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Emotionen sind wesentliche Zusatzenergien, die die Evolution uns zur Verfügung gestellt hat. Diese Energien klug zu nutzen, ist Emotionale Intelligenz. Dabei sind bestimmte NLP-Techniken ein hervorragendes Werkzeug. Diese Techniken sind Gegenstand des vorliegenden Buches. Mit zahlreichen Anwendungen und Fallbeispielen aus dem täglichen Alltagsleben bietet das Buch dem Leser eine optimale Trainingsanleitung zum Selbstcoaching, um Macht über seine Emotionen zu erlangen.
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Seitenzahl: 95
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Für Dagmar, in Liebe.
Vorwort
Einleitung: Das NLP-Modell
Die Macht der Emotionen
Die Basisstrategie des Emotionssystems
NLP-Formate zur Umformung der Basisstrategie
Formate zur Modifikation der Self-map und Emotionsgleichung
Format1: Modifikation der Self-map
Format2: Das Metamodell der Sprache
Format3: Kontext-Reframing
Format4: Bedeutungs-Reframing
Formate zur Modifikation des inneren Dialogs
Format5: Umgang mit schnellen verwirrenden Bildfolgen
Format6: Entmachtung negativer innerer Bilder
Format7: Entmachtung negativer innerer Stimmen
Format8: Umgang mit negativen Körpergefühlen
Formate zur Modifikation der grundlegenden negativen Emotionen
Format9: Angst
Format10: Ärger
Format11: Trauer
Format12: Ekel
Format13: Scham und Schuld
Format14: Positive Prägung
Ressource-Anker
Format15: Außenwahrnehmung
Format16: Innenwahrnehmung
Format17: Moment of Excellence
Format18: Moment of Importance
Format19: Collapsing Anchors
Format20: Chaining Anchors
Format21: Stacking Anchors
Format22: Sliding Anchors
Format23: Mentor-Modell
Format24: Core-Transformation
Träum ich oder wach ich?
Format25: Reflexionstechnik
Anhang: Schlagworte
Literatur
Lieber Leser!
In meinem Buch „Optimales NLP – Optimierungsprinzipien der Neurolinguistischen Programmierung“ habe ich als drittes Optimierungsprinzip formuliert: „Optimales NLP nutzt die Macht der Emotionen!“ Emotionen sind wichtige Zusatzenergien, die die Evolution unserem Biocomputer zur Verfügung gestellt hat. Diese Energien klug zu nutzen, ist „Emotionale Intelligenz“. Dabei sind bestimmte NLP-Techniken ein hervorragendes Hilfsmittel. Dieses Buch hat das Ziel, Dich im Gebrauch dieser Techniken zu trainieren, und dadurch die Macht über Deine Emotionen zu erlangen. Wie das genau funktioniert, werde ich im Verlauf dieses Buches erklären. Also wünsche ich Dir diesmal:
Viel Spaß und Erfolg beim Training Deiner Emotionalen Intelligenz!
NLP ist ein Modell unseres subjektiven Erlebens, das in den siebziger Jahren durch die Analyse erfolgreicher Psychotherapeuten entwickelt wurde. Es wird heute in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, wie Gesundheit, Kommunikation, Stressmanagement, Partnerschaft u.a. zur Selbstanalyse angewendet. Beim NLP werden kognitive und emotionale Vorgänge beschrieben, die sich als Konsequenz der visuellen, auditiven, haptischen etc. Sinneserfahrungen zu einem persönlichen Programm der Weltdeutung, der Handlungsmöglichkeiten und der gefühlsmäßigen Reaktionen verfestigt haben. Diese Einstellungen können - sofern gewollt - mithilfe von NLP-Methoden verändert werden.
Das NLP-Modell
Entwickler: Richard Bandler, John Grinder
Modell Gegenstand: Subjektive Erfahrung
Modell Elemente:
Sinnesmodalitäten V A K O G
(Auch Repräsentationssysteme genannt:
Visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch)
Indizes
e-für externe Signale
i -für interne Signale
er-für erinnerte Signale
k – für konstruierte Signale
d -für digitales auditives Erleben (Worte)
t – für rein tonales auditives Erleben
Vk=visuell konstruiert
Ver=visuell erinnert
Ak=auditiv konstruiert
Aer=auditiv erinnert
Kk=kinästhetisch konstruiert
Ker=kinästhetisch erinnert
(analog für O und G)
Aid=innerer Dialog
Bei K noch
K+
K-
Submodalitäten
von V: Helligkeit, SW/Farbe, Entfernung, Größe, Ort, Focus, Kontrast, 3D, Film, Anzahl Bilder, Transparenz, assoziiert/dissoziiert, Rahmen, Form, Proportion etc.
von A: Ort, Richtung, Lautstärke, Tonalität, Bewegung, Timbre, Rhythmus, Dauer, Tempo, Stimme etc.
von K: Ort, Größe, Form, Intensität, Bewegung, Dauer, Hitze, Gewicht, Stetigkeit etc.
von O: Intensität, Richtung, Ort, angenehm/unangenehm, kampferartig, moschusartig, blumig, faulig etc.
von G: Intensität, süß, sauer, salzig, bitter, würzig, scharf etc.
Verknüpfungen
→
folgt auf (Konsekution)
⇔
Wechselwirkung/Zyklus
/
gleichzeitig (Synästhesie)
Mithilfe dieser Modellelemente lassen sich nun
NLP-Programme – kurz Strategien genannt – definieren.
Dazu wird die subjektive Erfahrung einer Situation in eine Abfolge von Repräsentationen zerlegt, wobei jeweils nur die Repräsentationssysteme mit der höchsten Verhaltensrelevanz (Primärkontrolle) notiert werden.
Beispiele: (-) schlechte/ineffiziente Strategie
(+) gute / effiziente Strategie
1. Rechtschreibung
(1): Hören des Wortes
(2): Innerliches Nachsprechen
(3): Konstruktion des Wortes
(4): Gutes/schlechtes Gefühl
(5): Hinschreiben
(1): Hören des Wortes
(2): Scharfes erinnertes Wortbild
(3): Gutes Gefühl
(4): Abschreiben
Abbildung 1
(Buchstabier-TOTE=Test, Operate, Test, Exit)
2. Bestellung in einem Restaurant
(1): Lesen der Speisekarte
(2): „Was nehmen Andere? Nein! Denke selber!“
(3): Schlechtes Gefühl
(4): „Nimm irgendwas!“
(5): Bestellung
(1): Lesen der Speisekarte
(2): Gericht, groß, in Farbe
(3): Probeschmecken
(4): Match/Mismatch
(5): Bestellung
Abbildung2
(Bestellstrategie im Zeitverlauf)
3. Konfrontation mit einer Maus
(1) Sehen der Maus
(2) Innerer Horrorfilm
(3) Panik
(4) Flucht
(1) Sehen der Maus
(2) „Oh eine Maus!“
(3) Emotional ausgeglichen
(4) Exit
Der Sinn von NLP besteht darin,
(-)-Strategien in (+)-Strategien zu verwandeln.
Dazu dienen die NLP-Formate.
Diese beinhalten die folgende Standard-Vorgehensweise:
Auspacken der (-)-Strategie
Design der (+)-Strategie
Installation der (+)-Strategie
Diese Vorgehensweise führt von unbewusster Inkompetenz über bewusste Inkompetenz zu bewusster Kompetenz und schließlich zu unbewusster Kompetenz. Es stellt sich jetzt natürlich die entscheidende Frage: „ Wie bekomme ich die (+)-Strategie installiert?“ Betrachten wir dazu die 3 Beispiele:
Beispiel 1 : Installation einer effizienten Rechtschreibungsstrategie:
Wo siehst Du Bilder? Stell Dir einen Freund oder Dein Haustier, Deine Wohnung, Dein Auto u.a vor! Wo genau siehst Du diese Bilder? Fange dann zunächst mit einfachen Worten an zu üben. Schreibe sie auf eine Karte und schließe dann die Augen bis Du davon eine klares internes Nachbild siehst (Ver ). Dann schreibe das Wort davon ab und speicher es in Deiner Erinnerung! Gehe zu immer komplizierteren Wörtern über! Wenn Du ein Wort nicht kennst, schlage es nach!
Beispiel2: Installation eine effizienten Bestellstrategie:
Betrachte die Schritte der (+)-Strategie. Schritte wiederholen, bis die neue Strategie sitzt. Auf mindestens 3 weitere Situationen anwenden (Generalisierung)!
Beispiel3: Installation einer Angstbewältigungsstrategie:
Falls Du Ängste vor Mäusen, Spinnen, Aufzügen, Höhen u.a. hast, siehst Du in der Situation nicht mehr das, was ist (Ve), sondern einen inneren Horrorfilm. Im Beispiel ist eine Mäusephobie dargestellt. Der Zyklus Vk⇔K-- wird auch innerhalb der Verhaltenstherapie „Teufelskreis der Angst“ genannt. Dieser startet ab einem kritischen Punkt (z.B. in einer gewissen Entfernung von der Maus). Die Auflösung/Installation geschieht wie folgt:
Stell Dir vor, Du sitzt im Kino und blickst auf die leere Leinwand!
Trete nun aus Deinem Körper heraus und begebe Dich nach oben in den Vorführraum! Du siehst Dich von dort unten im Saal sitzen und Du siehst auch die leere Leinwand (
Doppelte Dissoziation
).
Nun beginnt der Horrorfilm auf der Leinwand zu laufen. Du siehst im Vorführraum, wie Du Dir unten im Saal ansiehst, wie Du im Film die vorgestellten Schrecken bis zum schlimmsten Punkt erlebst. Hier stoppt der Film und wird zum Standbild. Der Film ist in schwarzweiß.
Nun gehst Du zurück in Deinen Körper im Saal und dann in den Film in Dein Film-Ich in das Standbild (
Reassoziation
)!
Jetzt spürst Du, wie der Film mit Dir zurückläuft und zwar sehr schnell (ca. 1,5 sek.) und in Farbe bis zum kritischen Punkt und davor in Sicherheit.
Wiederhole die Prozedur so oft, bis Du sicher bist, dass der
Rückwärtslauf
fest an den Horrorfilm gekoppelt ist. Du bist dann nicht mehr in der Lage, den ursprünglichen angstauslösenden Horrorfilm zu sehen.
Wir haben es im letzten Beispiel also schon mit einer etwas raffinierteren Installationstechnik zu tun. In meinem Buch „Optimales NLP“ habe ich diese Techniken und ihre Optimierung ausführlich beschrieben und mittels 50 NLP-Formate für den Gebrauch im täglichen Alltagsleben dargestellt.
Im Gegensatz zu einem Roboter-Computer (immer cool) ist unser Bio-Computer zu Emotionen fähig. In dem vorangegangenen Kapitel sind Dir diese als K
-
und K
+
begegnet. In diesem Kapitel beziehe ich mich in erster Linie auf die Ergebnisse der beiden Emotionsforscher Richard Graf und Sean Webb (Literatur 10, 14).
K
-
:
Ich biege in meinem Auto gedankenverloren in die Seitenstraße ein. Ich merke das der Wagen hinten wegrutscht. Angst schießt in meinen Körper. Ich nehme das Gas weg und bin hellwach und aufmerksam.
Ich versuche den Kabelsalat zu entwirren. Ärger steigt in mir auf und ich schmeiße die Rolle erstmal in die Ecke.
Ich verabschiede mich von der Liebsten am Bahnhof. Tränen schießen mir in die Augen und Traurigkeit steigt in mir auf.
Ich stecke mir eine Handvoll Nüsse in den Mund. Ich spüre den ekeligen bitteren Geschmack. Sofort spucke ich im hohen Bogen alles aus.
Aus Versehen trete ich meiner Katze auf den Schwanz. Sie schreit vor Schmerz. Ich fühle mich schuldig und gebe ihr ein Leckerchen. Meine Nachbarn sehen, wie ich vergeblich versuche einzuparken. Sie lachen und ich schäme mich.
6 grundlegende Energien: Angst, Ärger, Trauer, Ekel, Scham, Schuld. Ähnlich wie in der Farbenlehre sind das die Grundfarben, aus denen sich die anderen „negativen“ Emotionen zusammensetzen. So setzt sich beispielsweise Enttäuschung aus Ärger und Trauer zusammen. Wie aus dem Namen „Emotion“ schon hervorgeht, haben wir es hierbei mit Zusatzenergien zu tun, die im Bedarfsfall aktiviert werden und Dich zu etwas bewegen wollen.
K
+
:
Auf der (+)-Seite erhalten wir dementsprechend:
Wobei es auch hierbei eine Vielzahl von unterschiedlichen Mixturen und damit Namen gibt.
Wir können auf einer Skala von 1-10 einen funktionalen (4-7) und einen dysfunktionalen (1-3 und 8-10) Bereich der Stärke einer Emotion unterscheiden. Diese können dann wiederum verschiedene Bezeichnungen haben z.B. bei Angst: Leichtsinn, Achtsamkeit, Panik .
Wir verfügen über zwei unterschiedliche Entscheidungssysteme, das Kognitions- und das Emotionssystem. Beide arbeiten parallel, weitgehend autonom und kommen zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf Basis unterschiedlicher Gedächtnissysteme zu unterschiedlichen Entscheidungen. Gleichzeitig interagieren die beiden Systeme miteinander, wodurch sie eher wie ein monolitisches System erscheinen.
Die sensorische Informationen werden im Thalamus zusammengeführt. Der Thalamus doppelt die sensorische Wahrnehmung und leitet sie an beide Entscheidungssysteme weiter. Das evolutionär ältere Emotionssystem erhält weniger und gröbere, das Kognitionssystem mehr und differenziertere sensorische Informationen.
Beide Systeme verleihen dann parallel und weitgehend unabhängig voneinander der sensorischen Information eine Bedeutung. Da die Systeme unabhängig voneinander arbeiten, kann die Bedeutung, die einem Vorgang beigemessen wird unterschiedlich ausfallen. So wird erklärbar, warum wir in der Dämmerung vor einer Schlange wegspringen, um zeitlich später zu erkennen, dass es nur ein Zweig war, auf den wir getreten sind. Das ist keine Verwechslung, sondern es ist das Ergebnis der unterschiedlichen Verarbeitung im Emotions- und Kognitionssystem.
Das Emotionssstem arbeitet schnell, mühelos, ist dem Bewussten nicht zugänglich, non-verbal und sein Wahrnehmungsfokus ist eher umfassend. Es analysiert ununterbrochen unsere gegenwärtige Erfahrung
[V A K O G]ie
und hält Ausschau nach potentiellen Bedrohungen. In diesem Scanning-Prozess stellt sich jetzt aber natürlich die Frage: „Wer genau wird bedroht? Wer oder was muss geschützt werden?“ Die Antwort dazu liefert uns die folgende Abbildung, die ich aus dem hervorragende Buch „Mind Hacking Happiness“ von Sean Webb entnommen habe:
Abbildung3
({self}-map)
Unser Biocomputer analysiert dazu eine Datei, die wir nach Sean Webb „{self}-map“ nennen wollen. Die geschweiften Klammern sind aus der Mengentheorie entnommen und sollen andeuten, dass es sich dabei um eine Menge/Ansammlung handelt. Eine Ansammlung von allem, mit dem Du Dich gerade identifizierst und Dir zugehörig betrachtest: Dein Körper, Deine Kinder, Dein Partner, alle Menschen, die Dir nahestehen, Dein Glauben, Deine Werte, Deine Ideen, Deine Hobbys/Vorlieben, Deine Teile, Deine Lebensgeschichte, Deine Fähigkeiten, Deine Besitztümer, Deine Leistungen, Deine Projekte usw.
Anbei ein Ausschnitt einer Skizze von einer meiner ehemaligen {self}-maps: