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Saskia Kruse

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Beschreibung

Clemens saß auf seinem Bürostuhl und ließ den soeben zur Hälfte gelesenen Zettel hektisch unter der Ablage verschwinden. Er war kreidebleich, ihm war übel, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn ...

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Saskia Kruse

Oh du fröhliche ...

Ein kleiner Weihnachtsthriller

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Oh du fröhliche ...

Clemens saß auf seinem Bürostuhl und ließ den soeben zur Hälfte gelesenen Zettel hektisch unter der Ablage verschwinden. Er war kreidebleich, ihm war übel, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Seine schlechte Verfassung war wohl sehr offenkundig, da Dirk, der soeben zur Tür des gemeinsamen Büros hereinkam, abrupt stehen blieb und mit einem besorgten Blick fragte: »Clemens, alles klar? Du siehst verdammt beschissen aus. Eben war doch noch alles OK.«

Vor ein paar Minuten hatte Dirk das Büro kurz verlassen, nachdem er Clemens gefragt hatte, ob dieser schon das heutige erste Türchen des Adventskalenders geöffnet hatte. Mit dem Vermerk, dass bei ihm ein ganz köstliches Nussplätzchen drin gewesen sei. Daraufhin war Clemens erst wieder sein Adventskalender eingefallen, den er ziemlich weit abseits in die Ecke des Büros verdrängt hatte. Eigentlich fand er so etwas für erwachsene Menschen recht albern, aber die komplette Belegschaft hatte dieses Jahr Adventskalender bekommen, die liebevoll von den Betreuerinnen und Kindern der firmeninternen Kindertagesstätte gebastelt und bestückt worden sind.

»Nein ... ja ...«, stammelte der Angesprochene unbeholfen vor sich hin. »Ach, ich glaube, mir ist das Mittagessen heute nicht so gut bekommen. Liegt mir irgendwie schwer im Magen«, setzte er eilig hinzu.

»Ein Grund, warum ich nur noch selten hier in der Kantine esse. Alles zu fettig«, entgegnete Dirk grinsend, während er sich an seinem Schreibtisch niederließ. »Lass dir doch draußen noch schnell etwas frischen Wind um die Nase wehen«, setzte er aufmunternd hinzu.

»Das ist keine schlechte Idee«, murmelte Clemens, schnappte sich den zuvor versteckten Zettel unauffällig und verließ das Büro Richtung Toilette.

Nachdem er sich dort eingeschlossen hatte, faltete er den Zettel, den er neben seinem Nussplätzchen im Kalender gefunden hatte, erneut auseinander:

 

Hallo Clemens,

willkommen zu deinem Adventskalender der besonderen Art!

Ja, wer Besonderes vollbringt, hat auch Besonderes verdient.

Es ist mir zwar nach wie vor ein Rätsel, wie ein durch und durch biederer, langweiliger und unscheinbarer Buchhalter wie du es vollbracht hat, diese unglaubliche Summe von 90.000 Euro an den Büchern vorbei in deine eigene Tasche zu schieben, aber dass du es geschafft hast – dafür habe ich die Beweise schwarz auf weiß und unleugbar vor mir liegen. Ja, ganz so perfekt und wasserdicht war dein Plan nicht, aber ich bin definitiv der Einzige, der das durchschaut hat. Und da die Beweise bei mir liegen, wird auch nie ein anderer etwas davon erfahren.

Und da wären wir an dem Punkt: Du bist ein helles Köpfchen und ahnst es bestimmt ... richtig! Es wird dich natürlich etwas kosten, dass dieses Geheimnis unter uns bleibt. Und du so deinen Job behältst und auch die nächsten Jahre als freier Bürger durch dein langweiliges Leben wandeln darfst. Veruntreuung von Firmengeldern gilt schließlich nicht gerade als Kavaliersdelikt!