9,99 €
So helfen Sie Ihrer künstlerischen Karriere auf die Sprünge
Die eigenen Ideen kreativ umsetzen und erfolgreich vermarkten – dieses Buch hilft Ihnen dabei diesen Traum zu verwirklichen. Die Bestseller-Autorin Doreen Virtue bietet erprobte Tipps und Methoden, um die Kreativität zu fördern und Blockaden zu lösen. Zudem gibt sie konkreten Rat, wie Sie Ihre künstlerische Tätigkeit zum Beruf machen können.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 300
Doreen Virtue
Mut zur Kreativität
Wecke deine künstlerische Begabung und lebe deine Berufung
Aus dem amerikanischen Englisch von Angelika Hansen
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel »The Courage to Be Creative«.Die Informationen in diesem Buch sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Alle Rechte vorbehalten. Vollständige oder auszugsweise Reproduktion, gleich welcher Form (Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Datenverarbeitung oder andere Verfahren), Vervielfältigung und Weitergabe von Vervielfältigungen nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
THE COURAGE TO BE CREATIVE
Copyright © 2016 Doreen Virtue
Originally published in 2016 by Hay House Inc. USA1. Auflage
© 2017 der deutschsprachigen Ausgabe by Irisiana Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
Satz: Uhl + Massopust GmbH, Aalen
Umschlaggestaltung: Geviert, Grafik & Typografie
ISBN: 978-3-641-20927-8V001
»Wenn Du eine Stimme in deinem Inneren hörst,die sagt ›Du kannst nicht malen‹,dann solltest Du unbedingt malenund diese Stimme wird zum Schweigen gebracht.«
– Vincent van Gogh
(in einem Brief an Theo van Gogh, 28. Oktober 1883)
Inhalt
EINFÜHRUNG – Mut zur Kreativität
TEIL I – Der Mut zum kreativen Prozess
Kapitel 1 – Der Mut, Ihr kreatives Selbst zu leben
Kapitel 2 – Der Mut, sich auf Ihre Gefühle einzulassen
Kapitel 3 – Der Mut, den kreativen Anfang zu wagen
Kapitel 4 – Der Mut, Klarheit zu finden
Kapitel 5 – Der Mut, auf göttliche Inspiration zu hören
Kapitel 6 – Der Mut, Ihren Geist zu beruhigen und empfänglich zu sein
Kapitel 7 – Der Mut, sich Zeit für Ihre Kreativität zu nehmen
Kapitel 8 – Der Mut, fokussiert zu bleiben
TEIL II –Der Mut, mit kreativer Arbeit Ihren Lebensunterhalt zu verdienen – und einen Beitrag für die Welt zu leisten
Kapitel 9 – Der Mut, Erfolg zu visualisieren
Kapitel 10 – Der Mut, sich der Welt zu präsentieren
Kapitel 11 – Der Mut, anderen Ihre kreativen Projekte zu zeigen
Kapitel 12 – Der Mut, Träume Realität werden zu lassen
Kapitel 13 – Der Mut, Ihre kreative Arbeit zu vermarkten
Kapitel 14 – Der Mut, sich für Ihre kreative Arbeit bezahlen zu lassen
Kapitel 15 – Der Mut, mit Unsicherheiten umzugehen
Kapitel 16 – Der Mut, Ihr eigener Herr zu sein (der Ihnen erlaubt, sich ans Werk zu machen!)
Kapitel 17 – Der Mut, alles zu tun, was nötig ist
NACHWORT – Der Mut, um der Kreativität willen kreativ zu sein
Bibliografie
EINFÜHRUNG
Mut zur Kreativität
Kreativ zu sein, erfordert Mut. Das weiß ich aus persönlicher und beruflicher Erfahrung, da ich seit 1993 freischaffend als Autorin und Referentin tätig bin. In dieser Zeit habe ich eine Menge gelernt – auch aus den vielen Fehlern, die mir unterlaufen sind.
Wahre Kreativität bedeutet, göttliche Inspiration zu kanalisieren und dem unendlichen Geist Gottes Ausdruck zu verleihen. Da ich seit mehr als zwanzig Jahren Seminare zum Thema Intuition leite, habe ich darüber hinaus gelernt, Menschen zu helfen, Ängste und Blockaden zu überwinden.
Ich habe dieses Buch für Sie geschrieben, da es ein großer Wunsch von mir gewesen wäre, wenn jemand mir diese Dinge nahegebracht hätte, als ich meine kreative Karriere begann. Ich brauchte Mut, dieses Buch zu schreiben, da es die Erinnerung an meine eigenen schriftstellerischen und kreativen Prozesse weckte. Auf diesen Seiten werde ich mich Ihnen vorbehaltlos öffnen und aus eigener Erfahrung beschreiben, was es wirklich bedeutet, Vollzeit selbstständig in einem kreativen Beruf tätig zu sein. Ich werde Ihnen Ratschläge mit auf den Weg geben und Sie alles lehren, was ich darüber weiß, wie man sich eine glückliche und erfolgreiche Karriere im Bereich der kreativen Künste aufbauen kann.
Ja, es braucht Mut, um kreativ zu sein, und in den folgenden Kapiteln werde ich Ihre Hand halten und Ihnen helfen, diesen Mut aufzubringen. Jede der hier beschriebenen Ängste habe ich selbst erlebt – und überwunden.
Denn sich selbst kreativ auszudrücken bedeutet:
• Sich Ihren tiefsten Gefühlen und Ihrer innersten Wahrheit zu stellen, da sie die Inspiration für Ihre Kreativität sind
• Der Welt Ihre verletzliche Seite und Gefühle zu zeigen
• Ungeschönte Geschichten über sich selbst preiszugeben, die eventuell peinlich oder wenig schmeichelhaft sind
• Sich der Kritik und dem Hohn von Menschen auszusetzen, die mit Ihrer Arbeit nichts anfangen können
• Sich mit der Möglichkeit konfrontiert zu sehen, dass Ihre Werke sich nicht verkaufen oder kommerziell rentabel sind
• Sich zurückzuziehen, während Sie mit der Arbeit an Ihrem kreativen Projekt beschäftigt sind
Das ist der Grund, warum ich kreative Menschen bewundere. Sie sind authentisch, sie sind mutig, und sie sind auf ihre eigene Weise Heiler: Denn wenn sich andere von Ihrer Malerei, Ihren Büchern, Zeichnungen, Fotos oder anderen Kunstwerken angesprochen fühlen, dann wissen Sie, dass Sie nicht alleine sind … dass jemand anderes genauso fühlt.
Wenn Sie sich zu einer schöpferischen Karriere hingezogen fühlen oder Ihnen Ihre kreativen Hobbys eine Herzensangelegenheit sind, erkennen Sie, dass Kreativität eine Berufung ist, die nicht ignoriert werden kann. Auch wenn Ihnen die oben aufgeführten Risiken bewusst sind, verspüren Sie doch den inneren Drang, Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.
Manche Menschen glauben, kreativ zu sein, bedeutet sich etwas vorzustellen oder Dinge zu erfinden. Das ist jedoch nur ein kleiner Teil von Kreativität. Der wichtigste Aspekt besteht darin, ein Spiegel zu sein, zu reflektieren, wie die Dinge im Moment stehen, und ein Kanal zu sein für authentische, ungefilterte Emotionen. Kreativität bedeutet Möglichkeiten zu (er)finden, um Bedürfnisse zu erfüllen und Probleme zu beheben.
Den Risiken einer kreativen Tätigkeit stehen aber umso mehr segensreiche Vorzüge gegenüber. Alle Ihre Bemühungen werden belohnt, wenn Menschen Ihnen sagen, dass ihnen Ihre Arbeit geholfen hat; oder wenn Sie sehen, dass Ihre Schöpfungen etwas zur Verbesserung der Welt beitragen.
Anfang 2014 schlug mir mein Lektor bei Hay House, Alex Freemon, vor, ein Buch über Kreativität zu schreiben. Die Idee faszinierte mich, da ich es seit jeher genoss, Menschen in meinen Seminaren und Kursen, in den Hay House Writer's Workshops, auf meiner Webseite AngelUniversity.com und im Rahmen des UCLA Writer's Program das Schreiben zu lehren. Außerdem liebe ich es, Menschen zu ermutigen, ihrem Herzen zu folgen und ihre Lebensaufgabe zu verwirklichen.
Doch es ist eine Sache, eine Idee zu haben, und eine ganz andere zu wissen, wie man sie realisieren kann. Und genau darum geht es in diesem Buch: Sie tauchen tief in die Welt Ihrer Gefühle ein, um Blockaden zu erkennen und zu lösen, die Ihrer Kreativität und einer erfolgreichen Karriere als Selbstständige/r im Weg stehen.
Als ich mit dem Schreiben dieses Buches begann, wusste ich, dass die grundlegende Idee darin bestand, über den Prozess der Kreativität zu sprechen. Ich wusste, dass es dabei um alle Formen von Kreativität gehen würde, nicht nur Schreiben. Damit dieses Buch, das Sie jetzt in Händen halten, von einer Idee zu einem realen Produkt reifen konnte, wandte ich genau den kreativen Prozess an, den ich hier erläutere und den ich auch Ihnen empfehle. Es ist ein Prozess, den ich für die Realisierung all meiner kreativen Schöpfungen und Dienste angewandt habe, und er funktioniert!
Ich habe im Laufe der Jahre viele Seiten der Kreativität erforscht, und in diesem Buch möchte ich mit Ihnen darüber sprechen. Ich habe mich und meine Familie seit mehr als zwei Jahrzehnten als Autorin ernährt. Drüber hinaus hatte ich seit jeher einen kreativen Background, zum Beispiel:
• spiele ich seit meiner Kindheit Geige;
• habe ich als Gitarristin in Bands gespielt, seit ich 14 war;
• hatte ich in der High School mein eigenes Ein-Frau-Unternehmen als Fenstermalerin für örtliche Geschäfte;
• gründete ich ein Kleinunternehmen in der Garage und verkaufte die dort hergestellten Airbrush-Shirts im Schülerladen meiner High School;
• habe ich die Kleidung für mich und meine Kinder selbst genäht;
• war ich Mitglied in einer Gruppe für orientalische Tänze und habe meine Tanzschleier selbst gefärbt;
• entwarf ich zusammen mit der Designerin Amana Nova eine Kollektion von Kleidern und Blusen, die mit Abbildungen von Engeln und aufgestiegenen Meistern bedruckt waren, sowie ein BIO-T-Shirt aus fairem Handel mit Beckons Yoga Clothing;
• habe ich von Engel inspirierten Schmuck mitentworfen.
Einige der kreativsten Menschen, die ich kennengelernt habe, sind zudem sehr feinfühlig. Ihre Sensitivität macht sie empfänglich für göttlich inspirierte Ideen. Doch sind sie deswegen auch zu scheu, um anderen ihre Ideen zu enthüllen.
Bei der Erforschung kreativer Prozesse habe ich festgestellt, dass Kreativität zum einen auf der Fähigkeit beruht, hinzuhören und empfänglich zu sein, und zum anderen auf dem Mut, die kreativen Ideen in die Tat umzusetzen. In diesem Buch geht es sowohl um Empfänglichkeit als auch um Mut.
Es handelt davon, den Mut zu haben, Sie selbst zu sein, denn Ihr wahres Ich ist hochkreativ. Schließlich hat Sie der Schöpfer nach seinem Bild erschaffen. Was bedeutet, dass Sie selbst kreativ sind.
Dies ist ein Buch darüber, wie Sie ein kreativeres Leben führen können, einschließlich einer Karriere, die Sie fördert und versorgt. Das Material in Mut zur Kreativität basiert auf mehreren Fundamenten:
• Solide wissenschaftliche Forschung zum Thema Kreativität: Es gibt viele Mythen über Kreativität, die genau das sind: Mythen. Wissenschaftler haben Theorien darüber getestet, wie Kreativität funktioniert, und Sie werden die faszinierenden Resultate hier erfahren.
• Mein eigener kreativer Prozess: Nach dem Schreiben von mehr als 50 Büchern sowie anderen kreativen Tätigkeiten, unter anderem in den Bereichen Mode, Musik, Schmuck und Kunst, habe ich eine Arbeitsmethode entwickelt, die ich Ihnen in diesem Buch beschreiben und erklären werde.
• Mein eigener Prozess beruflicher Selbstständigkeit: Als erfolgreicher, selbstständiger Mensch habe ich eine Menge darüber gelernt, wie man bei kreativen Projekten kontinuierlich inspiriert, frisch, motiviert und diszipliniert bleiben kann. (Außerdem habe ich diesbezüglich von meinem Vater gelernt, der als selbstständiger Autor, Fotograf und Maler tätig war; und von meinem Onkel, einem freiberuflichen Drehbuchautor.)
• Überwachung der kreativen Prozesse meiner Schüler: Wie bereits erwähnt, habe ich Schreibkurse für das UCLA Writer’s Program, AngelUniversity.com sowie Hay House’s Writer’s Workshop geleitet. Ich gebe Ihnen meine praktischen Einsichten darüber weiter, wie man Inspiration in die Tat umsetzen kann.
• Beobachtung erfolgreicher und glücklicher kreativer Menschen:Im Laufe der Jahre habe ich zahllose Maler, Musiker, Autoren und andere kreative Menschen kennengelernt und genau beobachtet. Ich liebe es, mit ihnen über ihre kreativen Prozesse zu reden. Außerdem habe ich Biografien berühmter kreativer Menschen gelesen, um zu erfahren, wie sie ihre Kreativität umsetzen. Einige ihrer Geschichten finden Sie in diesem Buch wieder.
Manche Menschen glauben, dass sich der Begriff Kreativität nur auf Schriftsteller, Dichter, Maler, Musiker und ähnliche künstlerische Berufe bezieht. In Wahrheit ist Kreativität etwas Praktisches, das sich in geschäftlichen und alltäglichen Dingen, einschließlich Beziehungen, Erziehung, Gesundheit und vielem mehr anwenden lässt.
In ihrer reinsten Form ist Kreativität der äußere Ausdruck einer inneren Stimme, Vision oder Idee. Das ist die Art unvergesslicher Kreativität, die wir im Museum bewundern, im Radio hören und in Buchläden entdecken.
Doch für die meisten Menschen ist Kreativität eher »normal«, im Sinne von alltäglich. Praktische Kreativität bedeutet die Fähigkeit, Probleme auf eine neue und innovative Weise zu lösen. Eine Untersuchung am Institute of HeartMath kam zu dem Ergebnis, dass extrem erfolgreiche Personen es zuließen, intuitiv und kreativ zu sein. Sie haben eine intuitive Ahnung bezüglich zukünftiger Trends und kreativer Möglichkeiten zur Problemlösung (Tomasino 2007).
Kreativität kann Ihnen helfen, sich beruflich erfolgreich weiterzuentwickeln; Ihrem Kind beim Lernen zu helfen; mehr Spaß bei notwendigen Aktivitäten wie Hausarbeit und Fitnessübungen zu haben sowie Ihr Selbstvertrauen, Ihre Zufriedenheit und gute Laune zu stärken.
Also lassen Sie uns mutig und kreativ werden!
TEIL I
Der Mut zum kreativen Prozess
Kapitel 1
Der Mut, Ihr kreatives Selbst zu leben
Manche Menschen gehen durchs Leben mit dem Gefühl, als sei etwas von Grund auf falsch mit ihnen. Vielleicht haben Sie sich auch schon so gefühlt. Ich auf jeden Fall kenne diesen Zustand. Wir fühlen uns festgefahren, unsicher und vergleichen uns mit jenen, die anscheinend alles im Griff haben.
Das trifft vor allem dann zu, wenn Sie hochsensibel sind und Probleme mit sozialen Kontakten haben. Noch schlimmer ist es, wenn Sie für Ihr »Anderssein« gehänselt wurden.
Genauso ging es mir in meiner Kindheit, Jugend und meinem frühen Erwachsenenleben. Bei spirituell-orientierten Eltern aufzuwachsen, die in den 1960er- und 1970er-Jahren christlich-esoterische Heilungsprinzipien benutzten, bevor solche Ideen populär waren, sorgte dafür, dass ich von anderen Kindern total missverstanden wurde.
Wenn ich Worte wie manifestieren benutzte, rollten meine Klassenkameraden mit den Augen und lachten. Jedes Mal, wenn ich meine hellsichtigen Visionen erwähnte, wurde ich gehänselt. Ich gehörte einfach nicht dazu und wusste nicht, wie ich in einer normal verständlichen Sprache mit anderen reden sollte. Welche Ironie des Schicksals, dass ich heute dafür bezahlt werde, als Bestseller-Autorin Vorträge und Seminare zu halten!
Schließlich fand ich meinen Platz in dieser Welt, indem ich den wahren Emotionen Worte verlieh. Es stellte sich heraus, dass viele von uns sich wie Außenseiter fühlen, so als würden wir nicht auf diese Erde oder zu den Menschen um uns herum gehören. Aus diesem Grund habe ich meine Karriere damit verbracht, diese Gefühle und Erfahrungen zu erforschen – und darüber zu schreiben.
Hätte ich auf meine Zweifel gehört und wäre zu dem Schluss gelangt, Zuerst muss ich totales Selbstvertrauen besitzen, bevor ich die Qualifikation habe, als Autorin zu arbeiten, hätte ich mein erstes Buch nie geschrieben.
Heute habe ich Selbstvertrauen und fühle mich wohl so wie ich bin. Ich habe Mitgefühl für mich selbst und andere in dem Wissen, dass wir alle das Beste tun, was uns möglich ist. Wenn ich mich auch nicht unsicher fühle wie in der Vergangenheit, erinnere ich mich dennoch lebhaft an diese Gefühle. Und ich bin in ständigem Kontakt mit meinen wahren Emotionen, denn sie sind die Musen für meine Arbeit.
Der Mut, »exzentrisch« zu sein
Kreativität bedeutet Originalität, was in der Regel Nichtkonformität bedeutet. Eine vor Kurzem durchgeführte Studie kam zu dem Schluss, dass Originalität die Grundlage für Kreativität ist, solange sie mit der Charaktereigenschaft der Konsolidierung einhergeht, das bedeutet die Fähigkeit, die kreativen Ideen in Bewegung zu bringen und in ein Buch, ein Bild, Lied oder andere Projekte umzusetzen (McCrea 2010). Es reicht nicht, nur von Ihren Ideen zu träumen. Sie müssen aktiv werden, um sie in die Tat umzusetzen, sie zu kreieren.
Die gleiche Untersuchung stellte überdies fest, dass Neurotizismus (chronische exzessive Sorgen und Ängste) in Zusammenhang mit emotionaler Sensitivität steht, der Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere im kreativen Bereich. Das stimmt! Ihre Sensitivität ist das Geschenk, das zu Inspiration führt und dem Wunsch, andere durch Kreativität zu inspirieren.
Wenn Sie kritisiert wurden, weil Sie angeblich »zu empfindlich«, »neurotisch« oder »nicht normal« sind, kam dieser grausame Spott aller Wahrscheinlichkeit von:
• Wohlmeinenden Personen, die versuchten, Sie davor zu »beschützen«, ein Außenseiter zu sein, indem sie Sie zur Konformität drängten
• Personen, die nicht so sensitiv oder kreativ sind wie Sie
• Personen, die eifersüchtig auf Sie waren, weil sie ihre eigene Kreativität und Sensitivität unterdrückten
Die Meinungen anderer Leute über das, was Sie sind, sind genau das: Meinungen. Sie beschreiben nicht Ihre wahre Identität. Doch sobald es mit Ihrer kreativen Karriere voran geht, nehmen die anderen ihre Worte zurück. Oder auch nicht. In jedem Fall werden Sie dann wissen, dass Sie den richtigen Weg der Nichtkonformität eingeschlagen haben.
Kreative Menschen freuen sich über komplexe und neue Situationen. Kreativ zu sein ist kein Hobby; es ist eine Lebensweise. Es bedeutet, Ihre Vision in allem, was Sie tun, zum Ausdruck zu bringen und sie nie zu unterdrücken. Leben Sie kreativ!
Die Definition von Kreativität ist, etwas zu erschaffen, das neu ist. Das Gegenteil davon ist Konformität. Daher ist der Mut zur Kreativität der Mut, nicht konform zu sein.
Verbinden Sie sich mit Ihrer Vorstellungskraft. Früher wurde uns gesagt, »Das bildest du dir nur ein!«, so als wäre das etwas Schlimmes. Doch die Vorstellungskraft macht vieles erst möglich. Seien Sie für alles offen; nehmen Sie Ideen wahr, ohne sie zu zensieren oder sich zu sorgen, ob sie umsetzbar sind. Denken Sie nicht nur über den Tellerrand hinaus … denken Sie so, als gäbe es gar keinen Teller!
Der Mut, nach innen zu schauen
Als hoch-kreativer Mensch sind Sie auch hoch-emotional. Eine Studie mit 27 Kunstsammlern kam zu dem Schluss, dass die Betreffenden in ihrer Persönlichkeitsstruktur fast dreimal stärker intuitions- und emotional-basiert waren, verglichen mit der Allgemeinbevölkerung (Gridley 2004).
Diejenigen unter uns, die in der Vergangenheit verhöhnt oder schikaniert wurden, haben diese herzlosen Kommentare und Erfahrungen verinnerlicht und sie damit zu einem Aspekt ihrer Identität gemacht. Sie glauben, dass sie tatsächlich dieses komische Kind sind, mit dem niemand spielen will. Sie erwarten gesellschaftliche Ablehnung; stoßen andere aufgrund ihrer Unsicherheit weg; versuchen zu sehr, andere dazu zu bringen, sie zu mögen; und sabotieren gute Gelegenheiten. Wobei sie innerlich argumentieren: Lieber gar nicht erst versuchen, anstatt den Schmerz der Enttäuschung fühlen zu müssen.
Wie würden Sie sich fühlen, wenn ich Ihnen sagen würde, dass diese Erfahrungen das perfekte Fundament für Ihre Kreativität sind? Alle diese herzzerreißenden Erlebnisse; jeder Moment, in dem Sie sich wie ein einsamer Spinner gefühlt haben; und jeder scheußliche Augenblick der Leere ist in Wahrheit ein idealer Ausgangspunkt für Ihre meisterhaften Schöpfungen.
Der erste Schritt der Kreativität erfordert daher, den Mut zu haben, Ihr Innerstes als eine Leinwand für Ihre Kreationen zu benutzen, auf der Sie die Palette Ihrer Gefühle verewigen. Welche Form auch immer Ihr kreatives Projekt annimmt – ein Bild, Buch, Lied, Geschäftsprojekt oder irgendetwas anderes –, der Schlüssel des Erfolgs steckt in Ihren bewussten und unbewussten Erfahrungen und Emotionen.
Es beginnt damit, den Mut zu haben, bestehende schmerzhafte Gefühle wahrzunehmen und ihnen voller Mitgefühl in die Augen zu sehen.
Diese Voraussetzung basiert auf der Tatsache, dass jedes schmerzhafte Gefühl, das Sie in Ihrem Leben hatten, von zahllosen anderen Menschen geteilt wird. Wenn Sie bereit sind, offen und ehrlich mit den Momenten umzugehen, in denen Sie sich ungeliebt, wertlos und wie ein nutzloser Spinner gefühlt haben – und Sie sich diesen Gefühlen ganz bewusst stellen – können Sie anderen helfen, die genauso fühlen.
Popmusik, Bücher, Filme, Kunst, Fotografie, Tanz und andere Genres bringen diese dunkleren Gefühle zum Ausdruck. Kunst hilft uns dabei, unsere Schattenseiten zu betrachten, um sie zu verstehen und zu integrieren. Die beständigsten Kunstwerke sind jene, die authentisch sind und dem Herzen und der Seele des Künstlers entspringen.
Der ängstliche Teil unseres Geistes (häufig Ego genannt) möchte nicht, dass wir unsere Schattenseiten sehen, da er uns weiterhin mithilfe unbewusster Ängste kontrollieren will. Sobald wir uns der Ängste bewusst sind, verliert das Ego seine Fähigkeit, uns zu kontrollieren. Also warnt es uns und sagt, dass es gefährlich ist, nach innen zu schauen und eine ehrliche Inventur unserer Gefühle vorzunehmen.
Das Ego versucht, uns zu überzeugen, dass wir, wenn wir uns wie ein schlechter Mensch fühlen, tatsächlich ein schlechter Mensch sind. Die Wahrheit ist jedoch, dass es das Ego ist, das dafür sorgt, dass wir uns so fühlen. Die spirituelle Wahrheit ist, dass wir genauso großartig wie unser Schöpfer sind – denn wir sind als sein Ebenbild erschaffen.
Es erfordert Mut, nach innen zu schauen, aufgrund der tief sitzenden Angst, uns könnte nicht gefallen, was wir dort erblicken, und dass all diese Ängste, ungeliebt zu sein, begründet sind. Wenn wir an den Geheimnissen festhalten, derer wir uns schämen, nähren wir nur diese Gefühle der Schande in unserem Inneren.
Außerdem besteht die Angst, auf eine abgrundtiefe Leere zu stoßen, wenn Sie nach innen schauen. Das trifft vor allem dann zu, wenn Sie sich in Ihrem Leben aufgrund von Missbrauch oder unberechenbarem Chaos in der Kindheit an Ihre unmittelbare Umwelt anpassen mussten. Anpassen bedeutet, dass Sie gelernt haben, sich nach jemandem zu richten, die Situation zu bewältigen und mit allem fertigzuwerden. Jedoch bedeutet es auch, dass Sie vergessen haben, wer Sie wirklich sind, und dass Sie den Kontakt mit Ihrem wahren Selbst und Ihren aufrichtigen Überzeugungen verloren haben.
Nach innen zu schauen kann sich beängstigend anfühlen, vor allem wenn Sie es nicht gewohnt sind. Wenn Sie sich noch nie die verletzten Gefühle aus einer missbräuchlichen Vergangenheit angeschaut haben, ist es eine gute Idee, mit einem qualifizierten und mitfühlenden Therapeuten zu arbeiten. Sobald Sie ein Licht nach innen scheinen lassen, werden Sie feststellen, dass es in Ihrem Inneren ein Licht gibt, das auf Sie zurückscheint. Anstatt mit einem Monster der Leere konfrontiert zu werden, finden Sie einen Menschen, der viele schmerzhafte Erfahrungen gemacht und auf dem Weg wichtige Lektionen gelernt hat – jemand, der stark genug ist, während turbulenter, schwierigere Ereignisse am Leben zu bleiben: Sie selbst.
Sobald Sie ein Licht nach innen scheinen lassen, werden Sie feststellen, dass es in Ihrem Inneren ein Licht gibt, das auf Sie zurückscheint.
Den Mut zu haben, nach innen zu schauen, bedeutet, dass Sie bereit sind, alles zu tun, um Ihre Inspiration zu wecken. Jene tiefen, dunklen, ungefilterten Gefühle sind die Substanz einiger der berühmtesten Gemälde, Dichtungen, Musikstücke, Filme, Bücher und anderer künstlerischer Meisterwerke. Der Grund, warum diese ikonischen Schöpfungen in unserer Seele nachhallen, ist, dass sie sich wahr anfühlen. In ihnen erkennen wir unsere eigenen tiefen, dunklen Seiten.
Tief in uns sitzt die Angst, bei einem Blick nach innen zu erkennen, dass wir tatsächlich verrückt und vollkommen aus dem Gleichgewicht sind. Fast jeder von uns hoch-kreativen Leuten ist exzentrisch und wurde dafür schon gehänselt und verhöhnt. Also ist das Letzte, was Sie wollen, Beweise dafür zu finden, dass Ihre Peiniger recht hatten.
Doch wenn wir nach innen schauen, finden wir unweigerlich den göttlichen Funken des Lichts. Jeder von uns hat dieses Licht, ohne Ausnahme. Sie haben dieses Licht in Ihrer Seele. Gott hat es dort entzündet. Ohne diesen Funken wären Sie nicht am Leben.
Ihr innerer Impuls, anderen zu helfen, sorgt gleichzeitig dafür, dass Sie gut auf sich selbst achten. Das ist keine narzisstische Ambition (was bedeuten würde zu denken, dass Sie besser sind als andere); ebenso wenig hat es mit dem Gedanken zu tun, Sie seien »schuldig« und daher schlechter als andere und unwürdig.
All dies sind von dem Ego ausgehende Sorgen – sich besser oder schlechter zu fühlen als andere, oder getrennt von anderen. Die Fürsorge, mit der Sie sich selbst behandeln, ist Ausdruck der tiefen Liebe Gottes für Sie, und jede Ihrer Zellen ist mit dieser tiefen Liebe erfüllt.
Sie sind Ihre eigene Muse, Ihre eigene Inspiration, denn alle diese Gefühle kommen aus Ihrem Inneren. Wenn Sie sich selbst einfach und ehrlich betrachten – nicht mit den Augen des Kritikers, und ohne ständig Ihre Schwächen zu fokussieren – werden Sie Mitgefühl für sich selbst empfinden. Das ist es, was Sie mit Ihrer Kreativität zum Ausdruck bringen wollen.
Unterdrücken Sie nicht die schmerzhaften Gefühle. Untersuchungen zeigen, dass der beste Weg, mit Negativität umzugehen, darin besteht, sich ihr zu stellen und zu sagen: »Schau her, du störst mich nicht im Geringsten. Tatsächlich bist du nicht mal echt. Du bist einfach nur eine dunkle Wolke, die versucht, einen Schatten auf mein strahlendes inneres Licht zu werfen.«
Genau so ist es mir ergangen, als ich den Mut aufbrachte, mein Buch Bewahre dir dein inneres Strahlen zu schreiben und herauszubringen, basierend auf meinen eigenen Heilungserfahrungen nach PTBS (posttraumatische Belastungsstörung).
Alle meine schmerzhaften Erfahrungen, einschließlich mehrerer traumatischer Ereignisse, hatten sich zu einem einzigen großen Schmerz vermengt. Also forschte ich nach, warum ich immer wieder Flashbacks von bestimmten Ereignissen hatte, und stellte fest, dass es sich um Auswirkungen von Traumata handelte. Ich fand stichhaltige wissenschaftliche Studien, die eine natürliche Art der Heilung von PTBS unterstützten, was ich in meinem oben genannten Buch beschrieben habe.
Ich brauchte Mut, um meine Erfahrungen offen einzugestehen, und noch mehr Mut, ein Buch herauszubringen, bei dem es nicht wie in meinen anderen Büchern um Metaphysik und Engel ging. Das Buch zu schreiben, bedeutete eine tiefe innere Erforschung meiner selbst, die mich Vieles gelehrt hat. Die Tatsache, dass auch andere Menschen davon profitierten, das Buch gelesen zu haben, ist ein wunderbarer zusätzlicher Effekt.
Kunst verbindet Ihr Inneres mit dem Inneren der anderen
Wenn Sie erkennen, dass jeder von uns bis zu einem bestimmten Grad unter geringer Selbstachtung leidet (also gut, das gilt nicht für Narzissten, die Ihre kreativen Projekte sowieso nicht kaufen werden, da sie nicht glauben, dass sie irgendetwas brauchen), dann wird klar, dass Sie anderen helfen können, weil Sie die gleichen Erfahrungen gemacht haben.
Erinnern Sie sich einfach an diesen Schlüssel zu kreativem Erfolg:
• Was Sie damals gefühlt haben, haben viele andere Menschen auch gefühlt.
• Was Sie jetzt fühlen, fühlen viele andere Menschen auch.
Wenn Sie durch Ihre schöpferischen Projekte Ihre wahren Gefühle zum Ausdruck bringen, erkennen andere Menschen diese Wahrheit in ihrem eigenen Inneren. Die energetische Wellenlänge der Wahrheit umgeht alle Verteidigungsmechanismen und spricht direkt das Herz an.
Die energetische Wellenlänge der Wahrheit umgeht alle Verteidigungsmechanismen und spricht direkt das Herz an.
Also achten Sie auf Ihre Ängste und Unsicherheiten, die in endlosen Variationen und Farben daherkommen. Schreiben, malen, singen und tanzen Sie diese Gefühle, denn sie sind wie Kanäle, die uns alle miteinander verbinden. Indem wir unsere Gefühle teilen, geben wir anderen die Möglichkeit, sich weniger isoliert zu fühlen. Vergleichbar einer künstlerischen »Gruppentherapie« sehen wir uns in anderen und denken, Ich bin nicht allein!
Da wir alle uns zuweilen wie zurückgewiesene Freaks fühlen, können Sie anderen helfen, den Mut aufzubringen, es zuzugeben. Bringen Sie diese Unsicherheiten durch die Linse Ihrer Kamera zum Ausdruck, durch Ihre Perlenschmuck-Kreationen, oder durch die Seifen und Kosmetika, die Sie selbst herstellen. Was immer Ihr künstlerisches Medium ist, posaunen Sie die zugrunde liegende Botschaft in die Welt hinaus: Ich weiß genau, wie du dich fühlst.
Sie müssen in Ihrer künstlerischen Arbeit nicht präzisieren, dass Sie so gefühlt haben. Es ist in dem Kunstwerk impliziert, unausgesprochen enthalten. Sie müssen Ihr Herz ausschütten, doch Sie müssen nicht erklären, warum. Niemand verlangt von Ihnen, die Ereignisse, die zu den Gefühlen geführt haben, detailliert zu beschreiben – es sei denn, Sie schreiben Ihre Lebensgeschichte oder einen autobiografischen Song. Bei den meisten kreativen Projekten geht es um Gefühle und nicht um die Geschichte dahinter.
Die Menschen, die Ihre Kunst sehen und verstehen, werden durch Sie ihre eigenen Gefühle erkennen. Ihre Kreativität schafft durch ihre Wahrheit und Authentizität eine Verbindung von Herz zu Herz. Dies öffnet das Herz jedes Menschen, in dessen Seele Ihre Kunst mitschwingt, was eine Welle der Heilung nach sich zieht.
Der Mut, Ihre Schatten ans Licht zu bringen
Es geht einfach nur darum, den Mut zu haben, sich Ihren Gefühlen zu stellen, einschließlich solchen, auf die Sie nicht stolz sind. Wir alle haben ein Ego, und das Ego vergleicht sich immer mit anderen und ist unsicher.
Ich kann die Momente nicht zählen, in denen ich mich über irgendetwas geärgert und später erkannt habe, dass ich von meinem Ego kontrolliert worden war und mich wie ein trotziges Kind aufführte, das darauf besteht, seinen Willen durchzusetzen. Die ersten paar Male, als ich mir den Spiegel vorhielt und dies sah, schämte ich mich. Heute weiß ich, dass es ein Kreislauf ist, den wir alle durchlaufen. Wichtig ist nicht, ob wir zu dem zornigen, egoistischen inneren Kind werden; sondern wie wir damit umgehen.
Hoffentlich können wir es stoppen, bevor wir uns oder unseren Beziehungen echten Schaden zufügen. Diese Ego-Energie kann jedoch auf eine reinigende Weise in kreative Projekte geleitet werden. Und andere Menschen werden sich selbst darin wiedererkennen und dadurch vielleicht geheilt.
Es gibt einen Teil von uns, der glauben möchte, dass wir nie in unser Ego verfallen. Dass wir erleuchtet sind, und jenseits der Angst. Dieser Wunsch kommt in Wahrheit von unserem Ego, das perfektionistisch ist und darauf besteht, dass wir etwas Besonderes sind.
Wenn etwas Besonderes zu sein sich auch so anfühlt, als wäre man für einen Moment ein Prinz oder eine Prinzessin, führt dieses Gefühl in Wahrheit zu größerer Angst und Einsamkeit. Denn wenn Sie etwas Besonderes sind – entweder auffallend besser oder auffallend schlechter als Ihre Mitmenschen – bedeutet es, dass Sie von anderen getrennt sind.
Der glücklichste Moment im Leben ist, wenn wir unser Eins-Sein und unsere tiefe Verbundenheit mit anderen erkennen. Doch um diese beglückende Erkenntnis zu gewinnen, müssen wir zuweilen durch das angsteinflößende Schattenreich in unserem Inneren reisen. Diese Art von Gefühlen – vor allem, wenn sie nicht ausgedrückt werden – kann sich in Emotionen auswachsen, die Ihnen vielleicht einen Schock versetzen, wenn Sie sie zum ersten Mal bewusst wahrnehmen.
Doch dann verwandelt sich dieser Schock in Mitgefühl mit sich selbst, und in ein tiefes Verständnis. Wenn Ihre Freunde Ihnen ein beschämendes Geheimnis verraten, fühlen Sie sich ihnen noch näher. Ähnlich verhält es sich, wenn Sie sich Ihren eigenen Gefühlen stellen: Sie fühlen sich Ihrem eigenen Selbst näher. Sie empfinden Respekt dafür wie wahr Sie sind!
Darüber hinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass andere Menschen uns als liebenswerter und sympathischer wahrnehmen, wenn wir unsere menschlichen »Schwächen« enthüllen. Psychologen nennen dies den Pratfall- oder Schönheitsfehler- Effekt (Aronson et al. 1966).
Es geht darum, sich selbst auf der innersten Ebene kennenzulernen. Das ist der Weg, um eine liebevolle, vertrauenswürdige Verbindung mit sich selbst herzustellen und Selbstvertrauen zu gewinnen.
Es geht stets darum, den Mut zu haben, Sie selbst zu sein.
Kapitel 2
Der Mut, sich auf Ihre Gefühle einzulassen
Kreativität beginnt stets mit Ihren gegenwärtigen Gefühlen. Wie fühlen Sie sich zum Beispiel jetzt, in diesem Moment? Die Antwort muss nicht unbedingt ein traditionelles Wort für ein Gefühl sein (wie glücklich, traurig etc.). Es könnte ebenso gut eine metaphorische Beschreibung sein (beispielsweise entwirrt, fragmentarisch oder leergesaugt).Die Antwort muss weder einen Sinn ergeben noch logisch sein. Beginnen Sie einfach mit den Gefühlen, derer Sie sich bewusst sind … und gehen Sie von da aus weiter.
Ein großes Hindernis für kreativen Ausdruck ist die Angst, öffentlich Ihre Gefühle zu zeigen, wie wir im letzten Kapitel gesehen haben. Doch jede Kunst ist autobiografisch und beschreibt Sie selbst. Es ist unmöglich, zu schreiben, zu malen, zu singen oder auf andere Weise kreativ zu sein und dabei nicht Ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, denn wir sehen die Welt durch die Linse unserer Gefühle, der vergangenen und gegenwärtigen.
Gefühle als Ausgangspunkt für Kreativität zu nutzen heißt, dass Sie sich nie wieder blockiert fühlen werden, da Sie immer irgendeine Emotion haben, die als Muse für Ihre Projekte dienen kann.
Die berüchtigte Schreibblockade – und ähnlich künstlerische Blockaden – entsteht, wenn Sie versuchen, einen Gedanken aus Ihrem Kopf zu quetschen. Denn das bedeutet, etwas aus Ihrem Inneren heraufbeschwören zu wollen, anstatt zu erlauben, dass die Idee zu Ihnen kommt.
Der fantastische Science-Fiction-Autor Ray Bradbury hat dazu gesagt: »Ich habe seit 25 Jahren einen Zettel über meiner Schreibmaschine hängen, auf dem steht ›Nicht denken!‹ Sie sollten nie denken, wenn Sie schreiben – Sie müssen fühlen. Ihr Intellekt ist sowieso immer in dem Gefühl verborgen« (»Ray Bradbury«, 1974). Außerdem sagte er: »Denken ist der Feind der Kreativität. Es ist selbstzensierend, und jegliche Art von Zensur ist eine elende Angelegenheit. Sie können nicht versuchen, etwas zu tun. Sie müssen es einfach tun« (Koris 1980).
Künstlerische Blockaden entstehen auch, wenn wir außerhalb unserer selbst nach Inspiration suchen. Wir versuchen, ein erfolgreiches kreatives Projekt zu erzwingen. Diese Blockade ist darauf zurückzuführen, dass wir die Schönheit und inspirierende Kraft unserer natürlichen, alltäglichen Gefühle und Erfahrungen unberücksichtigt lassen.
Wenn Sie die Schätze, die sich Ihnen in Ihren Gedanken, Gefühlen und alltäglichen Situationen offenbaren, nicht erkennen, fühlen Sie sich blockiert. Sobald Sie sich jedoch auf Ihre gegenwärtigen Gefühle konzentrieren – und sich ihnen stellen –, werden Sie Ideen empfangen, um diese Gefühle auf eine Weise kreativ auszudrücken, die anderen helfen wird … und Sie dabei unterstützt, loszulassen und dadurch selbst Heilung zu erfahren.
Manche Menschen setzen beim kreativen Prozess Ihren Kopf ein, um herauszufinden, was sich auf dem freien Markt gut verkaufen lässt. Diese Herangehensweise verringert die energetische Schwingung des Produkts, da es nicht von Herzen kommt. Etwas kommerziell Motiviertes zu tun, basiert auf der Energie der Frage, »Wie viel kann ich von meinen Kunden dafür verlangen?« Dabei handelt es sich um eine nehmende Energie, und damit eine niedrigere Schwingung.
Vergleichen Sie dies mit dem Künstler, dessen Ausgangspunkt seine gegenwärtigen Gefühle sind, die er mit der Absicht zum Ausdruck bringt, »Was kann ich meinen Kunden anbieten?« Gebende Energie hat eine hohe Schwingung und sorgt daher auch für kommerziellen Erfolg.
Es gibt einen alten Spruch über Autoren, den ich vor langer Zeit gelesen habe (und ich muss zugeben, dass er mir eine Heidenangst eingejagt hat): »Gott gibt Schriftstellern (und anderen kreativen Menschen) Talent, doch wenn wir dieses Talent missbrauchen oder gar nicht erst anwenden, verschwindet es.«
Dieser Spruch bedeutet, dass der Himmel Autoren, die Bestseller schreiben, ohne Inspiration und nur beseelt von dem Wunsch nach viel Geld, dieses Talent zum Schreiben wieder nehmen wird. (Noch jetzt überkommt mich ein Zittern bei diesem Gedanken.)
Wenn ich auch glaube, dass Gott liebevoll und nicht strafend ist, half mir die oben erwähnte Aussage, mich darauf zu fokussieren, aus meinem Herzen heraus zu schreiben und nicht aufgrund irgendwelcher berechnender Marketing-Ideen. Davon abgesehen ist es ebenso wahr, dass Sie – um Ihre kreative Tätigkeit zum Beruf machen zu können – ein Einkommen haben müssen. Sofern Sie nicht finanziell unabhängig sind, brauchen Sie einen Job. Das ist der Grund, warum ich Ihnen in späteren Kapiteln jede Menge Information gebe, wie Sie Geld verdienen und gleichzeitig Ihre Integrität als Künstler wahren können.
Wie Sie sehen, geht es hier nicht um den Weg des Märtyrertums, das den hungernden Künstler idealisiert. Wir wollen, dass Ihre kreativen Projekte Erfolg haben, denn je mehr Menschen sie kaufen, desto mehr Menschen genießen den Segen Ihrer heilenden Intention.
Je mehr Mut Sie haben, Ihre Gefühle voll und ganz wahrzunehmen und auszudrücken, desto höher wird die Schwingung Ihrer Schöpfung sein. Jedes Verwässern Ihrer Wahrheit – weil Sie sich schämen, Ihre wahren Gefühle auszudrücken – wird diese Schwingung reduzieren.
Kreativität und Sensitivität
Als sensitive Menschen fühlen wir uns oft überwältigt, ohne zu wissen, was wir mit unseren Emotionen machen sollen. Wenn man Sie gehänselt hat, weil Sie »komisch« sind, dann zögern Sie vielleicht, Ihre Schattenseite offen darzulegen. Sie fühlen sich schon verletzlich genug. Das Letzte, was Sie wollen, ist, gesagt zu bekommen, dass auch Ihre persönlichen Gefühle – die letzte Bastion Ihrer Privatsphäre – falsch oder unangebracht sind.
Sensitive, künstlerisch veranlagte Menschen sind zuweilen besonders anfällig für Suchtverhalten, solange sie ihre Gefühle nicht durch Kreativität zum Ausdruck bringen. Der Grund dafür ist, dass süchtig machende Substanzen und Verhaltensweisen den emotionalen Schmerz vorübergehend betäuben. Natürlich kehrt der Schmerz zurück, sobald die betäubende Wirkung nachlässt.
Im Gegensatz dazu bietet uns die Kreativität ein gesundes und dauerhaftes Ventil, um emotionalen Schmerz zu verstehen, auszudrücken und zu heilen. Und gleichzeitig können wir damit auch anderen helfen, was ein zusätzlicher Vorteil ist.
Es gibt seit jeher Mythen, die besagen, dass hoch kreative Menschen emotional oder mental labil sind. Zu den bekanntesten gehört der Mythos, dass die klassischen Künstler, Komponisten und Schriftsteller manisch-depressiv oder bipolar waren.
Eine vereinfachte Definition von bipolar bedeutet, dass der Betreffende unter großen Stimmungsschwankungen leidet. Darum haben manche theoretisiert, dass es – ähnlich wie bei der manisch-depressiven Veranlagung – zur Kreativität gehört, sich in die tiefste Verzweiflung zu stürzen und anschließend von hoher Energie erfüllt zu sein, um diese Verzweiflung künstlerisch zum Ausdruck zu bringen.
Mit anderen Worten: Die Theorie besagt, dass kreative Menschen ihre Inspiration daraus gewinnen, depressiv zu sein. Und wenn dann ihre depressive Stimmung in hoch energetische Manie umschwenkt, sind sie von der Motivation beseelt, zu malen, zu schreiben, zu singen oder auf andere Weise auszudrücken, wie sich dieser depressive Zustand angefühlt hat. Das sind die Momente, in denen zum Beispiel Country-Songs über den Verlust der großen Liebe besonders gut gelingen.
Es gibt jede Menge Beweise, dass hoch kreative Menschen tatsächlich verstärkt emotionale Höhen und Tiefen erleben, und Studien haben gezeigt, dass Kreative stärker zur Bipolarität neigen als die Durchschnittsbevölkerung (Janka 2004). Manche Künstler werden sogar als manisch-depressiv oder zyklothym