Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Neue Erlebnisse gibt es auch 2023 in der Kurstadt. In Ramsthal, einem Weinort in der Nähe, war es eine unvergessliche Weinprobe. In Euerbach begegneten dem Autor und den Freunden Saurier im Wald. Waren die Urzeittiere Erscheinungen oder lag es am vielen Bacchus Wein? Im übervollen Terrassenbad der Kurstadt gab es an einem heißen Tag viel zu sehen! Der Autor machte Bekanntschaft mit einem echten Grafen im Schloss und wurde sein Blutsbruder. Auf dem Weg vom Klaustal zurück zur Kurstadt überrascht Paul von Leiselheim mit seiner Partnerin ein Sommerunwetter. Ein Bekannter besucht den Wittelsbacher Aussichtsturm und hat Angst in der Turmspitze. Die unsauberen Flohmärkte gibt es auch in der Kurstadt! Ein roter italienischer Sportwagen verliert seinen Besitzer. Garitz ist ein schöner Vorort der Kurstadt, den man ohne PKW besuchen sollte. Der Weg der Besinnung ist einmalig, besonders im Sommer. Man kommt zu den Wichtelstuben und sieht diese Wesen vielleicht.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 97
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort zum Teil 3
Dieser Teil der Buchreihe wurde wie der Teil 2 gestaltet:
Dem Leser wird in jedem Kapitel eine bekannte Sehenswürdigkeit in Bad Kissingen oder in der Umgebung vorgestellt. Dort spielt sich jeweils eine neue Geschichte ab, die zum großen Teil auf eignen Erlebnissen beruht.
Dabei wird auch über die Vergangenheit von bedeutenden Personen des verflossenen Zeitalters und ihre Beziehung zum damaligen Kissingen, als es noch nicht Kurstadt und Weltbad war, berichtet (kursiv gedruckten Zeilen).
Mai 2024 Paul von Leiselheim
Ich widme dieses Buch meinem früheren Doktorvater und Chef Hellmut Singer, Universität Mainz
Kurzfassung
1. Eine Weinprobe in Ramsthal
2. Bei den Saurier in Euerbach
3. Ein Tag im Terrassen Schwimmbad
4. Besuch bei Graf Dieter im Schloss
5. Erlebniswanderung zum Klaushof
6. Mutprobe im Wittelsbacher Turm
7. Flohmärkte in der Kurstadt
8. Abschied von einem roten Sportwagen
9. Garitz und die Garitzer
10. Der Weg der Besinnung
Wer ist der Autor?
Bildnachweise
Mit meinem einstigen Kollegen Diether besuche ich den Weinort Ramsthal, nicht nur wegen dem Wein. Da muss doch etwas anderes sein?
Die Saurier, gab es sie nur in Euerbach? Ein furchterregendes Zusammentreffen mit den Urzeit-Tieren.
Der fast gemütliche Sommertag im Terrassenbad von Bad Kissingen.
Ich besuche einen echten Grafen in seinem Schloss und übernachte im Turm. Nein, ich habe keine Angst!
Mit Biggi wandere ich durch das Kaskadental zum Klaushof. Ein Gewitter überrascht uns auf dem Rückweg, dabei verirren wir uns im Wald. Finden wir wieder zurück?
Ein Bekannter von mir, der mich besucht, will die Aussicht vom Wittelsbacher Turm genießen. Fast wäre er wegen seiner Leibesfülle in der Turmspitze hängen geblieben.
Flohmarkt gehen, ist wunderschön, besonders in der Kurstadt.
Mein Freund und Kollege, ein Apothekersohn, nimmt Abschied von seinem roten Sportwagen.
Genauer ausgedrückt, er muss es tun!
Garitz ist der größte Vorort von Bad Kissingen. Die Garitzer sind nicht alle „herzlich und freundlich“ zu Fremden.
Der „Weg der Besinnung“ ab Garitz gibt einen Einblick in das „Innere Ich“! Man erreicht über den Weg weiter auch die „Wichtelstuben“. Die Wichtel´s sieht man mitunter bei Vollmondnächten in Garitz, besonders um den See.
Liebe Leser, finden Sie Gefallen an den neuen Geschichten!
Während meines Studiums hatte ich fast täglich Kontakt mit Diether, der auch ein früherer Studienkollege war. Er belegte fast die gleichen Vorlesungen an der Uni. Sein Ziel war ein chemisches Weinlabor am Bodensee zu gründen, oder vielleicht in ein solches mit einzusteigen. Dazu war er auch prädestiniert und gewann durch ein spezielles Studium seine Qualifikation. Das Untersuchungslabor wurde sein Lebenswerk.
Die Geschichte des Weins
Der Wein war schon früh gegen 500 nach Chr. nach Deutschland gekommen durch die Römer: In vielen Gebieten, die sie bei uns besiedelten, wurde frühzeitig Wein angebaut. Dazu gehörten Regionen um den Bodensee, um Freiburg, in der Pfalz und im Frankenland. Nur der Norden war wegen der klimatischen Bedingungen kein Weinanbauland. So wurde der Wein im Wandel der Zeit ein begehrtes Getränk an den Fürstenhöfen und später bis heute bei den Politikern und dem Volk.
Vor der Änderung des Weinrechts 1971 in der alten EWG konnte jeder Winzer seine Weine herstellen und vertreiben nach Belieben. Dadurch gab es viele schwarze Schafe und jede Menge Weinskandale. So wurden die beliebten Frankenweine oft „gepanscht“. Und auch in Rheinland-Pfalz entdeckte man Betriebe, die chemische Zusätze dem Wein beimengten in einer beliebigen Höhe, die zu starken Gesundheitsgefährdungen führten. In Österreich setzten die Winzer vor 1985 Unmengen von Glykol (Diethylenglykol) zu, was dort zum Glykolskandal führte. Eine ähnliche Substanz ist Frostschutzmittel in PKWs. Der Wein wird dadurch süßer. Besonders die Auslesen und Spätlesen konnten früher geerntet und vermarktet werden. Auch ich selbst war bei meinem ersten Wien Aufenthalt im Jahr 1982 für 2 Tage außer Gefecht gesetzt durch das Verkosten von Hauswein in Grinzing (bei Wien), dem dieser Stoff zugesetzt war! In Europa war es üblich geworden, je nach Belieben den Wein "zu Schönen" durch chemische Zusätze! Auch die Weine in Rheinhessen, dem Rheingau und in Franken waren betroffen. Unsere lasche Justiz und die Politik vertuschten einiges, bis strengere Gesetze und Kontrollen kamen. Einige Politiker waren in die Skandale verwickelt. Dann gab es natürlich die sogenannten "Jesus Winzer", die Wein auf wundersame Art und Weise mit Wasser vermehren konnten. Das soll auch noch heute in Lokalen möglich sein und hat aber eine gute Seite: der geringere Alkohol benebelt weniger die Sinne! In unserer Zeit ist endlich Schluss mit der Schummelei durch ein strengeres Weingesetz. Aber "Verschneiden" darf man Weine dennoch, was nicht unbedingt Qualitätsverluste bringen muss. Mein Freund Diether war einer der Zeitgenossen damals, die dem Wein wieder zu Ansehen verhelfen wollten, vor allem dem deutschen Wein.
Diether war zwar behaftet mit Playboy Manieren, war aber im Gegensatz zu mir keiner, den die Studentinnen attraktiv fanden. Er hatte als Apothekersohn „genügend Moos“ für seine Aktivitäten, nicht so wie ich. Sein Studium zog sich dementsprechend in die Länge. Daran war auch der Besuch von Weingütern im Rheingau schuld, wo schon damals viele der besten Weine in Deutschland zu finden waren. Diether suchte aber keine Frau fürs Leben, sondern war Abenteuern nie abgeneigt. Sein Image „möbelte“ er durch den Besitz eines roten Sportwagens Marke Ferrari auf. Es war ein kleiner italienischer Flitzer mit im Sommer offenem Verdeck. Mit diesem trieb er in der Uni-Stadt Mainz damals sein Unwesen. Bei der Polizei war er kein Unbekannter. Meist blieb es bei Parkverstößen, Geschwindigkeitsübertretungen und Belästigungen von weiblichen Polizisten, die er einladen wollte. Selbst bei Alkoholkontrollen auf der Schiersteiner Brücke in Mainz, die damals üblich waren, fiel er niemals auf.
Nun zu meiner Geschichte in dem bekannten Weinort in der Nähe von Bad Kissingen. Ramsthal ist seit Jahrhunderten berühmt durch den guten? Saale Wein, der bei Volksfesten zu hohen Preisen verkauft wird. Die steigen jährlich, was auch verständlich ist nach der Meinung der Winzer. Es gibt da einen Winzer, der bei fast allen Festen zu finden ist. Aber auch die anderen Weinhersteller kommen auf ihre Kosten.
Blick auf Ramsthal
Weinberge
Begrüßungsfahnen des Ortes
Wenn einer gut zu Fuß ist, kann Ramsthal von der Kurstadt aus leicht erreicht werden. Auch mit dem Rad oder PKW bietet es sich an. Man sollte aber den Wein dort nicht bechern, es kostet jährlich einige Führerscheine. Gerade bei älteren rüstigen Kurgästen ist dann der sogenannte „Idiotentest“ angesagt zur Erlangung des „Lappens“. Meist bekommen sie ihn nicht mehr. Bitte laufen Sie nicht durch die schönen Wälder zurück bei Dunkelheit. Sie könnten sich im Wald verirren oder auch in der jetzigen Zeit von Wegelagerern überfallen werden. Gönnen Sie den Taxifahrern die Gebühren! Die Wege von Bad Kissingen aus zu Fuß gehen über Oerlenbach oder Euerdorf sowie über die Ruine Aura ab Garitz. Sie verlangen gute Kondition für ca. vier Stunden. Natürlich kann man unterwegs auch rasten. Wählt der Kurgast dann den Weg von Euerdorf nach Ramsthal, führt dieser durch ein einzigartiges Landschaftsgebiet. Es ist jedoch eine Tageswanderung. Wenn morgens von Kissingen gegen 10 Uhr weggelaufen wird, erreicht man das Ziel zum Nachmittag ca. 15 Uhr. Es kann dort ausgiebig gezecht werden, bis das Portemonnaie leer ist. Einen kleinen Rest aber aufbewahren! Der Rückweg sollte mit Bus oder Taxi bestritten werden, wegen der genannten Gefahren.
Schutzhütte
Hüter der Weinberge
Außerdem ist es weniger angenehm, mit gefülltem Magen durch Wald und Wiesen zurück zu laufen, und den wertvollen Inhalt zu verlieren!
Bild aus der Bibel an einer Hauswand in Bozen
Unser Zeichenlehrer im Gymnasium, genannt „Bazi“, zeigte uns einmal das oben abgebildete Bild, das wir nachmalen sollten. Ich ließ schon damals meinem "schöpferischen Drang" freien Lauf. Anstelle der Weintraube, die beide Burschen transportierten, legte ich eine Person über den Ast, den Kopf nach unten hängend in stark betrunkenen Zustand. Der wurde in dieser Lage von den Burschen nach Hause transportiert. Ich erhielt für meine Idee eine eins von Bazi, der auch kein Kostverächter war. Soweit sollte es aber bei einem Besuch in Ramsthal nicht kommen. Man findet auch keine Burschen, die einen so abtransportieren.
endlose Weinberge
Es gibt in Ramsthal mehrere Weingüter, die Weinproben zu einem Obolus durchführen, um das Wein-Geschäft anzukurbeln. Früher, zu meinen Studienzeiten, fast vor 50 Jahren, war das noch kostenlos. Dieses Zugeständnis war damals für Studenten üblich, denn die Winzer zählten sie zur späteren „Elite“ für Weinkäufe. Wir (mein Freund Diether und ich) kannten im Rheingau während unserer Studienzeit verschiedene Weingutbesitzer, mit deren Töchtern wir befreundet waren. Teilweise studierten diese auch eifrig die Weinbau-Wissenschaften in Geisenheim im Rheingau an der Weinbaufachschule, um später das elterliche Weingut zu übernehmen. Oder sie studierten auch Betriebswirtschaft in Mainz. So konnten wir immer auf den „Hoffesten“ oder in den „Besenwirtschaften“ aufkreuzen und uns laben. Es war selbstverständlich, dass arme Studenten nicht „ausgenommen“ wurden! Übernachtet haben wir meist bei gutem Wetter im Kornfeld oder in den Scheunen der Winzer. Manchmal auch im Bett derer Töchter, wenn wir schon gut bekannt waren. Das Letztere zogen wir natürlich vor! Zur Sicherheit nahmen wir immer Schlafsäcke mit, wenn es mit dem Bett nicht klappte.
Heute gibt es keine armen Studenten mehr, also haben sich auch die Winzer entsprechend angepasst. Sie verlangen immer „Salaire“.
In Ramsthal hatte mein Freund Diether, der das Weinlabor am Bodensee besaß, so gute Kontakte, dass wir zu einer Weinprobe im Sommer eingeladen wurden. Natürlich hat er Zugeständnisse bei der dortigen Weinprüfung gemacht, daher kostete es uns nichts. Die Weinprobe sollte um 19 Uhr stattfinden, bei gutem Wetter im Freien. Vorher konnte auf Wunsch für einige eine kleine Kutschfahrt durch die Weinberge stattfinden. Es war gutes Wetter an diesem August Tag. Daher überredete ich Diether, von Bad Kissingen aus nach Ramsthal zu wandern über das Biosphärenreservat.
Ortstafel
„ Der Weinbischof“
Der Weg ist ausführlich beschrieben, gut ausgewiesen und ohne große Steigungen, aber man braucht Zeit. Die hatten wir beide.
Wanderwege
Auch verläuft hier ein Teil des Jakobswegs, und Buße hatten wir sicher nötig. Vor dem Ort kann man etwas verweilen, um die Gesteinsschichten der Erde zu studieren. So verhielten wir uns wieder als Studenten wie zu alten Zeiten, nur wir waren jetzt um die 75 Jahre alt. Aber auch im Alter kann man noch studieren. So wie der damalige Ministerpräsident Teufel von Baden-Württemberg. Der hatte nach seinem Abschied aus der Politik erneut die Studienbank gedrückt, um nachzuholen, was er in jungen Jahren versäumt hatte und was ihm Spaß machte. Er soll angeblich so einen späten Doktortitel erworben haben. Vielleicht ahmt dies auch ein früherer adliger CSU Politiker nach. Wird er in hohem Alter dann auch noch einen „echten“ Doktortitel, ohne abzuschreiben, erlangen? Der Leser weiß, wen ich meine! Spaß hatten wir als Studenten damals zur Genüge!
Die zahlreichen Weingüter im schönen Rheingau waren in der Nähe unseres damaligen Studienortes Mainz. Auch die im Saaletal um Bad Kissingen edlen Gewächse, (damit war nicht nur der Wein gemeint), versüßten unser doch anstrengendes Studium. An einigen Wochenenden unternahmen wir eine kleine Spritztour (Weintour) dorthin. Meist übernachteten wir zwei oder mehr Nächte mit Spesen von unseren Firmen, bei denen wir mit einer lukrativen Nebentätigkeit beschäftigt waren, im Hotel am Kurpark (Steigenberger Hotel), welches irgendwann abgerissen wurde. Natürlich bekamen wir Sonderpreise über die Firmen, sogenannte Firmenpauschalen. Die Stadt Bad Kissingen will am Platz des abgerissenen Hotels seit Jahren unbedingt einen Sponsor für eine 4 Sterne Herberge finden. Es gibt es angeblich zu wenige Hotels. Wegen Gästemangel wurden einige Kurkliniken bereits geschlossen!! Wir fanden damals in den siebziger Jahren genug Sponsoren für unsere müden Häupter zum Übernachten, die ein Herz für uns und andere arme Studenten hatten.