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Im frühen 24. Jahrhundert hat sich die Menschheit in den Tiefen des Alls neu angesiedelt. Die Erde gilt als unbewohnbar und ist beinahe in Vergessenheit geraten. Ohne aus der Vergangenheit gelernt zu haben, wiederholt die Menschheit die Fehler, welche sie damals beinahe vernichtet hätte. Während sich ein verheerender Krieg zwischen den neu besiedelten Sternensystemen ausbreitet, wird der Untergrund der Gesellschaft von Gesetzlosen unsicher gemacht. Der Commander Connor Raven erkundet mit seiner Crew neue Planeten und Lebensräume. Auf der Suche nach den Spuren einer längst vergessenen Zivilisation entdeckt er eine Vielzahl von Orten, welche unwirklicher nicht sein könnten. Inmitten gesellschaftlicher Missstände beendet der gefürchtete Kopfgeldjäger Dylan Sykes einen Rachefeldzug. Beim Versuch, seinen eigenen Platz zwischen den Sternen wiederzufinden, gerät Commander Raven in sein Fadenkreuz. Ihn zu jagen jedoch, stellt sich als schwieriger heraus, als angenommen. Denn ebenso wie Dylan besitzt er besondere Fähigkeiten, die er sich nach einem Absturz und Überlebenskampf auf einem Dschungelplaneten aneignete. Darunter besondere Kampfkünste mit altertümlichen Waffen. Zudem ist er der Anführer einer Spezialeinheit und wird dadurch zu einer großen Bedrohung für alle, die ihm oder seiner Crew schaden wollen. Die Kampfpilotin Kaelyn Harper leistet derweil im Cockpit eines der modernsten Raumjäger der Epoche ihren Dienst für das Privatmilitär "Schwarze Legion". Dabei verschlägt es sie und ihr Team an die Front entscheidender Schlachten.
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Seitenzahl: 461
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Kapitel 1: Eden
Kapitel 2: Zurück zu den Wurzeln
Kapitel 3: Zwischen den Sternen
Kapitel 4: Sturm
Kapitel 5: In das Unbekannte
Kapitel 6: Konflikte
Kapitel 7: Fremde Welten
Kapitel 8: Kaymerah
Kapitel 9: Heimkommen
Kapitel 10: Erstkontakt
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In einem tropischen Regenwald breitet sich ein Feuer aus. Flammen umschlingen Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen. Der Hall von Explosionen und Schüssen schallt dumpf durch die üppige Vegetation.
Inmitten des brennenden Dschungels flüchtet eine Gruppe Soldaten durch den dichten Rauch. Immer wieder werden sie von Pfeilen beschossen und getroffen. Sie flüchten vor einer dunklen Gestalt. Ein maskierter Mann, militärisch gekleidet und gehüllt in ein schwarzes Gewand mit Kapuze. Bewaffnet ist er mit Pfeil und Bogen. Schnell und zielsicher schaltet er die Soldaten nacheinander aus, bis nur noch einer übrig ist. Der Soldat stolpert über eine Wurzel und dreht sich panisch um. Alles, was er sieht, ist wie der gespannte Bogen auf ihn zeigt, die Sehne losgelassen wird und der Pfeil auf ihn zurast. Was zunächst wie Bilder eines Albtraums scheint, sind jedoch düstere Erinnerungen.
Es ist der Anfang des Jahres 2336. Auf einem fernen und heißen Wüstenplaneten erstreckt sich ein roter Zwergstern über den halben Horizont. Dort herrschen Temperaturen jenseits von 180 °C.
Zerklüftete Felsen, umschlungen von Sanddünen, verstreuen sich überall in der rostroten Landschaft. In der Ferne ist der Umriss eines sich schnell bewegenden Motorrads zu erkennen. Der felsige Boden unter den Reifen zersplittert wie brüchiges Glas. Auf dem Fahrzeug sitzt jemand in einem Raumanzug, bestehend aus kantigen Metallplatten mit sandfarbenen Tarnmuster. Der Helm sowie die Platten dieser Rüstung laufen dreieckig zusammen, sodass die Kanten stets nach vorne gerichtet sind. Während er laute Rockmusik hört, um den Kopf freizubekommen, überquert der Fahrer sandige Dünen, poröse Felsen und fährt durch breite Schluchten. Auf dem Plateau eines langen und ebenen Tafelberges fliegt letztendlich ein dunkler Schatten über ihn hinweg. Es ist der Schatten eines schwarzen Raumschiffes. Es dreht kurz vor dem Ende des Berges in der Luft, wo es am Rande einer Klippe zu schweben beginnt. Als sich der Hangar am Rumpf des Schiffes öffnet, springt der Fahrer von dem felsigen Abgrund hinein und hinterlässt dabei eine rote Bremsspur auf dem Boden. Unmittelbar danach schließt sich das Tor wieder und der Mann auf dem Motorrad nimmt seinen dampfenden Helm ab.
Sein Name ist Connor Raven. Ein junger Mann mit blauen Augen, einer kurzen braunen Sturmfrisur und einem schlichten Dreitagebart.
Seit einem Jahr ist er der Commander des wohl bekanntesten und schnellsten Schiffes der Menschheit. Der sogenannten „Black-Arrow“.
Ein geheimnisvolles Schiff mit dem Auftrag, neue Lebensräume zu erschließen sowie fremde Planeten und den Weltraum zu erkunden.
Gleichzeitig steht es für militärische Operationen und dringliche Lieferaufträge zur Verfügung.
Zwei Besatzungsmitgliedern von Raven kommen gleich nach seinem Ausflug zu ihm in den Hangar. Darunter seine Deckoffizierin Riley Hunter und einer seiner Kommandosoldaten, Jack Murphy.
Murphy: „Willkommen zurück, Commander. War die Erkundung erfolgreich?“
Raven: „Erfolg würde ich es nicht nennen. Viel gibt es da unten nicht und ich bezweifle, dass es sich lohnt in dieser Umgebung eine Bergbaustation zu betreiben. Aber das ist letztendlich nicht meine Entscheidung. Ich muss dem Vorsitzenden der PRC wohl melden, dass es sich nicht lohnt auf dem Planeten Rohstoffe abzubauen.“
Murphy: „Die Oberflächenscans geben uns leider auch keine vielversprechenden Daten. Hunter hat übrigens eine Nachricht erhalten, die Sie interessieren könnte.“
Hunter: „Ja. Ein Historiker und Journalist, der anscheinend an einer Universität unterrichtet. Er behauptete, er hätte einen wichtigen Auftrag für uns und fragte nach einem Treffen auf Initium Novum.“
Raven: „Ein Journalist? Schon wieder? Ich sehe mir das gleich an. Ich komme, sobald ich hier fertig bin.“
Der Commander schiebt sein Motorrad bei Seite und säubert es grob von den kohleartigen Gesteinssplittern. Gleich im Anschluss begibt er sich hinauf zum Kommandodeck und auf die Brücke des Schiffes. An dem großen, runden Holodesk in der Mitte des Raumes liest sich Raven die Nachricht des Journalisten durch. Obwohl er der Presse gegenüber abgeneigt ist, antwortet er und bietet ein Treffen auf dem Mond „Initium Novum“ an, wo er in voraussichtlich einer Woche eintreffen wird. Daraufhin überprüft Raven den Status der Black-Arrow sowie der aktuellen Mission, wobei er sich an seine Besatzung wendet.
Raven: „Hier wären wir fertig. Unsere Energiereserven neigen sich dem Ende zu. Ich schlage vor, wir laden sie zuerst wieder auf.
Anschließend müssen wir einem der äußeren Planeten des Systems noch einen Besuch abstatten.“
Er geht zum Pilotensitz. Dort sitzt sein Copilot, Tom Javis, der gerade das Schiff auf den nächsten Zielort ausrichtet. Durch die Fenster ist nun der rote Zwergstern zu sehen. Während diese Sonne in den Fokus rückt, verdunkeln sich die schwarzen Glasscheiben automatisch, um das helle Licht zu dimmen.
Javis: „Schilde sind stabil, Solarflügel bereit.“
An der Außenseite der Black-Arrow sind vier schwer gepanzerte Solarflügel angebracht, welche alle etwa um 45 Grad zur Schiffsmitte angewinkelt sind.
Javis: „Wir sind so weit, Commander.“
Raven: „Gut. Los geht’s!“
Das Schiff verlässt die Atmosphäre des Wüstenplaneten und fliegt mit hoher Geschwindigkeit auf den Stern zu. Dieser kommt näher und näher.
Javis: „Bewegen uns durch die Aurora. Wir näheren uns jetzt der Oberfläche.“
Das Schiff bremst ab und fliegt im Tiefflug über die Sternoberfläche, sodass die Plasmapartikel die Solarflügel regelrecht zum Glühen bringen. Dabei wird die Energie in den Antrieb geleitet und gespeichert. Die Black-Arrow verfügt über einen sogenannten „Blackhole-Antrieb“, welcher den dreidimensionalen Raum so um das Schiff herum krümmt, dass man theoretisch in wenigen Minuten durch ganze Galaxien reisen könnte, wenn nicht sogar noch schneller.
Allerdings bedarf das Reisen mit solch hohen Geschwindigkeiten viel Energie, welche das Schiff deswegen in gewaltigen Mengen speichern muss. Das besondere und hitzebeständige Material, aus dem die Außenhülle der Black-Arrow besteht, ermöglicht dabei die direkten Überflüge von Sternen, um diesen hohen Energiebedarf decken zu können.
Hunter: „Die Energieanzeige steigt.“
Unter dem Schiff erstreckt sich ein gewaltiges Meer aus Feuer und glühendem Plasma. Es ist, als würde man durch einen Sturm aus Flammen fliegen. Auf beiden Seiten türmen sich, tausende Kilometer hohe Feuersäulen auf. Erzeugt durch das Magnetfeld des Sternes, erscheint vor dem Schiff ein großer Plasmabogen, welcher von der Black-Arrow durchflogen wird. Im Inneren des Schiffes selbst ist es ruhig und es regt sich nichts. Nichts wackelt oder vibriert. Man hört nur, wie die Sonnenwinde und Flammen am Raumschiff abprallen, wie starke Windböen in einem Sturm. Niemand an Bord spricht und alle Crewmitglieder blicken wie hypnotisiert aus den Fenstern. Für viele von ihnen ist es der erste Flug durch einen Stern.
Javis: „Unsere Energie ist wieder auf einem akzeptablen Niveau. Wo soll es als Nächstes hingehen?“
Raven: „Der Scanner zeigt einen Gasriesen im äußeren System an.
Wir fliegen einmal durch seine Atmosphäre und dann auf den zweiten Mond. Er hat eine Biosphäre mit kühlem Klima. Es scheint auch Polkappen aus massivem Süßwasser zu geben. Dort sollten wir unseren Wasservorrat wieder auffüllen können.“
Javis: „Und wieso durch die Atmosphäre vom Gasriesen?“
Raven: „Jemals durch eine bodenlose Wolkendecke geflogen?“
Javis: „Nein. Noch nicht.“
Raven: „Es wird Ihnen gefallen. Sehen Sie es als Training!“
Javis: „Aye aye, Captain!“
Das Schiff nimmt wieder hohe Geschwindigkeit auf und der rote Zwergstern wird immer kleiner. Langsam kommt dem Schiff ein Haufen Lichtpunkte entgegen. Ein großes Licht in der Mitte und viele kleine darum herum. Als Javis die Geschwindigkeit drosselt, ist direkt vor ihnen der Gasriese zu sehen. Er schimmert bläulich grau und scheint immer größer zu werden. Knapp eine Minute hat es nun gebraucht, durch zwei Drittel des Sternensystems zu fliegen.
Javis: „Steuere auf die Oberfläche des Gasriesen zu und reduziere Geschwindigkeit.“
Sie treten in die Atmosphäre ein und fliegen durch die erste Wolkenschicht. Nun sehen sie ein Meer aus Wolken und darunter eine nahezu unendliche Tiefe. Die weißen Wolken türmen sich teilweise zu 50 Kilometer hohen Säulen auf. Als könne man die Winde mit bloßem Auge erkennen. Weit unten in der Tiefe flackern derweil regelmäßig Blitze unter den Wolken auf.
Raven: „Javis, machen Sie eine Sturzrolle nach unten!“
Javis: „Bitte?“
Raven: „Ja, Sie haben richtig verstanden. Sie stehen doch auf Action.“
Javis: (Lacht) „Ja, Sie haben mich Durchschaut. Aber selbst ich finde das verrückt.“
Raven: (Amüsiert) „Worauf warten Sie noch? Platz in alle Richtungen haben wir genug.“
Javis: „Sie sind irre. Ich allerdings auch. Also warum nicht?“
Er dreht das Schiff ruckartig kopfüber, zieht den Steuerknüppel nach hinten und stürzt mit der Nase nach vorne in die Tiefe. Das Schiff taucht in ein Gewitter ein. Plötzlich wird es lauter. Javis dreht das Schiff wieder richtig herum und beginnt einen Steilflug nach oben.
Er bricht rasch durch die Wolken und verlässt langsam den Planeten.
Raven: „Trauen Sie sich nicht weiter?“
Javis: „Schafft es das Schiff überhaupt?“
Raven: (Grinsend) „Wir können mit dem Schiff über Sonnen fliegen.
Es kann sogar bis in die Tiefe vordringen, in der das Gas durch den Druck langsam flüssig wird. Es kommt einem vor, als würde man nachts durch dichten Nebel fliegen, wenige Meter über einem Ozean.
Ich habe allerdings beim ersten Mal auch so reagiert wie Sie und versucht, das Schiff hochzuziehen. Nur hat der Bordcomputer mir das Verlassen des Planeten nicht mehr erlaubt, solange bis ich selbst in diese Tiefe geflogen bin. Sie wissen ja von diesem Erprobungs- und Trainingsprogramm.“
Javis: „Ach ja, das Programm, welches Sie damals abschließen mussten und danach ausgeschaltet haben, weil es nur für den Erstflug nötig war? Und anscheinend war es Ihnen zu lästig?“
Raven: „Ja. Lesen Sie mein Tagebuch?“
Javis: „Ähm, nein. Ich habe nur die Daten des Bordcomputers durchgeschaut. Ehrlich!“
Raven: „Aha.“
Javis: „Sie haben ein Tagebuch?“
Raven: „Gott. Nein!“
Javis: „Dann bin ich aber beruhigt.“
Raven: „Ich auch.“
Die beiden lachen, bis vor ihnen der besagte Mond auftaucht.
Javis: „Da ist er. Durchmesser, 9460 Kilometer. Atmosphärendruck 0,87 Bar und besteht aus CO₂ sowie O₂. Atmen ist ohne Anzug möglich. Außentemperatur an der geplanten Landezone sind -34 °C.
Dann ziehen Sie doch besser den Anzug an. Außerdem gibt es Pflanzenbewuchs.“
Raven: „Gute Arbeit, setzen Sie die Crew am Landepunkt ab. Ich springe ein paar Kilometer früher raus, erkunde die Umgebung mit dem Motorrad und treffe euch an der Gletscherwand.“
Javis: „So verstanden. Beginne den Landeanflug.“
Die Black-Arrow fliegt auf diesen blaugrünen Mond zu. Langsam erkennt man einzelne Kontinente, Meere und Flüsse. Besonders auffällig sind die riesigen Polkappen, welche sich beinahe bis zum Äquator erstrecken. Es geht durch die Wolken hindurch und über ein Gebirge hinweg. Die Gipfel sind beinahe alle mit Schnee bedeckt, wohingegen sich in den Tälern weitläufige Graslandschaften erstrecken, die von schmalen Bächen aus Gletscherwasser durchzogen werden. Dort findet sich kein Baum und kein Busch. Nur Wiesen, Moos und graues Gestein. Über dem nächsten Bergkamm erscheint am Horizont schließlich eine riesige Eiswand.
Raven: „So, setzen Sie mich hier im Flug ab!“
Javis: „Gerne. Fahren Sie vorsichtig, Commander!“
Raven: „Ich werde mir Mühe geben. Hunter, Sie wissen, was zu tun ist?“
Hunter: „Ja, Sir. Der Ablauf ist bekannt.“
Raven geht in den Hangar, schnappt sich wieder sein Motorrad und öffnet das Tor. Er gibt Gas und springt im Tiefflug auf die Grasflächen, woraufhin die Black-Arrow über ihn hinwegfliegt.
Begleitet von einem leichten Schneefall fährt Raven durch eine weitläufige und hügelige Graslandschaft. Die dunkelgrauen Felsen hüllen sich dabei in einen seichten Nebel. Nach einigen Minuten Fahrt gibt sich die riesige Eiswand vom Gletscher zu erkennen. Die Gletscherwand ist mehrere Kilometer hoch. Man sieht schon aus der Ferne, wie Wasserfälle aus kleinen Spalten fließen und brüchiges Eis in die Tiefe stürzt. Je näher Raven dem Gletscher kommt, umso mehr wandelt sich der Boden in eine Mischung aus grauem Kies und brüchigen Schieferplatten. Er fährt auf eine kleine Anhöhe, bleibt stehen und stellt seinen Motor aus. Er steigt ab und geht ein paar Schritte. Raven steht dort ganz allein und blickt einen langen, ruhigen Moment zum Gletscher. Er genießt den Augenblick und schweift in seinen Gedanken. Er ist so fern der Heimat, an einem Ort, an dem noch nie jemand oder etwas gewesen ist.
Die Natur im Universum bietet immer wieder beeindruckende Bilder.
Jedoch ist es schade, dass so etwas von vielen Menschen nicht mehr gewürdigt oder wertgeschätzt wird. Sie wiederholen sämtliche Fehler, die ihnen einst ihre eigenen Lebensräume sowie die Erde zerstörten.
Oft schätzen Menschen Geld und Status mehr als Glück und Zufriedenheit. Eine Gewohnheit, in der sich bereits viele Persönlichkeiten verloren haben. Wer, wie Raven, weit über seine Existenz hinaus denkt und das Universum sieht, sieht, was es kann, erfährt, was und wer man ist. Raven entdeckte daher für sich eine ganz eigene philosophische Denkweise. Er ist der Meinung, dass man stets auf einer Welt lebt und nicht in seiner eigenen.
Nach einigen Minuten der Stille steigt Raven wieder auf sein Motorrad und fährt zur Landezone. Gerade rechtzeitig, als die Besatzung mit einem Mehrzweckkampffahrzeug sowie zwei Geländewagen einige Eisbrocken abträgt und in das Schiff verlädt.
Raven: „Wie läuft es bei euch?“
Hunter: „Gut Sir. Wir haben hier reines und komprimiertes Süßwasser, das könnte ein paar Monate reichen.“
Javis: (Per Funk) „Bleibt standhaft, der Winter naht! Möge die Mauer uns schützen!“
Raven: (Amüsiert) „Was sagten Sie da, Javis?“
Javis: „Nichts. Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
Raven: „Sie wissen gar nichts, Tom Javis.“
Javis: „Stimmt. Trotzdem haben Sie mich eingestellt. Javis, Ende!“
Raven schüttelt verwirrt, aber auch amüsiert, den Kopf und wendet sich wieder an Hunter.
Raven: „Jedenfalls gute Arbeit, machen Sie weiter so! Auch wenn dieser Mond sehr schön ist, müssen wir uns so langsam nach Hause begeben. In zehn Minuten sollten wir hier abbrechen.“
Hunter: „Ich lasse das Eis sofort zum Wassertank bringen und rufe die Crew zusammen.“
Einige Augenblicke später fahren die Fahrzeuge die Rampe hoch und begeben sich, ebenso wie die Besatzung, zurück in den Hangar. Raven kehrt daraufhin zurück zum Kommandodeck, um den nächsten Kurs festzulegen.
Raven: „Damit sollten wir in diesem System fertig sein. Javis, fliegen Sie uns in einer angenehmen Geschwindigkeit zurück nach Hause!“
Javis: „Wird gemacht. Setze Kurs auf Eden. Antrieb bereit. 500 gemütliche astronomische Einheiten pro Sekunde.“
Das Schiff startet, hebt ab und verlässt den Mond. Mit einem schnellen Sprung, weg von dem Gasriesen, wird die Sonne des Systems langsam kleiner. Solange, bis sie nur noch ein winziger Lichtpunkt und kaum noch von den anderen Sternen zu unterscheiden ist. Nun fangen alle Sterne an, sich sehr langsam in eine Richtung zu bewegen. Das Schiff fliegt jetzt so schnell, dass es im Sekundentakt an anderen Sternensystemen vorbeirast.
Raven: „Ich bin gespannt, was dieser historische Journalist und Lehrerverschnitt von uns will. Ich tippe sehr stark auf ein Interview.“
Javis: „Historischer Journalist? Und Lehrer? Bitte was?“
Raven: „Er meint, er sei Historiker, unterrichtet an einer Universität und sei Journalist.“
Javis: „Sehr komische Kombination, wenn Sie mich fragen.“
Raven: „Vielleicht. Lassen wir uns überraschen.“
Nach einem mehrtägigen Flug erreicht die Black-Arrow in das Eden-System. Es geht an der gleichnamigen Sonne vorbei in Richtung einer Ansammlung kleiner Lichtpunkte. Je näher das Schiff ihrem Ziel kommt, desto mehr ist von der neuen Heimat der Menschen zu erkennen.
Seit etwa 200 Jahren lebt die Menschheit verstreut im All. Die Erde gilt mittlerweile als unbewohnbar und ist fast in Vergessenheit geraten.
Der Großteil aller Menschen hat sich auf dem erdähnlichen Mond „Initium Novum“ angesiedelt. Diese neue Heimat kreist um einen Gasriesen namens „Horus“, der von zwei weiteren bewohnbaren Monden, in einer stabilen Umlaufbahn, umkreist wird. Darunter der Wüstenmond „Hyena“, übersät mit endlosen Sanddünen und felsigen Canyons. Der innerste Mond „Osiris“ wird durch die Gezeitenkräfte so stark auseinandergezogen, dass die Landschaft von Vulkanen, Lavaseen und schwarzem Gestein geprägt ist. Alle drei Monde wurden von Menschen besiedelt, jedoch sind sie nicht die einzigen Himmelskörper, die nach dem Untergang der Erde kolonialisiert wurden. In den umliegenden Sternensystemen haben sich bereits weitere unabhängige Kolonien mit eigenen Regierungen gebildet.
Darunter sind auch Fraktionen, die sich heute im Krieg befinden.
Die Black-Arrow erreicht nun den blauen Gasriesen „Horus“ mit seinen drei großen Monden. Nach einem Vorbeiflug an Hyena und Osiris steuert das Schiff auf eine blaugrüne Kugel zu. Ohne Zweifel ist das Initium Novum, die erste der neu besiedelten Welten und gleichzeitig der Hauptsitz der Regierung von Eden.
Die Crew bereitet sich für den Landeanflug vor und freut sich auf einen kurzen Erholungsurlaub. Nur Raven plant während dieses Urlaubs in seinem Schiff zu bleiben. Denn für ihn ist es sein Zuhause.
Die Black-Arrow kommt Initium Novum immer näher. Unter den hellen Wolken treten allmählich die Landflächen und Ozeane in Erscheinung. Das Schiff landet auf einem zivilen Raumhafen mitten in der Großstadt „Eden-City“. Sie ist die Hauptstadt des Planeten und der Ort, an dem die Menschen zur ersten Kolonialisierung gelandet sind.
Damals noch, um einen Neuanfang zu beginnen.
Die Black-Arrow liegt nun nahe dem Stadtzentrum, umgeben von unzähligen gläsernen Wolkenkratzern. Von den Fenstern aus ist das mattschwarze Schiff gut zu sehen, wobei viele Menschen davon Bilder machen. Währenddessen versammelt sich eine halbe Armee von Sicherheitspersonal und Sicherheitsandroiden im selben Bereich.
Eines Vormittags kommt schließlich der Journalist in den gesicherten Landebereich. Etwa 30 Minuten braucht er, um durch jede Sicherheitsüberprüfung zum Schiff zu gelangen. Jetzt steht er endlich am Eingang, welcher von zwei Soldaten der Besatzung bewacht wird.
Dort muss der Journalist ein letztes Mal seinen Ausweis vorzeigen.
Soldat: „Der Commander erwartet Sie in der 3. Etage im Speisesaal.
Folgen Sie mir!“
Journalist: (Angespannt) „Alles klar. Vielen Dank!“
Er betritt das Schiff und wird von dem Soldaten begleitet. Von innen scheint die Black-Arrow wie jedes andere Raumschiff auszusehen.
Die Gänge sind mit Lichtern am Boden und an der hohen Decke beleuchtet. Nur das Design ist etwas futuristischer als gewöhnlich. Der Journalist trifft nun im Speisesaal ein, wo Raven bereits ganz alleine an einem Tisch sitzt und wartet.
Journalist: (Aufgeregt) „Guten Tag, Sir Raven. Mein Name ist Jon Carter. Ich bin Historiker, unterrichte Geschichte und arbeite als freier Journalist, seit vier Jahren.“
Raven: „Hallo. Bevor Sie mir noch umfallen, nehmen Sie lieber Platz!“
Carter: „Ja, gerne. Vielen Dank!“
Raven: „Wie Sie vielleicht wissen, habe ich ungern Journalisten oder Reporter auf meinem Schiff. Ich gebe Ihnen hiermit eine Chance. Ob ich Ihren Auftrag annehmen werde, liegt ganz bei Ihnen.“
Carter: „Ich verstehe.“
Raven: „Also, was haben Sie für ein Anliegen?“
Carter: „Ich hatte die Idee, eine Dokumentation zu drehen. Oder besser gesagt, zwei Dokumentationen. Letzteres hängt auch mit dem Auftrag zusammen, den ich für Sie habe. Nur leider finde ich weder Sponsoren noch Piloten, die mich fliegen.“
Raven: „Das ist eine sehr traurige Geschichte. Aber spannend erzählt.
Reden Sie weiter.“
Carter muss kurz zu grinsen und fährt mit seiner Idee fort. In diesem Moment nimmt Raven die Situation nicht zu ernst und lockert damit indirekt die Stimmung.
Carter: „Für die erste Dokumentation benötige ich Sie. Es soll nämlich um Sie als Commander und um die Black-Arrow gehen, als auch dem Erkunden des Weltalls. Dafür würde ich gerne einige allgemeine Fragen stellen und die Tätigkeiten des Schiffes dokumentieren.“
Raven: (Seufzt) „Ernsthaft? Na gut, ich werde aber entscheiden, welche Fragen ich beantworte. Zu Ihrem Glück habe ich heute gute Laune.“
Carter: „Gott sei Dank! Darf ich dann mit einem kurzen Interview beginnen?“
Raven: „Fragen Sie, was Sie wollen und hoffen Sie auf eine Antwort.“
Carter holt ein Daten-Pad heraus, auf dem einige Fragen notiert sind.
Carter: „Nun, Ihren Namen, den kenne ich schon. Also frage ich Sie: Geburtstag? Geburtsort?“
Raven: „17. August 2310. In der Nähe von New London.“
Carter: „Können Sie mir etwas über Ihre Familie erzählen? Oder Ihre Kindheit?“
Raven beantwortet die Frage mit einem Schweigen.
Carter: „Na gut. Wann haben Sie sich entschieden, zum Militär zu gehen? Und warum?“
Raven: „Ich ging mit 18 zum Militär, weil ich in dem Moment nicht wusste, wo ich am sinnvollsten in der Gesellschaft eingesetzt werden könnte. Wie viele andere auch. Nichts hat besser zu mir gepasst, obwohl ich irgendwann gelernt habe, diesen Beruf auch zu hassen.“
Carter: „Sie haben es gehasst? Sie sind ein hervorragender Soldat, weshalb mich das ein wenig wundert.“
Raven: „Ich habe da meine Gründe. Sie waren anscheinend nie beim Militär.“
Carter: „Nein. Das war ich nicht. Um ehrlich zu sein, ist das hier auch mein erster Kontakt mit etwas Militärischem.“
Raven: „Aha.“
Raven schaut Carter in die Augen. Als hätte er von Anfang an gewusst, dass Carter noch nie Berührungspunkte mit dem Militär hatte.
Carter: „Okay. Also ... Nun kommt das Thema, welches wirklich jeden Menschen da draußen brennend interessiert und Sie zu einer geheimnisvollen Prominenz gemacht hat. Sie wurden mehr als vier Jahre als vermisst gemeldet und kamen vollkommen unerwartet mit einem außerirdischen Raumschiff zurück. Was ist da genau passiert?“
Raven: „Das können Sie doch überall nachlesen. Warum fragen Sie das?“
Carter: „Ähm. Für das Protokoll?“
Raven: „Natürlich. Während dieser vier Jahre war ich auf einem Planeten, den ich selbst Utopia nenne, abgestürzt und gestrandet.
Solange bis ich in verlassenen Ruinen die Black-Arrow gefunden habe, sie steuern lernte und nach Hause fliegen konnte. Allerdings wollte ich dieses Schiff nicht dem Militär übergeben oder es zum Ausschlachten erforschen lassen. Daher habe ich lange darauf beharrt, es zu behalten. Nachdem ich einen Kompromiss durchsetzen konnte, wurde ich vom niedrigsten Dienstgrad, direkt zum Offizier und Commander befördert. Das hat den Generälen zwar ihre Nerven gekostet, aber jetzt sind alle glücklich und zufrieden. Vorerst.“
Carter: „Aber, wie kam es dazu? Warum und wie sind Sie auf Utopia gestrandet?“
Raven: „Diese Antwort kann man zwar auch nachlesen, aber gut. Es war 2329. Ich war gerade 19 und befand mich auf dem Kolonialisierungsschiff „I-N Phoenix“. Das Schiff hatte eine etwa 20.000 Mann starke Besatzung. Darunter auch viel Militär. Ich hatte dort meine Spezialausbildung, solange bis wir irgendwann von Plünderern oder von der Garde angegriffen wurden. Wir wussten nicht genau, wer uns angegriffen hat, aber es waren mehrere große Frachter und sogar Schlachtschiffe dabei. Alle Neulinge sollten zur Evakuierung in den unteren Hangarbereich gebracht werden, wo auch mehrere Schiffe zum Transport bereitstanden. Sobald wir in den Transportern waren, hörte man mehrmals ein lautes Aufeinanderprallen. Über Funk sagte man uns, dass mehrere Schiffe uns gerammt haben. Daraufhin kam der Commander der Phoenix auf die grandiose Idee, trotz offenen Hangartoren und des beschädigten Schiffes, den ÜLG-Antrieb zu starten, um in den Hyperraum zu springen. Dabei zerriss es alle Schiffe im Umkreis und zog gleichzeitig einige Angreifer mit. Danach sind all diese Schiffe mit Überlichtgeschwindigkeit auseinandergebrochen. Dadurch verließen wir letztendlich den Hyperraum und die Wrackteile der Schiffe stürzten auf einen Planeten, oder besser gesagt, einen Mond. Der ganze Hangarbereich hatte sich da bereits vom Schiff gelöst. Wir dachten eigentlich, dass wir alle sterben. Vor allem, weil wir auf der Nachtseite abgestürzt sind und damit nicht einmal wussten, was uns erwartet. Vier Jahre verbrachte ich in der grünen Hölle vom Paradies.
Bis ich 2334 zurückgekehrt bin. Vielleicht erzähle ich Ihnen bei Gelegenheit mehr davon. Aber das war es erst mal.“
Carter: „Wow, das klingt sehr beeindruckend und tragisch. Aber Sie haben es schließlich als Einziger geschafft und leben nun ein Leben, von dem manche nur träumen können. Die ganze Milchstraße liegt Ihnen quasi zu Füßen und nebenbei haben Sie Spuren von intelligentem Leben entdeckt. Die Black-Arrow ist sogar ein Beweis dafür. Das ist eine Sensation.“
Raven: „Da gebe ich Ihnen recht. Aber dieses Leben habe ich mir nicht ausgesucht. Letztendlich kann ich auch schlecht sagen, ob es ein Ereignis war, welches mein Leben zum Positiven oder zum Negativen verändert hat.“
Carter: „Wissen Sie, ob noch weitere Menschen den Absturz überlebt haben?“
Raven: „Das erzähle ich Ihnen vielleicht ein anderes Mal.“
Carter: „Okay, danke. Als Sie die Black-Arrow gefunden haben, was haben Sie als Erstes getan?“
Raven: „Ich sorgte dafür, dass der Bordcomputer unsere Sprache spricht und danach startete sich ein Trainingsprogramm. Quasi eine eingebaute Flugschule. Dort lernte ich, mit dem Schiff umzugehen.“
Carter: „Wie haben Sie das mit der Sprache geschafft?“
Raven: „Als ich mich auf den Pilotensitz gesetzt habe, hat ein Gerät mein Gehirn gescannt. Ein unangenehmes Gefühl, aber im Endeffekt war es unerlässlich.“
Carter: „Ist es ein Mythos, dass die Black-Arrow in Sekunden durch die Galaxie fliegen könnte, aber normale Schiffe für so ein Vorhaben Jahrzehnte brauchen würden?“
Raven: „Das ist kein Mythos. Wurde aber auch noch nie durchgeführt.
Die Black-Arrow wäre in der Lage bis zu 100 Megalichtjahre pro Sekunde zu fliegen. Damit könnte man in einer Sekunde bereits an unzähligen Galaxien vorbeifliegen. Dabei ist das Schiff so wendig wie ein Jäger. Allerdings ist der Antrieb nicht ausgereift genug dafür.
Kurzfassung: Es fehlen Teile und Programmcodes, damit der Antrieb solche Leistungen erreicht. Als ich das Schiff fand, lag es in einer Art Werft. Es war also noch in der Fertigung. Ich konnte durch den Bordcomputer allerdings den Prozess beschleunigen.“
Carter: „Sie haben das Raumschiff also zu dem gemacht, was es heute ist.“
Raven: „So ähnlich. Obwohl der Antrieb von Menschen mittlerweile sehr ungenau kopiert werden konnte und auch nur in wenigen Schiffen eingebaut ist, fliegen die meisten Schiffe mit dem Standard ÜLG-Antrieb. Im Gegensatz zur normalen Raumkrümmung besitzt die Black-Arrow allerdings seinen eigenen Raum. Das ist schwer zu begreifen und noch schwerer zu erklären.“
Carter: „Wissen Sie denn, wie der Antrieb funktioniert?“
Raven: „Ich kann ja mal versuchen, es Ihnen zu erklären. Es ist ein Blackhole-Antrieb. Im Innern des Antriebskerns befindet sich ein Wurmloch, welches unmittelbar um ein schwarzes Loch gehüllt ist.
Wenn man in den Antrieb hineinschauen würde, sähe es aus, als wäre dort das schwarze Loch ohne eigene Gravitation. Ich weiß selber nicht, wie man so ein Objekt einfangen kann oder wo sich das schwarze Loch aus unserem Antrieb im Universum befinden könnte, falls es überhaupt wirklich existiert. Ich kann nur sagen, dass es ca.
einen Meter Durchmesser hat und mit Sonnenenergie genähert und damit auf Größe gehalten werden kann. Trotzdem bezieht das Schiff bisher nur 10 % der Energie aus dem Antrieb. Die anderen 90 % gehen aus noch unbekannten Gründen verloren.“
Carter: „Das sind echt gute Einblicke. Nochmals danke, dass Sie sich die Zeit nehmen. Können Sie mir eigentlich sagen, warum dieses Schiff so gut gepanzert und bewaffnet ist? Das ist schon ziemlich überdurchschnittlich.“
Raven: „In erster Linie besteht die Außenhülle aus einem sehr stark komprimierten Metall, bestehend aus Planetenkernen.“
Carter: „Was? Aus Planetenkernen? Also dem Kern eines Planeten?“
Raven: „Gut erkannt. Ja, es ist ein Metall mit einer kristallartigen und dichten Molekularstruktur. Außerdem elegant matt schwarz gefärbt.
Dazu krümmt ein Haufen ineinander verschachtelter Wurmlöcher den Raum direkt an der Oberfläche des Schiffes. Das ist allein schon sehr nützlich, um ohne Zeitverschiebung zu reisen. Einen klassischen Plasmaschild haben wir natürlich auch. Und warum wir so stark bewaffnet sind? Wahrscheinlich wurde dieses Schiff als Kriegsschiff gebaut. Anders kann ich mir das selbst nicht erklären.“
Carter: „Was haben Sie denn für eine Bewaffnung an Bord?“
Raven: „Sehr viel. Genug, um allein gegen eine Flotte kämpfen zu können. Aber Bewaffnung ist nicht alles. Wir haben auch noch Räume zur Unterhaltung, ein Gewächshaus, ein Labor, ein Aussichtsdeck, einen Pool, eine Krankenstation, einen Hangar mit zwei Shuttles, Raumjägern und Bodenfahrzeugen. Und sogar diesen seltenen Esstisch. Den Großteil der Innenausstattung habe ich im Nachhinein selbst eingebaut. Sonst noch Fragen?“
Carter: „Nur noch eine. Was haben Sie für einen ungewöhnlichen Raumanzug?“
Raven: „Das ist ein standardmäßiger EC-Kommandoanzug für Spezialeinheiten, mit ein paar Extras. EC steht übrigens für Eden-Commando. Die Panzerplatten sind so an den Körper angepasst, dass jedenfalls die Arme, Beine und der Kopf durch den dreieckigen Verlauf der Platten nach vorne geschützt sind. Jedes Projektil wird beim Aufschlag zur Seite umgelenkt. Bis die Panzerung irgendwann komplett zerstört ist. Dazu wird der Anzug durch ein Exoskelett gestützt und hat eine Versiegelung für Weltraumsparziergänge.
Ein Offizier meinte einmal, diese Rüstung sei die Krönung der menschlichen Kriegskultur.“
Carter: „Interessant, gibt es ...?“
Raven : (Unterbrechend) „Ich möchte dieses Gespräch nicht weiter in die Länge ziehen. Daher würde ich gerne wissen, welchen wichtigen Auftrag Sie für mich haben.“
Carter: „Nun gut. Ich benötige einen Piloten, welcher mich in das Sol-System und zur Erde fliegt, um über den aktuellen Status des Planeten und seiner Geschichte diverse Forschungen anzustellen. Das ist der andere Teil der Dokumentation. Ich würde Ihnen 9000 zahlen. Mit der Dokumentation wird wahrscheinlich noch viel mehr Geld in Aussicht sein. Waren Sie schon mal dort? Also auf der Erde?“
Raven: „Nein, dort war sehr lange niemand mehr. Schließlich ist das Sol-System auch eine Sperrzone. Aber mir fällt gerade ein, dass auch ich ein Anliegen haben könnte, weshalb ich zur Erde fliegen sollte.
Danke, dass Sie mich daran erinnert haben. Ich gebe Ihnen früh genug Bescheid, wenn wir losfliegen. Das Interview führen wir dann später fort.“
Carter: „Oh, ja ... ähm ... kein Problem.“
Raven: „Richten Sie sich erst mal bei uns ein. Wenn Sie eine Unterkunft brauchen, am Ende des Ganges hinter dem Aussichtsdeck ist ein Zimmer frei. Nur die Treppe hoch. Und denken Sie daran, hier zu sein, ist eine einmalige Chance. Versauen Sie es nicht!“
Carter: „Das werde ich ganz sicher nicht. Vielen Dank, Commander.“
Carter begibt sich zu seinem zugewiesenen Quartier. Als er nicht mehr in Sichtweite ist, spricht Raven leise zu sich selbst.
Raven: „Die Erde. Ausgerechnet der traurigste Ort der Menschheitsgeschichte.“
Er steht mit einem Seufzen auf und macht sich auf den Weg in sein Quartier. Dafür fährt er mit dem Fahrstuhl nach ganz oben. Gleich hinter dem Kommandodeck befindet sich das Quartier des Commanders, welches gleichzeitig das größte im ganzen Schiff ist.
Raven verschließt die Tür hinter sich und kommt erst am nächsten Morgen wieder heraus.
Fast eine Woche ist nun vergangen und die Besatzung bereitet sich auf eine besondere Forschungsreise vor. Auf einem Gang trifft Carter zufällig einen der Elitesoldaten des berüchtigten Raptor-Teams.
Sev: „Hey Sie. Gibt es überhaupt noch Menschen im Sol-System?“
Carter: „Das weiß niemand. Die Erde gilt mittlerweile als unbewohnt, aber niemand weiß, ob sich in dem System noch Plünderer oder Ähnliches aufhalten. Es könnte dort vielleicht sogar überlebende Menschen geben. Das halte ich aber für unwahrscheinlich.“
Sev: „Das klingt irgendwie langweilig.“
Carter: „Im Gegenteil. Zu den Ursprüngen der Menschheit zurückzugehen, finde ich persönlich sehr spannend.“
Sev: „Wie Sie meinen. Sie bezahlen die Reise schließlich. Dann wünsch’ ich immerhin Ihnen viel Spaß dabei.“
Ohne das Gespräch zu beenden, geht Sev einfach weiter. Einen Augenblick später kommt der Commander ebenfalls dort vorbei.
Carter: „Commander? Wer war das?“
Raven: „Das ist Edward Sev. Er ist unser Elite-Scharfschütze. Glauben Sie mir, es gibt nichts, was dieser Typ nicht treffen kann. Besser halten Sie sich von ihm fern, beziehungsweise reden nicht mit ihm, wenn er Sie nicht anspricht.“
Carter: „Warum? Was hat er denn bitte für einen Ruf?“
Raven: „Er ist ein rauer Soldat, erbitterter Jäger und gnadenlos. Aber auch humorvoll. Und nett kann er auch manchmal sein.“
Carter: „Ähm, okay, vielen Dank für den Hinweis.“
Raven: „Gerne. Kommen Sie bitte in zehn Minuten zum Kommandodeck zur Befehlsausgabe! Da werde ich noch ein paar Sachen zum Einsatz sagen.“
Carter: „Wird gemacht, Commander.“
Zehn Minuten vergehen und ein Großteil der Besatzung befindet sich auf dem Kommandodeck. Sie alle warten auf den Commander. Als er aus seinem Quartier kommt, stellt er sich an den Holodesk in der Mitte des Raums und projiziert ein Hologramm vom Sol-System.
Raven: „Also, vielen von euch ist sicher schon unser neuer Gast „Jon Carter“ aufgefallen. Aufgrund seines Auftrages werden wir in das Sol-System fliegen. Mir ist bewusst, dass dieser Bereich eine Sperrzone ist. Dennoch werden wir zur Erde zurückkehren, um mal zu schauen, was unsere Großeltern so alles falsch gemacht haben. Die Erde ist laut Datenbank ein unbewohnter Wüstenplanet, aber trotzdem ist mit Plünderern oder Ähnlichem zu rechnen. Vorher werden wir jedoch noch einige Punkte im Sol-System anfliegen und auskundschaften. Raus gehen der Historiker Carter sowie Hades als Botanikerin, begleitet von mir und dem Rest des Raptor-Teams. Also Sev, Murphy und Rees. Hunter, Sie sind für die Funkverbindung zum Team verantwortlich. Ansonsten erkunden Sie mit Javis die Umgebung von oben. Wir werden uns melden, wenn wir etwas brauchen. Ab einer sicheren Höhe nehmen wir ein Shuttle, landen und machen uns an die Arbeit. Diesmal ist Patton unser Shuttlepilot. Das waren die allgemeinen Infos vorab. Gibt es noch Fragen?“
Für einen kurzen Moment ist es still und einige Crewmitglieder schütteln langsam den Kopf.
Hunter: „Keine Fragen, Commander.“
Raven: „Sehr gut. Javis, bereitmachen! Wir fliegen los. Ich möchte morgen in dem System ankommen.“
Javis: „Verstanden, setze Kurs auf alte Heimat.“
Javis setzt sich in den Pilotensitz und wählt das Sternensystem aus.
Die Crew verteilt sich dabei wieder an ihre Arbeitsposten. Carter nutzt währenddessen seine Freizeit, um sich eine Etage tiefer im Speisesaal etwas zu essen zu machen. Auch Raven kommt nach einiger Zeit zum Essen nach unten. Dort sieht er Carter, wie er an einem der langen Tische sitzt und in aller Ruhe ein Steak isst. Eine Frau läuft dabei an ihm vorbei und ruft scherzhaft „MÖRDER!!!“ zu ihm. Carter erschreckt sich und blickt verwirrt der Frau hinterher. Mit einem schadenfrohen Grinsen kommt Raven zum Tisch und setzt sich ihm gegenüber.
Carter: „Ähm, was war denn das gerade?“
Raven: (Amüsiert) „Das war unsere geliebte Biologin und Botanikerin, Kyra Hades.“
Carter: „Ah. Sie kommt mit auf die Erde? Richtig?“
Raven: „Ja, ganz genau.“
Carter: „Wieso hat sie mich ‚Mörder‘ genannt? Ich kenne sie nicht einmal.“
Raven: „Wegen dem Fleisch. Kyra ist vegan und verbringt die meiste Zeit im Gewächshaus oder in ihrem Quartier. Es sei gesagt, sie mag Pflanzen und Tiere lieber als Menschen. Aber eigentlich ist sie ganz nett. Meistens.“
Carter: „Kennen Sie sich schon länger?“
Raven: „Ja, ich kenne sie ganz gut. Aber auch erst, seit ich wieder aufgetaucht bin.“
Carter: „Oh. Sie sieht schon nett aus. Sie hat das gewisse Etwas. Eine ziemlich direkte Ausstrahlung.“
Raven: „So wie Sie sie gerade ansehen. Wenn Sie sich jetzt fragen, ob sie Single ist und ob Sie bei ihr eine Chance haben, muss ich Sie leider enttäuschen. Kyra ist unfassbar kompliziert und niemand hat bei ihr auch nur ansatzweise den Hauch einer Chance. Bis jemand für sie perfekt genug ist, ist die Erde wieder von Menschen bewohnt. Machen Sie sich da keine Hoffnung.“
Carter: (Errötet) „Ähhhm ... ich mache mir langsam Sorgen, ob Sie Gedanken lesen können.“
Raven: (Lacht) „Kann ich auch. Nein leider nicht. Ich bin nur ein Menschenkenner. Sie Mörder!“
Mit einem schelmischen Grinsen steht Raven auf und geht in die Küche.
Am nächsten Tag soll das Schiff das Sol-System erreichen, daher kommt Raven früher als sonst am Morgen auf die Brücke. Er steht neben dem Holodesk und trinkt dabei einen heißen Tee.
Kurz darauf kommt auch Javis und setzt sich in Pilotensitz.
Javis: „Morgen Chef. Seit wann trinken Sie Tee?“
Raven: „Seit heute.“
Javis: „Schmeckt es Ihnen?“
Raven: „Nein. Noch nicht.“
Javis: (Lacht) „Überrascht mich nicht. Ich sehe, wir sind gerade durch den Kuipergürtel hindurch.“
Raven: „Dann sind wir ja so gut wie da. Aber wir haben noch ein paar Orte zu besuchen, bevor wir zur Erde fliegen. Der erste Stopp ist Neptun. Carter hat mir eine Liste gegeben. Darauf steht als Erstes die WIND-Station. Schauen wir mal nach, ob jemand dort das Licht angelassen hat.“
Javis: „Jawohl. Ich sehe, wir müssen zur Erde nicht einmal an der Sonne vorbeifliegen. Dürfte uns Zeit und Weg sparen.“
Einige Minuten später fliegen sie in die Umlaufbahn des Neptun. Die schnellen Winde auf dem Planeten lassen sich mit bloßem Auge beobachten. Hinter dem Horizont und einer dunkelblau leuchtenden Atmosphäre gibt sich eine große, ringförmige Struktur zu erkennen.
Die Black-Arrow fliegt nun durch einen großen Trümmerhaufen.
Überall um sie herum treiben zerstörte Schiffswracks und Raumschiffsteile.
Javis: „Da hinten müsste die Station sein. Laut Scanner fliegen hier auch noch überall Wracks von alten Stationen und Schiffen herum.“
Raven: „Kaum zu übersehen.“
Carter kommt in diesem Augenblick ebenfalls auf die Brücke.
Carter: „Guten Morgen. Ist das da die WIND-Station?“
Javis: „Sieht so aus. Das ist die größte Station im Neptun-Orbit.“
Carter: „Ja! Das ist sie.“
Das Schiff fliegt näher an die Station heran, wobei die Menge an Trümmern immer weiter zunimmt. Die WIND-Station hat an manchen Stellen keine Außenhülle mehr und es sieht ganz danach aus, als würde sie sehr langsam auseinanderbrechen.
Raven: „Das ist das reinste Schlachtfeld. Die Station ist jedenfalls hinüber. Wenn es dort Vorräte gab, sind diese sicherlich schon weg.
Gab es denn in diesem System irgendwelche großen Raumkämpfe?“
Carter: „Nachdem die Pathfinder-Flotte vor 200 Jahren nach Initium Novum geflohen ist, war in diesem System die Hölle los. Jeder hat nach dem Zerfall der Gesellschaft gegeneinander gekämpft. Ich hätte nur nicht gedacht, dass die Kämpfe bis zum Neptun reichen würden.
Wenn die Station zerstört ist, brauchen wir uns hier auch gar nicht weiter aufzuhalten.“
Raven: „Typisch Menschen. Nun gut, der nächste Punkt auf Ihrer Liste ist die Titan-Basis. Javis, wir machen es etwas interessanter und streifen die Oberfläche vom Saturn auf unserem Weg.“
Javis: „Mit Vergnügen, Commander.“
Raven: „Dann hat unser Gast auch etwas Schönes zum Filmen.“
Carter: „Wir fliegen durch die Atmosphäre vom Saturn?
Unglaublich!“
Carter kramt seine Kamera hervor. Währenddessen kommen immer mehr Crewmitglieder auf die Brücke sowie auch Murphy.
Murphy: „Morgen. Wo geht’s hin?“
Javis: „Saturn!“
Murphy: „Schön. Ich mag Ringplaneten. Hey Carter, Sie sind doch hier der Historiker. Was genau ist hier eigentlich passiert? Wieso ist die Menschheit an diesem Ort untergegangen?“
Carter: „Ungewöhnlich, dass mir jemand diese Frage stellt.“
Murphy: „Ich bin zwar ein Streber und ein Techniknerd, aber um ehrlich zu sein, ich habe mich nie wirklich mit Geschichte befasst.
Alles, was ich so kenne, ist die alte Erdgeschichte und das, was nach der Kolonialisierung extrasolarer Systeme passiert ist. Jetzt interessiert es mich halt, wieso wir jetzt dort sind, wo wir so sind.“
Carter: „Sie scheinen mir ja ziemlich wissbegierig zu sein.“
Javis: „Oh ja, wenn hier jemand ständig Fragen über alles Mögliche stellt, dann ist das unser Murphy.“
Murphy: „Ja, das stimmt wohl. Und du bist der Clown mit zu viel Verantwortung auf diesem Schiff. Schon fast schlimmer als Rees.“
Javis: (Lacht) „Den Titel trage ich gerne.“
Carter: „Also. Die Menschheit und was auf der Erde passiert ist … Ich fange mal mit dem Jahr 2033 an. In diesem Jahr begann die Erdbevölkerung den Mars zu kolonialisieren. Bis ca. 2080 hat man sich über das ganze Sol-System verteilt. Seit dem Jahr 1975 hat sich die Menschheit jedoch eingebildet, sie könnte den Klimawandel auf der Erde stoppen. Über Jahrzehnte hinweg hat man fast jährlich nur darüber diskutiert, wie schlimm der Klimawandel doch ist. Andere Menschen hingegen sagten, es sei bloß Wetter. Demnach hat man sich nie großartig bemüht, rettende Maßnahmen zu ergreifen. Den großen Konzernen war das Geld damals wichtiger als ihre Existenz.
Wasserstoffantrieb für Autos? Hätte den Auto- und Ölkonzernen nur Verluste gebracht. Jeder Mensch mit bahnbrechenden Ideen, was Umweltschutz und Energiegewinnung anging, ist kurz darauf von der Bildfläche verschwunden.“
Murphy: „Also ermordet oder auf ewig weggesperrt.“
Carter: „Ja genau. Aber das wärmere Klima hätte man auch überleben können. Andere Großkonzerne jedoch haben sich das Recht für Wasser und Nahrung erkauft. Jedem Menschen stand laut Menschenrechten frisches Wasser und Lebensmittel zu. Land, Wasser und Nahrung waren die grundlegenden Dinge im Leben. Etwas, das jeder brauchte. Aber es gab kein Land, welches einem gehörte, alles wurde von Regierungen in Besitz genommen und vermietet. Man musste quasi Steuern zahlen, nur um existieren zu dürfen. Es gab kein Essen an Bäumen oder Trinkwasser in den Flüssen. Und wenn man versucht hat, sich zu nehmen, was einem zustand, dann wurde man eingesperrt.“
Murphy: „Das ist doch wahnsinnig.“
Carter: „Privatisierung von Lebensmitteln, Ausbeutung von Entwicklungsländern, legalisierte Freiheitsberaubung und beinahe totale Überwachung haben dann dazu geführt, dass sich die Bevölkerung gegen die erkauften Regierungen aufgelehnt hat.“
Raven: „Der globale Bürgerkrieg.“
Carter: „Exakt. Regierungstruppen und Polizei kämpften gegen die eigenen Bürger, gegen die eigenen Familien und Nachbarn. Jeder Bürger, der gegen das „System“ war, wurde eiskalt ermordet und es kam zur puren Anarchie. Dann brachte der Klimawandel zahlreiche Naturkatastrophen mit sich. Überflutungen, Dürren, Stürme und vor allem größer werdende Wüsten. Kriege brachten einige Länder dazu, mit Atomwaffen gezielt die Zivilbevölkerung zu vernichten und haben dabei die Umwelt noch viel gravierender zerstört sowie ganze Landstriche unbewohnbar gemacht. Heute müsste der ganze Planet eine Wüste mit einigen Savannen sein. Zwischen all dem Krieg, der sich dann auch noch im ganzen Sol-System ausbreitete, war die Pathfinder-Flotte froh einen Planeten gefunden zu haben, der ideal für einen Neuanfang ist.“
Murphy: „Initium Novum, Latein für Neuanfang.“
Javis: „Der Mann ist ja doch gebildet.“
Carter: „Als dieser Mond entdeckt wurde, hat man ihn zuerst ‚Eden‘ genannt und später entsprechend umbenannt. Jetzt heißt unser Heimatsystem Eden. 2112 als die Menschheit im Müll, Krieg und dem Sand verschwand, nutzte man den neuen ÜLG-Antrieb um zur neuen Heimat zu fliegen. Sieben Milliarden Menschen flogen mit der Pathfinder-Flotte hunderte Lichtjahre weit ins All. Reiche, Wissenschaftler, Familien, Farmer und Arbeiter. Heute sind wir über Kolonien verteilt 14 Milliarden Menschen. Wir haben uns in etwa über 200 Jahren praktisch verdoppelt.“
Murphy: „Sieben Milliarden Menschen in einer Flotte? Klingt ziemlich unglaubwürdig.“
Carter: „Die Pathfinder-Flotte bestand aus hunderttausenden Schiffen.
Von Kleintransportern bis hin zu 30 Kilometer langen Archen. Es gab einfach unfassbar viele Schiffe in dieser Flotte.“
Murphy: „Oh. So hört sich das zwar realistischer an. Aber trotzdem sind diese Zahlen zu gewaltig, um es sich vorzustellen.“
Carter: „Der Rest der insgesamt 19 Milliarden Menschen auf der Erde verhungerte und starb dort. Immerhin haben wir einen Großteil unserer Arten, wie Pflanzen und Tiere noch retten können. Leider sind es dennoch nur etwa ein Viertel, von dem, was es damals auf der Erde gab. Und jetzt fliegen wir wieder dorthin zurück. Mit der Hoffnung, vielleicht noch einiges zu finden, was vorher verloren war.“
Raven: „Menschen belügen sich oft selbst. Oft genug, dass wir glauben, die Welt gehört uns. Aber in Wahrheit halten wir sie nur für unsere Nachfolger warm. Das scheint sich auch nicht zu ändern.“
Javis: „Der Kerl ist echt ein laufendes Geschichtsbuch.“
Murphy: „Was genau suchen wir jetzt überhaupt auf der Erde?“
Carter: „In einem Land namens Spitzbergen gibt es einen Bunker, in dem man Samen von Pflanzen konserviert hat. Das ist unser wichtigstes Ziel. Die restlichen Entdeckungen werden dokumentiert und ansonsten erkunden wir ein paar Orte. Commander, Sie hatten doch auch ein persönliches Anliegen?“
Raven: „Ja, das stimmt.“
Javis: „Was haben Sie denn da genau vor?“
Raven: „In meiner Familie ist ein seltsames Buch im Umlauf, welches ich eines Tages bekam. Das Buch ist mit einem massiven Schloss verschlossen. Angeblich soll mein Urgroßvater den Schlüssel bei sich haben. Er scheint auf der Erde geblieben zu sein. Irgendwo in Mitteleuropa, beziehungsweise in Deutschland.“
Carter: „Sind Sie sicher, dass Sie diesen Schlüssel wirklich finden werden?“
Raven: „Nein. Aber ich habe grobe Hinweise, denen ich nachgehen kann.“
Javis: „Das muss wohl reichen.“
Raven: „Das klingt zwar alles irgendwie wie aus einem schlechten Mystery-Film, ist aber wahr.“
Etwas später erreicht die Black-Arrow den Saturn. Javis steuert das Schiff zwischen den Ringen hindurch, runter in die Atmosphäre. Die gelbliche Wolkendecke kommt der Crew immer näher. Sie sehen, wie sich die gewaltigen Ringe über den kompletten Horizont erstrecken und ihre Schatten auf die Wolken werfen. Entlang des Ringes ziehen auch einige Monde ihre Bahnen am Himmel. Einer von ihnen hat einen auffällig orangen Schimmer.
Javis: „Das da müsste der Titan sein.“
Carter: „Genau da wollen wir hin.“
Auf dem Weg zum größten Mond des Saturn fliegt Javis die Ringe entlang, als würde er einer Straße folgen. Er fliegt dabei so tief, dass die Eisbrocken regelrecht unter dem Schiff vorbeirasen und die Druckwelle der Triebwerke den feinen Staub wie in Zeitlupe hinter sich aufwirbeln.
Die Crew nähert sich nun langsam dem Titan. Orange Wolken sowie die dunstige Atmosphäre aus Methan und Kohlenstoffdioxid verdecken den direkten Blick auf die Oberfläche. Erst als Javis schräg in die Wolkendecke eintaucht, geben sich nach einiger Zeit die ersten Gebirgsketten zu erkennen. Während das Schiff durch die Wolken fliegt, entstehen einzelne Tropfen an den Fenstern. Es geht in ein Gewitter hinein, mit starkem Regen aus flüssigem Methan. Dieser scheint wie in Zeitlupe vom Himmel zu fallen. Die Black-Arrow kommt ihrem Zielort immer näher, während unter ihr in den Methanseen und Flüssen die Blitze einschlagen. Am gegenüberliegenden Ufer eines großen Sees sind bereits Türme und Glaskuppeln zu erkennen. Der Anblick gleicht dem einer Großstadt.
Industrieanlagen und stählerne Wolkenkratzer stehen dort dicht beieinander.
Javis: „Ladies and Gentleman. Willkommen bei der Titan-Basis.“
Murphy: „Sieht verlassen aus. Keine Lichter.“
Javis: „An so einem ungemütlichen Ort würde ich auch ungern leben wollen.“
Raven: „Carter, was haben Sie hier genau vor?“
Carter: „In erster Linie nach Lebenszeichen suchen. Aber das hat sich anscheinend erledigt. Die Titan-Basis ist die größte und einzige Stadt auf diesem Mond. In ihrem Archiv der Bibliothek gibt es alte Bergbaupläne für Umgebungen auf Methanbasis, beziehungsweise für Titanplaneten. Die wären sicherlich nützlich, da wir ja auch einen Titanplaneten in unserem Heimatsystem haben.“
Raven: „Na, vielleicht bekommen wir so ja noch einen Bonus.
Murphy? Sagen Sie dem Team, es soll sich für einen Spaziergang bereitmachen!“
Murphy: „Jawohl, Sir!“
Als die Black-Arrow langsam durch die Stadt gleitet, sind an einigen Türmen und Gebäuden seltsam flackernde Lichter zu sehen.
Javis: „Was ist das? Ist das Feuer? Der Mond besteht doch aus Methan? Warum fackelt nicht der ganze Titan ab? Methan ist doch hochentzündlich?“
Carter: „Ja allerdings. Jedoch sind die Methanmengen hier so hoch, dass es nicht das Methan ist, was dort brennt, sondern Sauerstoff.“
Raven: „Anscheinend sind da ein paar Löcher in der Außenwand und die Räume brennen langsam aus.“
Javis: „Gut, ergibt Sinn. Es wäre trotzdem interessant, die Atmosphäre eines ganzen Planeten brennen zu sehen.“
Raven: (Amüsiert) „Dann nehmen Sie doch mal Urlaub auf Osiris.
Den bezahle ich Ihnen sogar.“
Javis: „Das wäre das erste Mal, dass ich einen Urlaub ablehnen würde.
Nein danke. Ich empfinde nicht gerade viel Sympathie für diesen Feuerball.“
Raven: „Kein Interesse an einem Hotel mit Lavapool? Ist Ihnen das zu warm?“
Jon und Hunter lachen.
Javis: „Nein, es sind eher die Leute, die dort leben. Oder die Viecher, die dort herumkrabbeln. Außerdem finde ich Lavacanyons und schwarze Felsen nicht gerade sehr einladend. Da bevorzuge ich lieber einen Strandurlaub in den Tropen.“
Raven: „Nun gut, ich finde einen Meter große Skorpione und andere Insekten auch nicht so reizend, aber sicher lässt sich für Sie ein Hotelzimmer finden.“
Javis: „Träumen Sie weiter, Commander!“
Carter: „Dort drüben ist eine Landeplattform. Von dort aus kann man auch das Bibliotheksgebäude gut erkennen.“
Javis: „Waren Sie schon mal hier?“
Carter: „Nein, nein. Ich habe mir die Stadtpläne heruntergeladen und sämtliche Dateneintragungen über diesen Ort gelesen.“
Javis: „Nun, wenn Sie in Ihrer Freizeit sonst nichts zu tun haben.“
Carter: „Ihr Zynismus ist echt bemerkenswert. Wie hält die Crew das nur aus?“
Raven: „Irgendwann gewöhnt man sich daran. Aber gut, dann landen Sie dort auf dieser Plattform, Javis. Ich ziehe meinen Anzug an und treffe mich mit dem Raptor-Team im Hangar. Carter, wir halten Funkkontakt. Sie müssen uns da schließlich den Weg weisen.“
Carter: „Sollte ich nicht einfach mitkommen?“
Raven: „Nein, noch nicht. Es ist zu riskant, Sie jetzt schon zu verlieren. Aber auf der Erde dürfen Sie mit. Das würde Ihnen doch sonst das Herz brechen.“
Carter: „Ja. Ich verstehe.“
Hunter: (Macht eine Durchsage) „Raptor-Team einsatzbereit im Hangar sammeln. Ich wiederhole, das Raptor-Team soll sich einsatzbereit im Hangar sammeln!“
Raven geht in sein Quartier und legt seinen Raumanzug an. Er nimmt sich seinen Helm und fährt anschließend mit dem Fahrstuhl in die Eingangshalle. Dort wechselt er wiederum auf den gegenüberliegenden Fahrstuhl, um in den Hangar zu gelangen. Unten angekommen warten Sev, Rees und Murphy bereits auf ihn, während sie ihre Ausrüstung überprüfen. Sie tragen exakt den gleichen Anzug wie Raven, nur mit anderen sandfarbenen Tarnmustern. Oliver Rees reicht Raven schließlich sein Sturmgewehr.
Raven: „Also dann. Das sollte nicht so lange dauern.“
Sev: „Für so etwas soll ich meine Zeit verschwenden? Das ist doch langweilig, wenn es nichts gibt, worauf man schießen kann.“
Rees: „Jemand wie du findet doch immer etwas, worauf er schießen kann.“
Murphy: „Feindkontakt ist unwahrscheinlich.“
Raven: „Wir nehmen die Waffen nur zur Sicherheit mit.“
Rees: „Ob man sich wirklich sicher fühlen kann, wenn Sev mit einer geladenen Waffe in der Nähe ist?“
Sev: „Mit Sicherheit nicht. Selbst du hast Angst vor mir, gib’s zu!“
Raven: „Okay, Helme aufsetzen, Anzüge versiegeln und die Waffen fertig laden! Wir gehen los!“
Das Raptor-Team sammelt sich vor dem Hangartor. Dort trennt ein Schild so dünn wie ein Haar und kaum sichtbar den Innenraum des Hangars von der Atmosphäre außerhalb des Schiffes. Während das Tor sich langsam öffnet und hinabsinkt, dringt gelblich oranges Licht in den Hangar. Außerhalb des Schiffes regnet es in Strömen und blitzt in der Ferne.
Rees: (Begeistert) „Slowmotionregen! Fantastisch!“
Das Team geht über die Landeplattform und rückt vor zum nächsten Gebäudekomplex. Vor ihnen ist eine große, stählerne Tür sowie eine dahinterliegende Luftschleuse.
Murphy: „Die Schaltfläche lässt sich nicht einschalten. Es gibt keinen Strom und der Türmechanismus scheint beschädigt zu sein.“
Raven: „Das war zu erwarten. Rees! Ich erwarte eine zündende Lösung.“
Rees: „Aber gerne. Platziere Sprengsatz. In Deckung!“
Das Team geht neben der Tür in Stellung. Eine sehr laute Explosion öffnet die Tür und eine große Druckwelle aus Flammen schießt aus dem Gang heraus, welche die Wände verkohlt.
Rees: „Wow! Besser hätte es nicht anfangen können!“
Javis: (Per Funk) „Was zum Teufel war das?“
Raven: „Sind durch die Haustür.“
Javis: (Per Funk) „Was? Das war aber ziemlich laut.“
Rees: „Und schön!“
Sev: „Verdammt. Du hast die ganze Luftschleuse mit rausgesprengt.“
Raven: „Scheint ein Leck drin gewesen zu sein.“
Murphy: „Sollte noch jemand hier sein, wissen sie auf jeden Fall, dass wir kommen. Ich denke, wir sollten irgendwie den Notfallstrom einschalten, bevor wir noch die halbe Stadt abfackeln müssen.“
Raven: „Stimmt. Gute Idee.“
Murphy: „Hier in der Nähe sollte die Schaltzentrale der Landeplattform sein.“
Das Team läuft zügig und mit den Waffen im Anschlag durch den verkohlten Gang. Sie sehen sich dabei genaustens um.
Sev: „Hier über der Tür steht ‚Schaltzentrale‘. Danach suchst du doch.“
Murphy: „Perfekt. Hilf mir mal die Tür aufzubrechen.“
Sev nimmt sich eine abgebrochene Stahlstange, welche wohl von der Decke gefallen ist und rammt diese in den Türschlitz. Er bricht mit Murphy zusammen die Tür auf, worauf Rees hineingeht und den Raum sichert. Dabei sichert Raven den Gang und läuft rückwärts in die Schaltzentrale hinein.
Rees: „Ist es dieser Schalter hier?“
Murphy: „Nein, es ist der Hebel hier vorne.“
Murphy legt den Hebel um und das Notfalllicht geht sofort an.
Raven: „Ich hoffe, das reicht für die Türen. Carter, wo müssen wir lang?“
Carter: (Per Funk) „Den Gang geradeaus und dann nach rechts. Am Ende des Gebäudekomplexes befindet sich die Bibliothek mit dem Datenarchiv.“
Raven: „Verstanden! Sind unterwegs.“
Das Team verlässt den Raum und geht weiter den Gang entlang. Die Elitesoldaten sichern nach allen Seiten, während sie Carters Route folgen. Wie erwartet, öffnen sich wieder sämtliche Türen. Sie bewegen sich nun von Raum zu Raum, näher zur Bibliothek. Die Vier kommen in eine große Halle mit einem hohen Glasdach und mehreren Ebenen, welche mit Brücken verbunden sind. Dabei verteilen sich einige Beete voller verwelkter Pflanzen und Bäumen.
Carter: (Per Funk) „Der Eingang zur Bibliothek sollte am Ende dieser Halle sein.“
Murphy geht zur Schalttafel der Tür und öffnet diese. Danach sichert das Team weiter die Umgebung.
Raven: „Carter, wie finden wir jetzt das Archiv?“
Carter: (Per Funk) „Das Archiv befindet sich an der linken Hinterseite der Bibliothek. Die Tür wird wahrscheinlich einen Zugangscode benötigen.“
Rees: „Einen Zugangscode? Ich habe einen Universalschlüssel. Keine Tür ist vor mir sicher!“
Raven: „Dann sprengen wir halt einfach das Schloss auf.“
Sie suchen die Tür und erkunden die Bibliothek. Die Regale sind voller Daten-Pads und auf den Tischen stehen kleine Computer mit dutzenden Bildschirmen.
Sev: „Das sollte die Tür sein.“
Raven: „Also dann Rees, aber diesmal bitte nicht so groß.“
Rees platziert den Sprengsatz in der Mitte der Tür, während das Team daneben in Deckung geht.
Rees: „Sprengsatz ist scharf. In Deckung!“
Mit einem Knall öffnet sich die Tür und die Raptors betreten das Archiv. Es ist ein Raum voller Computer und Schaltflächen sowie einem großen Bildschirm an der Wand.
Raven: „Die große Konsole in der Mitte sollte sein, wonach wir suchen.“
Murphy: „Ich werde versuchen, sie zum Laufen zu bekommen. Gebt mir eine Minute.“
Rees: „Ob unsere Plasmabolzen beim Schießen in so einer Atmosphäre extra Brandschaden verursachen?“
Sev: „Ich hoffe doch.“
Javis: (Per Funk) „Commander? Hier ist etwas, das sollten Sie besser wissen!“
Raven: „Was ist los, Javis?“
Javis: (Per Funk) „Gerade sind zwei Raumschiffe aus der Stadt gestartet und fliegen in den Titan-Orbit.“
Sev: „Ich dachte, die Stadt wäre leer?“
Raven: „Vielleicht Plünderer?“
Javis: (Per Funk) „Gut möglich, die Schiffe sind bewaffnete Kleinfrachter.“
Sev: „Klingt nach Plünderern. Die haben uns wohl gehört und haben Angst bekommen.“
Javis: (Per Funk) „Diese Kleinfrachter sind allerdings für interplanetare Flüge gebaut. Entweder haben die einen ÜLG-Antrieb eingebaut oder die werden wohl sehr lange hierhergeflogen sein.“
Raven: „Wir werden die Augen offen halten. Danke für die Info.“
Javis: (Per Funk) „Gerne. Ich melde mich, wenn mir wieder etwas auffällt.“
Murphy: „Ich bin drin. Suche nach … Bergbaupläne für … Asteroiden, Eismonde, Kraterplaneten … Titanplaneten! Ich lade einfach mal alles runter.“
Zwei Minuten dauert das Herunterladen der Daten. Dies geschieht tatsächlich ohne jegliche Zwischenfälle.
Murphy: „Ich bin fertig. Wir können weiter.“
Carter: (Per Funk) „Perfekt. Zuhause wird man uns dafür sicher dankbar sein.“
Raven: „Gute Arbeit, Raptors. Gehen wir wieder zurück zum Schiff.“
Rees: „Das war ein entspannter, kleiner Sparziergang.“
Das Team geht den gleichen Weg wieder zurück. Jedoch bemerken sie am Ende des Ganges eine Gestalt, die gerade um eine Ecke sprintet.
Sev: „Da hinten war was! Ein Plünderer wahrscheinlich!“
Rees: „Sollen wir hinterher, Commander?“
Raven: „Nein, wir gehen so schnell es geht zurück zum Schiff und verlassen diesen Ort. Sollten diese Leute uns angreifen wollen, habt ihr Feuerfreigabe.“
Rees: „Verstanden.“
Sev: „Mit Vergnügen.“
Als das Team die Landeplattform erreicht, öffnet sich das Hangartor der Black-Arrow. Sobald sie alle im Hangar sind, tauchen plötzlich zwei Personen in der zerstörten Luftschleuse auf. Ihre verdreckten Raumanzüge sind mit Metallplatten verstärkt und mit Stofffetzen umwickelt. Eindeutig handelt es sich um Plünderer, die ihre Gewehre in den Anschlag nehmen und das Feuer eröffnen. Nicht mal nach einem Bruchteil einer Sekunde explodiert der gesamte Bereich um die Plünderer herum. Schlagartig verschwinden sie hinter einer Explosion und die Luftschleuse stürzt in sich zusammen. Mit nur einem Schuss macht eines der unteren Bordgeschütze des Schiffes mit den Angreifern kurzen Prozess.
Javis: (Per Funk) „Na, da habe ich euch wohl den Arsch gerettet.“
Sev: „Red dir nichts ein. Ich hätte sie beide mit nur einem Schuss ausschalten können.“
Rees: (Sarkastisch) „Na klar.“
Raven: „Danke Javis. Guter Schuss. Ich schließe den Hangar und komme gleich zu euch.“
Das Raptor-Team geht gemeinsam in die Waffenkammer und bleibt dort abrufbereit. Raven verabschiedet sich mit einem brüderlichen Handschlag und geht zurück auf die Brücke.
Raven: „Carter, Sie bekommen Ihre Pläne gleich von Murphy.“
Carter: „Danke, Commander. Das mit den Plünderern konnte ich nicht ahnen.“
Raven: „Das ist Berufsrisiko. Wo soll es als Nächstes hingehen?“
Carter: „Ähm. Eigentlich habe ich gedacht, wir schauen noch beim Jupiter und beim Mars vorbei. Allerdings gehe ich davon aus, dass wir dort nichts finden werden. Deshalb will ich unsere Zeit nicht verschwenden und wir können weiter zur Erde. Außerdem liegen Mars und Jupiter derzeit auf der anderen Seite des Systems.“
Raven: „Damit kann ich leben. Javis, nehmen Sie die Erde ins Visier und bringen sie uns da hin!“
Javis: „Bin dabei!“