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Polens herrliche Ostseeküste und die masurischen Seen bieten viel Natur, Spaß an, in und auf dem Wasser. Für kulturelle Impulse sorgt die alte Hansestadt Danzig mit jungen Studenten, modernen Museen und experimentierfreudigen Köchen. Mit dem POLYGLOTT on tour Polnische Ostseeküste lässt sich der Herzschlag des Küstenstreifens erspüren. Die Autorin Renate Nöldeke führt in 15 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit des Landes und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Besuchen Sie die altehrwürdige Hafenstadt Danzig, durchwandern Sie die Dünen im Slowinski-Nationalpark und entspannen Sie an den masurischen Seen. Machen Sie eine Paddeltour auf Polens schönstem Fluss Krutynia oder spazieren Sie auf der Sopoter Seebrücke, der längsten Europas! Sicher können Sie sich dem Flair des Landes bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Küstenleben in Polen. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 191
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autorin: Renate Nöldeke
Redaktion: Elke Sagenschneider Texte und Projekte, München
Bildredaktion: Kathrin Schäfer
Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich
Kartografie: Huber Kartographie GmbH
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0740-0
1. Auflage 2019
GuU 0740 08_2019_02
Bildnachweis
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SYMBOLE ALLGEMEIN
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Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
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Highlights der Destination
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Die POLYGLOTT-Touren
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Stationen einer Tour
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Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 29 EUR
bis 9 EUR
€€
30 bis 60 EUR
10 bis 15 EUR
€€€
über 60 EUR
über 15 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Hier sieht man noch frei lebende Wisente.
Immer in Bewegung: Die 50 m hohe Lonzker Düne wandert bis zu 2 m im Jahr.
Die einstige Königin der Ostsee erstrahlt wieder in altem Glanz.
In der hügeligen Wald- und Seenlandschaft bieten Bauernhäuser Unterkunft.
Einzigartig ist das Rathaus der alten Hansestadt, die zum UNESCO-Welterbe zählt.
Faszinierend ist vor allem die beeindruckende Basilika.
Der einstige Sitz des Deutschen Ritterordens erhebt sich majestätisch an der Nogat.
Auf dem Kanal bei Elbląg fahren die Schiffe auch auf Schienen über Land.
Das Dominnere vereint Gotik und Barock.
Hier lassen sich Vorlaubenhäuser und Holländer-Windmühlen entdecken.
Der zweitgrößte See Masurens verspricht intensive Naturerlebnisse.
Auf hölzernen Stakbooten geht es gemächlich durch Sümpfe und Wälder.
mehr entdecken, schöner reisen
Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen
TOUREN
REGION
DAUER
TOUR1
Radtour auf zwei Inseln
Stettiner Bucht
1 Tag
TOUR2
Wanderung im Woliński-Nationalpark
Stettiner Bucht
1 Tag
TOUR3
Auf schmaler Spur längs der Küste
Stettiner Bucht
1/2 Tag
TOUR4
Leuchttürme & Strandseen
Pommersche Küste
1 Tag
TOUR5
Wanderung im Słowiński-Nationalpark
Pommersche Küste
8 Std.
TOUR6
Kaschubische Schweiz
Danzig & Umgebung
2 Tage
TOUR7
Schiffs- & Bahntour nach Hel
Danzig & Umgebung
1 Tag
TOUR8
Festungsstädte an der Weichsel
Untere Weichsel
2–3 Tage
TOUR9
Radtour zum Heiligen Hain
Untere Weichsel
1/2 Tag
TOUR0
Auf Kopernikus’ Spuren
Ermland & Oberland
2 Tage
TOUR!
Auf dem Oberländischen Kanal
Ermland & Oberland
1/2–1 Tag
TOUR@
Rings um die Großen Seen
Masuren
2–4 Tage
TOUR#
Auf den »masurischen Meeren«
Masuren
2 Std.
TOUR$
Längs der Pommerschen Küste
Extra-Tour
1 Woche
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Von der Danziger Bucht ostwärts
Extra-Tour
1 Woche
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Menschenleere Strände und ein unzersiedeltes Hinterland sind typisch für Polens Ostseeküste
Polens herrliche Ostseeküste und die masurischen Seen bieten viel Natur und Spaß an, in und auf dem Wasser. Für kulturelle Impulse sorgt die alte Hansestadt Danzig mit jungen Studenten, modernen Museen und experimentierfreudigen Köchen.
© Nöldeke, Renate
RENATE NÖLDEKE
verdankt die Begeisterung für Polen ihren Eltern, die gern dort Urlaub machten. Seit ihrer Kindheit hat die Kunsthistorikerin das Land zwischen Oder und Bug, Ostsee und Tatra immer wieder bereist. Außer der Natur hat es ihr die bewegte Geschichte besonders angetan.
Endlich Urlaub! Im Auto geht es der Morgensonne entgegen über Stettin nach Danzig. Links lockt die Ostsee, da reihen sich die goldgelben Sandstrände aneinander. Als Kind war ich das erste Mal in Polen: lange sandige Feldwege, klare Badeseen, Himbeeren, Paddeltouren und Lagerfeuer, hohe Dünen und Kiefernwälder. Die flirrenden Bilder vom sonnigen Ferienparadies an den westmasurischen Seen und der Ostseeküste sind bis heute geblieben. Das triste Grau der 1970er-Jahre, die scharfen Grenzkontrollen, eintönigen Speisekarten, Pferdewagen, leeren Regale und langen Schlangen vor den Geschäften aber sind schon lange verschwunden.
Knallgelb blüht der Raps beiderseits der Schnellstraße. Dann ein Dorf, ein sklep. Mit bunter Bier- und Sonnenmilchreklame schreit er nach Aufmerksamkeit. Dabei ist der Tante-Emma-Laden längst auch Kneipe und Ortsmittelpunkt. Während ein paar Männer vor sich hin dösen, loben zwei Frauen die reifen Erdbeeren am Stand. Einige Mädchen und Jungen haben die Eistruhe geplündert.
Mit jedem Kilometer, die Straße bis zum Horizont im Blick, steigt die Lust aufs Meer. Zeit für einen Abstecher: Dąbki ist mit Grills und rustikalen Holzbänken, Sonnenschirmen und Sandförmchen bestens für die Hochsaison gerüstet. Der Trubel in den polnischen Badeorten ist Ausdruck übersprudelnder Lebensfreude, großer Geselligkeit und Kinderliebe – einfach herzerfrischend. Aber hinter den Dünen wartet die Ostsee, leise rauschen die Wellen, rechts und links Sandstrand, so weit das Auge reicht. Badehandtücher und Fischerboote setzen Farbtupfen. Einmal frei und tief durchatmen.
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Wenn der Tag endet, wird es Zeit für einen Kneipenbummel in Danzig
Wolken ziehen mit mir dahin, längst steht die Sonne hoch am weiten Himmel. Ein heißer Sommertag Anfang Juni. Durch das offene Autofenster weht eine frische Brise. Kein Schlagloch hält mich auf – ach, wie schön ist Polen – und immer besser seine Straßen. Dank EU-Subventionen und der Fußball-EM 2012 hat das Land deren Ausbau schnell vorantreiben können.
In der Ferne ragen Kräne auf. Baukräne, denn in der Dreistadt (Trójmiasto), zu der neben Danzig das Seebad Sopot und die Hafenstadt Gdynia zählen, entstehen neue Museen, Gewerbegebiete und Wohnviertel. Auch auf dem Riesenareal der ehemaligen Leninwerft. Lastkräne erinnern an vergangene Zeiten, als hier der Weg in die Freiheit begann. Immerhin hatten die Danziger Werftarbeiter und der polnische Papst Johannes Paul II. einen großen Anteil daran, dass der Eiserne Vorhang 1989 fiel.
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Weite Rapsfelder tauchen die Landschaft im Sommer in ein leuchtendes Gelb
Meine Freiheit ist die Straße. Allmählich verschwindet die Stadt im Rückspiegel. Das platte Land ist nun von Kanälen durchzogen, Sümpfe schimmern zwischen den sattgrünen Wiesen, Störche suchen nach Fröschen, Brücken führen über Weichsel und Nogat ans Frische Haff. Kaliningrad ist gar nicht mehr weit. Unterwegs werden die Straßen schmaler, einsamer …und schlechter. Schattige Alleen folgen schnurstracks den Wellen der Endmoränen und ich ihnen – bis nach Masuren. Jeder Buckel ein Juchzer, bis eine Baustelle mich ausbremst. Ärger! Die Schlange wird immer länger. Ein Automotor nach dem anderen schweigt. Die Gelassenheit ist ansteckend, was bleibt einem auch anderes übrig, als abzuwarten. Bienen summen vor dem Autofenster, am Rand eines Wäldchens leuchtet ihr gelb-rot-blauer Bienenstock. Enten lassen sich schnatternd auf einem Teich nieder, Kühe glotzen neugierig von einer Wiese herüber. Und schon springt die Bauampel wieder auf Grün, der Autotross setzt sich in Bewegung und rumpelt an der Baustelle vorbei. Ach, bald werden auch tiefe Schlaglöcher und Spurwannen nur noch Vergangenheit sein, werden Bürgersteige, Verkehrsinseln und Umgehungsstraßen viele Orte im Land verschönern.
Objazd! Umleitung! Längst ist der Weg, besonders der Umweg, mein Ziel, sind alle Pläne über den Haufen geworfen. Befreit von Alltagsballast, Terminstress und Zeitdruck rolle ich tiefenentspannt durch die Landschaft. Masuren, das Land der 1000 Seen, ist überall schön. Mit Blumen und Girlanden geschmückte Wegkreuze wachen über Kreuzungen – hoffentlich auch über mich. Und über allem thronen auf Schornsteinen und Straßenlaternen die Störche in ihren wagenradgroßen Nestern. Die bringt auch nichts aus der Ruhe. Pokoje wolne – Zimmer frei – an einem namenlosen See, mit Boot, Badesteg und Fischen. Frei! So ein Glück!
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Der Nordosten Polens ist mit seinen offenen Landflächen, dem niedrigen Pflanzenbewuchs und vielen feuchten Wiesen geradezu ein Schlaraffenland für die Schreitvögel. In jedem Ort nisten Weißstörche, oft gleich mehrere Paare – gern mit Überblick auf hohen Schornsteinen, Strom- und Lichtmasten. In Żywkowo nahe der russischen Grenze kommen sogar 45 Storchenpaare auf neun Bauernhöfe und 35 Einwohner.
Stehen daneben die erklärenden Worte toaleta oder WC, kommt man der Örtlichkeit auf die Spur – aber: Welche Tür ist die richtige? Für all diejenigen, die es eilig haben: Dreieck für die Männer, Kreis für die Frauen. Warum? 1928 sicherte sich ein polnischer Wollfabrikant das Werbemonopol für Toilettentüren. Sein Firmenlogo, Dreieck im Kreis, fand bald getrennt und den Geschlechtern zugeordnet einen Platz im Alltag. Warum auch immer. Wo der eine für sein Geschäft wirbt, haben die anderen eines zu verrichten. Egal ob es sich um stilisierte Pissoirs und Klobrillen handelt bzw. breite Schultern und Uterus. Einfach merken!
Meist stehen sie an Kreuzungen, an Ortsein- und -ausfahrten, die Wegkreuze. Man möge an Wegesecken, wo man sich zu begegnen pflegt, Kreuze errichten, soll Papst Leo III. um das Jahr 800 angeordnet haben. Manche sind schlicht, andere üppig verziert; sie sind aus Holz, Metall oder Stein gefertigt, häufig ist an den Kreuzen eine Marienstatue angebracht. Früher hielt man hier auf dem Weg zur Feldarbeit an, um zu beten, heute rasen die Autofahrer vorbei – dabei haben sie im polnischen Straßenverkehr göttlichen Beistand nötig.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Ihrem Ferienhaus oder -apartment nicht das vertraute Equipment zum Kaffeekochen vorfinden. Obwohl auch in Polen längst ein regelrechter Kult um die schwarze Bohne herrscht, trinken viele privat ihren Kaffee po turacka, auf türkische Art. Das heißt seit Zeiten des Kommunismus allerdings: Der gemahlene Kaffee wird direkt mit kochend heißem Wasser übergossen. Früher sogar mehrmals. Serviert und trinkt man ihn zu hastig, erfährt man auf der eigenen Zunge, warum dieser Kaffee polnisch auch plujka (Spuckkaffee) genannt wird.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
1Drei Seen, eine Marina Achtung! Beim Segeltörn ab Sztynort >, das günstig auf einer Halbinsel zwischen Mauer-, Kissain- und Lababsee liegt, sollten Sie die Badesachen nicht vergessen! Das Wasser glitzert einfach zu verlockend (Segelboot: ab 300 zł/Tag).
2Satz und Sieg Der breite Sandstrand von Łeba > ist das beste Beachvolleyballfeld, das man sich wünschen kann – Netze, Zuschauer und Mitspieler findet man vor Ort.
3Fest im Sattel Im gestreckten Galopp am Strand entlangpreschen, dass das Meerwasser nur so spritzt! Für erfahrene Reiter organisiert das Gestüt Michalski > bei Kołobrzeg Ausritte an die Ostsee (200 zł).
4Ab in die Pilze! Ausgerüstet mit Körbchen und Pinsel, genau wie die Polen, geht’s im Herbst in die Johannisburger Heide. Getrocknet lassen sich die Pilze auch gut mit nach Hause nehmen. Hilfe bietet der Gutshof Łuknajno bei Mikołajki > an.
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Blick von der Danziger Marienkirche
5… 300, 301, 302 … Der Aufstieg ist mühsam, lohnt sich aber, denn vom Turm der Marienkirche > in Danzig blickt man nicht nur über die alten Dächer der Hansestadt, sondern über die Mottlau hinaus bis zur Westerplatte.
6Grenzenloses Bikevergnügen Auf der Radtour, die von Świnoujście > 12 km zu den deutschen Kaiserbädern, über Ahlbeck und Heringsdorf bis Bansin führt, geht’s immer parallel zur Uferpromenade (Radverleih: Usedom Rad, Bahnhof, Wojska Polskiego, www.usedomrad.de, ab 9 €/Tag; Rückfahrt mit DB-Regio Kaiserbad-Europa-Linie, www.ubb-online.com, 3 €/Pers. und 6 €/Rad).
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Eine ganze Stadt im Untergrund – inklusive ärztlicher Versorgung
7Stettin UndergroundOnline-Karte Das weitverzweigte Bunkersystem, das 1941 unter dem Hauptbahnhof von Stettin > entstand und etwa 5000 Menschen fassen konnte, lässt sich heute besichtigen. Bei der Tour geht es fünf Stockwerke in die Tiefe, also warm anziehen (ul. Kolumba 1/6, www.schron.szczecin.pl, tgl. 12 Uhr; 25 zł).
8Gute Laune für alle Die Bewohner von Gdynia > feiern ihre besonders lebenswerte Stadt am 1. Juni, dem Weltkindertag. Museen, Schiffe und Institutionen präsentieren sich neben Fressbuden an der Uferpromenade.
9Im Schlamm suhlen Eine Alternative zur Wanne voll Moor ist eine Packung mit gesundheitsförderndem, nahe Kołobrzeg gewonnenem Torf im großzügigen Spa- und Wellnessbereich des Hotels New Skanpol >(ab 20 zł).
0Auf Polens schönstem Fluss Bei einer kurzen Paddeltour von Krutyń > aus auf der Krutynia bis Utka geht es teilweise unter einem dichten Laubdach hindurch, teilweise über Sandbänke dahin. Mal seicht, mal strömend zeigt sich das Wasser. Unterwegs locken kleine Badestellen (13 km, 2er-Kajak/Tag 30 zł).
!Ein Topf, viel Fantasie Für bigos, den gern in großen Kesseln gekochten polnischen Sauerkrauteintopf, gibt es diverse Rezepte. Richtig deftig mit Schweinebauch, Würsten und Speck ist er am besten. Eine gekonnte Mischung serviert das Lokal Pod Kogutem > in Stettin.
@Kalte Rote-Bete-Suppe Den barszsz gibt es in vielen Variationen – kalt chłodniki z botwinki genannt. Aus jungen Rüben und dem frischen Grün der Blätter zaubert das Ritz > in Danzig ein herrlich leichtes Sommergericht.
#Plattes Land, platte Fische Fischbratereien (smażalnia ryb) bieten in Łeba > gegrillte Flundern (flądra) an. Einfach den frischen Fisch mit der Holzgabel zerpflücken und auf der Zunge zergehen lassen, z.B. am Hafen bei U Eli (Promenada Portowa, Abrahama 1).
$Bier im Sommer Besonders polnische Frauen genießen ihr Bier gern etwas lieblicher als Piwo z sokiem, am besten mit einem Schuss Himbeer- oder Granatapfelsirup verfeinert, z.B. am dunklen Wasser der Nogat in Elblągs > Taverna Tortuga (Bulwar Zygmunta Augusta, Mobiltel. 730 05 63 56).
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Pierogi gibt’s mit ganz unterschiedlichen Füllungen, herzhaft oder süß
%Pierogi Ruskie Einfach (und) ein Klassiker: die Teigtaschen, gefüllt mit dem sehr trockenen polnischen Quark. Darüber kommen gebratener Speck und geröstete Zwiebeln. Himmlisch im Restaurant Goldwasser > in Danzig.
^Räucherfisch Unnachahmlich: das leicht holzige Aroma von Räucherfisch. Auf Hel > gibt es einige Räuchereien (Wędzarnia Ryb). Tipp: der Heilbutt von Okienko (ul. Księdza Bernarda Sychty 135, 84-140 Jastarnia, www.okienko-jastarnia.pl).
&Würzige Häppchen Die Polen konservieren ihr Gemüse für den Winter in Essig oder Salzlake. Lecker eingelegte Gurken – am besten schmecken die mit Knoblauch – findet man am Stand vor der Danziger Markthalle >.
*Bier im Winter Weihnachtliche Wohlgefühle entfacht Gzrane Piwo, ein Glühbier, geschmacklich verfeinert mit Honig, Sternanis und Nelken, mit Orangen, Ingwer und Zimt, z.B. auf dem Danziger Weihnachtsmarkt (1.–23. Dez.) >.
(Lody, Lody, Lody Die Polen lieben ihr Softeis, das sich in vielerlei Farben und Geschmacksrichtungen in unglaubliche Höhen schraubt. Garantiert nicht ins Rutschen gerät hingegen das auf einer saftigen Waffel (gofry) mit frischen Erdbeeren und Sahne verkaufte Eis des Cafés Skwerek auf dem Weg zum Pommernkai (Nabrzeże Pomorskie) in Gdynia >.
)Frau in Form Nicht nur zur Weihnachtszeit: Probieren Sie die mit Schokolade überzogenen Honigkuchen in Toruń >. Ihre weiblichen Rundungen sollen einer Bäckerin namens Katrin nachempfunden sein, daher heißen sie Thorner Katrinchen.
qMasurisches Wild Um Wild, etwa einen Wildschweinrücken, so perfekt zu braten wie die Masuren, bedarf es einiger Geduld, muss er doch in einer Buttermilchbeize erst mürbe gemacht werden. Also gehen Sie lieber ins Restaurant, z.B. den Jagdhof Potocki Gałkowo >.
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Fisch, frisch aus dem Rauch
wFische wollen schwimmen Eine masurische Fischsuppe spiegelt den Fischreichtum der Region: Zander, Hecht, Forelle, Wels, Aal. In der Tawerna Siwa Czapla > in Giżycko schmeckt sie fein.
eSahara-Feeling Über hohe Sandberge schweift der Blick von der Wanderdüne Łącka > – weit, weiter, noch weiter – und flimmernd am Horizont: die Ostsee. Das ist keine Fata Morgana!
rAltar der Solidarität In der Danziger Brigittenkirche besticht der Hauptaltar > mit Bernstein in all seinen Farbschattierungen. Bei wechselndem Licht ändert sich auch der Farbeindruck, sodass die Skulpturen, Reliefs und Leuchter immer anders, fast lebendig wirken.
tFarbtupfen am Strand Am herrlich langen Sandstrand zwischen Darłówko > und Dąbki ziehen die Fischer morgens ihre bunt bemalten Boote mit dem Fang an Land. Eine wahre Augenweide.
yBilderrausch Der Expressionist Ignacy Witkiewicz vermerkte auf seinen Bildern, welche Droge ihm beim Malen half, manchmal reichte ein einziges Bier, manchmal musste es jedoch ein halluzinogener Peyotl-Kaktus sein, wie man im Regionalmuseum von Słupsk > erfährt.
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Bis ins kleinste Detail malte Memling sich das jüngste Gericht aus
uHimmel und Hölle Beim Betrachten von Hans Memlings Triptychon »Das jüngste Gericht« (1471/73), das im Original nicht mehr in der Danziger Marienkirche >, sondern im Nationalmuseum hängt, wähnt man sich eigentlich im Paradies – so detailverliebt malte er das Jenseits aus.
iSchätzchen Die goldglänzende Schreinmadonna im Diözesanmuseum von Pelplin > offenbart aufgeklappt eine anbetungswürdige Kreuzigungsszene.
oHimmlischer Tanz Zur Musik der Orgel in Święta Lipka > bewegt sich das üppig vergoldete Schnitzwerk: Sterne drehen sich, Englein schwingen ihre Posaunen, spielen Laute, Erzengel und Maria neigen das Haupt.
pWem die Stunde schlägt Über dem Eingang der Klosterkirche in Kartuzy > schwingt ein Todesengel als Uhrenpendel seine Sense, um den Gläubigen bei jedem Schlag zu vergegenwärtigen, dass ihre Zeit auf Erden begrenzt ist.
© laif/Schwelle, Dagmar
Hier wird Bernstein sorgfältig poliert
QPfeifensammlung Welch stilvolles Laster Rauchen im 18. Jh. war, als man noch glaubte, Bernstein neutralisiere die schädliche Wirkung des Tabaks, zeigen die Pfeifen der Bernsteinsammlung in der Marienburg >: Die feinen Schnitzarbeiten zeigen z.B. Papageien, Meerungeheuer oder Pferde.
WSchieflage Man wundert sich, dass man, fest angelehnt an den schiefen Turm in Toruń >, dennoch aus dem Gleichgewicht gerät. Versuchen Sie es!
EFleißiger Bienchen Arbeit Putzmunter summen die Bienen durch die polnische Natur und sammeln süßen Honig – miel. Besonders köstlich ist der Waldblütenhonig aus der Johannisburger Heide. Achten Sie auf Hinweisschilder und Verkaufstände an der Landstraße 610 zwischen Ruciane-Nida und Utka >.
RGold der Ostsee Echter Bernstein ist nicht billig, wenn Sie bei seriösen Händlern kaufen. Die Galeria S & A > in der Danziger Frauengasse bietet eine breite Auswahl, darunter auch modische Ohrringe für jüngere Leute (ab 80 €).
TSommer im Cremetigel Die Pharmazeutin und Grand Dame der polnischen Kosmetikszene Dr. Irena Eris begann 1984 Cremes anzurühren und zu vertreiben. Die Körpercreme »Body Art«, die für die Haut so entspannend ist wie Urlaub, bekommt man in jeder Drogerie Natura und natürlich im Wellnesshotel der Unternehmerin bei Ostróda >.
YErinnerungen wie Sand am Meer Der feine Sand dringt bei einem Ostseeurlaub wie in Swinemünde > ohnehin durch jeden Reißverschluss, in Tasche und Badehose – also einfach eintüten, zu Hause im Bad oder auf dem Balkon beschwören Sie damit herrliche Strandgefühle herauf.
© mauritius images/Kerth, Ulrich
Danziger Goldwasser ist ein besonderer Tropfen
UDanziger Goldwasser Ein süßer Digestif, gewürzt mit Anis, Zimt und Nelken. Und die flirrenden Goldkonfetti machen in Flasche und Glas einen edlen Eindruck. Eine kleine Flasche (40 ml) bekommt man günstig für 12 zł in der Danziger Markthalle >.
ILech Wałęsa aus Pappe Polens geschichtlicher Wandel als Bastelbogen: Eine Anziehpuppe des Werftarbeiters und Streikführers auf dem Weg in die Freiheit, vom Gewerkschaftsführer im Blaumann zum Staatspräsidenten im Anzug. Verkauf im Europäischen Solidarność-Zentrum >.
OWild-Ost-Romantik Als Erinnerung an die guten masurischen Wildgerichte, zu denen gern leicht nussig-buttrig schmeckende Buchweizengrütze (kasza gryczana) serviert wird, sollten Sie sich im Supermarkt mit kasza eindecken, etwa in der Galeria Galaxy > in Stettin.
PVolle Montur Die Souvenirstände an der Marienburg > sind eine wahre Freude für alle Faschingsfreunde und Hobbyritter, denn hier gibt es nicht nur Ritterschwerter, Schilde und Helme, sondern auch Pfeil und Bogen in allen Größen.
aFromme Weisen Die CD des Organisten von Frombork > lässt einen himmelhoch jauchzen bei der Erinnerung an den herrlichen Dom, Kopernikus und den atemberaubenden Blick in die Sterne über dem Frischen Haff.
sUnhöflichkeiten Der Mann hält der Dame die Tür auf, hilft ihr in den Mantel – und verteilt manchmal auch Handküsse. Zucken Sie nicht zurück. Der polnische Mann ist ein Gentleman, und Damen sollten sich über Komplimente herzlich freuen.
dKritik an der katholischen Kirche Die Polen sind meist gläubige Katholiken, die den Papst tief verehren. Man sollte daher auf kritische Äußerungen verzichten.
fPolenwitze Die Polen haben Humor, aber auch ihren Stolz. Abgedroschene Pointen über Autodiebstahl o.Ä. werden weder dem Fortschritt im Lande noch der feinen Ironie der Menschen gerecht.
gBernstein von Straßenhändlern Es ist viel Plastik im Handel. Echten Bernstein erhält man bei anerkannten Schmuckgeschäften und Designern, wo er seinen Preis hat.
© LOOK-foto/Stankiewicz, Thomas
Sandwege durchziehen die schützenswerten Dünenlandschaften
hStrand vermüllen Vor allem der Zerfall von Plastikmüll dauert lange. Möwen fressen alles und verenden dann qualvoll.
jWild campen Es gibt genug gepflegte, direkt an den Dünen gelegene Campingplätze.
kDünenschutz missachten Die Dünen und ihre Bepflanzung sind ein wichtiges Element des Küstenschutzes. Deshalb: nur auf den dafür vorgesehenen Pfaden betreten.
lAuf Straßenregeln pochen Die Polen sind stolz auf ihre PS-starken SUVs und zeigen bei rasanten Überholmanövern risikofreudig bis todesmutig, was so ein Auto kann.
APhosphor sammeln