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Wie unerklärliche Phänomene unsere Geschichte beeinflussen Von Platons Beschreibung des sagenhaften Atlantis, einer Hochzivilisation, die wohl einst in den Tiefen des Ozeans versank, über das angebliche Geheimwissen der Sumerer bis hin zu der in vielen Kulturen gängigen Idee der Wiedergeburt – ob real oder nicht, solche Phänomene beschäftigten Menschen schon immer. Was ist dabei Fakt und was ist Mythos, was tatsächlich Menschheitsgeschichte, was schlicht Fantasie? Fragen, auf die die gängigen Methoden der Geschichtsschreibung oft keine Antwort bieten. Warum es daher lohnenswert sein kann, bekannte Pfade der Geschichtswissenschaft zu verlassen, weiß Frank Fabian. Aus diesem Grund widmet er sich in diesem Buch der Parahistorie, einem Ansatz, der spirituelle Quellen, Überlieferungen und paranormale Phänomene als Ausgangspunkt nutzt, um einen ganz neuen Blick auf die Menschheitsgeschichte zu werfen und Antworten auf ungeklärte Fragen unserer Vergangenheit zu finden.
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Seitenzahl: 337
FRANK FABIAN
PARAHISTORIE - UNERKLÄRLICHE PHÄNOMENE DER GESCHICHTE
Frank Fabian
PARAHISTORIE - UNERKLÄRLICHE PHÄNOMENE DER GESCHICHTE
Was spirituelle Quellen, Propheten und paranormale Ereignisse über die Menschheitsgeschichte verraten
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen:
1. Auflage 2023
© 2023 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
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D-80799 München
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Redaktion: Monika Spinner-Schuch
Umschlaggestaltung: Marc Fischer
Umschlagabbildung: Vezdehod/ Shutterstock
Satz: ZeroSoft, Timișoara
eBook by tool-e-byte
ISBN Print 978-3-86881-943-4
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96267-531-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96267-532-5
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INHALT
Parahistorie und die Entwicklung einer Wissenschaft
Faszination Atlantis
Atlantis, das alte Griechenland und das alte Ägypten
Fazit
Die Entstehung des Mondes und Descartes’ Denkfehler
René Descartes’ unsterbliche Lehrsätze
Fazit: Descartes’ Denkfehler
»Planetenbastler«
Der größte Wissenschaftsskandal aller Zeiten
The Piltdown Man
Die gut gehüteten Geheimnisse der alten Sumerer
Über die Intelligenz der Sumerer
Die Sumerer, das Christentum und der Judaismus
Fazit
Götter im alten Ägypten
Über die erstaunlichen Errungenschaften Ägyptens
Zeus, der Göttervater
Zeus in aller Welt
Fazit
Die spirituellen Geheimnisse der Inkas
Der Nabel der Welt
Das alte Mexiko
Die Maya
Die Azteken
Fazit
Das Christentum und altägyptische Glaubensvorstellungen
Die ägyptischen Götter
… und die Heiligen der Christen
Fazit
Das Rätsel der heiligen Dreifaltigkeit
Keine Frage der Logik
Fazit
Die mysteriöse Verbindung zwischen Hannibal und General Patton
Hannibal, die Biographie
General Patton, die Biographie
Hannibal und Patton im Vergleich
Fazit
Dorothy Eady, die Geschichte einer ägyptischen Priesterin
Die Geschichte von Dorothy Eady
Fazit
Normale Geschichtsschreibung vs. Parahistorie
Was bleibt und ist zu erwarten
Zum Autor
Anmerkungen
PARAHISTORIE UND DIE ENTWICKLUNG EINER WISSENSCHAFT
Wir alle kennen den Ausdruck Para-Psychologie. Der Begriff beschreibt jenen Zweig der Psychologie, der jenseits der gängigen, »normalen« Psychologie liegt. »Para« bedeutet im Griechischen wörtlich »neben«, »psychologia« heißt so viel wie »Seelenkunde«.
Es handelt sich bei der Parapsychologie um einen Forschungszweig, der der Psychologie angelagert ist und in deren Rahmen unter anderem außergewöhnliche psychische Fähigkeiten untersucht werden, denen mit den »normalen« Methoden und Mitteln der althergebrachten Psychologie nicht beizukommen ist. Weiter werden das Leben nach dem Tod sowie paranormale Phänomene im Rahmen dieser Disziplin aufs Korn genommen.
Kein Fachgebiet könnte spannender sein.
Es geht kurz gesagt um aufregende, hochinteressante spirituelle Talente. Außersinnliche Wahrnehmungen, die Fähigkeit, ein künftiges Ereignis vorherzusagen und Geistererscheinungen sind nur einige Forschungsgebiete, deren sich sogar Universitäten annahmen – alles im Rahmen der »Parapsychologie«.
Sobald etwas über das »Gewöhnliche« hinausging, sobald es sich um Grenzgebiete handelte wie Hypnose, »magnetische Energiefelder«, die eine Person umgaben, Telepathie, Trance, Gegenstände, die scheinbar aufgrund spiritueller Einwirkung schweben und sich bewegen konnten, verfrachtete man sie rasch in das Fachgebiet der »Parapsychologie«.
Schon im 19. Jahrhundert wurden parapsychologische Institute und Lehrstühle ins Leben gerufen, die sich mit dieser unvorstellbar interessanten Disziplin befassten, mit »psychischen Besonderheiten«, so in den USA, England und in den Niederlanden. Später nahmen sich rund 30 Nationen, inklusive Deutschlands und der UdSSR, all dieser paranormalen Phänomene an.
Begeisterung griff um sich. Selbst Spionageorganisationen, die normalerweise aus hartgesottenen Agenten bestehen, wo nur Fäuste und Colts zählen, entdeckten auf einmal die Parapsychologie. Sie arbeiteten mit speziellen hellseherisch begabten Medien zusammen, die den Feind, manchmal über eine Entfernung von vielen tausend Meilen hinweg, ausspähen sollten. Eine neue Ära innerhalb der Spionage begann. In Ost und West suchte man sich gegenseitig zu übertrumpfen, die Russen suchten den Amerikanern den Rang abzulaufen.
Weiter wurden »Kriminaltelepathen«, die ohne Worte kommunizieren und Gedanken lesen konnten, auf einmal im Rahmen der Verbrechensaufklärung eingesetzt, teilweise mit spektakulären Erfolgen.
Parapsychologen betraten völliges Neuland, sie begaben sich in den Bereich der Seele. Weiße Flecken auf der Terra incognita, der »unbekannten Landschaft« der Psyche und des Geistes, wurden entdeckt und auskartographiert.
Fieberhaft forschte man. Man stellte Laboruntersuchungen und die unglaublichsten Experimente an, um die Existenz von außerkörperlichen Wahrnehmungen und anderen spirituellen Phänomenen hieb und stichfest zu beweisen.
Die Altherrenriege innerhalb der Psychologie stand Kopf. Einige ihrer Vertreter bewaffneten sich bis an die Zähne und sagten der Parapsychologie den Kampf an. Aber warum? Nun, das gesamte Weltbild verschiedener »Autoritäten« innerhalb der Psychologie begann mit einem Mal zu wanken.
Oh nein! Der Mensch bestand aus Körper und Seele?
Die Beweise häuften sich und nahmen ständig an Umfang zu. Parapsychologen bedienten sich der Experimente, die neutral, minutiös und von unabhängigen Gremien überwacht wurden. Sie setzten ferner bewährte wissenschaftliche Methoden ein, wie die Statistik, und bewiesen schließlich ohne Wenn und Aber, dass bestimmte parapsychologische Phänomene ganz zweifelsfrei existierten.
Die Tiefe des menschlichen Bewusstseins wurde ausgelotet und ausgemessen und immer mehr Grenzgebiete untersucht. Wiederholt stieß man auf die Existenz außersinnlicher Wahrnehmung und auf andere Bewusstseinszustände, die man bislang penetrant ignoriert hatte.
Offenbar gab es eine Welt außerhalb der »normalen« Welt. Telepathie, sprich Gedankenübertragung und Gedankenlesen, sowie die Vermittlung von Informationen allein durch Gefühle, ohne die klassischen fünf Sinne, gab es wirklich und wahrhaftig. Sogar der Normalmensch konnte das feststellen, wenn er ein besonders exzellentes Verhältnis zum Beispiel zu der eigenen Mutter besaß und »zeitgleich« ähnliche oder gleiche Gedanken wie sie dachte, obwohl Tausende Kilometer zwischen ihnen lagen. Die »Gedankenübertragung« war fast jedem real, zumindest im Ansatz.
Himmel, die Welt war voll von Geistererscheinungen, Spukgeschichten, Erzählungen rund um Poltergeister, Fernwahrnehmungen und Berichten über frühere Leben. Auch die Existenz außerhalb eines menschlichen Körpers wurde zunehmend diskutiert.
Hatte denn bislang niemand die Augen aufgemacht? Hatte man, verflixt!, bislang versäumt zu erkennen, dass es eine Seele gab, die nicht unbedingt mit dem Körper und dem materiellen Universum identisch war?
Auch die Existenz der mentalen Einflussnahme existierte ganz zweifelsfrei, wie Hypnose-Experimente bewiesen.
Wie konnte man nur so ignorant und verbohrt sein, diese Tatsachen, die doch ohne jede Frage existierten, abzuleugnen?
Natürlich gab es auch genügend Scharlatane und Schurken im Rahmen der Parapsychologie, die durch ein paar Taschenspielertricks das gesamte Gebiet dieser neuen Disziplin in Misskredit brachten. Es fanden betrügerische Séancen, sprich Sitzungen, statt, bei denen angeblich die Geister der Verstorbenen herbeigerufen werden konnten, währenddessen man einem gutgläubigen Trottel nur das Geld aus der Tasche zog.
Trotzdem waren bestimmte parapsychologische Phänomene einfach nicht wegzudiskutieren, wenn man auch nur halbwegs objektiv urteilte.
Und so erfreut sich diese Disziplin bis heute einer enormen Anziehungskraft.
PARAHISTORIE
Der Begriff »Parahistorie« ist eine Parallel-Wortbildung zu der »Para-Psychologie«.
Unter Parahistorie verstehen wir an dieser Stelle ausdrücklich nicht die gängige Definition, die da besagt, dass es sich um »Alternativ-Geschichte« handelt, das heißt um imaginäre Geschichte, potenzielle Geschichte oder Eventual-Geschichte – wie sie so gern im Rahmen des Science-Fiction-Genres vorgestellt wird.
Wir definieren an dieser Stelle das Wort völlig anders.
Wir verstehen unter Parahistorie eine neue Methode der Geschichtsschreibung, die auch ganz andere Informationsquellen zulässt, als das bislang der Fall war.
Im Rahmen der »Parahistorie«, wie wir sie begreifen, versucht man, mit alternativen Methoden Erkenntnisse über die Vergangenheit zu gewinnen.
Im Grunde genommen handelt es sich um einen völlig neuen Wissenszweig, der bislang nie als eigenes Fachgebiet definiert wurde und bestenfalls punktuell Aufmerksamkeit erfuhr.
Parahistorie in diesem Sinn ist streng abzugrenzen von der »normalen« Historie und Geschichtswissenschaft. In der gängigen Geschichtsschreibung versucht man, mit Ausgrabungen, Dokumenten, Aufzeichnungen, Münzen, alten, verblichenen Knochen und verschiedenen Berichten zu ergründen, wie sich »Geschichte« ehemals abgespielt hat. Man konsultiert handfeste materielle Quellen, wie man das nennen könnte.
Die Parahistorie dagegen gewährt auch mentalen und spirituellen Quellen Raum. Dazu gehören Wahrnehmungen über große zeitliche und räumliche Entfernungen hinweg und Erinnerungen an frühere Leben, kurz Phänomene, die in das Fachgebiet der Parapsychologie gehören.
Die Parahistorie nimmt diese Quellen zumindest in Augenschein.
Sie bügelt nicht von vorneherein alles ab, was nicht in den allgemein akzeptierten »wissenschaftlichen« Rahmen passt. Sie pfeift auf die Vokabel »Wissenschaft«, auch weil Parahistoriker nur zu gut wissen, wie oft dieses Wort missbraucht worden ist. Der Parahistoriker kümmert sich nicht um etablierte Lehrmeinungen, er sucht im Gegenteil alte, ausgetretene Pfade zu verlassen. Er untersucht Legenden und Mythen sehr viel genauer. Er verwirft nicht von vorneherein »Erinnerungen« und »Geheimtexte«. Selbst »Propheten«, »Erleuchteten«, Priestern und Propheten gewährt er Raum, wenngleich sich der Parahistoriker durchaus des Umstandes bewusst ist, wie angreifbar solche Quellen sind und dass sich auch hier viele Scharlatane tummeln, nicht anders als in der Parapsychologie.
Aber er realisiert ebenfalls, teilweise mit Erstaunen, wie genau mitunter die (früheren) Berichte von »medial begabten« Menschen mit den (späteren) Entdeckungen der herkömmlichen Geschichtswissenschaft übereinstimmen, die mit einer gewissen Verzögerung das Licht der Welt erblickten.
Der Parahistoriker ist sich der Achillesferse seiner Behauptungen sehr wohl bewusst, aber er klammert nicht zahlreiche Phänomene von vorneherein aus.
Er ficht das rein materialistische Weltbild an. Noch einmal: Er lässt mentale und spirituelle Fähigkeiten gelten.
Innerhalb der Parahistorie ist es gestattet, Stimmen, die üblicherweise außerhalb der gängigen Geschichtsforschung liegen, zumindest zuzuhören – wie etwa Berichten über Götter, Riesen, Zwerge, gewaltige Ungeheuer, früheste Zivilisationen und vieles mehr.
Der Parahistoriker verweist lächelnd auf den Umstand, dass man einst Geschichten über Riesen, Dinosaurier oder andere »Ungeheuer« in den Bereich des Märchens verwies – bis eines Tages entsprechende Knochen gefunden wurden, die genau diesen Umstand zweifelsfrei bewiesen: dass es ehemals Dinosaurier gab sowie eine Unzahl anderer gewaltiger Urvögel, Fische und Landtiere, sprich riesige »Ungeheuer«, die heute ehrfurchtsvoll in Museen ausgestellt werden. Auch »Riesen« fand man längst, sprich Menschenknochen, die Zeugnis dafür ablegen, dass es vormals durchaus sehr, sehr große Menschen gab – eben Riesen, nebenbei bemerkt auch Zwerge.
Und was ist mit den legendären Drachen? Nun, Menschen, die behaupteten, es gäbe Drachen, wurden buchstäblich jahrhundertelang verlacht. Man amüsierte sich köstlich und machte sich über sie lustig. Doch da passierte es: Im Jahre 1912 entdeckte man auf einigen indonesischen Inseln, nördlich von Australien also, tatsächlich »Drachen«. Es handelte sich um Komodowarane, sprich »Drachen«, wie man sie sich nicht besser wünschen konnte. Sie spuckten zwar kein Feuer, aber ansonsten ähnelten sie haargenau den »Ungeheuern«, die längst beschrieben worden waren.
Mehr und mehr angebliche »Legenden« entpuppten sich im Laufe der Geschichtsforschung als wahr. Man denke nur an Troja, eine Stadt auf (heute) türkischem Boden, die einst von den Griechen bekämpft und eingenommen wurde. Eben diesen Krieg beschrieb der Dichter Homer unvorstellbar genau. Lange belächelte man diese seine Erzählung. Schließlich wurde Troja von dem Forscher Heinrich Schliemann entdeckt und ausgegraben. Anfänglich hatte man sich im Kreis der »etablierten Wissenschaft« über ihn mokiert, ja ihn sogar mit Schmutzkampagnen überzogen.
Die Parahistorie ist vorurteilsfrei. Sie untersucht selbst ausgefallene Berichte, die normalerweise in den Bereich der »Mythen« verwiesen werden und denen man keinerlei »Wahrheitsgehalt« im Kreis der etablierten Historiker zugesteht. Sie weigert sich, solche Berichte einfach abzutun, nur weil sie nicht in das momentane Weltbild passen. Innerhalb dieser neuen Disziplin schreckt man auch nicht vor »unglaublichen Begebenheiten« zurück, nur weil sie zunächst »unwahrscheinlich« klingen.
Der Parahistoriker weiß, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt. Für ihn ist es klar, dass wir erst am Anfang vieler Entdeckungen stehen und Bescheidenheit und Neugier gegenüber einigen Phänomenen angebracht sind – nicht Ablehnung und Vorverurteilung.
Er verfügt über keine Scheuklappen und hat keine Brille auf der Nase, die einige Farben vollständig ausblendet.
Der Parahistoriker lehnt es ab, sich bevormunden zu lassen.
Er ist sehr viel wacher, vorurteilsfreier und unbelasteter als so mancher historische Akademiker, dem es nur erlaubt ist, sich intellektuell in einem vorgezeichneten, genau abgesteckten, abgezirkelten, engen Rahmen zu bewegen – ansonsten wird er von der Gemeinde der »ernsthaften Wissenschaftler« ausgeschlossen.
Er weiß, dass er irren kann, aber er lässt zahlreiche Phänomene zunächst einmal gelten und leugnet sie nicht arrogant ab, ohne sie auch nur in Augenschein genommen zu haben.
Parahistorie untersucht wertneutral alle geschichtlichen Phänomene, die bislang nicht erklärt werden konnten – auch etwa die Behauptungen vieler »übersinnlich« begabter Menschen, die vorgeben, über besondere Wahrnehmungskanäle zu verfügen.
Es gibt Zeitgenossen, die behaupten, in weit vergangene Zeit »zurückkehren« zu können – ähnlich wie Zeitreisende, nur ohne Körper und Leib, lediglich »mental«.
Kein Thema könnte erregender und spannender sein.
Und warum soll dies eigentlich nicht möglich sein?
Beinahe täglich entdecken wir neue Fähigkeiten innerhalb der Tier- und Pflanzenwelt. Warum sollte ausgerechnet dieses spezielle »Erinnerungstalent« bei Menschen so außergewöhnlich sein?
Selbst C. G. Jung, der große Psychologe, räumte ein, dass es so etwas wie »archetypische« Erinnerungen gibt, zu denen etwa die Existenz von Drachen und Schlangen gehören und andere »Urbilder« oder symbolische Bilder. Er sprach von einem kollektiven Bewusstsein oder Unterbewusstsein.
Der Parahistoriker weiß, dass es ist im Grunde genommen »unwissenschaftlich« ist, wenn man bestimmte Quellen kategorisch für falsch, erlogen und verrückt erklärt, ohne sie genauer untersucht zu haben. Man muss allem zunächst einmal eine gewisse »Wahrheitsmöglichkeit« einräumen.
Und so plädieren wir für diese neue Wissenschaftsdisziplin, der bei allen Fallstricken und Fährnissen dennoch zumindest die Existenzberechtigung zugesprochen werden sollte.
Umgekehrt weiß der Parahistoriker sehr wohl, innerhalb welch enger Grenzen sich der »normale« Geschichtswissenschaftler bewegt, der ach so stolz ist auf seine scheinbare »Objektivität«.
Keine Behauptung könnte jedoch anfechtbarer sein.
Leuchten wir also einmal hinter die Kulissen und verraten wir, worüber innerhalb der »normalen« Geschichtswissenschaft eisern geschwiegen wird.
PROBLEME DER GÄNGIGEN GESCHICHTSSCHREIBUNG
Objektivität! Neutralität! Unparteilichkeit! So lauten die Forderungen der Herren Wissenschaftler, was das Fach »Geschichte« angeht.
Aber ach! An eben diesen Postulaten bissen sich schon viele Philosophen, Theologen, Schriftsteller und Historiker die Zähne aus. Und nahezu ausnahmslos scheiterten sie.
Alle, alle rutschten auf diesem gefährlich glatt gebohnerten Parkett aus: Herodot, Thukydides, Aristoteles, Tacitus, Strabon, Tours, Herder, Hegel, Marx, Febvre, Droysen, Spengler, Toynbee, Mommsen und wie sie alle heißen.
Jeder schriftstellernde Historiker weiß, dass er nie wirkliche Objektivität erreichen kann, ganz einfach, weil zu viele Fakten und zu viele Gesichtspunkte existieren. Dabei ist ein Großteil der Fakten längst verloren gegangen, wieder andere Fakten wurden absichtlich vernichtet.
Gibt es überhaupt so etwas wie Objektivität in der Geschichtsschreibung?
Ist nicht jeder Historiker vorgeprägt – durch Erziehung, Lehrer, Bücher, Stadt, Land und Nation? Besitzt er nicht seine Neigungen, Abneigungen, Lieblingstheorien und Wertsysteme, die religiöser, weltanschaulicher oder politischer Natur sein können – und ist also kläglich befangen in seinen eigenen Vorurteilen? Sind selbst in den hervorragendsten wissenschaftlichsten Arbeiten nicht schon die gestellten Fragen subjektiv, geschweige denn die Anordnung der Fakten oder gar die Auswertungen? Und ist es nicht beobachtbar, dass jeder »normale« Historiker recht willkürlich selektiert, thematisiert und interpretiert?
Und also könnte man 101 Einwände erheben, was die Objektivität der herkömmlichen, gängigen Geschichtswissenschaft angeht.
Der Katalog der Einwände ließe sich leicht erweitern: Selten überblickt heute selbst ein ausgezeichneter Historiker mehr als 200 bis 500 Jahre innerhalb einer einzigen bestimmten Kultur, denn das Datenmaterial ist einfach zu umfangreich. Längst unterscheidet man deshalb etwa zwischen »Technikgeschichte«, »Militärgeschichte«, »Kulturgeschichte«, der Geschichte der Frauen, der »Alltagsgeschichte«, der »Landesgeschichte«, der lokalen Geschichte und noch vielen Geschichtsarten mehr.
Geschichte ist ein Ozean von Daten, in dem man ertrinken kann.
Deshalb konzentriert man sich innerhalb von deutschen Universitäten auch vornehmlich nur auf die Geschichte des eigenen Landes, die jedoch zumeist überstrapaziert wird. Gelegentlich wird in unseren Schulen und Hochschulen auch die europäische Geschichte gestreift, aber sie wird nicht intensiv genug behandelt. Auch die Geschichte Afrikas, Australiens und Amerikas etwa wird im Allgemeinen ignoriert oder fristet ein stiefmütterliches Dasein. Asien wird allenfalls am Rande wahrgenommen. Die Geschichte Persiens, Indiens und Russlands steht selten auf dem Stundenplan. Die Historie Griechenlands und Roms ist dagegen überrepräsentiert. Das alles führt jedoch zu einem zu engen Blickwinkel.
Wahrheiten, die unter den Teppich gekehrt werden
Auch die »normale Geschichte« (im Gegensatz zur paranormalen Geschichte) wird stets von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus geschrieben – zum Beispiel von dem Gesichtspunkt einer bestimmten Führungspersönlichkeit aus oder einer bestimmten Klasse, Rasse, Partei, Nation oder Religion. Diese unterschiedlichen Gesichtspunkte sind selten oder nie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
Insofern gibt es auch keine objektive Wahrheit in der »normalen« Geschichtsschreibung.
Gefühlte 70 bis 80 Prozent der gesamten Geschichtsschreibung wurden durch eine politisch/parteiliche und/oder religiös/weltanschauliche Sicht verfälscht.
Hinzu kommt, dass stets Sieger Geschichte schreiben. Die »normale« Geschichtsschreibung ist deshalb selten oder nie neutral.
Darüber hinaus existieren ein präzises Know-how und eine hohe Schule der Lüge und der Fälschung, was eben diese »normale« Geschichtsschreibung angeht. Über die Methoden der Fälschung innerhalb der herkömmlichen Geschichtsschreibung könnte man zehn und mehr Bände verfassen. Dazu gehören die falsche Zeit, der falsche Ort, die falschen (oder unsichtbaren) Drahtzieher/Verursacher eines Ereignisses, die reine Erfindung, die Viertel-, Halb- und Dreiviertel-Lüge, gefälschte Dokumente, gefälschte archäologische Funde, unkorrekte mündliche Überlieferungen, geschönte Darstellungen, Auslassungen, Hinzufügungen, »Erscheinungen«, die nicht beweisbar sind, falsch aussagende oder frei erfundene Zeugen, »Geschichtsphilosophien« und einiges mehr.
Unter einer »Geschichtsphilosophie« versteht man die angeblich einzig richtige Art und Weise, wie man Geschichte darzustellen hat.
Eine »Geschichts-Philosophie« sucht von vorneherein festzuklopfen: 1. wie Geschichte vorgeblich voranschreitet und 2. was das angebliche Ziel der Geschichte ist, sowie 3. wie man Geschichte niederschreiben und verfassen sollte.
Beispiele hierfür sind der Marxismus, der Nationalsozialismus oder die jüdisch, christlich oder islamisch motivierte Geschichtsschreibung. Die meisten »Geschichtsphilosophien« werden dazu benutzt, um der eigenen Weltanschauung, Ideologie oder Theologie als Magd zu dienen.
»Objektive« Geschichtsschreibung innerhalb der »normalen« Historie? Bei Licht betrachtet handelt sich um nichts anderes als um einen köstlichen Witz.
Die herkömmliche Geschichtsschreibung
Selbst die »normale« Geschichtsschreibung ist eben nicht wertneutral und objektiv. Sie ist immer subjektiv.
Nicht aufmerksam gemacht haben wir dabei auf die ständigen Neuinterpretationen der Geschichte durch nachwachsende Generationen von Historikern, die gewöhnlich völlig neue Blickwinkel anlegen.
Die überlieferte Geschichtsschreibung, so wie wir sie kennen, ist nichts anderes als das, worauf sich die Gelehrten, die momentan gerade am Ruder sind, nur einigen.
Hinzu kommen die persönlichen Emotionen und Einstellungen vieler Historiker. Einige empfinden beispielsweise Zorn auf die Monarchie – was sich sofort in ihren »geschichtlichen Berichten« niederschlägt. Andere hassen »Konservative« – und schon manipulieren sie unbewusst oder bewusst ihre »historischen Darstellungen«. Und so gibt es auch ein persönliches, privates und emotionales Moment, wodurch die »normale« Geschichtsschreibung verfälscht wird.
Der ärgste Fehler besteht freilich darin, dass »Historie«, so wie sie momentan gelehrt wird, von einem »festen Weltbild« ausgeht, das mit Zähnen und Klauen verteidigt wird. Kurz gesagt ist dieses Weltbild »materialistisch«. Es geht davon aus, dass ein paar tote Steine mehr über die Vergangenheit verraten als Beobachtungen und Vermutungen intelligenter, ahnungsvoller Zeitgenossen. Die Existenz der »Seele« wird a priori abgelehnt. Mit welcher Berechtigung eigentlich? Spirituelle Erfahrungen werden rigoros ausgeblendet.
Die Abstammung des Menschen vom Affen dagegen ist Diktat, sowie die Vorstellung, dass sich der Mensch langsam »höher entwickelte«. Anderslautende Meinungen werden mit Hohn übergossen. In diesem Sinne wird die Existenz von Hochzivilisationen, die vor 20 000 Jahren, 100 000 Jahren oder gar Millionen von Jahren existiert haben mögen, einfach abgeleugnet oder penetrant ignoriert. Denn das passt nicht in das Schema und Kästchendenken, das man sich so hübsch zurechtgelegt hat.
Dabei gibt es längst die erregendsten Erkenntnisse über den Umstand, dass es erstaunliche Zivilisationen schon lange, lange vor der »offiziellen Menschheitsgeschichte« gab – wie sie die »normale« Historie erzählt.
Huii, plötzlich befinden wir uns mitten in der aufregendsten Diskussion.
UMWÄLZENDE ENTDECKUNGEN
Offenbar werden bestimmte Entdeckungen einfach vertuscht. In Mexiko und in den USA fand man beispielsweise Zeugnisse hochentwickelter Zivilisationen, die in einem Fall ein Alter von 250 000 Jahren aufwiesen und im anderen Fall zwischen 9 und 55 Millionen Jahre zurücklagen – obwohl dies nach der »offiziellen Lehrmeinung« eigentlich nicht möglich war ... denn »Hochzivilisationen« gab es gemäß der Schulbuch-Historie, gemäß der Establishment-Geschichtswissenschaft, frühestens vor rund 6000 Jahren. Erstaunliche Werkzeuge wurden jedenfalls in den USA und Mexiko von angesehenen Archäologen entdeckt, die nicht einmal dem Lager der »Parahistoriker« zuzurechnen waren.1 Wären diese Entdeckungen einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht worden, so hätten sie das gesamte Weltbild der bisherigen Historie und Archäologie von Grund auf verändert.
Was aber passierte in der Folge? Schnell wurden die Entdeckungen – in Zentralmexiko, im Staate Puebla, sowie in den USA, in Kalifornien – abqualifiziert, sie wurden lächerlich gemacht und versanken rasch in der Versenkung ...
Auch vor der Insel Kuba förderten Taucher Zeugnisse zutage, die eigentlich nicht existieren dürften und die darauf hindeuteten, dass unsere Zivilisation weitaus älter ist, als bisher angenommen. »Die Überreste einer versunkenen Stadt vor der Westküste Kubas [bestanden aus] massiven Steinblöcken ..., die in einer Tiefe von etwa 500 Metern rechtwinklige und kreisförmige Formationen sowie sogar einige Pyramiden bildeten.«2
Über das Alter dieser Funde schwieg man sich penetrant aus.
Eine weitere versunkene Stadt beträchtlichen Alters fand man vor der indischen Küste im Arabischen Meer, die Entdecker waren Vertreter des Indischen National Institute for Ocean-Technology (NIOT), die gewiss nicht der Parteinahme geziehen werden konnten. Steinsäulen, eingestürzte Mauern von mindestens zwei Städten, 2000 von Menschen hergestellte Artefakte, Töpferwaren, Schmuck, menschliche Knochen und sogar Hinweise auf eine Schrift wurden hier entdeckt.3
Datierungen ergaben ein Alter von rund 9000 Jahren, obwohl das erneut nicht in das Weltbild der etablierten Wissenschaft passte. Indien war nach Meinung der Establishment-Historiker zu dieser Zeit nur von Jägern und Sammlern besiedelt.
Ähnliche Entdeckungen machte man vor Japans Küste. Sporttaucher fanden hier vor der Insel Okinawa, die bekannt ist für ihre enorm langlebigen Bewohner, steinerne Gebilde und architektonische Details, gepflasterte Straßen und Kreuzungen, Treppenaufgänge und Pfeiler. Auch in diesem Fall waren die steinernen Gebilde sehr viel älter, als es die Schulbuch-Historie »erlaubte«.4
Und so könnte man immer weiter fortfahren und fortfahren.
Kurz gesagt könnten all diese Funde unser gesamtes Geschichtsbild verändern, ja sogar unser gesamtes Weltbild, wenn sie denn nur akzeptiert und ins allgemeine Bewusstsein gehoben würden. Wenn es schon vor Zehntausenden, Hunderttausenden oder gar Millionen von Jahren Hochzivilisationen gab, stürzen automatisch unsere ganze Establishment-Geschichtsschreibung sowie das hübsch zusammengebastelte Weltbild, das von einer mehr oder weniger gradlinigen »Höherentwicklung« vom Affen zum Menschen ausgeht, in sich zusammen.
Es würde sich um die größte intellektuelle Revolution seit Darwin handeln.
Parahistoriker haben keinerlei Problem mit solchen Funden.
Sie nehmen einfach zur Kenntnis, dass hier Entdeckungen gemacht wurden, die beweisen, was sie schon immer insgeheim dachten, ahnten oder annahmen: dass die Menschheitsgeschichte völlig umgeschrieben werden muss und dass die Vorstellung Darwins, der Mensch stamme vom Affen ab, gründlich auf den Prüfstand gestellt und hinterfragt werden sollte.
Die Beweise häufen sich, dass all die hübschen Bildchen und Zeichnungen, die uns allenthalben serviert werden und die suggerieren, dass über verschiedene Zwischenstationen der Mensch vom Affen abstammt, nicht korrekt sein können. Das gesamte Weltbild der »Höherentwicklung« des Menschen steht auf verflixt wackligen Beinen.
Im Rahmen der Parahistorie wurde indes schon lange behauptet, dass die Menschheitsgeschichte gänzlich anders verlief, als man es uns in der Schule weiszumachen versuchte.
Warum also verwendet man die Behauptungen der Parahistoriker nicht einfach als Stimulus, um tiefer zu graben und noch genauer nachzuforschen? Im Rahmen des Science-Fiction-Genres benutzten Ingenieure die ungeheuerlichen Behauptungen einiger Autoren intelligenterweise dazu, sich zu neuen Erfindungen anregen zu lassen. Bravo!
Jules Verne, der Vater der »Science-Fiction«, inspirierte zahlreiche Physiker, Chemiker, Tüftler und Bastler. Sie forschten genau in der Richtung weiter, die er mit flottem Griffel in seinen Romanen vorgegeben hatte. Und so gibt es heute Unterseeboote und hochtechnische Ballone.
Desgleichen sollte man nicht grundsätzlich alles verwerfen, was außerhalb des Rahmens der erlaubten, hehren »Geschichts-Wissenschaft« liegt, die doch selbst so denkbar unvollkommen ist.
Die Begabungen, die außerhalb der »normalen« historischen Geschichtsschreibung existieren, sollten genutzt werden: Es gibt Berichte über medial talentierte Zeitgenossen, die aus einem Knochensplitter oder einem Gegenstand, ja selbst aus Steinen ganze Geschichten herauslesen können. »1953 gelang es dem holländischen Hellseher Gerard Croiset mithilfe eines winzigen Knochensplitters, eine genaue Beschreibung der Höhle, aus der er stammte, zu geben wie auch der exakten Umgebung, der ehemaligen Bewohner und einer religiösen Zeremonie, bei der dieser Knochen eine wichtige Rolle spielte ... Alle Angaben Croisets wurden vom Rektor der Universität Witwatersrand [in Südafrika] ... als korrekt bestätigt.«5 Croiset (1909–1980) war ein holländischer Parapsychologe.
Es gibt medial begabte Menschen, die aus toten Gegenständen Informationen zu klauben vermögen.
Auch Georg Iwanowitsch Gurdjieff besaß angeblich dieses Talent. Gurdjieff (1866–1949) war ein griechisch-armenischer Magier, Philosoph, Esoteriker und Schriftsteller, der Methoden der Fakire, bestimmter Mönche und Yogis miteinander verband und erklärte, in bestimmten Gegenständen Geschichten und Geschichte sehen zu können.
Ein polnischer Ingenieur, Stefan Ossowiecki (1877–1944), war lange Zeit Europas berühmtestes psychisches Talent. Er besaß angeblich die Fähigkeit, Objekte innerhalb eines verschlossenen Behälters zu »sehen« und konnte außerhalb des Körpers »umherwandern«. Durch das Berühren bestimmter Artefakte und Gegenstände zapfte er das »Gedächtnis« bestimmter Museumsobjekte an. »Knochen, Fischhaken, Steinwerkzeuge, keramische Figuren .... lieferten [ihm] regelrechte Augenzeugenberichte.«6
Verschiedene Phänomene einfach zu verwerfen, weil sie nicht in das momentane Weltbild passen, ist weder fair noch wissenschaftlich.
Die Parahistorie gibt uns jedenfalls Antworten auf Fragen, die uns die normale Historie nie geben kann und nie geben wird. Und schließlich steckt selbst in Legenden fast immer auch ein wahrer Kern, wie selbst hartgesottene »normale« Historiker zugeben.
Setzen wir also mit diesem Buch einen bescheidenen Anfangspunkt.
Tauchen wir als Erstes ein in eine der spannendsten Auseinandersetzungen, die bis heute die Gemüter erhitzt. Untersuchen wir in diesem Sinne zunächst das Thema Atlantis – aber mit einem völlig neuen Handwerkszeug. Lassen wir dabei die Methoden der »normalen« Historiker, des Establishments, nicht völlig außer Acht, aber konsultieren wir auch spirituelle Erfahrungen. Nutzen wir also unsere schöne, neue Wissenschaft, die Parahistorie, um neue Einsichten zu gewinnen. Gehen wir genau so vor, so sehen wir uns plötzlich sehr außergewöhnlichen Erkenntnissen gegenüber.
Atlantis erhebt sich plötzlich aus den Wellen des Ozeans, es wird lebendig und taucht wieder aus den Wogen auf.
Es ist mehr als erstaunlich: Bis heute erschienen über 10 000 Bücher über Atlantis. 10 000! Einige Bücher gerieten zu fantastischen Bestsellern und fesselten Leser zeitweise mehr als Liebesromane oder Krimis - Genres, die ansonsten die Hitlisten anführen. Tatsächlich kann man die gesamte Literatur über diese geheimnisumwobene, mystische Insel, die einst im Meer versank, kaum mehr seriös in Augenschein nehmen, so umfangreich ist sie.
Das Thema Atlantis lässt die Gemüter nicht los. Allein der Klang des Wortes wühlt ungeheure Emotionen auf, was rational kaum zu verstehen ist. Eine unglaubliche Sehnsucht und Romantik, Geheimnis und Gefühl schwingen in den Wellenlängen des Wortes Atlantis mit und gleichzeitig der Wunsch, dass sich dieses mysteriöse Inselreich eines Tages wieder aus dem Meer erheben möge.
Schriftsteller zu allen Zeitaltern überschlugen sich förmlich - und das seit rund 2500 Jahren! -, wenn die Sprache auf Atlantis kam. Über mysteriöse Hochtechnologien wurde berichtet und unglaubliche spirituelle Fähigkeiten, welche die Atlantiker oder Atlantiden besaßen, angefangen von der Telepathie bis hin zu dem Talent, mit riesigen Energien wie selbstverständlich umgehen zu können.
Selbst in der Neuzeit flaute das Interesse nicht ab. E. T. A. Hoffmann (1776-1822), der bekannte Schriftsteller der Romantik, konnte sich ebenso wenig von dem Thema losreißen wie zahlreiche andere Autoren.
Bücher über Atlantis belegten schon bald die Bestsellerlisten und wurden vom Publikum voller Gier verschlungen. Ignatius Donnelly (1831-1901), ein US-Abgeordneter und Autor, verdiente sich mit seinem Atlantis-Buch eine goldene Nase.
Esoteriker und Okkultisten stürzten sich ebenfalls auf das Thema. Neue Bestseller erblickten das Licht der Welt. Alte Seebären erwarben Hightech-Schiffe und stellten Spezialcrews zusammen, um Atlantis wiederzuentdecken. Tiefseetaucher suchten den Meeresboden ab.
Als Jules Verne (1828-1905), einer der Väter der Science-Fiction-Literatur, dem wir bereits begegnet sind, seinen weltberühmten Roman 20 000 Meilen unter dem Meer schrieb, ließ er seinen Protagonisten, seine Hauptfigur, Kapitän Nemo, die Ruinen von Atlantis am Meeresgrund finden. L. Sprague de Camp (1907-2000), ein späterer weltberühmter Science-Fiction-Autor, folgte seinen Spuren ... und hundert andere mehr.
Im 20. und 21. Jahrhundert versuchten sich zusätzlich zu den Federfuchsern zahlreiche Filmemacher an dem Thema. Einige waren förmlich besessen von der Idee. Vielleicht, vielleicht handelte es sich bei Atlantis um den Ursprung aller Hochkulturen? Es war nicht auszudenken, welche Wirkung der Umstand auslösen würde, wenn das geheimnisvolle Inselreich endlich, endlich gefunden wurde. Die gesamte Menschheitsgeschichte konnte neu geschrieben werden!
Archäologen und Wissenschaftler fühlten sich aufgerufen, nach der sagenhaften Insel zu forschen, genauso wie Utopisten und Historiker aller Provenienz, ob sie nun der »normalen« oder der »paranormalen« Geschichtsschreibung zuneigten.
Nach wie vor werden Expeditionen ausgerüstet, die Millionen von Dollars verschlingen, um endgültig dem Rätsel Atlantis auf die Spur zu kommen und seine Ruinen im Meer ausfindig zu machen. Es ist sehr gut möglich, dass nie ein einzelnes Thema die Vorstellungskraft so in ihren Bann schlug wie die Kunde über Atlantis.
Aber wer hatte eigentlich als Erster darüber berichtet? Wer hatte die Fantasie derart angeheizt und angezündet, dass man förmlich nicht mehr davon loskam?
ZWEI ARTEN VON LITERATUR ZU ATLANTIS
Grundsätzlich gilt es, zwei Arten von Literatur über Atlantis zu unterscheiden.
Die erste ist »streng wissenschaftlich«, es handelt sich um »normale« Historie.
Die zweite Art von Literatur lässt ganz andere Quellen gelten als die »wissenschaftliche« Literatur. Wir sprechen von der Parahistorie oder paranormalen Historie, die wir bereits definiert haben.
Ihre Autoren sind Esoteriker, die sich nicht scheuen, sich zur »Reinkarnation« oder »Wiedergeburt« zu bekennen. Sie behaupten, sich erinnern zu können, mehr als einmal gelebt und viele, viele Existenzen hinter sich zu haben, ja, sie geben manchmal sogar Details aus ihren früheren Leben preis – wie zum Beispiel Erinnerungen über das sagenhafte Atlantis.
Allerlei Seher und Propheten, Okkultisten und Philosophen, religiös Erleuchtete und Medien tummeln sich in diesem Lager wie etwa Edgar Cayce (1877–1945), um nur ein prominentes Beispiel herauszupicken. Cayce erinnerte sich an Atlantis in Trance, heute spricht man in »eingeweihten Zirkeln« vom Channeln oder Channeling. Cayce arbeitete anfänglich als Buchhändler und Fotograf, bevor er sich darauf verlegte, in Trance Antworten auf Fragen über die nahe oder ferne Vergangenheit von sich zu geben.
Buchstäblich Hunderte von medial begabten Esoterik-Autoren stellten jedenfalls die Behauptung in den Raum, sich an ihre früheren Leben auf Atlantis erinnern zu können. Zu rund 20 Prozent weichen diese Erinnerungen stark voneinander ab, zu (gefühlten) 80 Prozent stimmen sie jedoch interessanterweise weitgehend miteinander überein.
Das ist erneut mehr als erstaunlich.
Atlantiker oder Atlantiden, ehemalige Bewohner von Atlantis also, sind deshalb längst innerhalb gewisser esoterischer Zirkel so etwas wie eine verschworene Gemeinschaft.
Untersuchen wir einmal beide Arten von Literatur. Die weitaus interessantere Art ist natürlich der esoterisch inspirierte Flügel, er ist schier unvorstellbar aufregend. Aber tun wir auch der hehren »Wissenschaft« Genüge und untersuchen wir zunächst, was selbst die heftigsten Kritiker zugeben, wenn die Sprache auf das mysteriöse Atlantis kommt.
Mit Händen und Füßen sträuben sich einige Gelehrte gegen die Behauptung, dass Atlantis einst existierte – dieses mythische, versunkene Inselreich, das der griechische Philosoph Platon (427–347 v. Chr.) als Erster höchst ausführlich beschrieb.
Aber es gibt auf der anderen Seite auch Gelehrte, welche die Meinung vertreten, Atlantis habe einst existiert. Selbst das wissenschaftliche Lager ist also gespalten, sogar viele »normale« Historiker neigen der Ansicht zu, dass Atlantis durchaus existiert haben könnte.
Der Grund? Es gibt eine hoch seriöse Quelle – eben den griechischen Philosophen Platon, der für seine Wahrheitsliebe und sein hohes Ethikniveau, wie man das nennen könnte, bekannt war.
Tauchen wir ein in die Vergangenheit: Laut Platon handelte es sich bei Atlantis um eine gewaltige Seemacht, die »jenseits der Säulen des Herakles« gelegen war. Die »Säulen des Herakles«? Damit bezeichnete man in jenen Zeiten die Meerenge zwischen den Felsen von Gibraltar, dem südlichsten Zipfel Spaniens also, und dem Berg Dschebel Musa in Marokko/Nordafrika. Wiederholen wir: Eine Meerenge, eingerahmt von einem Felsen auf dem spanischen Festland und einem Berg auf der marokkanischen/afrikanischen Seite ... das bedeutete der Ausdruck »jenseits der Säulen des Herakles«.
Die alten Griechen glaubten, dass dieser Berg und dieser Felsen zwei »Säulen« darstellten, auf denen die Welt ruht und die den Himmel tragen. Sie glaubten weiterhin, dass ihr starker Held Herakles hier kurzzeitig den Himmel abgestützt habe, der nach einer Weile jedoch eben diese beiden Säulen platziert habe. Und sie glaubten schließlich, dass hier das »Ende der Welt« gelegen sei. Bei den »Säulen des Herakles«, in der Meerenge zwischen Spanien und Marokko also, hörte die Welt für die Griechen auf, zumindest die bekannte Welt.
»Dahinter« aber lag, laut Platon, einst das sagenhafte Reich Atlantis, das jedoch aufgrund einer Katastrophe eines Tages unterging. Atlantis befand sich also offenbar einst im Atlantischen Ozean, es lag zwischen Europa und Amerika.
Dabei ist das erst der Anfang des erregenden Berichts des alten griechischen Philosophen.
PLATONS BERICHT
Laut Platon existierte Atlantis 9000 Jahre vor Solon, also vor rund 11 500 Jahren, von unserer Gegenwart an gerechnet.
Platon berichtete, es handelte sich um eine starke Seemacht, die in Westeuropa und Nordafrika einfiel und auf der Höhe seiner Macht Ägypten, Spanien, Italien, die Türkei und viele Länder mehr beherrschte – und gerade dabei war, auch Griechenland zu unterwerfen. Aber die Griechen/Athener setzten sich mutig und unverdrossen zur Wehr.
Nach der Abwehr des Angriffs durch die Athener wurde Atlantis durch ein schweres Erdbeben heimgesucht. Schier der Himmel tat sich auf, die Erde schrie und jaulte und bewegte sich. Eine gigantische Flut überspülte die gesamte Insel, und Atlantis verschwand von einem Tag auf den anderen aus der Geschichte.
Doch wie sah Atlantis konkret aus?
Die »Insel des Atlas« war laut Platon reich an Rohstoffen, Gold, Silber und einem feurig schimmernden Metall, das der griechische Philosoph Oreichalkos nannte. Oros bedeutet im Griechischen »Berg«, chalkos »Erz«. Oreichalkos kann man wörtlich also mit »Bergerz« übersetzen. Heute geht man davon aus, dass damit auf eine Legierung aus Kupfer und Zink gedeutet wird, im Verhältnis 4 : 1. Platon berichtete, dass dieses »feurig schimmernde Metall« von den Atlantiden hoch geschätzt wurde.
Der griechische Philosoph beschrieb das Aussehen der Insel sehr genau. Die Struktur der Hauptinsel beruhte gemäß seinen Schriften auf exakten geometrischen Grundformen, sie war von breiten, schiffbaren Kanälen durchzogen, die sowohl ring- als auch strahlenförmig angelegt waren. Hierdurch entstanden viele kleine Binneninseln. Ein mächtiger Tempel erhob sich im Zentrum neben der Stadtburg zu Ehren Poseidons, dem Gott des Meeres. Um den Tempel herum waren goldene Statuen gruppiert, eine zeigte den Meeresgott als Lenker eines Streitwagens.
Die Wohnstätten der Herrscher lagen ebenfalls im innersten Bezirk und waren von einer Mauer umschlossen. In den ringförmigen Randbezirken lagen die Quartiere der Wächter, Krieger und Bürger. Drei kreisförmig angeordnete Ringmauern umfriedeten die gesamte Anlage, deren äußersten Kanäle als Häfen dienten.
In technischer Hinsicht war Atlantis offenbar weiter fortgeschritten als alle anderen Zivilisationen zu seiner Zeit.
Das Inselreich war zudem reich an seltenen Pflanzen und Bäumen, an exotischen Vögeln und prächtigem Getier, kurz, es handelte sich geradezu um ein kleines Paradies.
Nach Platon ging es um eine frühe Zivilisation, die erstaunliche Höhen erreichte.
Doch halt! Ist diese Behauptung nicht zu kühn?
Exkurs: Die ältesten Hochzivilisationen
Noch immer streitet man sich im Lager der Gelehrten darüber, wo die älteste Hochzivilisation auf Planet Erde beheimatet war.
Das Thema ist in sich selbst aufregend, denn wir begegnen auf einmal dem geheimnisvollen alten Ägypten, Indien, China und Sumer, wenn wir diese Frage aufwerfen.
Wann, verflixt, betrat die Menschheit insgesamt ein höheres Plateau und ließ die Barbarei hinter sich?
Gönnen wir uns einen kleinen Exkurs und betrachten wir dieses Problem genauer.
Geheimnisse des alten Ägypten
Viele Forscher deuteten auf das alte Ägypten, wenn die Frage nach der ältesten Hochzivilisation gestellt wurde. Und so viel ist richtig: Das alte Ägypten war einst die Nummer eins unter allen Nationen. Die Errungenschaften dieser Kultur, auf der wir alle ruhen, erstaunen uns noch heute.
Allein die Architektur erreichte im alten Ägypten eine Höhe, die im Grunde nie wieder übertroffen worden ist, wenn man von der jüngsten Jetztzeit absieht. Gleichzeitig wurde eine unvorstellbare Organisation auf die Beine gestellt, wie sie die Historie vorher nie gesehen hatte. Die Ägypter verfügten zudem über die reichsten Städte im Reigen der damaligen Zivilisationen, mit Bauten und Tempeln, die uns noch immer sprachlos machen. Es wurde mit weißem Marmor, Granit, Diorit, Alabaster und anderen Materialien gebaut, die bis heute unvergänglich sind. Raffinierte Säulen entstanden in reicher Zahl, weiter Flachreliefs, Sphinxe und Statuen - in Karnak allein gibt es 86 000 Statuen. Feinste Zeichnungen und Bildhauerarbeiten findet man überall, Festhallen und Obelisken in einer überbordenden Fülle.
Die zahlreichen Kanäle und Bewässerungsanlagen waren ebenfalls ein schieres Wunder der Ingenieurkunst, die es gestattete, dass der Ackerbau auf ein vollständig neues Niveau gehoben wurde. Weiter machte die Wissenschaft Quantensprünge. Die Mathematik wurde geboren, die Astronomie und ein Kalender entstanden. Anatomie und Physiologie, Medizin und Chirurgie erblickten das Licht der Welt. Die Uhr und die Geometrie wurden erfunden und ein neues, weitaus höheres Niveau der Wohnqualität geschaffen.
Sogar eine Schrift entwickelte sich - vielleicht die wichtigste Erfindung der gesamten Geschichte. Unversehens konnten abstrakte Ideen dargestellt werden.
Aber wie alt ist diese Zivilisation? Archäologen belehren uns, dass sie bereits 4000 v. Chr. existierte. Sie ist also rund 6000 Jahre alt.
Doch was ist mit den Sumerern?
Eine vergessene Kultur oder was über die Sumerer nicht bekannt ist
Fragen wir uns zunächst: Wo befand sich überhaupt das Land Sumer?
Nun, es lag in Mesopotamien, genauer gesagt handelte es sich um ein Teilgebiet Mesopotamiens. Der Begriff Mesopotamien ist angeblich auf Alexander den Großen zurückzuführen, der damit ein Land »zwischen zwei Flüssen« bezeichnete, (= méso potamós auf Griechisch). Damit wurde auf ein Gebiet zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris gedeutet, die weitgehend im heutigen Irak gelegen sind, ein Land, das wir alle kennen aufgrund der gegenwärtigen unnötigen Kriege dort.
In diesem Mesopotamien blühte also einst die Kultur der Sumerer - ein Wort, dessen Herkunft und Bedeutung wir nicht mit Sicherheit ausmachen können.
Die Bezeichnung Sumeru wurde den Sumerern von einem anderen Volk aufgedrückt und beinhaltete vielleicht eine Abwertung. Sie bedeutete möglicherweise »Getreidefresser«. Nicht ausschließen kann man, dass der Begriff Sumer einfach nur eine geografische Region bezeichnet. Es wurde vermutet, dass das Wort Sumar mit dem hebräischen Wort Shinar in Zusammenhang steht und ursprünglich auf zwei Städte oder auf zwei Flüsse verwies, was unseres Erachtens die wahrscheinlichste Bedeutung ist. Weiter wurde die Übersetzung »Land der zivilisierten Herren« vorgeschlagen. Das Rätselraten hält bis heute an.
Schon etwa ab 4000/3000 v. Chr. verfügten die Sumerer jedenfalls über bedeutende, gut organisierte Städte, über Bewässerungssysteme, intelligente Verwaltungen, domestizierte Tiere, den Pflug, den Karren und damit das Rad, über ausgebaute Wege und Nutzpflanzen. Es gab in diesem Sumer bereits Bäcker und Bierbrauer, Töpfer und Tischler, Köche und Korbmacher, Baumeister und Bildhauer, Schiffbauer und Schneider, Bürgermeister und Botschafter, Wagenmacher und Verwalter ... und sogar schon Schreiber und Schriftkundige.
In regelrechten Schulen wurde diese Schrift gelehrt. Der junge Sumerer aus der Oberschicht lernte rechnen, zeichnen und schreiben. Die Sumerer unterschieden bereits zwischen Aufsätzen, Tiergeschichten, Weisheitslehren, religiösen Hymnen, »wissenschaftlichen« Texten und Erzählungen. Das Alter dieser Kultur beträgt ebenfalls rund 6000 Jahre.
Handelte es sich hierbei um unsere älteste Zivilisation?
Aufsehenerregende Entdeckungen im alten Indien
Lassen wir unseren Blick weiter wandern und betrachten wir übergangslos das alte Indien. Die frühe indische Kultur war den meisten anderen Kulturen ihrer Zeit weit überlegen. Einige Historiker gehen davon aus, dass Indien oder Teile Indiens bereits früh von einem hochkultivierten Volk bewohnt wurde, denn die Veden, die heiligen Schriften der Inder, sind viele Tausend Jahre alt. Die Veden wurden über zahllose Generationen hinweg zunächst mündlich weitergegeben, sie wurden penibel auswendig gelernt, was ein sagenhaftes Gedächtnis voraussetzt.
Veda bedeutet Wissen. Der Begriff Wissen aber allein verrät uns, dass es schon früh intelligente Zeitgenossen gab, die »wussten«, dass nur Informationen, »Wissen« oder Know-how einen Quantensprung der Zivilisation einleiten können.
Über das Alter der Veden herrscht jedoch kaum Übereinstimmung unter den Gelehrten.
Die Vorgeschichte Indiens ist im Dunkel der Zeit verschwunden. Ausgrabungen heute beweisen uns immerhin, dass alte und älteste Kulturen existierten, die zumindest ebenfalls 6000 Jahre alt sind. Am bekanntesten, wenn auch nicht am ältesten, ist Mohenjo-Daro, womit die Reste einer Hochkultur vor rund 4500 Jahren bezeichnet werden, die am westlichen Ufer des unteren Indus gelegen war, im heutigen Pakistan also.
Der Fluss Indus stellte den Namen für das gesamte Land zur Verfügung, das heute Indien heißt. Das Wort Hindu ist auf ihn zurückzuführen, was wörtlich so viel bedeutet wie Bewohner an den Rändern des Flusses Indus. Heute weist man mit dem Begriff Hindu auf eine religiöse Weltanschauung.
Die indische Frühkultur Mohenjo-Daro (der Begriff bedeutet wörtlich: Hügel der Toten) kannte bereits Haushaltsgegenstände und Toiletten, Würfel und Schachfiguren, Münzen, zweirädrige Wagen, feinpolierten Schmuck, Ziegel, Abwasserkanäle, die Schrift und eine erstaunlich hoch entwickelte Kunst. Die Schrift, immer herausragendes Zeichen einer Hochkultur, ist bis heute nicht entziffert.
Weiter wissen wir mit unumstößlicher Gewissheit, dass bereits vor 5000 Jahren zwischen Ägypten und Indien ein reger Warenaustausch herrschte, wie Funde in Ägypten ohne Wenn und Aber belegen.
Und schließlich wurden in der Nähe der Stadt Maisur (eine in Südindien gelegene Stadt mit rund 900 000 Einwohnern, der Name bedeutet wörtlich »Stadt des Büffels«) sechs Schichten mit Geräten, Figuren und Tonwaren verschiedener Kulturen entdeckt, die mit Sicherheit 6000 Jahre alt sind.7
Aber was ist mit China?
Rätselhaftes China
Wieder andere Forscher deuten stolz auf China, wenn es um die Frage nach der ältesten Zivilisation oder Hochkultur geht. Verschiedene Gelehrte einigten sich darauf, dass die früheste chinesische Zivilisation die sogenannte Hemudu -Kultur ist - das Wort leitet sich von dem Namen eines chinesischen Dorfes ab.
Diese Kultur existierte bereits 7000 v. Chr.