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Die Lügen der Geschichtsschreiber
Gut verständlich, unterhaltsam und mitunter provokativ nimmt Frank Fabian exemplarisch zehn brisante Geschichtsfälschungen ins Visier. Das Spektrum reicht von den Chronisten vergangener Jahrhunderte bis zu offiziellen Statements zu aktuellen Geschehnissen, von weniger bekannten Themen, wie den verschwiegenen Einflüssen ägyptischer und persischer Vorstellungen auf unser christliches Erbe, bis hin zu bekannteren Kapiteln, wie kommunistischen oder nationalistisch motivierten Lügen.
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Seitenzahl: 404
Viele von uns hängen noch immer dem Glauben an, im Falle des Faches Geschichte handele es sich um ein Gebiet, das längst „wissenschaftlich“ genau erfasst ist, in dem es praktisch keine Irrtümer gibt und das inzwischen sozusagen auskartografiert und exakt abgemessen worden ist. Man könnte nicht falscher liegen!
Schon ein oberflächlicher Blick auf die „Geschichte der Geschichte“ zeigt uns, dass Historie fast immer dazu benutzt wurde, Machtpositionen zu zementieren, Herrscher zu besingen und/oder einem Glauben Vorschub zu leisten – einer Religion, einer Ideologie oder einer bestimmten Anschauung. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
Plaudern wir ein wenig aus der Schule:
In unseren Breiten, auch in Deutschland, war die Geschichtsschreibung bis ins 17./18. Jahrhundert christlich ausgerichtet. Fromme Gelehrte, die den Griffel gut führen konnten (meist Priester) verfassten „Geschichte“. Denn nur sie verfügten dazumal über die Fähigkeit, Buchstaben gekonnt aneinanderzupinseln. Ihre grundlegende Absicht bestand darin, die Schafe auf der richtigen Weide zu halten. Also wurden zahlreiche Legenden, religiöse Märchen, erfunden, aber auch juristische Dokumente gefälscht – alles zur höheren Ehre Gottes.
Als im 18. Jahrhundert aufklärerische, aufmüpfige Geister auf offensichtliche Fehler und Ungereimtheiten in der Geschichtsschreibung aufmerksam machten, besserte sich die Situation ein wenig.
Schon bald präsentierte ein gewisser Karl Marx eine neue, höchst anfechtbare „Geschichtsschreibung“, die immerhin in der ehemaligen DDR noch weit bis ins 20. Jahrhundert wiedergekäut wurde und die in China oder auf Kuba nach wie vor präsent ist. Die Großlügen des Kommunismus sind bis heute nicht systematisch aufgearbeitet. Buchstäblich Milliarden von Menschen wurden (und werden bis heute!) mit gefälschten Geschichtsdaten versorgt.
Über die Geschichtsfälschungen der Nationalsozialisten, die in Deutschland von 1933 bis 1945 hausten, braucht man ebenfalls kaum ein Wort zu verlieren: Auch die Nazis verfälschten die Geschichte und degradierten Geschichtsschreiber zu ihren Steigbügelhaltern und Stiefelknechten.
Doch selbst in der Gegenwart, in den heiligsten Zirkeln der „Wissenschaft“, ist nicht alles Gold, was glänzt. Was die Historie angeht, wird mitunter immer noch „getürkt“ und gemogelt, gefälscht und gekungelt, wie wir im Laufe dieses Buches aufzeigen werden. „Geschichte ist ein Mississippi von Lügen“ urteilte schon Voltaire, und wir können ihm nur beipflichten. Doch gehen wir zunächst noch einmal einen Schritt zurück und fragen uns, was das eigentlich genau ist: Geschichtsfälschung.
DEFINITIONEN
Von einer Geschichtsfälschung spricht man, wenn jemand vorsätzlich versucht, mit unlauteren wissenschaftlichen Mitteln historische Ereignisse falsch darzustellen. Man kann sogar eine Quelle fälschen – wie etwa im Fall der Konstantinischen Schenkung Diese gefälschte Urkunde ca. aus dem Jahre 800 n. Chr. besagt, dass der römische Kaiser Konstantin angeblich um 315/317 dem Papst und seinen Nachfolgern die Oberherrschaft über Rom, über Italien, ja über die gesamte Westhälfte des damaligen Römischen Reiches geschenkt habe. Die Päpste nutzten diese (gefälschte) Urkunde, um ihre territorialen Ansprüche durchzusetzen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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