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POLYGLOTT on tour Wien Rund um Stephansdom, Naschmarkt und Hofburg finden die Besucher der österreichischen Hauptstadt in zahlreichen Kaffeehäusern noch einen charmanten Hauch K.-u.-k.-Monarchie. Aber auch das kulturelle Angebot ist mit MuseumsQuartier, Kunsthistorischem Museum, Oper, Burgtheater uvm. geradezu überwältigend. Mit dem POLYGLOTT on tour Wien lässt sich der Herzschlag der Metropole erspüren. Der Autor Walter M. Weiss führt in neun ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Hauptstadt und stellt Typisches, Besonderes und Eigenheiten vor. Schnuppern Sie Wiener Lebensflair! Schlendern Sie durch Schönbrunn oder durch Grinzing mit den Wiener Hausbergen, spüren Sie das mittelalterliche Wien auf und machen Sie einen Ausflug in die nähere Umgebung. Beim persönlichen Dirigieren der Wiener Philharmoniker oder bei einem entspannenden Sundowner über den Dächern der Stadt fühlt man sich gleich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der Metropole eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 197
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autor: Walter M. Weiss
Redaktion: Christian Steinmaßl
Bildredaktion: Marie Danner und Anne-Katrin Scheiter
Layoutkonzept/Titeldesign: independent Medien-Design, München, Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0639-7
1. Auflage 2019
GuU 0639 03_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: mauritius images/Alamy/Viennaslide
Fotos: Centermanagement Gasometer/Korrak, Peter: >; dpa Picture-Alliance/APA/picturedesk.com: >; dpa Picture-Alliance/Falkenstein, Heinz-Dieter: >; dpa Picture-Alliance/Fohringer, Helmut: >; dpa Picture-Alliance/Hackenberg, Rainer: >; dpa Picture-Alliance/Lenz, G.: >; dpa Picture-Alliance/Mangione, Jeff: >; dpa Picture-Alliance/Rausch-Schott, Michael: >; dpa Picture-Alliance/Siepmann, Martin: >; dpa Picture-Alliance/Techt, Hans Klaus: >; dpa Picture-Alliance/Westend61: >; Fotolia/Blickfang: >; Fotolia/Jargstorff, Wolfgang: >; Fotolia/Luccazzito: >; Fotolia/Photo5000: >, >; Fotolia/Serada, Thomas: >; Fuchs, Christa: >; Getty Images/Harper, John: >; Getty Images/IMAGNO/Schweitzer, Urs: >; Getty Images/Pompe, Ingolf: >; Huber Images/Croppi, Gabriele: >; Huber Images/Mirau: >; Huber Images/Fantuz, Olimpio: >; Huber Images/Schmid, R.: >; iStockphoto/Clerk, George: >; Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >; K. u. K. Hofzuckerbäcker Ch. Demel’s Söhne GmbH: >; laif/Rois, Evelyn/Stubenrauch, Bruno: >; laif/Steinhilber, Berthold: >; leopoldmuseum: >; Lookphotos/ClickAlps: >; mauritius images/Alamy/Dafos, Luis: >; mauritius images/Alamy/Preusser, Volker: >; mauritius images/Chromorange/Perc, Franz: >; mauritius images/Preusser, Volker: >, >; Österreichische Natonalbibliothek Wien: >; Palais Events Wien: >; Shutterstock/creativemarc: >; Shutterstock/Harris, Roy: >; Shutterstock/Ionescu, Bogdan: >; Shutterstock/Jandi, Attila: >; Shutterstock/JJFarq: >; Shutterstock/Kinney, Brian: >; Shutterstock/Kompanieitseva, Anna: >; Shutterstock/Maylat: >; Shutterstock/Mistervlad: >; Shutterstock/mRGB: >; Shutterstock/Petrova, Anastasia: >; Shutterstock/pisaphotography: >; Shutterstock/Tupungato: >; stock.adobe.com/Todorovic Aleksandar: >; Wagner: Werk Museum Postsparkasse: >, >; Weiss, Walter M.: >, >; Wien Tourismus/Lammerhuber Lois: >; Wikipedia/König, Felix: >; Wrba Ernst: >.
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
0
Highlights der Destination
1
Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ (Doppelzimmer)
Restaurant (Hauptspeise)
€
bis 90 EUR
bis 9 EUR
€€
80 bis 150 EUR
9 bis 17 EUR
€€€
über 150 EUR
über 17 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Die Tortenkreationen und das Kaffeehaus der Traditionskonditorei sind legendär.
Auf dem riesigen Gottesacker finden seit Langem Prominente ihre letzte Ruhe.
Das Opernhaus am Ring gilt als Inbegriff österreichischer Musiktradition.
Das renommierte Auktionshaus sitzt in einem prächtigen neobarocken Palais.
Die prunkvolle einstige Habsburger-Schaltzentrale bietet hochkarätige Museen.
Zu bewundern sind Hauptwerke abendländischer Kunst und K.-u.-k-Preziosen.
Das Kunst- und Kulturareal ist auch eine populäre Treff- und Ausgehadresse.
Vom Turm des prächtigen gotischen Sakralbaus genießt man das Stadtpanorama.
Der »Bauch von Wien« lockt mit unzähligen Köstlichkeiten aus aller Herren Länder.
Die Habsburger-Sommerresidenz fasziniert auch mit ihrem Park samt Gloriette.
Vom Prater-Riesenrad blickt man über die Dächer von Wien und sein Amüsierareal.
Der populäre Weinort steht als Synonym für wienerische Heurigengemütlichkeit.
mehr entdecken, schöner reisen
Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen
TOUREN
REGION
DAUER
TOUR1
Imperiales Wien
Innere Stadt
3 – 4 Std.
TOUR2
Mittelalterliches Wien
Innere Stadt
4 Std.
TOUR3
Durch das Untere Wiental
Wiental
1/2 – 1 Tag
TOUR4
Schönbrunn und der Westen
Wiental
1 Tag
TOUR5
Prater und östliche Bezirke
Der Osten Wiens
1/2 – 1 Tag
TOUR6
Grinzing und Hausberge
Wiens Nordwesten
3 – 4 Std.
TOUR7
Ein Wochenende in Wien
Extra-Tour
2 Tage
TOUR8
Durch die Vorstadt
Extra-Tour
1/2 Tag – 2 Tage
TOUR9
Rundfahrt per Schiff
Extra-Tour
3 1/2 Std.
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Das renommierte Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (MuMoK) in Wiens MuseumsQuartier
Famose Museen und Musentempel, eine architektonische Pracht sondergleichen, dazu Hotels für jeden Geldbeutel und Geschmack, eine äußerst dynamische Lokal- und Klubszene sowie viel Grün und ein idyllisches Umland: Diese 160 Seiten zeigen, was Wien einzigartig macht.
© Weiss, Walter M.
WALTER M. WEISS
arbeitet seit über 30 Jahren von Wien aus als freier Autor. Er hat bereits mehr als 100 Sach- und Reisebücher verfasst, zu seinem Themenspektrum gehören der islamische und buddhistische Kulturraum, die Kulturgeschichte Mitteleuropas und speziell auch seine Geburts- und Heimatstadt. Näheres: www.wmweiss.com
»Ein Durch-Wien-Gehen hat Folgen, die einem einfachen Menschen auf die Leber schlagen. Jedes Loch in einer Hauswand erinnert an irgendeinen Herzog, der im 16. Jahrhundert etwas getan hat, was mit Grausamkeiten oder mit Musik zu tun hatte. Tradition ist überall, man kann sich nach Gusto aussuchen, welche man will. Und wenn ein Fiaker seinen mundoffenen amerikanischen Kunden erzählt, dass Beethoven im Burgtheater geboren wurde, hat er völlig recht.« Natürlich hat Georg Kreisler, wie es sich für den scharfzüngigen Altmeister der Kabarettistenzunft ziemt, mit diesem Zitat die Wirklichkeit ein wenig zugespitzt. Denn im Grunde lässt ein Gang durch Wiens historischen Kern doch wohl eher das Herz jedes Passanten höher schlagen und seine Leber (so er zwischendurch nicht allzu oft einkehrt) unbehelligt. Und solch einen kapitalen Bock wie den mit Ludwig van und der Burg schießen selbst die weinseligsten Kutscher nur selten.
Aber als waschechter Wiener, dem die Stadt seit Kindheitstagen Lebensmittelpunkt ist, verstehe ich genau, worauf Kreisler anspielt, und gebe ihm recht: Wien ist so sehr von Tradition durchdrungen, dass man in der Tat auf Schritt und Tritt über sie stolpert. Und auch mir bleibt bisweilen immer noch der Mund offen, wenn ich erlebe, wie unbekümmert meine Landsleute die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verwischen und das Ergebnis solcher Geistestrübung der Welt noch charmant als typischen Wiener Schmäh verkaufen.
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Das prächtige Burgtheater an der Ringstraße zählt zu den bedeutendsten Bühnen Europas
Mehr als 600 Jahre regierten die Habsburger von der Hofburg aus ein Riesenreich. Wo noch in Europa wurde absolutistische Macht so beharrlich geduldet, ja gerühmt? Und wo sonst könnte es passieren, dass man fast 100 Jahre nach seinem Sturz den Kaiser (und mehr noch seine Gattin »Sisi«) weiterhin zum Mythos verklärt und als Fremdenverkehrsikone für blendende Geschäfte nutzt?
Andererseits: Selbst der aufgeklärteste republikanische Zeitgenosse wird zugeben müssen, dass Wien seine Schönheit maßgeblich dem imperialen Erbe verdankt. Unterwegs auf der Ringstraße, auf dem Heldenplatz rundum blickend oder beim Spaziergang durch die Schlossparks von Belvedere und Schönbrunn ertappe ich mich dann auch des Öfteren dabei, insgeheim die Repräsentationslust ihrer Bauherren zu rühmen. Auch Kostbarkeiten wie die Sängerknaben und Lipizzaner oder viele Kunstsammlungen in den Museen wären ohne hochherrschaftlichen Sinn für das Schöne so nie entstanden.
Was mich am gegenwärtigen Wien besonders begeistert, ist, dass man beim Streifzug durch seine K.-u.-k.-Kulisse immer wieder auf kühne architektonische Kontrapunkte – und jenseits der Donau sogar auf eine hypermoderne Skyscraper-City samt Weltklasse-Erholungslandschaft – stößt. Dass sich zu dem gastronomischen Klassiker-Dreigestirn aus Kaffeehaus, Beisl und Heurigem längst eine unübersehbare Fülle kulinarischer Alternativen in Form neuer Gourmettempel, Spezialitätenrestaurants und In-Treffs gesellt hat. Und dass sich in den walzerseligen Dreivierteltakt seit geraumer Zeit schon die erfrischenden Töne einer quirligen Jazz-, Musical- und Crossoverszene gemischt haben. Kurz: Dass sich die ehemalige Kaiserstadt, während sie ihre tief in der Vergangenheit verankerten Wurzeln keineswegs durchtrennt, vielmehr sorgsam pflegt, inzwischen geradezu in Permanenz einer beherzten Verjüngungskur unterzieht.
© Weiss, Walter M.
Figur des Literaten Peter Altenberg als Reminiszenz im Café Central
Wer nun angesichts meiner Schwärmerei ob all der urbanen Historie und Kunst stirnrunzelnd nach dem idyllischen Umland fragt, wie man es von Biedermeier-Veduten, aus Schubert-Liedern oder kitschigen Fernsehserien Marke »Mariandl« kennt, den kann ich beruhigen: Wird mir Wien einmal zu bunt, reaktiviere ich meinen kleinen VW (den ich dank des perfekten »Öffi«-Netzes in der Stadt meistens dauerparkiere) und fahre ins Blaue – soll heißen: Grüne. Dort erwandere ich dann in herrlicher Abgeschiedenheit einen kleinen Wienerwald- oder Voralpengipfel, oder ich erkunde im Donau-Nationalpark per Kanu den labyrinthischen Auendschungel, oder nehme an Bord eines Ausflugsschiffes der Weltkulturerbelandschaft Wachau die Parade ab. Und egal, ob ich mich am Ende eines solchen »Mit-der-Seele-baumel-Tages« auf einer Berghütte beim herzhaften Kaiserschmarrn, irgendwo in den Weinbergen hoch über der Donau beim Achterl Veltliner oder in einem der famosen Fischrestaurants zwischen Marchfeld und Neusiedler See über einen zartfasrigen Zander oder Hecht gebeugt wiederfinde: Jedes Mal kommt garantiert der Moment, an dem ich still und leise dem Schicksal dafür danke, in einer so naturnahen charmanten Weltstadt leben zu dürfen.
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Fragt man Wiener nach den historischen Wurzeln ihrer Kaffeehauskultur, erzählen Sie mit Vorliebe die Geschichte von Georg Franz Kolschitzky: Dieser wohl aus Polen zugezogene Armenier habe 1683 während der Zweiten Türkenbelagerung als kaiserlicher Kundschafter wagemutig über das Zeltlager des Feindes hinweg den Kontakt zwischen eingekesselter Stadt und Ersatzarmee hergestellt. Als Lohn sei ihm die Lizenz zur Gründung eines Cafés erteilt worden. In Wahrheit war Kolschitzky weder der einzige derartige Bote (sondern bloß der propagandistisch Gewiefteste), noch war er der erste Cafetier der Kaiserstadt. Dieser Ruhm gebührt vielmehr dem Armenier Johannes Theodat. Er durfte – zum Dank für seine Verdienste als Silberhändler – 1685 in der heutigen Rotenturmstraße (Nr. 14) das erste derartige Etablissement eröffnen.
Seit Ende des 17. Jahrhunderts schon verkehren in Wien jene zweispännigen, schwarzen Droschken, die heute im Rang touristischer Ikonen stehen. Ihr Name rührt von der Rue de Saint Fiacre in Paris, die ebenfalls früh schon als Standplatz ähnlicher Gefährte Berühmtheit genoss. Jene Straße ihrerseits ist nach dem Einsiedler Fiacrius von Meaux benannt, der um 600 n.Chr. von Irland nach Frankreich übersiedelte und heute als Schutzpatron der Gärtner, Kutscher und Taxifahrer gilt.
Die Geschichte dieses weltberühmten Drehtanzes beginnt gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Die sozialen Umbrüche hatten damals das Menuett als gezierte Tanzform des Feudaladels in Misskredit gebracht. Das neue selbstbewusste Bürgertum gab sich lieber den leidenschaftlicheren Schritten des neuen, aus dem Ländler entwickelten Gesellschaftstanzes hin, für den alsbald Größen wie Josef Lanner sowie Johann Strauss Vater und Sohn unsterbliche Melodien komponierten. Sich zu zweit, an der Taille eng umfasst, im Dreivierteltakt zu drehen entsprach dem in Sturm und Drang geborenen Wunsch, in rauschhafter Kollektivbewegung alle Standesunterschiede zu vergessen – insbesondere in Wien, wo 1814/15 beim berühmten Kongress die erlauchtesten Staatenlenker nachts verzückt das Tanzbein schwangen, während sie tagsüber das postnapoleonische Europa nach ihren alten Regeln ordneten.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
1Am Dirigentenpult der Philharmoniker Einmal im Leben Wiens Vorzeigeorchester eigenhändig den Takt vorgeben: Im Haus der Musik > haben Sie – virtuell – dazu Gelegenheit (13 €). Doch Vorsicht: Wer beim Walzer schleppt, erlebt eine Überraschung!
2Musikfilm-Open-Air Im Juli und August mutiert der Rathausplatz allabendlich zum stimmungsvollen Musentempel. Denn beim Filmfestival > werden gratis für alle legendäre Konzerte, Opern- und Tanzabende auf Großleinwand projiziert. Für Stärkung sorgt die Food-Meile mit kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt.
3Morgendlicher Marktbesuch Morgens ab 6 Uhr genießen Sie am Naschmarkt > echte Basar-Atmosphäre. Koffein tanken Sie danach, wenn die meisten Touristen erst aufwachen, im nahen Traditionscafé Sperl >.
4Highlife im Hof des MQ In der warmen Jahreszeit verwandeln sich die Innenhöfe des MuseumsQuartiers > zu Freiluftwohnzimmern mit Boule, Schach, Lesungen, Audioinstallationen, DJ-Lines und Loungeliegen zum Chillen. Genießen Sie die lockere Atmosphäre.
5Seh- und Hörgenuss Vom Cobenzl an der Höhenstraße > aus liegt einem Wien wie auf dem Servierbrett zu Füßen. Am sog. »Lebensbaumkreis« – 40 mit Klangsäulen bestückten Bäumen – kann man picknicken und sonntags gratis Open-Air-Jazz- und Klassikklängen lauschen. Infos: www.himmel.at.
6Stadterkundung per Citybike Auf dem Sightseeing-Radweg Ringstraße radeln Sie entlang des Boulevards rund um die Altstadt, vorbei an Wiener Top-Sehenswürdigkeiten. Einen Drahtesel hierfür können Sie zu günstigen Tarifen an mehr als 120 Bikestationen von Citybike Wien ausleihen >.
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Urlaubsgefühle beim Sonnenuntergang in der Strandbar Herrmann am Donaukanal
7Aktiv an der Neuen Donau Fast könnte man glauben, Wien liege am Meer: Das Ufer des sogenannten »Entlastungsgerinnes Neue Donau« kann man sehr schön per Bike oder anderem Gefährt vom Rad- und Skateverleih > erkunden. Man kann aber natürlich auch nach Herzenslust Spazieren, Joggen, Schwimmen, Grillen oder einfach Strandfeeling pur genießen.
8Legendäre Filmklassiker nacherleben Auf den Spuren von Carol Reeds »Dritter Mann« unternehmen Sie eine Zeitreise ins schwarz-weiß-düstere Wien der Nachkriegszeit unter Tage bei einer spannenden Führung durch die Abwasserkanäle (10 €). Der Einstieg ist am Karlsplatz gegenüber Café Museum. Hintergründe liefert das Dritte Mann Museum Online-Karte(4., Pressgasse 25, www.3mpc.net), den Kinoklassiker zeigt das Burgkino (1., Opernring 19). Alle Infos: www.drittemanntour.at.
9Universitärer Rundgang Im Arkadenhof der ehrwürdigen Alma Mater erinnern über 150 Büsten an berühmte, einst hier tätige Gelehrte, darunter – was Kritik einbrachte – mit Marie von Ebner-Eschenbach nur eine Frau. Per Audioguide-Tour (3 €) erfahren Sie mehr >.
0Bootspartie auf der Alten Donau Vor hypermoderner Hochhauskulisse schippern Sie im Tret- oder Ruderboot über das stille Donaugewässer und kehren am Abend in einem der gemütlichen Ufergasthäuser ein. Adressen von Bootsverleih- und Gastronomiebetrieben: www.alte-donau.info/betriebe.htm.
!Zu Mozarts letzter Ruhestätte Beim Spaziergang über den Sankt Marxer Friedhof, Wiens einzigen Biedermeier-Gottesacker, schwelgen Sie in Melancholie und huldigen Mozart an seinem Grab (April–Sept. tgl. 6.30–20, Okt.–März bis 17 Uhr; 3., Leberstr. 6–8).
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Auf Wiens Naschmarkt lockt auch ein traditioneller Würstelstand zum Imbiss
@Schokobraunes Konkurrenzprodukt Die Sachertorte kennt die ganze Welt. Aber probieren Sie doch einmal die nicht minder leckere Imperialtorte des gleichnamigen Hotel-Kaffeehauses >.
#Figlmüller-Schnitzel Kein Geheimtipp, aber ein Muss: Ein klassisches Wiener Schnitzel in goldgelber Panade. Die berühmtesten – und größten (ab 14,90 €) – gibt’s beim Figlmüller in der Wollzeile 5 > oder in der Bäckerstraße 6.
$Knackige Wurst am Straßenrand Steuern Sie auf eine Käsekrainer, Bosna, Buren- oder Bratwurst einen der vielen Würstelstände an. Ein beliebter Standort dieser Wienerischen Institution ist Bitzingers Würstelstand > vor der Albertina (tgl. 8–4 Uhr).
%Süßes aus den K.-u.-k.-Kronländern Apfel- oder Topfenstrudel, Kaiserschmarrn oder Powidltascherln: Wiens Köche huldigen mit Hingabe der hohen, einst aus Ungarn und Böhmen importierten Kunst der Mehlspeisenherstellung. Aufgetischt werden sie u.a. in jedem besseren Heurigen, wie bei Müllers > in Grinzing (19.).
^Pikantes im Gulaschmuseum> Kosten Sie sich durch die Variationen von Ungarns Nationalgericht, am besten mit einem frisch gezaptem Bier dazu. Des Autors Favourite: Herren- alias Fiakergulasch mit den Einlagen Essiggurke, Spiegelei und Wiener Würstel.
&Aidas Punschkrapfen Probieren Sie das Gebäck mit seiner rosa Glasur und rumhaltigen Füllung in einer Filiale der im 1950er-Jahre-Zuckerlrosa-Stil designten Café-Konditorei-Kette Aida Online-Karte, z.B. am Stephansplatz (Singerstr. 1) oder gegenüber der Oper (Opernring 7). Weitere Adressen: www.aida.at.
*Des Kaisers Leibgericht Die Wiener Spezialität Tafelspitz, gekochtes Rindfleisch, mit klassischen Beilagen wie Spinat, Röstkartoffeln und Apfelkren, ist besonders zartfasrig bei Plachutta Online-Karte in Hietzing > oder in seinen Filialen (1., Wollzeile 38 und 19., Heiligenstädterstr. 179).
(Ein ganz besonderer Rotwein Besichtigen Sie Stift Klosterneuburg und probieren Sie aus seiner Kellerei ein Gläschen Zweigelt > – die Rebsorte wurde vor fast 100 Jahren vom Direktor der Weinbauschule gezüchtet und nach ihm benannt. Natürlich gibt’s auch Flaschen zum Mitnehmen (ab ca. 5 €).
)Altwienerische Deftigkeiten Für Fleischliebhaber: Tun Sie sich mal an einer gerösteten Leber, einem Beuschel, Schopf- oder Zwiebelrostbraten gütlich. Berühmt für solch herrliche Sünden ist das urige Beisl Ubl > in Wieden (4.).
qDemelmuseum Im Keller des weltberühmten K.-u.-k-Hofzuckerbäckers und Kaffeehauses > können Sie jeden Freitag von 10 bis 12 Uhr all die fantastischen Kreationen bewundern, mit denen die Konditoren des Hauses über die Jahre die Schaufenster dekorierten.
wFrühes Stadtporträt Im Museum des altehrwürdigen Schottenstifts > finden Sie am Schottenmeisteraltar die über 500 Jahre alte Tafel »Flucht nach Ägypten« und darauf die älteste topografisch korrekte Ansicht Wiens.
eTriumph der Täuschung Lassen Sie sich in der Jesuitenkirche von Andrea Pozzos frühbarocker Illusionsmalerei, besonders seiner perspektivisch raffinierten Scheinkuppel > den Kopf verdrehen.
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Kunst von Ernst Fuchs in der Wagnervilla
rHohe Kunst im Quadrat Erweisen Sie Ernst Fuchs, dem Altmeister der Phantastischen Realisten, die Reverenz mit einem Besuch seines Museums, eingerichtet in der wohl großartigsten Villa Otto Wagners Online-Karte>. in Hütteldorf (Di–So 10–16 Uhr, 11 €; 14., Hüttelbergstr. 26, U 4 Hütteldorf, Bus 148, www.ernstfuchsmuseum.at).
tHaus des MeeresOnline-Karte In dem adaptierten Weltkriegsbunker faszinieren Fische und Reptilien aus aller Welt; Highlights sind das riesige Haibecken und ein Brandungsriff (18,50 €, Kinder ab 8,40 €; 6., Fritz-Grünbaum-Platz 1, www.haus-des-meeres.at).
yOper im Taschenformat Ein entzückend altmodisches Vergnügen v.a. für Familien ist eine Vorstellung im Schönbrunns Marionettentheater >(Erw. ab 29 €, Kinder ab 19 €; www.marionettentheater.at).
uMusikstadt Wien einmal anders Die sträflich wenig beachtete Sammlung alter Musikinstrumente in der Neuen Burg > präsentiert wertvolle historische Instrumente, darunter viele aus dem Besitz berühmter Virtuosen und Komponisten (tgl. außer Mi 10–18, Fr bis 21 Uhr).
iZerbrechliche Kostbarkeiten Im Obergeschoss des Stammgeschäfts in der Kärntner Straße präsentiert der weltberühmte Lüsterhersteller Lobmeyr > in seinem Glasmuseum einen Querschnitt von fast 200 Jahren Glaskunst.
oDas Wiener Becken zu Füßen Schlürfen Sie einen Sundowner in der »57 Lounge« Online-Karte im 58. (!) Stock des DC Tower >. Der Blick reicht bei günstigem Wetter bis weit in die Alpen (Donau-City-Str. 7; Di–Do 16–1, Fr/Sa bis 2 Uhr).
pSchiffsrundfahrt Nehmen Sie Österreichs prächtiger Metropole die Parade vom Wasser aus ab. Eine Fahrt auf Donau und Donaukanal > eröffnet reizvolle und kontrastreiche Perspektiven, sehr reizvoll auch als Abendrundfahrt.
QHochamt in der Augustinerkirche Lieben Sie Kirchenmusik? Im gotischen Prachtambiente der Hofpfarrkirche > bringen zum Hochamt Chor und Orchester des Hauses Messen von Haydn, Mozart oder Schubert zu Gehör (So/Fei um 11 Uhr, Eintritt frei;www.hochamt.at).
WZaungast beim Life Ball Um bei der pompösen Anti-Aids-Benefiz-Gala »Life Ball« > Ende Mai mitzufeiern, braucht man Tickets. Doch die glamouröse Eröffnungszeremonie samt Red Carpet und Fashion Show auf dem Vorplatz kann man live und gratis erleben.
EErlesenes Dorotheum-Souvenir Sollten Sie keine Zeit für eine Versteigerung haben: In dem traditionsreichen Auktionshaus finden Sie sicher im Bereich »Freier Verkauf« > ein Mitbringsel nach Ihrem Gusto und Budget.
RDesign aus dem Museum Fundgruben für stilvolle Souvenirs sind die Museumshops, besonders originell sortiert ist jener des Museum für Angewandte Kunst > mit seinen wienspezifischen »Art Editionen« und »MAK ARTikeln«.
© dpa Picture-Alliance/Rausch-Schott, Michael
Kleine Verführungen von Altmann & Kühne kommen auch als Wien-Mitbringsel gut an
TAugen- und Gaumenfreude Altmann & Kühne > ist berühmt für handgefertigtes, in winzigen Kommoden, Quastelschachteln oder Hutköfferchen putzig verpacktes Miniaturkonfekt – eine einzigartige süße Erinnerung (ab 12,50 €).
YWien witzig In der Galerie »Komische Künste« Online-Karte im MuseumsQuartier > zeigt die rot-weiß-rote Cartoonisten-Gilde von Haderer bis Rubinowitz, was sie kann. Die Ergebnisse ihres gepfefferten Schmähs warten, als Originale oder faksimiliert im Shop auf Liebhaber (ab ca. 90 €; 7., Museumspl. 1, www.komischekuenste.com; tgl. 11–18 Uhr).
UWein aus Wien Wussten Sie, dass Wiens Winzer echte Edeltropfen keltern, etwa das Weingut Wieninger (Flasche ab 8 €). Der vielfach preisgekrönte Betrieb lädt in seinem Stammersdorfer Heurigen > auch zur gepflegten Einkehr. Weitere Adressen: www.wienwein.at.
IManner-Schnitten Die mit feiner Haselnuss-Kakaocreme gefüllten Waffeln sind weltbekannt, Variationen der zartrosa verpackten Wiener Süßigkeiten und Manner-Accessoires finden Sie im Flagship-Store am Stephansplatz >.
OSüß-Saures aus Ottakring Bei Staud’s am Brunnenmarkt > können Sie leckere Konfitüren, Gelees und eingelegte Gemüse verkosten und erstehen (www.stauds.com; Di–Sa 8–12.30, Fr auch 15.30–18 Uhr). Tipp: Konfitüre aus der Donautal-Marille (Aprikose).
PGewürzter Alltag Bringen Sie neuen Schwung in Ihre Küche mit ein paar Kostproben aus der reichhaltigen Gewürz- und Kräutertheke von Babette’s. Ein Sommerhit: das »3er-Tragerl« für Griller, bestehend aus Steakpfeffer, äthiopischem Berbere und einem selbst gemischten Grillgewürz. Riesig ist auch das Kochbuchsortiment (4., Schleifmühlgasse 17, www.babettes.atOnline-Karte; Mo–Fr 11 bis 18, Sa 10–15 Uhr).
aHandbemaltes weißes Gold, Nicht ganz billig, aber ein klassisches Souvenir mit hohem künstlerischem (Erinnerungs-)Wert ist eine traditionell handgefertigte Porzellanschale, -tasse oder -vase (ab ca. 90 €) aus der weltberühmten Manufaktur Augarten >.
sDem Haupte zur Zier Ob Hut, Kappe oder Mütze, für Sie oder Ihn: Mit einer nach Maß handgefertigten Kopfbedeckung von Mühlbauer > treten Sie als Stilbotschafter zeitgemäßen Wienerischen Schicks auf – sollten hierfür jedoch schon einiges über 100 € einkalkulieren.
dWien im eigenen Auto Meiden Sie die engen Innenstadtgassen und die oft verstopften Zubringerstraßen. Parken Sie lieber an einer der U-Bahnstationen am Stadtrand oder in der Hotelgarage. Und nutzen Sie das gut ausgebaute Öffi-Netz >.
© Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas
Das Wiener Publikum passt seine Kleidung dem eleganten Ambiente des Burgtheaters an
fIm Freizeitlook in Burg oder Oper Nein, den Eintritt verwehrt bekommen Sie in Jeans oder Holzhackerhemd wohl nicht. Aber Sie werden sich reichlich deplatziert fühlen. Denn die Wiener legen beim Besuch ihrer Hochkulturtempel elegante Garderobe an und auf solche auch bei ihren Gästen wert.
© dpa Picture-Alliance/Siepmann, Martin
Eine Wiener Melange
gKaffee bestellen Im Kaffeehaus schlicht Kaffee, vielleicht noch auf der ersten Silbe betont, bestellen, geht gar nicht. Sie sollten schon wissen, ob Sie einen Großen oder Kleinen Braunen, Mokka, Melange oder Verlängerten wollen >.
hBeim »Schmattes« knausern Zeigen Sie sich gegenüber dem Hotel- und Servicepersonal, Taxifahrer, Friseur etc. großherzig: Denn Trinkgeld > ist ein unverzichtbarer Teil ihres Einkommens, der hilft, über die Runden kommen.
jDialekteln als ob Versuchen Sie besser nicht, das Wienerische Idiom nachzuahmen. Schönbrunnerisch (»Hochwienerisch«), gar mit schwäbischem oder hamburgischem Akzent z.B., ringt Wienern bestenfalls ein müdes Lächeln ab.
kHektik verbreiten Die legendäre »Gemütlichkeit« hat in Wien vielerorts nach wie vor Geltung, der Alltag fließt, nicht nur im Kaffeehaus, gemächlicher als in anderen Metropolen. Ergo: Anpassung statt Tempodrücken – Laune und Blutdruck werden es Ihnen danken.
lReservierungen »vergessen« Wenn Sie im Lokal voreilig einen Tisch gebucht haben, stornieren Sie rechtzeitig. Zum einen gebietet dies das Fairplay. Zudem bürgert sich auch in Wien bei gehobenen Restaurants allmählich ein, bei Nichterscheinen via Kreditkarte eine »Pönale« (Gebühr) zu verrechnen.
AShopping im letzten Moment Schieben Sie die Besorgung Ihrer Mitbringsel nicht bis zum letzten Moment auf. Denn womit Sie nicht rechnen: In Wien sind, Kirche und Gewerkschaft sei »dank«, selbst Souvenirläden an Sonn- und Feiertagen fast ausnahmslos geschlossen.