Orientierungshilfen - Sascha Büttner - E-Book

Orientierungshilfen E-Book

Sascha Büttner

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Beschreibung

Gute Orientierungshilfen versuchen tiefgründige Weisheit oder Erkenntnisse zu vermitteln, indem sie das rationale Denken herausfordern. In diesem Sinne bemühe ich in diesem kleinen Bändchen das Format des Koan. Garniert habe ich die Sammlung an Rätseln und Anekdoten und Weisheiten mit Haibuns und Haikus. Die Orientierungshilfen greifen aktuelle Fragen zum privaten und beruflichen Glück auf. Die Antworten ruhen in Dir selbst.

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Die gute Beratung des Menschen

«Gegen den Positivismus, welcher bei dem Phänomen stehen bleibt ‚es giebt nur Thatsachen‘, würde ich sagen: nein, gerade Thatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen. Wir können kein Factum ‚an sich‘ feststellen: vielleicht ist es ein Unsinn, so etwas zu wollen.»1

1 Friedrich Nietzsche: Nachgelassene Fragmente Ende 1886 - Frühjahr 1887. Kritische Studienausgabe Band 12. München 1980, S. 315.

Gute Orientierungshilfen versuchen tiefgründige Weisheit oder Erkenntnisse zu vermitteln, indem sie das rationale Denken herausfordern. In diesem Sinne bemühe ich in diesem kleinen Bändchen das Format des Koan. Garniert habe ich die Sammlung an Rätseln und Anekdoten und Weisheiten mit Haibuns und Haikus.

Die Orientierungshilfen greifen aktuelle Fragen zum privaten und beruflichen Glück auf.

Die Antworten ruhen in Dir selbst.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 01

Kapitel 02

Kapitel 03

Kapitel 04

Kapitel 05

Kapitel 06

Kapitel 07

Kapitel 08

Kapitel 09

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

Kapitel 64

Kapitel 65

Kapitel 66

Kapitel 67

Kapitel 68

Kapitel 69

Kapitel 70

Kapitel 71

Kapitel 72

Kapitel 73

Kapitel 74

Kapitel 75

Kapitel 76

Kapitel 77

Kapitel 78

Kapitel 79

Kapitel 80

Kapitel 81

Kapitel 82

Kapitel 83

Kapitel 84

Kapitel 85

Kapitel 86

Kapitel 87

Kapitel 88

Kapitel 89

Kapitel 90

Kapitel 91

Kapitel 92

Kapitel 93

Kapitel 94

Kapitel 95

Kapitel 96

Kapitel 97

Kapitel 98

Kapitel 99

Kapitel 100

Kapitel 101

Kapitel 102

Kapitel 103

Kapitel 104

Kapitel 105

Kapitel 106

Kapitel 107

Kapitel 108

Kapitel 109

Kapitel 110

Kapitel 111

Kapitel 112

Kapitel 113

Kapitel 114

Kapitel 115

Kapitel 116

Kapitel 117

Kapitel 118

Kapitel 119

Kapitel 120

Kapitel 121

Kapitel 122

Kapitel 123

Kapitel 124

Kapitel 125

Kapitel 126

Kapitel 127

Kapitel 128

Kapitel 129

Kapitel 130

Kapitel 131

Kapitel 132

Kapitel 133

Kapitel 134

Kapitel 135

Kapitel 136

Kapitel 137

Kapitel 138

Kapitel 139

Kapitel 140

Kapitel 141

Kapitel 142

Kapitel 143

Kapitel 144

Kapitel 145

Kapitel 146

Kapitel 147

Kapitel 148

Kapitel 149

Kapitel 150

Kapitel 151

Kapitel 152

Kapitel 153

Kapitel 154

Kapitel 155

Kapitel 156

Kapitel 157

Kapitel 158

Kapitel 159

Kapitel 160

Kapitel 161

Kapitel 162

Kapitel 163

Kapitel 164

Kapitel 165

Kapitel 166

Kapitel 167

Kapitel 168

Kapitel 169

Kapitel 170

Kapitel 171

Kapitel 172

Kapitel 173

Kapitel 174

Kapitel 175

Kapitel 176

Kapitel 177

Kapitel 178

Kapitel 179

Klassiker

Nachwort

Die Idee des Koan

01

Ein Schüler fragte seinen Meister: Meister, was ist wichtiger – das Sein oder die Zeit?

Der Meister lächelte und antwortete: Das Sein ist wie eine Welle im Ozean, die kommt und geht. Die Zeit ist wie der Wind, der sie treibt. Wie können wir sagen, was wichtiger ist, wenn sie beide Teil desselben unendlichen Kreislaufs sind?

02

Ein verzweifelter Schüler fragte seinen Meister: Meister, wie kann ich dem Schrecken des Seins entfliehen?

Der Meister antwortete: Das Schreckliche am Sein sind nicht die Umstände oder die Tatsachen an sich, sondern unsere Reaktion darauf. Wenn wir es zulassen, dass der Schrecken uns beherrscht, werden wir ihm niemals entkommen können. Doch wenn wir lernen, ihn zu akzeptieren und ihn als Teil unseres eigenen Seins anzunehmen, dann können wir daran wachsen und uns selbst finden.

03

Ein Schüler fragte seinen Meister: Meister, wie kann ich ein erfüllendes Leben führen?

Der Meister antwortete: Du wirst lernen, dein Leben als Rhizom2 zu betrachten. Das Rhizom ist eine Pflanze, die sich horizontal ausbreitet und in alle Richtungen wächst. Es hat kein Hauptstamm und keine Hierarchien, sondern besteht aus vielen kleinen Wurzelsträngen, die miteinander verbunden sind.

2 S. a. Sascha Büttner, das Zeitalter der Ziege, BoD, 2023 S. a. Gilles Deleuze, Félix Guattari, Rhizom, Merve, 1977 S. a. Gilles Deleuze, Félix Guattari, Tausend Plateaus, Kapitalismus und Schizophrenie, Merve, 1992

04

Nur im Sein können wir die Schönheit des Lebens wirklich erfahren.

05

Der Buddha sprach von der Unbeständigkeit des Seins und ermutigte seine Schüler dazu, Achtsamkeit zu üben, um die Natur des Seins zu verstehen.

06

Ein Schüler erschien eines Tages bei seinem Meister und verzweifelte daran, sich in der Meditation3 einen ruhigen Geist zu verschaffen. Der Meister führte den Schüler in den Garten, wo ein großer, mächtiger Baum4 stand.

Schau genau auf diesen Baum, sagte der Meister. Er steht fest und stark – seine Wurzeln reichen tief in die Erde, und seine Krone strebt dem Himmel entgegen. Er bleibt auch bei Sturm und Regen standhaft.

3 Kurzanleitung zur Meditation: Nimm Dir Zeit für dich, sorge dafür, dass Du nicht gestört wirst. Setze Dich bequem hin, halte die Klappe und achte auf deinen Atem. Wenn es für Dich passt, beende die Meditation. Es kommt nicht darauf an, wie lange Du meditierst, sondern dass Du meditierst. Wenn Du gefallen an der Meditation findest, kannst Du dich mehr und mehr disziplinieren (Zen) und die Zeit des Stillsitzens ausdehnen.

4 Der Baum symbolisiert die Entwicklung des Menschen und die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Der Baum steht für das Wissen («Wissensbaum», «Baum der Erkenntnis») und als Symbol der Weltachse («Weltenbaum»). Im Brauchtum kennen wir den Maibaum wie den Weihnachtsbaum. In den Orientierungshilfen findet sich sehr häufig der Baum als Metapher und Symbol.

07

Ein Meister und sein Schüler saßen am Ufer eines Flusses und beobachteten die Natur. Plötzlich bemerkten sie einen alten Baum, dessen Stamm offensichtlich abgestorben war, aber dessen Äste übersät mit frischen grünen Blättern waren. Der Schüler war erstaunt und fragte seinen Meister: Wie kann das sein, dass ein offenbar toter Baum noch immer Leben hervorbringt?

Der Meister lächelte und antwortete: In der Welt gibt es immer Falsches, aber das hindert das Richtige nicht daran, sich durchzusetzen. Was für uns falsch erscheinen mag, kann für das Richtige den Raum schaffen, um zu gedeihen. Es ist die Balance, die sich in allem zeigt.

08

Eines Tages kamen zwei Schüler zu ihrem Meister und fragten ihn: Meister, was bedeutet es, wirklich nackt zu sein?

Der Meister lächelte und führte die beiden Schüler zu einem nahegelegenen See. Er zog seine Kleider aus und ging ins Wasser.5

5 Eine Übung im Coaching lautet: Des Kaisers neue Kleider. Die Übung basiert darauf, dass Du dir vorstellst, all die Zuschreibungen, Vorurteile und Klischees, die Du dir selbst angelegt hast, oder die Dir von deinem Umfeld angelegt wurden, nacheinander abzulegen, wie Kleidungsstücke, bis Du vollkommen «nackt» bist. Bitte gehe behutsam und liebevoll mit Dir um, wenn Dir die Frage kommt, wer Du dann, ganz nackt, bist.

09

Ein Meister tanzte eines Tages voller Hingabe und Leidenschaft im Kreis seiner Schüler. Die Schüler beobachteten den Meister, dessen Bewegungen sowohl kraftvoll als auch anmutig waren, und fragten verwundert: Meister, obwohl ihr in Bewegung seid, scheint ihr völlig ruhig und in Frieden zu sein. Wie erreicht ihr diese innere Ruhe inmitten der Aktivität?

Der Meister hielt inne, lächelte und antwortete: Die Ruhe liegt nicht darin, die Bewegung zu stoppen, sondern darin, ganz im Hier und Jetzt präsent zu sein, ohne sich von Gedanken und Sorgen mitreißen zu lassen. In der Bewegung findet ihr die Ruhe, indem ihr euch ganz ihr hingebt und das stille Zentrum eures Wesens entdeckt.

10

Schnee fällt sanft nieder

Stille deckt die Welt in Weiß

Winterschlaf beginnt

11

Ein Kaiser, der Rat und Weisheit von einem Weisen suchte, besuchte ihn in seiner Klause und fragte: Meister, ich habe gehört, dass ihr mir beibringen könnt, wie man gut regiert. Ich bitte euch, teilt eure Weisheit mit mir.

Der Weise lächelte, brachte dem Kaiser Tee und stellte die Teetasse vor ihn hin. Statt den Tee einzuschenken, begann er dem Kaiser von den Vögeln, Bäumen und Blumen im Garten seiner Klause zu erzählen.

12

Aufgeregt betrete ich die Schmiede, in der ein großer Meister mich unter seine Fittiche genommen hat. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, Messer aus Damaszenerstahl zu schaffen – ein Material von Mythen und Legenden umwoben, das seinen Ursprung in fernen Ländern hat. Hier, zwischen Funken, Feuer und Meisterwerken, soll auch ich mein erstes Messer erschaffen.

Die Hitze umschlingt mich förmlich, als der Meister den gesprenkelten Stahl in die züngelnden Flammen der Esse hält. Ich betrachte die feinen Linien, die sich in der Glut zu verschmelzen scheinen, neugierig darauf, wie sie sich später in der Klinge offenbaren werden. Seine ruhigen, selbstbewussten Bewegungen zeigen mir den Weg.

Es ist mein eigener Hammer, der nun auf den Stahl trifft, der sich langsam in die Form eines Messers verwandelt. Der Meister steht an meiner Seite, korrigiert meine Technik und lehrt mich, mit Geduld und Sorgfalt zu schmieden. Mit jedem Schlag – jedem Funken, der in die Dunkelheit fliegt – begreife ich, dass dies nicht nur das Schmieden von Metall ist, sondern das Schmieden meiner eigenen Fähigkeiten und meiner Haltung.

Als die Klinge langsam Gestalt annimmt und die feinen Muster des Damaszenerstahls schließlich zum Vorschein kommen, erkenne ich die Schönheit und Beständigkeit, die in dieser Schöpfung wohnen. In meinen Händen liegt nun das Ergebnis harter Arbeit, Hingabe und meines Willens, von dem großen Meister zu lernen. Und während ich ihm dankbar in die Augen blicke, weiß ich, dass nicht nur Stahl und Schmied hier miteinander verschmolzen sind, sondern auch Meister und Schüler auf einer tiefen, unaussprechlichen Ebene.

13

Ein Warlord, bekannt für seine grausamen Feldzüge, besuchte eines Tages einen Dude6. Meister, sagte der Krieger, ich habe viele Länder erobert und Feinde besiegt. Kannst du mich lehren, wie ich Frieden finde?

Der Dude lächelte und bat den Krieger, sich neben ihm zu setzen. In einem Tontopf vor ihnen befanden sich drei Steine. Nimm einen Stein aus dem Topf, wiege ihn in deiner Hand und leg ihn wieder zurück, forderte der Dude ihn auf. Der Krieger tat, wie ihm geheißen.

Der Dude sagte: Jetzt nimm einen anderen Stein und tue dasselbe. Wieder tat der Krieger, wie ihm geheißen. Schließlich forderte der Dude ihn auf, dies ein drittes Mal zu tun.