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In diesem Buch sollen kurz und kompakt die Grundzüge des Atem-Yoga (Pranayama) beschrieben werden. Pranayama bedeutet "Beherrschung des Prana". Prana beutet sowohl soviel wie Atem, aber auch Lebenskraft und kosmische Energie. Im zweiten Teil geht es um "Anapanasati", die Atemlehre der Buddhisten. Die Schüler üben sich während der Meditation in aufmerksamer Betrachtung und allmählicher Verfeinerung der Atmung. Nicht jeder, der sich für Atemschulung interessiert, möchte gleich sehr tief in die Materie einsteigen. Viele Menschen suchen nach einfach auszuführenden Übungen, die ihnen jederzeit im Alltag zur Verfügung stehen. Es geht in dieser Schrift um Atemtechniken, die leicht einzustudieren sind, und die dennoch eine heilsame Wirkung auf Körper und Geist ausüben.
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Seitenzahl: 49
In diesem Buch sollen die Grundzüge des Atem-Yoga (Pranayama) und die der buddhistischen Atemlehre (Anapanasati) dargelegt werden. Es kam mir beim Verfassen des Textes darauf an, dieses Thema auf das Wesentliche beschränkt zu beschreiben. Nicht jeder, der sich für yogische Atemtechniken interessiert, möchte gleich sehr tief in die Materie einsteigen. Viele Menschen suchen nach einfach auszuführenden Übungen, die ihnen jederzeit im Alltag zur Verfügung stehen. Es geht hier um Atemtechniken, die leicht einzustudieren sind, und die dennoch eine heilsame und beruhigende Wirkung auf Körper und Geist ausüben.
Der indische Yoga-Pfad, der auch höhere Yogastufen umfasst, wird auch kurz dargestellt, aber der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf dem Aspekt der Yoga-Atmung, dem Pranayama.
Im zweiten Teil des Buches, Anapanasati, findet sich eine Darstellung der Meditation und der Atemtechniken der Buddhisten. Die buddhistische Atmungstechnik unterscheidet sich deutlich von den yogischen Atemmethoden. Körperliche Übungen, wie die Asanas, die im Yoga üblich sind, werden von den Buddhisten nicht geübt. Die buddhistischen Atemtechniken werden in der klassischen Meditationshaltung, dem Lotussitz oder dem Diamantsitz, trainiert. Es geht bei diesen Übungen vor allem um Verfeinerungen des Atemvorgangs und um stetige Wachsamkeit gegenüber dem ein- und ausströmen der Atemluft.
Die Buddhisten arbeiten auch weniger mit der menschlichen Vorstellungskraft, aber der Aspekt der Achtsamkeit ist beiden Wegen gemeinsam.
Pranayama - Grundlagen des Yoga
Über die Lebensführung
Die Yoga-Atmung
Die Lehre vom Prana
Der individuelle Atem
Der rhythmische Atem
Der dynamische Atem
Atem ist Leben
Kundalini Yoga
Raja Yoga
Anapanasati - Die buddhistische Atemlehre
Wanderung durch den Körper
Glossar
Über den Autor
Yoga ist Jahrtausende altes Wissen um die Fähigkeit des Menschen, sich immer weiter zu entwickeln und dem Absoluten, der Gottheit, nahe zu kommen. Wenn der Yoga auch erstmals etwa zwei Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung in den Sutras des Weisen Patanjali niedergeschrieben wurde, so scheint doch festzustehen, dass Yoga den arischen Völkern, die, über das Industal kommend, Indien eroberten, weit früher bekannt war. Heute ist die Yogalehre im indischen Hinduismus, dem tibetischen Buddhismus, dem Buddhismus Sri Lankas und auch im ferneren Osten Asiens verbreitet.
In westlichen Ländern wird mit dem Begriff Yoga in der Regel nur das Hatha-Yoga bezeichnet. Hatha-Yoga, der Yoga der Körperbeherrschung, ist aber nur eine von vielen Formen der Yogaausübung. In Asien sehr verbreitet ist auch der Yoga der uneingeschränkten Gottesliebe, Bhakti-Yoga. Die Anhänger des Karma-Yoga machen keine speziellen körperlichen oder geistigen Übungen, sondern widmen sich vor allem Taten der Nächstenliebe. Jnana-Yoga wiederum ist der Yoga der Gelehrten. Wissen und der Erwerb von Weisheit stehen hier im Vordergrund. An der Spitze des Yogasystems steht Raja-Yoga, der königliche Yoga.
Die Wege oder Margas zu Raja-Yoga, dem höchsten Wissen, sind:
Hatha – Übung der Willenskraft
Bhakti – Übung der Gottesliebe
Karma – Übung der tätigen Nächstenliebe
Jnana – Übung der Weisheit
Der Weg zur Weisheit ist weit und kann in diesem kleinen Buch kaum erschöpfend beschrieben, sondern höchstens angedeutet werden. Es ist aber möglich, Hatha-Yoga, die Eingangspforte der Yogalehre zu beschreiben und jene körperlichen Übungen zu zeigen, die unerlässlich sind, um bis zu den geistigen zu gelangen.
Hatha-Yoga ist die volkstümliche Form des Yoga und jene, die in den westlichen Ländern am meisten populär ist. Sie zielt auf die vollkommene Beherrschung des Körpers und auf die Kontrolle des Muskel- und Nervensystems hin. Im Grunde besteht der Hauptzweck des Hatha-Yoga darin, den Schüler auf eine höhere geistige Entwicklung vorzubereiten. In Europa jedoch ist die Übung des Hatha-Yoga bereits das Hauptziel der Yogalehre schlechthin. Den Menschen des Westens genügt es, durch die Yogaübungen Gesundheit, Ruhe und Selbstbeherrschung zu erlangen. Die höheren Yogastufen sind noch nicht so bekannt und werden nur von Wenigen praktiziert.
Die höheren Yogastufen sind:
Bhakti-Yoga bedeutet die vollkommene Hingabe und Liebe zu Gott. Der Bhakti Yogi sieht den göttlichen Gegenstand seiner Liebe so klar vor sich, dass er nie von ihm getrennt ist. Bhakti-Yoga, der Yoga der unbedingten Gottesliebe ist den Menschen des Westens im Grunde nicht fremd. In den Klöstern Europas und Amerikas leben fromme Mönche und Nonnen, die sich auf die Gestalt des Jesus Christus als den Gegenstand ihrer innigen Liebe konzentrieren.
Karma-Yoga ist die Lehre von der guten Tat und bedeutet die ständige aufopfernde Arbeit für andere, ohne einen Gedanken an Belohnung, Lob oder Tadel zu verschwenden. Die Idee des Karma-Yoga wird die Menschen des Westens mühelos ansprechen, da sie der christlichen Lehre von der Nächstenliebe sehr nahe kommt. Wenn Christen aufmerksam im Neuen Testament lesen, so finden sie dort das Karma-Yoga, wie Christus es lehrt. Den Armen helfen und ihnen nicht nur vom Überfluss geben, sondern auch von dem Wenigen, das man selber besitzt; die Kranken pflegen und die Unwissenden belehren, das sind die Wege der Seligkeit. Viele der großen Heiligen sind mehr durch ein tätiges Leben als durch Gebete zur Heiligkeit gekommen. Wohltätiges Handeln sagt weitaus mehr Menschen zu als die religiöse Einkehr, aber beide Wege führen zu Gott.
Jnana-Yoga führt zur Gottheit durch den Erwerb von Wissen, durch geistige Arbeit und durch das Verständnis aller Erscheinungen. Jnana-Yoga führt auf dem Wege der Gelehrsamkeit zu höchster Weisheit.
Raja-Yoga, der königliche Yoga, schließlich umfasst das Wissen aller Yogalehren. Der Raja-Yogi hat Samadhi, die vollkommene Seligkeit, erreicht. Samadhi ist das höchste Wissen, das zu erlangen ein ganzes Leben unter der Führung eines geistigen Lehrers (Guru) erfordert.
Aber so weit wollen wir zunächst gar nicht gehen. Kehren wir zurück zu den ersten Vorbereitungen, zur Erlernung des Hatha-Yoga, das uns Gesundheit und Ausgeglichenheit schenken wird.
Der indische Yogi zieht sich zu seinen Übungen in die Einsamkeit eines Waldes zurück. Westliche Yogaschüler haben diese Möglichkeit des Rückzugs meistens nicht. Vor allem wenn sie in Städten leben, sind sie vielfältigen Einflüssen, störenden Geräuschen und nicht selten auch Lärm ausgesetzt. Störende Geräusche sind jedoch unvereinbar mit Konzentration und Meditation.