Nikon Z 50 - Thorsten Naeser - E-Book

Nikon Z 50 E-Book

Thorsten Naeser

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Beschreibung

Das Handbuch zu Nikons erstem Einsteiger-Modell der Z-Serie

  • Genaue Erklärungen aller Kamerafunktionen
  • Praxisnahe Anleitung zum Fotografieren (Landschaft, Porträt, Architektur und mehr)
  • Erläutert Zusammenspiel mit anderen Nikkor-Objektiven und Nikon-Zubehör.

Mit der Z50 öffnet Nikon sein erfolgreiches System spiegelloser Kameras auch für Einsteiger. Dieses Buch erläutert Ihnen die Kamera mit ihren vielen Möglichkeiten von Grund auf und zeigt ganz praxisnah, wie Sie mit ihr packende Bilder machen. Wenn Sie bereits Nikkor-Objektive haben, lernen Sie diese mit der Z50 einzusetzen.

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Seitenzahl: 216

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Thorsten Naeser arbeitet als Pressereferent und Fotograf an der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Neben seiner professionell betriebenen, wissenschaftlichen Fotografie gilt seine Leidenschaft der Natur- und Lost-Places-Fotografie.

Nikon-Kameras begleiten ihn seit seinem 13. Lebensjahr. Angefangen hat er mit einer Nikon F3, die er heute noch in Ehren hält. Mit Nikons Einführung des Z-Systems begann auch für ihn ein neues Kapitel in der Fotografie. Für dieses Buch hat ihn die Z 50 über drei Monate fast jeden Tag begleitet.

Thorsten Naeser bietet an der Volkshochschule Garching im Norden des Landkreises München regelmäßig Fotoworkshops und Exkursionen an. Weitere Informationen zu seinen VHS-Kursen und aktuellen fotografischen Arbeiten finden Sie unter https://thorstennaeser.jimdofree.com/.

Boris Karnikowski arbeitet als Lektor für dpunkts Fotoprogramm eigentlich hinter den Kulissen, konnte dann aber Thorsten Naesers Angebot nicht widerstehen, bei diesem Buch als Co-Autor einzusteigen.

Er fotografiert seit Mitte der 80er vor allem mit Nikon, meistens digital, aber auch immer wieder analog, in Kleinbild- und Mittelformat, mit Schwerpunkt Landschaft- und Reisefotografie. Seine Bilder finden Sie unter https://500px.com/boriskarnikowski.

Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

www.dpunkt.plus

Thorsten Naeser · Boris Karnikowski

Nikon Z 50

Das Handbuch zur Kamera

Thorsten Naeser, [email protected]

Boris Karnikowski, [email protected]

Lektorat: Boris Karnikowski

Copy-Editing: Friederike Daenecke, Zülpich

Satz & Layout: Birgit Bäuerlein

Herstellung: Stefanie Weidner

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

 

Print

978-3-86490-746-3

PDF

978-3-96088-966-3

ePub

978-3-96088-967-0

mobi

978-3-96088-968-7

1. Auflage 2020

Copyright © 2020 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Hinweis:

Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.

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Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autor noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Vorwort

Fotografie ist eine hohe Kunst, die ohne Technik nicht auskommt. Kameras dienen uns als Hilfsmittel, um unsere Sicht der Welt festzuhalten und sie mit anderen zu teilen. Irgendwann sind einem die eigenen Fotoapparate sehr vertraut, fast hat man sie liebgewonnen. So ergeht es mir mit einigen Modellen, die mich über die Jahrzehnte meines fotografischen Schaffens begleitet haben. Ich habe in meinen Teenager-Tagen eher zufällig Nikon-Kameras in die Hand bekommen, und seitdem fotografiere ich mit ihnen. Angefangen hat die Liaison mit den analogen Kameras Nikon F90 und einer Nikon F3, die ich noch immer in meinem Besitz habe. Bis heute bin ich Nikon-Fotograf. Derzeit bin ich aufgrund meiner Arbeit als Wissenschaftsfotograf und PR-Referent an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei den Profi-Spiegelreflex-Modellen des japanischen Herstellers angekommen.

Für mich beginnt mit dem Z-System eine neue Ära im Einsatz von Nikon-Kameras. Die Handhabung und Menüführung der neuen Modelle ist eng verwandt mit denen von Spiegelreflexkameras. Da beweist Nikon Kontinuität. In diesem Buch soll es nun um die Z 50 gehen. Ich habe die Kamera über einige Monate auf den unterschiedlichsten Foto-Touren getestet und teile in diesem Buch gerne meine Erfahrungen. So viel schon mal vorab: Die Nikon Z 50 ist ein solides Einsteigermodell. Sie bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, Ihrer fotografischen Kreativität freien Lauf zu lassen.

Ich betrachte dieses Buch über die Z 50 als Ergänzung zu den beiden Nikon-Handbüchern (das kleinere der beiden liegt Ihrer Kamera bei, das andere, ausführlichere steht – auf Englisch – im Web, dazu später mehr). In diesem Buch werden Sie also keine komplette zweite Betriebsanleitung vorfinden, sondern ein hoffentlich kurzweilig zu lesendes Handbuch mit fotografischen Grundlagen, wichtigen Tipps und vielen Anregungen. Ich möchte Ihnen die Leidenschaft und das Wissen vermitteln, wie Sie mit der Z 50 zu Bildern gelangen, die nicht so schnell in den Tiefen des Computers verschwinden, sondern an denen Sie sich noch lange erfreuen. Ich hoffe, dass die Z 50 in Kombination mit diesem Buch Ihren fotografischen Schaffensdrang noch stärker entfacht und Ihnen viele schöne Erinnerungen beschert.

Ich wünsche Ihnen allzeit gutes Licht und kreative Ideen!

Thorsten Naeser

Inhaltsverzeichnis

1Die Z 50, Ihre neue Kamera

2Die ersten Schritte zur Inbetriebnahme

2.1Die Speicherkarte

2.2Das Objektiv

2.3Der Trageriemen

2.4Der Akku

2.5Der schnelle Einstieg

Tour 1: Botanische Gärten

3Die Bedienung der Z 50

3.1Das spiegellose Z-System

3.2Der APS-C-Sensor

3.3Der Autofokus

3.4Manuelles Fokussieren

3.5Die Bildstabilisierung

3.6Der Sucher

3.7Das Kameradisplay mit Touch-Funktion

3.8Die Bedienung der Z 50

3.9Das Menü der Z 50

4Richtig belichten

4.1Was bedeutet »richtige Belichtung«?

4.2Wie die Kamera die Belichtung misst

4.3Belichtungsmessmethoden

4.4Active D-Lighting

Tour 2: Im Jazzclub

4.5Belichtungsprogramme

4.6Belichtungskontrolle (1): Die Überbelichtungswarnung

4.7Belichtungskontrolle (2): Das Histogramm

4.8Belichtungskorrektur

4.9Belichtungszeiten und Verwacklungen

5Machen Sie Ihr Bild!

5.1Der Autofokus

5.2Auslöseoptionen

5.3Die optimale ISO-Einstellung

5.4Bilder löschen – die Speicherkarte aufräumen oder formatieren

5.5Farbräume und Farbtiefe

5.6Weißabgleich

5.7Fotografieren im JPEG-Format

5.8Fotografieren im Raw-Format

5.9Bildabmessungen

5.10Seitenverhältnisse

Tour 3: Architektur in Schwarzweiß

6Entwickeln Sie Ihren fotografischen Blick

6.1Was wollen Sie zeigen?

6.2Bildaufbau

6.3Holen Sie sich Anregungen

6.4Porträts

6.5Landschaftsfotografie

Tour 4: Im Nebel

Tour 5: Fotografieren zur Blauen Stunde

6.6Makrofotografie

6.7Fotografieren mit Stativ

6.8Selfies

7Werden Sie kreativ!

7.1HDR-Fotografie

7.2Der Zoomeffekt

Tour 6: Im Museum

7.3Die Szene-Programme

7.4Die Effekt-Programme

8Fotografieren mit Blitz

8.1Die Reichweite des eingebauten Blitzes

8.2Blitzlichtoptionen im Menü

8.3Belichtungskorrektur beim Blitzen

8.4Externe Blitzgeräte

9Ihre Bilder im Ausdruck

10Videos drehen

10.1Bildqualität

10.2Zeitlupen

10.3Zeitraffer

10.4Videoformate

10.5Einige interessante Video-Einstellungen

10.6Videoschnitt

11Zubehör

11.1Filter in der digitalen Fotografie

11.2Der FTZ-Adapter

11.3Externes Blitzgerät

Tour 7: Morgens am See

12Vernetzung und Nachbearbeitung

12.1Verbindung mit dem PC herstellen

12.2Verbindung mit Smartphone oder Tablet herstellen

12.3Bildbearbeitung mit dem Smartphone

12.4Nikons Cloud-Bilderdienst

12.5Gleichgesinnte online finden

Literaturtipps

Danksagung

Index

1

Die Z 50, Ihre neue Kamera

Abb. 1.1 Klein und handlich ist die Z 50. Sie wird Ihnen helfen, tolle Bilder zu machen und viele kreative Stunden zu verbringen. (Foto: Nikon)

Glückwunsch zu Ihrer neuen Kamera! Vielleicht beginnt Ihre fotografische Reise gerade erst mit dieser Kamera, vielleicht sind Sie schon länger unterwegs und haben sich ein Upgrade auf Nikons erfolgreiche Z-Serie gegönnt. In jedem Fall werden Sie an der Z 50 und den Bildern mit ihr viel Freude haben.

Die Nikon Z 50 ist eine abgespeckte Version ihrer beiden vollformatigen Schwestern, der Z 6 und der Z 7, den ersten Mitgliedern von Nikons spiegelloser Kamerafamilie. Sie ist ein guter Einstieg in das spiegellose System von Nikon und auch für Einsteiger in die Fotografie eine solide Option. Front- und Oberseite ihres Gehäuses sind aus Magnesium, sie bringt also die notwendige Stabilität mit und ist zudem spritzwassergeschützt. Die Z 50 verfügt über einen 20,9-Megapixel-APS-C-Sensor, der auf dem der Nikon D500-Spiegelreflexkamera basiert. Sie schafft in Serie 11 Bilder pro Sekunde und kann Videos in 4K-Qualität aufnehmen. Auch für Selfies ist die Kamera gewappnet: Das LCD-Display kann um 180 Grad heruntergeklappt werden, sodass man sich beim Fotografieren selbst sieht. Es gibt einen Slot für eine SD-Speicherkarte, einen HDMI-, einen USB- und einen Mikrofonausgang. Die Kamera ist in jeweils einem Kit mit den ebenfalls neuen Zoomobjektiven DX 16 – 55 mm f/3.5 – 6.3 VR und DX 50 – 250 mm 1:4.5 – 6.3 VR erhältlich. Beide Linsen wurden speziell für die Z 50 und ihren APS-C-Sensor entwickelt, der kleiner ist als die Vollformatsensoren der Z 6 und Z 7 (dazu später mehr).

Abb. 1.2 Das DX 16 – 50 mm/1:3.5 – 6.3 im auf 50 mm ausgefahrenen Zustand. Ganz eingefahren ist es flacher als andere Zooms dieser Brennweite, weshalb man diese Bauweise auch als »Pancake«-Objektive bezeichnet. Mit diesem Objektiv sind die meisten Aufnahmen in diesem Buch entstanden. (Foto: Nikon)

Abb. 1.3 Das DX-50 – 250 mm-Zoom mit einer Lichtstärke von 1:4.5 – 6.3. (Foto: Nikon)

Lichtstärke und Brennweite

In den Bildunterschriften zu den Abbildungen der beiden Objektive sehen Sie einen Wert: »1:x« (manchmal auch geschrieben als »f x«). Dieser Wert bezeichnet die Lichtstärke – also die Fähigkeit der Objektive, Licht einzufangen. Das Licht in einer gegebenen Situation ist stets »1«, also vermag ein Objektiv wie das DX 16 – 50 mit seinen 1:3.5 – 6.3 nur ca. ein Drittel bis zu einem Sechstel des vorhandenen Lichts einzufangen und auf den Sensor zu projizieren (es gibt auch – wenige und teure – Objektive, die Licht »verstärken«, wie etwa das imposante Z 58 mm mit einer Lichtstärke von 1:0.95).

Warum variiert die Lichtstärke der beiden Objektive von 1:3.5 bzw. 1:4.5 bis 1:6.3? Weil Lichtstärke sich errechnet aus der Brennweite geteilt durch die tatsächliche, maximale Öffnung eines Objektivs. Und da beide Objektive Zooms sind, also einen variablen Brennweitenbereich haben, nimmt die Lichtstärke beim Einzoomen ab (längere Brennweite geteilt durch maximale Öffnung) und beim Auszoomen wieder zu (kürzere Brennweite geteilt durch maximale Öffnung).

Zusätzlich gibt es die Z 50 auch noch im Kit mit dem FTZ-Adapter, mit dem Nikon-Objektive mit F-Bajonett (wie sie von Nikon bislang gebaut wurden) auf Kameras der Z-Serie montiert werden können (mehr dazu im Abschnitt 11.2 »Der FTZ-Adapter« ab Seite 171).

Ein Bildstabilisator, der vor Verwacklungen schützt, befindet sich nicht in der Kamera, dafür aber in den beiden oben genannten Objektiven. Das ist wohl dem Preis der Kamera von deutlich unter 1.000 Euro geschuldet.

Wenn Sie schon eine Nikon-Kamera besitzen, egal ob DSLR oder Kompakte, werden Sie sich schnell zurechtfinden. Denn Nikon hat sich in der Konfiguration der Bedienelemente und in der Menüführung an seinen bisherigen Modellen orientiert.

Gerade mit dem leichten und schmal gebauten Weitwinkel-Zoomobjektiv DX 16 – 50 mm eignet sich die Z 50 gut, um unbeschwert auf Fotoausflüge und auf Reisen zu gehen. Und auch für Social-Media-Aktivitäten ist diese Kamera aufgrund ihrer ausgeprägten Kompaktheit und ausgezeichneten Vernetztheit ein adäquates Werkzeug.

Abb. 1.4 Der FTZ-Adapter sorgt für Kompatibilität zwischen den Z-Modellen und den Objektiven mit F-Bajonett, wie sie Nikon bis zum Start der Z-Serie baute. Der Adapter funktioniert tadellos mit Nikon-G-Objektiven, bei älteren Modellen sowie bei Objektiven von Drittherstellern sind aber oft nicht alle Funktionen verfügbar (etwa der Autofokus – Sie müssen dann von Hand scharfstellen). (Foto: Nikon)

2

Die ersten Schritte zur Inbetriebnahme

Abb. 2.1 Im Botanischen Garten | DX 16 – 50 | 30 mm | 1/125 s | f/6.3 | ISO 1000

2.1Die Speicherkarte

Nach dem Auspacken Ihrer Z 50 müssen Sie sich nur noch eine SD-Speicherkarte besorgen – die ist nämlich nicht im Lieferumfang enthalten. Der Slot für die SD-Karte befindet sich neben dem Akku-Einschub auf der Unterseite der Kamera. SD-Karten haben heute eine große Speicherkapazität. Verwenden Sie für Ihre Z 50 SD-Karten mit mindestens 32 GB Speicherplatz. Wenn Sie eine bereits in einer anderen Kamera verwendete Karte nutzen, formatieren Sie diese zuerst in der Z 50 (dazu mehr auf Seite 78).

Abb. 2.2 SD-Karte mit 32 GB Fassungsvermögen und hoher Schreibgeschwindigkeit (150 MB/s).

Abb. 2.3 Der SD-Slot liegt unter der Klappe des Akkufachs. Schieben Sie die SD-Karte mit der abgeschrägten Kante nach links unten bzw. mit dem Etikett zum Akku hin in das Fach, bis sie einrastet. Zum Herausnehmen drücken Sie die Karte leicht in das Fach, damit sich die Arretierung löst und Sie die Karte herausziehen können.

SD-Karten fallen leider manchmal – wenn auch selten – aus. Dann kann es passieren, dass Ihre Fotos unwiederbringlich verloren sind. Bei billigen No-Name-Karten ist das Risiko eines solchen Defekts deutlich höher. Ich selber verwende Karten von SanDisk, die sehr zuverlässig sind. Aber auch andere Marken wie Lexar bieten gute Qualität. Die Schreibgeschwindigkeit – also die Geschwindigkeit, mit der die Karte Bilddaten abspeichern kann – reicht in der Regel aus. Wenn Sie jedoch in 4K filmen oder Serienaufnahmen im Raw-Format erstellen wollen, dann sollten Sie eine SD-Karte verwenden, die mindestens 30 MB/s abspeichert (Speed Class: UHS-3/V30). Eine 32-GB-Speicherkarte ermöglicht es Ihnen, rund 730 Raw-Bilder oder 55 Minuten Video aufzuzeichnen.

2.2Das Objektiv

Nun setzen Sie das Objektiv auf. Vielleicht haben Sie wie ich das Zoomobjektiv DX 16 – 50 mm im Kit erworben. Dieses Objektiv ist extra für die Z 50 entwickelt worden und eignet sich ausgezeichnet für die meisten Aufnahmesituationen.

Obacht beim Aufsetzen und Wechseln der Objektive

Ihre Objektive sollten Sie nach Möglichkeit nur dort wechseln, wo es nicht staubt oder zieht. Draußen sollten Sie mit Ihrem Körper und Ihrer Kleidung einen Windschatten bilden.

Nehmen Sie nun durch eine Drehung im Uhrzeigersinn den Rückdeckel des Objektivs ab, ebenso den Schutzdeckel der Kamera.

Abb. 2.4 Nehmen Sie die Deckel von Kamera und Objektiv ab. Im Kamerainneren erkennen Sie hinter dem Bajonettring den Sensor. Da dieser und die rückwärtige Linse des Objektivs empfindlich auf Staub reagieren, sollten Sie beim Objektivwechsel zügig, aber ohne Hektik vorgehen.

Dann bringen Sie den weißen Punkt auf dem Objektiv mit dem kleinen weißen Punkt an der linken Kameravorderseite auf gleiche Höhe und setzen das Objektiv so ein, dass es glatt auf dem Bajonett aufliegt. Nun drehen Sie das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn, bis es einrastet. Die Bewegung ist etwas schwergängig, aber wenden Sie niemals rohe Kraft an!

Abb. 2.5 Setzen Sie das Objektiv so an die Kamera, dass das Objektiv glatt auf dem Bajonett aufliegt und die weißen Punkte von Objektiv und Kamera-Objektivring einander gegenüberliegen. Dann drehen Sie das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn (von der Frontseite aus gesehen), bis es einrastet.

Abb. 2.6 Zum Fotografieren bereit ist alles, wenn der weiße Punkt auf der Oberseite des Objektivs mittig unter dem Nikon-Schriftzug (»auf zwölf Uhr«) eingerastet ist. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Kamera und Objektive immer mit einem Deckel schützen, wenn Sie nicht fotografieren.

Das 16 – 50 mm-Objektiv ist sehr kompakt gebaut – ein sogenanntes »Pancake«. Im Ruhezustand ist es eingefahren und muss zum Fotografieren erst entriegelt werden (wenn Sie die Kamera schon eingeschaltet haben, ist Ihnen vielleicht die entsprechende Meldung auf dem Kameradisplay aufgefallen). Dazu drehen Sie den äußeren Objektivring in Richtung der »16«. Zu Beginn bemerken Sie einen kleinen Widerstand, wenn Sie die »16« erreichen, rastet der Ring leicht ein (siehe Abb. 2.7 und 2.8). Damit ist das Objektiv betriebsbereit und mit 16 mm Brennweite auf den weitesten Bildwinkel eingestellt. Wenn Sie den Ring weiter in Richtung der 50 mm Brennweite drehen, wird der Bildwinkel enger, das Motiv wird vergrößert dargestellt.

Wenn Sie die Kamera nicht benutzen, sollten Sie das Objektiv wieder verriegeln, indem Sie den Objektivring entsprechend zurückdrehen (siehe Abb. 2.9).

Wenn Sie das Objektiv wieder abnehmen wollen, müssen Sie erst den Entriegelungsknopf (rechts unten neben dem Objektiv) drücken und dann das Objektiv im Uhrzeigersinn drehen (siehe Abb. 2.10). Setzen Sie entweder sofort ein neues Objektiv auf oder verschließen Sie das Bajonett ebenso wie das abgenommene Objektiv mit den entsprechenden Schutzkappen.

Abb. 2.7 Das Objektiv ist verschlossen. Drehen Sie es in Pfeilrichtung auf die »16«. Zu Beginn überwinden Sie einen leichten Widerstand, …

Abb. 2.8 … auf der »16« rastet das Objektiv dann ein und ist aufnahmebereit. Durch Drehen in Pfeilrichtung fahren Sie den Brennweitenbereich ab, vom Weitwinkel zum leichten Tele …

Abb. 2.9 … und zurück. Wenn Sie den Ring über die »16« hinaus bewegen bis zum weißen Punkt, verriegeln Sie das Objektiv wieder.

Abb. 2.10 Drücken Sie erst die Bajonettverriegelung und drehen dann das Objektiv im Uhrzeigersinn, um es abnehmen zu können.

Wie Sie zusätzlich Staubbefall von Sensor und Objektiv verhindern

Die Schutzkappen für das Bajonett von Kamera und Objektiv sollten Sie nicht offen herumliegen lassen. Der Staub, der sich unweigerlich darin sammelt, fällt beim nächsten Aufsetzen auf Kamera und Objektiv direkt auf den Sensor bzw. die Linse. Verschrauben Sie sie einfach ineinander – so kann kaum Staub eindringen und Sie schützen Sensor und Objektiv vor Verschmutzungen.

2.3Der Trageriemen

Zuletzt sollten Sie auch den mitgelieferten Trageriemen an Ihrer Kamera befestigen. Er hat mich schon manches Mal davor bewahrt, die Kamera auf den Boden fallen zu lassen.

Abb. 2.11 Nikon liefert einen Trageriemen mit, den Sie durch die Haltebügel am Kameragehäuse schlaufen.

2.4Der Akku

Der Akku EN EL 25 der Z 50 ist eine Neuentwicklung und leider zu keiner anderen Nikon-Kamera kompatibel. Diese Tatsache ist wohl der Kompaktheit der Kamera geschuldet, die einen besonders kleinen Akku nötig machte. Laden Sie den Akku vor der ersten Verwendung auf jeden Fall komplett auf (das dauert in etwa zwei Stunden – das Ende des Ladevorgangs erkennen Sie daran, dass die LED im Ladegerät nicht mehr blinkt).

Leider können Sie den Akku nur im Ladegerät aufladen und nicht in der Kamera. Wieviel Bilder Sie mit einer Akkuladung aufnehmen können, hängt sehr davon ab, wie oft Sie das Display in Anspruch nehmen. Rechnen Sie im Durchschnitt mit etwa 340 Aufnahmen pro Akkuladung. Behalten Sie die Batterieanzeige links unten im Kameradisplay im Auge.

Abb. 2.12 Der Akku der Z 50 – äußerst kompakt (Foto: Nikon)

Das Durchhaltevermögen des Akkus hängt auch von der Außentemperatur ab. Wenn es sehr kalt wird, sinkt es erheblich. Sollten Sie also lange bei Kälte fotografieren, empfiehlt es sich, einen zweiten Akku dabei zu haben, den Sie nah am Körper tragen sollten. Wenn Sie gern auf Reisen gehen, ausgiebig fotografieren oder filmen wollen, ist ein zweiter Akku ohnehin unerlässlich. Sparen Sie auch nicht, wenn Sie sich einen zweiten Akku zulegen: Das Original ist immer noch die beste Wahl.

Akkus verlieren übrigens einen Teil ihrer Ladung, wenn Sie sie nicht benutzen. Kontrollieren Sie also unbedingt den Ladezustand, bevor Sie auf Tour gehen, falls Sie die Kamera längere Zeit nicht eingesetzt haben. So vermeiden Sie unangenehme Überraschungen.

2.5Der schnelle Einstieg

Bevor Sie das erste Mal mit Ihrer Z 50 fotografieren, müssen Sie noch ein paar Einstellungen an der Kamera vornehmen.

Datum und Uhrzeit einstellen

Beim ersten Einschalten fragt die Kamera ein paar Dinge ab, etwa Datum und Uhrzeit. Beides richtig einzustellen ist sehr wichtig, weil Sie ihre Bilder meist chronologisch sortieren werden – ob in der Dateiverwaltung oder in einer Bildbearbeitung. Datum und Uhrzeit stellen Sie über den Multifunktionswähler auf der Kamerarückseite ein (die runde Wipptaste – Ihre Auswahl bestätigen Sie dann durch Drücken der »OK«-Taste in der Mitte). Das Display zeigt Ihnen per Pfeil, ob Sie den Wähler nach oben oder unten drücken oder seitwärts drücken sollen.

Denken Sie daran, die Zeit Ihrer Kamera umzustellen

Denken Sie bei Umstellung auf Sommer-/Winterzeit oder auf Reisen in andere Zeitzonen immer daran, dass Datum und Uhrzeit wertvolle Informationen für die spätere Verwaltung Ihrer Bilder sind.

Dioptrienausgleich im Sucher

Sollten Sie eine Brille tragen und diese beim Blick durch den Sucher abnehmen, sollten Sie das über das Dioptrien-Rad rechts vom Sucher kompensieren( +3 bis -3 Dioptrien). Fotografieren Sie mit Brille, belassen Sie es bei der Grundeinstellung. Machen Sie sich anfangs auf jeden Fall kurz die Mühe, durch den Sucher zu schauen und das Dioptrien-Rad so weit zu drehen, bis das Sucherbild Ihnen am schärfsten erscheint.

Erste Bilder im Automatikmodus

Jetzt ist es aber so weit: Den ersten Fotos steht nichts mehr im Wege. Achten Sie darauf, dass der Foto-/Film-Wähler auf der rechten Oberseite der Kamera auf den Fotomodus eingestellt ist. Dann drehen Sie das Funktionswählrad auf die Auto-Einstellung (mit dem grünen Kamerasymbol). Nun können Sie einfach fotografieren, den Rest übernimmt vorerst einmal die Kamera.

Abb. 2.13 Funktionswählrad auf »AUTO«, Foto-/Film-Wähler auf Foto-Modus – mit diesen Einstellungen können Sie loslegen.

Scharfstellen und Auslösen

Wenn Sie den Auslöser betätigen, spüren Sie zwei Druckpunkte: beim ersten stellt die Z 50 stellt automatisch auf das scharf, was ihr wichtig erscheint. Wo das ist, erkennen sie an den Rechtecken, die die Kamera auf dem Motiv platziert (im Sucher oder auf dem Display auf der Kamerarückseite). Wenn das Rechteck von Rot auf Grün wechselt und ein kurzer Doppelton erklingt, hat die Kamera scharfgestellt. Nun betätigen Sie den Auslöser bis zum zweiten Druckpunkt, um Ihr Bild zu machen.

Alternativ können Sie auf dem Kameradisplay auch auf die Stelle des Bildes tippen, auf die Sie scharfstellen wollen. Hier gibt es allerdings nur einen Druckpunkt und die Kamera löst standardmäßig sofort aus. Wenn Sie dieses Verhalten ändern möchten, tippen Sie auf das Kästchen mit dem Handysmbol links oben im Display.

Drei Optionen sind möglich:

Motivauswahl und Auslöser/AF

Ein – per Fingertipp scharfstellen und auslösen (Standard, wie im Bild zu sehen)

Motivauswahl

Ein – per Fingertipp nur scharfstellen

Motivauswahl und Auslöser/AF

Aus – nichts, also weder scharfstellen noch auslösen

Bilder auf Kameradisplay betrachten

Anschließend können Sie Ihr Bild auf dem Kameradisplay betrachten. Dazu müssen Sie nur die Wiedergabe-Taste auf der Rückseite der Kamera rechts unten drücken. Durch mehrere Bilder blättern Sie, indem Sie den Multifunktionswähler (die runde Wipptaste rechts vom Kameradisplay) rechts oder links andrücken. Sie löschen einzelne Bilder, indem Sie, während Sie das jeweilige Bild auf dem Monitor haben, zweimal kurz nacheinander die Papierkorb-Taste drücken. Sie finden die Papierkorb-Taste gleich neben der Wiedergabe-Taste. Aber löschen Sie erstmal nicht zu viel – es passen schon genug Bilder auf Ihre SD-Karte (genauer gesagt: 730, wenn Sie im Raw-Format fotografieren, wobei jede Datei zwischen 25 und 30 MB groß ist).

Zugegeben, das alles ist noch eine sehr rudimentäre Art des Fotografierens, und bei komplizierten Motiven oder kritischen Lichtsituationen stößt die Vollautomatik der Kamera schnell an ihre Grenzen. Aber Sie stehen ja auch noch am Anfang. Ein erstes Gefühl für die Kamera haben Sie jetzt bekommen, und die Z 50 bietet weitaus mehr, als Sie bis hierhin gesehen haben. Sobald Sie die Kamera etwas besser kennengelernt haben, werden Sie anspruchsvoller und kreativer fotografieren.

Das Handbuch zur Kamera

Dieses Buch soll Ihnen einen kurzweiligen Einstieg in das Fotografieren mit der Z 50 geben. Ich stelle Ihnen die in meinen Augen wichtigsten Techniken und Funktionen der Kamera vor. Mir geht es nicht darum, jedes Detail jeder Funktion ausführlich zu erörtern, denn schließlich wollen Sie schnell anfangen zu fotografieren. Wenn Sie jedoch in die Tiefen der Z 50 hinabsteigen möchten, sollten Sie sich das ausführlichere Referenzhandbuch herunterladen unter

https://downloadcenter.nikonimglib.com/de/products/526/Z_50.html

Unter diesem Link finden Sie die durchsuchbare Webversion:

https://onlinemanual.nikonimglib.com/z50/en/

Das Referenzhandbuch hat Nikon nicht ins Deutsche übersetzt.

Unter

https://downloadcenter.nikonimglib.com/de/products/526/Z_50.html

finden Sie auch die PDF-Version des kleinen Handbuchs, das Ihrer Kamera beiliegt.

Sie können beide Handbücher auch über Ihr Smartphone lesen. Dazu bietet Nikon die App Manual Viewer2. Mit ihr laden Sie einfach die Anleitungen herunter und können sie dann jederzeit auch offline lesen.

Abb. 2.14 Mit der App »Manual Viewer2« können Sie die Handbücher von Nikon-Kameras und anderen Nikon-Produkten kostenlos herunterladen und bequem auf Ihrem Smartphone oder Tablet lesen.

Tour 1: Botanische Gärten

Wenn Sie jetzt Lust verspüren, einfach schon mal loszulegen, empfehle ich Ihnen, einen Nachmittag auf Tour zu gehen, etwa in einen botanischen Garten. Dort herrschen tagsüber in der Regel gute Lichtverhältnisse. Fotografieren Sie Blumen, Kakteen und Strukturen in Blättern, z. B. in Farnen oder Palmen. All das sind Motive, die stillhalten, farbenfroh und damit unproblematisch zu fotografieren sind. In manchen botanischen Gärten gibt es auch Tiere, wie etwa Schildkröten oder Schmetterlinge. Wagen Sie sich ruhig auch einmal an diese Motive. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, haben Sie umso mehr einen Grund, dieses Buch weiter zu studieren und mehr Zeit mit Ihrer Kamera zu verbringen.

Mit der Kamera von der Kälte in die Wärme (und zurück)

In Gewächshäusern herrscht oft feucht-tropische Hitze. Vor allem wenn Sie in der kalten Jahreszeit zuvor draußen fotografiert haben und Ihre Kamera entsprechend ausgekühlt ist, wird sie beim Betreten des Gewächshauses kräftig beschlagen. Samt Objektiv – Sie können also erstmal nicht fotografieren. (In meinem Fall beschlug sogar das Fenster des Suchers, wodurch die Kamera glaubte, ich würde hindurchschauen, und – folgerichtig – das Kameradisplay abschaltete.) Dann ist es das Beste, abzuwarten, die Kamera nur leicht abzutupfen und die Frontlinse des Objektivs gegen Ende mit einem optischen Putztuch (etwa Mikrofaser) vorsichtig, d. h. nur unter ganz leichtem Druck, abzuwischen. Wenn die Kamera wieder trocken und Objektiv und Sucher wieder klar sind, können Sie weiterfotografieren.

Der gleiche Effekt– nur nicht so stark – tritt auf, wenn Sie vom Warmen ins Kalte kommen. Am besten ist es in beiden Fällen, die Kamera erstmal in einer verschlossenen Tasche zu lassen, damit sie sich langsam akklimatisieren kann.

| DX 16 – 50 | 31,5 mm | 1/125 s | f/5.6 | ISO 1000

| DX 16 – 50 | 22,5 mm | 1/100 s | f/5 | ISO 1000

| DX 16 – 50 | 45 mm | 1/125 s | f/6 | ISO 1000

| DX 16 – 50 | 23 mm | 1/80 s | f/4.5 | ISO 1000

3

Die Bedienung der Z 50

Abb. 3.1 Haltestellen-Architektur | DX 16 – 50 | 31 mm | 1/1000 s | f/18 | ISO 640

Fotografie ist eine technikaffine Kunstform. 1826 entstand das erste, noch reichlich verschwommene Foto eines Hauses im französischen Ort Le Gras, aufgenommen von Joseph Nicéphore Niépce. Acht Stunden betrug damals die Belichtungszeit für den »Film«, eine Schicht aus lichtempfindlichem Asphalt, die mit Lavendelöl fixiert wurde. Die Kamera bestand aus nicht viel mehr als aus einem Kasten mit einem Loch und einer Linse darin. Seitdem hat die Fotografie eine rasante technologische Entwicklung durchgemacht. Heute sind wir bei höchst leistungsfähigen Kamerasensoren wie dem Ihrer Z 50 angekommen. Wie dieser und andere in der Z 50 eingesetzte Technologien funktionieren, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Abb. 3.2