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FASZINIEREND Was haben FARBEN und DÜFTE miteinander zu tun? Wie wirken und inspirieren sie? Lassen Sie sich entführen in eine Welt in der DÜFTE, FARBEN und KULINARIK eine Verbindung eingehen. Denn mit allen vorgestellten farbigen Düften werden zum einen edle Parfüms kreiert, zum anderen verfügen sie über eine kulinarische Seite wie etwa Ingwer, Jasmin, Orangenblüten, Muskatnuss, Pfeffer, Rosmarin, Lavendel, Rose und Safran. Teil 2 der Gesamtausgabe Mit Parfumformulierungen und zahlreichen Rezepten
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Seitenzahl: 143
Veröffentlichungsjahr: 2023
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WIDMUNG
ROSE
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Rosennacht (
Gedicht
)
Rose Gallica / Rosa gallica officinalis
Rosa alba
Rosen-Absolue / Mairose
Rosen-Altar
Rosenwasser / Rosenhydrolat
Rose und Eros
Quintia essenzia - Pentagramm
Gedenke der Rose - blutrot (
Gedicht
)
Rezept
„Rosennacht“ Körper- und Intimpflegebalsam
Rezept
„Rosenpaste"
SAFRAN
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Parfums. Düfte wirken prägend
Prüfung / Haltbarkeit / Tipps zum Kochen mit Safran
Rezept
„Nymphentanz“ edles Raumparfum
Rezept „Apollons Lebensexlixier “
Rezept „Mogul Safran-Hähnchen “
DÜFTE, FARBEN LÖSEN GEFÜHLE AUS
Synästhesien
KULINARIK UND AROMEN
Duftprägungen
Kaninchen-Test
Der chemische Sinn - Geruchs- und Geschmackssinn
Mit allen Sinnen
Wein und Parfum
FARBE ORANGE
Das Karusell (
Gedicht
)
Pink Moon
Morgenorange?
Orange - die Farbe des Wandels
Orangenes heute
Freudvolles Orange
Kulinarisches Orange
Und wie duftet nun Orange?
Art Parfum ORANGE-heiter
KARDAMOM
Parfümerie / Duft / Persönliches
Botanik
Geschichte
Heilwirkung
Kulinarik
Das Lebendige?
Rezept
„Wunschlos glücklich" cremig sinnliche Körpersahne
Rezept „Indian dreams“ göttlicher Nachtisch mit Kardamom und Safran
ORANGE
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Allein diese Farbe!
Bitterorangenöl / Citrus aurantium
Photosensibilität / Furocumarine
Orangeduft reduziert Zahnarzt-Angst
Orangen-Likör und -Cocktails
Rezept
„Anti-Stress Parfum“ unkompliziert, sofort anwendbar
Rezept „Pflanzengefärbte braune Haare“ stärkend, glänzend
Rezept „Sommernachtstraum“ eine herrlich fruchtige Sangria
Rezept „Mein Orangenzucker“
ZIMT
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Es ist nicht gleichgültig, woraus ein
Duft gewonnen wird
Namensverwirrung
Zimtblätteröl
Zimt hilft auch beim Abnehmen
Rezept
„Winterwald“ waldig, leicht zimtig duftend im Raum
Rezept „Mamas weltbester fluffiger Reisbrei “
FARBE BLAU
Mein Leben ist wie leise See (
Gedicht
)
Die Farbe der Treue und der Sehnsucht
Muttergottes und Medizinbuddha
Die blaue Buddha-Familie
Lapislazuli - Ultramarinblau
Die machen schon wieder blau!
Vom Königsblau zum Jeansblau
Blaue Kulinarik
Und wie duftet nun Blau?
Art Parfum BLAUE-Stille
ARVE / ZIRBELKIEFER
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Die Königin der Alpen
Qualität
Konzentration steigernde Düfte für Kinder
Rezept „Geistesblitz“ Kinderduft zum Lernen
Rezept „Alpenkönigin Cocktail“ mit urwüchsigem Arven Likör
FEFFERMINZE / MINZEN
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Corporate Identity Duftkomposition (CI Duft) für BMW
Nanaminze / Spearmint / Krause Minze / Marokkanische Minze
Poleiminze / Hexenminze / Penny-Royal
Unterwegs immer dabei: Pfefferminze
Rezept
„Atemfrische “ mein minziges Mundwasser
Rezept
„Italienische Bruschetta Creme “ mit Minze
WACHOLDER / WACHOLDERBEERE
Parfümerie / Duft / Persönliches / Botanik / Geschichte / Heilwirkung / Kulinarik
Pflanze des Neuanfangs
Fasten, Reinigen
Wacholderbeeren kauen hilft in Grippe Zeiten
Pfarrer Sebastian Kneipp
Wacholderbeer-Kur
Rezept
„Wacholderbeer-Körperöl“ zur Kur
Rezept „Wacholderbeer-Wein “
NACHWORT
Anmerkungen / Quellenverzeichnis
Bildnachweise / Alphabetische Listen
DANK
Empfehlungen /Ausbildung
Zur Autorin
Rosa damascena /Rosa centifolia
Familie: Rosengewächse / Rosaceae
Duft-Charakteristik: betörend, süß. mit leichter Honignote, blmnig, aphrodisisch
Parfumzuordnung: Herzduftnote (Coeur), florale, orientalische Parfums
Wirkung:
Körperlich: antiseptisch, entzündungshemmend, schmerzlindernd, wundheilend, immunstimulierend, lymphflussanregend, hautregenerierend Psychisch: bei Stress-Symptomen entspannend, zentrierend, bei höherer Dosis auch leicht berauschend, aphrodisierend
Herkunft: Bulgarien, Afghanistan, Iran, Syrien, Marokko, Türkei
Gewinnung / Pflanzenteile: Wasserdampfdestillation der geöffneten Rosenblüten, Extraktion
Besonderheit: Das über Destillation gewonnene Rosenöl beginnt ab 18 - 19°C fest zu werden (Rosenwachse), leicht erwärmt (handwarm) wird es wieder flüssig
PARFÜMERIE / DUFT / PERSÖNLICHES
Die aufrechte, schöne nordische Göttin Freya kann man sich gut in einem duftenden und gleichsam schützenden Wildrosenhain vorstellen. Sie gilt als Namensgeberin unseres sechsten Wochentages, des Freitags mit seinen das Wochenende einläutenden, gern auch festlich gelebten Abendstunden. Was läge näher, hierbei ein aphrodisisch duftendes Parfum mit einer Rosenherznote aufzutragen? Alle Wildrosen - mehr als hundert Arten - sind in der nördlichen Hemisphäre seit Jahrtausenden heimisch. Man findet sie bis hinauf nach Grönland, Sibirien und hinunter zum Golf von Mexiko, an den Küsten des Mittelmeers und ins weit entfernte Burma und China. Die Rose bevorzugt ein eher kühleres Klima und entwickelt ihre ganze Rosenpracht in Ländern mit gemäßigtem Klima. In ihrer ganzen Erscheinung gelten Rosengewächse als ein Symbol von Vollkommenheit. ihren Teilen geradezu venusisch vollkommen gestaltet: Die kräftige Wurzel sorgt für einen gesunden Wuchs, ihre grünen Blätter sind harmonisch proportioniert und erst die Fülle an Duft tragenden Blüten in all ihren Farben von Weiß, von unterschiedlichsten Rosa- und Rottönen, Gelb und Aprikotfarben bis hin zu einem tiefen Dunkelviolett.
Rosennacht
Heute will ich dir zu Liebe Rosen fühlen,
Rosen fühlen dir zu Liebe,
dir zu Liebe heute lange lang
nicht gefühlte Rosen fühlen. Rosen.
Alle Schalen sind gefüllt;
sie liegen in sich selber jede hundert Male,
wie von Talen angefüllte Tale
liegen sie in sich und überwiegen.
So unsäglich wie die Nacht
überwiegen sie den Hingegebenen,
wie die Sterne über Ebnen überstürzen sie mit Pracht.
Rosennacht. Rosennacht.
Rainer Maria Rilke (19) (20)
Einer graziösen Königin gleich sehe ich den Rosenduft in der Mitte eines Parfums angeordnet, drumherum gruppieren sich dann weitere stimmungsvolle Blütendüfte wie erotisierende Jasminnoten, zarte Veilchendüfte oder üppig gelbe Ginster und elegante Tuberosen, je nach Aufgabenstellung. Ein Parfum, das im Coeur die deutliche Herzqualität einer Rose besitzt, umgibt ihre Trägerin mit vollkommener Präsenz. Grazie, eine spürbare Eleganz schwingt in ihrem Odeur mit. Umhüllt von diesem Duft lassen wir uns einer Göttin gleich nicht so leicht wegtragen in die „Niederungen des Alltags“.
Das Wesentliche des Rosenduftes: Unsere Mitte erfährt eine Stärkung.
ROSE GALLICA (ROSA GALLICA OFFICINALIS)
Die älteste Rose ist vermutlich die Rosa gallica, die sogenannte Apotheker-Rose. Es ist ein Kreuzungsweg erkennbar von Rosa gallica zur Rosa damascena und von Rosa alba (der weißen Rose) zur Rosa centifolia. Rosa gallica ist extrem aromatisch und wurde wegen ihres Duftes, ihrer Schönheit seit der Antike in der Literatur gepriesen. So wird sie bei Herodot und Plinius erwähnt. Im Mittelalter schätzten die Apotheker sie wegen ihrer großen Heilkraft, weshalb sie auch als „Apotheker-Rose“ oder französisch „Rose de Provins“ bezeichnet wird. (21)
ROSA ALBA
Die Rosa alba - die weiße Rose - gehört ebenfalls zu den ältesten Rosenarten. Umrankt von zahlreichen Mythen erlangte sie vor allem als Brautblüte ihre Berühmtheit. Albertus Magnus erwähnt die Alba-Rose um 1250 in Deutschand. Einige Sorten der Rosa Alba wie ’Chloris’ oder 'Mme Plantier’ sind fast stachellos und können als üppige Kletterrosen in der Gartengestaltung eingesetzt werden. Die Blüten sind ausnahmslos hervorragend duftend, meist gut gefüllt und sehr gleichmäßig im Wuchs. Sie sind von Weiß bis zart Rosa getönt.
ROSEN-ABSOLUE / MAIROSE
Neben dem Destillationsverfahren gibt es auch ein durch Solvent-Extraktion gewonnenes Rosen-Absolue. Hierbei entsteht ein parfümistisch hoch interessantes Mairosenöl aus den Blüten der Rosa centifolia (Rose de Mai). Im ersten Verfahrensschritt erhält man eine wachsige Masse, Concrète oder auch Rosenbutter genannt. Im zweiten Schritt werden mit Ethylalkohol die ätherischen Bestandteile herausgelöst. Nach Verdampfen des Alkohols liegt das Absolue vor. Dieses Absolue duftet besonders lieblich, intensiv rosig, mit einer langanhaltenden leichten Honignote im Hintergrund und besitzt eine deutlich euphorisierende Komponente. Rosenextrakte enthalten bis zu 65% Phenylethanol, im Vergleich das Destillat nur 1-3%. Durch das duftprägende Phenylethanol erinnert der Duft des Absolues daher stärker an frische Rosenblüten als das Destillat.
ROSEN ATTAR
Eine Rarität stellt ein Rosen Attar dar. Ganze Mythen ranken sich um diese indische Rosenspezialität. Das Ungewöhnliche: Es werden für dieses Attar Rosenblüten auf edelstem Sandelholz (22) Santalum album destilliert. Diese seltene Kostbarkeit wird in Nordindien hergestellt mittels des „Degs“, einer transportablen Destille. Diese exquisite Essenz als Coeur einem Parfum zu vermitteln ist schlichtweg göttlich!
ROSENWASSER / ROSENHYDROLAT
Um Rosenwasser ranken sich Märchen, kulinarische Fantasien werden geweckt. Rosenwasser finden wir in Rezepten der raffinierten Küche wie auch in Kosmetika vor, ein wahrhaftig breites Spektrum seiner Verwendung. Ein gutes Rosenwasser, ohne zusätzlichen Alkohol, gilt als fein duftendes Tonikum zur Gesichtspflege und hier ergänzt durch Rosenlotionen und -cremes. Wenn dann nach dem Auftrag ein feiner Rosenduft die eigene Nase erreicht...herrlich! Achten Sie auf beste Qualität beim Einkauf. Es werden leider auch Rosenhydrolate angeboten, die mit synthetischen Zusätzen versetzt sind.
BOTANIK
Am Fuße des Balkangebirges in Bulgarien liegt das größte Rosenanbaugebiet der Welt, am Rande des Taurusgebirges in der Türkei das zweitgrößte. Seit Jahrhunderten baut man dort Rosa damascena an, ein heckenrosenähnlicher Strauch mit rosafarbenen, vollen Blüten, der besonders gut im Schutz von Gebirgsketten auf sandigen, steinigen Böden gedeiht. Die Haupterntezeit der Rosenblüten ist mit nur 30 bis 40 Tagen im Mai und Juni recht kurz. (23) Da rückt dann die ganze Familie an, um beim Pflücken dieser kostbaren Blütenpracht zu helfen. Schon im Morgengrauen sind sie unterwegs, um nach alter Tradition jede einzelne Rosenblüte mit der Hand zu ernten. Die unvorstellbare Menge von 4000 kg Rosenblüten ergeben 1 kg Rosenöl. Die Luft ist geradezu geschwängert vom betörenden Rosenduft... und diese duftende Ernte endet in einem sinnenfrohem Rosenfest, bei dem man nur allzu gerne dabei wäre.
GESCHICHTE
Die älteste bekannte Darstellung einer Rose finden wir auf einem blauen Vogelfresko von Knossos auf Kreta, von Menschenhand gemalt im 16. Jh. v. Chr. Die Rose begleitet uns seit Tausenden von Jahren. Ihre Schönheit, Grazie, der sagenhafte Duft wird von zahlreichen Dichtern besungen. Als „Königin der Blüten“ symbolisieren Rosengewächse in der christlichen Ikonographie Maria, die Mutter Jesu, als Himmelskönigin. So stehen wir bewundernd vor mittelalterlichen Gemälden wie dem Tafelbild „Gottesmutter im Rosenhag“ von Stephan Lochner, das um 1448 n.Chr. entstand.
Bei den Mythen rund um die Rose darf das Märchen „Dornröschen“ nicht fehlen. Die Rosenart, die das Schloss, den Turm so undurchdringlich umwächst, ist die berühmte Rosa rubiginosa, auch schottische Zaunrose oder Apfelrose genannt. Es ist übrigens die einzige Rose, deren grüne Blätter wirklich stark nach Apfel duften. Bei Spakespeare heißt sie Eglantine und wird in mindestens sechs seiner berühmten Königsdramen gepriesen. Diese Rose hat als einzige widerhakenfönnige Dornen.
Auf diese Weise wird eine undurchdringliche Hecke geschaffen; außerdem ist sie extrem schnellwüchsig.
ROSE UND EROS
Eine Salbung wird zu einer königlichen Handlung, so wurden seit Urzeiten Könige initiiert. Nur die besten Ölqualitäten, mit Duftstoffen angereichert, wurden hierzu verwandt. Das Alte Testament berichtet von Rut, die sich badet und salbt, um Boas zu gefallen. Das kosmetische Salben kommt aber auch in Bezug auf andere Frauen der Bibel zum Ausdruck, woraus man schließen kann, dass kostbare, wohlriechende Salben insbesondere in späterer Zeit zunehmend zur Ästhetisierung des Körpers eingesetzt wurden (siehe Rezepte, vgl. Est 2,12-13, Jdt 10,3 und Sus 1,17).
Im Bild „Eros“, eine attische Malerei um 450 v. Chr.
Es heiß, dass man „in den persischen Palästen Jungfrauen, die für den Harem des Herrschers bestimmt waren, ein Jahr lang jeden Tag in Duftwässern baden ließ, da Labdanum-, Styrax- und Benzoedämpfe, die aus den Räucherfässern aufstiegen und Haar und Haut durchdrangen, sie nur noch begehrenswerter machten. “ (24) Die heutigen orientalischen Dampfbäder, die Hamams, setzen diese Traditionen auf ihre Weise fort. In den Wärmeräumen, in denen sich die Frauen ausruhen, verströmen die feuchten Dämpfe den Duft von Bergminze, Lavendel und Gewürznelke. Der Körper wird mit ghassul, einer mit Rosenöl vermischten Tonerde eingerieben während das Haar eine Packung aus Henna erhält, angereichert mit Honig, pulverisiserten rihan-Blättern und verschiedenen Duftstoffen.
QUINTIA ESSENZIA - PENTAGRAMM
Schaut man sich den Blütenaufbau der Rose an, so ist ihre Zahl die Fünf. Um die Fünf zu verstehen, sollte man die Blüte verstehen. (Bild: Alcea rosea). Während es in der Wurzel und im Blattwerk um Wachstum und Stoffwechsel geht, steigert sich die Pflanze in der Blüte durch Farbe, Licht und Duft zu einem seelischen Ausdruck. In der Blüte kommt das Typische der Pflanze zur Geltung; sie wächst quasi aus sich heraus.
Der Mathematiker und Philosoph Wolfgang Held
(25): „Nicht anders ist es mit dem geometrischen Bild der Fünf, dem Pentagramm. Im Gegensatz zu Drei- und Viereck entsteht im Fünfeck in einem Kurvenzug der Stern. Und es ist ein besonderer Stern, denn alle Strecken teilen sich gegenseitig im Goldenen Schnitt, jener speziellen Teilung, in der sich eine kürzere Strecke zur längeren genauso verhält wie die längere zur gesamten Strecke. Mit Recht wurde bis in die Renaissance diese Proportion sectio divina, „Göttliche Teilung“ genannt.“
Bei den Griechen ragte die Fünf als die Quintia essenzia (aus dem Lateinischen) über die Vierzahl der Elemente hinaus und symbolisierte den Kosmos, das Geistige.
In der Renaissance erkannten Agrippa von Nettersheim und Leonardo da Vinci die menschliche Gestalt als Pentagramm. Damit ist ein Versprechen verbunden, dass Höheres möglich ist“. Es ist das Grundprinzip der Rose.
Gedenke der Rose - blutrot.
Sie ist ein Zeichen der Wandlung.
Kampf wird zur Blüte.
Finde in der Röte einer Rose,
die Blüte zum Licht.
Dort, wo sie sich treffen,
endet Materie
und Geist beginnt! (26)
HEILWIRKUNGEN
Eng mit dem Rosenanbau und der Destillation von kostbarem Rosenöl ist die persische Stadt Isfahan verbunden. Dort verbrachte Ibn Sina - auch Avicenna (lateinisch) genannt - in der Zeit 980 bis 1037 n.Chr. die letzten vierzehn Jahre seines Lebens als Leibarzt am Hofe des Fürsten. Er schrieb zahlreiche Bücher, vor allem über die Heilwirkung der Rose. Wer in diese Zeit eintauchen möchte, dem empfehle ich den historischen Roman „Die Straße nach Isfahan“ von Gilbert Sinoué. Auch im Buch von Noah Gordon und im Film „Der Medicus“ dient dieser berühmte Arzt, Philosoph und Mathematiker Ibn Sina als Vorbild. Rosenöl besitzt eine stark harmonisierende, ausgleichende Wirkung, da es das Honnonsystem zu regulieren vermag. „Dieser Duft der Liebe“ - wie es Ibn Sina ausdrückte - vermag Verhärtungen aufzubrechen, das Herz zu öffnen - für sich und für andere. So zeigt etwa ein Erröten eine Gefühlsbewegung, die aus unserem Herzen kommt. Hat man eine gesunde, schöne Gesichtsfarbe spricht man von einem „rosigen“ Aussehen.
Die Pflege eines Rosenstocks, deren Blüten aus dem dornigen Strauch hervorbrechen, möchte man metaphorisch gleichsetzen mit der inneren Arbeit, welche wir an uns selbst leisten.
Der Mediziner, Anthroposoph und Pflanzenkenner Markus Sommer: (27) „Und so kann der wahrhaftige Duft einer Rosenblüte bei einem Menschen auch einmal Tränen hervorlocken oder einen Zorn aus der Tiefe des Herzens heraufholen. Es bedeutet, dass diese Emotion nun gelöst wird durch diesen intensiven Duft.“ Vielleicht ist es diese Wirkung der Rose, welche die heilige Hildegard von Bingen dazu veranlasste, „Zornmütigen“ zu raten, im Moment des aufsteigenden Ärgers an getrockneten Rosenblütenblättern zu riechen. Salbt man den Herzbereich des Körpers mit einem Rosenkörperbalsam, dann vermag das Heilende des Rosenöls wirklich auch in tiefere Ebenen wirken, über die körperliche Ebene hinaus, wie bei Gefühlen von Traurigkeit oder Liebeskummer. Diese Anwendung sollten wir dann regelmäßig, über Wochen hinweg, durchführen (siehe Rezept unten).
Ein neues Leben wird den Geist beschwingen / So oft wir riechen den süßen Duft der Rose.
Ätherisches Rosenöl gilt als besonders hautfreundlich und ist dabei für jeden Hauttyp und für jede Altersstufe geeignet. In der Heilkunde werden auch die Hagebutten, die Vitamin-C-reichen Früchte der Wildrose (Rosa rubignosa), und das aus den Kernen gewonnene fette Öl genutzt. Eine aus den Blütenblättern (Rosa gallica) bereitete Rosenpaste - so schreibt es Prof. Wabner (28) in seiner Rosenschrift - ist ein historisches Heilmittel bei Magen-Problemen, hilft bei Galle und Leber-Beschwerden, stärkt das Herz und mundet zudem noch gut (Rezept unten).
KULINARIK
In einem jahrhundertealtem Rezept geht feinstes Rosenwasser eine Verbindung ein mit Mandeln, den Kernen des Mandelbaumes (auch ein Rosengewächs) und gutem Bienenhonig. Wissen Sie, was ich meine? Mit diesen Zutaten gelingt unter fachkundigen Händen eine wahre Köstlichkeit, unser beliebtes Marzipan. Dabei haben bestimmte Landstriche ihre typischen Spezialitäten entwickelt wie bei uns Niederegger und Lübecker Marzipan (heute jedoch mit Zucker statt Honig), in Spanien „Marzipan aus Toledo“ oder „Frutta di Martorana“ in Sizilien. Das Konservieren von Rosenblüten in Honig oder Marmeladen ist in Persien und Indien als Basis von köstlichen Süßspeisen und Gebäck bekannt. Berühmt ist die traditionsreiche marokkanische Gewürzmischung „Ras el-Hanout“, neben getrockneten Rosenknospen enthält sie eine lange Reihe von Gewürzen wie Muskatnuss, Macis, Anis, Gelbwurz, Chilischoten, Lavendelblüten, Pfeffer, Ingwerwurzel, Gewürznelke, Pimentkörner, Kardamomkapseln und Galgantwurzel. Kreuzkümmel, Küimnel und Rosenpaprika.
REZEPTE
„Rosennacht“ Körper- und Intimpflegebalsam
20 Tropfen Rose 10% Rosa damascena (handwarm, dann wird das Kristalline wieder flüssig)
1 Tropfen Myrrhe Commiphora myrrha
1 Tropfen Labdanum / Cistrose Cistus ladanifer
100 ml Mandelöl
Tropfen Sie direkt in die Flasche mit dem Mandelöl die Düfte, schütteln und fertig ist ihr kostbares Pflegebalsam „Rosennacht“. Ich bereite mir gleich 10 Flaschen zu, so hoch ist mein eigener Bedarf. Tragen Sie es morgens und abends auf, dabei vor allem die Herzgegend einbalsamieren. Ideal auch zur Ganzkörperpflege nach dem Duschen oder Baden.
Hinweis