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Du hast genau einen Versuch. Ich bin so verzweifelt, dass ich alles auf eine Karte setze, um der Hölle zu entkommen, in der ich gefangen bin. Genau einen einzigen Versuch habe ich, um den Kingmaker zu beeindrucken. Entweder ich gewinne ihn für mich – oder ich bin so gut wie tot … Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen. "Pleasing Him" ist eine 10.000 Wörter lange Kurzgeschichte mit moralisch fragwürdigen Protagonisten. Lesen auf eigene Gefahr!
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Pleasing Him
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
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Über Mia Kingsley
Copyright: Mia Kingsley, 2019, Deutschland.
Coverfoto: © Drobot Dean – stock.adobe.com
Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.
Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.
Black Umbrella Publishing
www.blackumbrellapublishing.com
Du hast genau einen Versuch.
Ich bin so verzweifelt, dass ich alles auf eine Karte setze, um der Hölle zu entkommen, in der ich gefangen bin.
Genau einen einzigen Versuch habe ich, um den Kingmaker zu beeindrucken. Entweder ich gewinne ihn für mich – oder ich bin so gut wie tot …
Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.
»Pleasing Him« ist eine 10.000 Wörter lange Kurzgeschichte mit moralisch fragwürdigen Protagonisten. Lesen auf eigene Gefahr!
Das war so ein dummer Plan. Dumm, dumm, dumm, dumm. Ich wiederholte das Wort mit jedem Schritt, den ich zwischen mich und die sechs bewaffneten Männer brachte, die das Grundstück bewachten.
Die Wachleute waren nicht unbedingt gut in ihrem Job. Ich war keineswegs eine erfahrene Einbrecherin und ich hatte nicht das geringste Problem gehabt, mich an ihnen vorbeizuschleichen.
Ich rückte die Tasche auf meiner Schulter zurecht und packte die obere Stange, um mich hochzuziehen und über den schmiedeeisernen Zaun zu klettern, der das große Anwesen einzäunte.
Zum jetzigen Zeitpunkt war ich mir nicht einmal sicher, ob es schlimmer wäre, von den Männern des Kingmakers aufgegriffen zu werden oder von der Polizei. Die Handlanger des größten Gangsterbosses in der Stadt würden sich wenigstens nicht für die Drogen in meiner Tasche interessieren. Die Polizei hingegen …
Mit einem Seufzer schwang ich mich über den Zaun und ließ mich vorsichtig auf der anderen Seite wieder herunter. Dabei fragte ich mich, wie ich es geschafft hatte, hier zu landen – mit Crack in der Handtasche und im Begriff, den größten Fehler meines Lebens zu machen.
Das Problem war vermutlich, dass ich schlicht nicht noch weiter sinken konnte. Also setzte ich alles, was ich hatte – und das war im Moment bloß noch mein Leben – auf diesen schrecklichen Plan. Diesen geradezu beschissenen Plan.
Das Gras unter meinen Füßen war akkurat gestutzt und sah so hübsch aus, dass ich beinahe der Versuchung erlegen wäre, einfach stehenzubleiben und es zu bewundern.
Mein Herz hämmerte in der Brust, als ich mich duckte und durch den weitläufigen Garten schlich. Dabei betete ich, dass die Wachleute mich nicht doch noch erwischten.
Das hier war die einzige Chance, die ich hatte. Wenn ich es vermasselte, war ich bei Sonnenaufgang tot. Es führte kein Weg daran vorbei. Sobald mein Chef Michael herausfand, dass ich die Drogen nicht in seinem schäbigen Nachtklub abgeliefert hatte, war ich fällig.
Die letzten zwei Jahres meines Lebens waren die Hölle gewesen und das wollte etwas heißen, wenn ich bedachte, wo ich herkam. Ich war mit Junkie-Eltern aufgewachsen und die meiste Zeit obdachlos gewesen. Es war nicht unbedingt angenehm gewesen, aber bei weitem nicht so schlimm wie die letzten Monate.
Ich hatte immer gedacht, dass ich einen ausgeprägten Überlebenstrieb besaß. Dass ich wirklich leben wollte und immer von der Hoffnung zehrte, dass wieder bessere Zeiten kommen würden. Dass irgendwo eine rosige Zukunft auf mich wartete. Der kleine Funken, der mich am Leben erhalten hatte, war in den letzten Monaten von den schrecklichen Menschen um mich herum erstickt worden.
Vor zwei Jahren hatte ich noch Hoffnung gehabt, nachdem ich den ersten anständigen Kerl meines Lebens getroffen hatte. Nur leider hatte sich schnell herausgestellt, dass Sean alles andere als anständig war. Er hatte mich nicht geliebt, ich war lediglich ein Mittel zum Zweck gewesen.
Er hatte unbedingt Fuß in einer kriminellen Organisation fassen wollen und die Bedingung für einen Einstieg war gewesen, dass er ihnen eine Frau brachte, die dann anschaffen gehen sollte. Ich hatte mein Glück kaum fassen können, als ich es herausgefunden hatte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Sean nicht gewusst, wie ich aufgewachsen war, und wenn das Leben auf der Straße mich eins gelehrt hatte, dann war es, kaltblütig zu sein. Ich war nicht bereit gewesen, zu weinen oder gar zu betteln, was Michael irgendwie beeindruckt hatte. Dabei war es doch Sean gewesen, der um seine Gunst gebuhlt hatte.
Michael hatte sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ich entweder den Platz einnehmen würde, der für Sean vorgesehen gewesen war oder ich würde in seinem Puff enden.
Weil ihm langweilig gewesen war, hatte Michael Sean und mir Pistolen für ein altmodisches Duell gereicht. Wir sollten es sozusagen unter uns selbst ausmachen.
Da ich keinen Zweifel daran hatte, dass Sean mich töten würde, zögerte ich nicht und erschoss ihn zuerst. Es würde mich für den Rest meines Lebens verfolgen, dass ich nicht einmal gewartet hatte, bis der Countdown heruntergezählt worden war. Ich hatte die Waffe gehoben, abgedrückt und Michael damit zum Lachen gebracht.
Seitdem ging es nur noch bergab. Wenn Michael schlecht gelaunt war, verprügelte er mich, was ich glatt seiner guten Laune vorzog, denn dann wollte er Sex oder zwang mich, seinen Schwanz zu lutschen.
Das Schlimmste daran war jedoch, dass es mich noch verhältnismäßig gut getroffen hatte, weil ich wusste, wie er die anderen Leute behandelte, die für ihn arbeiteten. Dass Michael mich mochte, war der einzige Grund, warum ich noch am Leben war.
Aber ich ertrug es nicht mehr. Ich wollte raus. Entweder ich schaffte es, heute Nacht den Kingmaker zu beeindrucken, oder ich würde sterben. Und das war mir vollkommen egal.
An der großen Villa angekommen, schlich ich an der Wand entlang und probierte jede Tür und jedes Fenster, bis ich Glück hatte.
Die Küchentür war unverschlossen und ich schlich ins Haus. Als ich drin war, beruhigte sich mein Herzschlag langsam. Ich wusste, dass der Kingmaker kein Personal über Nacht da hatte, weil er Ruhe und Einsamkeit bevorzugte. Deshalb musste ich mir keine Sorgen machen, von irgendwem erwischt zu werden, bevor der Hausherr zurückkehrte.