Pilgerreise durch die Seelengärten - Martina Herbig - E-Book

Pilgerreise durch die Seelengärten E-Book

Martina Herbig

4,8

Beschreibung

Ihre Lebensreise leitet Sie durch die Zustände, die Sie in Ihrem Fühlen erleben. In diesem Buch ist dieses innere Erleben als Seelengärten beschrieben. Es möchte Sie begleiten, Ihnen Rat geben, Sie trösten, Ihnen Mut machen auf Ihrer Lebensreise.

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Inhaltsverzeichnis

Zur Autorin

Einleitung

Würde

Geburt

Die Gärten der Seele

Garten des Lebens

Garten der Entscheidung

Garten des Zweifelns

Garten des Mutes

Garten der Ängste

Garten der Freude

Garten der Kraft

Garten der Erfahrung

Garten der Unwissenheit

Garten der Neugier

Garten der Erkenntnis

Garten der Wut

Garten der Wandlung

Garten der Kontrolle

Garten der Planung

Garten des Schmerzes

Garten der Trauer

Garten der Hoffnung

Garten der Barmherzigkeit

Garten der Liebe

Garten der Weisheit

Garten der Ruhe

Garten der Träume

Garten der Dankbarkeit

Abschied

Schlusswort

Quellen

Weitere Veröffentlichungen von Martina Herbig

Zur Autorin

Ich bin Martina Herbig.

Ich bin Heilpraktikerin und Psychologische Beraterin. Seit 18 Jahren bin ich selbstständig in meiner Naturheilpraxis tätig. Vorher arbeitete ich 18 Jahre als Krankenschwester im stationären Krankenhausbereich.

Ich habe 50 Jahre Lebenserfahrung und Erfahrung aus meiner Berufung, die ich in meinen Büchern mit allen Menschen, die daran interessiert sind, gern teilen möchte.

Ich teile in meinen Büchern meinen interessierten Lesern meine Erfahrungen mit, die als Anregungen verstanden werden dürfen. Viele Menschen möchte ich auf diese Art und Weise erreichen, ihnen Rat geben, Trost spenden und Mut machen.

Allen Menschen dieser Erde wünsche ich ein würdevolles Leben mit vielen Erfahrungen und reichen Segen.

Weitere bereits von mir veröffentlichte Bücher finden Sie am Ende dieses Buches.

Einleitung

Im Laufe unseres Lebens geraten wir immer wieder in verschiedene Seelenzustände. Mal sind wir vor Freude wie springende Rehe, ein anderes Mal schon zieht es uns die Füße unter dem Boden weg. Wir sind ergriffen von tiefem Schmerz und tiefer Trauer.

Ich habe in diesem Buch die Zustände, in denen wir uns auf der Seelenebene abwechselnd befinden, als Gärten bezeichnet.

Wir pilgern durch unser Leben und durch unsere inneren Zustände, die ich hier in Gärten der Seele beschreiben werde.

Diesen Begriff wählte ich sehr bewusst. In unsere Seelenzustände geraten wir oft unbewusst. Unser Unterbewusstsein versteht die Bilder und die Metapher besser, als einfach stupide Worte. Die Worte werden über den Verstand gewählt und drücken oft das nicht aus, was wir wirklich tief in unserem Inneren fühlen.

Lassen Sie sich mitnehmen, auf die Pilgerreise durch die Seelengärten.

Ich lade Sie recht herzlich ein, liebe Leser, mit mir gemeinsam gedanklich oder auch gefühlt durch unsere Seelengärten zu wandern.

Ständig reisen Sie durch Ihre Seelengärten, ohne dass es Ihnen tatsächlich bewusst ist. Denn immer befinden Sie sich in einem Zustand des Fühlens.

Ich heiße Sie willkommen, dort und hier in diesem Buch anzuhalten, sich verstanden zu fühlen, denn alles, was Sie erleben, ist normal. Alle Menschen erleben diese Dinge hin und wieder und suchen verzweifelt in manchen Situationen nach Auswegen, weil sie sich selbst für unnormal halten. Doch was ist schon normal? Was der Norm entspricht? Was entspricht der Norm? Können wir unsere Gefühle normen?

Wir sind einzigartige Wesen.

Jeder von uns hat seinen ganz persönlichen Fingerabdruck. So hat jeder von uns auch sein ganz persönliches Erleben und Empfinden. Kein Mensch gleicht dem Anderen, obwohl wir als Menschheit alle eins sind.

Vielleicht fehlt Ihnen beim Lesen noch der eine oder andere Seelengarten, den Sie selbst schon für sich entdeckt haben und für sich selbst beschreiben möchten? Auch dazu lade ich Sie herzlich ein.

Am Ende des Buches habe ich ein paar Seiten Platz gelassen für Ihre persönlichen Seelengärten, die Sie ganz für sich noch ergänzen können, wenn Sie das möchten.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude, Erkenntnisse und Liebe auf unserer gemeinsamen Pilgerreise durch die Seelengärten.

Gepäck müssen wir auf unsere Reise selbst tragen. Deshalb beschränkt sich der erfahrene Pilger auf das Notwendigste. Wenn es Ihnen zu schwer wird, möchte ich Sie dazu ermutigen, sich zu erleichtern.

Auf der körperlichen Ebene können wir unseren Rucksack leeren, wenn wir Dinge, die wir nicht mehr brauchen, einfach auspacken und zurück lassen.

In seelischen Bereichen helfen uns oft Tränen. Erlauben wir uns zu weinen, erleichtert das unsere Seele. Mit den Tränen können wir uns von Lasten aus unseren seelischen Rucksäcken befreien.

Wie oft haben wir schon gehört, dass wir nicht weinen sollen? Daraus haben wir gelernt, vermeintlich stark zu bleiben und die Tränen zu unterdrücken. Doch die Quelle versiegt nie. Irgendwann ist ein großer Staudamm in uns entstanden, der überlaufen wird. Deshalb ist es gut, seine Tränen anzunehmen, sie willkommen zu heißen, sie einfach zulassen, um sich zu entlasten und wieder frei atmen zu können.

Das Gute ist: Die Zeit der Tränen geht wieder vorbei.

Das Leben wandelt sich, verändert sich von Augenblick zu Augenblick. Nichts bleibt für immer. Auch der allergrößte Schmerz geht vorbei. Darauf können Sie sich in Zeiten der Tränen verlassen.

Würde

Jeder Mensch verdient es, in Würde sein zu dürfen.

In Würde geboren werden, in Würde leben und in Würde sterben.

Die Würde lässt uns achtsam sein.

Achtsam umgehen, mit den Dingen, die Andere bewegen.

Jeder Mensch hat seine Meinungen und Ansichten, hat seine individuellen Bedürfnisse. Diese möchten gern gelebt werden. Vor allem aber möchten sie geachtet werden.

Der Eine achtet die Sorgen des Anderen, auch wenn er den Sinn dafür nicht erkennt. Genauso achtet der Eine die Angst des Anderen, auch wenn er diese nicht nachvollziehen kann.

Ein großartiges Geschenk, welches ich als Mensch meinen Mitmenschen machen kann, ist, ihn zu achten, so, wie er ist. Vielleicht ist es sogar bedeutsamer als die Liebe.

Was nützt es, wenn wir Gefühle der Liebe für einen anderen Menschen haben und ihn gleichzeitig in seiner Einzigartigkeit nicht akzeptieren, wenn wir ihm sozusagen die Würde nehmen?

Die Würde ist der Wert, den der Mensch an sich besitzt. Wie wertvoll ist uns der Andere? Wie wertvoll sind wir uns selbst?

Was mir wertvoll ist, das vermag ich einhundertprozentig zu akzeptieren.

Akzeptanz heißt: „Ich sage ja zu dir, mit dem, was du bist, mit dem was dich führt.“

Mit der Akzeptanz lassen wir den Anderen in seiner Würde.

Wir sagen ihm: „Du bist wertvoll.“

Jeder von uns ist ein göttliches Wesen, dem Achtsamkeit gebührt.

Tolerieren wir etwas, so nehmen wir etwas hin. Toleranz ist ein Schritt vor der Akzeptanz. Toleranz bedeutet: „Na ja, ich kann es nicht ändern. Ich lasse es Mal so stehen.“

Akzeptanz hingegen bedeutet: „Ich respektiere dich mit deinen Werten und nehme dich voll und ganz an.“

Akzeptanz ist das unabdingbare Vorgehen, das uns in die unantastbare Würde zum Anderen führt.

Egal, in welchem Garten ein Mensch sich befindet, egal, wie er mit Situationen auch umgeht, es gilt nicht, ihn zu verurteilen. Auch, wenn wir selbst erkennen, wie er es besser machen könnte. Er kann es halt im Moment nicht besser.

Wir können eine Situation und das Verhalten eines Mitmenschen nur dann einschätzen, wenn wir selbst diesen Weg schon einmal gegangen sind, wenn wir selbst damit Erfahrungen sammeln durften. Dann können wir ein Gefühl dafür entwickeln, wie es dem Anderen gerade ergeht.

Ich kann immer klug reden, wenn ich einen anderen Menschen in seiner Situation betrachte. Ich bilde mir dann ein zu wissen, was dieser Mensch zu tun hätte, damit es ihm besser geht. Doch weiß ich es wirklich? Kann ich mich wirklich in seine Situation hinein versetzen? Kenne ich seinen Plan, seine Seelengärten, seine Umwelt so genau, dass ich mir anmaßen kann, über diesen Menschen ein Urteil zu fällen und zu behaupten, dass ich es besser weiß? Wir Menschen sind hier, um im Menschsein zu lernen. Dabei sind Fehler nicht ausgeschlossen. Sie liegen auf unseren Wegen. All die Versuchungen werden uns auf unserem Pilgerweg des Lebens förmlich auf dem Tablett serviert, dass wir sie auch sehen. Dann können wir uns entscheiden, ihnen zu erliegen oder ihnen zu widerstehen. Wer möchte darüber urteilen, wenn Menschen ihren Versuchungen folgen? Sie probieren, studieren, fallen hin, stehen wieder auf und das Spiel beginnt von vorn. Sie suchen, finden, verlieren und gewinnen. Das alles ist Menschsein. Das alles ist menschlich.

So manches Mal gehen wir Umwege, um zum Ziel zu kommen. Was ist daran schlimm? Auch auf den Umwegen liegen Chancen. Hätten wir das nicht getan, wüssten wir es nicht. Hin und wieder landen wir auch einmal in Sackgassen. Was ist daran schlimm? Auch aus Sackgassen kann man wieder hinaus fahren.

Das alles ist Leben!

Es verdient es, wertvoll zu sein, in Würde zu sein.

Wann verlieren wir unsere Würde?

Wenn wir nicht akzeptiert werden, wie wir sind.

Wenn wir uns selbst nicht akzeptieren, wie wir sind.

Auch, wenn wir Fehler gemacht haben, was ist schon dabei? Bestmöglich lernen wir daraus und wiederholen den gleichen Fehler in der nächsten Chance nicht noch einmal. Dann dürfen wir es besser oder einen anderen Fehler machen.

Die Selbstverurteilung ist ein getarntes System unseres inneren Kritikers, der sein wachsames Auge über unsere Taten hält. Im Garten der Zweifel werden wir noch sehen, dass Zweifel durchaus gut sind. Doch die Selbstverurteilung liegt nicht im Zweifel, sondern in unserem inneren Kritiker verborgen. Manchmal wird aus der Selbstverurteilung Selbstsabotage.

Damit nehmen wir uns selbst die Würde.

Ebenso nimmt uns das Urteil Anderer oft die Würde.

Wir müssen dann hart beweisen, dass wir es doch besser können, bis uns die Würde wieder zuteil wird, wenn dies überhaupt geschieht.

Auch, wenn uns andere Menschen oft gut gemeint und aus Liebe unsere Bürde abnehmen wollen, kann uns die Würde verloren gehen.

Es gibt Dinge, die müssen wir einfach selbst erledigen. Haben wir Unrecht getan und ein Anderer ist zu Schaden gekommen, müssen wir das selbst wieder ausgleichen.

Oder es ist uns etwas nicht gelungen, was wir mit ein bisschen mehr Einsatz hätten besser machen können und ein Anderer übernimmt es für uns, unterliegen wir der Möglichkeit des Wertverlustes.

Eltern sollten nicht für ihre Kinder die Hausaufgaben machen. Auch, wenn es gut gemeint ist, es ist keine wirkliche Hilfe.

Unterstützung dürfen wir geben. Das, was der Andere selbst erledigen kann, lassen wir ihn machen. Am Ende schafft er es allein.

Wem nützt es, wenn ein Anderer ständig seine Aufgaben für ihn erledigt? Wer bin ich dann noch, wenn ich nichts selbst machen darf?

Ständig bin ich noch zu klein, zu jung, zu unerfahren. Wieder behaupten Andere, es besser zu wissen oder zu können.

Daran sehen wir: Die Würde des Menschen ist im Leben doch sehr leicht antastbar.

Wir verlieren aber auch die Würde, wenn wir hochmütig sind, leichtfertig über Fehler hinwegsehen und sie wegkaschieren.

Sind Fehler geschehen, die Andere verletzt haben, so ist das natürlich dramatisch. Aber Fehler geschehen nun Mal, es ist menschlich. Bewusst oder unbewusst werden Menschen durch ihre Mitmenschen verletzt.

Was dann?

Was ist dann gut, um die Würde zu erhalten?

Aufrichtiges Einsehen und nachfolgende Reue über das Dilemma lässt die Würde bestehen. Wer nur leichtfertig mit den Gefühlen Anderer umgeht, meint immer Recht zu haben, sich selbst nie hinterfragt, wird zwar sich selbst in diesem Augenblick würdevoll sehen. Doch irgendwann könnte ein Tag kommen, an dem diese „Scheinwürde“ in Frage gestellt wird.

Würde bedeutet einerseits, sich nicht selbst immer wieder zu sabotieren, andererseits aber auch, sich selbst demütig zu verhalten und sich nicht als Nabel der Welt zu betrachten.

Sich selbst immer wieder zu hinterfragen, ist ein wichtiges Unternehmen. Das wird uns nicht belasten, sondern eher entlasten. Wenn wir uns weniger wichtig nehmen, können wir weniger ins Unrecht fallen.

Aus Höhenflügen fallen wir auf die Erde mit voller Wucht.

Das können wir vermeiden, wenn wir rechtzeitig erkennen, wie wichtig wir wirklich sind.