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Fachbuch aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, , Sprache: Deutsch, Abstract: Outsourcing ist ein sehr intensiv diskutiertes Thema in deutschen Unternehmen. Dadurch wollen die Führungskräfte in erster Linie dem Kosten- und Wettbewerbs-druck entgegenwirken. Gleichzeitig befürchten die Arbeitnehmer den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Der Anteil der Personalkosten an der Gesamtwertschöpfung ist in Deutschland viel höher als in vielen anderen europäischen Ländern. Ferner sind die Personalkostenanteile in IT- und Dienstleistungs-Branchen höher als z. B. in der Fertigungsbranche. In diesem Zusammenhang wird in der Fertigungs-Branche die „Fertigungstiefe“ ständig reduziert und in der IT-Branche die „Leistungstiefe“. Die Outsourcing-Landschaft hat sich in den letzten 5 Jahren stark verändert. Der Outsourcing-Prozess ist noch komplexer geworden und gewann zusätzlich an strategischer Bedeutung. Es gibt neue Risiken durch Rohstoff- und Energie-Knappheit, sowie Klimawandel und Umweltprobleme. Green IT ist ein beherrschendes Thema. Ferner wird das strategische Management unerlässlich. Nichtbeachtung der „Soft Factors“ kann zum Misserfolg von Outsourcing-Projekten führen. Das Thema „nachhaltige Entwicklung“ (sustainable Development) wird immer bedeutungsvoller und hat somit einen hohen Stellenwert in den internationalen, politischen und wirtschaftlichen Diskussionen eingenommen. Im Wettlauf mit der Zeit können nur diejenigen Unternehmen erfolgreich sein, welche neue Technologien, Entwicklungen und Innovationen am schnellsten umsetzen und konsequent Positionen am Markt besetzen. Diese Publikation empfiehlt sich für diejenigen Unternehmen, die aus Gründen des Kostendrucks und der Erreichung der Wettbewerbsvorteile die Outsourcing-Strategie einsetzen wollen, um ihre Unternehmensziele effizient und nachhaltig zu erreichen.
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Das vorliegende Buch ist ein überarbeiteter Grundlagen-Teil meiner Outsourcing- Publikation, die bereits mit dem Titel „Risiken und Grenzen des Outsourcing von Fertigung in den asiatischen Wirtschaftsraum", im Grin Verlag München [Talg08-A] erschien. Für die „empirische Studie-Interessierten" Leser wird auf das Buch [Talg09] hingewiesen.
Outsourcing ist ein sehr intensiv diskutiertes Thema in deutschen Unternehmen. Dadurch wollen die Führungskräfte in erster Linie dem Kosten- und Wettbewerbsdruck entgegenwirken. Gleichzeitig befürchten die Arbeitnehmer den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Der Anteil der Personalkosten an der Gesamtwertschöpfung ist in Deutschland viel höher als in vielen anderen europäischen Ländern. Ferner sind die Personalkostenanteile in IT- und Dienstleistungs-Branchen höher als z. B. in der Fertigungsbranche. In diesem Zusammenhang wird in der Fertigungs-Branche die „Fertigungstiefe" ständig reduziert und in der IT-Branche die „Leistungstiefe".
Die Outsourcing-Landschaft hat sich in den letzten 5 Jahren stark verändert. Der Outsourcing-Prozess ist noch komplexer geworden und gewann zusätzlich an strategischer Bedeutung. Es gibt neue Risiken durch Rohstoff- und EnergieKnappheit, sowie Klimawandel und Umweltprobleme. Green IT ist ein beherrschendes Thema. Ferner wird das strategische Management unerlässlich. Nichtbeachtung der „Soft Factors" kann zum Misserfolg von Outsourcing-Projekten führen. Das Thema „nachhaltige Entwicklung" (sustainable Development) wird immer bedeutungsvoller und hat somit einen hohen Stellenwert in den internationalen, politischen und wirtschaftlichen Diskussionen eingenommen. Im Wettlauf mit der Zeit können nur diejenigen Unternehmen erfolgreich sein, welche neue Technologien, Entwicklungen und Innovationen am schnellsten umsetzen und konsequent Positionen am Markt besetzen.
Diese Publikation empfiehlt sich für diejenigen Unternehmen, die aus Gründen des Kostendrucks und der Erreichung der Wettbewerbsvorteile die Outsourcing-Strategie einsetzen wollen, um ihre Unternehmensziele effizient und nachhaltig zu erreichen.
Die große Nachfrage nach meinem Buch „Strategisches Outsourcing in Asien", Grin Verlag München, 2009 [Talg09] hat mich dazu ermuntert, dieses Buch mit Grundlagen des Outsourcing für Einsteiger sowie Profis zu veröffentlichen. Mein Dank geht an alle Leserinnen und Leser für das Interesse an diesem Buch. Für weitere Anregungen und Informationen zum Thema Outsourcing können Sie die Webseite meines Unternehmens TALGERI CONSULTING (www.talgeri- consulting.de) besuchen.
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Entwicklung des Outsourcing
2.1 Historischer Überblick
2.2 Globalisierung
2.3 Wertschöpfung
2.3.1 Revolutionen der Wertschöpfung und „New Outsourcing"
2.3.2 Internationale und Transnationale Wertschöpfung
3 Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen
3.1 Begriff Outsourcing
3.2 Abgrenzung und Einordnung des Outsourcing-Begriffs
3.3 Motive und Ziele des Outsourcing
3.4 Formen und Dimensionen des Outsourcing
3.5 Outsourcing-Grad und Bindungsintensität der Partner
3.6 Green IT - Umweltschonende IT-Lösungen [Talg08-B]
4 Geografische und Branchenspezifische Ausrichtungen
4.1 Outsourcing in Europa
4.2 Outsourcing in Asien
4.3 Outsourcing in der IT und Dienstleistungs-Branchen
4.4 Outsourcing in der Fertigungs-Branche
5 Outsourcing Voraussetzungen
5.1 Die Wertschöpfung in der Fertigungsindustrie
5.1.1 Wertschöpfungs-, Fertigungs- und Leistungstiefe
5.2 Die Fertigungs-Logistik
5.2.1 Logistiknetzwerke und Lieferantenparks
5.2.2 Supply Chain Management (SCM) und SCOR-Modell
5.2.3 Product Lifecycle
5.3 Outsourcing-Prozess und -Partner
5.3.1 Anforderungen und Erwartungen des Outsourcers
5.3.2 Anforderungen und Erwartungen des Outsourcing-Partners
6 Outsourcing Management
6.1 Outsourcing-Management in Bezug auf Standort
6.1.1 Standort-Management
6.1.2 Infrastruktur-Management
6.2 Outsourcing-Management in Bezug auf Outsourcing-Partner
6.2.1 Partner- und Ressourcen-Management
6.2.2 Customer Relationship Management (CRM)
6.3 Outsourcing-Management in Bezug auf Qualität
6.3.1 Change Management und Due-Dilligence-Untersuchung
6.3.2 Innovations-Management und Wertketten-Management
6.4 Management-Kriterien beim Outsourcing in Asien
6.4.1 Diversity Management und Interkulturelle Kompetenz [Talg08-B] Die konstruktive
6.4.2 Bedeutung von weichen Faktoren (Soft Factors) [Talg08-B]
7 Outsourcing in Fertigung
7.1 Outsourcing-Formen und deren Positionierung in der Fertigungsindustrie
7.2 Determinanten des Outsourcing-Prozesses in der Fertigung
8 Literaturverzeichnis
Abbildung 1-1: Drei Verlagerungswellen
Abbildung 2-1: Outsourcing-Prognostiziertes Marktvolumen in Deutschland
Abbildung 2-2: Gewandeltes Globalisierungsverständnis
Abbildung 2-3: Chancen der Globalisierung
Abbildung 2-4: Eigene Wertschöpfung: Die Basis wertorientierter Unternehmensführung
Abbildung 3-1: Der Begriff „Outsourcing“
Abbildung 3-2: Strukturierte Darstellung der Outsourcing-Motive und -Ziele
Abbildung 3-3: Formen und Dimensionen des Outsourcing
Abbildung 3-4: Outsourcing-Formen als Funktionen von Outsourcing-Grad und Bindungsintensität
Abbildung 3-5: Insourcing / Outsourcing: Kreislaufmodell der Make-or-Buy- Entscheidung
Abbildung 4-1: Standort-Ziele von Outsourcing
Abbildung 4-2: Standortkriterien für Offshore-Outsourcing im Vergleich
Abbildung 4-3: Lohnkosten-Vergleich in der Fertigungsindustrie
Abbildung 4-4: Wandel zwischen Eigen- und Fremdbezug in der InformationsTechnologie (IT)
Abbildung 4-5: Vergleich IT Outsourcing-Markt
Abbildung 4-6: Outsourcing in der Fertigungs-Branche
Abbildung 5-1: Produktion als Wertschöpfungsprozess
Abbildung 5-2: Wertschöpfungspyramide
Abbildung 5-3: Veränderung der Wertschöpfungspyramide im Zeitablauf
Abbildung 5-4: Fertigungstiefe und Leistungstiefe im Gesamtprozess
Abbildung 5-5: Fertigungstiefe in den unterschiedlichen Branchen
Abbildung 5-6: Die Verringerung der Fertigungstiefe der deutschen Industrie
Abbildung 5-7: Subsysteme der Logistik
Abbildung 5-8: Evolution des Outsourcing seit Anfang der 90er Jahre
Abbildung 5-9: Supply Chain Management (SCM) als strategisches Management
Abbildung 5-10: Kernprozesse des SCOR-Modells
Abbildung 5-11: Produkt Lifecycle Management (PLM)
Abbildung 5-12: Fertigungsprozess und Produktlebenszyklus
Abbildung 6-1: Integration der Aufgaben eines globalen Standort-Managements
Abbildung 6-2: Globales Ressourcen-Management
Abbildung 6-3: Unternehmensziele mit CRM-Maßnahmen
Abbildung 6-4: Etappen im Change-Management-Prozess
Abbildung 6-5: Wettbewerbsfähigkeit und Wertketten-Management
Abbildung 6-6: Globales Wertketten-Management
Abbildung 7-1: Positionierung von Outsourcing-Bereichen
Der Outsourcing-Markt hat über alle Branchen hinweg bereits ein beträchtliches Niveau erreicht und wächst ständig weiter. In den nächsten 5 Jahren werden weitere Euro 800 - 900 Mrd Umsatz im Outsourcing-Markt erwartet. Dadurch bleibt dieses Thema weiterhin hochaktuell; es gibt viele Publikationen darüber [s. Kapitel 8]. Vor Einführung des Outsourcing sollte man sich ausführlich über die komplexen Prozesse des Outsourcing informieren und dessen wichtige Grundlagen. Das vorliegende Buch umfasst einen Gesamtüberblick des Outsourcing, einschließlich wichtiger Informationen über Grundlagen.
„Nur das Insourcing ist eine freie Entscheidung - zum Outsourcing zwingt der Markt" [Adam97]. Die Existenz vieler deutscher Unternehmen ist bedroht durch ständig steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck. Der globale Verdrängungs- Wettbewerb macht ihnen mächtig zu schaffen. Die Lösung ist, entweder kürzere Innovationszyklen und Produktentwicklungszeiten anzustreben oder nach AlternativLösungen zu suchen.
In solchen Fällen suchen viele Unternehmen Rat bei Unternehmensberatern, die „Outsourcing" als Lösung vorschlagen.
Outsourcing ist zurzeit eine Mode bei Geschäftsprozessen geworden. In vielen Fällen hat es sich zu einem „Compulsive Outsourcing" (Zwangs-Outsourcing) entwickelt. Wichtig wäre jedoch, nach einer umfangreichen Problemanalyse, eine disziplinierte und strukturierte Vorgehensweise zu entwickeln.
Die Outsourcing- bzw. die Verlagerungswelle ist seit Anfang der 80er Jahre in Deutschland zu beobachten [Wild05a: 7]. Es waren 3 Verlagerungswellen festzustellen (vgl. Abbildung 1-1).
Abbildung 1-1: Drei Verlagerungswellen[1]
Die Reduzierung der Fertigungstiefe mit der Teile-Produktion durch lokale Zulieferer war der erste Schritt. In der zweiten Stufe (in den 90er Jahren) hat die Fertigungsindustrie die Zulieferer aus dem Ausland eingebunden oder die lokalen Zulieferer haben ihre Fertigung ins Ausland verlegt. Damals haben in erster Linie die Großunternehmen das Outsourcing vorangetrieben. Ab 2000 kam die dritte Verlagerungswelle, in der Großunternehmen die Umverlagerung vornahmen. Parallel dazu begannen kleine und mittelständische Unternehmen mit dem Outsourcing ihrer Fertigung ins Ausland.
Die von renommierten Analysten ermittelten Zahlen zum Thema „Verlauf von Outsourcing-Projekten" sind sehr besorgniserregend [Groe06: 1]. Danach sind 50% der Kunden nach dem Betriebsübergang unzufrieden und 30% der Projekte scheitern ganz. Die Hauptursachen liegen nach Meinung der Analysten bzw. Experten in den Kardinalfehler-Quoten in der Vorbereitung:
übertriebener Ehrgeiz beim Management
ungenügende Zusammenarbeit in der Unternehmensleitung
fehlende strategische Vorbereitung auf eine Fremdvergabe
enormer Zeitdruck bei den Vertragsverhandlungen
In den folgenden Kapiteln werden die für den Outsourcing-Prozess notwendigen Grundlagen ausführlich behandelt.
Zunächst wird im historischen Überblick zu Herkunft und Entstehung des Outsourcing Stellung genommen, gefolgt von dessen Stellenwert in Zusammenhang mit Globalisierung und Wertschöpfung. Der nächste Teil ist die Definition des Kernbegriffs „Outsourcing" und dessen Abgrenzung, Einordnung, Motive und Ziele. Dazu gehören auch die Formen und Dimensionen des Outsourcing. Im letzten Teil geht es um „Outsourcing in Bezug auf Länder" sowie „Outsourcing in Bezug auf Branchen".
Der nächste Teil befasst sich zunächst mit Erläuterungen zu Wertschöpfung und Logistik in der Fertigungsindustrie. Darauf folgt die Beschreibung der Anforderungen und Erwartungen des Outsourcers sowie des Outsourcing-Partners. Danach wird das Thema Outsourcing-Management in Bezug auf Standort, Partner und Qualität behandelt. Das weitere Thema ist die Darstellung der Outsourcing-Formen in der Fertigungsindustrie. Der letzte Teil widmet sich dem Thema Determinanten des Outsourcing-Prozesses.
Dieses Kapitel widmet sich den theoretischen Grundlagen des Outsourcing. Nach Darstellung der Entwicklung des Outsourcing werden Kernbegriffe des Outsourcing von Geschäftsprozessen abgegrenzt und entsprechend eingeordnet. Abschließend wird zu Themen der „geographischen" bzw. „branchenspezifischen" Ausrichtung ausführlich Stellung genommen.
Historisch gesehen entwickelte sich das Outsourcing Ende der 80er Jahre in den USA [HeSc05: 15-18]. Die Unternehmen haben sich mehr um das Kerngeschäft gekümmert und andere Bereiche ausgelagert. Seit 1990 ist das Outsourcing in Europa aktuell. Nicht nur die internationalen, sondern auch die mittelständischen Unternehmen haben gewagt, Outsourcing zu praktizieren. Entsprechend der Abbildung 2-1 ist im Jahr 2008 an Outsourcing-Dienstleistungen ein Marktvolumen von fast 16,2 Mrd. Euro zu erwarten. Die Unternehmen haben im Laufe der Jahre schnell festgestellt, dass durch die Übertragung von bisher unternehmensintern durchgeführten Arbeiten an spezialisierte externe Firmen, sich die Wirtschaftlichkeit steigern lässt [BITK05: 8]. So findet man im Outsourcing das Prinzip der Arbeitsteilung, wie in den Anfängen der modernen Betriebswirtschaftslehre. „Diese Erkenntnis wurde im 20. Jahrhundert von der Autoindustrie perfektioniert. Der erste Einsatz des Fließbands durch die Ford Motor Company im Jahr 1913 ermöglichte die Aufteilung des Produktionsprozesses in standardisierte, sequenziell ablaufende Tätigkeiten, die von spezialisierten Arbeitern ausgeführt wurden" [HeSc05: 16]. Die Fließbandarbeit reduzierte die Fertigungszeit bis über 80%.
Abbildung 2-1: Outsourcing-Prognostiziertes Marktvolumen in Deutschland[2]
Die Industrieunternehmen haben in den letzten Jahrzehnten bei den Produktionsprozessen die Fertigungstiefe mehr und mehr reduziert und sich auf Prozesse mit höchsten Wertschöpfungsanteilen konzentriert [HeSc05:16-17]. Auch die IT-Industrie hat sich im Bezug auf Outsourcing in den letzten vierzig Jahren sehr verändert. Bei Outsourcing in der IT-Branche spricht man von Optimierung der Leistungstiefe und nicht von Fertigungstiefe. „Früher waren zunächst Hardware und Systemsoftware Gegenstand des Outsourcing, heute ist es oftmals eine komplette Produktgarnitur. So können zusätzlich außerdem Service- und dazugehörende Managementleistungen von einem einzigen Anbieter erworben werden“ [Köni97:2-3].