ausbrechen zu lassen. Nicht seit Jannis Basdekis.
Abermals erklang das Scheppern. Irrte sie sich, oder kam es näher – und sein Verursacher gleich mit?
»Okay, das genügt«, murmelte Leon grimmig. Er sprang aus dem Bett, schlüpfte in seine Hose. Er schien einen ähnlichen Verdacht zu hegen wie Zoe. »Du hast nicht zufällig eine Waffe im Nachttisch? Wenigstens einen Knüppel?«
»Da …« Zoe schluckte. »Da müsste ein Feuerlöscher neben dem Kleiderschrank stehen. Den wollte ich morgen in der Küche aufhängen.«
Auch sie war aufgestanden. Ihre Hände zitterten leicht, als sie nach ihrem T-Shirt griff. Die Shorts, in denen sie immer schlief, konnte sie sich erst beim zweiten Versuch über die Beine ziehen, so weich kamen ihre Knie ihr vor.
Leon stand schon am Fenster und spähte vorsichtig ins Freie hinter dem Haus, wo neben den Mülltonnen nur Büsche, Gras und Felsen warteten. »Ich sehe nichts«, murmelte er. »Aber das muss nichts heißen. Warte hier, Zo. Nimm dir den Feuerlöscher und warte auf dem Bett, bis ich wiederkomme.«
»Auf gar keinen Fall«, widersprach sie und hob die rote Metallflasche vom Boden auf. »Wenn du gehst, gehe ich mit.«
Er seufzte, schien aber zu verstehen, dass sie darüber nicht diskutieren würde. Also verließen sie das Schlafzimmer gemeinsam.
Ein schmaler Flur, der an der Abstellkammer und dem Gäste-WC vorbeiführte, schloss direkt an Sofias Wohnung an. Er verband die Unterkunft, in der Zoe seit ihrer Auswanderung lebte, mit dem Gasthaus und mündete direkt in den Schankraum des Sunrise.
Dort war es nahezu stockdunkel. Nur wenige Strahlen Mondschein fielen durch die kleinen Fenster und erhellten die dunklen Umrisse der Tische, Stühle und des breiten Tresens. Nichts rührte sich zwischen den Möbeln, niemand sprang mordlüstern aus irgendwelchen Schatten. Alles wirkte so still und friedlich wie in jeder anderen Nacht auch.
Und doch …
Wir sind nicht allein, ahnte Zoe. Ihr Mund war plötzlich staubtrocken, und ihr Herz pochte so wild, dass man es vermutlich bis nach Athen hören konnte. Oder? Es kommt mir nicht so vor, auch wenn ich es nicht begründen kann. Nur so ein Gefühl.
Leon schien ähnlich zu empfinden. Zoe sah, wie er neben ihr eine Faust machte und diese langsam hob – allzeit bereit. »Kommen Sie raus!«, rief er in die Stille des Sunrise. »Wir wissen, dass Sie hier sind. Lassen Sie den Quatsch!«
Wie viele Mörder kennst du, dachte Zoe in einem Anfall von unpassendem Galgenhumor, die auf Argumente wie dieses reagieren, hm?
Der Gedanke kam ihr so albern vor, dass sie beinahe losgelacht hätte. Elende Aufregung! Ihr Körper und ihr Geist entzogen sich allmählich ihrer Kontrolle und reagierten auf ihre eigene Art auf die Angst – nämlich unlogisch und dumm.
»Hey!«, rief Leon abermals. Langsam trat er weiter vor, in den Schankraum hinein. »Ich rede mit Ihnen. Zeigen Sie sich, und wir klären das wie Männer!«
In diesem Augenblick geschah es. Zoe sah die Bewegung gerade noch rechtzeitig in ihrem Augenwinkel, spannte instinktiv die Muskeln an und riss gleichzeitig die Arme zu einer Abwehrhaltung vor die Brust. Einen Sekundenbruchteil später landete etwas in ihnen. Etwas erstaunlich Weiches.
Der Gestank war unmenschlich. Zoe spürte Wärme an ihrer Haut, hörte ein sonores Schnurren und roch etwas, das ihr wie eine Mischung aus Abfall, Torf und den Innereien vorkam, die die alten Fischer am Hafen hinter sich warfen, wann immer sie den neuesten Fang ausnahmen.
Und mit einem Mal wusste sie es. »Das ist eine Katze!«
Leon hatte endlich den Lichtschalter gefunden. Es klackte leise, dann erhellten die Deckenlampen das Innere des Sunrise … und den nächtlichen Besucher auf Zoes ausgestreckten Unterarmen.
Die Katze war ein Kater. Sein Fell war weiß, bis auf den pechschwarzen Schwanz und das rechte Ohr. Sein Körper wirkte drahtig, er war aber nicht unterernährt. Und er stank zum Himmel.
»Ein Mülli«, brummte Leon. Seufzend ließ er die Faust sinken. »All das nur wegen einem Mülli …«
Zoe lachte. »Einem was?«
»Du bist noch nicht lange auf Santorin«, erklärte er. »Dir sind sie vielleicht noch nicht aufgefallen. Aber es gibt hier unzählige streunende Katzen, vor allem drüben auf der Hauptinsel. Sie leben von dem, was sie fangen – und von den Abfällen der Menschen. Daher auch der unverkennbare Duft dieses Kollegen hier.« Er deutete auf den Kater. »Eben ein Mülli. Ich wette, der hat sich gerade über deine Mülltonnen hergemacht. Das war das Scheppern, das wir gehört haben.«
Der Verdacht bewahrheitete sich schnell. Zoe und Leon gingen in die Küche und entdeckten ein Fenster, das vermutlich noch vom Tag einen Spalt offen stand – gerade weit genug für einen schlanken Streuner. Als sie hinter das Sunrise traten, fanden sie zwei umgestürzte Mülleimer, deren Inhalt sich auf den Boden ergossen hatte.
»Ich hole Handschuhe und eine Schaufel«, bot Leon an. »Dann räume ich das schnell auf.«
»Du bist mir ja ein Rabauke«, murmelte Zoe, während er zurück ins Haus ging, um die erwähnten Sachen zu besorgen. Dabei strich sie dem Kater mit der freien Hand über den Kopf. »Brichst einfach bei mir ein, hm? Hast du Hunger?«
Der Kater miaute. Zoe beschloss, das als Ja zu nehmen. Sie nahm ein tönernes Schälchen aus dem Küchenschrank, füllte es mit Leitungswasser und stellte es auf einen der kleineren Felsen, die den Hang hinter dem Santorin Sunrise prägten. Das, fand sie, war zumindest ein Anfang.
Leon kehrte zurück hinters Haus und hielt lachend inne. »Na, ihr beiden versteht euch ja schon bestens. Der kleine Kerl ist anhänglich, hm?«
Zoe hob die Schultern. »Zumindest ist er durstig.«
»Der erinnert mich irgendwie an meinen Cousin«, fand Leon. Er nahm die Schaufel und begann, den Abfall zurück in die Tonnen zu verfrachten. »Der ist auch anhänglich wie eine Klette. Und trinken kann der, das glaubst du gar nicht!«
Nun war sie es, die lachte. Staunend sah sie dem Kater zu, der genüsslich am Wasser leckte. »Wie heißt dein Cousin?«
»Dimitrios«, antwortete Leon. »Ist aber ein langes Wort für so einen schmalen Kerl. Falls du ihn taufen wolltest, meine ich.«
»Dann in kurz?«, schlug sie vor. »Dimi?«
»Dimi.« Leon nickte. »Das passt zu dem Schluckspecht.«
Damit legte er den Deckel zurück auf die umgefallene Mülltonne, dass es nur so schepperte.
Die aufgehende Sonne hing noch tief über der Bucht von Santorin. Ihr Licht färbte den Himmel rot und golden, und ihre Strahlen vertrieben die letzten Ausläufer der Nacht, die trotz der Jahreszeit überraschend kühl gewesen war.
Zoe Dahlmann saß an einem der hölzernen Tische im Außenbereich des Santorin Sunrise, sah über die grünen Hänge ihrer neuen Heimat und hinunter ins Tal, zum golden glitzernden Wasser der Bucht und zu den vielen Booten und Schiffen, die trotz der frühen Stunde schon dort unterwegs waren. Ein strahlend weißer Koloss von Schiff fiel ihr besonders ins Auge – ein klassischer Kreuzfahrtkahn, wie sie zu Dutzenden das Mittelmeer durchzogen. Auch sie waren auf Santorin kein seltener Anblick, und Zoe war froh, ihn nur aus der Ferne zu sehen.
Die Vormittage hier oben auf dem Berg, dachte sie, sind echt das Schönste an ganz Thirasia. Diese Ruhe, die Weite und die klare Luft …
Wenn sie darüber nachdachte, dass sie noch vor gut drei Monaten um diese Uhrzeit im Frankfurter Berufsverkehr gesteckt hatte – eingepfercht wie eine Sardine in irgendwelchen überfüllten U-Bahnen oder durchgefroren auf regenfeuchten Innenstadtstraßen –, dann wusste sie wieder, dass sie sich richtig entschieden hatte.
Oder?
»So«, drang Leons Stimme an ihr Ohr und riss sie aus ihren Gedanken. »Es kann losgehen.«
Eine Sekunde später trat er selbst ins Freie, zwei dampfende Teller in Händen. Er trug an diesem Morgen eine frische Jeans und ein dunkelgraues Baumwollshirt, aus dessen Kragen sein dunkles Brusthaar herauslugte. Seine Füße steckten in offenen Sandalen, die aussahen, als wäre er mit ihnen schon dutzendfach um die gesamte Insel gewandert.
»Zweimal Rührei mit Speck und Tomaten«, verkündete er nicht ohne Stolz. »Dazu geröstetes Brot und etwas von dem Käse, den Alexandros noch übrighatte.«
Zoe staunte nicht schlecht, als Leon die Teller vor ihr abstellte und sich ebenfalls an den Tisch setzte. Das Frühstück sah köstlich aus. »Du und kochen? Damit hätte ich echt nicht gerechnet.«
»Na ja«, gab er sich bescheiden. »›Kochen‹ ist vielleicht zu viel gesagt. Eier braten bekomme ich gerade noch hin, doch für das, was Alex und du da tagtäglich zaubert, fehlt mir jegliches Talent. Gib mir einen Schraubenzieher, einen Hammer oder eine Säge, Zo, aber bloß keinen Mixer. Das führt nur ins Chaos.«
Sie lachte. »Ist vermerkt.«
»Ach, verflucht.« Er stand wieder auf. »Ich hab den Kaffee vergessen, Moment.«
Schnell verschwand er wieder im Gebäude. Zoe wusste, wie wichtig Kaffee für ihn war. Sie selbst schaffte die Vormittage zwar auch nie ohne, aber hier auf Santorin war das dunkle Gebräu mehr als nur ein wohlschmeckender Wachmacher. Leon selbst hatte es ihr erklärt. Es gab verschiedene Arten von Kaffee auf den Inseln, und ein guter Wirt erkannte spätestens an der Art, wie jemand ihn bestellte, ob er es mit einem Einheimischen oder einem Touristen zu tun hatte.
Zoe runzelte die Stirn bei dem Versuch, sich an die vielen Details zu erinnern. Ein Kaffee mit Zucker hieß … wie noch gleich?
Bevor sie der Antwort auch nur näher kommen konnte, stellte Leon zwei Tassen und eine duftende Kanne vor ihr ab. Dann setzte er sich wieder und begann zu essen. »Dimi schläft übrigens tief und fest. Mitten im Gastraum.«
»Kein Wunder, nach den nächtlichen Abenteuern.« Auch sie machte sich über die Eier her. »Wenigstens lässt er jetzt die Mülltonnen in Ruhe.«
»Was denn sonst?«, erwiderte Leon schmunzelnd. »Nach dem Festschmaus, den du ihm gestern Nacht bereitet hast. Das ganze Hackfleisch und das Öl … Der ist pappsatt, echt.«
In der Bucht ließ das Kreuzfahrtschiff fröhlich sein Horn erklingen. Vielleicht als Weckruf an die vielen Händler und Cafébesitzer im Hafen? Damit die wussten, dass die nächste Fuhre Touristen bereit für den Landgang war?
»Der lag gestern Abend schon da, oder?«, sagte Leon mit vollem Mund. »Der Große, meine ich. Ich glaube, den hab ich ankommen gesehen, als ich zu dir kam.«
»Kann sein«, erwiderte sie.
Es interessierte sie nicht, wann welche Schiffe in die Bucht fuhren. Die Urlauber auf diesen Kähnen verirrten sich ohnehin nur sehr selten bis hier hinauf zum Sunrise. Die meisten von ihnen begnügten sich mit der Hauptinsel, deren weiße Mauern, blaue Dächer und Hänge aus Vulkangestein mehr als genug Sehenswürdigkeiten für einen Kurzausflug darstellten.
Zufrieden griff sie zur Kaffeekanne. »Was hast du eigentlich heute vor? Irgendwelche Termine?«
Seit der Sache mit dem Reeder war Leon seine Festanstellung am Hafen los. Die erste Zeit danach hatte er für Zoe gearbeitet und dringend nötige Renovierungen am Sunrise durchgeführt – hier das alte Dach ausgebessert, dort neue Toiletten installiert. Der große Kühlschrank in der Küche war ebenso seine Idee gewesen wie der Beamer über dem Tresen, mit dem sie Fußballländerspiele auf eine Leinwand projizieren konnten. Für die Stammgäste, verstand sich.
»Die Leute hier mögen Fußball«, hatte Leon betont – so nachdrücklich, dass Zoe sich gefragt hatte, ob er da nicht von sich auf andere schloss. »Die kommen bestimmt in Scharen, wenn ihre Mannschaft spielt. ›Public Viewing‹, so nennt ihr Deutschen das doch, oder?«
Zoe, die sich jahrelang U-Bahn-Waggons und Linienbusse mit Eintracht-Frankfurt-Fans hatte teilen müssen, hatte innerlich geschaudert. Doch der Beamer hing nun an der Decke des Schankraums, und allmählich gingen ihr die Arbeiten für Leon aus. Der beste Handwerker wurde überflüssig, wenn’s nichts mehr zu werkeln gab, und auch wenn Leon gekonnt von der Hand in den Mund lebte, musste auch er irgendwann mal wieder richtig Geld verdienen, oder?
»Ich finde schon was zu tun«, antwortete er nun auf ihre Frage. »Ich wollte mal drüben im Hafen vorbeischauen. Vielleicht …« Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Zoes verdutzte Miene unterbrach ihn.
Ein Taxi fuhr auf der unbefestigten Straße, die zum Sunrise führte. Der Wagen buckelte merklich unsanft über die Piste, die sonst meist von Eseln und Ziegen benutzt wurde, und ließ nun auch seine Hupe erklingen – mehrfach.
»Was wird das denn?«, wunderte sich Zoe.
Sie stand auf und sah dem herannahenden Wagen entgegen. Auch Leon drehte sich zu ihm um.
»Besuch?«, fragte er. »Um die Uhrzeit?«
Zoe schüttelte den Kopf. Es war kurz nach acht. Die meisten Menschen, die sie auf Thirasia kannte, schliefen um die Zeit noch. Oder sie behaupteten es, um sich den Ruf nicht zu ruinieren.
Das Taxi hielt. Der Fahrer, ein drahtiger Mittvierziger mit dichtem Schnäuzer und ärmellosem Shirt, stieg aus und lächelte entschuldigend. »Sorry für die Hupe. Sie wollte das so.«
Zoe runzelte die Stirn. »Sie? Welche Sie?«