Nimue Alban: Operation Arche - David Weber - E-Book

Nimue Alban: Operation Arche E-Book

David Weber

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Beschreibung

Die Erde und alle Kolonien der Menschheit stehen vor der Vernichtung durch die außerirdische Spezies. Die Menschen starten eine letzte Rettungsaktion: Operation Arche. Diese Expedition soll eine neue Zivilisation aufbauen, auf einer extrem entlegenen Welt. Die Operation fordert zahlreiche Verluste, darunter auch Lieutenant Commander Nimue Alban.

Doch für Nimue Alban ist der Tod nicht das Ende. 800 Jahre später wacht sie auf der Zielwelt wieder auf - in einem künstlichen Körper. Und sie hat eine Mission: die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren ...

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Seitenzahl: 737

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David Weber

OPERATIONARCHE

Aus dem Amerikanischen vonUlf Ritgen

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Deutsche Erstausgabe

Für die Originalausgabe:

© 2007 by David Weber

Titel der Originalausgabe: »Off Armageddon Reef« (Teil 1)

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2008/2014 by Bastei Lübbe AG, Köln

This work was negotiated through Literary Agency

Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen,

on behalf of St. Martin's Press, L. L. C.

Lektorat: Uwe Vöhl / Ruggero Leò

Titelillustration: Fred Gambino / Agentur Schlück

Umschlaggestaltung: Tanja Østlyngen

E-Book-Produktion: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN: 978-3-8387-0986-4

Sie finden uns im Internet unterwww.luebbe.de

Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

Für Fred Saberhagen, dessen Werke mir ‒ und so vielen anderen ‒ so viel Freude bereitet haben. Es ist immer schön festzustellen, dass jemand, dessen Werke man so sehr liebt, ein noch viel liebenswürdigerer Mensch ist.

Und …

Für Sharon, die mich liebt, die meinen verrückten Zeitplan erträgt, die mir immer dabei hilft, im Kopf zu behalten, welcher Tag welchen Monats gerade ist, die praktisch alles über das Schwimmen weiß, was es nur zu wissen gibt, und die mir des Öfteren Vorschläge für eine oder zwei Szenen unterbreitet hat, die ganz besonders auf die Tränendrüsen drücken.

Womit ich nicht sagen will, dass sie es dieses Mal getan hat.

Oh nein, wirklich nicht!

Ich liebe Dich.

02. Juli 2378

Crestwells Star, HD 63077 A

Terra-Föderation

»Captain auf die Brücke! Captain auf die Brücke!«

Captain Mateus Fofão rollte sich aus der Koje, als die drängende Stimme des wachhabenden Offiziers aus dem Intercom plärrte, immer wieder übertönt durch das schrille Heulen des Gefechtsalarms. Bevor er auch nur die Augen ganz geöffnet hatte, berührten die nackten Füße des Captains schon das Deck, und er griff bereits nach dem Kom, das stets auf seinem Nachttisch lag. Er brauchte nicht hinzuschauen, um den roten Knopf für die Vorrangschaltung zu finden.

»Brücke.« Fast sofort kam die Antwort, eine tonlose Stimme, der deutlich anzuhören war, dass sie nur dank langem, ausgiebigem Training nicht in Panik verfiel.

»Chief Kuznetzov, hier spricht der Captain«, sagte Fofão nur knapp. »Geben Sie mir Lieutenant Henderson.«

»Aye, Sir!«

Kurz herrschte Schweigen, dann hörte Fofão eine andere Stimme.

»Offizier vom Dienst«, meldete sich eine Frau.

»Sags mir, Gabby«, sagte Fofão mit schroffer Stimme.

»Bogies1, Skipper.« Lieutenant Gabriela Henderson, die Taktische Offizierin des schweren Kreuzers, hatte diese Wache übernommen, und ihre üblicherweise ruhige Altstimme klang jetzt rau und angespannt. »Jede Menge Bogies. Sind in zwölf Lichtminuten Entfernung gerade eben aus dem Hyperraum gekommen, und jetzt steuern sie mit mehr als vierhundert G auf das Systeminnere zu.«

Fofãos Kiefer mahlten. Vierhundert G lag mehr als zwanzig Prozent oberhalb dessen, was selbst die besten Kompensatoren der Föderation aufzufangen vermochten. Was wiederum schlüssig belegte, dass, wer auch immer diese Fremden waren, sie nicht der Föderation angehörten.

»Abschätzung der Truppenstärke?«, fragte er nach.

»Noch nicht abgeschlossen, Sir«, gab Henderson sofort zurück. »Bislang wurden mehr als siebzig gemeldet.«

Fofão verzog das Gesicht.

»Also gut.« Er war selbst erstaunt, wie ruhig seine Stimme klang. »Protokoll für den Erstkontakt implementieren, dazu die Protokolle ›Fernglas‹ und ›Wachmann‹. Dann bringen Sie uns auf Alarmstufe Vier. Sorgen Sie dafür, dass die Governeurin über alles informiert wird und sagen Sie ihr, dass ich ›Code Alpha‹ verhänge.«

»Aye, aye, Sir!«

»Ich bin in fünf Minuten auf der Brücke«, fuhr Fofão fort, während sich die Tür seiner Schlafkabine öffnete und mit großen Sprüngen sein Steward mit der Uniform hereinkam. »Starten Sie weitere Aufklärer-Drohnen in Richtung unserer Besucher.«

»Aye, aye, Sir.«

»Wir sehen uns gleich«, sagte Fofão. Dann deaktivierte er das Kom und drehte sich zur Seite, damit sein kalkbleicher Steward ihm in die Uniformjacke helfen konnte.

Tatsächlich erreichte Mateus Fofão das Kommandodeck des Terran Federation Navy Ship Swiftsure in sogar etwas weniger als fünf Minuten.

Es gelang ihm gerade noch rechtzeitig, sich so weit zurückzuhalten, dass er nur mit forschem, zügigen Schritt aus dem Fahrstuhl trat, der ihn auf die Brücke gebracht hatte, doch sein Blick war augenblicklich ganz auf den Haupt-Taktikschirm gerichtet, und sofort presste er angespannt die Lippen aufeinander. Die unbekannten Schiffe waren als bedrohliche, rubinrote Punkte zu erkennen, sie steuerten geradewegs auf den GO-Primärstern und die blauweiße Murmel zu, als die der vierte Planet dieses Systems auf dem Schirm stand.

»Captain auf der Brücke!«, verkündete Chief Kuznetzov, doch mit einer Handbewegung bedeutete Fofão allen, wieder in ihren Sesseln Platz zu nehmen.

»Weitermachen«, sagte er knapp, und fast alle kamen seiner Aufforderung nach. Nur Lieutenant Henderson nicht. Sie erhob sich aus dem Sessel des Kommandanten im Zentrum der Brücke; ihre Erleichterung darüber, dass Fofão sie jetzt ablöste, war ihr deutlich anzusehen.

Er nickte ihr zu, trat an ihr vorbei und nahm in dem Sessel Platz.

»Der Captain hat das Kommando«, erklärte er förmlich, dann blickte er zu Henderson hinüber, die immer noch neben ihm stand. »Treffen von denen irgendwelche Nachrichten ein?«

»Nein, Sir. Wenn die in dem Augenblick, da sie aus dem Hyperraum gekommen sind, eine Übertragung gestartet hätten, dann hätten wir von denen vor …« ‒ sie warf einen Blick auf die digitale Zeitanzeige ‒ »… ungefähr zwei Minuten etwas hören müssen. Haben wir aber nicht.«

Fofão nickte. Nachdem er gesehen hatte, wie schnell sich diese Wolke aus roten Markierungen ausbreitete, wunderte ihn das tatsächlich nicht im Geringsten.

»Haben wir neue Daten über deren Truppenstärke?«, fragte er dann.

»Abschätzung liegt bei mindestens fünfundachtzig Schiffen«, gab Henderson zurück. »Bisher haben wir noch keine Anzeichen dafür, dass sie Kampfjäger ausgeschleust hätten.«

Wieder nickte Fofão, und nun verspürte er diese sonderbare Anspannung, die den ganzen Körper erfasste und beinahe schon wieder eine eigene Form der Ruhe darstellte. Es war die Ruhe eines Mannes, der sich gerade jetzt genau der Katastrophe gegenübersah, für die er jahrelang geplant hatte, für die er ausgebildet worden war, und doch hatte er niemals damit gerechnet, jemals tatsächlich mit ihr konfrontiert zu werden.

»›Wachmann‹?«, fragte er nur.

»Ist implementiert, Sir«, erwiderte Henderson. »Die Antelope ist vor zwei Minuten zur Hypergrenze aufgebrochen.«

»›Fernglas‹?«

»Aktiviert, Sir.«

Das ist ja wenigstens etwas, sagte eine leise Stimme in Fofãos Hinterkopf.

Die TFNS Antelope war ein winziges, völlig unbewaffnetes und sehr schnelles Kurierschiff. Crestwells World war der fortgeschrittenste Kolonialposten der Föderation, fünfzig Lichtjahre von Sol entfernt, zu neu und noch zu spärlich besiedelt, um schon über ein HyperCom zu verfügen. Damit blieb nur noch die Möglichkeit, Kurierschiffe einzusetzen, und im Augenblick bestand die einzige Aufgabe der Antelope darin, mit höchstmöglicher Geschwindigkeit in Richtung Sol zu flüchten ‒ mit der Botschaft, dass es tatsächlich zu ›Code Alpha‹ gekommen war.

›Fernglas‹ war der Codename für das Netz von Überwachungssatelliten, das sich rings um die Peripherie der Hypergrenze dieses Sternensystems erstreckte. Sie waren vollständig passiv und praktisch unmöglich zu orten (so hoffte man wenigstens). Sie waren dort auch nicht stationiert, damit die Swiftsure von ihnen würde profitieren können. Die Daten, die diese Satelliten aufnahmen wurden an die Antelope weitergeleitet, um sichergehen zu können, dass sie über ausgiebige, vollständige Taktik-Aufzeichnungen verfügte, wenn sie in den Hyperraum eintrat. Und die gleichen Informationen wurden auch an das Schwesternschiff der Antelope übertragen, die TFNS Gazelle, die sich getarnt im Orbit des Gasriesen am äußersten Rand des Systems verbarg.

Ihre Aufgabe bestand darin, dort ‒ wenn es nur irgendwie möglich war ‒ bis zum Ende verborgen zu bleiben, um dann Terra Bericht zu erstatten.

Und es ist auch gut so, dass die da draußen ist, dachte Fofão grimmig, weil wir nämlich ganz bestimmt keine Berichte mehr werden erstatten können.

»Schiffsstatus?«, fragte er dann.

»Sämtliche Waffensysteme sind auf Alarmstufe Vier eingestellt, Sir. Der Maschinenleitstand meldet sämtliche Gefechtsstationen bemannt und einsatzbereit, und Normalraum- und Hyperraum-Antriebe können jederzeit auf Ruderbefehle reagieren.«

»Sehr gut.« Fofão deutete auf den Posten, den Henderson üblicherweise einnahm, und schaute dem Lieutenant hinterher, als sie hinüberging. Dann atmete er tief durch und drückte einen Knopf auf der Armlehne des Kommandantensessels.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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