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Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen. Doch schon zeichnet sich die nächste Bedrohung ab. Sie nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem Jungen namens Laumae. Dessen mysteriöse Gabe verwandelt Materie und Energie in tödliche Waffen – mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan. Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Aber die Terraner orten Impulse, die sein Versteck enthüllen. Bei ihrer Suche nach dem Attentäter stoßen Rhodans Sohn und seine Freunde auf schiffbrüchige Menschen und Arkoniden – sie sind GESTRANDET AUF EOPTRA ...
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Seitenzahl: 223
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Band 331
Gestrandet auf Eoptra
Ruben Wickenhäuser
Cover
Vorspann
1. Der Frachter
2. Am Rand des Schwarzen Lochs
3. Die Kommandantin und ihr Schiff
4. Merls Tagebuch
5. Der Stamm der Plophoser
6. Die Initiation
7. Der eingeschnappte Forscher
8. Merls Tagebuch
9. Expedition Rotauge
10. Die Dschungelpyramide
11. Merls Tagebuch
12. Die DOLAN in Not
13. Merls Tagebuch
14. Gefangene der Rotaugen
15. Die Energiefalle
16. Auf Laumaes Spur
17. Merls Tagebuch
18. Konfrontation
19. Durchs Feuer
20. Merls Tagebuch
21. Die havarierte Nekropole
22. Die Geiselnahme
23. Merls Tagebuch
24. Der Haluter vor der Drangwäsche
25. Gerettet!
Impressum
Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen.
Doch schon zeichnet sich die nächste Bedrohung ab. Sie nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem Jungen namens Laumae. Dessen mysteriöse Gabe verwandelt Materie und Energie in tödliche Waffen – mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan.
Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Aber die Terraner orten Impulse, die sein Versteck enthüllen. Bei ihrer Suche nach dem Attentäter stoßen Rhodans Sohn und seine Freunde auf schiffbrüchige Menschen und Arkoniden – sie sind GESTRANDET AUF EOPTRA ...
1.
Der Frachter
»Gefechtsbereitschaft!«, befahl Pal'athor Diana da Aiblen.
Laute Alarmpfeifen gellten durch die Zentrale des Spionagekreuzers TRA'BENAGIL. Die Hauptpositronik aktivierte sichernde Prallfelder und verschloss die Leitstandschotten. Mannschaften eilten nun überall an Bord zu ihren Einsatzstationen, wusste die Kommandantin.
Im großen Außenbeobachtungshologramm war eine kastenförmige Barkasse zu sehen, ein Frachtschlepper terranischer Bauart. Das Schiff zog mehrere sogenannte Schuten hinter sich her.
Die Blicke der Zentralebesatzung ruhten auf der Kommandantin. Für einen Augenblick zögerte da Aiblen.
Sie wollen uns vernichten, flüsterte es in ihrem Kopf.
Sie runzelte die Stirn. Ja, es war ein Flüstern, das direkt in ihrem Kopf entstanden war. Der Frachter war zuerst im Ortungsholo erschienen, und sie hatte sofort gewusst, dass er Gefahr bedeutete. Sie erkannte, dass dieses Wissen ebenfalls in der inneren Stimme begründet lag.
Es ist nur ein Frachter!, protestierte sie in Gedanken. Wieso soll er eine Gefahr darstellen? Und woher kommt diese innere Stimme? Ich habe keinen aktivierten Extrasinn. Was geht hier vor?
»Ist das eine Falle?«, fragte sie laut.
Die Ortungsoffizierin und Stellvertretende Pilotin Inar Nalar hob die Schultern. »Ich messe nichts Ungewöhnliches an. Die Sensoren liefern lediglich genau die Angaben, die für einen zivilen Frachter normal sind. Er ist nur teilweise beladen, das ist alles, was mir auffällt.«
Was macht ein Frachter in der Nähe eines Schwarzen Lochs?, rätselte da Aiblen. Weshalb reist er mit halb leeren Frachtbehältern? Irgendwas stimmt da nicht! Sie horchte in sich hinein. Die seltsame innere Stimme schwieg. Stattdessen wurde das Gefühl immer stärker, dass sie kurz vor einer Katastrophe standen.
Die Nähe des kleinen Schwarzen Lochs, bei dem die TRA'BENAGIL während ihrer Spionagemission vorübergehend Position bezogen hatte, machte die Kommandantin ohnehin unruhig. In den Sternkarten der Terraner war die ungewöhnliche Gravitationssingularität, die einen Roten Riesenstern als Begleiter hatte, mit dem Namen »Unicorn« verzeichnet.
»Waffenoffizier, machen Sie unsere Bordgeschütze bereit! Dor'athor da Koon, kontaktieren Sie das Schiff. Von unserer Seite nur mit Audio, senden Sie kein Bild. Wir geben uns als terranischer Forschungskreuzer aus.«
Die Verbindung kam zustande. Im Kommunikationshologramm erschien ein unscharfes Bild ihres Gesprächspartners.
»Forschungskreuzer FINKELSTEIN ruft unbekannten Frachter«, sagte die Erste Offizierin Sani da Koon. »Sie kommen dem Schwarzen Loch gefährlich nahe. Sind Sie in Schwierigkeiten?«
Das Komholo flackerte.
»Das Bild lässt sich nicht stabilisieren«, sagte da Koon. »Das Problem liegt beim Frachter. Der Ton funktioniert aber!«
»Ein Glück«, klang es aus dem Akustikfeld des Funkgeräts. »Sie sind unsere Rettung! Es spricht der Frachter EOP. Wir sind Flüchtlinge von Plophos.«
»Flüchtlinge?«, erkundigte sich da Koon.
»Wir sind vor Iratio Hondro geflohen und kommen hier nicht mehr weg. Sie haben ganz recht, wir sind zu nah an das Schwarze Loch transitiert. Unser Hypersprungtriebwerk ist dabei durchgebrannt, und die Funkanlage ... Sie sehen ja selbst. Sie funktioniert nur noch im Nahbereich.«
»Schiffbrüchige.« Da Aiblen stöhnte. »Selbstverständlich helfen wir, soweit wir können.«
Da Koon schaltete die Verbindung stumm und wandte sich an die Kommandantin. »Wir können Ersatzteile in einem Nebenhangar bereitstellen. Ich empfange die Plophoser dort, und wir schaffen das Material zu ihnen rüber. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Arkoniden auf Terranerschiffen dienen, das schadet unserer Tarnung also nicht. Dann machen wir Druck, dass die EOP so schnell wie möglich aus dem Wirkungsbereich des Schwarzen Lochs herauskommen muss. Mit diesem Vorwand können wir sie glaubwürdig abwimmeln.«
Da Aiblen dachte einen Augenblick nach, dann stimmte sie zu. »Das klingt gut.«
»Es gibt aber eine Schwierigkeit«, wandte Akir Dehvon ein, der Erste Pilot. »So dicht an Unicorn können wir unsere Beiboote nicht einsetzen. Das heißt, dass wir zur Übergabe der Ersatzteile direkt am Frachter andocken müssen.«
»Wir haben wohl keine andere Wahl«, beschied da Aiblen. »Dor'athor da Koon, halten Sie den Kontakt mit der EOP aufrecht. Sie sollen vollständig auf Nullfahrt gehen und anschließend keine Kompensationsmanöver mehr vornehmen.«
»Das bedeutet, dass die Gravitationssingularität sie wieder anziehen wird«, warnte Dehvon.
»Entscheidend ist, dass ihre Triebwerke alle desaktiviert sind und wir es nicht mit unvorhergesehenen Fehlfunktionen auf ihrer Seite zu tun bekommen. Der Einfluss durch Unicorn ist bei unserer derzeitigen Entfernung eine Zeit lang vernachlässigbar. Wir übernehmen die Annäherung an das Terranerschiff und können das einberechnen.«
»Ich übermittle und frage an, was die Plophoser benötigen«, sagte da Koon.
Kurz darauf berichtete sie: »Die EOP bestätigt.«
»Pal'athor, Ihre Vorsicht war begründet«, ergriff Dehvon das Wort. Er deutete auf das große Ortungsholo, das in der Zentrale schwebte. »Die Triebwerke der EOP stottern.«
Die Kommandantin musterte die dreidimensionale Darstellung nun genauer. Sowohl an der Barkasse als auch an den kastenförmigen Schuten, die der Frachter im Schlepp hinter sich herzog, gleißten die Energiestöße von Bremstriebwerken auf. Im Gegensatz zu einfachen Frachtcontainern waren Schuten mit Technologie für eigenständige planetare Landungen und Starts ausgestattet. Die Haupt- und Korrekturschubdüsen feuerten allerdings nicht gleichmäßig, sondern setzten immer wieder aus.
»Aber das Schiff verringert seine Geschwindigkeit vereinbarungsgemäß weiter«, fuhr Dehvon fort. »Jetzt ist es zum relativen Stillstand gekommen. Die Triebwerke sind abgeschaltet.«
»Ich gehe zum Hangar und empfange die Plophoser.« Da Koon erhob sich.
»Gut. Erledigen Sie das Ganze zügig – viel Glück!« Da Aiblen wandte sich dem Taktikholo zu, in dem die schematischen Darstellungen der EOP und der TRA'BENAGIL abgebildet waren. »Orbton Dehvon, bringen Sie uns an die Hauptschleuse des Frachters heran, aber mit aller gebotenen Vorsicht.«
»Ich registriere seltsame Strahlungsspitzen, die von Unicorn ausgehen«, meldete Nalar.
Sie war eine Halbarkonidin, deren federgeschmücktes Aussehen da Aiblen als gewöhnungsbedürftig empfand. Aber sie war eine fähige Ortungsspezialistin und Pilotin. Und dass sie sich freiwillig für die Mission der TRA'BENAGIL gemeldet hatte, machte in da Aiblens Augen alle Eigenarten wett.
»Ist das ein Risiko für uns?«, erkundigte sich die Kommandantin.
Nalar wiegte den Kopf. »Eher nein, würde ich sagen. Sie enthalten zwar einen ungewöhnlich hohen Anteil an Hyperemissionen. Unsere Sensoren werden davon jedoch nur minimal beeinflusst. Die Positronik kann das problemlos ausgleichen.«
»Unsere Triebwerke laufen einwandfrei«, ließ sich Dehvon vernehmen.
»Bringen wir es so schnell wie möglich hinter uns«, wiederholte da Aiblen. »Mir gefällt das nicht. Ich bin froh, wenn wir hier wieder verschwinden können. Orbton Dehvon, wir nähern uns nur auf Traktorstrahldistanz und verharren dann. Ich möchte jedes Risiko ausschließen.«
Der arkonidische Kugelraumer näherte sich langsam der EOP.
»Sollentfernung erreicht«, verkündete Dehvon.
»Danke. Reduzieren Sie unsere Relativgeschwindigkeit auf null. Ziehen Sie die Barkasse nur noch mit unseren Traktorstrahlern heran. Und nehmen Sie sich dafür Zeit – mit den angeschlossenen Schuten ist die Gesamtmasse dieses Frachters ziemlich beachtlich.«
Da Aiblen verfolgte das Manöver mithilfe der Außenkameras. Anfangs erkannte sie keine Bewegung, dann hatte sie den Eindruck, als sei die EOP ein kleines Stück auf die TRA'BENAGIL zugesprungen. Es handelte sich um eine optische Täuschung, die sie an die terranischen Zeigeruhren erinnerte, die sie während ihrer Ausbildung mal bei der Exkursion auf eine Kolonialwelt der Menschen gesehen hatte. Die Zeiger jener Uhren hatten ebenfalls erst auf der Stelle gestanden, dann aber urplötzlich die nächste Minutenmarkierung erreicht.
Man bemerkt die Bewegung gar nicht. Ideal für einen Jäger, der sich anpirscht, dachte da Aiblen. Fragt sich nur: Sind wir Jäger oder Gejagte? Eine Träne rann über ihre Wange. Keins von beidem, beantwortete sie ihre Frage selbst. Wir helfen einem Schiff in Raumnot!
Sie aktivierte eine Komverbindung zum Hangar. »Dor'athor da Koon, sind Sie bereit? Wir werden die EOP bald erreicht haben.«
Das Gesicht der Ersten Offizierin erschien im Holo. Sie hatte sich einen schlichten Einsatzanzug übergestreift. Im Gegensatz zu ihrer arkonidischen Militäruniform prangte auf der Montur nur ein kleines Holoinsigne, das die Zugehörigkeit zum Raumschiff angab. Da Koon hatte sogar diese Kennung verdeckt. Da Aiblen machte sich eine gedankliche Notiz, ihre Stellvertreterin für diese Weitsicht später zu loben. In diesem Aufzug hätte da Koon Mitglied fast jedes beliebigen Schiffs sein können, denn leichte Einsatzanzüge dieser Art wurden auch von den Besatzungen ziviler terranischer Raumfahrzeuge genutzt.
»Unsere Roboter haben das Reparaturmaterial an der Schleuse bereitgestellt«, meldete da Koon. »Wir können es direkt übergeben, ohne dass die Besatzung der EOP zu uns an Bord kommt.«
»Eine gute Ausrede dafür haben wir ja«, sagte da Aiblen. »Wer will schon lange so dicht bei einem Schwarzen Loch ausharren? – Die vorletzte Phase der Annäherung steht bevor.«
»Ich bin bereit«, bestätigte da Koon.
Da Aiblen deutete ein Nicken an und schaltete ab.
Das Taktikholo stellte die Traktorstrahlen als ein Bündel blinkender Linien dar, die den Bug des terranischen Frachters fest im Griff hielten.
»Entfernung schrumpft, Geschwindigkeit fällt kontinuierlich ab.« Dehvon hielt den Blick unverwandt auf die zahlreichen Holos gerichtet, mit denen er sich umgeben hatte. Seine Hände lagen auf den Triebwerkskontrollen, um damit im Notfall einzugreifen.
Da Aiblen entspannte sich ein wenig. Bisher lief alles nach Plan. Gleich war das Andockmanöver vollzogen, die Ersatzteile würden hinübergeschafft werden, und dann konnten sie sich aus dem Staub machen.
»Starke Hyperfluktuationen!«, rief Nalar.
Mit einer raschen Geste holte da Aiblen die Sensorangaben auf ihr Hauptholo. Ein Strahlenausbruch schoss aus Richtung Unicorn genau auf die TRA'BENAGIL zu.
Ehe die Kommandantin eine Entscheidung fällen konnte, meldete Dehvon: »Fehlfunktion der Emitter! Die Traktorfeldstärke explodiert!«
Da Aiblen erfasste die Lage sofort. Das Problem war weder die Strahlenintensität noch ein Ausfall der Traktorstrahler – sondern das Gegenteil: Die Emitter packten viel zu stark zu und rissen den terranischen Frachter mit voller Leistung auf die TRA'BENAGIL zu.
»Traktorfelder umkehren!«, befahl da Aiblen. »Kugelprallschirm aktivieren!«
»Fehlfunktion«, beschied die Positronik.
Der konisch zulaufende Bug der Barkasse im Außenbeobachtungsholo mutete jäh an wie ein zupackender Schlangenkopf. Die Zentralepositronik projizierte eine Batterie aus Warnmarkierungen ins Bild, die um die Vorderseite der Spitzschnauze aufblitzten. Übergroß leuchtete zudem ein Abstandszeiger im Holo auf. Der Zahlenwert raste so schnell herunter, dass da Aiblen ihn kaum lesen konnte.
»Zwei Millitontas bis zur Kollision«, rief Dehvon.
»Wir brechen zur Seite aus! Vollschub!«, befahl die Pal'athor.
»Dadurch kommen wir dem Schwerkraftsog gefährlich nahe!« Anspannung mischte sich in Dehvons Stimme.
»Vollschub!«, wiederholte da Aiblen.
Ein Zittern durchlief den Schiffsrumpf. Die Triebwerke erwachten zum Leben – und setzten aus. Es fühlte sich an wie ein Schlag in den Magen.
Die Andruckneutralisatoren laufen ebenfalls fehlerhaft, registrierte da Aiblen. Wir hätten nichts davon spüren dürfen! Der Hyperschlag hat nicht nur die Traktorstrahlemitter beschädigt!
Der Kopf der Barkasse näherte sich weiter, scheinbar schleichend langsam, im Verhältnis zur Masse des Schiffs aber mit mörderischer Geschwindigkeit.
»Weshalb können wir die Traktorbatterien nicht abschalten?«, rief Inar Nalar verzweifelt.
»Fehlfunktion«, erklang die lapidare Antwort der Positronik. »Eine Millitonta bis zum Aufprall.«
»Desintegratoren!«, befahl da Aiblen. »Impulsgeschütze! Wir zerstrahlen das andere Schiff!«
»Wir sind zu dicht dran für den Einsatz der Impulswaffen!« Der Feuerleitoffizier blickte nicht mal aus der Holowolke auf, die vor seinem Gesicht schwebte. Er fuhrwerkte mit den Händen hektisch darin herum.
»Schalten Sie den Abwehrschirm zu!« Da Aiblen machte sich keine Illusionen. Wenn schon das Prallfeld Probleme bereitete, dann wahrscheinlich auch der Hauptschutzschirm, der auf das Prallfeld angewiesen war. Aber versuchen mussten sie es.
»Kugelprallschirm ist aktiv!«, rief Akir Dehvon. »Er funktioniert wieder!«
»Hauptschutzschirm fluktuiert. Prallfeld bei ...«, sagte die Positronik, dann wurden ihre Worte von einem ohrenbetäubenden Krachen übertönt.
Mit grausiger Faszination beobachtete Diana da Aiblen, wie der Prallschirm der Barkasse mit dem Schirm des arkonidischen Kugelschiffs kollidierte, daraufhin beide Energiefelder zusammenbrachen und sich das breite Maul des Frachtschiffs unaufhaltsam in den sphärischen Rumpf des Spionageraumers bohrte.
Unmittelbar vor der Kollision
Im Hangar erwartete Sani da Koon die Ankunft des plophosischen Frachters. Die Roboter der TRA'BENAGIL hatten kistenweise Ersatzteile aus den Magazinen herbeigeschafft.
»Die vorletzte Phase der Annäherung steht bevor«, hörte sie die Kommandantin über Bordkom sagen.
»Ich bin bereit«, bestätigte da Koon.
Ein Quietschen veranlasste sie, sich umzudrehen. Ein Lastenroboter, der an einen Krebs erinnerte, hing am Magazinausgang des Hangars fest. Die Maschine versuchte, ein Bündel Arkonstahlträger mit Gewalt durch das Schott zu pressen, in dem sich die Träger verkeilt hatten.
Da Koon eilte zu dem Roboter. »Was tust du da?«
Die Erste Offizierin bekam nur ein Schnarren zur Antwort. Die Teleskopaugen des Roboters zuckten hin und her. Er bemühte sich weiterhin stur, seine Last durch den Türrahmen zu schieben.
Da Koon trat einen Schritt zurück. Die Träger gaben unter dem Druck des Roboters nicht nach. Stattdessen glitten seine Krabbenbeine mit einem quietschenden Geräusch über den Boden.
Jetzt wäre es praktisch, wenn meine Montur einen Prallfeldgenerator hätte, wünschte sich die Dor'athor. Aber das kann ich auch mit der Schiffspositronik regeln.
»Positronik, erzeuge ein Prallfeld zwischen mir und dem Roboter!«
Vor ihr flimmerte die Luft, während sich das Prallfeld aufbaute.
»Prallfeld aktiv. Ich behebe die Fehlfunktion des Roboters«, erwiderte die Positronik der TRA'BENAGIL.
Die Maschine zuckte plötzlich, öffnete ihre Greifarme, und unter lautem Klappern stürzten die Stahlträger auf den Boden. Im nächsten Augenblick krachte einer der beiden Greifarme so heftig gegen das Prallfeld, dass da Koon reflexartig zurückschreckte. Dann stakste der Roboter unbeholfen auf die Erste Offizierin zu. Da Koon wich weiter zurück. Sie bemerkte, dass die Positronik da Koons Bewegung registriert und das Prallfeld selbsttätig dicht vor der Arkonidin nachgeführt hatte.
»Desaktiviere die Krabbe«, befahl die Dor'athor. »Wir kümmern uns später darum.«
Der Roboter bewegte sich noch ein Stück in den Hangar herein, dann sackte er in sich zusammen und blieb regungslos liegen. Gleichzeitig setzte sich ein anderer Roboter in Bewegung, um die Stahlträger aufzunehmen.
»Andocken in acht Zentitontas«, hallte die Stimme der Schiffspositronik durch den Hangar.
»Halte das Prallfeld aufrecht«, forderte da Koon.
Sie bewegte sich auf den Durchgang zum Materiallager zu und wollte prüfen, ob die Stahlträger durch die raue Behandlung des Roboters Schaden genommen hatten.
Gerade hatte sie das Bündel an der Tür erreicht, da schrillte ein lauter Kollisionsalarm durch den Hangar. Die Arkonidin wirbelte herum.
Es gab einen Schlag. Für einen Moment war sie taub. Die gesamte hüllenseitige Front des Hangars, die das Außenschott barg, beulte sich wie in Zeitlupe nach innen. Paneele der Deckenverkleidung platzten ab und stürzten auf die schon in der Halle bereitstehenden Ersatzteilcontainer.
Die Bewegung hörte nicht auf. Immer tiefer wurde die Außenpanzerung in den Hangar gedrückt. Energieleitungen barsten. Der Raum füllte sich rasend schnell mit Rauch und beißendem Gestank. Nur schieres Glück bewahrte da Koon davor, von Trümmern der Halleninstallationen zermalmt zu werden.
Wenn ich nicht zu dem defekten Roboter gegangen wäre ... Ich hätte genau dort gestanden! Da Koon blickte durch den Rauch auf einen Berg aus Metallschrott. Ihr Falthelm schnappte zu.
Als weiterer Glücksfall erwies sich das Prallfeld, das zwischen ihr und dem Halleninneren stand. Denn unter der mechanischen Belastung rissen nun auch Verstrebungen des Hallentragwerks und schnalzten in die flirrende Barriere.
Dann erklang ein Ton, der an eine Mischung aus Kreissägen und aufreißendem Raumanzug erinnerte. Da Koon glaubte, ihren Augen nicht zu trauen: In dem robusten Außenschott entstand ein Riss! Er wuchs rasend schnell in beide Richtungen, klaffte auseinander, und einem gigantischen Maul gleich brach etwas Riesiges hindurch. Sie erkannte ein Gewirr aus Panzerstahlplatten, Leitungen und anderen Konstruktionsteilen in dem Maul, es spie Funkengarben und wurde durch den Aufprall immer weiter auseinandergerissen. Schwarzer Qualm floss zu beiden Seiten wie dickflüssige Tinte ab und strömte in die Leere jenseits der Schiffshülle hinaus.
Das ist der Bug der Barkasse!, erkannte da Koon.
Da erst erwachte sie aus ihrer Starre. Sie wirbelte herum und rannte um ihr Leben in den angrenzenden Lagerraum. Beinahe wäre sie über Metallstreben gestolpert, die am Boden lagen. Sie fing sich gerade noch rechtzeitig und eilte weiter, während hinter ihr das Vakuum des Weltraums Rauch und Funken aus dem Hangar zerrte. Erneut rettete allein das Prallfeld der Dor'athor Leben.
Der Sog hätte mich ins All gerissen, dachte sie und lief zum Notausgang des Materiallagers.
Der chaotische Lärm in ihrem Rücken ließ keinen Zweifel daran, dass sich die Barkasse mit unvorstellbarer Gewalt immer tiefer in den Kugelraumer bohrte.
Das Schott schloss sich hinter der Ersten Offizierin. Sie hastete die wendelförmige Nottreppe hinauf, die in Richtung der Zentrale führte. Unter sich sah sie, wie sich die Stahltür verformte und mit einem Knall aufsprang. Die gesamte Röhre knautschte sich zusammen und verschob die Treppenstufen gegeneinander.
Da Koon lieferte sich einen Wettlauf mit der Zerstörungsfront. Wie eine Welle raste das Phänomen der sich verziehenden Treppenstufen hinter ihr her. Der röhrenförmige Treppenschacht wurde zusammengequetscht wie eine alte Getränkedose. Die Arkonidin wurde sich bewusst, dass das schützende Prallfeld lägst erloschen war.
Das sieht völlig absurd aus! Wie ein aus dem Ruder gelaufener Trip mit psychedelischen Aradrogen! Das ist doch nicht die Wirklichkeit! Da Koon spürte Panik in sich aufsteigen. Ich werde eingequetscht!
Mit einem Quäken erstarb das Geheul der Alarmpfeifen aus dem Stockwerk unter ihr.
Da ist der Ausgang! Ein Sprung noch!
Das Schott glitt von selbst auf. Da Koon hechtete hindurch, rollte sich auf einer Schulter ab und verspürte einen pochenden Schmerz. Sie sprang auf, rannte den Korridor entlang und wäre fast mit zwei anderen Arkoniden zusammengestoßen, die in die entgegengesetzte Richtung liefen.
»Unten ist alles zerstört«, rief sie den beiden zu. »Weg hier!«
»Nicht da lang!«, stieß einer der beiden hervor, ehe er weiterhastete. »Alles kracht zusammen!«
Da Koon erkannte es selbst. Am jenseitigen Gangende wölbte sich der Boden hoch, Wandverkleidungen barsten und eine ölige Flüssigkeit quoll aus den Fugen. Das Licht flackerte und erlosch. Für einige Augenblicke war es stockfinster, ein Blitz blendete sie vom Ende des Korridors her, dann loderten dort unnatürlich klare Flammen aus der Wand. Endlich ging die Notbeleuchtung an.
Sie folgte den beiden und nahm eine weitere Nottreppe.
Ich müsste mich direkt unter der Zentralkugel befinden, dachte sie.
Sie bereute, dass sie dem System aus Nottreppen und Wartungsschächten nie die Aufmerksamkeit geschenkt hatten, die sie verdient hätten. In intaktem Zustand schichtete sich bei modernen arkonidischen Militärschiffen Panzerhülle über Panzerhülle, im Notfall teilten Prallschirme das Schiff in zahlreiche, kaum zu knackende Untersektionen auf – ein Kreuzer mutete auf viele fast unbesiegbar an. Dieser Anschein erwies sich nun als trügerisch.
Die Kollision kann aber nicht die Ursache dafür sein, dass die internen Notkraftfelder ausgefallen sind, dachte da Koon, während sie Treppenstufe um Treppenstufe nahm und durch den nächsten Ausgang stürmte. Etwas hat die Hauptpositronik gestört, und die Redundanzsysteme gleich mit!
2.
Am Rand des Schwarzen Lochs
In der Zentrale verfolgte Diana da Aiblen fassungslos, wie sich der Bug der Barkasse in den arkonidischen Kreuzer fraß. Die Traktorstrahlen hatten den Frachter eigentlich nur gering beschleunigt. Aber schon eine niedrige Anfluggeschwindigkeit genügte angesichts der ungeheuren Masse des Plophoserschiffs vollkommen für eine Katastrophe, wenn dessen Fahrt nicht rechtzeitig abgebremst wurde. Genau das war nicht geschehen. Stattdessen ließen sich die Traktorfeldemitter noch immer nicht abschalten und zerrten das andere Schiff weiter gegen die TRA'BENAGIL, sodass der Leichte Kreuzer dem Aufprallimpuls nicht in Gegenrichtung nachgeben konnte.
»Schwere Rumpfschäden und Lecks!«, meldete die Positronik. »Ich empfehle eine sofortige Evakuierung des Schiffs! Wir haben bereits erste Verluste!«
Selbst in der Zentrale war der Lärm der sich verbiegenden, unter dem enormen Kollisionsdruck nachgebenden Stahlträger ohrenbetäubend laut. Dazu kamen die kreischend schrillen Töne der Alarmpfeifen.
»Die Plophoser schieben uns in das Schwarze Loch!«, übertönte Inar Nalars Stimme das Getöse.
»Unsinn!«, widersprach Akir Dehvon. »Wir sind viel zu weit von Unicorn entfernt!«
»Die Strahlenbelastung ist enorm, und ohne Schutzschirme ...«, warnte die Ortungsoffizierin unbeirrt.
»Orbton Nalar hat recht!«, sagte da Aiblen. »Wenn der Bewegungsimpuls des Frachters bestehen bleibt, driften wir in die Strahlenhölle hinein. Aber zuerst müssen die Traktorstrahler abgeschaltet werden, oder noch besser, wir müssen die EOP aufhalten!«
Dehvons Antwort konnte sie nicht verstehen. Der Lärm ebbte kurz ab und nahm erneut zu. Wieder wurde das Schiff wie von Fieberschauern geschüttelt. Ein dumpfes Dröhnen drang durch die stählernen Wände und verriet, dass die Triebwerke ebenfalls beschädigt waren.
»Es zerreißt uns«, flüsterte da Aiblen. Sie dachte an ihre Erste Offizierin, die im Hangar sicherlich längst zermalmt worden war. Aber für Trauer blieb keine Zeit.
Dämpfungsfelder aktivierten sich und nahmen dem gequälten Jaulen der Schiffsstruktur die gröbsten Spitzen. Die Hologramme in der Zentrale flackerten.
»Die Traktorstrahler sind wieder unter Kontrolle!« Dehvon hieb mit beiden Händen in seine Steuerholos. »Ich lasse sie mit voller Wirkung gegen den Bewegungsimpuls der EOP anarbeiten.«
Der Krach verebbte langsam.
»Sobald ihr Fahrtschwung neutralisiert worden ist«, wies die Kommandantin den Piloten an, »drücken Sie die EOP mit den Traktorfeldern von uns weg und geben Gegenschub. Wir müssen Abstand zum Schwarzen Loch gewinnen, sonst haben wir in kürzester Zeit ein Strahlenproblem!«
»Mehrere unserer Triebwerke sind ausgefallen oder instabil. Die übrigen sind aktiviert«, meldete Dehvon.
Die TRA'BENAGIL presste gegen die EOP, deren Bewegungsmoment sich zwar allmählich abschwächte, die sich aber noch immer tiefer in dem arkonidischen Spionagekreuzer verkeilte.
»Wir schaffen es!«, jubelte Dehvon. »Wir schieben sie vor uns her, vom Schwarzen Loch fort! Positronik, Alarme ausschalten!«
Dankbar begrüßte da Aiblen die Stille, die auf das Verstummen der Sirenen folgte. Allerdings war es keine wirkliche Stille, ganz im Gegenteil. Von überallher erklang ein geisterhaftes Stöhnen und Jammern. Gelegentlich peitschte ein Knall auf. Die Struktur des Schiffs wand sich in Agonie.
Der Eingang zur Zentrale glitt auf. Ein Orbton, der einen reichlich mitgenommenen Eindruck machte, schleppte Sani da Koon herein.
»Die Erste Offizierin lag besinnungslos draußen vor dem Schott«, meldete er und ließ sie so sanft wie möglich in einen Sessel gleiten. »Sie kommt gerade wieder zu sich.«
Da Aiblen war einerseits erleichtert, dass ihrer Stellvertreterin nichts Schlimmeres passiert war. Andererseits wünschte sie sich Zeit, um sich um da Koon zu kümmern.
»Es geht schon wieder ... Ich habe nur starke Kopfschmerzen. Und mir ist furchtbar übel. Aber das ist momentan nicht wichtig«, sagte da Koon mit schwacher Stimme. Sie richtete sich ein wenig im Kontursessel auf und aktivierte die Positronikkonsole der Arbeitsstation.
»In Ordnung«, sagte da Aiblen. »Wir gewinnen Abstand zum Schwarzen Loch, aber wir müssen uns von der EOP lösen. Sonst zerreißt sie uns vollständig! Ich brauche wieder Funkkontakt mit den Plophosern!«
»Die Funkanlage wurde bei der Kollision schwer beschädigt und ist nicht funktionsbereit«, beschied die Positronik.
»Gibt es überhaupt Überlebende auf der EOP?«
»Unsere Ortungssysteme wurden bei der Kollision schwer beschädigt und sind nur bedingt funktionsbereit«, antwortete Nalar. »Wir können nicht feststellen, ob es drüben Lebenszeichen gibt.«
»Dann machen wir das allein. Dehvon, versuchen Sie weiter, die EOP mit Traktorstrahlen von uns fortzuschieben. Aber bitte so vorsichtig wie möglich.«
»Vorsicht kann ich leider nicht versprechen«, erwiderte der Pilot. »Die Steuerpositroniken haben unter dem Hyperschlag des Schwarzen Lochs gelitten. Ich versuche es aber.«
»Wir können nur hoffen, dass es nicht noch mal eine Überfunktion der Traktorfeldemitter gibt«, sagte die Kommandantin. »Wie auch immer – uns bleibt keine Wahl. Sobald die EOP sich gelöst hat, erledigen wir den Rest mit den Impulstriebwerken.«
Ein hoher, sirrender Laut erfüllte die Zentrale. Das Wimmern wurde lauter und drängender. Da Aiblen musste den Impuls unterdrücken, sich die Ohren zuzuhalten.
Zögerlich, geradezu widerwillig, trennten sich die beiden Raumschiffe voneinander. Der Lärm, der entstand, wenn sich Teile aus ihrer Verkeilung lösten, erinnerte an das Heulen eines Tiers, das mit dem Tod kämpfte. Da Aiblen ertappte sich dabei, wie sie die Fingernägel in die Handfläche bohrte.
»Positronik, Schadensbericht!«
»Die Decks sechs bis acht der Nordhalbkugel wurden rechtzeitig evakuiert. Vollständig vernichtet sind auf Deck sieben die Quadranten zwölf, elf und zehn, dazu die Äquatorialabschnitte von Deck sechs und Teile von Deck fünf. Schwere bis mittelschwere Zerstörungen bis auf eine Tiefe ...« Die Positronik leierte eine lange Liste herunter.
In einem Statushologramm, mit dem sie ihren Bericht ergänzte, zeigte sich das ganze Bild der Verwüstung. Es erinnerte da Aiblen an eine Torte, in die jemand mit der Faust hineingeschlagen hatte. Ganze Decks waren durch den Zusammenprall verzogen. Gase aller Art kristallisierten im Vakuum des Weltraums.
»Ohne die gepanzerte Zentralkugel hätten wir das nicht überlebt«, äußerte da Koon.
»Wir haben es leider noch nicht überlebt«, sagte da Aiblen. »Positronik, Verluste?«
»Elf Männer und Frauen sind durch Dekompression und Zerquetschung ums Leben gekommen«, antwortete die Positronik nüchtern. »Sämtliche Roboter der zuvor genannten Quadranten wurden vernichtet. Die Energiemeiler des Antriebsrings in diesen Bereichen sind beschädigt und wurden heruntergefahren.«
»Besteht akute Gefahr?«
»Die Sperrschotten halten für mindestens zwanzig Tontas. Die Energieversorgung des Schiffs ist beeinträchtigt, aber noch vorhanden. Ein baldiger Ausfall ist wegen der hyperenergetischen Einwirkungen jedoch wahrscheinlich. Ich diagnostiziere auch bei mir zunehmende Fehlerraten, die ich für etwa zehn Tontas kompensieren kann. Danach werde ich ebenfalls nicht mehr zufriedenstellend funktionieren.«
»Wir brauchen also einen Plan«, urteilte da Aiblen. »Wir haben in der Nähe ein Sonnensystem mit einem Planeten angemessen. Können wir es erreichen?«
»Wahrscheinlich«, sagte der Pilot. »Sofern unsere Triebwerke durchhalten, heißt das.«
»Der Planet liegt in der habitablen Zone«, bemerkte da Koon. »Er verfügt über Atmosphäre und dem Sauerstoffgehalt zufolge über Vegetation. Das wäre ja ausgezeichnet!«
Da Aiblen trübte die Hoffnung der jungen Frau nur ungern. »Es ist aber auch ein Problem. Wenn wir eine Landung mit der TRA'BENAGIL quer durch eine Atmosphäre versuchen, enden wir wahrscheinlich als spektakulärer Meteoriteneinschlag. Aber es ist immerhin eine Chance!«
»Ich habe eine Idee.« Da Koon aktivierte die Bordkommunikation. »Haupthangar! Können wir mit den Beibooten evakuieren?«
»Hier Haupthangar! Was ist da los? Es geht alles drunter und drüber, Prallfelder und künstliche Schwerkraft haben zeitweilig versagt. Uns hat es fast alle Leka-Disks aus den Halterungen gerissen! Um ein Haar hätten sie den Hangarleitstand zermalmt – und die komplette Betriebsmannschaft gleich mit. Alle Positroniken hier unten spielen verrückt! Ich kriege sogar die Reparaturroboter kaum noch dazu, eine Schraube richtig herum reinzudrehen!«
»Wir erklären Ihnen das später. Können wir evakuieren?«
»In Anetis Namen, ganz sicher nicht! Nicht mal das Hauptaußenschott lässt sich öffnen. Es ist völlig verzogen. Es war reines Glück, dass nur zwei Techniker verletzt wurden, nachdem die Hölle losgebrochen ist!«
»Wir könnten den Weg mit Desintegratoren freimachen«, schlug da Koon vor.