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<p>PROMETHEUS verbindet faszinierende anatomische Illustrationen mit didaktisch perfekt abgestimmten Erläuterungen. Als LernAtlas ordnet er das Wissen einprägsam in doppelseitigen Einheiten. So macht das Lernen Spaß und der Prüfungsstoff wird überschaubar.<br></p><p>Der Band „Kopf, Hals und Neuroanatomie“ umfasst:<br></p><ul><li>Knochen, Bänder, Gelenke, Muskeln sowie Organe von Kopf und Hals mit Leitungsbahnen und Topografie<br></li><li>Zähne und Topografie der geöffneten Mundhöhle<br></li><li>eine Einführung in die Neuroanatomie </li><li>Topografie und Funktion von Gehirn und Rückenmark<br></li><li>Synopsen zu Leitungsbahnen von Orbita und Nase sowie zu Bahnen, Ganglien und Hirnnervenkernen<br></li><li>ausgewählte klinische Beispiele<br></li></ul><p>Neu in der 6. Auflage:<br></p><ul><li>vollständig überarbeitet und<br></li><li>enthält zahlreiche neue und optimierte Abbildungen<br></li></ul><p>Gut zu wissen: Der Buchinhalt steht dir ohne weitere Kosten digital in unserem Lernportal via medici und in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App hast du viele Inhalte auch offline immer griffbereit. </p>
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Seitenzahl: 816
Veröffentlichungsjahr: 2022
Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher
Illustrationen von
Markus Voll, Karl H. Wesker
6., vollständig überarbeitete Auflage
1801 Illustrationen
In der griechischen Mythologie ist Prometheus der Titanensohn, der sich Menschen nach seinen eigenen Vorstellungen erschafft. Damit beschwört er den Zorn des Göttervaters Zeus herauf. Zeus muss jedoch der Sage nach wehrlos mit ansehen, wie Prometheus den Menschen das Feuer und damit Erleuchtung bringt – auch im übertragenen Sinne. Prometheus bedeutet im Griechischen auch „der Vorausdenkende“, so dass unser Atlas neue Wege gehen muss, um seinem Namen gerecht zu werden. Diese neuen Wege wurden bereits bei der Konzeption des Buches beschritten. Sie basieren auf Umfragen und Interviews des Verlages mit Studierenden und Dozentinnen und Dozenten im deutschen Sprachraum sowie in den USA. Ausgangspunkt war die Frage, wie denn der „ideale“ Anatomie-Atlas aussehen müsste. Ideal für Studierende, die mit dem Atlas lernen sollen, die Informationsfülle des Faches Anatomie innerhalb eines sehr gedrängten Stundenplans zu bewältigen und sich dabei dauerhaft solide Kenntnisse zu erarbeiten.
Dass fundierte Kenntnisse im Fach Anatomie unverzichtbar für kompetentes ärztliches Handeln sind, wird mit fortschreitendem Studium immer klarer. Hierzu gehört es auch, Varianten des menschlichen Körpers zu kennen, denn dies kann später im Rahmen der Interpretation von Befunden oder bei Operationen hochrelevant sein und dazu beitragen, Fehler zu verhindern. PROMETHEUS berücksichtigt daher in besonderem Maße auch Varianten in der Anatomie des Menschen, wie z. B. zusätzliche oder nicht „regelkonform“ verlaufende Blutgefäße oder Lageanomalien von Organen.
Dabei vergessen die Autoren nicht, dass gerade die Anatomie – und hier besonders die makroskopische – die Lernenden wie kaum ein anderes medizinisches Fach vor die Schwierigkeit stellt, sich in einer erdrückenden Fülle von Namen und Fakten zu orientieren. Dies gilt umso mehr, als Anatomie ganz zu Beginn des Studiums gelehrt und gelernt werden muss, zu einem Zeitpunkt also, an dem die Studierenden meist noch nicht genügend Erfahrungen mit sinnvollen Lerntechniken gemacht haben. Sie können daher zwangsläufig Wichtiges noch nicht von weniger Wichtigem trennen und schließlich auch noch kaum Verknüpfungen zu anderen Fächern, wie etwa der Physiologie, aufbauen.
Vor diesem Hintergrund war es eine zentrale Zielsetzung bei der Konzeption des LernAtlas, eine wohlstrukturierte „Lernumgebung“ für Studierende zu schaffen. Eine Lernumgebung, die auf die genannten Schwierigkeiten gezielt Rücksicht nimmt und durch ihren Aufbau gleichzeitig Lernhilfe ist. Diesem Ziel diente zum einen die sorgfältige Auswahl der Themen, bei der „Vollständigkeit“ allein kein ausreichendes Kriterium sein konnte. Vielmehr wurde geprüft, inwieweit ein Thema entweder dem erforderlichen Grundverständnis des Faches Anatomie dient oder aber bereits sinnvolle Verbindungen zur klinischen Tätigkeit der späteren Ärztin/ des späteren Arztes knüpft. Selbstverständlich spielte die Prüfungsrelevanz eines Themas in diesem Zusammenhang ebenfalls eine bedeutende Rolle, so dass sich unterschiedliche Gewichtungen von Themen ergaben. Ein zweites Anliegen war es, den Studierenden nicht einfach eine wenig oder gar nicht kommentierte Bilderfolge vorzulegen. Vielmehr wurden alle Bildinformationen in engen Zusammenhang mit einem erklärenden Text gestellt. Auch wenn die Bilder teilweise „einfach für sich sprechen“, schafft der beigefügte Text zusätzliches Verständnis durch Erklärung der Bilder, durch Lernhinweise, fachübergreifende und in die Klinik verweisende Bezüge und vieles mehr. Dabei erläutert der Text schrittweise die Bilder und ermöglicht so ein tiefergehendes Verständnis auch komplexer Zusammenhänge. Der Grundsatz „Vom Einfachen zum Komplizierten“ war dabei ein Leitmotiv.
Als hilfreich erwies sich die Tatsache, dass die Makroskopische Anatomie in vielen Bereichen – vielleicht mit Ausnahme einiger neuroanatomischer Befunde – als ein „abgeschlossenes“ Fach gilt. Neues im Sinne einer wirklichen inhaltlichen Innovation ist eher die Ausnahme. Die Regel ist ein in vielen Bereichen etabliertes Fachwissen, das lediglich im Licht sich wandelnder klinischer Anforderungen neue Facetten bekommt. So ist die Schnittanatomie seit über 80 Jahren unter Anatomen bekannt, aber kaum genutzt worden. Eine enorme Renaissance erlebte sie mit modernen Bildgebungsverfahren wie CT und NMR, deren Bilder ohne ein profundes Verständnis der Schnittbildanatomie überhaupt nicht interpretiert werden können. „Neu“ im wirklich innovativen Charakter des Wortes konnte also nicht die Anatomie selbst sein. Neu – und auch modern im Sinne von zeitgemäß – sollte aber die Art und Weise der didaktischen Aufarbeitung sein.
Damit war im Grunde das prinzipielle Vorgehen bei der Erstellung des LernAtlas festgelegt: Ein Lernthema wird formuliert und erhält eine Lernumgebung aus Bildern, Legenden und Tabellen; auf benachbarte Themen, die ebenfalls in diesem Buch abgehandelt werden, wird verwiesen. Da also am Anfang die Formulierung des Lernthemas stand und nicht ein Bild oder ein Präparat als Bildvorlage, mussten alle Bilder komplett neu konzipiert und erstellt werden, was allein acht Jahre dauerte. Dabei stand nicht die 1 : 1-Wiedergabe eines Präparates im Vordergrund, vielmehr sollte das Bild selbst bereits einen anatomischen Befund didaktisch sinnvoll und lerntechnisch hilfreich deuten, um dem Lernenden das Arbeiten mit dem komplexen Bildinhalt zu erleichtern. Es war unser Ziel, mit PROMETHEUS einen LernAtlas zu schaffen, der die Studierenden bei ihrer Arbeit im Fach Anatomie im Sinne einer didaktischen Führung unterstützt, ihre Begeisterung für dieses so spannende Thema noch verstärkt, der dem ganz am Anfang Stehenden ein Zuversicht gebender, lehrreicher Wegweiser durch die Anatomie ist und den Studierenden als zuverlässige Informationsquelle, der Ärztin wie dem Arzt als vertrautes Nachschlagewerk dient.
„Wenn Du das Mögliche erreichen willst, musst Du das Unmögliche versuchen“ (Rabindranath Tagore).
Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher, Markus Voll und Karl Wesker Kiel, Mainz, Hamburg, München und Berlin im August 2022
möchten wir zuallererst und zum wiederholten Male unseren Familien sagen. Ihnen widmen wir PROMETHEUS.
Seit der 1. Band PROMETHEUS 2005 erschienen ist, haben wir zahlreiche Hinweise und Ergänzungsvorschläge erhalten. Wir möchten diese Seite nutzen, um allen, die im Laufe der Jahre in irgendeiner Weise geholfen haben, PROMETHEUS zu verbessern, unseren herzlichen Dank auszusprechen. Im Einzelnen sind dies:
Frau Dr. rer. nat. Kirsten Hattermann, Frau Dr. med. dent. Runhild Lucius, Frau Prof. Dr. Renate Lüllmann-Rauch, Herr Prof. Dr. Jobst Sievers, Herr Dr. med. dent. Ali Therany, Herr Prof. Dr. Thilo Wedel (alle Anatomisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) sowie Herr Univ.- Prof. Dr. med. Christoph Düber (Univ.-Med. Mainz), Herr Dr. med. dent. Christian Friedrichs (Praxis für Zahnerhaltung und Endodontie, Kiel), Herr Prof. Dr. Reinhart Gossrau (Charité Berlin, Institut für Anatomie), Herr Prof. Dr. Daniel Haag-Wackernagel (Basel), Herr Dr. med. Johannes- Martin Hahn (Tübingen), Herr Prof. Dr. med. Stefan Müller-Hülsbeck (DIAKO Krankenhaus gGmbH Flensburg), Herr Dr. Róbert Késmárszky, MD, Frau Prof. Susanne Klutmann (UKE Hamburg), Herr Michael Kriwat (Kiel), Herr Prof. Dr. Paul Peter Lunkenheimer (Westfälische Wilhelms- Universität Münster), Herr Prof. Dr. Janos Mester (UKE Hamburg), Herr Priv.-Doz. Dr. Jörg Detlev Moritz (Klinik für Radiologie und Neuroradiologie Kiel), Herr Priv.-Doz. Dr. Thomas Müller (Univ.-Med. Mainz), Herr Priv.-Doz. Dr. med. Dan mon O’Dey (Luisenhospital Aachen), Herr Dr. Kai-Hinrich Olms, Fußchirurgie Bad Schwartau, Herr Dr. med. Dipl.- Phys. Daniel Paech (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg), Herr OA Dr. Thilo Schwalenberg (Urologische Klinik des Universitätsklinikums Leipzig), Herr Dr. med. Hans-Peter Sobotta (Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig), Frau Prof. Dr. em. Katharina Spanel- Borowski (Universität Leipzig), Herr Dr. Jürgen Specht (Orthopaedicum Frankfurt), Herr Prof. Dr. Christoph Viebahn (Georg-August-Universität Göttingen), Frau Dr. med. Imke Weyers (Univ. Lübeck). Für aufwändige Korrekturarbeiten, insbesondere im Rahmen der 1. Auflage, danken wir Frau Dipl.-Biologin Gabriele Schünke, Herrn Dr. med. Jakob Fay sowie Frau cand. med. Claudia Dücker, cand. med. Simin Rassouli, cand. med. Heike Teichmann, cand. med. Susanne Tippmann und cand. med. dent. Sylvia Zilles, insbesondere für die Mithilfe bei den Beschriftungen Frau Dr. Julia Jörns-Kuhnke. Ein ganz besonderer Dank geht an unsere beiden Layouter Stephanie Gay und Bert Sender. Ihre Fähigkeit, Bilder und Text so anzuordnen, dass jede Doppelseite einfach eine „klare Sache“ ist, trägt ganz entscheidend zur didaktischen und optischen Qualität unseres LernAtlas bei.
PROMETHEUS wäre ohne den Verlag nicht zustande gekommen. Da es aber immer Menschen und nicht Institutionen sind, die ein solches Projekt möglich machen, soll von unserer Seite besonders denen gedankt werden, die dieses Projekt von Verlagsseite aus betreut haben. Das „Unmögliche möglich gemacht“ hat dabei Herr Dr. Jürgen Lüthje, Programmplaner des Thieme Verlages. Er hat es nicht nur geschafft, die Wünsche der Autoren und Grafiker mit den Zwängen der Realität sinnvoll zu vereinen. Er hat vielmehr über die Jahre der gemeinsamen Arbeit ein Team aus fünf Personen geschlossen bei einem Projekt gehalten, dessen Ziel uns von Anfang an bekannt war, dessen ausladende Dimension sich uns aber erst während der Arbeit im vollen Umfang erschloss. Sein Verdienst ist es in hohem Maße, dass der gemeinsame Wunsch, dieses Ziel zu erreichen, trotz aller Hürden, die überwunden werden mussten, nie erlosch. Bewundernswerte Geduld und die Fähigkeit zum Ausgleich von seiner Seite gerade auch in Problemsituationen kennzeichneten die zahllosen Gespräche mit ihm. Daher gebührt ihm unser aufrichtig und zutiefst empfundener Dank. Seit Herr Dr. Jürgen Lüthje 2018 in den Ruhestand gegangen ist, hat Herr Dr. Jochen Neuberger PROMETHEUS mit großem Engagement übernommen und mit dem bisherigen Team zusammen weitergeführt und weiterentwickelt.
Frau Sabine Bartl wurde im besten Sinne des Wortes zum Prüfstein für die Autoren. Sie hat – als Geisteswissenschaftlerin, nicht als Medizinerin – alle Texte gelesen und im Zusammenhang mit den Bildern darauf hin geprüft, ob einem/er (Noch-)Nicht-Mediziner/in – denn dies sind Studierende ganz am Anfang noch – die Logik der Darstellung wirklich gut ersichtlich wird. Gedankensprünge, die den Autoren, die das Fach aus einer anderen Perspektive sehen müssen, wohl zwangsläufig unterliefen, hat sie sofort entdeckt und die Neubearbeitung des Textes mit zahllosen Vorschlägen unterstützt. Aufgrund Ihrer Anregungen wurden auch Themen umformuliert und neu gestaltet. Ihr sind nicht nur die Autoren zu Dank verpflichtet: auch der Leser, dem sich nun ein Sachverhalt gut erschließt, profitiert von ihrem didaktischen Talent.
Herr Martin Spencker, bei Erscheinen der 1. Auflage Verlagsleiter Studium und Lehre, war, als der für das Projekt aus Verlagssicht Hauptverantwortliche, die letzte Instanz in der Koordination zwischen Verlag einerseits und Autoren und Grafikern andererseits. Seiner Fähigkeit, bei Problemen und Unklarheiten schnell und unkonventionell Entscheidungen zu treffen, verdankt das Projekt enorm viel. Seine Offenheit gegenüber allen Anliegen der Autoren und Grafiker, die Transparenz und Fairness bei allen Diskussionen gaben dem Projekt immer wieder Schwung und klare Rahmenbedingungen für eine offene und partnerschaftliche Kooperation. Auch ihm schulden wir großen Dank.
Ganz ausnahmslos war die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Thieme Verlages zu jedem Zeitpunkt angenehm und freundschaftlich. Aus Platzgründen können wir hier leider nicht alle Personen namentlich aufführen, die in irgendeiner Weise an der Fertigstellung von PROMETHEUS beteiligt waren. Wir beschränken uns daher auf einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit diesem Buch besonders intensiv verbunden sind. In diesem Zusammenhang möchten wir uns bedanken bei Antje Bühl, die als Projektassistentin von Anfang an mit dabei war und als „guter Geist im Hintergrund“ zahlreiche Arbeiten übernommen hat, wie z. B. wiederholtes Korrekturlesen der Layouts und Mithilfe beim Erfassen der Beschriftungen, bei Yvonne Straßburg, Michael Zepf und Laura Diemand, die dafür gesorgt haben, dass PROMETHEUS termingerecht gedruckt, gebunden und auf seinem gesamten Entstehungsweg mit bestem herstellerischem Know-how begleitet wurde; bei Susanne Tochtermann-Wenzel und Anja Jahn für die Unterstützung bei technischen Fragen rund um die Bebilderung, bei Julia Fersch, die dafür gesorgt hat, dass PROMETHEUS auch über eRef zugänglich ist, bei Almut Leopold und Dr. Wilhelm Kuhn für das ausgezeichnete Register; bei Marie-Luise Kürschner und Nina Jentschke für die ansprechende Gestaltung des Umschlags sowie bei Dr. Thomas Krimmer, Liesa Arendt, Birgit Carlsen, Stephanie Eilmann, Marion Hamm und Anne Döbler stellvertretend für alle, die PROMETHEUS im Hinblick auf Marketing, Verkauf und Öffentlichkeitsarbeit betreuen oder betreut haben.
Die Autoren im August 2022
Ein Werk wie PROMETHEUS kann nur entstehen, wenn die Menschen, die daran beteiligt sind, Hand in Hand zusammenarbeiten. Erst der rege Austausch zwischen den Anatomieprofessoren Michael Schünke, Erik Schulte und Udo Schumacher einerseits und den anatomischen Illustratoren Markus Voll und Karl Wesker andererseits führte zu dem didaktischen und künstlerischen Gesamtwerk, wie es jetzt vor Ihnen liegt.
Lerneinheiten zu schaffen, die ein Thema konsequent auf zwei gegenüberliegenden Seiten abhandeln, ist schon an sich eine besondere Herausforderung. Die Autoren müssen die Inhalte präzise auswählen, zusammenstellen und mit erläuternden Legenden versehen. Wie sich diese Inhalte dann jedoch im Atlas präsentieren, wie ansprechend und einprägsam sie sind, hängt maßgeblich von den Bildern ab – im PROMETHEUS sind es inzwischen gut 5000! Um sie zu zeichnen, haben Markus Voll und Karl Wesker jahrzehntelange Erfahrungen in der anatomischen Illustration gesammelt, anatomische Sammlungen besucht, Präparate studiert und alte und neue Werke der Anatomie durchgearbeitet. Auf dieser Basis entstand der PROMETHEUS.
Er führt Sie Schritt für Schritt sicher durch die Anatomie und zeigt, welche bedeutende Rolle die Anatomie in der späteren praktischen Tätigkeit spielt: Ob Darmoperation bei einem Tumor, Trommelfellpunktion bei einer Mittelohrentzündung oder Untersuchung einer Schwangeren – immer sind profunde anatomische Kenntnisse notwendig. Ohne sie ist niemand eine gute Ärztin oder ein guter Arzt.
Das Lernen kann Ihnen auch PROMETHEUS nicht ersparen, aber er macht es schöner. Dafür garantieren Autoren und Grafiker.
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Schünke
Abb. 0.1Anatomisches Institut der Universität Kiel Studium der Biologie und Medizin in Tübingen und Kiel Intensive Lehrtätigkeit bei Medizin- studierenden und Physiotherapeuten Autor und Übersetzer weiterer Lehrbücher
Foto: privat
Prof. Dr. med. Erik Schulte
Abb. 0.1Institut für Funktionelle und Klinische Anatomie der Universitätsmedizin Mainz Studium der Medizin in Freiburg Intensive Lehrtätigkeit bei Medizin- studierenden Preis für herausragende Leistungen in der Lehre in Mainz
Foto: Kristina Schäfer
Prof. Dr. med. Udo Schumacher
Abb. 0.1MSB Medical School Berlin Studium der Medizin in Kiel sowie einjähriger Studienaufenthalt am Wistar Institute of Anatomy and Biology, Philadelphia Intensive Lehrtätigkeit bei Medizinstudierenden, Physiotherapeuten/innen und Facharztkandiaten/ innen (FRCS). Mehrjähriger Aufenthalt in Southampton, dort Erfahrungen in fächerübergreifendem, integriertem Unterricht
Foto: privat
Markus Voll
Abb. 0.1Freiberuflicher Illustrator und Grafiker in München Grafikausbildung an der Blochererschule für Gestaltung in München Studium der Medizin an der LMU München Jahrzehntelange Tätigkeit als wissenschaftlicher Illustrator für zahlreiche Buchprojekte
Foto: privat
Karl Wesker
Abb. 0.1Freiberuflicher Maler und Grafiker in Berlin Lehre als Klischeeätzer und Lithograph Studium der Visuellen Kommunikation an der FH Münster und an der Hochschule der Künste Berlin sowie der Kunstwissenschaft an der TU Berlin Jahrzehntelang tätig in der freien Malerei und in der wissenschaftlichen Grafik, u. a. Buchprojekte für Anatomie
Foto: privat
Titelei
Warum PROMETHEUS?
Danke …
Die Menschen hinter PROMETHEUS
Teil I A Kopf und Hals
1 Übersicht
1.1 Regionen und tastbare Knochenpunkte
1.2 Kopf und Hals als Ganzes und Halsfaszien
1.3 Klinische Anatomie
1.4 Embryologie des Gesichts
1.5 Embryologie des Halses
2 Knochen, Bänder und Gelenke
2.1 Schädel (Cranium) von lateral
2.2 Schädel von frontal
2.3 Schädel von dorsal und Schädelnähte
2.4 Schädeldach (Calvaria) von außen und innen
2.5 Schädelbasis von außen (Basis cranii externa)
2.6 Schädelbasis von innen (Basis cranii interna)
2.7 Hinterhauptsbein (Os occipitale) und Siebbein (Os ethmoidale)
2.8 Stirnbein (Os frontale) und Scheitelbein (Os parietale)
2.9 Schläfenbein (Os temporale)
2.10 Oberkiefer (Maxilla)
2.11 Jochbein (Os zygomaticum), Nasenbein (Os nasale), Pflugscharbein (Vomer) und Gaumenbein (Os palatinum)
2.12 Keilbein (Os sphenoidale)
2.13 Augenhöhle (Orbita): Knochen und Öffnungen für Leitungsbahnen
2.14 Orbitae und Nachbarstrukturen
2.15 Nase (Nasus): Nasenskelett
2.16 Nase: Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales)
2.17 Harter Gaumen (Palatum durum)
2.18 Unterkiefer (Mandibula) und Zungenbein (Os hyoideum)
2.19 Zähne (Dentes) in situ
2.20 Terminologie, Zahnschema und Zahnmerkmale
2.21 Stellung der Zähne im Gebiss: Orientierung im Gesichtsschädel und Okklusion der Zähne
2.22 Morphologie der bleibenden Zähne (Dentes permanentes)
2.23 Zahnhalteapparat (Parodontium)
2.24 Milchzähne (Dentes decidui)
2.25 Zahnentwicklung (Odontogenese)
2.26 Röntgendiagnostik der Zähne
2.27 Lokalanästhesie der Zähne
2.28 Kiefergelenk (Articulatio temporomandibularis)
2.29 Biomechanik des Kiefergelenks
2.30 Knochen der Halswirbelsäule
2.31 Bandapparat der Halswirbelsäule
2.32 Oberes und unteres Kopfgelenk
2.33 Unkovertebralgelenke
3 Systematik der Muskulatur
3.1 Mimische Muskulatur: Überblick
3.2 Mimische Muskulatur: Funktion
3.3 Kaumuskeln: Überblick und oberflächliche Muskeln
3.4 Kaumuskeln: tiefe Muskeln
3.5 Muskelursprünge und -ansätze am Schädel
3.6 Halsmuskeln: Überblick und oberflächliche Muskeln
3.7 Halsmuskeln: supra- und infrahyoidale Muskeln
3.8 Halsmuskeln: prävertebrale und seitliche (tiefe) Muskeln
4 Systematik der Leitungsbahnen
4.1 Systematik der arteriellen Versorgung an Kopf und Hals
4.2 Systematik der Äste der A. carotis externa
4.3 Vordere und hintere Äste sowie medialer Ast der A. carotis externa
4.4 Endäste der A. carotis externa
4.5 Äste der A. carotis interna, die extrazerebrale Strukturen versorgen
4.6 Oberflächliche Kopf- und Halsvenen
4.7 Tiefe Kopfvenen und Venen des Hinterhaupts
4.8 Venen am Hals
4.9 Lymphknotenstationen an Kopf und Hals
4.10 Übersicht über die Hirnnerven
4.11 Hirnnervenkerne und mit Hirnnerven assoziierte Ganglien
4.12 Nervus olfactorius (I) und Nervus opticus (II)
4.13 Augenmuskelnerven: Nervus oculomotorius (III), Nervus trochlearis (IV) und Nervus abducens (VI)
4.14 Nervus trigeminus (V): Kern- und Versorgungsgebiete
4.15 Nervus trigeminus (V): Verlauf der drei Hauptäste
4.16 Nervus facialis (VII): Kern- und Versorgungsgebiete sowie viszeroefferente Fasern
4.17 Nervus facialis (VII): Verlauf im Felsenbein; parasympathische viszeroefferente sowie viszeroafferente Fasern
4.18 Nervus vestibulocochlearis (VIII)
4.19 Nervus glossopharyngeus (IX)
4.20 Nervus vagus (X)
4.21 Nervus accessorius (XI) und Nervus hypoglossus (XII)
4.22 Synopsis der Durchtrittsstellen für Leitungsbahnen an der Schädelbasis
4.23 Übersicht über das Nervensystem am Hals und Versorgung durch Spinalnervenäste
4.24 Hirnnerven und vegetatives Nervensystem am Hals
5 Organe und ihre Leitungsbahnen
5.1 Ohr (Auris): Übersicht und Blutversorgung des äußeren Ohrs (Auris externa)
5.2 Äußeres Ohr: Ohrmuschel (Auricula), äußerer Gehörgang (Meatus acusticus externus) und Trommelfell (Membrana tympanica)
5.3 Mittelohr (Auris media): Paukenhöhle (Cavitas tympani) und Ohrtrompete (Tuba auditiva)
5.4 Mittelohr: Gehörknöchelchenkette
5.5 Innenohr (Auris interna): Übersicht
5.6 Innenohr: Hörorgan
5.7 Innenohr: Gleichgewichtsorgan
5.8 Blutversorgung des Felsenbeins
5.9 Auge: Regio orbitalis, Augenlider (Palpebrae) und Bindehaut (Tunica conjunctiva)
5.10 Tränenapparat
5.11 Augapfel (Bulbus oculi)
5.12 Brechende Medien des Auges: Linse (Lens cristallina) und Hornhaut (Cornea)
5.13 Iris und Kammerwinkel
5.14 Netzhaut (Retina)
5.15 Blutversorgung des Augapfels
5.16 Äußere Augenmuskeln
5.17 Einteilung und Leitungsbahnen der Augenhöhle (Orbita)
5.18 Topografie der Orbita
5.19 Topografie des Sinus cavernosus
5.20 Nase (Nasus): Übersicht und Schleimhautrelief
5.21 Gefäß- und Nervenversorgung der Nasenhaupthöhle
5.22 Histologie und klinische Anatomie der Nasenhöhlen
5.23 Mundhöhle (Cavitas oris): Übersicht; harter und weicher Gaumen
5.24 Zunge (Lingua): Muskeln und Schleimhaut
5.25 Zunge: Leitungsbahnen und Lymphdrainage
5.26 Topografie der geöffneten Mundhöhle
5.27 Mundboden (Diaphragma oris)
5.28 Das lymphatische Gewebe des Rachenrings
5.29 Rachen (Pharynx): Muskeln
5.30 Rachen: Schleimhautrelief und Verbindungen zur Schädelbasis
5.31 Rachen: Topografie und Innervation
5.32 Rachen: Spatium peripharyngeum und seine klinische Bedeutung
5.33 Rachen: Leitungsbahnen im Spatium peripharyngeum (oberflächliche Schicht)
5.34 Rachen: Leitungsbahnen im Spatium peripharyngeum (tiefe Schicht)
5.35 Kopfspeicheldrüsen
5.36 Kehlkopf (Larynx): Lage, Form und Kehlkopfknorpel
5.37 Kehlkopf: Innenrelief und Systematik der Leitungsbahnen
5.38 Kehlkopf: Muskeln
5.39 Kehlkopf: Topografie und klinische Anatomie
5.40 Endotracheale Intubation
5.41 Schilddrüse (Glandula thyroidea) und Nebenschilddrüsen (Glandulae parathyroideae)
5.42 Topografie und Bildgebung der Schilddrüse
6 Topografie
6.1 Vordere Gesichtsregion
6.2 Hals von ventral: oberflächliche Schichten
6.3 Hals von ventral: tiefe Schichten
6.4 Oberflächliche Schicht des seitlichen Kopfes
6.5 Mittlere und tiefe Schicht des seitlichen Kopfes
6.6 Fossa infratemporalis (Unterschläfengrube)
6.7 Fossa pterygopalatina (Flügel-Gaumen-Grube)
6.8 Laterales Halsdreieck
6.9 Übergang in die obere Thoraxapertur, Karotisdreieck und tiefe seitliche Halsregion
6.10 Hintere Halsregion und Hinterhauptsregion
7 Schnittbilder
7.1 Frontalschnitte: Höhe Orbitavorderrand und Retrobulbärraum
7.2 Frontalschnitte: Höhe Spitze der Orbitapyramide und Hypophyse
7.3 Horizontalschnitte: Höhe Orbitae, obere und mittlere „Etage“
7.4 Horizontalschnitte: Höhe Sinus sphenoidalis und Conchae nasales mediae
7.5 Horizontalschnitte: Höhe Nasopharynx und Articulatio atlantoaxialis mediana
7.6 Horizontalschnitte: Höhe Wirbelkörper C V–VI
7.7 Horizontalschnitte: Höhe Übergang Th II/I zu C VI/VII
7.8 Sagittalschnitte: Mediansagittalschnitt mit Nasenseptum sowie in Höhe der medialen Orbitawand
7.9 Sagittalschnitte: Höhe inneres Drittel und Mitte der Orbita
Teil II B Neuroanatomie
1 Einführung in die Neuroanatomie
1.1 Einteilung und Grundfunktionen des Nervensystems
1.2 Zellen, Signalübertragung und morphologischer Aufbau des Nervensystems
1.3 Übersicht über das Nervensystem als Ganzes: Morphologie und räumliche Orientierung
1.4 Embryonalentwicklung des Nervensystems
1.5 Nervensystem in situ
1.6 Übersicht über das Gehirn: Telencephalon und Diencephalon
1.7 Übersicht über das Gehirn: Truncus encephali und Cerebellum
1.8 Übersicht über das Rückenmark
1.9 Blutversorgung von Gehirn und Rückenmark
1.10 Somatosensibilität
1.11 Somatomotorik
1.12 Sinnesorgane
1.13 Prinzipien der neurologischen Untersuchung
2 Histologie von Nerven- und Gliazellen
2.1 Das Neuron und seine Verschaltung
2.2 Neuroglia und Myelin
3 Vegetatives Nervensystem
3.1 Organisation von Sympathikus und Parasympathikus
3.2 Wirkung des vegetativen Nervensystems auf einzelne Organe und zentrale Verschaltungen des Sympathikus
3.3 Parasympathikus: Übersicht und Verschaltungen
3.4 Eingeweideschmerzen
3.5 Eingeweidenervensystem
4 Hirn- und Rückenmarkshäute
4.1 Hirnhäute
4.2 Hirnhäute und Durasepten
4.3 Hirn- und Rückenmarkshäute und ihre Räume
5 Liquorräume
5.1 Übersicht
5.2 Liquorzirkulation und Zisternen
5.3 Zirkumventrikuläre Organe und Gewebeschranken im Gehirn
5.4 Projektion von Liquorräumen und weiteren wichtigen Hirnstrukturen auf den Schädel
6 Telencephalon
6.1 Entwicklung und äußere Struktur
6.2 Gyri und Sulci des Telencephalon: konvexe Hirnoberfläche und Endhirnbasis
6.3 Gyri und Sulci des Telencephalon: mediale Hirnoberfläche und Insula
6.4 Histologischer Aufbau und funktionelle Organisation der Großhirnrinde
6.5 Rindenfelder im Neocortex
6.6 Allocortex: Übersicht
6.7 Allocortex: Hippocampus und Corpus amygdaloideum
6.8 Die weiße Substanz
6.9 Nuclei basales (Basalkerne)
7 Diencephalon
7.1 Übersicht und Entwicklung
7.2 Äußere Struktur
7.3 Innenstruktur: Etagengliederung und Schnittserie
7.4 Thalamus: Kerngebiete
7.5 Thalamus: Projektionen der Thalamuskerne
7.6 Hypothalamus
7.7 Hirnanhangsdrüse (Hypophyse, Glandula pituitaria)
7.8 Epi- und Subthalamus
8 Truncus encephali
8.1 Gliederung und äußere Struktur
8.2 Hirnnervenkerne, Nucleus ruber und Substantia nigra
8.3 Formatio reticularis
8.4 Ab- und aufsteigende Bahnen
8.5 Querschnitte durch den Hirnstamm: Mittelhirn (Mesencephalon) und Brücke (Pons)
8.6 Querschnitte durch den Hirnstamm: Medulla oblongata
9 Cerebellum
9.1 Äußere Struktur
9.2 Innere Struktur
9.3 Kleinhirnstiele und -bahnen
9.4 Vereinfachte funktionelle Anatomie und Läsionen des Kleinhirns
10 Blutgefäße des Gehirns
10.1 Zuführende Arterien und Circulus arteriosus
10.2 Oberflächlicher Verlauf der Großhirnarterien
10.3 Versorgungsgebiete der drei großen Arterien im Großhirn (Arteriae cerebri anterior, media und posterior)
10.4 Arterien von Hirnstamm und Kleinhirn
10.5 Sinus durae matris: Vorkommen und Aufbau
10.6 Sinus durae matris: Zuflüsse und akzessorische Abflüsse
10.7 Oberflächliche und tiefe Venen des Gehirns
10.8 Tiefe Venen des Gehirns: Venen von Hirnstamm und Kleinhirn
10.9 Intrakranielle Blutungen
10.10 Zerebrale Durchblutungsstörungen
11 Rückenmark und seine Blutgefäße
11.1 Übersicht: segmentaler Bau des Rückenmarks (Medulla spinalis)
11.2 Übersicht: Gliederung der Rückenmarkssegmente
11.3 Graue Substanz (Substantia grisea): innere Gliederung
11.4 Substantia grisea: Reflexbogen und Eigenapparat des Rückenmarks
11.5 Aufsteigende Bahnen im Vorderstrang: Tractus spinothalamici
11.6 Aufsteigende Bahnen im Hinterstrang: Fasciculus gracilis und Fasciculus cuneatus
11.7 Aufsteigende Bahnen im Seitenstrang: Tractus spinocerebellares
11.8 Absteigende Bahnen: Tractus corticospinales anterior und lateralis
11.9 Absteigende Bahnen: extrapyramidale und vegetative Bahnen
11.10 Synopsis der auf- und absteigenden Bahnsysteme im Rückenmark
11.11 Arterielle Versorgung
11.12 Venöse Drainage
11.13 Topografie
12 Das Gehirn im Schnittbild
12.1 Frontalschnitte I und II
12.2 Frontalschnitte III und IV
12.3 Frontalschnitte V und VI
12.4 Frontalschnitte VII und VIII
12.5 Frontalschnitte IX und X
12.6 Frontalschnitte XI und XII
12.7 Horizontalschnitte I und II
12.8 Horizontalschnitte III und IV
12.9 Horizontalschnitte V und VI
12.10 Sagittalschnitte I–III
12.11 Sagittalschnitte IV–VI
12.12 Sagittalschnitte VII und VIII
13 Funktionelle Systeme und klinische Bezüge
13.1 Sensorisches System: Synopse der Bahnsysteme
13.2 Sensorisches System: Prinzipien der Reizverarbeitung
13.3 Sensorisches System: Läsionen
13.4 Sensorisches System: Schmerz
13.5 Schmerzbahnen des Kopfes und zentrales schmerzhemmendes System
13.6 Motorisches System: Übersicht und Prinzip
13.7 Motorisches System: Pyramidenbahn (Tractus pyramidalis)
13.8 Motorisches System: motorische Kerngebiete
13.9 Motorisches System: extrapyramidal-motorisches System und Läsionen des motorischen Systems
13.10 Radikuläre Läsionen: Überblick und sensible Schäden
13.11 Radikuläre Läsionen: motorische Schäden
13.12 Armplexusläsion
13.13 Beinplexusläsion
13.14 Läsionen des Rückenmarks und der peripheren Nerven: sensible Ausfälle
13.15 Läsionen des Rückenmarks und der peripheren Nerven: motorische Ausfälle
13.16 Bestimmung der Höhe einer spinalen Läsion
13.17 Visuelles System: genikulärer Anteil
13.18 Visuelles System: Läsionen des genikulären Anteils und nicht genikuläre Projektionen
13.19 Visuelles System: Reflexe
13.20 Visuelles System: Koordination der Augenbewegungen
13.21 Hörbahn
13.22 Vestibuläres System
13.23 Geschmackssinn
13.24 Geruchssinn
13.25 Limbisches System
13.26 Kortexgliederung, Assoziationsgebiete
13.27 Hemisphärendominanz
13.28 Korrelation klinischer Symptome mit neuroanatomischen Befunden
Teil III C Glossar und Synopsen
1 Glossar
1.1 Substantia grisea (graue Substanz)
1.2 Substantia alba (weiße Substanz)
1.3 Sensibilität und Motorik; Übersicht Rückenmark und Rückenmarksbahnen
2 Synopsen
2.1 Sensible Bahnen im Rückenmark
2.2 Motorische Bahnen im Rückenmark
2.3 Sensible Trigeminusbahn
2.4 Hörbahn
2.5 Geschmacksbahn
2.6 Riechbahn
2.7 Kontrolle der motorischen Hirnnervenkerne
2.8 Kontrolle der Augenmotorik
2.9 Bahnen im Hirnstamm
2.10 Projektionen der Retina
2.11 Vegetative und sensible Ganglien am Kopf
2.12 Verschaltung der Motorik
2.13 Verschaltungen des Kleinhirns (Cerebellum)
2.14 Funktionelle Kortexareale
2.15 Assoziations- und Projektionsbahnen
2.16 Obere und untere Olive sowie die vier Lemnisken
2.17 Links-rechts-Verschaltungen im ZNS: Kommissuren und Kreuzungen
2.18 Kerne im Diencephalon und Kerngebiete des Thalamus
2.19 Kerne der Hirnnerven und vegetative Kerne
2.20 Leitungsbahnen der Nase
2.21 Gefäße der Orbita
2.22 Nerven der Orbita
2.23 Larynx
2.24 Glandula thryoidea
2.25 Pharynx
Teil IV Anhang
1 Literaturverzeichnis
2 Sachverzeichnis
Anschriften
Impressum/Access Code
1 Übersicht
2 Knochen, Bänder und Gelenke
3 3. Systematik der Muskulatur
4 4. Systematik der Leitungsbahnen
5 Organe und ihre Leitungsbahnen
6 Topografie
7 Schnittbilder
A Regionen von Kopf und Hals
Abb. 1.1Ansicht von ventral-rechts.
B Regionen von Kopf und Hals
Abb. 1.2Ansicht von dorsal-rechts.
C Regionen von Kopf und Hals (Regiones capitis und cervicales)
Tab. 1.1
Kopfregionen (Regiones capitis)
Halsregionen (Regiones cervicales)
Regio frontalis
Regio parietalis
Regio occipitalis
Regio temporalis
Regio auricularis
Regio mastoidea
Regio facialis
Regio orbitalis
Regio infraorbitalis
Regio buccalis
Regio parotideomasseterica
Regio zygomatica
Regio nasalis
Regio oralis
Regio mentalis
Regio cervicalis anterior
Trigonum submandibulare
Trigonum caroticum
Trigonum musculare (omotracheale)
Trigonum submentale
Regio sternocleidomastoidea
Fossa supraclavicularis minor
Regio cervicalis lateralis
Trigonum omoclaviculare (Fossa supraclavicularis major)
Regio cervicalis posterior
Die Regionen von Kopf und Hals haben auch klinisch Bedeutung, da viele Hautläsionen in beiden Regionen mit bloßem Auge zu erkennen sind und ihre Lokalisation exakt beschrieben werden muss. Dies ist besonders bei Hautkrebs wichtig, da die Lymphe, über die der Tumor seine Zellen streuen kann, je nach Lokalisation in unterschiedliche Lymphknotenstationen abfließt.
D Regionen des Halses in ein Muskelpräparat eingezeichnet
Abb. 1.3a Ansicht von ventral bei leicht dorsalflektiertem Kopf; b Ansicht von links.
Da die hier dargestellten Muskeln leicht sicht- und tastbar sind, eignen sie sich besonders als Orientierungspunkte für eine topografische Einteilung des Halses.
E Tastbare Knochenpunkte an Kopf und Hals
Abb. 1.4a Ansicht von frontal; b Ansicht von dorsal.
Kopf und Hals bilden anatomisch und funktionell eine Einheit, wobei der Hals den Kopf mit dem Rumpf verbindet. Deshalb enthält der Hals besonders viele Leitungsbahnen, an welche die Halseingeweide sozusagen im Nebenschluss angelagert sind. Während im Kopfbereich außer den Organfaszien (z. B. um die Ohrspeicheldrüse) keine allgemeinen Faszien vorhanden sind, wird der Hals durch mehrere Faszien in Räume unterteilt. Sie sind hier der Besprechung von Organen und Leitungsbahnen vorangestellt, da die folgenden Kapitel immer wieder auf die Lage der Strukturen innerhalb dieser Faszien Bezug nehmen.
A Gliederung des Kopf- und Halskapitels
Tab. 1.2
Übersicht
Regionen und tastbare Knochenpunkte
Kopf und Hals als Ganzes und Halsfaszien
Klinische Anatomie von Kopf und Hals
Embryologie Gesicht
Embryologie Hals
Knochen
Schädelknochen
Zähne
Halswirbelsäule
Bandapparat
Gelenke
Muskulatur
mimische Muskulatur
Kaumuskeln
Halsmuskeln
Systematik der Leitungsbahnen
Arterien
Venen
Lymphknotenstationen
Nerven
Organe und ihre Leitungsbahnen
Ohr
Auge
Nase
Mundhöhle
Rachen
Kopfspeicheldrüsen
Kehlkopf
Schilddrüse und Nebenschilddrüsen
Topografische Anatomie
vordere Gesichtsregion
Hals von ventral, oberflächliche Schichten
Hals von ventral, tiefe Schichten
oberflächliche Schicht des seitlichen Kopfes
mittlere und tiefe Schicht des seitlichen Kopfes
Fossa infratemporalis (Unterschläfengrube)
Fossa pterygopalatina (Flügel-Gaumen-Grube)
laterales Halsdreieck
Übergang in die obere Thoraxapertur, Karotis dreieck und tiefe seitliche Halsregion
hintere Halsregion und Hinterhauptsregion
Kopf und Hals im Schnittbild
B Halsfaszie (Fascia cervicalis)Man unterscheidet eine Muskelfaszie mit drei Blättern sowie eine Leitungsbahnenund eine Eingeweidefaszie:
Lamina superficialis: umhüllt den ganzen Hals und liegt dem M. trapezius und dem M. levator scapulae außen an, sie umscheidet den M. sternocleidomastoideus
Lamina pretrachealis: umscheidet die infrahyoidalen Muskeln
Lamina prevertebralis: umscheidet die Mm. scaleni, die prävertebrale Muskulatur und die autochthone Rückenmuskulatur
Vagina carotica: umscheidet die Gefäß-Nerven-Straße
Eingeweidefaszie: umscheidet Larynx, Trachea, Pharynx, Oesophagus und Gl. thyroidea
C Grenzflächen des Halses
Abb. 1.5Ansicht von links. Folgende tastbare Strukturen bilden die Grenzflächen des Halses:
• kranial: Unterrand der Mandibula, Spitze des Proc. mastoideus und Protuberantia occipitalis externa;
• kaudal: Jugulum sterni, Clavicula, Acromion und Proc. spinosus des 7. Halswirbels.
D Faszienverhältnisse am Hals; Querschnitt in Höhe des 5. Halswirbels
Abb. 1.6Die gesamte Ausdehnung der Halsfaszie ist orientierend am besten in einem Querschnitt zu erkennen:
• Die Muskelfaszie spaltet sich in drei Blätter auf:
– Lamina superficialis (orange),
– Lamina pretrachealis (grün) und
– Lamina prevertebralis (violett);
• darüber hinaus gibt es eine Leitungsbahnenfaszie: Vagina carotica (hellblau) und
• eine Eingeweidefaszie (dunkelblau).
E Faszienverhältnisse am Hals
Abb. 1.7a Ansicht von ventral. Der sehr variabel ausgebildete Hautmuskel des Halses, das Platysma, liegt oberhalb (epifaszial) der oberflächlichen Halsfaszie, er wurde beiderseits in Höhe des Unterrandes der Mandibula entfernt. Die Halsfaszien bilden ein bindegewebiges Blatt um die Muskulatur, die Leitungsbahnen und die Halseingeweide (zur näheren Unterteilung s. ▶ B). Auf diese Weise unterteilen sie den Hals in Räume, von denen einige, durch die die Leitungsbahnen ziehen, nach kaudal und kranial hin offen sind. Unter dem oberflächlichen Blatt der Halsfaszie, der Lamina superficialis, das mitte-links gefenstert wurde, liegt das mittlere Blatt, die Lamina pretrachealis. Unterhalb der Lamina pretrachealis wird in einem Fenster die Eingeweidefaszie sichtbar. Die Leitungsbahnen sind von einer weiteren Faszie umgeben, der Vagina carotica. Dorsal links wird das tiefe Blatt der Halsfaszie, die Lamina prevertebralis sichtbar. Diese, durch die Faszien begrenzten Bindegewebsschläuche des Halses haben klinisch insofern Bedeutung, als sie z. T. begrenzende Leitstrukturen darstellen, in denen sich Entzündungen ausbreiten können, wobei die Entzündung (zumindest initial) auf diesen bestimmten Bindegewebsraum begrenzt bleiben kann.
b Ansicht von links. Mediansagittalschnitt: In dieser Darstellung erkennt man, dass das tiefe Blatt der Halsfaszie, die Lamina prevertebralis, median direkt auf der Wirbelsäule aufliegt und gespalten ist. Bei einer Knochentuberkulose der Halswirbelsäule z. B. kann sich hier ein Senkungsabszess entlang der Faszie ausbilden (sog. gefährlicher Spalt, Retropharyngealabszess). Lateral und dorsal umscheidet diese Faszie Muskulatur (s. D ▶ Abb. 1.6). Die weiter lateral gelegene Vagina carotica ist in diesem medianen Schnitt nicht mit anzutreffen.
A Spalt- oder Spannungslinien am Kopf
Abb. 1.8Ansicht von schräg vorne.
Haut und Subkutis stehen unter Spannung, weshalb ein Stich mit einer kleinen runden Nadel zu einem kleinen länglichen Spalt in der Haut führt. Dieser Spalt richtet sich nach den Spannungslinien im Bereich des Einstichs aus. Um eine rasche Wundheilung und wenig auffällige Narbenbildung zu gewährleisten, müssen Schnitte im Kopfbereich daher entlang dieser Spannungslinien ausgerichtet werden. Diese Schnittführung ist gerade im Bereich des Kopfes wichtig, da dort Narben besonders gut zu sehen sind.
B Projektionen klinisch wichtiger Strukturen auf den Kopf
Abb. 1.9Ansicht von frontal (a u. b) und von schräg rechts (c).
a Austrittspunkte des sensiblen N. trigeminus: Sie sind für die klinische Prüfung der Sensibilität des Kopfes von Bedeutung. Wenn der Druck der Fingerkuppe an diesen Austrittspunkten Schmerzen auslöst, ist der entsprechende Trigeminusast gereizt.
b Hautareale über den Nasennebenhöhlen: Sie sind bei Entzündungen der Nebenhöhlen, die sehr häufig vorkommen, (druck) schmerzempfindlich.
c Abführende Lymphknotenstationen am Übergang von Kopf zu Hals: Die wichtigsten dieser Lymphknotenstationen sind hier benannt. Wenn die Lymphknoten vergrößert sind, liegt z. B. eine Entzündung oder ein Tumor im Einflussgebiet dieses Lymphknotens vor. Bei der klinischen Untersuchung des Kopfes sind die abführenden Lymphknotenstationen daher abzutasten.
C Zuordnung anatomisch wichtiger Strukturen zu den topografischen Feldern und Regionen des Halses
Abb. 1.10a Ansicht von ventral-rechts; b Ansicht von dorsal-links.
Bestimmte tiefer gelegene Strukturen des Halses projizieren auf verschiedene Regionen.
Umgekehrt kann bei pathologischen Veränderungen in einer Region auf die zugrundeliegende anatomische Struktur rückgeschlossen werden. So sind z. B. Glomustumoren im Trigonum caroticum lokalisiert.
Regio cervicalis anterior
Trigonum submandibulare
submandibuläre Lymphknoten
Gl. submandibularis
N. hypoglossus
Gl. parotis (dorsal)
Trigonum caroticum
Karotisbifurkation
Glomus caroticum
N. hypoglossus
Trigonum musculare
Gl. thyroidea
Larynx
Trachea
Oesophagus
Trigonum submentale
submentale Lymphknoten
Regio sternocleido mastoidea
M. sternocleidomastoideus
A. carotis
V. jugularis interna
N. vagus
juguläre Lymphknoten
Regio cervicalis lateralis
laterale Lymphknoten
N. accessorius
Plexus cervicalis
Plexus brachialis
Regio cervicalis posterior
Nackenmuskeln
Trigonum arteriae vertebralis
D Muskulärer Schiefhals (Torticollis muscularis) links
Abb. 1.11Schiefhals und Struma (s. E ▶ Abb. 1.12) können alleine durch die Inspektion diagnostiziert werden (Blickdiagnose). Beim Schiefhals ist der M. sternocleidomastoideus – meist aufgrund intrauteriner Fehllage – verkürzt. Dadurch halten die Betroffenen den Kopf zur erkrankten Seite geneigt und leicht zur Gegenseite gedreht. Ohne Therapie (Krankengymnastik/Operation) führt der Schiefhals sekundär zu schiefem Wachstum von Wirbelsäule und Gesichtsschädel. Die Schädelasymmetrie äußert sich u. a. durch die Konvergenz der Gesichtsebenen auf der erkrankten Seite (s. Linien).
E Retrosternale Struma
Abb. 1.12Eine Struma, die von den ▶ unteren Polen der Schilddrüse ausgeht, kann bis in die obere Thoraxapertur reichen und dort die Halsvenen komprimieren. Die Folge ist eine venöse Stauung mit Venenerweiterung an Kopf und Hals (sog. kongestionierter Hals).
F Abschätzung des zentralen Venendrucks am Hals in halbaufrechter Körperhaltung
Abb. 1.13Normalerweise sind die Halsvenen im Sitzen kollabiert. Liegt allerdings eine Rechtsherzinsuffizienz vor, so staut sich das Blut vor dem rechten Herzen, was zu einem Rückstau des Blutes in die Vv. jugulares führt. Die Höhe des Rückstaus wird durch eine Pulsation in der V. jugularis externa erkenntlich (sog. Venenpuls, Ende der oberen blauen Markierung). Je höher dieser Punkt liegt, desto mehr Blut wird rückgestaut. Folglich kann man an diesem Punkt die Schwere der Rechtsherzinsuffizienz bestimmen.
A Gesichtswülste und deren Verschmelzung
Abb. 1.14Ansichten von frontal. Um die Entstehung der klinisch wichtigen Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten (c) zu verstehen, muss man die Entwicklung des Gesichts kennen.
a Fünf Wochen alter Embryo. Das Oberflächenektoderm des 1. Schlundbogens hat sich zum Stomodeum eingefaltet, das später Anschluss an das endodermale Epithel der Mundhöhle gewinnt. Die Kontur des Gesichts entwickelt sich aus Gesichtswülsten, deren Gewebe aus dem 1. Schlundbogen oder aus Neuralleistenmesenchym stammt. Kaudal des Stomodeums liegen die Unterkieferwülste, lateral die Oberkieferwülste, daran anschließend lateraler und medialer Nasenwulst. Beide medialen Nasenwülste grenzen an den Stirnfortsatz an.
b Beim sechs Wochen alten Embryo grenzen sich durch Furchung die Nasenwülste vom Oberkieferwulst ab.
c Beim sieben Wochen alten Embryo sind die medialen Nasenwülste in der Mittellinie miteinander und an ihren lateralen Rändern mit den Oberkieferwülsten verschmolzen.
d Beim zehn Wochen alten Embryo sind die Wanderungsbewegungen abgeschlossen.
B Derivate der Gesichtswülste
Tab. 1.3
Gesichtswulst
Derivate
Stirnfortsatz
Stirn, Nasenwurzel, medialer und lateraler Nasenwulst
Oberkieferfortsatz
Wangen, laterale Anteile der Oberlippe
medialer Nasenwulst
Philtrum, Nasenspitze und Nasenrücken
lateraler Nasenwulst
Nasenflügel
Unterkieferfortsatz
Unterlippe
C Zwischenkiefersegment
Abb. 1.15a u. b Sicht auf den Gaumen von kaudal.
a Die medialen Nasenwülste bilden in der Tiefe Knochengewebe, das in der Mittellinie verschmilzt und einen in der Entwicklung eigenständigen Knochen bildet, den Zwischenkieferknochen (Os intermaxillare).
b Das Philtrum der Oberlippe entsteht ebenso aus dem Gewebe des medialen Nasenwulstes wie der Zwischenkieferknochen mit seinen vier Schneidezähnen. Der Knochen des primären Gaumens verschmilzt mit dem Knochen der Gaumenplatten der Oberkieferwülste und ist beim Erwachsenen kein eigenständiger Knochen mehr.
D Spaltbildungen im Gesichtsbereich
Abb. 1.16a–f Ansicht von kaudal und ventral.
a Normalzustand. Die Knochen der Gaumenplatten der Oberkieferwülste sind mit denen des primären Gaumens des medialen Nasenwulstes verschmolzen. Das Oberflächenepithel des Gesichts bildet um Mund und Nasenöffnung ein geschlossenes Gewebe.
b Cheiloschisis. Verschmilzt das Gewebe der Oberlippe links nicht, bildet sich eine bis in die Nase reichende Lippenspalte (Hasenscharte) links.
c Cheilognathoschisis. Ist auch der Oberkiefer links in die Spaltbildung mit einbezogen, ergibt sich links eine Lippen-Kiefer-Spalte.
d Eine Spaltbildung kann auch beiderseits auftreten: beidseitige Lippen-Kiefer-Spalte.
e Palatoschisis. Verschmelzen die Gaumenplatten der beiden Oberkieferwülste nicht miteinander, entsteht eine isolierte Gaumenspalte.
f Cheilognathopalatoschisis. Alle drei Spaltformen können miteinander kombiniert sein: einseitige Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. Wenn diese beidseits auftritt, spricht man vom „Wolfsrachen“.
A Schema der Kiemenbögen beim Lanzettfischchen
Abb. 1.17Ansicht von links. Beim Lanzettfischchen, dessen Bauplan hier exemplarisch für den der Chordaten (zu denen auch die Wirbeltiere gehören) dargestellt ist, strömt das venöse Blut in einer Aorta ventralis kopfwärts. Von ihr ziehen beiderseits Kiemenbogenarterien dorsalwärts. In den Kiemen wird dann das venöse Blut arterialisiert. Die Kiemenbogenarterien stellen also einen paarigen segmentalen Arterienbogen dar (vgl. Thoraxsegment beim Menschen!). Während der Embryonalentwicklung treten beim Menschen ähnliche Gefäßverläufe auf. Da aber beim Menschen keine Kiemen gebildet werden, spricht man von Schlundstatt von Kiemenbögen. Die Schlundbögen enthalten in ihrem bindegewebigen Kern die Kiemenbogenarterien. Relativ häufige Fehlbildungen am Hals werden als Fehlbildungen dieser Strukturen angesehen (s. G ▶ Abb. 1.23).
B Schlundbögen und Schlundfurchen eines vierwöchigen Embryos
Abb. 1.18Ansicht von links. Man erkennt die beim Menschen angelegten vier Schlundbögen, zwischen denen die Schlundfurchen liegen. Die Knorpel der vier Schlundbögen sind verschiedenfarbig markiert. Sie wandern – wie andere Gewebe der Schlundbögen auch – während der weiteren Entwicklung aus und bilden im Erwachsenen verschiedene Skelettund Bandelemente (s. C ▶ Abb. 1.19).
C Herkunft von Skelett und Muskeln aus den Schlundbögen beim Erwachsenen
Abb. 1.19Ansicht von links. Neben den knorpeligen Grundlagen des Skeletts (s. Beschriftungen) können auch die Muskeln und die sie innervierenden Nerven aufgrund ihrer embryonalen Herkunft bestimmten Schlundbögen zugewiesen werden. Vom 1. Schlundbogen stammt die Kaumuskulatur und der M. mylohyoideus, der vordere Bauch des M. digast ricus, der M. tensor veli palatini und der M. tensor tympani. Dem 2. Schlundbogen ist die mimische Muskulatur zugeordnet, der hintere Bauch des M. digastricus, der M. stylohyoideus sowie der M. stapedius. Vom 3. Schlundbogen stammt der M. stylopharyngeus ab. Vom letzten stammen M. cricothyroideus, M. levator veli palatini, die Schlundschnürer und die intrinsischen Muskeln des Kehlkopfes ab. Diese embryologische Herleitung der Muskeln erklärt auch ihre Innervation (s. D▶ Abb. 1.20).
D Innervation der Schlundbögen
Abb. 1.20Ansicht von links. Jedem Schlundbogen kann ein Hirn nerv zugeordnet werden:
1. Schlundbogen: N. trigeminus (V) (N. mandibularis)
2. Schlundbogen: N. facialis (VII)
3. Schlundbogen: N. glossopharyngeus (IX)
4. u. 6. Schlundbogen: N. vagus (X) (N. laryngeus superior und recurrens)
E Innerer Aufbau der Schlundbögen
Abb. 1.21Ansicht von dorsal; Außen sind die Schlundbögen von Ektoderm bedeckt, innen von Endoderm. Das Innere eines Schlundbogens besteht aus einer Schlundbogenarterie, einem Schlundbogennerv und einer Knorpelspange. Diese Strukturen werden von mesodermalem Gewebe und Muskulatur umgeben. Die äußeren Einfaltungen nennt man Schlundfurchen, die inneren Schlundtaschen. Die Schlundtaschen werden von Endoderm ausgekleidet, aus diesem entwickeln sich u. a. die Drüsen des Halses. Dabei wandern die Drüsenanlagen z. T. erheblich.
F Wanderungsbewegungen der Gewebe der Schlundbögen
Abb. 1.22Während der Entwicklung wandert das Epithel, aus dem sich die Schilddrüse bildet, von seinem Ursprungsort in der Mittel linie des Zungengrundes bis in Höhe des 1. Trachealknorpels, wo die Schilddrüse nachgeburtlich liegt. Am Zungengrund verbleibt das Foramen caecum als Rudiment, von dem aus sich das Schilddrüsengewebe abgeknospt hat. Die Nebenschilddrüsen stammen vom 4. (oberes Paar) bzw. 3. (unteres Paar) Schlund bogen, der Thymus ebenfalls vom 3. Schlundbogen ab. Der Ultimobranchialkörper, dessen Zellen in die Schilddrüse einwandern und dort die Calcitonin bildenden C-Zellen oder parafollikuläre Zellen bilden, stammt vom 5. Schlundbogen ab. Dieser entwickelt sich zuletzt und wird meist als Abschnitt des 4. Schlundbogens angesehen. Aus der 1. Schlund furche entwickelt sich der äußere Gehörgang, aus der 1. Schlund tasche die Paukenhöhle und die Tuba auditiva, aus der 2. die Tonsilla palatina.
G Lage von Halszysten und Fisteln
Abb. 1.23a Mediane Halszysten; b mediane Halsfisteln; c laterale Halsfisteln und Zysten.
Mediane Halszysten und Fisteln (a u. b) sind Reste des Ductus thyroglossus. Bildet er sich nicht vollständig zurück, können mit Schleim gefüllte Hohlräume (Zysten) verbleiben. Diese treten als prallelastische Vergrößerungen am Hals auf.
Laterale Halszysten und Fisteln entstehen aus Resten der Gangabschnitte des Sinus cervicalis, der sich während der Entwicklung als Folge der Wanderungsbewegungen bildet. Persistieren epithelausgekleidete Reste, können sich Zysten (rechts) oder Fisteln (links) bilden (c). Eine vollständige Fistel ist eine Verbindung zwischen Halsoberfläche und Rachenraum, eine inkomplette Fistel endet blind. Die Öffnungen lateraler Halsfisteln liegen typischerweise am Vorderrand des M. sternocleidomastoideus.