Spirituell sind die Anderen - Martina Herbig - E-Book

Spirituell sind die Anderen E-Book

Martina Herbig

4,9

Beschreibung

Das ist ein Buch über das Leben. Dieses Buch nimmt Stellung zu einem Phänomen. Menschen, die am meisten Spiritualität anstreben, sind am Ende weniger spirituell. Denn das Leben selbst ist der spirituellste Weg, der gegangen werden kann. Sehr viel Unsinn wird auf dem Esoterik-Markt erfunden und verkauft. Die meisten, die mit solchen merkwürdigen Dingen Erfahrungen sammeln durften, rümpfen die Nase, wenn es um spirituelle Themen geht. Denn in welchem Mäntelchen Spiritualität verkauft wird, ist so manches Mal sehr weit von ihr entfernt. Oft sind die Anderen, die sich nicht bewusst auf dem spirituellen Weg befinden, die wirklichen Spirituellen. Sie stehen im Leben.

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Erfahrungen

Natürliche und künstliche Spiritualität

Die Fallen der Spiritualität

Die Falle der Menschlichkeit und die Missachtung der Dämonen

Die Falle der unberücksichtigten seelischen Gegebenheiten

Die Falle der äußeren unbeachteten Bedingungen

Die Falle der aufgezwungenen Spiritualität an den Kindern

Die Falle des Trosts für das Innere Kind

Die Falle der fehlenden Wurzel

Die Falle der fehlenden Demut

Die Falle des Wünschens

Die Falle der ausschließlichen seelischen - geistigen Heilung

Die Falle der falschen Identität

Die Falle des positiven Denkens

Die Falle der spirituellen Praktiken

Die Falle des Fertigseins

Die Falle der Channel-Gläubigen

Gefahr durch Energiearbeit

Wem gebe ich Energie: Schwäche oder Stärke

Falsches Wollen/Wessen Wille geschehe

Energieverlust bei Energiearbeit

Alles, was geschieht, hat einen Grund

Das Geheimnis wirklich spiritueller Menschen

Natürlicher Glaube

Wahrheit leben

Mögliches Leben/ Unmögliches sein lassen

Sinn leben

Bewusstheit: Alles, was wir tun, hat Auswirkungen auf Andere

Mitgefühl lebendig werden lassen

Humor leben

Verantwortung leben

Neues Leben

Arbeit leben

Kreativität leben

Dankbarkeit leben

Tun was dran ist

Seinen Platz einnehmen

Mut zum Anderssein

Schlusswort

Weitere Veröffentlichungen von Martina Herbig

Einleitung

Dieses Buch ist aus meinen Erfahrungen mit Spiritualität und mit Menschen, die auf der Suche nach dieser sind, entstanden.

Es gibt am Ende des Buches keine Mitteilung über eine Quelle, da es keine Quellen gibt, auf die ich mich berufe.

Alles, wovon ich berichte, beruht auf meinen Einsichten. Ich erhebe keinen Anspruch, Recht zu haben. Ich berichte aus meinen Wahrnehmungen von den Dingen, die ich beobachtet und erlebt habe.

Aus diesem Beobachten und Erleben heraus habe ich festgestellt, dass am Ende die „Anderen“, die sich nicht bewusst auf den spirituellen Entwicklungsweg begeben, oft die wirklichen Spirituellen sind.

Jeder Leser darf sich sein eigenes Bild machen. Sollten meine Feststellungen mit dementsprechenden Meinungen der Leser übereinstimmen, ist es mir eine Freude. Auch andere Meinungen sind erlaubt. In jedem Menschen und um ihn herum gibt es eine eigene persönliche Welt, die unantastbar ist.

Schauen Sie, liebe Leser, aus Ihrer Welt heraus auf das, was ich Ihnen berichte. Entscheiden Sie, was Sie ganz persönlich davon in Ihre Welt mitnehmen möchten.

Alles Andere vergessen Sie einfach wieder.

Konkrete Beispiele, die ich benannt habe, habe ich so sehr verändert, dass Personen, die damit verbunden sind, nicht erkannt werden.

Als ich 1999 meine Naturheilpraxis eröffnete, begegneten mir sehr schnell auch spirituelle Heilverfahren. Alles begann mit Reiki. Später wurde ich selbst Reikilehrerin und habe viele Menschen in diese wunderbare Heilmethode eingeweiht.

Reiki gibt Menschen einfach die Möglichkeit, sich selbst zu helfen und wieder mit sich selbst in Kontakt zu kommen.

Oft sind wir so sehr mit den Geschehnissen, die um uns herum passieren, befasst, dass wir uns selbst immer weniger wahrnehmen.

Die Reikienergiearbeit eignet sich fabelhaft, um sich wieder selbst fühlen zu lernen. Außerdem dient dieses Werkzeug natürlich auch sämtlicher Unterstützung für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele. In uns allen arbeitet unermüdlich unser Innerer Arzt. Unsere Selbstheilungskräfte werden durch positive Zuwendung erstaunlich unterstützt. Reiki eignet sich im wahrsten Sinne zur Unterstützung unserer Selbstheilungskräfte, da wir uns selbst zuwenden und uns um Gesundheit und Heilung bemühen. Unter derzeitigen Esoterikern findet man oft abwertende Meinungen über Reiki. Die Energie sei nicht mehr die Richtige und nicht mehr zeitgemäß. Wir bräuchten jetzt höhere Energien, die unserer „höheren Schwingung“ besser entsprächen.

Ich habe noch keine normalen Esoteriker getroffen, die wirklich „Hoch schwingen“. Wer damit Erfahrungen sammeln möchte, dem empfehle ich, einmal Esoterik-Messen oder Ähnliches zu besuchen. Die Menschen, die wirklich hoch schwingen, sitzen leise und unscheinbar für die Welt in ihren Kämmerchen und kochen Suppe. Sie strahlen auf ihr Umfeld mit Selbstverständlichkeit Liebe und Verständnis aus. Es liegt ihnen fern, sich auf Messen wie Marktschreier zu präsentieren. Tief in sich wissen sie, dass jeder seinen Weg gehen wird, und wenn sie gebraucht werden, werden die Menschen, die sie brauchen, zu ihnen kommen.

Am Reiki habe ich persönlich schätzen gelernt, dass es so einfach ist, keine Ansprüche stellt und keinerlei Überzeugung braucht. Mit Reiki müssen wir nicht missionieren. Jeder, der es möchte, kann es anwenden und verschenken. Der echte Reikianer ist dankbar und demütig dieser Energie gegenüber. Er ist sich bewusst, dass er nur der Kanal der Lebensenergie ist, die ihm zur Verfügung steht. Er muss damit nicht prahlen. Er ist getragen in dieser Energie.

Wenig später habe ich eine Ausbildung in Schamanischer Psychotherapie abgeschlossen. Mit Begeisterung arbeitete ich mit den schamanischen Techniken, um Menschen bei ihren seelischen Nöten zu helfen.

In meiner Praxis kombiniere ich das Wissen und die Weisheit aus meinen schamanischen Kenntnissen mit den Elementen der Hypnose. Außerdem arbeite ich auch körperbezogen mit zum Beispiel Craniosacrale Osteopathie. In unseren Zellen sind die Informationen unseres Unterbewusstseins, die wir zur Gesundung brauchen. Aus diesen Elementen ist meine ganz eigene Therapie entstanden. Manche Heilungen geschehen ganz ohne bewussten Einfluss auf die Seele, ganz über die Weisheit des Körpers.

Von 2001 bis 2014 habe ich in meiner Praxis Ausbildungen in energetischen Techniken (z.B. Reiki) angeboten.

Die Seminare, in denen ich mein Wissen weitergab, waren immer sehr gut besucht und haben mir allezeit sehr viel Freude bereitet. Ich hatte mit meinen Schülern tolle Menschen, aus denen sogar später einige Freundschaften entstanden sind. Viele von ihnen haben noch weitere Therapien erlernt, haben sich zum Heilpraktiker ausbilden lassen oder waren es bereits, um ganzheitlich ihren Klienten zu helfen. Jederzeit würde ich als Hilfesuchender auch selbst ihre Praxen aufsuchen und ihnen konsequent vertrauen. (Meine Lieben, Ihr werdet sicher dieses Buch lesen, fühlt euch umarmt!)

Ich selbst halte keine Seminare in dieser Form in meiner Praxis mehr ab. Ich möchte mich jetzt anderen Dingen widmen, für die ich Zeit brauche. Alles im Leben unterliegt der Veränderung und der Wandlung. Es gibt viel zu entdecken und zu erleben.

Erfahrungen

Ich behandele in meiner Praxis einige Patienten, die auf der spirituellen Suche sind. Ganz oft durfte ich an kleinen Wundern der Heilung teilhaben.

Und trotzdem wurde ich selbst oft unzufrieden mit Ansprüchen, die hierbei von manchen Suchenden an mich gestellt wurden. Oft mit der Bitte, ich möge in schamanischen Reisen das erlösen, was sie an Leid in ihrem Leben erschaffen haben.

Manchmal bekam ich den bitteren Beigeschmack von derartigen Ansuchen: „Ich kann mich ja benehmen, wie die Axt im Walde, wir können ja alles wieder richten. Gut, dass es schamanische Therapeuten gibt.“ Es ging nicht um Heilung, sondern eher darum, Wünsche des Egos zu erfüllen. Diesen Dingen wollte ich nicht mehr dienen.

Auch Neugierde trieb Patienten zu mir: „Ich möchte auch mal wissen, was ich im früheren Leben war.“ Warum? Solche Dinge zu behandeln habe ich immer abgelehnt.

Ich begegne der Energiearbeit mit großem Respekt und bin zutiefst dankbar für die Möglichkeiten, die uns dadurch zur Verfügung stehen. Sie sind ein großes Geschenk der geistigen Welt an uns.

Doch ich musste auch feststellen, dass es immer wieder diesbezüglich zu Missverständnissen kam. Einige Menschen wollten die spirituellen Dinge mehr dafür nutzen, ihre eigenen Ansprüche zu erheben und sich ihr Leben zu erleichtern. Wer glaubt, durch spirituelle Arbeit sein Leben leichter zu gestalten und irdische Dinge nicht mehr selbst erledigen zu müssen, gelangt in eine künstliche Spiritualität, die sich weg vom Leben und am Ende auch weg von der Spiritualität bewegt. Die Ansprüche, die an spirituelle Heilung gestellt werden, können sich so nicht erfüllen. Spirituelles Sein fordert Verantwortung und Bodenständigkeit. Ohne Halt und Wurzeln, ohne Bezug zum wirklichen Leben, endet sie in einer künstlichen Spiritualität, fernab von der Natürlichkeit. Was ist mit den Menschen, die in ihrer Suche in dieser künstlichen Spiritualität landen? Wie geraten sie dahin?

Ich habe festgestellt, dass sie es selbst sind, weil sie immer wieder in die Fallen ihrer eigenen Wünsche rennen. Dabei vergessen sie, dass sie Menschen sind, mit allem, was den Menschen ausmacht. Sie glauben, sie seien etwas Besonderes und überschätzen sich und ihre Fähigkeiten nicht selten. Es mangelt an Demut, fehlenden Wurzeln und ist getragen von einer falschen Identität. Spiritualität ist für die Ansprüche dieser Menschen eine Verlockung, ein Traum, der sich im Leben nicht erfüllen kann. Am Ende ist die Verzweiflung und der Verlust an Energie wesentlich höher, als der Gewinn.

Ich beschreibe in diesem Buch die spirituellen Fallen, in die man durch seine eigenen Ansprüche und Erwartungen immer wieder geraten kann und in einer künstlichen Spiritualität einen Traum lebt, aber nicht das Leben.

Ich habe den Esoterik-Markt viele Jahre erforscht, mich hoch und runter durchgelesen, Seminare besucht und vieles gesehen. Viel Brauchbares durfte ich erfahren. Dafür bin ich dankbar. Doch auch viel Unsinn habe ich gesehen. Selbstüberschätzung und Hochmut! Menschliche Abgründe der Gier im Schein von Licht und Liebe! Für alle diese Erkenntnisse bin ich zutiefst dankbar. Ich durfte so viel erfahren und lernen. Am Ende hat mir immer das solide Handwerk, welches ich erlernt habe, den festen Boden gegeben, auf dem ich mit Gottvertrauen bauen konnte.

Heilung geschieht aus göttlicher Quelle. Gott hat uns aber auch Verantwortung gegeben, um das Unsere dazu beizutragen. Dazu bedarf es Kenntnisse, Wissen und Weisheit. Dieser Verantwortung können wir uns nicht entziehen. Wir sind alle Menschen und alle auf dem Weg, auf der Reise durch unser Leben.

Jeder von uns hat seine Talente und Fähigkeiten im Reisegepäck, die wir auspacken sollten, um zu dem zu werden, was wir sind.

Natürliche und künstliche Spiritualität

Wir sind als Menschen in einem Körper, in dem wir denken und fühlen. Das heißt, wir besitzen Kräfte des Geistes und der Intuition. Somit sind wir alle spirituell, da wir Wesen mit einem Geist sind.

Doch wo Menschen am Werk sind, wird es menschlich.

Viele große Visionäre sind mit ihren wohlwollenden Theorien für eine bessere menschliche Form gescheitert, weil es mit Menschen schwer möglich ist, sie in die Tat umzusetzen.

Als Mensch sind wir mit unseren inneren Dämonen verbunden. Jeder ist sich selbst der Nächste. Jeder Mensch versucht, das größte Stück vom Kuchen abzubekommen und denkt erst später an das Wohl Aller.

„Zum Besten des Ganzen“, ist ein oft gewähltes Zitat derer, die sich, wie sie sagen, auf dem spirituellen Entwicklungsweg befinden. Doch wenn es wirklich darum geht, das Ganze gut sein zu lassen und der Einzelne muss dafür Opfer bringen, sieht es schon wieder anders aus.

Manche Menschen leben ohne bewusste Kenntnis über Spiritualität und universelle Lebensgesetze so selbstverständlich nach ihnen, wie es die, die in diesen Themen unterrichtet wurden, einfach nicht ins Leben integrieren können.

Jetzt in diesen Jahren leben wir glücklicherweise in einem Wohlstand. Wir haben alles zur Verfügung, was wir grundsätzlich zum Leben brauchen. Das war nicht immer so. Generationen vor uns haben um das Überleben gekämpft. Sie mussten hungern, haben durch Krieg und Zerstörung ihren Schutz, ihr Dach über dem Kopf verloren und haben trotzdem überlebt. Sie hatten keine Zeit über ihre spirituellen Entwicklungsmöglichkeiten nachzudenken, weil sie von Not und Elend umgeben waren. Und doch waren sie in ihren Verhaltensweisen und Lebensarten oft spiritueller, als heutige Esoteriker. Sie haben Kriegssituationen überlebt, aus eigener Kraft. Sie haben nicht den Feind beschuldigt und sind in die Opferhaltung geflüchtet. Sie haben selbstverständlich gebetet und die Dinge angenommen, wie sie waren, weil sie sie nicht ändern konnten.

Extremen Einsatz haben sie gezeigt, sie haben auf eigene Nahrung verzichtet, um ihre Kinder zu sättigen. Nur durch ihren Einsatz sind wir heute am Leben und haben es viel besser, als sie.

Wir haben Nahrung und Behausungen, warme Zimmer und weiche Betten. Uns geht es sehr gut in unserem Land, in dem wir leben, in Wohlstand und auf hohem Niveau. Sicher gibt es auch arme Menschen, doch auch die Ärmsten leben nicht unter den Bedingungen des Krieges, der Zerstörung, der Not, die unsere Vorfahren hatten. Die Grundbedürfnisse des Menschen, dass wir Nahrung und Kleidung haben, eine schützende Bleibe, sind für die meisten in unserer Gesellschaft hier in Europa gewährleistet.

Schauen wir auf die Menschen, die derzeitig in unser Land strömen, nur weil sie verzweifelt versuchen, am Leben zu bleiben. Weil sie in ihren Heimatländern hören, von dem „Gold“, was es hier zu geben scheint.

Sind die Grundbedürfnisse nach Nahrung und Schutz erfüllt, streben wir nach Anerkennung. Wir brauchen den anderen Menschen, zu dem wir gehören. Wir sehnen uns nach Gleichgesinnten. Unsere Vorfahren hatten hierbei keine Wahl und auch keine Zeit, darüber nachzudenken, ob die anderen, mit denen sie auf dem Weg sind, zu ihnen passen. Das Überleben war ihr Ziel. Dafür gingen sie Kompromisse ein. Es ging nicht um die Entfaltung von individuellen Möglichkeiten.

Heute können wir wählerisch sein. Immer mehr können wir uns aus der Familie lösen und Wahlverwandtschaften entstehen lassen, weil es keine derartigen Abhängigkeiten mehr gibt, wie es in Zeiten der Not war.

Das ist gut, dass es so ist und wir nicht mehr Verpflichtungen unterliegen, die die Versorgung ausmachen. Unsere Vorfahren waren aufeinander angewiesen, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen und genügend Nahrung zu haben.

Heute ist das nicht mehr der Fall. Wir dürfen dankbar sein. Wir sind unabhängiger und deshalb auch freier in unseren Möglichkeiten.

Hoffentlich können wir uns weiter im Frieden bewegen und die Evolution mit Würde voran tragen.

Danke für den Frieden!

Nur dieser macht es uns möglich in Freiheit zu leben.

Der Mensch ist in seiner natürlichen Spiritualität einfach er selbst, mit allem, was im Leben ist. Selbstverständlich lebt er sein Leben, ohne zu hadern. Er ändert die Dinge, die er nicht aushält. Er nimmt die Dinge an, die er nicht ändern kann. Ohne viel „Tamtam“ um das eigene Schicksal nimmt er sein Leben an und nimmt es in die Hand.

Ich habe Menschen kennen gelernt, die mit einer körperlichen Behinderung so selbstverständlich ihr Leben leben. Sie hadern nicht und machen das Mögliche und das Beste aus ihrer Situation.

Sie kennen keine Schicksalsgesetze, waren auf keinerlei spirituellen Seminaren und sind mitten im Leben so weise geworden.

Sie halten sich selbst nicht für etwas Besonderes, obwohl sie es sind. Sie sind die wahren Helden des spirituellen Lebens, um das sie sich gar nicht kümmern. Doch sie kümmern sich um das LEBEN, das macht sie spirituell.

Die künstliche Spiritualität verdrängt die Schatten, obwohl sie sie heilen will.

Der Innere Dämon sitzt jedoch an jedem Tisch. Dieser wird von den Esoterikern gern transformiert. Am Ende unterliegt man der Vorstellung, er sei besiegt. Kann man ihn wirklich besiegen? Ist das nicht Verdrängung?

Es ist einfach so, dass wir als Menschen das, was wir nicht haben möchten, gern verdrängen. Und so geschieht es oft, dass Menschen aus einem spirituellen Seminar in ihr Leben zurückkommen und dann fälschlicherweise nur noch Liebe sein wollen. Sie haben etwas missverstanden. Sie verdrängen ihre Dämonen und wundern sich, warum alles nicht besser, sondern schlechter wird.

Sie wollen etwas Besonderes sein und bilden sich ein, sie sind es. Wer auf einem spirituellen Selbsterkenntnisseminar war, hat alles Elend in sich transformiert und unterscheidet sich jetzt von seiner Umwelt. Er steht viele Treppen weiter oben und missioniert die anderen. „Sie müssen sich doch endlich entwickeln. Sie müssen doch nun auch endlich Erwachen.“

Kopfschüttelnd stehen die natürlich Spirituellen daneben.

Sie sind doch erwacht! Sie leben doch ihr Leben, mit allem was ist!

Die Esoteriker schicken Wünsche ins Universum, ohne zu wissen, was sie da eigentlich tun und weiter gesehen, was sie sich selbst antun. Das werde ich in weiteren Kapiteln des Buches noch genauer erläutern.

Spiritualität kann man sich nicht in einem Seminar erkaufen, erlesen und erzwingen. Man muss sie leben. Ganz natürlich, weil sie uns gegeben ist.

Die künstlich Spirituellen landen oft in den Fallen, die sie heilen wollen. Diese sind nicht heilbar. Sie begleiten uns in unserem menschlichen Sein, solange wir hier im Leben sind. Die Missachtung dieser Fallen beim Streben nach „Höherem“ wird zur Farce. Die Fallen sind in allen Kellern. Je höher wir fliegen, desto tiefer können wir fallen. Am Ende in die Falle. Dann schnappt diese zu.

Die Fallen der Spiritualität

Die Falle der Menschlichkeit und die Missachtung der Dämonen

Der Mensch ist mit allen Wassern gewaschen. Wir haben unsere Lichtseiten in uns, die Liebe und Dankbarkeit ausstrahlen, aber wir haben auch die dunklen Seiten, die dämonischen, die wütend sind und zerstören können. Es muss nur das Richtige geschehen, und jeder kann zum Mörder werden.

Als ich selbst noch spirituelle Seminare gab, habe ich bei der Schattenarbeit immer gesagt: „Stellt euch vor, es tut eurem Kind ein Anderer etwas sehr Schlimmes an. Dann begegnet ihr dem Täter. Es ist dunkel und ihr habt eine Waffe in der Tasche?“ Wer wirklich ehrlich ist, wird zugeben, dass er nicht für sich behaupten kann, er sei nur in Licht und Liebe und würde nie zum Mörder werden.

Wissenschaftler haben viele Jahre nach Strukturen im menschlichen Gehirn gesucht, welche Hinweise auf einen Mörder geben könnten. Sie fanden jedoch nichts, was einen Verbrecher von einem „normalen“ Menschen unterscheidet.

Ich habe erlebt, wie ganz „normale“ Menschen, denen man nichts Böses zutraut, ihre Mitmenschen bestohlen und betrogen haben. In Jedem ist der Dämon. Auch in denen, die sich selbst in die Liga der Spirituellen einstufen und krampfhaft versuchen, ihre eigenen Dämonen zu verdrängen oder zu ignorieren.

Fühlt sich ein Mensch von anderen Menschen unbeobachtet und ist gefühlsmäßig nicht mit den Anderen verbunden, da er sie gar nicht persönlich kennt, ist er zu den tollsten Dingen in der Lage. Alte Frauen stehlen Blumen auf fremden Gräbern, um sie für ihre eigenen Gräber, die sie pflegen, zu nutzen. Was da alles geschieht, das glaubt man kaum.

Was hält den Menschen davon ab, böse Dinge zu tun?

Es hält ihn ab, wenn andere ihn kennen, vielleicht seine Tat aufdecken und er sich dann für seine Sachen schämt.

Ein weiterer ganz wichtiger Grund, der ihn abhält, Anderen Schaden zuzufügen, ist eine emotionale Verbundenheit. Kennt ein Mensch einen anderen gut, weiß Dinge und Gefühle über ihn, wird es schwerer, ihm Leid zuzufügen. Deshalb ist auch das Gefälle der Straftaten unterschiedlich im Dorf und in einer Großstadt. In einer Großstadt leben die Menschen anonym und sind somit eher in der Lage, anderen, die ihnen unbekannt sind, Leid zuzufügen.

Das Leid über Andere durch eine wirkliche Tat zu erbringen, ist das Eine. Das Andere ist, durch negative Gedanken und schlechtes Reden Leid über Andere zu bringen und seine Umwelt damit zu vergiften.

Einige Menschen, die spirituell unterwegs sind, stellen sich über die, die nach ihrem Empfinden nicht spirituell seien. Sie halten sich dann heimlich für die besseren Menschen, da sie sich in Licht und Liebe hüllen. Sie glauben, sie hätten das Leben besser verstanden als die, die sich nicht mit spirituellen Themen befassen. Allein dieser Gedanke ist schon nicht spirituell und wird unter dem Mantel der Spiritualität zu einem Witz.

Auch zu behaupten, ein Mensch, der nicht zu einem spirituellen Heiler geht, sei noch nicht so weit. Jeder weiß selbst, was für ihn gut ist und was er für sich braucht.

In spirituellen Praxen wird oft erbeten, Klienten sollen positive Bewertungen in ihrem Gästebuch auf ihrer Webseite hinterlassen. Spirituelle Berater drücken Anderen Visitenkarten in die Hand, ohne dass sie um Hilfe gebeten wurden. In ihren Seminaren lehren sie: Tue nichts, was sich Andere nicht wirklich wünschen! Hilf nicht, wenn du nicht darum gebeten wirst!

Und das eigene Tun? In der Beobachtung ist das oft nicht übereinstimmend mit den Empfehlungen, die sie weitergeben.

Die Falle, dass man ein Mensch aus Licht und Liebe ist und sich von allen niederen Kräften getrennt hat, wird zuschnappen. Es gibt immer auch die äußeren Bedingungen, die uns beeinflussen und manchmal den Dämon, den der Lichtarbeiter eingeschlummert hat, unerwartet aufwachen lassen.

Um uns herum und in uns sind wir polar und leben in der polaren Welt. Wir können uns nicht von niederen Dingen trennen. Wir können uns nicht von irgend etwas, was im Leben ist, abtrennen. Denn wir sind alle Eins. Uns verbindet das Leben. Wir atmen die eine Luft. Wir haben die eine Schöpferquelle. Trennung ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Von Urzeiten her ist der Mensch geprägt, überleben zu müssen. Dazu braucht er Nahrung, eine Unterkunft, die ihm Schutz gibt, wenn er schläft.

So ist der Mensch gezwungen, sich ausreichend Nahrung zu beschaffen, um am Leben zu bleiben.

Heute ist in unserer Gesellschaft genügend Nahrung vorhanden. Die Allermeisten denken jedoch zu sehr an ihren eigenen Vorrat und an ihre Sicherung der materiellen Güter. Sie haben genug und wollen immer mehr. Es ist nie genug. Daraus ist die Gier entstanden. Und auch die Spirituellen sind nicht frei davon, sie verpacken es nur in andere Mäntelchen.

Enorme Summen zahlen leichtgläubige Menschen für eine Zukunftsvorhersage fragwürdiger selbsternannter Heiler.

Überteuerte Seminare können besucht werden. Zum Teil sind sie verbunden mit Reisen. Die Teilnehmer verzichten ganz bewusst auf Fleisch, weil sie die Massentierhaltung ablehnen. Ihre Ehrfurcht vor dem Leben sei geachtet. Doch was ist dann, wenn das Flugzeug, mit dem sie zum Seminar geflogen sind, oder das Schiff, auf dem sie das Seminar gestalten, sehr deutlich die Umwelt belasten? Wie wird unsere Erde sein, sollten wir in ein paar hundert Jahren wiedergeboren werden? Oder wie wird die Erde sein, wenn unsere Urenkel unser Alter erreicht haben? Wird Leben dann noch möglich sein?