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Kartanin unter sich - eine lebende Legende kehrt heim Die Galaktiker, die aus Tarkan zurückkehrten, haben sich aufgrund der Effekte eines Stasisfelds bei ihrer Heimreise um fast sieben Jahrhunderte verspätet. Doch schwerer noch als der Umstand, dass man ins Jahr 1143 NGZ zurückkehrt, statt ins Jahr 448, wiegt die Tatsache, dass die Menschheitsgalaxis vom Rest des Universums durch eine Barriere total abgeschottet ist. Viele Raumfahrer, die im Lauf der Zeit diese Barriere zu überwinden versuchten, sind daran kläglich gescheitert - und unseren Tarkan-Rückkehrern ergeht es im Grunde nicht anders. Perry Rhodan und Co. haben jedoch nach ihrer Begegnung mit Roi Dantons Freihändlern, der Gefangennahme eines Cantaro und der Beschäftigung mit dem von Waringer entwickelten Pulswandler allen Grund dazu, den sogenannten Chronopuls-Wall, der sie von der Heimat trennt, erneut anzugehen. Im Februar 1144 NGZ startet schließlich das Unternehmen. Die CIMARRON und die BLUEJAY fliegen los, um mit Hilfe des Pulswandlers die Barriere zu durchstoßen und in die Galaxis einzudringen. Kurz davor begibt sich Dao-Lin-H'ay, die Kartanin, die nach der geglückten Rückführung des Bruchstücks der NARGA SANT bei ihrem Volk längst zu einer lebenden Legende geworden ist, auf eine neue gefährliche Suche. Das zeigt der WEG NACH BENTU-KARAPAU ...
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Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Nr. 1437
Der Weg nach Bentu-Karapau
Kartanin unter sich – eine lebende Legende kehrt heim
von Marianne Sydow
Die Galaktiker, die aus Tarkan zurückkehrten, haben sich aufgrund der Effekte eines Stasisfelds bei ihrer Heimreise um fast sieben Jahrhunderte verspätet. Doch schwerer noch als der Umstand, dass man ins Jahr 1143 NGZ zurückkehrt, statt ins Jahr 448, wiegt die Tatsache, dass die Menschheitsgalaxis vom Rest des Universums durch eine Barriere total abgeschottet ist.
Viele Raumfahrer, die im Lauf der Zeit diese Barriere zu überwinden versuchten, sind daran kläglich gescheitert – und unseren Tarkan-Rückkehrern ergeht es im Grunde nicht anders. Perry Rhodan und Co. haben jedoch nach ihrer Begegnung mit Roi Dantons Freihändlern, der Gefangennahme eines Cantaro und der Beschäftigung mit dem von Waringer entwickelten Pulswandler allen Grund dazu, den sogenannten Chronopuls-Wall, der sie von der Heimat trennt, erneut anzugehen.
Im Februar 1144 NGZ startet schließlich das Unternehmen. Die CIMARRON und die BLUEJAY fliegen los, um mit Hilfe des Pulswandlers die Barriere zu durchstoßen und in die Galaxis einzudringen.
Dao-Lin-H'ay – Eine lebende Legende unter den Kartanin.
Ge-Liang-P'uo – Dao-Lins Begleiterin und Vertraute.
Feng-Lu – Ein Karaponide sinnt auf Rache.
Fio-Ghel-Sh'ou – Kommandantin von Vaarjadin.
Loi-Scrom und Sisa-Vart
»Ruhig, ganz ruhig. Nicht aufregen, das würde dir nur schaden. Es wird alles wieder in Ordnung kommen!«
Was sollte wieder in Ordnung kommen? Was war überhaupt los?
»Du bist verletzt. Du darfst fürs erste nicht sprechen. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir sind auf dem Weg nach Bentu-Karapau. Wenn wir dort ankommen, wirst du das Gröbste bereits überstanden haben.«
Unterwegs nach Bentu-Karapau? Aber womit – und warum?
»Wir konnten die NARGA SANT im letzten Augenblick mit dem Beiboot verlassen. Sar-Teh hat dich aus dem Wartungsschacht gezogen und an Bord geschleppt. Du verdankst ihm dein Leben.«
Wartungsschacht? NARGA SANT?
Ganz allmählich kam ihm die Erinnerung an einen engen, schnurgeraden Korridor. Er rannte, die Waffe in der Hand. Vor ihm war eine Gestalt – eine Kartanin. Sie floh. Er wollte sie töten. Aber warum schoss er dann nicht auf sie?
Ein anderes Bild drängte sich dazwischen: Eine plötzlich emporschießende Hand. Messerscharfe Krallen zuckten ihm entgegen, fuhren ihm über das Gesicht. Und dahinter sah er funkelnde, gelbe Augen.
Dao-Lin-H'ay!
Diese verdammte Kartanin! Ihr hatte er das alles zu verdanken!
Er war ihr gefolgt, als sie in die kümmerliche, provisorisch zusammengeschusterte Zentrale der NARGA SANT gerannt war, um ihren Hilferuf abzusetzen. Ihren Begleiter hatten Feng-Lus Soldaten erwischt, aber Dao-Lin-H'ay selbst war in einen Wartungsschacht entkommen. Sar-Teh war schon am Einstieg gewesen, wollte hinter ihr her. Feng-Lu hatte ihn zur Seite geschleudert.
Dao-Lin-H'ay gehörte ihm. Er würde mit ihr abrechnen, höchst persönlich, und wenn er mit ihr fertig war ...
Nein, er hatte nicht geschossen. So leicht wollte er sie nicht davonkommen lassen. Auf seinem Gesicht brannten die tiefen Kratzer, die sie ihm beigebracht hatte, und in seiner Seele loderte der Hass.
Und dann war sie vor seinen Augen durch einen Ausstieg gehechtet, und plötzlich hatte es gekracht. Die Wände hatten sich ihm entgegengeschoben. Ein greller Schmerz – und dann gar nichts mehr.
Seltsam, dass er noch lebte!
Mit diesem Gedanken schlief er ein.
*
Vier Tage später.
Die CHANG'HAR durcheilte die Galaxis Ardustaar. Es war kein ganz ungefährlicher Flug. Auch der Trimaran hatte einiges abbekommen, und seine Blessuren ließen sich nicht so leicht heilen wie die gebrochenen Knochen des Großadmirals. Außerdem waren die Kartanin nach ihrem jüngsten Erfolg zudringlich und aggressiv wie wildgewordene Insekten. Sie hatten die CHANG'HAR verfolgt und gejagt, und fast hätten sie sie erwischt.
Feng-Lu bekam von all dem nicht allzu viel mit. Die Ärzte hatten ihm einen heilsamen Dauerschlaf verordnet und ließen ihn nur ab und zu für kurze Zeit erwachen. Dann war er bei so grauenhaft schlechter Laune, dass die Verabreichung der nächsten Schlafmitteldosis schon fast ein Akt der Notwehr war.
»Er ist nicht ansprechbar!«, teilte man Sar-Teh zweimal täglich mit. »Gib ihm noch etwas Zeit!«
Wäre es nach Sar-Teh gegangen, so hätte es für die nächsten fünfzig bis sechzig Jahre dabei bleiben können. Er fragte zwar pflichtschuldigst nach dem Befinden seines Kommandanten und gab sich sogar ungeduldig, wenn man ihn auf den nächsten Tag vertröstete, aber er tat das nur, um das Gesicht zu wahren. Er war sich ziemlich sicher, dass die Ärzte das auch ganz genau wussten.
Aber am vierten Tag – früher als die Ärzte es geplant hatten – war die Schonzeit für sie und Sar-Teh abgelaufen. Feng-Lu lehnte es vehement ab, sich noch mehr Schlafmittel geben zu lassen, und verlangte statt dessen nach seinem Adjutanten und einem ausführlichen Bericht.
Sar-Teh sah sich in der Kommandozentrale der CHANG'HAR um und stellte zu seinem großen Bedauern fest, dass es zur Zeit nichts, aber auch wirklich gar nichts gab, was ihn wenigstens noch für ein paar Stunden an diesem Ort hätte festhalten können. Kein kartanisches und auch kein anderes Schiff war in der Ortung, nichts, was sich zu einer Bedrohung für die CHANG'HAR hätte auswachsen können – nicht einmal ein hübscher kleiner Strahlensturm. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als dem Ruf seines Vorgesetzten zu folgen.
Nun denn!, dachte er grimmig und strich sich sorgfältig den Bart zurecht. Er kann mir schließlich nicht den Kopf abreißen.
Feng-Lu sah in der Tat nicht so aus, als dränge es ihn zu derartigen Taten. Er hockte in einem Sessel und war bemerkenswert still. Sein Kopf war von Verbänden umhüllt, die auch das Gesicht vollständig verbargen.
Natürlich kannte die kartanische Medizin weitaus modernere Heilmethoden für Wunden, wie Feng-Lu sie davongetragen hatte, aber der Großadmiral legte großen Wert darauf, die Spuren seiner Kämpfe als deutlich sichtbare Narben mit sich herumzutragen. Er verachtete putzsüchtige Leute. Narben galten ihm – wie er mitunter zu behaupten pflegte – sogar mehr als Auszeichnungen und Belohnungen, es sei denn, dass Kaiser Thoy-P'ang ihm diese persönlich überreichte.
Für alle Fälle hatte Feng-Lu beizeiten dafür gesorgt, dass alle in Ardustaar stationierten karaponischen Ärzte über diesen Punkt informiert waren, damit sie ihm nicht etwa aus purem Diensteifer mit ihren narbentötenden Mittelchen auf den Pelz rückten.
Sar-Teh dachte mit einem etwas mulmigen Gefühl in der Magengegend an die Flucht aus der NARGA SANT zurück. Feng-Lu war nicht bei Bewusstsein gewesen, hatte den Ärzten also auch keine Anweisungen mehr geben können, und Sar-Teh hatte zu diesem Zeitpunkt auch an andere Dinge zu denken gehabt.
Diese Verbände über dem Gesicht ...
»Ich warte!«
Die Stimme klang dumpf unter den Bandagen hervor und erinnerte an das gereizte Knurren eines Raubtiers.
Es ist nicht meine Sache!, sagte Sar-Teh in Gedanken zu sich selbst. Und es ist auch nicht die Schuld der Ärzte. Er hat es sich selbst zuzuschreiben!
»Wir haben vier Schiffe verloren«, begann er mit dem Mut der Verzweiflung. »Von den Leuten, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs in der NARGA SANT befanden, sind nur achtzehn mit einem Beiboot entkommen. Alle anderen sind tot oder gefangen.«
»Ich habe gehört, dass du es warst, der mich aus der NARGA SANT herausgeholt hat«, knurrte Feng-Lu. »Nicht, dass ich undankbar wäre, aber wenn dir genug Zeit blieb, um mich aus diesem Schacht zu holen und zum Boot zu schleppen – hätten sich dann nicht noch mehr Leute in Sicherheit bringen können?«
»Leider nicht. Derselbe Treffer, der dich fast das Leben gekostet hätte, hatte mehrere Gänge eingedrückt. Wir waren abgeschnitten. Das war in anderer Hinsicht unsere Rettung, denn die Kartanin konnten nicht an uns heran.«
Er verzichtete darauf, zu erwähnen, dass es ein karaponisches Schiff gewesen war, das den verhängnisvollen Schuss abgefeuert hatte. Es spielte ohnehin keine Rolle mehr, denn das Schiff war wenige Sekunden später vernichtet worden.
»Ihr seid geflohen, ohne zu kämpfen!«, sagte Feng-Lu.
»Es war nichts mehr da, womit wir hätten kämpfen können. Selbst die CHANG'HAR war bereits geflohen. Wir können von Glück sagen, dass einer der Funker unseren Notruf hörte. Die CHANG'HAR kehrte um und fischte uns auf. Dabei hätten die Kartanin sie fast zerstört.«
»Die Kartanin!« Feng-Lus Stimme bekam einen bösen, fauchenden Klang. »Sie werden für diese Frechheit bezahlen! Wie konnten sie so schnell zur Stelle sein?«
»Sie waren offenbar schon in der Nähe, bevor Dao-Lin-H'ay den Notruf sendete.«
O verdammt! Feng-Lus Adjutant stockte und biss sich vor Schreck auf die Zunge. Er hatte sich fest vorgenommen, auf keinen Fall diesen Namen auszusprechen. Dao-Lin-H'ay – schon an Bord der NARGA SANT war das ein Reizwort allererster Güte für den Kommandanten gewesen.
Aber Feng-Lu brütete unter seinen Verbänden düster vor sich hin und gab keinen Laut von sich.
»Wahrscheinlich haben sie nur darauf gewartet, dass ein solcher Hilferuf an sie erging«, fuhr Sar-Teh behutsam fort. Er fühlte sich, als balanciere er auf rohen Eiern. »Die Auswertung aller Daten weist darauf hin, dass die Kartanin bis zu diesem Augenblick selbst nicht wussten, woran sie waren. Sie scheinen das Schiff erst dann erkannt zu haben, als dessen Name genannt wurde.«
»Unsinn!«, knurrte Feng-Lu dumpf. »Ein so riesiges Schiff vergisst man nicht!«
»Das kommt darauf an, wie lange es unterwegs war. Dieses Schiff hat offenbar wirklich eine sehr lange Reise hinter sich. Wir haben ein paar Funksprüche der Kartanin aufgefangen. Die Rückkehr der NARGA SANT hat ungeheures Aufsehen erregt, aber noch aufgeregter war man wegen dieser Kartanin – du weißt, wen ich meine.«
Feng-Lu brummte etwas Unverständliches in seine Bandagen.
»Sie ist eine Berühmtheit!«, sagte Sar-Teh. »Sie verließ Ardustaar vor rund siebenhundert Jahren ...«
»Was?«
Sar-Teh lächelte insgeheim. Das hatte offenbar gesessen.
»Vor siebenhundert Jahren«, wiederholte er beinahe sanft. »Es klingt unglaublich, aber ...«
»Es ist eine lächerliche Lüge!«, fauchte Feng-Lu. »Und auf so etwas fällst du herein? Siebenhundert Jahre – du hast sie doch gesehen. Hat sie auf dich den Eindruck gemacht, eine wandelnde Mumie zu sein?«
»Die Kartanin scheinen auch gewisse Schwierigkeiten zu haben, es sich zu erklären«, gab Sar-Teh bereitwillig zu. »Sie sprechen ganz unverblümt von einem Wunder. Immerhin war diese – du weißt schon – seit jeher eine sehr ungewöhnliche Kartanin. Man hat ihr sogar das Amt der Höchsten Frau angeboten.«
Feng-Lu schwieg.
»Sie soll abgelehnt haben«, sagte Sar-Teh nüchtern, als der Großadmiral auch nach einer längeren Wartezeit keine Anstalten traf, irgendeine Frage zu stellen.
»Interessiert mich nicht«, behauptete Feng-Lu, aber es klang nicht sehr überzeugend. »Was ist mit der Perle Moto?«
Das war die Frage, vor der Sar-Teh sich am meisten gefürchtet hatte.
»Ich weiß es nicht«, sagte er vorsichtig. »Die Kartanin haben die Perle Moto bisher nur im Zusammenhang mit unserer Aktion in der NARGA SANT erwähnt. Vielleicht ...« Er zögerte, fuhr dann aber mutig fort: »Vielleicht wissen sie wirklich nichts darüber.«
Man hörte ihm an, dass ihm dieses Geständnis nur sehr schwer über die Lippen kam – verständlich nach allem, was geschehen war.
Wenn man daran dachte, wie hoffnungsvoll dieses Unternehmen begonnen hatte ...
*
Ein großes Schiff wird aus Hangay kommen.
So hatte die Botschaft gelautet, und der Großadmiral des Kaisers von Karapon hatte seither voller Ungeduld auf dieses große Schiff gewartet. Wenn es kam, dann sollte es gegen die Kartanin eingesetzt werden. Der bloße Anblick dieses gewaltigen Flugkörpers sollte ausreichend sein – so sagte man –, um die Bewohner von Ardustaar in Furcht und Schrecken zu versetzen. Fügte man noch ein paar kleine Demonstrationen der Feuerkraft dieses Schiffes hinzu, dann würde Kartan keine andere Wahl mehr sehen, als sich zu beugen.
Ohne Kampf, ohne unnötige Zerstörungen würde man dann dieses Sternenreich übernehmen. Kaiser Thoy-P'ang legte keinen Wert darauf, über zerstörte Welten zu herrschen, deren Bewohner sich kaum selbst behelfen, geschweige denn die erwarteten saftigen Tribute zahlen konnten.
Natürlich hatte Feng-Lu schon vorher von diesen Plänen gewusst, aber er hatte den Zeitpunkt nicht gekannt, zu dem das Schiff eintreffen sollte. Nun aber hatte man ihm Daten genannt, und so hatte Feng-Lu einigen von seinen Kundschaftern befohlen, dass sie nach dem großen Schiff Ausschau halten sollten.
Und es war ein großes Schiff gekommen, wahrhaftig! Nur war es leider das falsche gewesen.
Einer von Feng-Lus Trimaranen hatte diesen Riesen entdeckt, als er in die Galaxis Ardustaar einflog, und die Karaponiden hatten geglaubt, dass dies das Schiff sei. Sie hatten Feng-Lu benachrichtigt, und der war auch prompt losgerast, um das Kommando über seine neuen Truppen zu übernehmen und alles in die Wege zu leiten, was nun erforderlich war.
Und dann hatte das Schiff angefangen zu funken.
Ende des Traumes.
Feng-Lu dachte nicht mehr an diesen Augenblick zurück. Es war eine furchtbare Ernüchterung gewesen. Keine karaponischen Truppen waren an Bord, keine Würdenträger, die nur darauf warteten, den kaiserlichen Großadmiral zu begrüßen. Der riesige Kasten war ein Wrack – oder sah es vielleicht nur so aus?
Irgend etwas kam Feng-Lu bei dieser ganzen Angelegenheit seltsam vor.
Dieses merkwürdige Ding, das da vor seinen Augen durch den Weltraum schwebte, war wirklich gigantisch. Noch größer konnte selbst das erwartete Riesenschiff nicht sein – oder zumindest konnte Feng-Lu sich das nicht vorstellen.
Vielleicht war das alles nur Tarnung?
Ein ungeheuerlicher Verdacht stieg in ihm auf.
Man hatte ihm die Perle Moto anvertraut, und die Perle Moto war – so lautete eine der Theorien, die zu diesem Themenkreis unter den kaiserlichen Wissenschaftlern die Runde machten – nur ein Bruchstück von einem weit größeren Objekt. Durch dieselbe Perle Moto sollte der »Erwerb« des neuen Superschlachtschiffs möglich werden. Dieses Superschlachtschiff sollte unter anderem zur Unterwerfung der Kartanin dienen.
Und nun kam dieses merkwürdige Ding angeschippert, ausgerechnet jetzt, und allem Anschein nach mit einer kartanischen Besatzung an Bord.
Hatten vielleicht auch die Kartanin ihre Perle Moto? Vielleicht ein weiteres Bruchstück jenes Kleinods, für das Feng-Lu dem Kaiser von Karapon gegenüber mit seinem Leben zu bürgen hatte?
So hatte Feng-Lu sich das zurechtgereimt, und dann war ihm plötzlich dieser alte, kurzsichtige Narr eingefallen, dieser ...
... wie hieß er noch gleich?
Er hatte sich den Namen von Anfang an nicht merken können, und das lag sicher daran, dass ihm dieser ganze Kerl so zuwider war. Er hatte nie zuvor ein Wesen kennengelernt, das er von Anfang an dermaßen verabscheut hatte – jawohl, verabscheut von den Haarspitzen bis zu den Zehenkrallen hinab.
Doraquun – so hieß er.
Feng-Lu empfand fast so etwas wie Stolz, weil es ihm doch noch eingefallen war.