Perry Rhodan Neo 291: Verrat am Imperium - Ruben Wickenhäuser - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan Neo 291: Verrat am Imperium E-Book und Hörbuch

Ruben Wickenhäuser

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Beschreibung

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Danach ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden. Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Planeten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere hat sich nur vorübergehend ins arkonidische Imperium zurückgezogen und hegt neue Eroberungspläne. Während Rhodan auf Rumal, einer terranischen Kolonie, einen Biowaffenangriff abgewehrt hat, gibt es im Solsystem Alarm. Ein fremdes Raumschiff nimmt Kurs auf den Mars. Zugleich erkunden Atlan und Mirona Thetin die Lage im Sternenreich der Arkoniden. Dort erhalten sie eine Information über den gestürzten Imperator Gonozal VII. Auf der Suche nach ihm entdecken sie: Mächtige Kräfte planen den VERRAT AM IMPERIUM ...

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Zeit:5 Std. 49 min

Sprecher:Hanno Dinger
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Band 291

Verrat am Imperium

Ruben Wickenhäuser

Cover

Vorspann

1. Der Eindringling

2. Retten oder vernichten?

3. Der Unglücksbote

4. Die Patienten des Doktors

5. Verlegen oder nicht?

6. Krämerseelen

7. Undercover

8. Geheimgeschichte

9. Die Dekadenz des Sephiden

10. Die Basis

11. Der Imperator

12. Die Jagd geht weiter

13. Katz und Maus

14. Lebendige Vergangenheit

15. Der Raumhafen

16. Der Ara packt aus

17. Der Erste Hetran ist da

18. Ein Ass im Ärmel

19. Familienkrach

20. Reise

21. Gedanken und Pläne

Impressum

Vor sieben Jahrzehnten ist Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen. Danach ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat fremde Welten besiedelt, ist aber auch in kosmische Konflikte verwickelt worden.

Seit sechs Jahren umkreisen Erde und Mond eine fremde Sonne. Die Gewaltherrschaft des Kriegsherrn Leticron auf den von Menschen besiedelten Planeten ist immerhin beendet. Aber der Überschwere hat sich nur vorübergehend ins arkonidische Imperium zurückgezogen und hegt neue Eroberungspläne.

Während Rhodan auf Rumal, einer terranischen Kolonie, einen Biowaffenangriff abgewehrt hat, gibt es im Solsystem Alarm. Ein fremdes Raumschiff nimmt Kurs auf den Mars.

Zugleich erkunden Atlan und Mirona Thetin die Lage im Sternenreich der Arkoniden. Dort erhalten sie eine Information über den gestürzten Imperator Gonozal VII. Auf der Suche nach ihm entdecken sie: Mächtige Kräfte planen den VERRAT AM IMPERIUM ...

»Weißt du, wohin die TU-Schiffe fliegen? Dies fragt Weidenburn.«

1.

Der Eindringling

Sie hassen mich. Der Träumer drehte sich im Bett herum. Sie hassen mich auf dem Mars und in den Kolonien. Ein Gewicht schien auf seiner Brust zu lasten. Sie werden mir nie vergeben, was ich getan habe. Warum sollten sie auch? Leticrons Sprachrohr. Gon-Shial, Verkünder des Unheils. Menschen verschwinden in Umerziehungslagern, ich verkünde. Die Überschweren zwingen der Menschheit ihre Kriegswirtschaft auf, ich verkünde.

Reginald Bull schlug die Augen auf. Sein Herz raste. Wie jeden Morgen durchflutete ihn ein unbestimmtes Angstgefühl, dicht am Rand der Panik. Es war eine Existenzangst, der mit Rationalität nicht beizukommen war.

Die rationale Seite hatte Stella Michelsen vertreten: »Wenn das alles vorbei ist, wird man schnell begreifen, was du getan und wie viele Leben du gerettet hast.« Das hatte sie ihm erwidert, nachdem er ihr von seinen Gewissensbissen erzählt hatte.

Zweifellos habe ich viele Leben gerettet, dachte er. Aber wiegt das meine Kollaboration mit dem Ersten Hetran der Überschweren auf?

Die Bevölkerung – oder zumindest der lautstärkere Teil der Bevölkerung – hatte ihre Entscheidung in dieser Sache jedenfalls getroffen: Ihre Meinung zu Bull schrien sie ihm in sämtlichen asozialen Medien entgegen, in Texten, Videoschnipseln, Bildmontagen. Wo immer es bei der Rückkehr von einer Kriegs- zu einer Zivilwirtschaft noch hakte, gehörte der Protektor zu einem der beliebtesten Sündenböcke. Und da er seit Langem völlig überarbeitet war, unter chronischem Schlafmangel litt und entsprechend verlebt aussah, bot sich sein rothaariges Konterfei bestens dafür an, ihn als rüpelhaften Alkoholiker darzustellen. Dabei rührte er den Whisky dieser Tage nur noch selten an.

Warum eigentlich?, fragte er sich, während er an die Decke seiner Kabine starrte. Es spielt doch keine Rolle. Wo ich den Ruf schon mal weghabe, kann ich ihn doch gleich ausfüllen ...

Ja, warum eigentlich nicht den Tag mit einem Schlückchen beginnen? Weil Stella es nicht mag, beantwortete er sich die Frage selbst. Ich habe viele Leben gerettet, sagt sie. Wer viele Leben gerettet hat, hängt nicht an der Flasche.

Je länger er wach dalag, umso mehr ließ das Angstgefühl nach und umso mehr fragte er sich, woher es eigentlich kam. Sicher, viele Menschen mochten ihn nicht. Aber er war potenziell unsterblich, konnte von keiner Krankheit niedergestreckt werden, hatte viele mächtige Freunde, die im Gegensatz zu denen, die ihn verachteten, wussten, wer er war und was er als Protektor der Terranischen Union tat, und ihn genau deswegen schätzten.

Nicht zuletzt weilte er weder auf dem Mars, wo das Leben nach wie vor beschwerlich und gefährlich war, noch auf der Erde, die sich noch nicht mal mehr in ihrem Heimatsystem befand. Stattdessen kämpfte er sich gerade aus seiner Koje an Bord des Flaggschiffs der Terranischen Flotte, der TERRANIA, dem Kommandozentrum des Protektors. Und erwartete sehnsüchtig das allmorgendliche Gespräch mit Stella Michelsen, Administratorin der Terranischen Union, der TU, und seine Partnerin.

Nein, er hatte beileibe keinen Grund, jedes Mal mit einem Gefühl der aufkeimenden Panik zu erwachen.

Nach dem Besuch der Hygienezelle fühlte sich Bull einigermaßen erfrischt. Gemäß Bordzeit war es noch viel zu früh, und er hatte viel zu kurz geschlafen, aber es kümmerte ihn nicht. An neuerliches Einschlafen war sowieso nicht zu denken. Da konnte er besser gleich ans Werk gehen. Das lenkte ihn wenigstens ab. Und nicht zu knapp: Über Nacht waren mehrere Dutzend Nachrichten eingegangen. Er überflog sie beim Frühstück – Kaffee, schwarz, dazu eine getreidebreiähnliche Mischung, auf deren Verzehr Stella bestand: »Das ist gesund für dich!« Den überwiegenden Teil der Botschaften markierte er »für später«, was einem Todesurteil für die betreffenden Mitteilungen gleichkam. Bis zu seinem Gespräch mit Michelsen hatte er die meisten nicht unaufschiebbaren Nachrichten bearbeitet oder sie zumindest an seinen Mitarbeiterstab zurückgeleitet, obwohl die ohnehin nur die wichtigsten an ihn durchreichten. Aber »am wichtigsten« war für ihn eben nicht immer »wichtig genug«.

»Guten Morgen!« Stella Michelsens Stimme, die aus seinem Komgerät drang, begleitet vom Aufflammen eines Hologramms mit ihren Kopfbild, weckte in ihm das erste positive Gefühl des Tages. »Du siehst großartig aus. Für jemanden, der keine Sekunde geschlafen hat, meine ich.«

»Danke.« Ihre Bemerkung gehörte derzeit zu ihrem Frühritual, das für Bull zu so etwas wie einem Anker in der Realität geworden war. »Leider kann ich das Kompliment nicht identisch erwidern. Denn du siehst so frisch aus, als hättest du mir die Erholung geklaut.«

»Dafür müsstest du erst mal etwas zu klauen haben.«

»Ich werde ja bei Getreide und Wasser gehalten – was erwartest du da?«

»Vergiss nicht, dass ich die gleiche Diät einhalte. Nur deswegen stehe ich die Ratssitzungen durch. Und was dagegen hilft, hilft gegen alles.«

»Du meinst, Grütze auf den Teller gegen Grütze im Ohr?«

Sie ging nicht auf seine Bemerkung ein. »Die Chinesen haben für ihren Beitritt zur TU neue Forderungen auf den Tisch gelegt, und viele andere asiatische Staaten nehmen sich das zum Vorbild. Sie machen sich noch nicht mal mehr die Mühe, den Wortlaut der Chinesen zu verändern. Die Diskussionen im Rat sind allerliebst, wie du dir vorstellen kannst.«

»Da bin ich lieber in meinem Raumschiff, weit weg von jedem Regierungsgebäude.«

»Ich hätte zur Flotte gehen sollen.« Sie seufzte. »Aber zur Sache: Zwei Dinge möchte ich dir erzählen, ehe du von einem Ratsmitglied damit überfahren wirst. Denn das wird zweifelsohne heute Vormittag noch geschehen.«

Bull schnaubte. »Schieß los!«

»Das Erste betrifft ...« Weiter kam Michelsen nicht. Das Schrillen eines Dringlichkeitssignals von Bulls Komsystem unterbrach sie.

»Die Pflicht ruft.« Bull hob entschuldigend die Schultern.

Michelsen grinste. »Also bis später. Dann bin ich wieder dran mit Unterbrechen«, versprach sie und schaltete ab.

Bull nahm das Gespräch entgegen. »Der Protektor persönlich hier, was gibt es?«

Eine ihm unbekannte Stimme meldete sich. »PUMA hat ein sich schnell näherndes Objekt mit Kurs auf den Mars geortet.«

»Ein Raumschiff, nehme ich an? Keins von unseren?«

»Soweit wir es sagen können, ist es wahrscheinlich ein Raumfahrzeug, ja. Wir messen aber keine Triebwerksemissionen an.«

»Ich komme.« Bull schloss seine Kombination und machte sich auf den Weg in die Zentrale der TERRANIA.

Bei seinem Eintreffen lagen bereits weitere Daten vor. Sie waren alles andere als beruhigend.

»Wir haben den Herkunftskurs berechnet. Das Objekt kommt aus dem Sektor Algol. Und es handelt sich tatsächlich um ein Schiff, Typ noch unbekannt.«

»Es kommt möglicherweise von Rumal?« Bull ließ sich in seinen Sitz fallen. »Informieren Sie die TU und den Mars Council darüber.«

Auf Rumal war eine Seuche ausgebrochen, die ihren Ursprung offenbar in der biologischen Waffenforschung der Gon-Mekara hatte. Winzige Amöbophagen, die dafür entwickelt worden waren, die Befallenen zu willigen Werkzeugen der Überschweren zu machen, drangen in die Amygdala des Gehirns ein. Aber anscheinend war diesmal etwas schiefgegangen. Die Amöbophagen auf Rumal halfen nicht bei der Kontrolle ihrer Wirte, sondern trieben sie in den Wahnsinn. Falls das unbekannte Raumschiff also tatsächlich von Rumal kam, bestand die Gefahr, dass es eine höchst unerwünschte Ladung mit sich führte.

»Keine Identifikation? Keinerlei Antwort?«, vergewisserte sich Bull.

»Nichts. Das Objekt ist stumm wie ein Steinklumpen«, gab die Ortungsoffizierin zur Antwort. »Wir rufen es ununterbrochen.«

»Der naheliegendste Grund wäre, dass seine Funkanlage ausgefallen ist«, sagte Bull. »Nun gut. Vielleicht ist es nichts, aber dann haben wir eben eine gute Übung gehabt, also ... Rotalarm!«

Während die Warnpfeifen durch die TERRANIA hallten, sich Schotten schlossen, Meiler hochgefahren wurden und Mannschaften zu ihren Raumjägern und Korvetten eilten, fragte Kommandant Melbar Kasom: »Ist das nicht eher eine Aufgabe für die Systemflotte?«

»Wir sind Teil der Systemflotte, nicht wahr? Wir können die Aufgabe genauso gut übernehmen wie die Wachschiffe. Zwar ist nach dem Abzug der Überschweren ein Großteil der Terranischen Flotte aus dem Blauen System ins Solsystem zurückgekehrt, aber die Mannschaften dieser Raumfahrzeuge haben schon mit dem Wiederaufbau alle Hände voll zu tun. Und es würde mich sehr wundern, wenn Besuch von Rumal nicht ohnehin die Aufmerksamkeit des Marsrats auf sich zöge. Da bin ich lieber sofort vor Ort.«

Die TERRANIA schüttelte sich, während ihre Triebwerke ansprangen und den gigantischen Kugelraumer auf Kurs brachten.

»Die Analyse des Schiffstyps ist beendet! Es ist ...« Die Ortungsoffizierin schluckte. »... eine Gon-Mekara-Walze, Typ Feere, Länge fünfhundert Meter! Ihr Hauptreaktor hat Energie, das Schiff insgesamt aber nicht!«

Ehe Bull etwas sagen konnte, öffnete sich ein Kommunikationsholo mit Michelsens Gesicht vor ihm.

»Eine Gon-Mekara-Walze aus Richtung Rumal ist mit Kurs auf den Mars unterwegs«, informierte Bull sie.

Sie nickte. »Das haben wir gerade auch gemeldet bekommen. Das Exekutivkomitee des Mars Councils kommt zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Wer ist an dem Fall dran?«

»Wir sind es. Ich nehme an, dass das in deinem Sinne ist.«

Wieder nickte Michelsen. »Sehr gut! Beeilt euch, die Ratsmitglieder sind schon sehr nervös.«

»Sie hören ›Walze‹ und befürchten sofort eine neuerliche Invasion der Überschweren, richtig?«

»Genau. Dieser Schiffstyp ist nicht gerade die erste Wahl, um den Blutdruck zu senken. Augenblick ... hier kommt schon die erste Forderung rein, den Besucher abzuschießen. Als Warnung für andere ... und weitere schließen sich dieser Forderung an.«

»Die Damen und Herren sollen ihre verdammten Füße stillhalten!«, erwiderte Bull missmutig. »Wir sind schon unterwegs. Was auch immer da auf uns zukommt, ich hege keine Zweifel daran, dass die TERRANIA damit fertig wird. Aber erst vergewissern wir uns, dass es sich nicht um ein Missverständnis handelt. So viel Zeit muss sein.«

»Ich halte den Rat noch etwas hin«, versprach die Administratorin. »Aber ich kann dir nicht versprechen, dass mir das lange gelingt. Du solltest dich besser beeilen.«

»Ich lasse noch eine Schippe Kohlen drauflegen.« Bull gab die Anweisung, zu beschleunigen.

Im Taktikhologramm wurde nun ein zigarrenförmiges Objekt dargestellt, das sich in schnurgerader Linie in Richtung Mars bewegte. Eine sich drehende Gitternetzdarstellung des Raumschiffs erschien daneben und füllte sich mit technischen Daten.

Bull musterte die Informationen. »Sieht für mich aus wie ein Wrack.«

»Oder ein getarntes Geschoss«, sagte Michelsen.

Bull lachte. »Darauf ist einer der Räte gekommen, nicht wahr?«

»Selbstverständlich. Unsere Berater versichern ihnen zwar bereits, dass das kaum möglich ist. Aber versuch die mal von einer solchen Idee abzubringen ...«

Bull stieß einen abfälligen Laut aus. »Vor allem, wenn sie so schön dramatisch klingt. Ich verstehe.«

»Jedenfalls mehren sich die Stimmen, die auf einen Abschuss dringen.«

»Ist klar. Erinnere sie bei Gelegenheit daran, dass ich der Protektor bin und da ein Wörtchen mitzureden habe.«

Michelsen lächelte zuckersüß. »Glaub mir, das willst du nicht. Das sind Politiker. Die reden dich unter den Tisch.«

»Ich vergaß. Dann besser nicht.«

»Wir haben Sichtkontakt«, meldete die Funk- und Ortungsoffizierin Cailin Cathcart.

Der Anblick jagte Bull einen Schauer über den Rücken. Ein Teil von ihm konnte verstehen, dass die Vertreter des Mars das Fremdschiff lieber früher als später in seine Atome zerschießen wollten. Das Objekt erinnerte an eine riesenhafte Zigarre, an deren Spitze ein Kreis von Einbuchtungen prangte, die wie gähnende Torpedoschächte eines alten terranischen U-Boots aussahen. Das Ding verkörperte zudem ein aktuelles Trauma der Menschheit, symbolisierte die erst vor wenigen Monaten beendete Knechtschaft unter der Knute der Überschweren mit ihren Überzeugungsparadiesen und ihrer rücksichtslosen Kriegswirtschaft.

Ein weiteres Komholo leuchtete auf. Das rundliche Gesicht einer Frau, eines Mitglieds des Marsrats, hinter der sich weitere Politiker versammelt hatten, wandte sich ihm zu. Bull erinnerte sich dunkel an ihren Namen: Gregoria Mamani. Kaum dass sie zu sprechen begann, wusste er auch wieder, warum er sich erinnerte. Ihr Tonfall war der einer Gutsherrin, die einen unbotmäßigen Knecht maßregelte.

»Weshalb haben Sie das Objekt nicht längst beseitigt?«, verlangte sie zu wissen. »Es stellt eine Gefahr für den Mars dar.«

»Nein«, erwiderte Bull. »Also nein, es ist nicht erwiesen, dass das Schiff eine Gefahr für den Mars darstellt. Deswegen ...«

»Deswegen darf es nicht durch unsere Verteidigung schlüpfen. Wir wissen alle, was Sie geleistet haben, Mister Bull. Sie wissen, was Ihre Pflicht ist.«

»Es ist meine Pflicht«, Bull betonte das Wort deutlich, »Gefahren von der TU abzuwenden. Und dazu gehört es, zunächst festzustellen, ob es sich überhaupt um eine Gefahr handelt oder ob ...«

Gregoria Mamani unterbrach ihn erneut. Die übrigen Ratsmitglieder im Holo waren über ihre grobe Art sichtlich irritiert, mischten sich jedoch nicht ein. »Das ist eine Gon-Mekara-Walze, im Anflug auf den Mars. Schon das ist als Grund ausreichend. Sie kennen ja ...«

»Wir melden uns, sobald wir mehr wissen«, fiel nun Reginald Bull ihr ins Wort. »Ich muss weitermachen.«

Stella Michelsen nutzte die Gelegenheit, um dazwischenzugehen. »Ich schlage vor, wir lassen den Protektor seine Arbeit machen und erwarten seinen Bericht.«

2.

Retten oder vernichten?

Nachdem sie nah genug herangekommen waren, ließen sich Details des Schiffs erkennen. Reginald Bull markierte im Ortungsholo verschiedene Areale auf dem Rumpf, die teilweise verfärbt, teilweise wie zerrissen aussahen. »Sind das Kampfspuren?«

»Das ist korrekt«, bestätigte die Ortungschefin. »Einschläge schwerer Energiewaffen, Schäden von zu spät abgefangenen Raumtorpedos, die Positronik analysiert noch.«

»Und noch immer keine Antwort auf unsere Rufe?«

»Nein. Wir versuchen es auf allen gängigen Frequenzen. Theoretisch müssten wir mittlerweile auch von den Anzugfunkgeräten der Besatzung empfangen werden können.«

»Die Entfernung des Objekts zum Mars verringert sich weiter«, sagte Kommandant Kasom. »Die Triebwerke sind weiterhin tot, dabei müsste die Walze bei ihrem Tempo längst mit dem Bremsmanöver begonnen haben.«

»Ich habe die Entscheidung des Rats«, ließ sich Michelsen vernehmen. »Das Schiff muss vernichtet werden, ehe es eine kritische Distanz erreicht. Du hast die Freigabe für den Abschuss.«

»Das ist ein verdammtes Wrack«, wandte Bull ein. »Wer weiß, vielleicht sind da noch Leute drin, die sich nur nicht bemerkbar machen können!«

»Reginald!«

»Schon gut. Ich sehe ja ein, dass die Sicherheit des Mars vorgeht. Aber noch ist es nicht so weit.«

»Damit machst du einen Haufen Leute ziemlich nervös.«

»Die können mir den Buckel runterrutschen. Solange es eine Chance gibt, dass wir die Situation ohne Geballer lösen können, werden wir das tun. Wenn nicht ... dann muss es natürlich sein.«

»Das gebe ich so weiter«, sagte Michelsen ernst. Bull meinte einen anerkennenden Blick von ihr aufzufangen, ehe er sich wieder den Kontrollen zuwandte.

»Können wir ein Enterkommando übersetzen?«, fragte er.

Melbar Kasom prüfte einige Anzeigen. »Das Zeitfenster ist sehr klein. Falls es zu Komplikationen kommt, laufen wir Gefahr, uns zwischen der Rückholung unserer Leute und dem Abschuss entscheiden zu müssen. Korvetten sind aber bereit zum Ausschleusen.«

»Raus mit ihnen! Können wir die Walze vom Kurs abbringen?«

»Nicht mit Traktorstrahlen. Das hätte ungefähr die gleiche Wirkung, wie mit einem Strohhalm einen schwimmenden Baumstamm drehen zu wollen.«

»Und mit Schockwellen von Explosionen, um es wegzustoßen, zerreißt es vermutlich das Wrack«, ergänzte Bull. »Verstehe.«

»Bei unveränderter Geschwindigkeit erreicht die Feere die kritische Distanz in fünfzehn Minuten«, warnte Kasom. »Wir müssen rasch handeln.«

»Korvetten schleusen aus«, meldete eine Stimme von der Hangarkontrolle.

»Sir, wir messen eine Energiespitze in den Meilern der Walze!«, sagte die Ortungsoffizierin.

Bull reagierte. »Schutzschirm aktivieren! Werden drüben Waffensysteme hochgefahren?«

Die Antwort wurde der Ortungsoffizierin abgenommen. Die Reaktoren der Walze explodierten in einem grellen Blitz, die Feere brach auseinander, kleinere Energiespeicher platzten und überzogen den Rumpf mit Feuerblumen. Bull erschauderte. Unzählige Male hatte er schon Raumschiffe explodieren sehen, und jedes Mal war ein Mal zu viel gewesen. Wunder der Technik, Ergebnisse der Schaffenskraft denkender und fühlender Wesen, Höhepunkte jahrtausendelanger technischer Evolution und allzu oft auch eben jene denkenden und fühlenden Wesen selbst verschwanden binnen Augenblicken aus der Welt und hinterließen nur ausgeglühte Trümmer. All das vollzog sich in der gespenstischen Stille des Weltraums, mit nichts außer unwirklich erscheinenden Lichteffekten.

»Statusbericht!«, forderte Kasom.

»Keine Schäden«, meldete die Hauptpositronik der TERRANIA. »Schutzschirm bei hundert Prozent. Alle Korvetten voll einsatzbereit. Ausfall der Externsensoren für drei Komma fünf Sekunden aufgrund ungewöhnlicher elektromagnetischer Emission bei der Explosion, Ursache unbekannt.«

»Untersuchen Sie die Wrackteile!«, ordnete Bull an. »Vielleicht finden wir einen Flugschreiber oder Hinweise auf den Grund der Explosion.«

»Da wird die Überlastung der Energiemeiler infolge der Schäden am Schiff die Schuld tragen«, vermutete der Kommandant.

»Sehe ich auch so. Aber wir müssen sichergehen. Schon wegen des ganzen Papierkrams.« Allein der Gedanke an die Formalitäten, die ein solcher Zwischenfall nach sich zog, bereitete Bull Kopfschmerzen. Er ahnte, dass er in dieser Nacht keinen Deut besser würde schlafen können als in der vorigen.

»Da ist etwas!« Die Ortungsoffizierin schob Bull eine Holoanzeige zu.

Aus der rasend schnell expandierenden Trümmerwolke hatte sich ein kleines Objekt gelöst. Es beschleunigte mit aktivem Antrieb in Richtung Mars.

»Eine Rakete?«, fragte Bull.

Die Positronik übernahm die Antwort. »Das Objekt entspricht in seiner Bauweise einer Rettungskapsel der Gon-Mekara. Die Störungen durch die Havarie erschweren unseren Sensoren zwar die Arbeit, aber Lebenszeichen sind anmessbar. Sehr schwach und mit fünfundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit von nur einer Lebensform.«

»Ein Überschwerer?«

»Unklar. Bei ihren gegenwärtigen Beschleunigungswerten wird die Kapsel in zehn Minuten in die Marsatmosphäre eintreten und dort verglühen. Um das zu vermeiden, muss sie eigentlich spätestens in einer Minute Bremsschub geben.«

»Sechs Korvetten bleiben beim Trümmerfeld und suchen weiter. Alle anderen setzen der Rettungskapsel nach!« Bull verzog die Lippen. Sein Komarmband meldete sich.

Michelsens Gesicht erschien im Holo. »Der Marsrat wünscht eine Konferenzschaltung, Reginald. Sofort.«

Seufzend aktivierte er die entsprechende Funktion. Prompt tauchten die holografischen Köpfe der Exekutivkomiteemitglieder im Halbrund vor ihm auf.

»Sie haben die Walze zerstört, ausgezeichnet.« Gregoria Mamani wartete gar nicht erst darauf, ob Bull ihnen etwas zu sagen hatte. Die übrigen Versammelten musterten ihn ausdruckslos. »Es muss aber noch dieses Objekt beseitigt werden, das auf den Mars zufliegt!«

»Dieses Objekt ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Rettungskapsel«, erwiderte Bull eisig. »Sie hat mindestens eine Person an Bord.«

»Worauf warten Sie dann noch? Haben Sie die Seuche auf Rumal vergessen? Die Überschweren wollen uns doch nur ein Abschiedsgeschenk unterschieben!«

»Sie verlangen ernsthaft, dass ich einen Schiffbrüchigen abschieße?«

»Es sind Überschwere. Haben Sie Hemmungen, Gon-Shial?«, stichelte Mamani.

»Das genügt, Frau Kollegin«, mischte sich Michelsen ein. »Es besteht keinerlei Anlass dazu, dem Protektor seine Vergangenheit vorzuwerfen. Er handelt im Einklang mit allgemein anerkanntem Raumfahrtrecht. Außerdem ist es nicht erwiesen, dass die Schiffsinsassen Überschwere sind.«

Mamani schnaubte. »Das Raumfahrtrecht sagt aber auch klar und deutlich aus, dass extraplanetare Gefahren, insbesondere wenn es sich um potenzielle biologische Waffen handelt, um jeden Preis von bewohnten Himmelskörpern fernzuhalten sind!«

»Es ist eine Rettungskapsel«, betonte Bull. »Selbst Ihre Annahme, dass das Schiff von Rumal stammt, ist reine Spekulation. Wir wissen nicht mehr als den wahrscheinlichen Herkunftskurs!«

»Es ist eine Gon-Mekara-Kapsel.« Der Blick der Marsrätin wurde lauernd. »Das allein sollte uns wohl genügen! Oder ist es genau umgekehrt, und Sie zögern, eben weil es ein Überschwerenobjekt ist?«

Bull sah, wie Michelsen ein unglückliches Gesicht machte. Er konnte sie nur zu gut verstehen: Seit bekannt geworden war, dass er und sie eine Beziehung hatten, war es für Stella schwierig geworden, für ihn einzutreten. Ihre Gegner schoben es sogleich ihren Sympathien zu. Gregoria Mamani war nur eine unter vielen, mit denen sich Michelsen in den Regierungsgremien und in der Öffentlichkeit herumschlagen musste. Mamanis Art war undiplomatisch, und sie war vermutlich sogar stolz darauf, hielt sich für rechtschaffen unbequem und hatte vermutlich eben deswegen ihren Sitz im Mars Council bekommen.

Bull wollte Stellas Hilfe aber gar nicht. Mamani würde ihn nicht umstimmen, ganz gleich, was sie ihm an den Kopf warf.

»Ich werde eine bemannte Rettungskapsel nicht allein aufgrund von Befürchtungen abschießen lassen!«, beschied er.

»Besteht die Möglichkeit, die Rettungskapsel mit einer Korvette zu bergen, ehe sie den Mars erreicht?«, fragte Michelsen.

»Leider nicht. Uns bleibt zu wenig Zeit, um die Geschwindigkeiten anzugleichen. Wir müssten die Kapsel so radikal abbremsen, dass der oder die Insassen das nicht überleben würden.«

»Es gibt Andruckabsorber!«, ließ sich Mamani vernehmen.

Bull seufzte. »Die gibt es, da haben Sie recht. Das Problem ist nur, solche Aggregate können kaputtgehen. Wir haben keine Ahnung, wie es um die Stabilität der Kapsel bestellt ist. Die Trägheitskräfte könnten die Kapsel zerquetschen, wenn wir sie gewaltsam abfangen.«

»Und bei einem Absturz auf dem Mars wäre die Überlebenschance höher?«, erkundigte sich Michelsen.

»Das nehme ich an. Wir müssen ihre Geschwindigkeit zwar trotzdem verringern, aber nur so weit, dass sie in der Atmosphäre nicht verglüht. Vorausgesetzt, die Notlandesysteme sind noch intakt, kann es klappen. Riegeln Sie die Absturzstelle ab, schicken Sie ein Rettungsteam in Schutzanzügen hin, und selbst wenn sich die Seuche an Bord befinden sollte, wird sie keine Gefahr für den Mars darstellen. Aber ich glaube nicht, dass dies der Fall ist.«

»Bist du dir absolut sicher?«, vergewisserte sich Michelsen.

»Sicher genug, dass mein Entschluss feststeht.«

»Sie dürfen das Risiko nicht eingehen!« Mamani gestikulierte wild in ihrem Holo und sah sich nach Unterstützung durch die übrigen Ratsmitglieder um. Nicht wenige nickten zustimmend.

»Wir haben keine Zeit für weitere Diskussionen!«, ging Michelsen dazwischen. »Protektor Bull ist vor Ort und kann sich einen besseren Eindruck verschaffen als wir alle, ganz zu schweigen von seiner umfangreichen Erfahrung. – Bitte, Miss Mamani, lassen Sie mich ausreden. Ich muss gestehen, dass mir bei der Sache ebenfalls nicht wohl ist. Aber ich respektiere die Meinung des Protektors, und vor allem respektiere ich das Raumrecht. Daher schlage ich vor, dass wir Protektor Bull ausdrücklich die Unterstützung für seine Entscheidung geben. Angesichts der drängenden Zeit wünsche ich eine Abstimmung per Handzeichen.«

Es war eine knappe Mehrheit, die sich hinter die TU-Administratorin stellte. Bull schmerzte es, wie wenig ein Leben galt, wenn Angst eine Rolle spielte – Angst und kaum verhohlene Machtpolitik.

»Danke«, sagte er trocken. »Entschuldigen Sie mich, ich muss ein Leben retten.«

»Wir werden uns stumm schalten und die Rettungsaktion mitverfolgen«, entschied Michelsen.

Mamani sagte etwas, aber ihre Worte waren schon nicht mehr in der TERRANIA zu hören. Sie öffnete und schloss den Mund wie ein äußerst erboster Fisch.

Bull wandte sich Kasom zu. »Wann sind die Korvetten für den Einsatz der Traktorstrahlen in Reichweite?«

»In drei Minuten. Eintritt der Rettungskapsel in die Marsatmosphäre in fünf Minuten. Immerhin messen wir bei den Triebwerken Bremsaktivität an. Das wurde auch höchste Zeit! Knapp wird es auf jeden Fall.«

»Weisen Sie die Korvetten an, die Geschwindigkeit der Kapsel so behutsam wie möglich zu verringern. Ich habe nicht geflunkert, als ich dem Rat das mit der Stabilität erzählt habe. Die Kapsel muss den Eintritt in die Atmosphäre und eine Bruchlandung verkraften.«

»Guter Plan.« Der Kommandant erteilte einige Anweisungen. »Sir, wenn Sie eine Frage gestatten ... Es setzt Ihnen ganz schön zu, nicht wahr? Das Verhalten von Leuten wie dieser Mamani?«

»Sie hat ja recht«, räumte Bull ein. »Ich war das Sprachrohr der Besatzer.«

»Sie sollten wissen, dass wir Sie nicht so sehen. Weder ich noch der Rest der Besatzung Ihres Schiffs. Und das dürfte auch für die übrige Flotte gelten.«

»Von Ausnahmen abgesehen.«

»Ausnahmen bestätigen die Regel. Unsere Korvetten TERRANIA-K 6 und TERRANIA-K 9 melden, dass sie die Kapsel greifen konnten. Geschwindigkeit verringert sich. Das Eintauchen in die Marsatmosphäre steht unmittelbar bevor.«

Eine Kamera der TERRANIA-K 6 zeigte zusammen mit einem Teleskop auf der Oberfläche des Roten Planeten den Absturz. Ergänzend wurde in verschiedenen Fehlfarbendarstellungen der Zustand der Kapsel ins Fernbeobachtungsholo eingeblendet.

»Bisher hält sie stand«, stellte Bull fest.

Die TERRANIA-K 6 meldete sich. »Wir könnten den Kurs der Kapsel minimal korrigieren, sodass sie in einem Staubkessel aufschlagen wird.«

»Tun Sie das! Ausgezeichnete Idee«, lobte Bull.

Obwohl die Traktorstrahlen der Rettungskapsel nur einen schwachen Schubs gaben, färbte sich ihr Rumpf in der Falschfarbendarstellung an verschiedenen Stellen sofort in einem hässlichen Rot, das in Bull den Gedanken an eine Entzündung wachrief.

Gleich darauf traf die Bestätigung der Korvette ein. »Kurs korrigiert!«

Bull vergrößerte den relevanten Bildausschnitt im Holo. »Das wäre fast schiefgegangen. Lebenszeichen?«

»Soweit es sich sagen lässt ... normal«, gab die Ortungsoffizierin zur Antwort. »Die Isolierung der Kabine scheint zu halten.«

Im Komholo erstarben jegliche Gespräche der Ratsmitglieder. Sogar Mamani schloss ihren Mund. Auf allen Gesichtern spiegelte sich höchste Anspannung.

Die Rettungskapsel beschrieb einen weiten Bogen über den Marshimmel. Sie geriet außer Sicht der Bodenteleskope, aber die Korvetten hielten Fühlung und verloren sie nicht aus ihren Optiken. Dank der positronischen Aufbereitung der verschiedenen Bilder ergab sich ein erstaunlich scharfes, kombiniertes Hauptbild: Ähnlich einem Marsmeteor zog der winzig erscheinende Glutpunkt der Kapsel eine kilometerlange Rauchfahne hinter sich her. Ein Flirren, das in geraden Bahnen aus dem Himmel auf den Glutpunkt hinabwies, verriet die Traktorstrahlen der Korvetten. Mehrfach stieß die Rettungskapsel heckseitig Bremsfallschirme aus, die aber allesamt nach Sekunden zerfetzt wurden.

»Immerhin funktionieren die Schirmauslöser noch«, murmelte Bull. »Trotzdem, das wird knapp.«

Und dann schlug die Rettungskapsel in den Staubkessel ein. Eine rote Fontäne aus Marssand schoss weit in den Himmel und schien nach den Kameras greifen zu wollen, die näher an das Geschehen heranzoomten. Gleichzeitig funkten die Korvetten die Koordinaten der Einschlagsstelle.

Es dürfte sich längst eine ganze Karawane aus Bergungsfahrzeugen in Bewegung gesetzt haben, dachte Bull.

In einem Hologramm, das eine weiträumige Luftaufnahme des Absturzgebiets zeigte, wurde ein Dutzend winziger Symbole eingeblendet, die auf die Einschlagstelle zukrochen.

»TERRANIA-K sechs, riegeln Sie das Areal ab, bis die Rettungsmannschaften vor Ort sind. Alle Korvetten im Orbit beziehen Wachposition.« Mit einem Blick auf die Ratsmitglieder fügte Bull hinzu: »Es soll uns keiner nachsagen, wir würden das Ganze auf die leichte Schulter nehmen.«