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Verschiedene Märchen von der Natur mit Pflanzen, Tieren und Fabelwesen... Fantasievoll, lustig,traurig, lehrreich und zum Nachdenken. Mit Fotos von naturgeschützten Pflanzen und Tieren und viele bunte Bilder. Für Kinder und Erwachsene.
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Seitenzahl: 37
Ja – die Träume und Wünsche der Kinder sind manchmal etwas sonderbar, denn sie haben noch Fantasie, die uns Erwachsenen leider oft verloren ging.
Vielleicht sollten wir sie wieder finden!?
Andrea Stopper
Märchen, Zeichnungen, Fotos und grafische Bearbeitung: Andrea Stopper
Die Troll-Wiese
Die Gerda und ihr Günsel
Der Mondviolen-Kreis
Die Feder-Prinzessin
Oma Theresias Naschereien
Die wilde Falken-Elfe
Die Drachen-Magd
Barbara – die Bänderschnecken-Elfe
Saphira
Die Hexe von der Schwaigau
Auf einer Bergwiese im schönen Salzkammergut wachsen im späten Frühjahr neben Narzissen, seltenen Orchideen-Gewächsen und vielen anderen Blumen auch Pflanzen mit gelben kugelförmigen Köpfchen. Das sieht recht schön aus, wenn aus dem saftig grünen Gras die leuchtend gelben Punkte herausblitzen. Diese Blümchen heißen Trollblumen und man findet sie nicht überall, darum stehen sie heute unter Naturschutz. Früher gab es ganz viele davon.
Ich erzähle dir jetzt ein Märchen, das mit diesen gelben Blumen zu tun hat. Also, pass gut auf!
Einst, vor langer, langer Zeit lebten vier Trolle auf den Bergwiesen des Salzkammergutes. Diese Wesen gehören zu den Naturgeistern der Gebirge und Wälder. Sie kommen nur nachts, wenn der Mond scheint, aus ihren Höhlen heraus, da Sonnenlicht sie zu Stein erstarren lassen würde. Trolle beschützen normalerweise die Natur, aber ärgern gerne Menschen und deren Haustiere. Es gibt große Trolle, aber auch kleine und sie haben Zauberkräfte, mit denen sie sich verwandeln können. Mit Blumen hatten die tollpatschigen, einfältigen Trolle bis jetzt nicht viel Freude. Doch als sie eines Nachts auf die Bergwiese kamen und sahen, wie der Wind die gelben Blütenbällchen im Vollmond hin- und herbewegte, fanden sie das lustig. Sie legten sich alle vier in die Wiese und sahen den Blumen zu.
„Der Wind spielt Pingpong mit den gelben Blumen!“, rief der kleinste unter den vier Trollen. „Das ist aber lustig!“
Da begannen alle zu lachen. „Haha, haha!“, hallte es mit tiefer Trollstimme über die Bergwiese. Dieses Spiel beobachten sie lange. Dann schubste ein Troll die Blümchen mit seinen Fingern an und die gelben Bällchen schwankten noch wilder hin und her. Die anderen drei Trolle machten es nach und sie amüsierten sich dabei prächtig. „Hört auf!“,
riefen die gelben Blumen. „Uns wird schon ganz schlecht von dem Hin und Her!“ Doch die Trolle machten weiter. Sie spielten mit den gelben Blümchen, bis der Morgen anbrach und hatten einen Riesenspaß.
„Endlich sind sie weg!“, seufzten alle dieser gelben Blumen, als der letzte Troll die Wiese verließ.
In den darauffolgenden Nächten machten sie es wieder so und Mutter Natur wunderte sich schon, was die Trolle jede Nacht auf der Bergwiese zu suchen hatten. Da beobachtete sie die Trolle und was sie da sah, gefiel Mutter Natur überhaupt nicht. Auch einige Elfen und Tiere, die das mitansahen, waren entsetzt. „Hört sofort auf damit!“, rief Mutter Natur. „Lasst die Blumen in Ruhe!“ Da hörten die vier Trolle auf mit dem Hin- und Hergeschubse. „Endlich!“, seufzten die gelben Blumen erleichtert.
„Das ist eure Bergwiese, die ist euch Trollen zugeteilt“, sagte Mutter Natur mahnend, „um sie müsst ihr euch gut kümmern. Auch um die Blumen und Tiere, die hier leben.
So geht das aber nicht! Ihr werdet euch ab jetzt besonders gut um eure Troll-Blumen kümmern. Jeden Wunsch müsst ihr ihnen ab jetzt erfüllen, als Wiedergutmachung für euer schändliches Verhalten. Wenn ihr Spaß haben wollt, so geht zu den Menschen, aber lasst meine Natur in Frieden!“
So wütend hatten alle Naturgeister, Pflanzen und auch Tiere Mutter Natur noch nie erlebt. Da senkten die vier Trolle ihre Köpfe vor Scham und versprachen Mutter Natur, sich zu bessern. Seitdem ging es den
Trollblumen auf der Troll-Wiese im Salzkammergut besonders gut. Das kontrollierte Mutter Natur nun jeden Tag und sie war sehr zufrieden.
Stern-Narzisse – Narcissus radiiflorus Teilweise geschützt in Oberösterreich!
Breitblättriges Knabenkraut – Dactylorhiza majalis Geschützt in Oberösterreich!
Das Mühlviertel ist eine recht hügelige Landschaft mit vielen Wäldern und Wiesen. Dort findet man weit verstreut einige Bauernhöfe. Manche sind weit vom nächsten Dorf entfernt.
Früher, als es noch keine Autos gab, mussten die Menschen, die dort lebten, lange Fußmärsche auf sich nehmen, um in das nächste Dorf zu gelangen oder sie ritten auf einem Pferd dorthin. Manche besaßen eine Kutsche oder nahmen im Winter einen großen Schlitten, vor den sie zwei Pferde spannten.