Ostwind 2 - Lea Schmidbauer - E-Book

Ostwind 2 E-Book

Lea Schmidbauer

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Beschreibung

Sommerferien mit Ostwind, Mika ist überglücklich. Doch dann entdeckt sie eigenartige Verletzungen an Ostwinds Bauch. Noch dazu steht Kaltenbach kurz vor der Pleite! Schweren Herzens entscheidet sich Mika, an einem Vielseitigkeitsturnier teilzunehmen, bei dem ein hohes Preisgeld winkt. Aber während des Trainings läuft Ostwind einfach davon. Mika folgt dem schwarzen Hengst tief in den Wald, bis aus dem Dickicht eine magisch anmutende Schimmelstute erscheint. Die beiden Pferde umtanzen sich liebevoll. Plötzlich taucht ein fremder Junge namens Milan auf. Er behauptet, die Stute sei ihm entflohen und er könne Mika helfen, das Turnier zu gewinnen. Was hat es wirklich mit Milan auf sich? Kann Mika Kaltenbach retten?

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Seitenzahl: 161

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© Alias Entertainment GmbH Alle Rechte vorbehalten. Ostwind 2 Film: © SamFilm GmbH in Co-Produktion mit Constantin Film Produktion GmbH und Alias Entertainment GmbH Fotos (Tom Trambow) & Artwork mit freundlicher Genehmigung der Constantin Filmverleih GmbH Basierend auf dem Drehbuch von Lea Schmidbauer und Kristina Magdalena Henn. Redaktion: Gabi Strobel – gabistrobel.de Covergestaltung & Satz: Jutta Hohl-Wolf – buero86.de eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-641-17067-7

Inhalt

Titel

Impressum

Inhalt

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

Epilog

Bildteil

Die Autorinnen

Filmcredits

Ostwind-Produkte

1. Kapitel

Sche swi malad. Sche swi blesse. Schä besoa dün medesin«, dröhnte es monoton vom Lehrerpult. Mikas Kopf lag schwer auf der Tischplatte. Sie verstand kein Wort. Herr Lessing hätte genauso gut französisch sprechen können. Okay, Herr Lessing sprach französisch, aber Mikas Gedanken waren weit, weit weg.

Plötzlich spürte sie einen weichen Luftzug auf ihrem Gesicht.

Da hörte sie es. Es war leise und weit entfernt, aber dieses Geräusch würde sie überall erkennen. Ein Wiehern. Mika hob den Kopf. Ostwind!? In diesem Moment wurde der Wind stärker, stieß das Fenster auf, blies in den Klassenraum und wirbelte die Arbeitsblätter von den Bänken durch die Luft wie große quadratische Schneeflocken.

Ihre Mitschüler schienen das nicht zu bemerken, sie starrten weiter gelangweilt geradeaus in Richtung Tafel.

Mika musste hier raus. Jetzt. Sie stand auf und stieg auf den Tisch. Der Wind zerzauste ihre langen roten Haare. Sie sah auf Fanny hinunter, die neben ihr saß. »Ich muss gehen«, sagte sie tonlos zu ihrer besten Freundin. Fanny nickte ihr verständnisvoll zu und biss dann herzhaft in ein meterlanges Baguette.

Mika rannte los. Über die Tische ihrer Mitschüler, durch das leergefegte Schulhaus, hinaus auf die Straße.

Erwartungsvoll sah sie sich um. Autos hupten, Passanten gingen geschäftig ihrer Wege. Da hörte sie es wieder, lauter, und diesmal gab es keinen Zweifel: Das war Ostwind und er rief nach ihr.

Langsam drehte sie sich um. Und ihr Herz machte einen Satz. Denn da, am Ende der Straße, im dichten Verkehr zwischen Autos, Mopeds und Straßenbahnschienen, kam der schwarze Hengst auf sie zu galoppiert.

Sie lief ihm entgegen. Doch kurz bevor sie ihn erreicht hatte, kurz bevor sie ihren Kopf an seinen warmen Hals lehnen konnte, stieg Ostwind wiehernd auf die Hinterbeine. Er riss den Kopf herum, seine Hufe donnerten auf den Asphalt und plötzlich drehte er um und galoppierte davon.

»Ostwind?«, murmelte Mika leise vor sich hin.

Unsanft boxte sie die Passanten zur Seite, die ihr den Weg versperrten. Sie musste ihm nach! Aber es ging nicht, es wurden immer mehr Menschen, die immer schneller liefen. Sie versperrten ihr die Sicht, sie kam einfach nicht vorwärts!

Plötzlich hörte Mika seltsame Geräusche hinter sich. Heisere Kommandos, Hundegebell, schlagende Stöcke. Sie fuhr herum und jetzt sah sie die Männer, die mit wutverzerrten Gesichtern auf sie zukamen. Ein Bluthund stemmte sich mit wildem Gebell und schnappenden Kiefern in die Leine. Dann kam die Angst. Sie musste zu Ostwind, weg von hier. Eine Hand griff nach ihr, hielt sie fest, aber Mika riss sich los, stürzte nach vorn und … und fiel … und fiel …

Rummms. Mit einem dumpfen Aufprall landete Mika auf dem harten Holzfußboden ihres Zimmers. Sie riss die Augen auf und sah eine dunkle Gestalt, die sich über sie beugte.

»Ahhhhhhhhh!«, schrie Mika erschrocken auf. Und die Gestalt, die, wie Mika nun erstaunt feststellte, eine französische Baskenmütze trug, zuckte mindestens ebenso erschrocken zurück. Okay, Moment. Das war doch …

»F…anny?«, krächzte Mika und rappelte sich auf.

»Mann!«, schnaufte Fanny und sank zittrig auf die Bettkante. »Wen hast du denn erwartet? Ryan Gosling?«

Mika blinzelte sie traumtrunken an. »Ich hatte schon wieder diesen Traum«, nuschelte sie benommen.

Fanny sah sie mitfühlend an. »Nackt im Schulhof? Den hab ich auch immer. Schrecklich.«

Mika setzte sich auf und schüttelte nachdenklich den Kopf.

»Nein. Da war Ostwind und …«

Fanny seufzte schwer. Stockend fuhr Mika fort. »Er wollte mich holen kommen, aber dann war er plötzlich weg. Ich weiß auch nicht. Irgendwas stimmt nicht …« Mika sah Fanny an. Suchte Verständnis in den Augen ihrer Freundin, aber die wich ihrem Blick aus und stand schnell auf. Dabei fiel ihr Blick auf Mikas Rucksack, der offen und noch sichtlich leer in der Mitte des Zimmers stand. Ertappt kniff Mika die Augen zusammen. Mist!

Fanny drehte sich fassungslos zu ihr um.

»Du hast noch nicht mal gepackt? Mann, Mika! Wir treffen die Anderen in einer Stunde am Flughafen!«

Schuldbewusst kaute Mika an ihrer Unterlippe. Wie sollte sie Fanny das nur erklären? Ja, sie hatte es versprochen, zwei Wochen Paris, aber …

Mika sah Fanny flehend an. »Ich weiß. Aber …«

Doch Fanny stand hastig auf, bevor Mika ihren Satz vollenden konnte.

»Ich warte unten. Beeil dich. A bientôt!«, sagte sie schnell und verließ fluchtartig das Zimmer.

Wenig später kam Mika mit ihrem Rucksack auf dem Rücken aus ihrem Zimmer. Leise zog sie die Tür hinter sich ins Schloss.

Aus der Küche drang die klare Stimme ihrer Mutter zu ihr herüber.

»Ich hab euch alles farblich markiert. Blau für Kunst, Rot für Kulinarisches …«, zählte Elisabeth freudig auf.

Mika schlich über den Flur und spähte in die Küche, wo ihre Mutter Elisabeth Reiseführer vor Fanny aufstapelte.

»Nicht zu vergessen den wirklich sehenswerten Teilchenbeschleuniger im Institut für angewandte Kernphysik!«, fügte Mikas Vater Philipp begeistert hinzu.

Mika musste lachen, als sie Fannys festgefrorenes Lächeln sah.

»Ach, Paris. Ich beneide euch«, seufzte Elisabeth schwärmerisch. »Und du findest da sicher jede Menge Themen für diesen ›Jugend forscht‹-Wettbewerb.«

»Jugend filmt«, korrigierte Fanny. »Und ich freu’ mich ja auch, aber Mika ...«, fügte sie zögerlich hinzu.

Mika gab sich einen Ruck. Jetzt oder nie. Beherzt schlich sie los, vorbei an der offenen Küchentür, gleich hatte sie es geschafft. Verstohlen sah sie sich um … und blickte direkt ins erstaunte Gesicht ihres Vaters.

Elisabeth referierte weiter über Frankreichs Kulturschätze. Sie und Fanny hatten Mika noch nicht bemerkt. Mika sah ihren Vater hinter dem Rücken ihrer Mutter flehend an. Philipp hob streng eine Augenbraue. Mika!, sagte sein tadelnder Blick und Mikas Blick erwiderte: Papa! Bitte! Er seufzte leise, dann nickte er. Philipp kannte seine Tochter. Dann geh, gab er Mika mit einer leichten Kopfbewegung zu verstehen. Und Mika grinste dankbar.

Doch genau in diesem Moment stand Fanny auf.

»Wo bleibt Mika denn? Ich geh mal …« Sie wollte sich gerade umdrehen, als Philipp hastig aufsprang und ihr den Weg versperrte. »Und Käse! Und Baguette!«, faselte er zusammenhangslos. Fanny sah ihn befremdet an, aber es funktionierte. Sie blieb stehen und sah nicht, wie Mika hinter ihrem Vater, der einfach weiterredete, aus der Tür schlüpfte. »Und Rotwein! Äh nein, auf keinen Fall Rotwein. Aber …«

DING-DONG, unterbrach ihn das Geräusch einer altmodischen Türklingel. Fanny fischte erlöst nach ihrem Handy und starrte ungläubig auf das Display. »Mika ist weg!«, stammelte sie fassungslos.

2. Kapitel

Mika rannte durch die große Bahnhofshalle und saß kurz darauf im Zug auf dem Weg nach Kaltenbach. Endlich. Sie atmete erleichtert auf und fühlte, wie sie wieder ruhiger wurde.

Rasch tippte sie eine SMS an Sam: »Hey Stallbursche, kannst du mich um 14.38 Uhr vom Bahnhof abholen? Danke!«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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