Nachhaltiges Bauen - Martin Pfeiffer - E-Book

Nachhaltiges Bauen E-Book

Martin Pfeiffer

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Beschreibung

In der gesellschaftlichen Debatte wächst die Bedeutung von Nachhaltigem Bauen seit einigen Jahren. Bauwerke müssen zukünftig ökonomisch, ökologisch und sozial gerecht sein. Nachhaltige Lösungen für Bauwerke erfordern aus diesem Grund eine ganzheitliche und nachhaltigkeitsorientierte Betrachtung.

Die übergeordneten Ziele des Nachhaltigen Bauens sind Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Nutzungsgerechtigkeit. Wirtschaftlichkeit wird durch Minimierung von Kosten und Optimierung der Wertschöpfung angestrebt. Eine Umweltverträglichkeit wird insbesondere durch Energieeffizienz und Ressourceneinsparung über den gesamten Bauwerkslebenszyklus von der Idee bis zur Verwertung erreicht. Nutzungsgerechtigkeit bedeutet Funktionalität, Behaglichkeit, Gesundheit usw.

In den Grundlagen des Fachbuches wird ausgehend von bedarfsgerechter und integraler Planung u.a. in lebenszyklusgerechtes, ökonomisches, ökologisches und soziales Bauen eingeführt. Facility Management, Life Cycle Engineering und Nachhaltigkeitszertifizierungen sind wichtige Aspekte in der Vertiefung.

Umfangreiche Tabellen und Checklisten stehen auf plus.hanser-fachbuch.de zur Verfügung.

Neu in der 2. Auflage sind Abschnitte zu BIM (Building Information Modeling - deutsch: Bauwerksdatenmodellierung).

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Martin PfeifferAchim BetheCatharina Philine Pfeiffer

Nachhaltiges Bauen

Wirtschaftliches, umweltverträgliches und nutzungsgerechtes Bauen

2., aktualisierte und erweiterte Auflage

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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Print-ISBN:        978-3-446-48184-8E-Book-ISBN:   978-3-446-48214-2E-Pub-ISEBN:   978-3-446-48296-8

Alle in diesem Werk enthaltenen Informationen, Verfahren und Darstellungen wurden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nach bestem Wissen zusammengestellt. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund sind die im vorliegenden Werk enthaltenen Informationen für Autor:innen, Herausgeber:innen und Verlag mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Autor:innen, Herausgeber:innen und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und werden keine daraus folgende oder sonstige Haftung übernehmen, die auf irgendeine Weise aus der Benutzung dieser Informationen – oder Teilen davon – entsteht. Ebenso wenig übernehmen Autor:innen, Herausgeber:innen und Verlag die Gewähr dafür, dass die beschriebenen Verfahren usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt also auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benützt werden dürften.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Werkes, oder Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtgestaltung – mit Ausnahme der in den §§ 53, 54 UrhG genannten Sonderfälle –, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns auch eine Nutzung des Werks für Zwecke des Text- und Data Mining nach § 44b UrhG ausdrücklich vor.

© 2024 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, Münchenwww.hanser-fachbuch.deLektorat: Frank KatzenmayerHerstellung: Frauke SchafftCoverkonzept: Marc Müller-Bremer, www.rebranding.de, MünchenCovergestaltung: Max KostopoulosTitelmotiv: © stock.adobe.com/malpSatz: Eberl & Koesel Studio, Kempten

Vorwort

Nachhaltiges Bauen ist das Top-Thema der Bauwirtschaft! Dieses Werk liefert dazu Grundlagen, Vertiefungen und Checklisten.

Der Stand der Technik und Wissenschaft zum Nachhaltigen Bauen ist weit vorangeschritten und macht dies Buch so aktuell.

In diesem Fachbuch konzentrieren sich die Autoren grundsätzlich und vertiefend auf wirtschaftliches, umweltverträgliches und nutzungsgerechtes Bauen in ganzheitlicher Weise u. a. mit BIM.

Wir danken den herzlich willkommenen Lesern und wünschen uns konstruktive Kritik, damit die Anwendbarkeit des Buches als Nachschlagewerk und Arbeitsbuch weiter gesteigert wird.

Den interessierten Lesern wünschen wir viel Erfolg, Freude und Erkenntnisse aus diesem Werk.

Hannover, im Juni 2024

Achim Bethe, Catharina Philine Pfeiffer und Martin Pfeiffer

Autorenverzeichnis

Achim Bethe,

Bauingenieur und Dipl.-Ing. (FH) sowie M. Eng., ist an der Hochschule Hannover wiss. Mitarbeiter im Bereich Nachhaltiges Energie-Design als Experte für Nachhaltiges Bauen.

Catharina Philine Pfeiffer,

M. Sc. in Chemie, ist an der Leibniz Universität Hannover als Expertin für Didaktik in den Naturwissenschaften tätig.

Prof. Dr.-Ing. Martin Pfeiffer,

Dipl.-Ingenieur für Architektur, ist Hochschullehrer an der Hochschule Hannover für Nachhaltiges Energie-Design als international anerkannter Experte für Nachhaltiges Bauen.

Inhalt

Titelei

Impressum

Inhalt

Vorwort

Autorenverzeichnis

TEIL I Einleitung

1 Einleitung

1.1 Nachhaltig bauen

1.2 Nachhaltigkeit für Bauwerke

1.3 Dimensionen der Nachhaltigkeit beim Bauen

1.4 Lebenszyklusbetrachtung zu Bauwerken

1.5 Drei Dimensionen nachhaltiger Bauwerke

1.6 Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen

1.7 Qualitäten von nachhaltigen Bauwerken

TEIL II Grundlagen

1 Grundlagen zum bedarfsgerechten Bauen

2 Grundlagen zum integralen Bauen

2.1 Ausgewählte Grundlage Projektmanagement insbesondere nach DIN ISO 21500

2.2 Ausgewählte Begriffe

2.3 Integrale nachhaltige Bauwerks-Projekte

2.4 Integrales normatives Projektmanagement

2.5 Integrale Organisationsstrategie und Projekte

2.6 Integrale Ermittlung von Chancen und Projektinitiierung

2.7 Integrale Realisierung des Nutzens

2.8 Integrales Projektumfeld

2.9 Integrale organisationsexterne Faktoren

2.10 Integrale organisationsinterne Faktoren

2.11 Integrales Projektportfoliomanagement

2.12 Integrales Programmmanagement

2.13 Integrale Projekt-Governance

2.14 Integrale Projekte und Betrieb

2.15 Stakeholder und integrale Projektorganisationen

2.16 Integrale Kompetenzen von integralen Projektbeteiligten

2.17 Integrale Projektlebenszyklen

2.18 Integrale Projektrandbedingungen

2.19 Beziehungen zwischen Begriffen und Prozessen des normativ integralen Projektmanagements

2.20 Integrale Projektmanagementprozesse

2.21 Integrale Prozess- und Themengruppen

2.22 Integrale Prozessgruppen

2.23 Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen den Prozessgruppen

2.24 Integrale Themengruppen

3 Grundlagen zur nachhaltigen Bauwerkstechnik

3.1 Bau- und Anlagentechnik nachhaltiger Bauwerke

3.2 Gebäudeautomation nachhaltiger Bauwerke

4 Grundlagen zum nachhaltigen Betreiben von Bauwerken

4.1 Ausgewählte Grundlagen zum Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001, DIN EN 16247-2 und DIN 32736 zu nachhaltigen Bauwerken

4.1.1 Grundlagen der DIN EN ISO 50001 für nachhaltige Bauwerke

4.1.2 Grundlagen nach der DIN EN 16247-2, Teile 1-5

4.1.3 Grundlagen der DIN 32736 zu Energiemanagement im Rahmen des Gebäudemanagements für nachhaltige Bauwerke

4.2 Gebäudemanagement für nachhaltige Bauwerke insbesondere nach der DIN 32736

4.3 Ausgewählte Grundlagen zur Energieberatung nach der VDI 3922 zu nachhaltigen Bauwerken

4.3.1 Voraussetzungen zu Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.2 Zielgruppen und Qualifikationen zu Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.3 Vorgehensweise zu Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.4 Angebote und Aufträge zu Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.5 Energieinfrastrukturen in nachhaltigen Bauwerken

4.3.6 Energieverbraucher in nachhaltigen Bauwerken

4.3.7 Energierückgewinnung in nachhaltigen Bauwerken

4.3.8 Emissionen von nachhaltigen Bauwerken

4.3.9 Darstellungen und Bewertungen der Istzustände im Rahmen der Energieberatung

4.3.10 Vorschläge zur rationellen Energienutzung in nachhaltigen Bauwerken

4.3.11 Entwicklung von Gesamtkonzepten im Rahmen von Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.12 Bewertungen und Maßnahmenauswahl im Rahmen von Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.13 Präsentationen und Beratungsberichte im Rahmen von Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

4.3.14 Umsetzung und Erfolgskontrolle zu Energieberatungen für nachhaltige Bauwerke

5 Grundlagen zum nachhaltigen Abbruch von Bauwerken

5.1 Ausgewählte Grundlage Leistungsbeschreibungen zu nachhaltigen Abbrüchen

5.2 Abrechnungseinheiten nach ATV DIN 18459 für nachhaltige Abbrüche

5.3 Geltungsbereiche der DIN 18459 für nachhaltige Abbrucharbeiten

5.4 Vorbereiten des Baugeländes bei normativ nachhaltigen Abbrucharbeiten

5.5 Durchführungen von normativ nachhaltigen Abbrucharbeiten

5.6 Fördern und laden bei normativ nachhaltigen Abbrucharbeiten

5.7 Zulässige Abweichungen bei normativ nachhaltigen Abbrucharbeiten

5.8 Nebenleistungen und Besondere Leistungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.9 Abrechnungen bei normativ nachhaltigen Abbrucharbeiten

5.10 Ermittlung der Masse und Mengen bei normativ nachhaltigen Abbrucharbeiten

5.11 Die VDI 6210 als ausgewählte Grundlage zu Durchführungen bei nachhaltigen Abbruchbauarbeiten

5.12 DGNB-System für den nachhaltigen Bauwerksabbruch

6 Grundlagen zum lebenszyklusgerechten Bauen

6.1 Ausgewählte Grundlage Life-Cycle-Engineering

6.2 Ausgewählte Grundlage Primärenergieaufwand über den Bauwerkslebenszyklus

6.2.1 Nutzungsbezogener Primärenergieaufwand über den Bauwerkslebenszyklus

6.2.2 Kumulierter Primärenergieaufwand von Baumaterialien über den Bauwerkslebenszyklus

7 Grundlagen zum ökonomischen Bauen

7.1 Ausgewählte Grundlage Lebenszykluskosten und Nutzungskostenmanagement insbesondere nach der DIN 18960

7.2 Ausgewählte Grundlage Wertschöpfungsmanagement für nachhaltige Bauwerke

8 Grundlagen zum ökologischen Bauen

8.1 Ausgewählte Grundlage Makro-, Meso- und Mikro-Umweltverträglichkeit

8.1.1 Makro- und Meso-Umweltverträglichkeit durch reduzierte Flächeninanspruchnahme

8.1.2 Makro- und Meso-Umweltverträglichkeit durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

8.2 Mikro-Umweltverträglichkeit für nachhaltige Bauwerke

8.2.1 Stoffstrommanagement für nachhaltige Bauwerke

8.2.2 Bauchemiemanagement für nachhaltige Bauwerke

9 Grundlagen zum soziokulturellen Bauen

9.1 Barrierefreies Bauen für nachhaltige Bauwerke

9.1.1 Begriffe der Barrierefreiheit für nachhaltige Bauwerke

9.1.2 Barrierefreie Infrastrukturen für nachhaltige Bauwerke

9.1.3 Äußere barrierefreie Erschließung auf Grundstücken nachhaltiger Bauwerke

9.1.4 Barrierefreie Pkw-Stellplätze auf Grundstücken nachhaltiger Bauwerke

9.1.5 Barrierefreie Zugangs- und Eingangsbereiche von Grundstücken nachhaltiger Bauwerke

9.1.6 Innere barrierefreie Erschließungen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.7 Barrierefreie Flure und sonstige Verkehrsflächen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.8 Barrierefreie Türen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.9 Anforderungen an barrierefreie Türkonstruktionen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.10 Barrierefreie Bewegungsflächen vor Türen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.11 Orientierungshilfen an barrierefreien Türen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.12 Barrierefreie Bodenbeläge in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.13 Barrierefreie Aufzugsanlagen in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.14 Barrierefreie Treppen in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden.

9.1.15 Barrierefreie Laufgestaltung und Stufenausbildung in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.16 Barrierefreie Handläufe in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.17 Barrierefreie Orientierungshilfen an Treppen und Einzelstufen in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.18 Barrierefreie Fahrtreppen und geneigte Fahrsteige in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.19 Barrierefreie Rampen von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.20 Barrierefreie Rampenläufe und Podeste von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.21 Barrierefreie Radabweiser und Handläufe von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.22 Barrierefreie Rollstuhlabstellplätze von nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.23 Warnen, Orientieren, Informieren und Leiten zur barrierefreien Gebäudenutzung

9.1.24 Visuelle Informationen in der barrierefreien öffentlichen Gebäudenutzung

9.1.25 Auditive Informationen bei barrierefreien nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.26 Taktile Informationen bei barrierefreien nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.27 Barrierefreie Bedienelemente, Kommunikationsanlagen sowie Ausstattungselemente nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.28 Barrierefreie Bedienelemente nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.29 Barrierefreie Kommunikationsanlagen nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.30 Barrierefreie Ausstattungselemente nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.31 Barrierefreie Service-Schalter, Kassen und Kontrollen nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.32 Barrierefreie Alarmierung und Evakuierung bei nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.33 Anforderungen an barrierefreie Räume nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.34 Barrierefreie Räume für Veranstaltungen nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.35 Barrierefreie Informations- und Kommunikationshilfen nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.36 Barrierefreie Sanitärräume nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.37 Barrierefreie Bewegungsflächen von Sanitärräumen nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.38 Barrierefreie Toiletten nachhaltiger öffentlicher Gebäude

9.1.39 Barrierefreie Waschplätze in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.40 Barrierefreie Duschplätze in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.41 Barrierefreie Liegen in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.42 Barrierefreie Notrufanlagen in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.43 Barrierefreie Umkleidebereiche in nachhaltigen öffentlichen Gebäuden

9.1.44 Barrierefreie Schwimm- und Therapiebecken sowie andere Beckenanlagen nachhaltiger öffentlicher Gebäude

10 Grundlagen zum qualitätsgesicherten Nachhaltigen Bauen

10.1 Planungs- und baubegleitende Qualitätssicherung für nachhaltige Bauwerke

10.1.1 Nachhaltiges Baucontrolling für nachhaltige Bauwerke

10.1.2 Nachhaltige Baulabel für nachhaltige Bauwerke

10.2 Qualitätssicherung zur Nachhaltigkeit für nachhaltige Bauwerke

10.3 Digitalisierung und BIM für nachhaltige Bauwerke

TEIL III Vertiefung

1 Vertiefungen zum bedarfsgerechten Bauen

1.1 Intensive Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Bedarfs- und -Projektvorbereitung

1.2 Bedarfsgerechtes Nachhaltiges Bauen insbesondere nach der DIN 18205

1.3 Prozessschritte der Bedarfsplanung beim Nachhaltigen Bauen

1.4 Projektkontextklärung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.5 Projektzielfestlegung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.6 Informationserfassung und -auswertung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.7 Bedarfsplanerstellung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.8 Bedarfsdeckungsuntersuchung und -festlegung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.9 Bedarfsplan- und Lösungsabgleichung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.10 Inhalt, Struktur und Dokumentation der Bedarfsplanung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

1.11 Fazit zur nachhaltigen Bedarfsplanung zu nachhaltigen Bauwerken nach der DIN 18205:2016-11

2 Vertiefungen zum integralen Bauen mit BIM

2.1 Intensive Vertiefung: nachhaltige integrale Bauwerks-Planung

2.2 Normativer Prozess der nachhaltig integralen Bauwerks-Planung

2.3 Erstellung von normativ nachhaltigen Bauwerks-Projektaufträgen

2.4 Erstellung von normativ nachhaltigen Bauwerks-Projektplänen

2.5 Koordinationen der normativ nachhaltigen Bauwerks-Projektarbeiten

2.6 Controlling von normativ nachhaltigen Bauwerks-Projektarbeiten

2.7 Controlling von normativ nachhaltigen Änderungen

2.8 Abschließen von normativ nachhaltigen Projektphasen oder der nachhaltigen Bauwerks-Projekte

2.9 Sammlung von normativ nachhaltigen Lessons Learned

2.10 Ermittlung von normativ nachhaltigen Stakeholdern

2.11 Nachhaltiges Stakeholdermanagement

2.12 Definieren von nachhaltigen Leistungsumfängen

2.13 Erstellung von nachhaltigen Projektstrukturplänen

2.14 Definition von nachhaltigen Vorgängen

2.15 Nachhaltiges Leistungscontrolling

2.16 Zusammenstellung von integralen Projektteams

2.17 Nachhaltige Abschätzung der Ressourcenbedarfe

2.18 Festlegung von nachhaltigen Projektorganisationen

2.19 Weiterentwicklung von nachhaltigen Projektteams

2.20 Nachhaltiges Controlling von Ressourcen

2.21 Nachhaltiges Management von Projektteams

2.22 Festlegung der Abfolgen von nachhaltigen Vorgängen

2.23 Schätzung der Dauer von nachhaltigen Vorgängen

2.24 Erstellung von nachhaltigen Terminplänen

2.25 Nachhaltiges Termincontrolling

2.26 Nachhaltige Schätzung von Kosten

2.27 Erstellung von nachhaltigen Projektbudgets

2.28 Nachhaltiges Kostencontrolling

2.29 Nachhaltige Ermittlung von Risiken

2.30 Nachhaltige Risikobewertungen

2.31 Nachhaltige Risikobehandlungen

2.32 Nachhaltiges Risikocontrolling

2.33 Nachhaltige Qualitätsplanungen

2.34 Nachhaltige Qualitätssicherungen

2.35 Nachhaltige Qualitätskontrollen

2.36 Nachhaltige Planung von Beschaffungen

2.37 Nachhaltige Auswahl von Unternehmen

2.38 Steuerung von Beschaffungen

2.39 Nachhaltige Planung von Kommunikationen

2.40 Nachhaltige Bereitstellung von Informationen

2.41 Nachhaltiges Kommunikationsmanagement

2.42 Vertiefung: nachhaltige Optimierung und Komplexität der Bauwerksplanung

2.43 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Ausschreibung und -Vergabe

2.44 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Baustelle und -Bauprozesse

2.45 Vertiefung: nachhaltige Präqualifikationen der bauwerksausführenden Unternehmen

2.46 Vertiefung: nachhaltige Qualitätssicherungen zur Bauwerks-Ausführung

2.47 Nachhaltiges Bauen mit Building Information Modeling (BIM)

2.48 BIM als innovative Methode

2.48.1 Anforderungen von BIM

2.48.2 Erkenntnisse und Herausforderungen

2.48.3 Definition des Begriffs „Building Information Modeling“

2.48.4 Bauwerksmodelle in der BIM-Methode

2.48.5 Randbedingungen

2.48.6 BIM-Kultur

2.48.7 Lebenszyklusbetrachtungen

2.48.8 Stand und Einsatz der BIM-Anwendungen

2.49 Voraussetzungen und Einführung von BIM

2.49.1 BIM-Übergangsphase

2.49.2 Schwierigkeiten und Erwartungen bei der Umsetzung

2.49.3 Rollen, Verantwortlichkeiten und Organisation

2.49.4 Datenverantwortung und -Sicherheit sowie Aufwandsverlagerung

2.49.5 BIM-Einführung

2.49.6 BIM für unterschiedliche Projektstrukturen

2.50 Integrales Arbeiten mit BIM

2.50.1 Informationsmanagement

2.50.2 Besonderheiten des Informationsmanagements

2.50.3 BIM-Projektabwicklungsplan

2.50.4 Festlegung der zu erbringenden BIM-Projektleistungen

2.50.5 Absprachen über BIM-Prozesse, Austausch und Verantwortlichkeiten

2.50.6 Fachspezifisches Arbeiten

2.50.7 Fachspezifische Bauwerksmodelle

2.50.8 Fachmodelle

2.50.9 Fertigstellungsgrade der Bauwerksmodelle

2.50.10 Modellelemente

2.50.11 Fachübergreifendes Arbeiten

2.50.12 Offene BIM-Austauschformate

2.50.13 Nutzen von Bauwerksmodellen

3 Vertiefungen zur nachhaltigen Bau- und Anlagentechnik

3.1 Vertiefung: nachhaltige Bautechnik

3.2 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Schallschutz

3.3 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Brandschutz

3.4 Intensive Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Wärme- und -Tauwasserschutz

3.5 Vertiefung: nachhaltige Anlagentechnik

4 Vertiefungen zum nachhaltigen Betreiben von Bauwerken

4.1 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Aufenthaltsmerkmale im Außenraum

4.2 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Sicherheit und -Störfallrisiken

4.3 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Barrierefreiheit

4.4 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Flächeneffizienz

4.5 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Umnutzungsfähigkeit

4.6 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Zugänglichkeit

4.7 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Mobilitätskomfort

4.8 Intensive Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Management

4.9 Begriffe zum nachhaltigen Gebäudemanagement

4.10 Leistungen des normativ nachhaltigen Gebäudemanagements

4.11 Leistungen des technischen Gebäudemanagements zu nachhaltigen Bauwerken

4.12 Normativ nachhaltige Dokumentierungen von Bauwerken

4.13 Normativ nachhaltiges Energiemanagement zu Bauwerken

4.14 Normativ nachhaltiges Informationsmanagement zu Bauwerken

4.15 Normativ nachhaltige Modernisierung von Bauwerken

4.16 Normativ nachhaltige Instandsetzung von Bauwerken

4.17 Normativ nachhaltige Umbauten von Bauwerken

4.18 Normative nachhaltige Verfolgungen von Gewährleistungen bei Bauwerken

4.19 Leistungen des normativ nachhaltigen infrastrukturellen Gebäudemanagements

4.20 Normativ nachhaltige Verpflegungsdienste für Bauwerke

4.21 Normativ nachhaltige DV-Dienstleistungen für Bauwerke

4.22 Normativ nachhaltige Gärtnerdienste für Bauwerke

4.23 Normativ nachhaltige Hausmeisterdienste für Bauwerke

4.24 Normativ nachhaltige interne Postdienste für Bauwerke

4.25 Normativ nachhaltige Kopier- und Druckereidienste für Bauwerke

4.26 Normativ nachhaltige Parkraumbetreiberdienste für Bauwerke

4.27 Normativ nachhaltige Reinigungs- und Pflegedienste für Bauwerke

4.28 Normativ nachhaltige Sicherheitsdienste für Bauwerke

4.29 Normativ nachhaltige Umzugsdienste für Bauwerke

4.30 Normativ nachhaltige Waren- und Logistikdienste für Bauwerke

4.31 Normativ nachhaltige Winterdienste für Bauwerke

4.32 Normativ nachhaltige zentrale Telekommunikationsdienste für Bauwerke

4.33 Normativ nachhaltige Entsorgungen für Bauwerke

4.34 Normativ nachhaltige Versorgungen für Bauwerke

4.35 Normative Leistungen des nachhaltigen kaufmännischen Gebäudemanagements

4.36 Normativ nachhaltiges Beschaffungsmanagement für Bauwerke

4.37 Normativ nachhaltige Kostenplanung und -kontrolle für Bauwerke

4.38 Normativ nachhaltige Objektbuchhaltung für Bauwerke

4.39 Normativ nachhaltiges Vertragsmanagement für Bauwerke

4.40 Normativ nachhaltiges Flächenmanagement für Bauwerke

5 Vertiefungen zum nachhaltigen Abbruch von Bauwerken

5.1 Ausgewählte Begriffe zum nachhaltigen Abbruch in Anlehnung an die VDI 6210

5.2 Grundlagen und Rahmenbedingungen für nachhaltige Abbruchleistungen

5.3 Angaben zu nachhaltigen Abbruchbaustellen

5.4 Vertragliche Leistungen zu nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.5 Nebenleistungen zu nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.6 Besondere Leistungen zu nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.7 Toleranzen zu nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.8 Baustellenemissionen und Schutzmaßnahmen zu nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.9 Lärm bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.10 Luftverunreinigungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.11 Erschütterungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.12 Licht bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.13 Splitter-, Trümmer- und Streuflug bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.14 Wasser bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.15 Grundwasserabsenkungen und Wasserhaltungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.16 Ableitungen von Wasser bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.17 Boden- und Grundwasserverunreinigungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.18 Fauna und Flora bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.19 Arbeiten in Sonderbereichen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.20 Brand- und Explosionsgefahr bei nachhaltigen Abbrüchen

5.21 Immissionen durch Zündquellen, offenes Licht, Funkenflug, Feuer,

5.22 Radioaktive Strahlung bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.23 Anforderungen an die Beteiligten bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.24 Planer-Fachkunde bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.25 Planer-Zuverlässigkeit bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.26 Planer-Leistungsfähigkeit und -Qualitätssicherung bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.27 Abbruchunternehmer bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.28 Abbruchunternehmer-Fachkunde bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.29 Abbruchunternehmer-Zuverlässigkeit bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.30 Abbruchunternehmer-Leistungsfähigkeiten und -Qualitätssicherungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.31 Aufgaben der Beteiligten bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.31.1 Bauherren bei nachhaltigen Abbrüchen

5.31.2 Planer-Aufgaben zu nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.31.3 Abbruchunternehmer bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.31.4 Behörden und Institutionen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.32 Beweissicherungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.33 Sicherheitsleistungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.34 Vorbereitungen von Abbruchausführungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.35 Abfallrechtliche Anzeigen zum Sammeln und Befördern von Abfällen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.36 Feuererlaubnisscheine bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.37 Berücksichtigung von gutachterlichen Feststellungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.38 Standsicherheiten bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.39 Überprüfungen und Anpassungen nachhaltiger Abbruchverfahren zu Bauwerken

5.40 Erstellen von Bauablaufplänen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.41 Konkretisieren und Fortschreiben von Entsorgungskonzepten bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.42 Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen und Festlegungen der Maßnahmen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.43 Erstellung von nachhaltigen Abbruchanweisungen zu Bauwerken

5.44 Auswahl und Ausstattungen des Personals bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.45 Ausstattungen der nachhaltigen Abbruchbaustellen von Bauwerken

5.46 Anzeigen des Beginns von nachhaltigen Abbruchmaßnahmen zu Bauwerken bei den zuständigen Stellen

5.47 Ausführungen von nachhaltigen Abbruchleistungen zu Bauwerken

5.48 Einrichtungen von Baustellen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.49 Sichern und Stilllegen sowie Ausbauen von Infrastruktureinrichtungen und technischen Anlagen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.50 Beräumen und Entrümpeln bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.51 Entfernen von Schadstoffen und schadstoffhaltigen Bauteilen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.52 Entkernung von Gebäuden bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.53 Arbeiten in brandgefährdeten Bereichen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.54 Arbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.55 Total- oder Teilabbrüche von baulichen Anlagen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.56 Arbeiten bei unvorhersehbaren extremen Witterungsbedingungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.57 Kampfmittel bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.58 Historische Bauteile und archäologische Funde bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.59 Abnahmen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.60 Abrechnungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.61 Dokumentationen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.62 Empfehlungen nach der VDI 6210 zu Inhalt und Umfang von sachverständigen Feststellungen als Beweissicherungen bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.63 Beschreibungen und besondere Eignungen von Abbruchverfahren nach VDI 6210 bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

5.64 Regelvermutungen nach der VDI 6210 bei nachhaltigen Abbrüchen von Bauwerken

6 Vertiefungen zum lebenszyklusgerechten Bauen

6.1 Intensive Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Life-Cycle-Engineering mit Abfallmanagement

6.2 Nachhaltiges Abfallmanagement in Umweltmanagementsystemen insbesondere nach der DIN EN ISO 14001 für nachhaltige Bauwerke

6.3 Normatives Umweltmanagementsystem mit nachhaltigem Abfallmanagement zu nachhaltigen Bauwerken

6.4 Normatives Planen, Durchführen, Prüfen und Handeln beim nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.5 Normative Inhalte der DIN EN ISO 14001:2015-11 zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.6 Anwendungsbereiche der DIN EN ISO 14001:2015-11 im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.7 Begriffe zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.8 Kontext von Abfallmanagement-Organisationen für nachhaltige Bauwerke

6.9 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.10 Festlegen des Anwendungsbereichs des Umweltmanagementsystems zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.11 Nachhaltiges Abfallmanagement in Umweltmanagementsystemen für nachhaltige Bauwerke

6.12 Führung und Verpflichtungen im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.13 Umweltpolitik zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.14 Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in einer Abfallmanagement-Organisation für nachhaltiges Abfallmanagement zu nachhaltigen Bauwerken

6.15 Planungen zum nachhaltigen Abfallmanagement in Umweltmanagementsystemen für nachhaltige Bauwerke

6.16 Umweltaspekte vom nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.17 Bindende Verpflichtungen vom nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.18 Planung von Maßnahmen im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.19 Abfallziele des nachhaltigen Abfallmanagements im Umweltmanagementsystem für nachhaltige Bauwerke

6.20 Planung von Maßnahmen zur Erreichung von nachhaltigen Abfallzielen für nachhaltige Bauwerke

6.21 Unterstützungen im nachhaltigen Abfallmanagement von Umweltmanagementsystemen für nachhaltige Bauwerke

6.22 Kompetenzen zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.23 Bewusstsein zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.24 Kommunikation im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.25 Interne Kommunikation im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.26 Externe Kommunikation im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.27 Dokumentierte Informationen zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.28 Erstellen und Aktualisieren von Informationen zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.29 Lenkung dokumentierter Information zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.30 Betrieb zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.31 Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.32 Bewertung der Leistung zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.33 Bewertung der Einhaltung von Verpflichtungen im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.34 Internes Audit zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.35 Internes Auditprogramm zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.36 Managementbewertung zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.37 Verbesserung zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.38 Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen im nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.39 Fortlaufende Verbesserung zum nachhaltigen Abfallmanagement für nachhaltige Bauwerke

6.40 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Reinigung und -Instandhaltung

6.41 Instandhaltungsleistungen zu nachhaltigen Bauwerken vertieft insbesondere nach der DIN 31051

6.42 Grundmaßnahmen der nachhaltigen Instandhaltungen für nachhaltige Bauwerke

6.43 Begriffe zu nachhaltigen Instandhaltungen für nachhaltige Bauwerke

6.44 Ausgewählte Begriffe im Zusammenhang mit den Grundmaßnahmen bei Instandhaltungen für nachhaltige Bauwerke

6.45 Ausgewählte Begriffe im Zusammenhang mit Abnutzungen bei Instandhaltungen von nachhaltigen Bauwerken

6.46 Ausgewählte Begriffe im Zusammenhang mit Funktionen nachhaltiger Bauwerke

7 Vertiefungen zum ökonomischen Bauen

7.1 Vertiefung: nachhaltige Wirtschaftlichkeit von Bauwerken

7.2 Vertiefung: nachhaltige Wertstabilität und Drittverwendungsfähigkeit von Bauwerken

7.3 Vertiefung: nachhaltige Lebenszykluskosten von Bauwerken

7.4 Intensive Vertiefung: nachhaltige Nutzungskosten von Bauwerken

7.5 Nutzungskostenmanagement für nachhaltige Lebenszykluskosten insbesondere nach der DIN 18960

7.6 Begriffe zum nachhaltigen Nutzungskostenmanagement beim Nachhaltigen Bauen

7.7 Grundsätze von nachhaltigen Nutzungskostenplanungen zum nachhaltigen Nutzungskostenmanagement beim Nachhaltigen Bauen

7.8 Nachhaltige Kosteneinflüsse

7.9 Nachhaltige Nutzungskostenvorgaben

7.10 Festlegungen von nachhaltigen Nutzungskostenvorgaben

7.11 Grundsätze der nachhaltigen Nutzungskostenermittlungen beim nachhaltigen Bauen

7.12 Arten von nachhaltigen Nutzungskostenermittlungen

7.13 Nachhaltige Nutzungskostenschätzungen

7.14 Nachhaltige Nutzungskostenberechnungen

7.15 Nachhaltige Nutzungskostenanschläge

7.16 Nachhaltige Nutzungskostenfeststellungen

7.17 Nachhaltige Nutzungskostengliederungen

7.18 Vertiefung: nachhaltige Nutzungsdauern von Bauwerken

8 Vertiefungen zum ökologischen Bauen

8.1 Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Treibhauspotenzial

8.2 Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Ozonschichtabbaupotenzial

8.3 Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Ozonbildungspotenzial

8.4 Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Versäuerungspotenzial

8.5 Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Überdüngungspotenzial

8.6 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Risiken für die lokale Umwelt

8.7 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Materialgewinnung

8.8 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Primärenergiebedarf, nicht erneuerbar

8.9 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Gesamtenergiebedarf und Anteil erneuerbarer Primärenergie

8.10 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Trinkwasserverbrauch und Abwasserbedarf

8.11 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Flächeninanspruchnahme

8.12 Vertiefung: nachhaltiges Bauwerks-Umweltmanagement

8.13 Intensive Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Ökobilanz

9 Vertiefungen zum soziokulturellen Bauen

9.1 Vertiefung: nachhaltige thermische Behaglichkeit des Bauwerks im Sommer

9.2 Vertiefung: nachhaltige thermische Behaglichkeit des Bauwerks im Winter

9.3 Vertiefung: nachhaltige Innenraumlufthygiene des Bauwerks

9.4 Vertiefung: nachhaltige akustische Behaglichkeit des Bauwerks

9.5 Vertiefung: nachhaltige optische Behaglichkeit des Bauwerks

9.6 Vertiefung: nachhaltige psychische und physische Behaglichkeit des Bauwerks

9.7 Vertiefung: nachhaltige Einflussnahme der Bauwerks-Nutzer

10 Vertiefungen zum qualitätsgesicherten Bauen

10.1 Vertiefung: nachhaltiger Bauwerks-Planungswettbewerb

10.2 Vertiefung: nachhaltige Kunst am Bauwerk

10.3 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Projektvorbereitung

10.4 Vertiefung: nachhaltige Qualitätsprüfungen zur Bauwerks-Ausführung

10.5 Vertiefung: nachhaltige systematische Bauwerks-Inbetriebnahme

10.6 Vertiefung: nachhaltiges Risikomanagement am Bauwerks-Mikrostandort

10.7 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Quartiersmerkmale

10.8 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Verkehrsanbindung

10.9 Vertiefung: nachhaltige Bauwerks-Nähe zu nutzungsrelevanten Einrichtungen

10.10 Vertiefung: nachhaltige bauwerks-anliegende Medien und Erschließung

TEIL IV Checklisten zum Nachhaltigen Bauen

1 Checklisten

1.1 Checklisten zum bedarfsgerechten Bauen

1.2 Checklisten zum integralen Bauen

1.3 Checklisten zur nachhaltigen Bau- und Anlagentechnik

1.4 Checklisten zum nachhaltigen Betreiben von Bauwerken

1.5 Checklisten zum nachhaltigen Abbruch von Bauwerken

1.6 Checklisten zum lebenszyklusgerechten Bauen

1.7 Checklisten zum ökonomischen Bauen

1.8 Checklisten zum ökologischen Bauen

1.9 Checklisten zum soziokulturellen Bauen

1.10 Checklisten zum qualitätsgesicherten Bauen

Quellen- und Literaturverzeichnis

TEIL IEinleitung
1Einleitung

Die deutsche Gesellschaft fordert zukünftig Nachhaltiges Bauen. Bauwerke müssen wirtschaftlich, umweltverträglich und nutzungsgerecht sein.

Nachhaltige Lösungen für Bauwerke erfordern aus diesem Grund eine ganzheitliche und nachhaltigkeitsorientierte Betrachtung auch mit BIM.

Ziele sind Wirtschaftlichkeit mit Wertschöpfung durch Minimierung von Kosten und Optimierung von stabilen Werten, Umweltverträglichkeit durch Energie- und Ressourceneffizienz über die gesamten Bauwerks-Lebenszyklen sowie Nutzungsgerechtigkeit mit soziokulturellen Qualitäten.

Dieses Lehr- und Fachbuch dient als Grundlagenwerk durch breite Darstellung zum Nachhaltigen Bauen, bietet aber auch für die Fort- und Weiterbildung vertieftes Wissen und anwendungsbezogene Checklisten an.

Zuerst werden einleitend ausgewählte Aspekte zum Nachhaltigen Bauen dargestellt.

Teil II thematisiert Grundlagen zum Nachhaltigen Bauen wie bedarfsgerechtes und integrales Bauen, nachhaltige Bau- und Anlagentechnik, nachhaltigen Betrieb und Abbruch von Bauwerken, lebenszyklusgerechtes, ökonomisches, ökologisches und soziokulturelles sowie qualitätsgesichertes Nachhaltiges Bauen.

Ausgewählte Vertiefungen zum Nachhaltigen Bauen folgen in Teil III.

Anwendungsbezogene Checklisten zum Nachhaltigen Bauen werden in Teil IV behandelt.

1.1Nachhaltig bauen

Nachhaltige Bauwerke müssen durch Gebäudeplaner, Architekten, Ingenieure, Sachverständige, Unternehmer, aber auch Bauherren und Gebäudeeigner geplant, ausgeführt und über die Gebäudelebenszyklen gemanagt werden; praxisgerechtes Wissen zur Nachhaltigkeit muss dazu vorhanden sein.

Bild 1.1Nachhaltiges Bauwerk in Hannover

Heute, im Zeitalter nachhaltiger Gebäude im Neubau und Bestand sollen in Deutschland Gebäude, kostengünstig, umweltverträglich und nutzungsgerecht sein.

Wenn heute von nachhaltigen Bauwerken gesprochen wird, so hat deren Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert eingenommen. Nachhaltigkeit für kostengünstige, umweltverträgliche und nutzungsgerechte Gebäude wird angestrebt. Nachhaltigkeit sieht für alle Phasen des Lebenszyklus hohe technische Bau- und Anlagenqualität, ökologische Orientierung, sozialen Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Energieeinsparung usw. über die gesamte Wertschöpfungskette vor.

Wirtschaftlichkeit bei nachhaltigen Bauwerken kann durch die Reduzierung der Lebenszykluskosten, insbesondere der Nutzungskosten zum Ausdruck kommen. Die technischen und nutzungsbezogenen Qualitäten sind über die gesamte Wertschöpfungskette abzustimmen.

Ökologische Optimierung strebt auch eine Reduzierung des Flächenverbrauchs, der Bodenversiegelung und des Stoffeinsatzes an. Energieeinsparung ist verordnet, denn langfristig wird sicher mit einer Steigerung der Energiekosten zu rechnen sein. Mit Energieeffizienz wird auch das Ziel der Reduzierung der CO2-Emissionen erreicht.

Sozialer Nutzen wird insbesondere im bedarfs- und nutzungsgerechten sowie gesundheitsverträglichem Bauen gesehen.

Nachhaltigkeitsgrundsätze sollten schon bei der Projektentwicklung und der Bedarfsplanung zu nachhaltigen Bauwerken bedacht und über das Planen und Ausführen hinaus auch den Betrieb in der Nutzungszeit bis zum Bauwerkslebenszyklusende berücksichtigt werden. Ganzheitlichkeit mit optimaler energetischer Bauwerkseffizienz steht für nachhaltige Bauwerke zunehmend im Vordergrund.

Bild 1.2Nachhaltigkeitsaspekte bei Bauwerken

1.2Nachhaltigkeit für Bauwerke

Die Herausforderung für die deutsche Gesellschaft liegt im „Leitbild der Nachhaltigkeit“: die Bauwerke zukünftig nachhaltiger zu planen, zu bauen, zu betreiben und bei Bedarf mit Abfallmanagement rückzubauen und dies über den gesamten Lebenszyklus.

Bild 1.3Nachhaltiges Bauwerk mit Gütesiegel

So sind nachhaltige Bauwerke „ganzheitlich“ geplant, gebaut, betrieben und auch instandgehalten und abgebrochen, dabei wirtschaftlich effizient, langfristig werterhaltend, umweltverträglich und ressourcenschonend sowie nutzungsgerecht. Sie sind für ihre Bauherren, Besitzer, Unternehmer, Nutzer usw. nutzbar, produktiv, flexibel, variabel, behaglich, sicher und gesund; sind als Bauwerke insgesamt nachhaltig und sie fügen sich optimal in ihr soziokulturelles Umfeld ein.

Damit schöpfen nachhaltige Bauwerke langfristig Werte – für Eigentümer, Unternehmer und Nutzer –gleichermaßen über die Lebensdauern.

Nachhaltige Bauwerke überzeugen auch ökonomisch durch ein optimales Kosten-Nutzenverhältnis bei niedrigen Lebenszykluskosten wie Verwaltungs-, Betriebs- und Instandhaltungs- bzw. -setzungskosten.

Nachhaltiges Bauen erfordert, dass alle Beteiligten im gesamten Planungs-, Bau-, Betriebs- und Rückbauablauf übergeordnete Perspektiven einnehmen. Eine zukunftssichere Lebenszyklus-Perspektive auf Bauwerke zählt ebenso dazu wie der vernetzt iterative Austausch von Informationen zwischen den Akteuren.

Bild 1.4Lebenszyklus nachhaltiger Bauwerke

Der langfristige Nutzen ist für alle Beteiligten von großer Bedeutung, da sich die Rahmenbedingungen der Planungs-, Bau-, Betriebs- und Rückbauwirtschaft insbesondere in Bezug auf Ressourcen- und Energieverbrauch als Effizienzkriterium, aber auch hinsichtlich der Umweltverträglichkeit, insbesondere als Abfallaufkommen und in Form von Emissionen, künftig stark verändern werden.

Angesichts von Klimaschutzzielen und Ressourcenverknappung werden Vorgaben in Deutschland, Europa und weltweit deutlich zunehmen. In Deutschland ist neben „Leed-Zertifizierungen“ und neuen (allgemein) anerkannten Regeln der Technik usw. insbesondere mit dem „Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ der DGNB auch ein freiwilliges System zur Zertifizierung und Bewertung der Nachhaltigkeit eines Bauwerks möglich.

1.3Dimensionen der Nachhaltigkeit beim Bauen

Durch die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung“ des Deutschen Bundestages wurde für Deutschland das Leitbild einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung herausgearbeitet.

Basierend auf diesen Zielen wurde das Handlungsprinzip zum „Leitbild Nachhaltigkeit“ formuliert, bei dem durch eine nachhaltige Entwicklung die Bedürfnisse der jetzigen Generation erfüllt werden sollen, ohne dabei die Möglichkeit späterer Generationen einzuschränken, ihre Bedürfnisse ebenfalls befriedigen zu können.

Aus diesem Handlungsprinzip ergeben sich vielfältige Nachhaltigkeits-Anforderungen an Bauwerke, die in drei Hauptkategorien gegliedert werden können:

       ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit,

       ökologische Dimension der Nachhaltigkeit sowie

       soziale und kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit.

Bild 1.5Qualitätskriterien beim Nachhaltigen Bauen

Für Bauwerke lassen sich aus diesen Dimensionen verschiedene Schutzziele ableiten. Dabei wird im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung die Optimierung sämtlicher Einflussfaktoren über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks, also von Rohstoffgewinnung, Planung, Errichtung, Betrieb bis Rückbau, angestrebt.

1.4Lebenszyklusbetrachtung zu Bauwerken

Bauwerke werden üblicherweise über lange Zeiträume genutzt. Daher kann erst die Betrachtung über die gesamten Lebenszyklen, beispielsweise über 50 Jahre bei Nichtwohngebäuden bzw. 80 Jahre bei Wohngebäuden, Aufschluss über tatsächliche nachhaltige Qualitäten geben.

Alle Lebenszyklusphasen von Bauwerken müssen im Hinblick auf die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit analysiert und in ihrem Zusammenwirken optimiert werden.

Ziel ist das Erreichen einer hohen Bauwerksqualität mit möglichst geringen Umweltbeeinträchtigungen und Kosten bei hoher Nutzungsgerechtigkeit. Die Beurteilungs- bzw. Bewertungsmaßstäbe für die aus den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit abgeleiteten Schutzziele müssen sich also stets an diesen Zeiträumen orientieren.

Bild 1.6Wirtschaftliche Nutzungsdauern von Gebäuden

Hinsichtlich der Baustoff- bzw. Bauproduktebene gliedert sich die Lebenszyklusbetrachtung von Bauwerken in folgende Einzelphasen:

       Rohstoffgewinnung,

       Produktherstellung,

       Planung,

       Errichtung,

       Nutzung,

       Instandhaltung,

       Modernisierung,

       Abbruch und Rückbau sowie

       Abfallmanagement.

Die Einschätzung der Lebens- bzw. Nutzungsdauern von Bauwerken, der Baustoffe, -teile und -elemente ist bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung.

1.5Drei Dimensionen nachhaltiger Bauwerke

Im Zusammenhang mit Nachhaltigem Bauen sind folgende drei Dimensionen insbesondere zu beachten.

Ökonomische Dimension

Bei der ökonomischen Dimension nachhaltiger Bauwerke werden über die Investitions-, Anschaffungs- bzw. Errichtungskosten hinausgehend insbesondere auch die Baufolgekosten als Lebenszyklus- und Nutzungskosten betrachtet, die über die gesamte Nutzungs- bzw. Lebensdauer anfallen. Wie Beispiele zeigen, können die Baufolgekosten die Errichtungskosten um ein Mehrfaches überschreiten.

Durch eine umfangreiche Lebenszyklus- und Nutzungskostenanalyse lassen sich zum Teil erhebliche Einspar- und Optimierungspotenziale identifizieren.

Folgende Lebenszykluskosten für Bauwerke werden betrachtet:

       Planungskosten: Bedarfsermittlungskosten, Honorare, Dokumentationskosten, zusätzliche Qualitätssicherungskosten, Gebühren usw.;

       Errichtungskosten: Grundstückskosten, Gebäudekosten, Bauüberwachungskosten, Dokumentationskosten, Maklerkosten, Notarkosten, Versicherungskosten während der Bauzeit usw.;

       Nutzungskosten: Kapitalkosten, Verwaltungskosten, Betriebskosten sowie Instandhaltungskosten;

       Abbruch- und Rückbaukosten: Abbruch und Rückbau, Abtransport, Wiederverwendung bzw. -verwertung, Entsorgung, Abfallmanagement usw.

Ökologische Dimension

Bei der ökologischen Dimension nachhaltiger Bauwerke wird eine Ressourcenschonung durch einen optimierten Einsatz von Baumaterialien und Bauprodukten und eine Minimierung der Medienverbräuche, z. B. Heizen, Strom, Wasser und Abwasser, Abfall usw., angestrebt.

Damit ist in der Regel gleichzeitig eine Minimierung der Umweltbelastungen, z. B. Treibhauspotenzial bezüglich der Klimaveränderung, Versäuerungspotenzial durch sauren Regen usw., verbunden.

Da das Errichten, Instandhalten, Betreiben sowie auch Abbruch und Rückbau von Bauwerken die Umwelt belastet, stellt sich die Frage, wie Bauwerksvarianten in ökologischer Hinsicht objektiv bewertet und optimiert werden können?

Hierzu sind Indikatoren für Bauwerke festzulegen, die die unterschiedlichen Umweltauswirkungen beschreiben.

Bild 1.7Beispiel Gewerbegebäude als Passivhaus mit hoher Energieeffizienz

Aktuell werden insbesondere folgende quanti- und qualifizierbare Indikatoren für die ökologische Bauwerksbewertung identifiziert:

       Flächeninanspruchnahme im Hinblick auf „Ressourceneinsparung“,

       Primärenergieaufwand im Hinblick auf „Energieeinsparung“,

       Treibhauspotenzial im Hinblick auf die „Erderwärmung“,

       Ozonzerstörungspotenzial im Hinblick auf das „Ozonloch“,

       Versäuerungspotenzial im Hinblick auf den „sauren Regen“,

       Überdüngungspotenzial im Hinblick auf die „Gewässer- und Grundwasserüberdüngung“,

       Ozonbildungspotenzial im Hinblick auf den „Sommersmog“ usw.

Soziokulturelle Dimension

Bei der sozialen und kulturellen Dimension nachhaltiger Bauwerke sind neben den Fragen der Bedarfs- und Nutzungsgerechtigkeit, Kultur, Ästhetik und Gestaltung insbesondere die Aspekte des Sicherheits-, Gesundheits- und Arbeitsschutzes sowie Komfort und Behaglichkeit seitens der Nutzer von Bedeutung.

Bild 1.8Behaglichkeitskriterien für Gebäude

Innerhalb der sozialen und kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit werden insbesondere Schutzziele zu folgenden Bereichen von Bauwerken definiert:

Bedarfs- und Nutzungsgerechtigkeit: Durch Optimierung der Bedarfs- und Nutzungsplanung zu nachhaltigen Bauwerken lassen sich soziokulturelle Aspekte nachhaltig erfüllen.

Bauwerke sind flexibel und variabel, wenn sie leicht an sich ändernde Randbedingungen der Nutzungen über die Lebenszyklen anpassbar sind.

Nutzerzufriedenheit und gesellschaftliche Akzeptanz wirken im Sinne der Nachhaltigkeit und führen zu einer nachhaltigen Wertschätzung und Wertbeständigkeit der Bauwerke.

Kultur, Ästhetik und Gestaltung: Fragen der (Bau-)Kultur, Identität, Akzeptanz, Ästhetik sowie architektonischen, städtebaulichen und landschaftsplanerischen Gestaltungsqualitäten sind schwer quantifizierbar, aber qualitativ beschreibbar.

Sicherheits-, Gesundheits- und Arbeitsschutz: Sicherheit und Barrierefreiheit haben direkten Einfluss auf die optimale Nutzbarkeit von Bauwerken. Beide erhöhen für Nutzer die Sicherheit und Behaglichkeit am Wohn- oder Arbeitsplatz und reduzieren die Gesundheitsgefährdung z. B. hinsichtlich Sturzgefahr. Gefährdungen der Gesundheit durch Problemstoffe oder durch Einwirkungen aus der Umwelt oder aus dem Bauwerk, z. B. Lärm, Schadstoffe, unzureichende Beleuchtung usw., müssen zuverlässig ausgeschlossen werden. Durch eine gezielte Baustoffauswahl lassen sich mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen der Nutzer reduzieren. Arbeitsschutz bei nachhaltigen Bauwerken ist eines der wichtigen Ziele.

Komfort und Behaglichkeit: Jedes Industrie- und Gewerbegebäude beispielsweise muss optimal auf die Produktion der Unternehmen über die Gebäudelebenszyklen ausgerichtet sein.

Optimaler Komfort durch ein Bauwerk bedeutet für die unterschiedlichen Nutzer, ganzheitliche Komfortlösungen anzubieten.

Bild 1.9Arbeitsplatz in einem Gewerbegebäude

Behaglichkeit in Gebäuden als thermische Behaglichkeit (Raumtemperatur, Raumluftfeuchte usw.), hygienische Behaglichkeit (Raumluftqualität, Luftbewegung usw.), akustische Behaglichkeit (Bauakustik, Lärm usw.), optische und visuelle Behaglichkeit (Beleuchtung und Belichtung), odorische Behaglichkeit (Gerüche, Emissionen usw.), haptische Behaglichkeit (Fühlen, Tasten, Oberflächen usw.), psychische und physische Behaglichkeit (Raumempfindungen, körperliche Belastungen usw.) haben eine große Bedeutung für Nutzungen in Gebäuden.

Winterlicher wie sommerlicher Wärme- und Feuchteschutz tragen ebenso zur Behaglichkeit bei wie beispielsweise der Schall- und Brandschutz usw.

Bei nachhaltigen Bauwerken ist möglichst auf Komfort- und Behaglichkeitsbewahrung der Nutzer zu achten.

1.6Deutsches Gütesiegel Nachhaltiges Bauen

Mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) ein Bewertungssystem für nachhaltige Gebäude entwickelt.

Die Bemühungen der deutschen Bundesregierung sind darauf gerichtet, mit dem Nachhaltigkeitssiegel ein umfassendes, wissenschaftlich fundiertes und planungsbasiertes Bewertungssystem für nachhaltige Gebäude zu schaffen.

Das Gütesiegel soll herausragende Planungsleistungen im Bereich des nachhaltigen Bauens würdigen und für alle Marktteilnehmer, Bauherren, Planer, Nutzer, Investoren usw., sichtbar machen.

Das Deutsche Gütesiegel basiert auf einer umfassenden Betrachtung des gesamten Lebenszykluses von Bauwerken und auf einem einheitlichen, objektiv nachvollziehbaren Bewertungssystem.

Ökonomische, ökologische und soziokulturelle, technische und prozesshafte Qualitäten von Bauwerken haben als Querschnittsqualitäten Einfluss auf alle Teilaspekte der Nachhaltigkeit.

Die fünf Teilaspekte werden jeweils getrennt bewertet und mit festgelegter Gewichtung zu einer Gesamtnote verrechnet.

Dies bietet die Möglichkeit, herausragende Qualitäten in einem oder mehreren Teilbereichen auch gesondert darzustellen.

Auch die Standortqualität wirkt als Querschnittsqualität, wird aber getrennt von den Objektqualitäten bewertet und ausgewiesen, da sie durch Planung nur sehr eingeschränkt beeinflussbar ist.

Die unterschiedlichen Qualitäten werden anhand von quantifizierbaren Kriterien und Indikatoren gemessen, die in „Steckbriefen“ genau definiert sind.

Eine Gewichtung der Kriterien innerhalb der übergeordneten Qualitätsziele erfolgt nach ihrer Relevanz für die Schutzziele mithilfe eines Bedeutungsfaktors. Der Bedeutungsfaktor und die anzuwendenden Kriterien werden von einer übergeordneten Stelle in Zusammenarbeit vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und dem Runden Tisch Nachhaltiges Bauen unter Beteiligung von weiteren Fachleuten festgelegt.

Durch diese Stellschrauben ist das System offen und flexibel gestaltet.

Im Zertifizierungssystem wurden sechs Hauptkriteriengruppen entsprechend nachfolgender Gewichtung bewertet.

Bild 1.10Hauptkriterien für „nachhaltige Bauwerke“

Die drei Dimensionen Ökonomie, Soziokulturelles und Ökologie flossen gleichgewichtet mit der Querschnittsqualität Technische Qualität mit jeweils 22,5 % in die Gesamtnote ein. Die Prozessqualität wird als Querschnittsqualität mit 10 % gewichtet. Die Standortqualität fließt nicht in die Gesamtnote ein, wird aber separat ausgewiesen.

Innerhalb der Hauptkriteriengruppen wird die Gewichtung der Einzelkriterien durch die Bedeutungsfaktoren definiert.

Diese Bedeutungsfaktoren werden in der Erprobungsphase des Zertifizierungssystems angewendet.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurden alle Bedeutungsfaktoren einheitlich auf 2 gesetzt und die Auswirkungen untersucht.

Bild 1.11Auszug aus einem Steckbrief zur Zertifizierung von nachhaltigen Gebäuden

Das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen bewertet auch technische Innovationen bei nachhaltigen Bauwerken.

Bild 1.12Das DGNB-Handbuch für Nachhaltiges Bauen

1.7Qualitäten von nachhaltigen Bauwerken

Im Folgenden werden ausgewählte nachhaltige Qualitäten nachhaltiger Bauwerke dargestellt.

Die folgenden Qualitäten basieren wissenschaftlich auf dem Kriterienkatalog zur Betrachtung und Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für Gebäude, entwickelt vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, wissenschaftlich begleitet durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und seiner Forscher in kooperativer Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB).

Mit folgenden Qualitäten können Betrachtungen zur Nachhaltigkeit von Bauwerken erfolgen.

Diese Betrachtungen zeichnen sich sowohl durch ganzheitliche Betrachtungen des gesamten Lebenszykluses unter Berücksichtigung der ökonomischen und soziokulturellen Qualität und den technischen als auch prozessualen Aspekten, Standortmerkmalen sowie ökologischen Qualitäten aus.

Anwender können die jeweiligen Qualitäten in Bezug auf die Nachhaltigkeitserfüllung bei Bauwerken mit voll erfüllt, hoch erfüllt, mittel erfüllt, gering erfüllt und nicht erfüllt einzeln bewerten.

Im Ergebnis zeigt die errechnete Gesamtbewertung zur Nachhaltigkeitserfüllung die Bewertung der Erfüllung der Nachhaltigkeit von Bauwerken in Bezug auf diesen Nachhaltigkeitsaspekt.

Lebenszykluskosten bei Bauwerken sind z. B.:

       gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus.

Wertentwicklung bei Bauwerken sind z. B.:

       Wertstabilität.

Qualitäten wie Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit bei Bauwerken, z. B.:

       thermischer Komfort im Sommer,

       thermischer Komfort im Winter,

       Innenraumluftqualitäten,

       akustischer Komfort,

       visueller Komfort,

       Einflussnahmen der Nutzer,

       bauwerksbezogene Außenraumqualität und

       Sicherheiten sowie Störfallrisiken.

Funktionale Qualitäten von Bauwerken, z. B.:

       Barrierefreiheit,

       Flächeneffizienz,

       Umnutzungsfähigkeiten,

       öffentliche Zugänglichkeiten und

       Fahrradkomfort.

Gestalterische Qualitäten von Bauwerken, z. B.:

       Sicherung der gestalterischen und städtebaulichen Qualitäten sowie

       Kunst an den Bauwerken.

Qualitäten der technischen Ausführungen von Bauwerken, z. B.:

       Brandschutz,

       Schallschutz,

       wärme- und feuchteschutztechnische Qualitäten der Gebäudehüllen,

       Ergänzungsmöglichkeiten technischer Gebäudeausrüstungen,

       Bedienbarkeiten der technischen Gebäudeausrüstungen,

       Ausstattungsqualitäten der technischen Gebäudeausrüstungen,

       Dauerhaftigkeit der Bauwerke,

       Reinigungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit der Bauwerke,

       Widerstandsfähigkeiten gegen Hagel, Sturm und Hochwasser und

       Rückbaubarkeit sowie Recyclingfreundlichkeit der Bauwerke.

Qualitäten der Planungen von Bauwerken sind z. B.:

       Qualität der Projektvorbereitungen und Bedarfsermittlungen,

       integrale Planungen,

       Nachweise der Optimierungen und Komplexitäten der Planungsmethodik,

       Sicherungen der Nachhaltigkeitsaspekte in Ausschreibung/Vergabe und Schaffung von Voraussetzungen für optimale Nutzungen/Bewirtschaftungen.

Qualitäten geringer Auswirkungen von Bauwerken auf globale und lokale Umwelten sind z. B.:

       Treibhauspotenzial,

       Ozonschichtabbaupotenzial,

       Ozonbildungspotenzial,

       Versäuerungspotenzial,

       Überdüngungspotenzial,

       Risiken für die lokale Umwelt,

       sonstige Wirkungen auf die lokale Umwelt,

       sonstige Wirkungen auf die globale Umwelt und

       Mikroklima.

Qualitäten geringer Ressourceninanspruchnahmen von Bauwerken sind z. B.:

       Gesamtprimärenergiebedarf,

       Anteile erneuerbarer Energien am Gesamtprimärenergiebedarf,

       Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen,

       Abfälle nach Abfallkategorien,

       Frischwasserverbrauch in der Nutzungsphase und

       Flächeninanspruchnahmen.

Schon zu Beginn der Projektentwicklung von nachhaltigen Bauwerken müssen die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.

Ziel ist eine hohe planerische Qualität mit langfristig gut durchdachten Konzepten unter Berücksichtigung der Wirkungen auf Umwelt und Gesellschaft sowie einer genauen Abschätzung der Lebenszykluskosten.

Die frühe iterative und integrale Zusammenarbeit von allen Beteiligten im sogenannten „Life Cycle Engineering“ bei nachhaltigen Bauwerken und eine richtige Dokumentation des Planungsablaufs sind dafür unerlässlich.

Für freiwillige Zertifizierungen von Bauwerken zur Nachhaltigkeit müssen die benötigten Daten von Bauherren, Planern, Fachplanern usw. zur Verfügung gestellt werden.

Mithilfe einheitlicher Datengrundlagen und aufgrund definierter Kriterien und Bewertungsregeln werden die Bauwerke dann von entsprechend ausgebildeten Zertifizierern bewertet.

Dabei werden für die einzelnen Kriterien nach klaren Regeln Punkte vergeben.

Über die jeweiligen Bedeutungszahlen und die Gewichtung der Kriteriengruppen zueinander wird die Gesamtpunktzahl gebildet. Im Verhältnis von erreichter zur erreichbaren Gesamtpunktzahl ergibt sich ein Erfüllungsgrad.

Am Ende der Bemühungen zur Nachhaltigkeit von neu gebauten oder modernisierten Bauwerken steht eine Gesamtnote, die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Belange berücksichtigt und gleichzeitig die technische und planerische Leistung bewertet.

Bild 1.13Beispielhafter Erfüllungsgrad zur Nachhaltigkeit eines Bauwerks

TEIL IIGrundlagen
1Grundlagen zum bedarfsgerechten Bauen

In diesem Abschnitt wird eine ausgewählte Grundlage zum bedarfsgerechten nachhaltigen Bauen dargestellt.

Bild 1.1Bedarfsplanung in einer Projektentwicklung

Ausgewählte Grundlage bedarfsgerechte nachhaltige Bauwerke

Die DIN 18205 beschreibt die normative Vorgehensweise einer Bedarfsplanung auch für nachhaltige Bauwerke. Sie benennt die erforderlichen Prozessschritte, legt Art und Umfang der Informationen fest und beschreibt außerdem die wesentlichen Inhalte und die Strukturen eines Bedarfsplans mit Dokumentation und Kommunikation aller Ergebnisse der Bedarfsplanung.

Diese Norm gilt auch für alle Arten und Größen von nachhaltigen Bauwerks-Projekten.

Bedarfsplanung findet zu Projektbeginn statt und wird im weiteren Verlauf des Projekts zum nachhaltigen Bauwerk überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Bedarfsplanung zu nachhaltigen Bauwerken ist wiederkehrend anzuwenden, sobald Veränderungen in den Anforderungen der Nutzung und des Betriebs dies erfordern.

Eine Bedarfsplanung zu optimal ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Bauwerken ist grundsätzlich Bauherrenaufgabe, kann aber auch delegiert werden.

Bedarfsgerechtes Nachhaltiges Bauen sollte sich an dem Privatbedarf in Übereinstimmung mit dem Öffentlichkeitsbedarf zur Nachhaltigkeit angemessen orientieren.

Ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedarfe müssen ganzheitlich beim Nachhaltigen Bauen beachtet werden.

Bild 1.2Bedarfsplanung für ein nachhaltiges Bauwerk

2Grundlagen zum integralen Bauen

In diesem Abschnitt werden ausgewählte Grundlagen zum integralen Nachhaltigen Bauen intensiv dargestellt.

Bild 2.1Integrale Planungsgemeinschaft zum Nachhaltigen Bauen

2.1Ausgewählte Grundlage Projektmanagement insbesondere nach DIN ISO 21500

Die DIN ISO 21500 bietet Leitlinien zu Begriffen und Prozessen des Projektmanagements, die auch für die erfolgreiche integrale Durchführung von nachhaltigen Bauwerken von Bedeutung sind und Auswirkungen darauf haben. Sie legt dazu Leitlinien für das Projektmanagement fest und kann von Organisationen jeglicher Art auf Projekte ungeachtet ihrer Komplexität, Größe oder Dauer angewendet werden. Weiterhin bietet sie eine allgemeine Beschreibung der Begriffe und Prozesse, die im Projektmanagement als Praxis für integrales Nachhaltiges Bauen gelten.

Integrale Bauwerks-Projekte werden im Zusammenhang mit Programmen und Projektportfolios behandelt, allerdings bietet die internationale Norm keine detaillierte Leitlinie für das Management von Programmen und Projektportfolios.

2.2Ausgewählte Begriffe

Folgend werden normativ nachhaltige Begriffe beschrieben, die auch beim integralen Nachhaltigen Bauen angewendet werden. Rahmen, in denen integrale Projekte durchgeführt werden, werden ebenfalls normativ dargestellt.

In einer normativen Organisationsstrategie werden Chancen aufgezeigt, die bewertet und dokumentiert werden sollten. Ausgewählte Chancen werden weiter im „Business Case“ oder in ähnlichen Dokumentationen entwickelt und können zu einem oder mehreren integralen Projekten führen. Aus diesen Projekten kann Nutzen gezogen werden, der zur Verwirklichung und Weiterentwicklung integraler Organisationsstrategien beitragen kann.

Normativ zum integralen Nachhaltigen Bauen gelten insbesondere folgende Begriffe:

Integrale Vorgänge: festgelegte Arbeitsaufgaben als Arbeitspakete im Rahmen eines Plans, erforderlich für die integrale Vollendung eines nachhaltigen Bauwerks-Projekts.

Integrale Fachgebiete: Kategorien von integralen Projekten mit einer üblicherweise gemeinsamen Ausrichtung in Bezug auf ein nachhaltiges Bauwerk.

Integrale Basispläne: integrale Bezugsbasen für die Überwachung und das Controlling der Leistungserbringung im nachhaltigen Bauwerks-Projekt.

Integrale Änderungsanfragen: integrale Dokumentationen, in denen vorgeschlagene Änderungen des nachhaltigen Bauwerks-Projekts definiert werden.

Integrales Konfigurationsmanagement: integrale Anwendung von Verfahren, um Dokumentationen, Spezifikationen und Merkmale beim Nachhaltigen Bauen zu steuern, miteinander zu korrelieren und zu aktualisieren.

Integrales Controlling: integraler Vergleich der tatsächlichen mit den geplanten Daten, bei dem Abweichungen analysiert und gegebenenfalls geeignete Korrekturmaßnahmen und Vorbeugungsmaßnahmen zum nachhaltigen Bauwerk ergriffen werden.

Integrale Korrekturmaßnahmen: Vorgabe und Vorgang zur Änderung der Leistungserbringung, um die Leistung mit dem Basisplan in Einklang zu bringen.

Bild 2.2Integrales Controlling bei nachhaltigen Bauwerks-Projekten

Integrale kritische Pfade: integrale Abfolge von seriellen Vorgängen, die den frühestmöglichen Termin für den Abschluss des nachhaltigen Bauwerks-Projekts oder der Projektphasen bestimmen.

Integrale Nachlaufzeiten: Merkmale in logischen Beziehungen, um Beginn oder Abschluss integraler Vorgänge aufzuschieben.

Integrale Vorlaufzeiten: Merkmale in logischen Beziehungen, um Beginn oder Abschluss integraler Vorgänge vorzuverlegen.

Integrale Vorbeugungsmaßnahmen: Vorgaben und Vorgänge zu Änderungen integraler Leistungserbringungen, um mögliche Leistungsabweichungen von Basisplänen zu verhindern oder zu verringern.

Integrale Projektlebenszyklen: definierte Anzahl von integralen Phasen von nachhaltigen Bauwerks-Projektstarts bis -Projektabschlüssen.

Integrale Risikoverzeichnisse: integrale Dokumentationen der ermittelten Risiken, einschließlich der Ergebnisse der Risikoanalyse und der geplanten Maßnahmen zur Risikobewältigung.

Stakeholder einer integralen Projektumwelt: Person, Gruppe oder Organisation, die an irgendeinem Aspekt des integralen nachhaltigen Bauwerks-Projekts interessiert ist oder diesen beeinflusst, davon betroffen ist oder sich davon betroffen fühlen kann.

Integrale Angebote: Dokumente in Form eines Angebots oder Kostenvoranschlags für die Lieferung eines Produkts, einer Leistung oder Ergebnisses, das in der Regel auf eine Ausschreibung oder Anfrage hin zu integralen nachhaltigen Bauwerken übermittelt wird.

Integrale Projektstrukturplanbeschreibungen: Dokumente, in denen jedes Element des integralen Projektstrukturplans zu nachhaltigen Bauwerken beschrieben wird.

Bild 2.3Beziehungen des integralen Projektmanagements bei nachhaltigen Bauwerken

2.3Integrale nachhaltige Bauwerks-Projekte

Integrale nachhaltige Bauwerks-Projekte bestehen normativ aus einer Gruppe von integralen Prozessen, die auf eine Zielsetzung ausgerichtete, koordinierte und gesteuerte Vorgänge mit Beginn- und Fertigstellungsterminen umfassen.

Zur Erreichung der integralen Projektziele ist die Bereitstellung von Objekten erforderlich, die nachhaltige Anforderungen erfüllen. Nachhaltige Bauwerks-Projekte können mehreren Randbedingungen unterliegen. Viele nachhaltige Bauwerks-Projekte weisen zwar Ähnlichkeiten auf, sind aber doch einzigartig.

Unterschiede in nachhaltigen Bauwerks-Projekten können insbesondere normativ bedingt sein durch:

       erstellte Objekte,

       einflussnehmende Stakeholder,

       eingesetzte Ressourcen,

       nachhaltige Randbedingungen sowie

       die Art, wie Prozesse für die Erstellung der nachhaltigen Bauwerke angepasst sind usw.

Nachhaltige Bauwerks-Projekte haben normativ einen konkreten Beginn und sind für gewöhnlich in Phasen unterteilt.

2.4Integrales normatives Projektmanagement

Integrales normatives Projektmanagement ist die Anwendung von Methoden, Hilfsmitteln, Techniken und Kompetenzen in nachhaltigen Bauwerks-Projekten. Es umfasst das integrale Zusammenwirken der verschiedenen Phasen der Projektlebenszyklen.

Nachhaltiges Projektmanagement wird durch integrale Prozesse umgesetzt. Die für ein bestimmtes nachhaltiges Bauwerks-Projekt ausgewählten integralen Prozesse sollten aus systemischer Sicht aufeinander abgestimmt sein. Jeder Phase der Projektlebenszyklen sollten spezifische nachhaltige Objekte zugeordnet sein. Diese nachhaltigen Objekte sollten während des integralen Projektablaufes regelmäßig überprüft werden, um insbesondere nachhaltige Anforderungen der Projektauftraggeber und anderer Stakeholder integral zu erfüllen.

2.5Integrale Organisationsstrategie und Projekte

Integrale Organisationen legen normativ ihre Strategien insbesondere auf Grundlage ihrer Leitbilder, ihrer Visionen, ihrer Politik und Faktoren außerhalb ihrer Organisationsgrenzen fest. Häufig sind nachhaltige Bauwerks-Projekte ein Mittel zur Erreichung strategischer Ziele.

Bild 2.4Beispiel für integrale Wertschöpfung bei nachhaltigen Bauwerks-Projekten

Strategische Ziele können richtungsweisend für das Erkennen und die Entwicklung von integralen Chancen der nachhaltigen Bauwerks-Projekte sein. Bei der integralen Chancenauswahl werden verschiedene Faktoren abgewogen, zum Beispiel wie Nutzen erzielt und Risiken beherrscht werden können. Ziel von nachhaltigen Bauwerks-Projekten ist das Bereitstellen von messbarem Nutzen, um zur Realisierung der ausgewählten integralen Chancen beizutragen.

Die normative Verwirklichung der nachhaltigen Bauwerks-Projekte trägt mittels der geforderten nachhaltigen Objekte zur integralen Erreichung der Projektziele bei. Die Projektziele werden erreicht, um nachhaltigen Nutzen zu realisieren. Dies kann allerdings auch erst einige Zeit nach Erreichen der nachhaltigen Projektziele sein.

2.6Integrale Ermittlung von Chancen und Projektinitiierung

Integrale Chancen können normativ bewertet werden, um fundierte Entscheidungen seitens der Verantwortlichen zu nachhaltigen Bauwerken zu unterstützen. Machbare nachhaltige Bauwerks-Projekte sollen identifiziert werden, die manche oder alle dieser Chancen in realisierten Nutzen integral umwandeln. Diese integralen Chancen können beispielsweise neue Nachfragen, aktuelle Bedarfe der nachhaltigen Bauwerke oder neue rechtliche Anforderungen betreffen. Die Chancen werden häufig durch eine Reihe von Vorgängen bewertet, die zu formalen Genehmigungen von neuen Projekten führen.

Die Verantwortlichen sollten Projektauftraggeber benennen, die für die nachhaltigen Projektziele und den erwarteten Nutzen aus diesen nachhaltigen Bauwerks-Projekten verantwortlich sind.

Die Ziele und der Nutzen können zu einer Begründung für die Investition in die nachhaltigen Bauwerks-Projekte führen, z. B. in Form eines Business Case, was zur Priorisierung der einzelnen Chancen beitragen kann. Üblicherweise bezweckt diese Begründung, die Zustimmung der Verantwortlichen und die Genehmigung für Investitionen in die ausgewählten nachhaltigen Bauwerks-Projekte zu erhalten. In solche normativen Bewertungsprozesse können mehrere Kriterien einfließen, einschließlich Verfahren der Investitionsrechnungen und qualitative Kriterien, z. B. strategische Ausrichtungen, soziale und ökologische Auswirkungen. Die nachhaltigen Kriterien können sich projektbezogen unterscheiden.

2.7Integrale Realisierung des Nutzens

Die Realisierung des Nutzens von nachhaltigen Bauwerken liegt üblicherweise im Verantwortungsbereich der Leitung jener Beteiligter, die Nutzen aus den integralen Projektergebnissen gemäß ihren strategischen Zielen ziehen. Integrale Projektmanager sollten auf den Nutzen und dessen Realisierung insoweit Bedacht nehmen, als diese die Entscheidungsfindung während der gesamten nachhaltigen Projektlebenszyklen beeinflussen.

2.8Integrales Projektumfeld

Das integrale Projektumfeld kann sich auf die Durchführung und den Erfolg von nachhaltigen Bauwerks-Projekten auswirken.

Integrale Projektteams sollten normativ insbesondere Folgendes in Erwägung ziehen:

       organisationsexterne Faktoren, z. B. sozioökonomische, geografische, politische, rechtliche, technologische und ökologische Faktoren, sowie

       organisationsinterne Faktoren, z. B. Strategien, Technologien, Reifegrade des Projektmanagements, Verfügbarkeiten von Ressourcen, Organisationskulturen und -aufbauten.

2.9Integrale organisationsexterne Faktoren

Integrale organisationsexterne Faktoren können Auswirkungen auf nachhaltige Bauwerks-Projekte dadurch haben, indem Randbedingungen auferlegt werden oder Risiken auftreten, die die integralen Projekte beeinflussen. Auch wenn diese Faktoren oftmals außerhalb des Einflussbereiches von integralen Projektmanagern liegen, sollten sie dennoch berücksichtigt werden.

2.10Integrale organisationsinterne Faktoren

Nachhaltige Bauwerks-Projekte werden oft in größeren integralen Beteiligungsstrukturen durchgeführt, zeitgleich mit anderen Vorgängen. In solchen Fällen bestehen integrale Beziehungen zwischen Projekten, Beteiligten und ihren Umfeldern.

Zu den diesen nachhaltigen Bauwerks-Projekten vor- und nachgelagerten Vorgängen können normative Vorgänge wie z. B. die Entwicklung des Business Case und die Durchführung von Machbarkeitsstudien gehören. Nachhaltige Bauwerks-Projekte können in Programme und Projektportfolios integral eingebettet sein. Bild 2.5 veranschaulicht diese integralen Beziehungen.

Bild 2.5Projekte, Programme und Projektportfolios bei integralen nachhaltigen Bauwerks-Projekten

2.11Integrales Projektportfoliomanagement

Ein integrales Projektportfoliomanagement zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten besteht normativ üblicherweise aus einer Anzahl von Projekten und Programmen sowie anderen Arbeiten, die integral zusammengefasst werden, um die wirkungsvolle Steuerung der integralen Arbeiten zur Erreichung strategischer Ziele zu erleichtern. Es sorgt normativ für die zentralisierte Verwaltung eines oder mehrerer Projektportfolios und umfasst die Auswahl, die Priorisierung, die Genehmigung, die Koordination und das Controlling von Projekten, Programmen und anderen Arbeiten zur Erreichung spezifischer strategischer Ziele.

Es kann sachdienlich sein, die Ermittlung und Auswahl von Chancen sowie die Genehmigung und das Management von nachhaltigen Bauwerks-Projekten über ein Projektportfoliomanagementsystem durchzuführen.

2.12Integrales Programmmanagement

Ein Programm ist hier eine Gruppe zusammenhängender Projekte und Vorgänge, die auf strategische Ziele abgestimmt sind.

Normatives integrales Programmmanagement umfasst zentralisierte und koordinierte Vorgänge zur Erreichung dieser Ziele.

2.13Integrale Projekt-Governance

Eine integrale Projekt-Governance bildet den Rahmen für die Führung und Steuerung eines nachhaltigen Bauwerks-Projekts. Ohne darauf beschränkt zu sein, umfasst die integrale Projekt-Governance normativ Bereiche der Governance eines nachhaltigen Bauwerks-Projekts, die sich spezifisch auf integrale Projektvorgänge beziehen.

Eine integrale Projekt-Governance kann u. a. folgende Themen normativ beinhalten:

       Festlegung der Managementstruktur,

       anzuwendende Richtlinien, Prozesse und Methoden,

       Grenzen der Entscheidungsbefugnisse,

       Verantwortlichkeiten und Rechenschaftspflichten der Stakeholder sowie

       Interaktionen unter den Beteiligten usw.

Die Verantwortung für die Sicherstellung einer angemessenen integralen Projekt-Governance wird normativ entweder dem Projektauftraggeber oder einem Projektlenkungsausschuss übertragen.

2.14Integrale Projekte und Betrieb

Ein integrales Projektmanagement zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten fügt sich in den allgemeinen Rahmen des Bauwerks-Managements ein. Integrales Projektmanagement unterscheidet sich von anderen Managementbereichen insbesondere durch den zeitlich begrenzten und einmaligen Charakter von nachhaltigen Projekten. Betriebe führen beispielsweise in Betriebsbauwerken Arbeiten aus, um bestimmte Ziele zu erreichen. Normativ können diese Arbeiten in betriebliche und projektspezifische Vorgänge unterteilt werden. Diese unterscheiden sich dadurch:

       dass die betrieblichen Vorgänge von relativ stabilen Teams im Rahmen von laufenden, sich wiederholenden Prozessen ausgeführt werden und sich auf die Aufrechterhaltung der Organisationen konzentrieren;

       dass Projekte von temporären Teams durchgeführt werden, sich nicht wiederholen und einzigartige Ergebnisse liefern.

2.15Stakeholder und integrale Projektorganisationen

Stakeholder von nachhaltigen Bauwerks-Projekten einschließlich der integralen Projektorganisationen, sollten für erfolgreiche normative Abschlüsse der nachhaltigen Bauwerks-Projekte ausreichend detailliert beschrieben werden. Rollen und Verantwortlichkeiten der Stakeholder sollten auf der Grundlage der Beteiligung und Projektziele festgelegt und kommuniziert werden.

Beziehungen zu den Stakeholdern sollten zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten über die integralen Projektmanagementprozesse gestaltet werden. Integrale Projektorganisationen sind zeitlich befristete Strukturen mit Projektrollen, Verantwortlichkeiten sowie Entscheidungsebenen und Abgrenzungen, die festgelegt und Stakeholdern bekannt gegeben werden müssen. Sie können von gesetzlichen, kommerziellen, abteilungsübergreifenden und anderen Vereinbarungen abhängen.

Integrale Projektorganisationen können normativ folgende Rollen und Verantwortlichkeiten haben:

       Projektmanager führen und managen integrale Projektvorgänge und sind für das Erreichen der nachhaltigen Projektziele verantwortlich;

       Kernteams unterstützen die Projektmanager bei der Führung und dem Management von integralen Projektvorgängen und die

       Projektteams führen integrale Projektvorgänge aus.

Eine integrale Projekt-Governance kann Folgendes normativ umfassen:

       Projektauftraggeber genehmigen Projekte, treffen Entscheidungen, lösen Probleme und schlichten Konflikte, die nicht von Projektmanagern bearbeitet werden und

       Lenkungsausschüsse oder -kreise tragen durch integrale Beratung zu Projekten bei.

Bild 2.6Stakeholder von integralen nachhaltigen Bauwerks-Projekten

Bild 2.6 enthält auch einige weitere integrale Stakeholder, wie z. B.:

       Kunden oder Kundenvertreter, die durch die Spezifikationen der integralen Projektanforderungen und die Abnahmen der Objekte zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten beitragen;

       Lieferanten, die durch Bereitstellung von Ressourcen zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten beitragen;

       integrale Projektmanagement-Büros, die vielfältige Aufgaben, einschließlich integraler Projekt-Governance, Standardisierung, Weiterbildung im integralen Projektmanagement sowie integrale Projektplanungen und -überwachungen, übernehmen können.

2.16Integrale Kompetenzen von integralen Projektbeteiligten

Integrale Projektbeteiligte sollten Kompetenzen zu den Grundsätzen und Prozessen des integralen Projektmanagements entwickeln, damit die Projektziele bei nachhaltigen Bauwerken integral erreicht werden können. Für jedes integrale Projektteam sind kompetente Beteiligte nötig, die ihr Wissen und ihre Erfahrung zur Fertigstellung mit Kompetenzniveaus des integralen Projektteams einsetzen.

Mögliche Kategorien von integralen Projektmanagementkompetenzen sind normativ:

       technische Kompetenzen zu strukturierten Durchführungen von integralen nachhaltigen Bauwerks-Projekten, einschließlich der in der DIN ISO 21500 definierten Projektmanagement-Terminologien, -Begriffe und -Prozesse;

       verhaltensbezogene Kompetenzen im Zusammenhang mit persönlichen Beziehungen innerhalb von festgelegten integralen Projektgrenzen;

       kontextbezogene Kompetenzen im Zusammenhang mit dem integralen Management der Projekte innerhalb der Organisationsumfelder sowie der externen Umfelder.

Integrale Kompetenzen sollten ständig organisationsintern oder organisationsextern, weiterentwickelt werden.

2.17Integrale Projektlebenszyklen

Integrale Projekte werden für gewöhnlich in Abhängigkeit von Projekt-Governance- und -Controlling-Erfordernissen in integrale Phasen unterteilt. Diese Phasen sollten integral logische Abfolgen mit Beginn und Ende folgen und Ressourcen zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten nutzen.

Um integrale Projekte während der gesamten Projektlebenszyklen effizient zu leiten und zu steuern, sollte in jeder Phase eine Reihe von integralen Vorgängen durchgeführt werden. Integrale Projektphasen werden zusammen als Projektlebenszyklus bezeichnet. Nachhaltige Bauwerks-Projektlebenszyklen erstrecken sich vom Beginn der Projekte bis zu deren Ende.

Integrale Phasen werden durch Entscheidungspunkte als integrale Meilensteine, die sich unterscheiden können, voneinander getrennt. Entscheidungspunkte erleichtern die Projekt-Governance.

Bis zum Ende der letzten Projektphase sollten alle integralen Leistungen geleistet worden sein.

Zum Management von integralen Projekten während der gesamten Lebenszyklen sollten integrale Projektmanagementprozesse für die gesamten Projekte oder für einzelne Phasen, für jedes Team oder Teilprojekt eingesetzt werden.

Bild 2.7Projektlebenszyklusende im Abfallmanagement von Bauteilen der Mensa Hochschule Hannover

2.18Integrale Projektrandbedingungen

Es gibt mehrere Arten von integralen Randbedingungen bei nachhaltigen Bauwerks-Projekten. Da diese häufig in Wechselwirkungen zueinander stehen, ist es wichtig, dass integrale Projektmanager die einzelnen Randbedingungen gegeneinander abwägen.

Die integralen Leistungen sollten die nachhaltigen Anforderungen erfüllen und in Einklang mit den integralen Randbedingungen wie z. B. Projektumfänge, Qualitäten, Termine, Ressourcen und Kosten stehen.

Die integralen Randbedingungen beeinflussen sich gegenseitig, sodass Änderungen bei einer Randbedingung Auswirkungen auf eine oder mehrere andere Randbedingungen haben können.

Somit können sich die integralen Randbedingungen auf die im Rahmen der Projektmanagementprozesse getroffenen Entscheidungen auswirken.

Ein Konsens unter den zentralen Stakeholdern der nachhaltigen Bauwerks-Projekte über die integralen Randbedingungen bildet ein solides Fundament für nachhaltige Projekterfolge.

Integrale Projektrandbedingungen bei nachhaltigen Bauwerken können normativ insbesondere sein:

       Dauer oder Abschlusstermine der nachhaltigen Bauwerks-Projekte,

       Verfügbarkeit von Projektbudgets,

       Verfügbarkeit von Ressourcen für integrale nachhaltige Bauwerks-Projekte, wie Mitarbeiter, Einrichtungen, Zeiten, Ausrüstungen, Materialien, Infrastrukturen, Werkzeuge und sonstige Mittel, die für die Durchführung der integralen Projektvorgänge in Bezug auf die integralen Projektanforderungen erforderlich sind,

       mit der Gesundheit und Sicherheit von Personen zusammenhängende Faktoren,

       Höhe des akzeptierbaren Risikos,

       potenzielle soziale oder umweltbezogene Auswirkungen der integralen nachhaltigen Bauwerks-Projekte,

       Gesetze, Vorschriften und sonstige rechtliche Anforderungen.

2.19Beziehungen zwischen Begriffen und Prozessen des normativ integralen Projektmanagements

Integrales Projektmanagement erfolgt normativ durch integrale Prozesse bei nachhaltigen Bauwerks-Projekten. Integrale Prozesse bestehen normativ aus einer Reihe von zusammenhängenden Vorgängen.

In nachhaltigen Bauwerks-Projekten angewandte integrale Prozesse werden normativ in drei Hauptgruppen eingeteilt:

       integrale Projektmanagementprozesse, die für das Projektmanagement spezifisch sind und bestimmen, wie die für die nachhaltigen Bauwerks-Projekte ausgewählten integralen Vorgänge geleitet und gesteuert werden;

       integrale Produktprozesse, die nicht nur normativ im integralen Projektmanagement eingesetzt werden, zur Spezifikation und Bereitstellung bestimmter Produkte, Leistungen oder Ergebnisse führen und je nach den jeweiligen nachhaltigen Objekten variieren;

       unterstützende integrale Prozesse, die nicht nur im integralen Projektmanagement eingesetzt werden und die eine wesentliche und wertvolle Hilfestellung für nachhaltige Produkt- und Projektmanagementprozesse in Bereichen wie Logistik, Finanzen, Buchführung und Sicherheit bieten.

Zu beachten ist bei nachhaltigen Bauwerks-Projekten, dass sich integrale Produktprozesse, unterstützende Prozesse und Projektmanagementprozesse während der gesamten nachhaltigen Bauwerks-Projekte überschneiden und in Wechselbeziehungen stehen.

2.20Integrale Projektmanagementprozesse

Integrale Projektmanagementprozesse sind für nachhaltige Bauwerks-Projekte in allen Organisationen normativ geeignet. Integrales Projektmanagement erfordert erhebliche Koordinierungsarbeiten und somit entsprechende integrale Abstimmung und Verknüpfung aller Prozesse mit anderen Prozessen. Einige integrale Prozesse sind meist wiederholt durchzuführen, um die Anforderungen der Beteiligten zu definieren und zu erfüllen und Einigung über die nachhaltigen Bauwerks-Projektziele zu erreichen.

Projektmanagern wird normativ empfohlen, zusammen mit Stakeholdern der nachhaltigen Bauwerks-Projekte die integralen Prozesse sorgfältig zu prüfen und sie für die Projekte und organisatorischen Erfordernisse angemessen integral anzuwenden.

Die integralen Prozesse brauchen nicht auf alle nachhaltigen Bauwerks-Projekte oder alle Projektphasen einheitlich angewandt werden. Projektmanager sollten die integralen Managementprozesse auf jedes nachhaltige Bauwerks-Projekt oder jede Projektphase integral abstimmen, indem sie integral bestimmen, welche Prozesse geeignet sind und in welcher Ausprägung jeder Prozess durchzuführen ist. Die integrale Abstimmung sollte gemäß den relevanten Organisationsleitlinien normativ erfolgen.

Bild 2.8Integrale Projektmanagementprozesse normativ nach Prozess- und Themengruppen für nachhaltige Bauwerks-Projekte

Um ein nachhaltiges Bauwerks-Projekt erfolgreich abzuschließen, sollten insbesondere folgende normativen integralen Handlungen durchgeführt werden:

       geeignete integrale Prozesse auswählen, die zur Erreichung der nachhaltigen Bauwerks-Projektziele erforderlich sind;

       definierten Ansatz für die Entwicklung oder Anpassung der nachhaltigen Produktspezifikationen und Pläne anwenden, um den Zielsetzungen und Anforderungen der nachhaltigen Bauwerks-Projekte zu entsprechen;

       nachhaltige Anforderungen einhalten, um integral Projektauftraggeber, Kunden und andere Stakeholder zufriedenzustellen;

       nachhaltige Projektumfänge innerhalb der integralen Randbedingungen abgrenzen und bearbeiten, während auf die Projektrisiken und den Ressourcenbedarf für die Erstellung der nachhaltigen Objekte Bedacht genommen wird;

       eine angemessene Unterstützung durch jede mitwirkende Organisation, einschließlich der Zufriedenheit aller Beteiligter erfolgreich erreichen.

2.21Integrale Prozess- und Themengruppen

Integrale Projektmanagementprozesse zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten können aus zwei unterschiedlichen Perspektiven normativ betrachtet werden:

       als integrale Prozessgruppen für das Management der nachhaltigen Bauwerks-Projekte sowie

       als Themengruppen für die normative Anordnung der integralen Prozesse nach Nachhaltigkeits-Themen.

Diese beiden unterschiedlichen Einteilungen werden folgend normativ dargestellt.

2.22Integrale Prozessgruppen

Jede integrale Prozessgruppe umfasst Prozesse, die in jeder Projektphase oder jedem nachhaltigen Bauwerks-Projekt anwendbar sind. Diese integralen Prozesse stehen in Wechselwirkungen zueinander. Die Prozessgruppen sind unabhängig vom Fachgebiet oder von Branchen.

Die in der internationalen Norm dargestellten Wechselwirkungen stellen eine mögliche logische Ansicht der integralen Prozesse dar. Jeder Prozess kann sich wiederholen.

Integrale Prozessgruppe „Initiierung“

Integrale Initiierungsprozesse dienen normativ zum Starten einer nachhaltigen Projektphase oder eines nachhaltigen Projekts, zur Definition der nachhaltigen Projektphase oder von nachhaltigen Projektzielsetzungen und zur Beauftragung von Projektmanagern, mit den integralen Projektarbeiten bei nachhaltigen Bauwerks-Projekten zu beginnen.

Integrale Prozessgruppe „Planung“

Integrale Planungsprozesse von nachhaltigen Bauwerks-Projekten dienen normativ zur Entwicklung von nachhaltigen Planungsdetails. Diese Details sollten ausreichend sein, um die Basispläne, die Ausgangspunkte für die integralen Projektumsetzungen bilden und anhand derer die Leistungserbringungen in nachhaltigen Bauwerks-Projekten gemessen und gesteuert werden können, festzulegen.

Integrale Prozessgruppe „Umsetzung“

Integrale Umsetzungsprozesse dienen normativ zur Durchführung der integralen Projektmanagementvorgänge und zur Unterstützung bei den erfolgreichen nachhaltigen Leistungen gemäß integralen Projektplänen.

Integrale Prozessgruppe „Controlling“

Integrale Controllingprozesse dienen normativ zu Überwachung, Messung und Steuerung der Leistungserbringungen gemäß den integralen Projektplänen zu nachhaltigen Bauwerks-Projekten. Somit können Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen getroffen und, sofern erforderlich, Änderungsanfragen gestellt werden, um integrale Projektziele zu erreichen.

Integrale Prozessgruppe „Abschluss“

Integrale Abschlussprozesse dienen normativ zur formellen Feststellung, dass integrale Projektphasen oder die nachhaltigen Bauwerks-Projekte abgeschlossen sind und zur Ermittlung von sogenannten „Lessons Learned“ für eine entsprechende nachhaltige Berücksichtigung und Umsetzung.

2.23Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen den Prozessgruppen

Ein integrales Management von nachhaltigen Bauwerks-Projekten beginnt normativ mit der integralen Prozessgruppe „Initiierung“ und endet mit der integralen Prozessgruppe „Abschluss“.

Bild 2.9Wechselwirkungen zwischen integralen Prozessgruppen nachhaltiger Bauwerke

Die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den integralen Prozessgruppen erfordern normativ, dass die integrale Prozessgruppe „Controlling“, wie folgend dargestellt, mit allen anderen Prozessgruppen integral zusammenwirkt. Selten sind integrale Prozessgruppen in sich geschlossen oder werden nur einmal angewandt.

Integrale Prozessgruppen werden in integralen Projektphasen wiederholt zum Projektabschluss. Oft laufen integrale Prozesse in integralen Prozessgruppen parallel und überschneiden sich mit Wechselwirkungen. Bild 2.10 stellt Wechselwirkungen zwischen integralen Prozessgruppen innerhalb der Projektgrenzen mit „Inputs und Outputs“ der integralen Prozesse innerhalb der integralen Prozessgruppen dar. Außer der Prozessgruppe „Controlling“ sind die integralen Prozessgruppen über integrale Prozesse aus der jeweiligen integralen Prozessgruppe verknüpft. Es gibt Verbindungen zwischen der Prozessgruppe „Controlling“ und anderen integralen Prozessgruppen; die Prozessgruppe „Controlling“ wird als eigenständig betrachtet, da ihre Prozesse das gesamte Projekt und einzelne integrale Prozessgruppen steuern.

Bild 2.10