Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Pflegekräfte wissen es längst: Um Erkrankungen oder schädlichen Ereignissen vorzubeugen, muss man wissen, wie diese entstehen, wo Gefahren drohen, wer besonders gefährdet ist – und vor allem, was zu tun ist. Dieser Ratgeber erläutert alle wichtigen Prophylaxen kurz und prägnant anhand von vier Fragen: 1. Welche Gefährdungen gibt es? 2. Wer ist besonders gefährdet? 3. Was sind die Risikofaktoren? 4. Welche Maßnahmen der Prophylaxe gibt es? Alle Prophylaxen sind alphabetisch sortiert, um das Nachschlagen zu erleichtern. So hilft der Ratgeber schnell, kompetent und fachlich korrekt zu handeln.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2019
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Kay Peter Röpke ist Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin. Neben seiner Haupttätigkeit als Intensivpfleger arbeitet er auch als Dozent für Fortbildung in der [email protected]
»Prophylaxen müssen Sie kennen – ich bringe Sie schnell ans Ziel!«
KAY PETER RÖPKE
pflegebrief
– die schnelle Information zwischendurchAnmeldung zum Newsletter unter www.pflegen-online.de
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-8426-0808-5 (Print)ISBN 978-3-8426-8999-2 (PDF)ISBN 978-3-8426-9000-4 (EPUB)
© 2019 Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Alle Angaben erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Autors und des Verlages. Für Änderungen und Fehler, die trotz der sorgfältigen Überprüfung aller Angaben nicht völlig auszuschließen sind, kann keinerlei Verantwortung oder Haftung übernommen werden.
Die im Folgenden verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen stehen immer gleichwertig für beide Geschlechter, auch wenn sie nur in einer Form benannt sind. Ein Markenzeichen kann warenrechtlich geschützt sein, ohne dass dieses besonders gekennzeichnet wurde.
Titelbild: mimacz – Fotolia.comCovergestaltung und Reihenlayout: Lichten, Hamburg
Einleitung
1Aspirationsprophylaxe
1.1Grundlagen
1.1.1Hinweise auf eine mögliche Gefährdung
1.1.2Gefährdete Personengruppen
1.1.3Ursachen
1.2Prophylaxe
1.2.1Ziele
1.2.2Maßnahmen
2Cystitisprophylaxe (Blasen-/Harnwegsinfektprophylaxe)
2.1Grundlagen
2.1.1Symptome
2.1.2Gefährdete Personengruppen
2.1.3Komplikationen
2.1.4Ursachen
2.2Prophylaxe
3Dehydratationsprophylaxe
3.1Grundlagen
3.1.1Symptome
3.1.2Gefährdete Personengruppen
3.1.3Folgeerkrankungen
3.1.4Ursachen
3.2Prophylaxe
3.2.1Ziele
3.2.2Maßnahmen
4Dekubitusprophylaxe
4.1Grundlagen
4.1.1Symptome
4.1.2Gefährdete Personengruppen
4.1.3Gefährdete Hautpartien
4.1.4Ursachen
4.2Prophylaxe
4.2.1Ziel
4.2.2Maßnahmen
4.2.3Häufige Fehler
5Deprivationsprophylaxe
5.1Grundlagen
5.1.1Symptome
5.1.2Gefährdete Personengruppen
5.1.3Ursachen
5.2Prophylaxe
5.2.1Sensorische Deprivation
5.2.2Soziale Deprivation
5.2.3Kognitive Deprivation
6Desorientierungsprophylaxe
6.1Grundlagen
6.1.1Symptome
6.1.2Gefährdete Personengruppen
6.1.3Ursachen
6.2Prophylaxen
6.2.1Ziele
6.2.2Maßnahmen
7Gewalt-/Aggressionsprophylaxe
7.1Grundlagen
7.1.1Gewaltformen
7.1.2Aggressionsformen
7.1.3Gewalt/Aggression aus Sicht des Pflegeempfängers
7.1.4Gewalt/Aggression aus Sicht der Angehörigen
7.1.5Gewalt/Aggression aus Sicht einer Pflegekraft
7.1.6Symptome
7.1.7Gefährdete Personengruppen
7.1.8Ursachen von Gewalt/Aggression
7.2Prophylaxen
7.2.1Ziele
7.2.2Maßnahmen
7.2.3Mögliche Maßnahmen bei Gewalt/Aggression
8Gingivitisprophylaxe
8.1Grundlagen
8.1.1Symptome
8.1.2Gefährdete Personengruppen
8.1.3Ursachen
8.2Prophylaxe
8.2.1Ziele
8.2.2Maßnahmen
9Glossitisprophylaxe
9.1Grundlagen
9.1.1Symptome
9.1.2Gefährdete Personengruppen
9.1.3Ursachen
9.2Prophylaxe
9.2.1Ziele
9.2.2Maßnahmen
10Infektionsprophylaxe
10.1Grundlagen
10.1.1Symptome
10.1.2Gefährdete Personengruppen
10.1.3Ursachen
10.2Prophylaxe
10.2.1Ziele
10.2.2Maßnahmen
11Intertrigoprophylaxe
11.1Grundlagen
11.1.1Symptome
11.1.2Gefährdete Personengruppen
11.1.3Ursachen
11.1.4Gefährdete Körperstellen
11.2Prophylaxe
11.2.1Ziel
11.2.2Maßnahmen
12Kontrakturenprophylaxe
12.1Grundlagen
12.1.1Symptome
12.1.2Gefährdete Personengruppen
12.1.3Ursachen
12.2Prophylaxe
12.2.1Ziele
12.2.2Maßnahmen
12.2.3Kontraindikationen bei Bewegungsübungen
13Kreislaufkollapsprophylaxe, orthostatische Synkope
13.1Grundlagen
13.1.1Symptome
13.1.2Ursachen
13.2Prophylaxe
14Obstipationsprophylaxe
14.1Grundlagen
14.1.1Symptome
14.1.2Ursachen
14.2Prophylaxe
14.2.1Ziel
14.2.2Maßnahmen
15Parodontitisprophylaxe
15.1Grundlagen
15.1.1Symptome
15.1.2Ursachen
15.2Prophylaxe
15.2.1Ziele
15.2.2Maßnahme
16Parotitisprophylaxe
16.1Grundlagen
16.1.1Symptome
16.1.2Ursachen
16.2Prophylaxe
16.2.1Ziele
16.2.2Maßnahmen
17Pneumonieprophylaxe bzw. Atelektasenprophylaxe
17.1Grundlagen
17.1.1Pneumonien
17.1.2Atelektasen
17.2Prophylaxen
17.2.1Ziele
17.2.2Maßnahmen
17.2.3Atem-Stimulierende-Einreibung (ASE)
18Soorprophylaxe
18.1Grundlagen
18.1.1Symptome
18.1.2Ursachen
18.2Prophylaxe
18.2.1Ziel
18.2.2Maßnahmen
19Stomatitisprophylaxe
19.1Grundlagen
19.1.1Symptome
19.1.2Ursachen
19.2Prophylaxen
19.2.1Ziele
19.2.2Maßnahmen
20Sturzprophylaxe
20.1Grundlagen
20.1.1Die häufigsten Verletzungen
20.1.2Ursachen
20.1.3Risikofaktoren
20.1.4Psychische Folgen
20.2Prophylaxen
20.2.1Ziele
20.2.2Maßnahmen
21Thromboseprophylaxe/Embolieprophylaxe
21.1Grundlagen
21.1.1Embolie
21.1.2Symptome
21.1.4Embolien
21.2Prophylaxe
21.2.1Ziele
21.2.2Maßnahmen
21.2.3Aktive Übungen
21.2.4Passive Übungen
21.2.5Kontraindikation zur Beinhochlagerung
21.2.6Antithrombosestrümpfe
22Ulcusprophylaxe
22.1Grundlagen
22.1.1Symptome
22.1.2Komplikationen
22.1.3Ursachen
22.2Prophylaxe
Literatur
Register
Definition Prophylaxe
Unter »Prophylaxe« versteht man in der Medizin und Pflege schlicht die Vorbeugung, also die Verhinderung einer Erkrankung oder eines schädlichen Ereignisses.
Damit Sie etwas verhindern können, müssen Sie natürlich wissen, warum es entsteht, wo Gefahren drohen, wer besonders gefährdet ist – und schlussendlich sollten Sie auch noch wissen, was nun zu tun ist.
Es gibt große und umfangreiche Bücher, die sich mit den Prophylaxen in der Pflege befassen. Doch genau das war nicht Ziel dieses Buches. Es geht nämlich auch einfacher. (An dieser Stelle möchte ich mich wieder einmal bei meiner wirklich tollen Lektorin, Claudia Flöer von der Schlüterschen Verlagsgesellschaft bedanken) – Mit vier Fragen nähere ich mich jeder einzelnen Prophylaxe und sage kurz und prägnant, was Sie wissen und tun müssen:
1.Welche Gefährdungen gibt es?
2.Wer ist besonders gefährdet?
3.Was sind die Risikofaktoren?
4.Welche Maßnahmen der Prophylaxe gibt es?
Sie finden hier also kein Lehrwerk im herkömmlichen Sinne, sondern eine praktische Hilfe für Ihren pflegerischen Alltag – mittlerweile in der 4., aktualisierten Auflage! Ich habe die Prophylaxe auch nicht nach Gebieten, sondern alphabetisch sortiert, damit Sie schnell zum Wesentlichen kommen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine lehr- und erkenntnisreiche Lektüre!
Bremen, im März 2019
Kay Peter Röpke
Definition Aspiration
In der Medizin bezeichnet man das Eindringen von Flüssigkeit oder festen Stoffen in die Atemwege bis unter den Kehlkopf bei unzureichendem Hustenreflex als »Aspiration«.
Der normale Schluckvorgang setzt sich aus mehreren Einzelvorgängen zusammen. Die Nahrung wird im Mund zerkleinert, mit Speichel vermischt und in kleinere Portionen aufgeteilt. Diese werden Richtung Gaumen geschoben, wo der Schluckreflex ausgelöst wird.
Gelangt ein Teil der Nahrung nicht in die Speiseröhre, sondern in die Luftröhre, kommt es beim gesunden Menschen zu reflexartigem Räuspern oder Husten. Gelingt es dadurch nicht, den Fremdkörper zu entfernen, kann der dahinter liegende Anteil der Lunge nicht belüftet werden. Ist ein größerer Luftweg verschlossen, kann es zu Erstickungsanfällen kommen.
Beim Verbleib des Fremdkörpers oder bei einer Reizung der Schleimhäute kann es zu einer Lungenentzündung oder/und Atelektasen (kollabierter Teil der Lunge, der wenig oder keine Luft enthält) kommen.
Abb. 1: Rachen: a) beim Atmen b) beim Schlucken. Im Rachen kreuzen sich Luft- und Speiseweg. a) beim Atmen verschließt der weiche Gaumen die oberen Atemwege. b) beim Schlucken werden durch den Kehldeckel die unteren Atemwege verschlossen.
•Speichel und/oder Speisereste fließen aus dem Mund
•Vermehrte Ansammlung von Speichel im Mund
•Ansammlung von Speiseresten im Mund
•Häufiges Verschlucken, Husten
•Fehlender Hustenreflex
•Ältere Pflegeempfänger (schwächere Reflexe)
•Bewusstseinseingeschränkte Pflegeempfänger (schwächere Reflexe)
•Pflegeempfänger mit neurologischen/muskulären Erkrankungen (Schluckstörungen)
•(Operative) Veränderungen im Mund-, Hals- oder Speiseröhrenbereich, die die Sensibilität einschränken oder Schmerzen beim Schluckvorgang hervorrufen
•Einschränkungen der Mund- oder Rachensensibilität (Bewusstseinsstörungen, Erkrankungen, z. B. Apoplex)
•Einschränkungen der Zungenbeweglichkeit (z. B. nach einem Apoplex)
•Einschränkungen des Schluckvorgangs (z. B. nach einem Apoplex)
Risikofaktoren
•Bewusstseinsstörungen, -einschränkungen
•Medikamente
•Drogen
•Verwirrtheit
•Apoplex (Schlaganfall)
•Neurologische Erkrankungen:
–Morbus Parkinson (Schluckverzögerung, dadurch scheinbar vermehrter Speichelfluss)
–ALS (Schluckverzögerung, dadurch scheinbar vermehrter Speichelfluss)
–Multiple Sklerose (Sensibilitätsstörungen, Schluckstörungen)
•Flachlagerung
•Frühzeitiges Erkennen der Symptome
•Verhinderung einer Aspiration
•Oberkörperhochlagerung (nach dem Essen für ca. 20 Minuten beibehalten)
•Bei der Nahrungsaufnahme nicht allein lassen
•Bei der Nahrungsaufnahme Zeit lassen, Pausen einlegen, nicht drängeln
•Speisen entsprechend der Schluckfähigkeit des Pflegeempfängers zubereiten: Breiige Kost kann besser als flüssige Kost geschluckt werden, krümelige Kost (Kekse etc.) vermeiden
•Vor der nächsten Gabe Schluckvorgang abwarten
•Nach den Mahlzeiten evtl. Essensreste aus der Mundhöhle entfernen
•Mundpflege nur mit wenig Flüssigkeit
•Schluckreflex und effizienten Hustenstoß von Logopädin oder geschultem Personal trainieren lassen
•Vor dem Husten tief einatmen lassen
Info
Beachten Sie: Auch bei Sondenkost kann es zu einer Aspiration kommen!
Weitere wichtige Prophylaxen
1.Soorprophylaxe (Speisereste im Mund sind Nahrungsgrundlage für Pilzbefall)
2.Dehydratationsprophylaxe (mangelnde Flüssigkeitszufuhr aufgrund von Schluckproblemen)
3.Pneumonieprophylaxe (aspirierte Nahrungsbestandteile können zu einer Lungenentzündung führen)
Beim gesunden Menschen können durch die körpereigene Abwehr keine Keime in das Harnsystem eindringen und eine Erkrankung hervorrufen.
Harnwegsinfekt: Entzündung der Schleimhaut der Harnwege (Harnröhre, -blase, -leiter, Nierenbecken).