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Gute Orientierungshilfen versuchen tiefgründige Weisheit oder Erkenntnisse zu vermitteln, indem sie das rationale Denken herausfordern. In diesem Sinne bemühe ich in diesem kleinen Bändchen das Format des Koan. Garniert habe ich die Sammlung an Rätseln und Anekdoten und Weisheiten mit Haibuns und Haikus. Die Orientierungshilfen greifen aktuelle Fragen zum privaten und beruflichen Glück auf. Die Antworten ruhen in Dir selbst.
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Seitenzahl: 96
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Die gute Beratung des Menschen
«Gegen den Positivismus, welcher bei dem Phänomen stehen bleibt ‚es giebt nur Thatsachen‘, würde ich sagen: nein, gerade Thatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen. Wir können kein Factum ‚an sich‘ feststellen: vielleicht ist es ein Unsinn, so etwas zu wollen.»1
1 Friedrich Nietzsche: Nachgelassene Fragmente Ende 1886 - Frühjahr 1887. Kritische Studienausgabe Band 12. München 1980, S. 315.
Gute Orientierungshilfen versuchen tiefgründige Weisheit oder Erkenntnisse zu vermitteln, indem sie das rationale Denken herausfordern. In diesem Sinne bemühe ich in diesem kleinen Bändchen das Format des Koan. Garniert habe ich die Sammlung an Rätseln und Anekdoten und Weisheiten mit Haibuns und Haikus.
Die Orientierungshilfen greifen aktuelle Fragen zum privaten und beruflichen Glück auf.
Die Antworten ruhen in Dir selbst.
Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
Kapitel 121
Kapitel 122
Kapitel 123
Kapitel 124
Kapitel 125
Kapitel 126
Kapitel 127
Kapitel 128
Kapitel 129
Kapitel 130
Kapitel 131
Kapitel 132
Kapitel 133
Kapitel 134
Kapitel 135
Kapitel 136
Kapitel 137
Kapitel 138
Kapitel 139
Kapitel 140
Kapitel 141
Kapitel 142
Kapitel 143
Kapitel 144
Kapitel 145
Kapitel 146
Kapitel 147
Kapitel 148
Kapitel 149
Kapitel 150
Kapitel 151
Kapitel 152
Kapitel 153
Kapitel 154
Kapitel 155
Kapitel 156
Kapitel 157
Kapitel 158
Kapitel 159
Kapitel 160
Kapitel 161
Kapitel 162
Kapitel 163
Kapitel 164
Kapitel 165
Kapitel 166
Kapitel 167
Kapitel 168
Kapitel 169
Kapitel 170
Kapitel 171
Kapitel 172
Kapitel 173
Kapitel 174
Kapitel 175
Kapitel 176
Kapitel 177
Kapitel 178
Kapitel 179
Klassiker
Nachwort
Die Idee des Koan
Ein Schüler fragte seinen Meister: Meister, was ist wichtiger – das Sein oder die Zeit?
Der Meister lächelte und antwortete: Das Sein ist wie eine Welle im Ozean, die kommt und geht. Die Zeit ist wie der Wind, der sie treibt. Wie können wir sagen, was wichtiger ist, wenn sie beide Teil desselben unendlichen Kreislaufs sind?
Ein verzweifelter Schüler fragte seinen Meister: Meister, wie kann ich dem Schrecken des Seins entfliehen?
Der Meister antwortete: Das Schreckliche am Sein sind nicht die Umstände oder die Tatsachen an sich, sondern unsere Reaktion darauf. Wenn wir es zulassen, dass der Schrecken uns beherrscht, werden wir ihm niemals entkommen können. Doch wenn wir lernen, ihn zu akzeptieren und ihn als Teil unseres eigenen Seins anzunehmen, dann können wir daran wachsen und uns selbst finden.
Ein Schüler fragte seinen Meister: Meister, wie kann ich ein erfüllendes Leben führen?
Der Meister antwortete: Du wirst lernen, dein Leben als Rhizom2 zu betrachten. Das Rhizom ist eine Pflanze, die sich horizontal ausbreitet und in alle Richtungen wächst. Es hat kein Hauptstamm und keine Hierarchien, sondern besteht aus vielen kleinen Wurzelsträngen, die miteinander verbunden sind.
2 S. a. Sascha Büttner, das Zeitalter der Ziege, BoD, 2023 S. a. Gilles Deleuze, Félix Guattari, Rhizom, Merve, 1977 S. a. Gilles Deleuze, Félix Guattari, Tausend Plateaus, Kapitalismus und Schizophrenie, Merve, 1992
Nur im Sein können wir die Schönheit des Lebens wirklich erfahren.
Der Buddha sprach von der Unbeständigkeit des Seins und ermutigte seine Schüler dazu, Achtsamkeit zu üben, um die Natur des Seins zu verstehen.
Ein Schüler erschien eines Tages bei seinem Meister und verzweifelte daran, sich in der Meditation3 einen ruhigen Geist zu verschaffen. Der Meister führte den Schüler in den Garten, wo ein großer, mächtiger Baum4 stand.
Schau genau auf diesen Baum, sagte der Meister. Er steht fest und stark – seine Wurzeln reichen tief in die Erde, und seine Krone strebt dem Himmel entgegen. Er bleibt auch bei Sturm und Regen standhaft.
3 Kurzanleitung zur Meditation: Nimm Dir Zeit für dich, sorge dafür, dass Du nicht gestört wirst. Setze Dich bequem hin, halte die Klappe und achte auf deinen Atem. Wenn es für Dich passt, beende die Meditation. Es kommt nicht darauf an, wie lange Du meditierst, sondern dass Du meditierst. Wenn Du gefallen an der Meditation findest, kannst Du dich mehr und mehr disziplinieren (Zen) und die Zeit des Stillsitzens ausdehnen.
4 Der Baum symbolisiert die Entwicklung des Menschen und die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Der Baum steht für das Wissen («Wissensbaum», «Baum der Erkenntnis») und als Symbol der Weltachse («Weltenbaum»). Im Brauchtum kennen wir den Maibaum wie den Weihnachtsbaum. In den Orientierungshilfen findet sich sehr häufig der Baum als Metapher und Symbol.
Ein Meister und sein Schüler saßen am Ufer eines Flusses und beobachteten die Natur. Plötzlich bemerkten sie einen alten Baum, dessen Stamm offensichtlich abgestorben war, aber dessen Äste übersät mit frischen grünen Blättern waren. Der Schüler war erstaunt und fragte seinen Meister: Wie kann das sein, dass ein offenbar toter Baum noch immer Leben hervorbringt?
Der Meister lächelte und antwortete: In der Welt gibt es immer Falsches, aber das hindert das Richtige nicht daran, sich durchzusetzen. Was für uns falsch erscheinen mag, kann für das Richtige den Raum schaffen, um zu gedeihen. Es ist die Balance, die sich in allem zeigt.
Eines Tages kamen zwei Schüler zu ihrem Meister und fragten ihn: Meister, was bedeutet es, wirklich nackt zu sein?
Der Meister lächelte und führte die beiden Schüler zu einem nahegelegenen See. Er zog seine Kleider aus und ging ins Wasser.5
5 Eine Übung im Coaching lautet: Des Kaisers neue Kleider. Die Übung basiert darauf, dass Du dir vorstellst, all die Zuschreibungen, Vorurteile und Klischees, die Du dir selbst angelegt hast, oder die Dir von deinem Umfeld angelegt wurden, nacheinander abzulegen, wie Kleidungsstücke, bis Du vollkommen «nackt» bist. Bitte gehe behutsam und liebevoll mit Dir um, wenn Dir die Frage kommt, wer Du dann, ganz nackt, bist.
Ein Meister tanzte eines Tages voller Hingabe und Leidenschaft im Kreis seiner Schüler. Die Schüler beobachteten den Meister, dessen Bewegungen sowohl kraftvoll als auch anmutig waren, und fragten verwundert: Meister, obwohl ihr in Bewegung seid, scheint ihr völlig ruhig und in Frieden zu sein. Wie erreicht ihr diese innere Ruhe inmitten der Aktivität?
Der Meister hielt inne, lächelte und antwortete: Die Ruhe liegt nicht darin, die Bewegung zu stoppen, sondern darin, ganz im Hier und Jetzt präsent zu sein, ohne sich von Gedanken und Sorgen mitreißen zu lassen. In der Bewegung findet ihr die Ruhe, indem ihr euch ganz ihr hingebt und das stille Zentrum eures Wesens entdeckt.
Schnee fällt sanft nieder
Stille deckt die Welt in Weiß
Winterschlaf beginnt
Ein Kaiser, der Rat und Weisheit von einem Weisen suchte, besuchte ihn in seiner Klause und fragte: Meister, ich habe gehört, dass ihr mir beibringen könnt, wie man gut regiert. Ich bitte euch, teilt eure Weisheit mit mir.
Der Weise lächelte, brachte dem Kaiser Tee und stellte die Teetasse vor ihn hin. Statt den Tee einzuschenken, begann er dem Kaiser von den Vögeln, Bäumen und Blumen im Garten seiner Klause zu erzählen.
Aufgeregt betrete ich die Schmiede, in der ein großer Meister mich unter seine Fittiche genommen hat. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, Messer aus Damaszenerstahl zu schaffen – ein Material von Mythen und Legenden umwoben, das seinen Ursprung in fernen Ländern hat. Hier, zwischen Funken, Feuer und Meisterwerken, soll auch ich mein erstes Messer erschaffen.
Die Hitze umschlingt mich förmlich, als der Meister den gesprenkelten Stahl in die züngelnden Flammen der Esse hält. Ich betrachte die feinen Linien, die sich in der Glut zu verschmelzen scheinen, neugierig darauf, wie sie sich später in der Klinge offenbaren werden. Seine ruhigen, selbstbewussten Bewegungen zeigen mir den Weg.
Es ist mein eigener Hammer, der nun auf den Stahl trifft, der sich langsam in die Form eines Messers verwandelt. Der Meister steht an meiner Seite, korrigiert meine Technik und lehrt mich, mit Geduld und Sorgfalt zu schmieden. Mit jedem Schlag – jedem Funken, der in die Dunkelheit fliegt – begreife ich, dass dies nicht nur das Schmieden von Metall ist, sondern das Schmieden meiner eigenen Fähigkeiten und meiner Haltung.
Als die Klinge langsam Gestalt annimmt und die feinen Muster des Damaszenerstahls schließlich zum Vorschein kommen, erkenne ich die Schönheit und Beständigkeit, die in dieser Schöpfung wohnen. In meinen Händen liegt nun das Ergebnis harter Arbeit, Hingabe und meines Willens, von dem großen Meister zu lernen. Und während ich ihm dankbar in die Augen blicke, weiß ich, dass nicht nur Stahl und Schmied hier miteinander verschmolzen sind, sondern auch Meister und Schüler auf einer tiefen, unaussprechlichen Ebene.
Ein Warlord, bekannt für seine grausamen Feldzüge, besuchte eines Tages einen Dude6. Meister, sagte der Krieger, ich habe viele Länder erobert und Feinde besiegt. Kannst du mich lehren, wie ich Frieden finde?
Der Dude lächelte und bat den Krieger, sich neben ihm zu setzen. In einem Tontopf vor ihnen befanden sich drei Steine. Nimm einen Stein aus dem Topf, wiege ihn in deiner Hand und leg ihn wieder zurück, forderte der Dude ihn auf. Der Krieger tat, wie ihm geheißen.
Der Dude sagte: Jetzt nimm einen anderen Stein und tue dasselbe. Wieder tat der Krieger, wie ihm geheißen. Schließlich forderte der Dude ihn auf, dies ein drittes Mal zu tun.