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Vorrangig als der »strengste Methodenfanatiker und Logizist« der Marburger Schule des Neukantianismus bekannt, trat Natorp (1854–1924) jedoch genau an diesem Punkt mit der selbständigen Form seines späten Philosophierens hervor: der Überschreitung der Methode in der Idee einer allgemeinen Logik. Unter allgemeiner Logik versteht er die streng einheitliche logische Grundlegung der Gegenstandssetzung, ja aller irgendwie logisch erfasslichen Setzung. Damit war ein Zugang geschaffen zu der von Natorp angestrebten Erkenntnis des Geistigen in seiner Ureinheit, aus der erst die Besonderungen hervorgehen. Die Vorlesungen über »Philosophische Systematik« sind im Sommersemester 1922 und 1923 gehalten worden. Sie werden als ein 'einzigartiges Begebnis' geschildert. Die Studenten sahen sich in den Wirbel einer Denkbewegung hineingezogen, die in immer neuen und sich wandelnden Ansätzen den ganzen Kosmos des Logischen durchgriff und immer wieder sich weitende Perspektiven eröffnete. «?ie Einheit von Theoretik und Praktik, in Kants Lehre vom Primat der praktischen Vernunft vorgebildet, in Fichtes Wissenschaftlehre zur Durchführung gebracht, sollte in der allgemeinen Logik Natorps erst ihre volle Universalität erreichen.« Hans Georg Gadamer
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