Nikon Z 5 - Frank Späth - E-Book

Nikon Z 5 E-Book

Frank Späth

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Beschreibung

Das Handbuch zu Nikons Vollformat-Bestseller

  • Umfassende Einführung in alle Menüpunkte und Erklärung aller Bedienelemente
  • Handfeste Praxistipps für den perfekten Umgang mit der Z 5
  • Motivideen, Zubehör-Empfehlungen und Objektiv-Tipps für bessere Bilder

Nikon wendet sich mit der Z 5 auch und gerade an Ein- und Umsteiger ins noch recht junge spiegellose Vollformatsystem der Z-Serie. Jede Menge professionelle Funktionen der "großen Schwestern" Z 6 und Z 7 sind auch beim Einstiegsmodell Z 5 mit an Bord, da heißt es für den Benutzer: nicht den Überblick verlieren. Genau hier setzt das Handbuch zur Nikon Z 5 an.
In einem detaillierten Einstiegskapitel lernen Sie sämtliche Funktionen und Menüpunkte kennen und werden mit der opulenten Ausstattung im Detail vertraut gemacht. In verständlicher Sprache und immer mit maximalem Bezug zur Praxis erläutert Frank Späth, worauf es bei der Programmierung und dem Einsatz der Z 5 ankommt, welche Features wichtig sind und auf welche Sie eher verzichten können.
Im reichlich bebilderten Praxisteil geht es dann um die fotografischen Kernthemen rund um Autofokus, Farbe, Empfindlichkeit, Blitzen, Bildqualität und um die Videofeatures der Nikon. Lernen Sie grundlegende Fehler zu vermeiden und erfahren Sie, wie Sie das professionelle Angebot Ihrer Nikon spielend in packende Bilder und Filme umsetzen. Leicht verdauliche Motiv-Workshops zu wichtigen Motivgebieten wie Porträt, Sport, Natur, Landschaft oder Architektur lockern das Handbuch zur Z 5 auf.
Wer noch vor der Kaufentscheidung steht, profitiert ebenfalls vom Wissen und der Erfahrung des Autors, der während der kompletten Buchproduktion parallel mit einer Nikon Z 6 gearbeitet hat und an passenden Stellen Unterschiede zwischen beiden Modellen herausarbeitet.

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Seitenzahl: 240

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Frank Späth arbeitet seit 1995 in der Fotozeitschriftenbranche und schreibt seit über 20 Jahren Kamera-Handbücher. Das Nikon-Z-System hat den Chefredakteur der PHOTOGRAPHIE schon beim globalen Launch 2018 begeistert, als Späth in Tokio als einer der ersten Fachjournalisten weltweit Nikons spiegelloses Vollformat testen durfte. »Mit der Z 5 bringt Nikon die professionelle Ausstattung der deutlich teureren Schwestermodelle ohne nennenswerte Abstriche auf ein für Amateure und Einsteiger in die Welt der Fotografie mit großen Sensoren erschwingliches Niveau«, so der Autor.

Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

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Frank Späth

Nikon Z 5

Das Handbuch zur Kamera

Frank Späth

Lektorat: Gerhard Rossbach

Lektoratsassistenz: Anja Weimer

Copy-Editing: Petra Kienle, Fürstenfeldbruck

Satz: Ulrich Borstelmann, www.borstelmann.de

Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Print 978-3-86490-810-1

PDF  978-3-96910-134-6

ePub 978-3-96910-135-3

mobi 978-3-96910-136-0

1. Auflage 2021

Copyright © 2021 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Hinweis:

Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.

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Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Inhaltsverzeichnis

1Nikon Z 5: Ein erster Überblick

1.1Preiswert, aber keinesfalls abgespeckt

1.2Die wichtigsten Funktionen auf einen Blick

1.3Zentrale Bedienelemente

Das Modusrad

Die »Fn«-Tasten und die Benutzereinstellungen »U«

Der Vierrichtungswähler

Die Einstellräder

Der Joystick

Der Touchscreen

Das »i«-Menü

Die Hilfe-Funktion

2Die Menüs

2.1Wagen wir uns ins »Innere« der Nikon Z 5

2.2Das Menü »Fotoaufnahme«

Fotoaufnahme zurücksetzen

Ordner

Dateinamen

Funktion der Karte in Fach 2

Auswahl des Bildfelds

Bildqualität

Bildgröße

NEF-(RAW-)Einstellungen

ISO-Empfindlichkeits-Einstellungen

Weißabgleich

Picture Control konfigurieren

Konfigurationen verwalten

Farbraum

Active D-Lighting

Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung

Rauschunterdrückung bei ISO+

Vignettierungskorrektur

Beugungsausgleich

Auto-Verzeichnungskorrektur

Aufnahmen mit Flimmerreduktion

Belichtungsmessung

Blitzbelichtungssteuerung

Fokusmodus

AF-Messfeldsteuerung

Bildstabilisator

Automatische Belichtungsreihen

Mehrfachbelichtung

HDR (High Dynamic Range)

Intervallaufnahme

Zeitrafferfilm

Aufnahme mit Fokusverlagerung

Lautlose Auslösung

2.3Das Menü »Wiedergabe«

Löschen

Wiedergabeordner

Optionen für Wiedergabeansicht

Playback-Fach für Dual-Format-Aufnahme

Bildkontrolle

Nach dem Löschen

Anzeige im Hochformat

Bilder kopieren

Diaschau

Bewertung

2.4Das Menü »Filmaufnahme«

Speicherort

Bildgröße/Bildrate

Filmqualität

Film-Dateityp

Flimmerreduzierung

Fokusmodus

Digital-VR

Mikrofonempfindlichkeit

Dämpfung

Frequenzgang

Windgeräuschreduzierung

Kopfhörerlautstärke

Timecode

2.5Das Menü »Individualfunktionen«

a: Autofokus

b: Belichtung

c: Timer/Belichtungsspeicher

d: Aufnahme & Anzeigen

e: Belichtungsreihen und Blitz

f: Bedienelemente

g: Video

2.6Das Menü »System«

Speicherkarte formatieren

User Settings speichern/zurücksetzen

Sprache/Zeitzone und Datum

Monitorhelligkeit/Monitorfarbabgleich (Sucher …)

Auswahl der Monitormodi einschränken

Informationsanzeige

AF-Feinabstimmung Optionen

Daten für Objektive ohne CPU

Bildsensor-Reingung

Referenzbild (Staub)

Pixelmapping

Bildkommentar/Copyright-Informationen

Tonsignaloptionen

Touch-Bedienelemente

HDMI

Funkfernsteuerungsoptionen (WR)

Flugmodus

Mit Smart-Gerät verbinden

Verbinden mit dem Computer

Akkudiagnose

Stromversorgung über USB

Energiesparend

Auslösesperre

Menüeinstellungen speichern/laden

Alle Einstellungen zurücksetzen

Firmware-Version

2.7Das Menü »Bildbearbeitung«

NEF-(RAW-)Verarbeitung

2.8Das Menü »Mein Menü«

3Die Z 5 in der Praxis

3.1Qualität: Bildgröße und Bildformate

Ein wenig Theorie vorab

Das Bildfeld: mehr Pixel oder mehr Tele?

Das JPEG-Format: schlank und variabel

RAW: Daten vom Sensor – unplugged

3.2Saubere Farben: der Weißabgleich

3.3ISO-Werte und Bildrauschen

Rauschen nachträglich reduzieren

3.4Blitzen mit der Z 5: Entdecken Sie die Möglichkeiten!

Blitzbelichtungssteuerung

Die Blitzmodi

Indirektes Blitzen

Highspeed-Blitzen (»FP«)

Drahtloses TTL-Blitzen: Licht entfesseln

3.5Licht messen und steuern

Die Belichtungsmessung

3.6Die Belichtungssteuerung

Auto: bequem, aber limitiert

Programmautomatik (P)

Blendenautomatik (S) (= Zeitpriorität)

Zeitautomatik (A) (= Blendenpriorität)

Manuelle Belichtung (»M«)

»Bulb« und »Time«: Belichten (fast) ohne Ende

Bilder mit Effekt: Die »Picture Control«-Stile der Z 5

3.7Fokussieren: automatisch, manuell – bitte schnell und scharf

Mit Einzelbild-AF die beste Trefferquote

Kontinuierlicher AF: gute Trefferquote bei mobilen Motiven

Manuell scharfstellen: sicher ist sicher

3.8Filme drehen mit der Z 5

Ein paar einfache Tricks für jeden Anspruch

Belichtungsprogramme: von »A« bis »P«

Die richtige Kamerahaltung

Szenen filmisch umsetzen

Tonkontrolle

3.9Zubehör für Fortgeschrittene

Stativ und Kopf

Vari-ND-Filter

LED-Licht

4Objektiv-Tipps

4.1Die Augen Ihrer Nikon

Tipp 1: Das Superzoom für die Z 5: Z 4–6,3/24–200 mm VR

Tipp 2: Weitwinkel satt: Z 4/14–30 mm S

Tipp 3: Alternative zum »kleinen« Setzoom: Z 4/24–70 mm S

Tipp 4: Lichtstark, schnell und teuer: Z 2,8/70–200 mm VR S

Tipp 5: Perfekter Porträt-Begleiter: Z 1,8/85 mm S

Tipp 6: Das gute, alter 35er: Z 1,8/35 mm S

Index

Vorwort

Kaum mehr als zwei Jahre am Markt, hat Nikons spiegelloses Z-System bereits eine ansehnliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Rezept: kompakte Systemkameras mit extrem guter Ausstattung und Performance, kombiniert mit großen Vollformatsensoren, die jede Menge Qualitätsreserve auch und gerade bei wenig Licht bieten. Zusammen mit der APS-C-Spiegellosen Nikon Z 50 bestand die Z-Familie zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs aus sechs Bodys und fast 20 feinen Festbrennweiten und Zooms – weitere Objektive (vor allem im Telebereich) hat Nikon angekündigt. Mit der Z 5 haben Sie sich sozusagen für die »goldene Mitte« des Z-Systems entschieden, Zukunftsgarantie inklusive. Sie bietet zu einem fairen Preis den Einstieg in die Welt des Fotografierens mit dem großen Sensor und überflügelt die etwas älteren Modelle Z 6 und Z 7 in so mancherlei Hinsicht.

Unser Buch soll Ihnen bei der Programmierung und Bedienung der Z 5 assistieren – mit dem Ziel ausdrucksstarker Bilder ohne Suchen in den Menüs und ohne Rätselraten. Daher stellen wir Ihnen die Kamera zu Beginn in allen Details vor und besprechen jeden einzelnen Menüpunkt. So schaffen wir Klarheit und Verständnis für den folgenden Praxisteil, der – weitgehend unabhängig von Ihren Vorkenntnissen – anhand zahlreicher Beispiel zeigt, wie Sie das opulente technische Angebot der Nikon für Ihre Kreativität nutzen. Zum Abschluss stellen wir Ihnen unsere persönlichen Lieblingsobjektive für die Z 5 vor und möchten Ihnen damit ein paar sinnvolle Kaufanregungen mit auf den Weg geben.

Wir wünschen Ihnen viel Erkenntnis und noch mehr Spaß am Bildermachen und Filmen – mit der Z 5 und diesem Handbuch haben Sie alles zur Hand, was Sie brauchen. Legen Sie los!

Frank Späth

1

Nikon Z 5: Ein erster Überblick

Kompakte Maße, kraftvoller Auftritt: Die Z 5 ist Nikons Einstieg in die Welt der spiegellosen Vollformatfotografie. (Foto: Nikon)

1.1Preiswert, aber keinesfalls abgespeckt

Als Nikon im Sommer 2018 sein Z-System der Öffentlichkeit präsentierte, atmete nicht nur so mancher Fan der Marke auf. Denn nach dem unter dem Strich eher glücklosen Erstversuch mit einem spiegellosen Kamerasystem (der »Nikon 1«-Baureihe) macht sich so mancher Marktbeobachter Sorgen, ob der gelbe Riese womöglich den Trend zur spiegellosen Systemkamera für anspruchsvolle Nutzer und Profi verschlafen würde.

Mit der Z 7 und Z 6 und den ersten dazu passenden Vollformatobjektiven belehrte Nikon dann aber alle Zweifler eines Besseren. Die beiden ersten Nikon-Modelle, die einen 36 × 24 mm großen Bildwandler mit den Vorzügen eines vergleichsweise kleinen und leichten Kamerasystems kombinierten, starteten erfolgreich in den Markt und schafften es, so manchen zu Sonys boomenden spiegellosen Vollformatprogramm abgewanderten Nikon-Fan wieder zurück ins Lager zu holen. Was nicht zuletzt auch daran lag, dass Nikon dank cleverer und unkomplizierter Adapterlösungen all jenen Nutzern eine bequeme Brücke ins neue Bajonett-System baut, die mit klassischen DSLR-Wechselobjektiven des Nikon-F-Bajonetts arbeiten.

Die Z 5 ist das dritte spiegellose Vollformatmodell aus dem berühmten Haus – und sie hat zweifelsohne das Zeug zum Bestseller. Das liegt nicht nur an der für eine Vollformatkamera vergleichsweise moderaten Preisgestaltung. Denn – auch wenn der Hersteller sie als Einsteigermodell anpreist: Die Z 5 hat wichtige Gene der teureren Modelle vererbt bekommen und ist in so manchem Punkt sogar besser (beziehungsweise moderner) ausgestattet. Wie die Z 6 besitzt auch das Fünfer-Modell einen (nicht baugleichen) 24,3-Megapixel-Sensor, auch er ist beweglich gelagert, was eine Stabilisation des Aufnahmebilds in fünf Achsen ermöglicht. Das schützt beim Einsatz langer Brennweiten und/oder langer Belichtungszeiten vor verwackelten Bildern und macht bis zu einem gewissen Grad ein Stativ überflüssig.

Oben die neue Z 5, unten das nächsthöhere Modell, die Z 6. Beide besitzen einen (unterschiedlichen) 24-Megapixel-Vollformatsensor. (Fotos: Nikon)

Spiegellos vs. Spiegelreflex

Mit der Z-Serie setzte Nikon erstmals für sein Vollformatsystem auf das Prinzip der spiegellosen Systemkamera, auch DSLM (für: »Digital Single Lens Mirrorless«) genannt. Der Hauptunterschied zur klassischen DSLR (für: »Digital Single-Lens Reflex«), also der typischen »Spiegelreflex«, liegt in der Tatsache, dass bei einer DSLM das Licht vom Objektiv zum Sucher nicht über einen Reflexspiegel geleitet wird (der zur Belichtung hochgeklappt werden muss). Bei einer Spiegellosen ist der Bildsensor sowohl für das Vorschau- als auch für das Aufnahmebild zuständig. Statt eines bei DSLR üblichen optischen Suchers sitzt bei der DSLM ein elektronischer Sucher – sozusagen ein Mini-Monitor, der das Livebild direkt vom Sensor erhält und damit auch eine genauere Beurteilung der zu erwartenden Belichtung, Farben … ermöglicht. Der fehlende Spiegelkasten macht die DSLM nicht nur kompakter und leichter, er erleichtert auch technisch bessere bzw. besondere Objektivkonstruktionen. Zudem fällt bei einer Spiegellosen weniger Mechanik an, das Auslösegeräusch ist deutlich reduziert, da das lästige Spiegelklappen entfällt, und die Kamera neigt beim Belichten weniger zu Erschütterungen, die das Bild unter Umständen verwackeln können.

Auch in Sachen Scharfstellung steht sie dem nächst größeren Modell in nichts nach: Ihr Hybrid-AF arbeitet ebenfalls mit 273 Messfeldern, die fast das gesamte Bildfeld abdecken. Auch wenn die Z 5 in Sachen Serienbildrate nicht mit der sportlichen Z 6 mithalten kann: Ihr Autofokus ist – das werden Sie in diesem Buch noch sehen – ebenfalls schnell und vor allem zuverlässig. Wir haben für die Produktion dieses Buchs übrigens auf weiten Strecken sowohl mit der Z 5 als auch mit der Z 6 gearbeitet und werden an entsprechenden Stellen interessante Unterschiede zwischen den beiden Schwestern herausarbeiten – informativ für unentschlossene Käufer.

Zusammen mit der Kamera hat Nikon übrigens ein neues Zoom vorgestellt, das im Set mit der Z 5 angeboten wird: das Nikkor Z 4-6,3/24-50 mm. Es macht das Dutzend der Nikkore fürs Z-Bajonett voll und ist zwar nicht eben lichtstark, dafür aber extrem kompakt (vor allem im zusammengeschobenen, transportbereiten Zustand, siehe Bild) und laut Nikon derzeit »das kürzeste und leichteste Zoomobjektiv für spiegellose Vollformatkameras überhaupt«. Vielleicht haben Sie Ihre Z 5 im Set mit diesem kompakten Zweifachzoom bestellt. Zum Start eine gute Wahl; wir werden Ihnen aber auch noch zeigen, dass sich die Investition in andere Linsen durchaus lohnen kann.

Endlich: Statt des ausschließlichen Slots für die teuren und noch recht exotischen XQD-Karten der größeren Z-Modelle bietet die Z 5 einen Doppeleinschub für die weit verbreiteten SD-Karten. (Foto: Nikon)

Zurück zur Kamera: Wir haben schon erwähnt, dass die Z 5 in manchen Punkten besser ausgestattet ist als die teuren Modelle – zumindest angesichts der Zielgruppe praxisnäher. Das sieht man spätestens beim Blick auf das Speicherkartenfach. Wo bei der Z 6 und Z 7 ein Slot für die recht teuren und (noch) wenig verbreiteten XQD-Speicherkarten sitzt, findet sich bei der Z 5 ein Doppelslot, in den die universellen SD-Kärtchen des Typs SDHC oder SDXC (beide UHS-II-kompatibel) geschoben werden können. Das ermöglicht nicht nur den Einsatz bereits vorhandener Karten. Dank des Doppelslots sind Sie beispielsweise auch in der Lage, bei einer wichtigen Session jede Datei gleich zweimal sichern zu können.

Ein weiterer Pluspunkt der Z 5: Ihre USB-C-Schnittstelle kann nicht nur zum Laden des in der Kamera liegenden Akkus verwendet werden (beispielsweise auch mithilfe einer mobilen Powerbank). Endlich lässt sich die Kamera über diese Buchse auch mit Dauerstrom versorgen.

A propos »Stromversorgung«: Mit der Z 5 wird der neue Lithium-Ionen-Akkutyp EN-EL15c (Bild) ausgeliefert. Er ist kompatibel zum Modell EN-EL15(b) der Z 6 und Z 7. Der neue Akku hat zwar dieselbe Leistung wie die übrigen EL15-Typen, soll aber im Zusammenspiel mit der Z 5 ausdauernder sein. Der Hersteller gibt 470 Standbilder als Reichweite an. In der Praxis können wir das bestätigen, empfehlen dennoch gerade Vielfotografierern die Mitnahme eines zweiten Akkus oder zumindest einer Powerbank mit USB-C-Kabel.

Auch der Akkugriff MB-N10 (Bild) aus dem Nikon-Zubehörprogramm kann an der Z 5 eingesetzt werden. Er bietet zwar leider keinen Hochformatgriff oder weitere Bedienelemente, nimmt aber zwei Zellen auf und verdoppelt somit die Laufzeit der Kamera. Zudem verbessert er das Handling, etwa wenn schwere und kopflastige adaptierte Objektive zum Einsatz kommen – und er empfiehlt sich für Benutzer mit großen Händen.

Das Gehäuse der Z 5 ist in Sachen Maße und Gewicht identisch mit dem der Z 6 und besteht aus einer Mischung aus Polycarbonat und einer Magnesiumlegierung. Gegen das Eindringen von Schmutz und Spritzwasser schützen zahlreiche Dichtungen, die sich auch in den Nikon-Z-Objektiven finden. So lässt es sich bei einem kurzen Regenguss oder in staubiger Umgebung weiterarbeiten.

Neben dem AF-System hat die Z 5 von der Z 6 ein weiteres wichtiges und viel gelobtes Ausstattungsmerkmal geerbt: den scharfen und brillanten elektronischen Sucher mit satten 3,69 Millionen Bildpunkten Auflösung. Er vergrößert das Motiv 0,8fach und bietet eine gute Kontrolle über Parameter wie Belichtung, Weißabgleich oder Bildeffekte in Echtzeit. Ein aufwendiges Linsensystem sitzt vor dem Mini-Monitor und sorgt dafür, dass der Fotograf oder Filmer sein Motiv so real wie möglich beurteilen und abstimmen kann.

Entgegen anders lautender Behauptungen auf so mancher Website besitzt die Z 5 sehr wohl ein Chassis aus einer Magnesiumlegierung. Zudem ist sie gegen Staub und Spritzwasser geschützt. (Fotos: Nikon)

1.2Die wichtigsten Funktionen auf einen Blick

Auf diesen Seiten zeigen wir Ihnen zum Einstieg in unser Handling-Kapitel die Nikon Z 5 aus verschiedenen Perspektiven und nennen die Bedienelemente, Knöpfe, Schalter und Hebel beim Namen. Und davon gibt es einige. Wenn Sie also neu in der Z-Welt sind oder generell noch unerfahren im Umgang mit Systemkameras, dann sollten Sie sich die Begriffe hier für die Lektüre des Buchs einprägen – sie werden Ihnen noch öfter begegnen. Auch ein Blick in die Menüs und auf die diversen »Fn«-Funktionen dürfte unerfahrenere Anwender zunächst eher irritieren – auch dem werden wir in diesem Kapitel vorbeugen. Daher gehen wir zunächst Schritt für Schritt mit Ihnen das Handling der Nikon durch und erklären, welche Features wichtig sind und auf welche Sie vermutlich eher selten zurückgreifen werden. Bei unseren Bezeichnungen halten wir uns übrigens nicht grundsätzlich an die von Nikon in der Bedienungsanleitung oder in der Online-Hilfe gewählte Nomenklatur – das hat didaktische Gründe und daher sollten Sie sich schon mal ein paar zentrale Begriffe wie »Modusrad«, »Funktionstasten«, »Vierrichtungswähler« oder »Einstellrad« merken.

Kopfhörerbuchse: 3,5-mm-Klinkenbuchse, Stereo – wichtiges Ausstattungsmerkmal für Filmer, die während des Drehs so die Tonaufnahme ungestört kontrollieren können

Mikrofonanschluss: 3,5-mm-Klinkenbuchse für externes Mikrofon (Stereo, mit Stromversorgung)

USB-Anschluss: Typ »C« (SuperSpeed-USB), zum Übertragen von Daten an den Rechner und zum Laden des Akkus in der Kamera

HDMI-Anschluss: Typ »C«, zum Anschließen der Z 5 an einen Fernseher, Beamer oder HDMI-Rekorder

Zubehör-Anschluss: für externes Zubehör, z. B. den Kabelfernauslöser MC-DC2

Auslöser: halb herunterdrücken, um den Fokus und die Belichtungsmessung zu starten, durchdrücken für die Belichtung

Vorderes Einstellrad: Blendeneinstellung in »A« und »M«

Modusrad: Einstellen des Belichtungsprogramms (P/A/S/M und Auto) und Abrufen persönlichen (U)ser-Speicher

Dioptrienrad: herausziehen und drehen, um den Sucher auf die individuelle Sehschärfe einzustellen. Tipp: Schauen Sie bei der Einstellung auf die Sucheranzeigen und drehen Sie, bis diese scharf sind

AF-Hilfslicht: unterstützt bei wenig Licht den Autofokus auf kurzen Distanzen; zugleich dient die Leuchte als Selbstauslöser-Anzeige

Bajonettentriegelung: drücken, um das Objektiv abzunehmen

Funktionstasten 1 & 2: individuell programmierbar, ab Werk: Weißabgleich und Messfeldsteuerung

Wiedergabe: zeigt das zuletzt gespeicherte Bild/Video an

Löschen: Bilder, Videos von der Karte löschen

Elektronischer Sucher: OLED-Technik, 0,5 Zoll, 3,69 Millionen Bildpunkte

IR-Augensensor: erkennt, wenn Sie die Z 5 ans Auge nehmen, schaltet vom Monitor auf den Sucher um

Umschalter Foto/Video: mit integrierter »DISP«-Taste für verschiedene Infoanzeigen auf Monitor/Sucher

AF-Starttaste: kann zum Starten der Fokusmessung unabhängig vom Auslöser verwendet werden

Hinteres Einstellrad: Belichtungszeiteinstellung in «S« und »M«

Joystick: Verschiebung des AF-Felds

»i«-Menü-Taste: Schnellzugriff auf zwölf Funktionen, ebenfalls individualisierbar

Vierrichtungswähler: zur Navigation in den Menüs, »OK«-Taste zur Bestätigung der jeweiligen Auswahl

Menütaste: ruft die Kameramenüs auf

Serienbildtaste: Einzelbild, zwei Serienbildmodi und Selbstauslöserfunktion

Vergrößerung/Verkleinerung: ruft auch Indexbild-Wiedergabe auf, Hilfe-Funktion, Einzoomen ins Bild zur manuellen Fokussierung

Monitor: neigbarer Touchscreen, 3,2 Zoll, 1,04 Millionen Bildpunkte

Sensorebene: Diese Markierung zeigt an, in welcher Ebene der Bildsensor liegt – eine Information, die beispielsweise in der Makrofotografie von Nutzen sein kann

Modusrad: Einstellen der Belichtungsprogramme und Abrufen persönlichen »U«-Speicher

Videostart-Taste: Hier können Sie, wenn der Umschalter auf Video steht, die Filmaufnahme starten und beenden

Hauptschalter: Kamera ein- bzw. ausschalten

Belichtungskorrekturtaste: drücken (und halten) und am vorderen oder hinteren Einstellrad drehen, um die Belichtung für Foto und Video nach oben oder unten anzupassen

ISO-Taste: Einstellung des gewünschten ISO-Empfindlichkeitswerts

Lautsprecher: zur Wiedergabe von Ton

Hinteres Einstellrad: Belichtungszeiteinstellung in «S« und »M«

Zubehörschuh: zum Aufstecken eines Systemblitzgeräts, Funkfernsteuerung (z. B. Nikon WR-1) oder Mikrofons (z. B. Nikon ME-1)

Sucher-/Monitor-Umschalter: zum manuellen Wechseln zwischen Sucher und Rückseitenbildschirm

Stereomikrofone: Sie sitzen rechts und links des Sucherbuckels

1.3Zentrale Bedienelemente

Wer bereits mit einer Systemkamera von Nikon gearbeitet hat, wird an der Z 5 viele der eben kurz vorgestellten Bedienelemente wiedererkennen. Aber auch Fotografen, die gerade erst einsteigen in die Welt der Systemfotografie dürften sich bei der spiegellosen Nikon flott zurechtfinden. Denn, auch wenn das Gehäuse kompakt und handlich ausfällt: Es finden sich so gut wie alle wichtigen Bedienelemente direkt am Body – ohne lange Umwege über die Menüs. Beispielsweise das Modusrad zur Auswahl der gewünschten Betriebsart, der Vierrichtungswähler mit zentraler Taste oder die beiden »Fn«-Tasten an der Vorderseite, die sich individuell programmieren lassen, was so manchen Umweg in die durchaus komplexe Menüstruktur der Z 5 erspart.

Das Modusrad

Dieses Bedienelement (bei Nikon »Funktionswählrad« genannt) auf der Oberseite ist typisch für eine Systemkamera und bei allen Z-Modellen (auch der APS-C-Variante Nikon Z 50 mit kleinerem Sensor) vorhanden.

An dem großen Rad stellen Sie die grundlegende Betriebsart Ihrer Kamera ein, wählen beispielsweise aus, ob Sie mit einer Halbautomatik wie »A« oder »S«, also Zeit- oder Blendenautomatik (wo Sie den jeweils anderen Wert vorwählen) komplett manuell oder im fast völlig autark arbeitenden »Auto«-Modus belichten wollen. Zudem rufen Sie hier eine der drei »U«-Benutzereinstellungen (»User Settings«) für ein jeweils individuelles Kamera-Setting auf. Die Position des Modusrads beeinflusst stark die Einstellmöglichkeiten in den Menüs der Z 5. So haben Sie beispielsweise im P/S/A/M-Betrieb auf wesentlich mehr Faktoren Einfluss als im Auto-Modus. Sollte es also vorkommen, dass einige Menüpunkte nicht zugänglich sind, weil Sie beispielsweise in der Auto-Stellung des Modusrads gearbeitet haben, dann drehen Sie es einfach einmal in die P-Position und Sie werden den gewünschten Punkt wahrscheinlich aktivieren können.

Wichtig: Wir beziehen uns bei unseren folgenden Ausführungen zu den Menüs und Funktionen der Nikon Z 5 in aller Regel auf das Angebot während des P/S/A/M-Betriebs.

Die »Fn«-Tasten und die Benutzereinstellungen »U«

In modernen Systemkameras gehört es schon lange zum guten Ton, dass sich ein Großteil der Funktionen auf die individuellen Bedürfnisse des Fotografen maßschneidern lässt. So auch bei der Z 5. Vor allem die beiden »Fn«-Buttons an der (vom Fotografen aus gesehen) rechten Vorderseite dienen diesem Zweck und haben unter »Individualfunktionen f« ein eigenes Menü für die Programmierung bekommen. Ab Werk ist »Fn1« mit dem Weißabgleich belegt, »Fn2« ruft die AF-Messfeldsteuerung auf.

Auf dem Modusrad finden sich drei Positionen, die mit einem »U« gekennzeichnet sind. Hier lassen sich bestimmte Kamerakonfigurationen (für unterschiedliche Benutzer oder unterschiedliche Aufnahmesituationen) speichern, die dann im Einsatz ganz flott über die jeweilige »U«-Position abgerufen werden können.

Der Vierrichtungswähler

Ein weiteres wichtiges Bedienelement der Z 5 findet sich auf der Rückseite in Reichweite des rechten Daumens: der Vierrichtungswähler (bei Nikon »Multifunktionswähler«) mit dem zentralen »OK«-Button in der Mitte. Mit seiner Hilfe navigieren Sie in den Menüs und wählen die gewünschten Punkte aus oder klicken sich durch den Foto- und Videobestand auf den Speicherkarten. Zudem lässt sich das AF-Feld mit den Richtungstasten verschieben.

Tipp

Rechts unterhalb des Vierrichtungswählers sitzt die »MENU«-Taste, mit der Sie das komplette Steuerungsmenü der Nikon aufrufen.

Die Einstellräder

Die beiden Einstellräder dienen in der Werksprogrammierung dem Verstellen der Blende und Zeit bei Blenden-, Zeitautomatik und manueller Belichtung beziehungsweise dem Programmshift in der Programmautomatik. Sie lassen sich ebenfalls im Individual-Menü (»f5«) umprogrammieren, indem etwa die Auswahlrichtung verändert wird – nicht wirklich nötig.

Der Joystick

Von ihren »größeren« Schwestern Z 7 und Z 6 geerbt hat die Z 5 den pfiffigen kleinen Joystick (»Sub-Wähler«). Auch er kann mit einer Wunschfunktion belegt werden. Sein Hauptzweck ist jedoch die Verschiebung des AF-Felds im Aufnahmebetrieb. Das macht vor allem dann Sinn, wenn Sie die Kamera am Auge haben und den Fokuspunkt an eine bestimmte Stelle im Motiv legen wollen. Gerade beim Einsatz lichtstarker Objektive oder langer Brennweiten an einer Vollformatkamera ist die exakte Festlegung des Schärfepunkts ein zentrales Thema. Nutzen Sie den Joystick und bringen Sie mit seiner Hilfe das AF-Feld in Übereinstimmung mit dem scharfzustellenden Motivdetail.

Tipp

Wenn Sie auf die Mitte des Joysticks drücken, können Sie einfach und flott die Belichtung speichern (»AE-L«).

Der Touchscreen

Der Rückseitenmonitor ist als Touchscreen ausgelegt, reagiert also auf Berührungen durch die Fingerspitze. Sie können damit Einstellungen der Kamera direkt auf dem Bildschirm verändern (auch in den Menüs). Doch der ausklappbare Monitor ist auch während des Fotografierens/Filmens und bei der Bildbetrachtung nützlich. So können Sie beispielsweise während der Wiedergabe mit dem Finger – ähnlich wie bei einem Smartphone – durch den Foto-/Filmbestand auf den Speicherkarten wischen und durch Fingerspreizen in Standbilder einzoomen, um Details zu kontrollieren. Das AF-Feld lässt sich im Foto- wie im Videobetrieb ebenfalls auf dem Touchscreen verschieben – beim Standbild ist der eben vorgestellte Joystick aber flotter. Zumal beim Arbeiten mit dem elektronischen Sucher der Touchscreen nicht zur Verfügung steht.

Das »i«-Menü

Super praktisch im Einsatz ist das »i«-Menü, das durch Druck auf die entsprechend markierte Taste unterhalb des Joysticks oder den kleinen »i«-Button am rechten Rand des Bildschirms aufgerufen wird. Hier haben Sie Schnellzugriff auf bis zu zwölf verschiedene Features, die sich einfach mit einem der beiden Einstellräder steuern lassen. Das »i«-Menü lässt sich ebenfalls nach Ihren eigenen Wünschen bestücken (im Menü »Individualfunktionen« / »f1« – siehe Screenshot).

Die Hilfe-Funktion

Nikon hat der Z 5 eine (rudimentäre) Hilfefunktion mitgegeben, die Sie durch Drücken der mit dem Fragezeichen markierten Taste aufrufen können, wenn Sie sich in einem der Menüs befinden. Sie zeigt Kurzinfos zum jeweils aktiven Menüpunkt an. Allerdings funktioniert die kleine Hilfe nur bei einigen Menüzeilen – ob sie für den jeweils ausgewählten Menüpunkt zur Verfügung steht, erkennen Sie daran, dass das Fragezeichensymbol im Menüdialog (siehe Pfeil im Screenshot) auftaucht.

2

Die Menüs

2.1Wagen wir uns ins »Innere« der Nikon Z 5

Was die von außen erreichbaren Bedienelemente angeht, haben Sie die Z 5 auf den letzten Seiten schon einmal grundlegend kennengelernt. Zeit also, dass wir gemeinsam ins »Innere« der Nikon vordringen und uns Schritt für Schritt mit den verschiedenen Menüs beschäftigen, die Sie mit der »MENU«-Taste aufrufen. Ein gründliches Durcharbeiten des hier Gebotenen lohnt sich in mehrfacher Hinsicht – nicht nur für Neulinge im Z-System.

Denn hier – in den Tiefen des Menüs – schlummert ganz nebenbei so mancher Schatz, der das Fotografieren oder Filmen effizienter macht. Zudem finden Sie in den diversen Menüs viele Funktionen wieder, die sich auch über das »i«-Menü oder individuell programmierte Buttons erreichen lassen. Der ideale Zeitpunkt also für uns, durch die Menüs zu gehen und jeden Punkt zu erklären. Das macht nicht nur umständliches Suchen in der pdf-Bedienungsanleitung überflüssig. Sie erhalten bei diesem Rundgang auch handfeste Hilfe für viele Situationen, in denen Sie vielleicht über den Sinn der einen oder anderen Funktion rätseln und dabei womöglich ein gutes Motiv verpassen würden.

Am besten Sie legen für die Lektüre der folgenden Seiten die Kamera neben sich, damit Sie die Schritte direkt nachvollziehen können. Grundsätzlich sollten Sie in puncto Menüangebot beachten: Je nach Betriebsart zeigt die Nikon unterschiedlich ausgestattete Menüs und Untermenüs an. So haben Sie beispielsweise, wie vorhin schon erwähnt, in der Programmautomatik mehr Einstellmöglichkeiten als bei »AUTO« (siehe Screenshots; oben »AUTO« unten Programmautomatik). Wichtig noch einmal für Ihr Verständnis: Wir beziehen uns bei unserem Rundgang durch die Menüs in der Regel auf das Angebot im »P«-Betrieb.

Die Menüs im Überblick

Die Z 5 bietet sieben Hauptmenüs, die sich mit der Wiedergabe, Aufnahme, Video, grundlegenden Systemeinstellungen und der Bildbearbeitung befassen. Das letzte (»Mein Menü«) lässt sich individuell konfigurieren.

Falls Sie neu in der Nikon-Welt sind: Lassen Sie sich von der auf den ersten Blick erschlagenden Menüstruktur Ihrer Z 5 nicht verunsichern! Sie müssen die Kamera nicht wie aus dem Effeff beherrschen, um ordentliche Bilder oder Videos zu produzieren. Wenn Sie ohne großartige Einstellungen Fotos machen wollen, dann können Sie das Modusrad zum Start einfach in die »AUTO«-Position drehen.

Wir drehen es aber für unseren Intensivkurs in Sachen Menüs auf »P«, »A« oder »S« und starten – nach einer kurzen Übersicht über die insgesamt sieben Hauptmenüs auf der vorherigen Seite – in die Details. Dabei versuchen wir schon, wo möglich, den praktischen Nutzen der jeweiligen Features anzureißen. Im Praxisteil unseres Handbuchs gehen wir dann vielen der hier angesprochenen Foto- und Videofeatures detailliert auf den Grund.

2.2Das Menü »Fotoaufnahme«

Starten wir unseren Intensivkurs mit dem Fotoaufnahme-Menü – auch wenn es nicht das erste in der Liste ist. Das darüberliegende WIEDERGABE-Menü wollen wir gleich im Anschluss besprechen, aber jetzt schauen wir uns erst mal ganz genau an, wie Sie die grundlegenden Parameter für die Standbildaufnahmen mit Ihrer Nikon Z 5 festlegen.

Fotoaufnahme zurücksetzen

Der erste Punkt setzt einen Großteil der von Ihnen (oder einem anderen Benutzer) getätigten Einstellungen im Fotoaufnahme-Menü wieder auf die Standardwerte ab Werk zurück, beispielsweise die Größe des Bildfelds, die Bildqualität oder den Weißabgleich. Nutzen Sie diese Option, wenn Sie sich beim Ausprobieren in den Tiefen des Fotoaufnahme-Menüs verheddern und nicht mehr wissen, welche Settings Sie verändert haben.

Ordner

Hier können Sie einen neuen Bilderordner auf der Speicherkarte anlegen und ihm einen Namen geben. Das geschieht mit dem Befehl »Umbenennen«. Sind mehrere Ordner auf der Karte angelegt, dann wählen Sie mit »Ordner aus Liste wählen« das gewünschte Verzeichnis aus, in das die Fotos als Nächstes abgelegt werden sollen. Das Anlegen eines oder mehrerer neuer Ordner macht beispielsweise für die Sach- oder Auftragsfotografie Sinn – wenn es darum geht, verschiedene Projekte auf einer Speicherkarte zu vereinen und diese später jeweils schnell am Rechner wiederzufinden. Einen Ordner können Sie mit Buchstaben oder Zahlen mit bis zu fünf Stellen benennen.

Dateinamen

Ähnlich wie die Ordner lassen sich auch die einzelnen JPEG- oder RAW/NEF-Bilddateien mit einem Kürzel versehen, beispielsweise mit den Initialen des Fotografen. Das macht beim Sichten der Fotos am Rechner auf einen Blick klar, wer der Urheber ist. Standardmäßig benennt die Z 5 übrigens die im sRGB-Farbraum erstellten Dateien mit der Abkürzung »DSC_« und einer vierstelligen Ordnungsnummer. Die in Adobe RGB gespeicherten Bilder NEF-(RAW-)Daten tragen den Unterstrich vor dem Kürzel und der Zahlenfolge, also zum Beispiel »_DSC0024«.

Funktion der Karte in Fach 2

Nikon hat der Z 5 zwei Fächer für SD-Speicherkarten spendiert und das hat – neben mehr Speicherplatz – verschiedene Vorteile. Zum einen ist da die auf der Hand liegende Möglichkeit, durch den Einsatz zweier Karten die Reichweite für Videos und Fotos deutlich zu erhöhen. Das Speicherverhalten lässt sich hier steuern. Bei »Reserve« füllt die Z 5 zunächst die Karte im ersten Fach und wechselt dann automatisch auf die Karte in Fach 2. »Sicherungskopie« heißt, dass jede Datei sowohl auf Karte 1 als auch auf Karte 2 gespeichert wird. Und wer gerne parallel mit JPEG und RAW fotografiert, kann festlegen, dass die beiden Dateitypen jeweils auf ihre eigene Karte gespeichert werden.

Auswahl des Bildfelds

Die Z 5 hat einen Vollformatsensor mit den Abmessungen 36 × 24 mm. Diese Größe heißt bei Nikon traditionell »FX«-Format. Auf sie sind die Nikon-Z-Objektive gerechnet, auf sie beziehen sich auch die Brennweitenangaben auf den Objektiven. Wer möchte, kann zur Aufzeichnung seiner Fotos aber auch eine kleinere Aufnahmefläche verwenden, beispielsweise das Format »DX« (das bei Nikon für Kameras mit dem kleineren APS-C-Sensorformat steht). Bei »DX« ist das aktive Bildfeld nur noch 24 × 16 mm groß – Sie verzichten also auf Pixel an den Rändern und erhalten Fotos mit maximal 10 Millionen Bildpunkten. Zugleich verändert sich der Bildwinkel, da Sie ja einen kleineren Ausschnitt auf dem Sensor zur Aufzeichnung nutzen: Er wird kleiner und damit einher geht eine scheinbare Verlängerung der Brennweite. Vereinfacht ausgedrückt erhalten Sie mehr Telewirkung (ca. 1,5fache Verlängerung). Und das kann, gerade beim Einsatz des Setzooms 24-50 mm durchaus gewünscht sein.