Prüfungsvorbereitung für die Pflegefachassistenz - Jacqueline Stiehl - E-Book

Prüfungsvorbereitung für die Pflegefachassistenz E-Book

Jacqueline Stiehl

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Beschreibung

Gut vorbereit in die kompetenzorientierte Prüfung Die vielseitige Pflegefachassistenz-Ausbildung ermöglicht einen niedrigschwelligen Einstieg in die Pflege und wird deutschlandweit in verschiedenen Ausführungen angeboten. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für die Pflege zu gewinnen, und der Abschluss wird durch eine staatliche Prüfung bescheinigt. Dieses Buch ist Ihr Schlüssel zum Erfolg im Examen der Pflegefachassistenz! In prägnanter und komprimierter Form bietet es alle wesentlichen Inhalte, die Sie für Ihre Prüfung benötigen. Mit praxisnahen Fallbeispielen und detaillierten Lösungen zu den wichtigsten Erkrankungen in verschiedenen Pflege-Settings gewinnen Sie die nötige Sicherheit für Ihr Examen. Die Autorinnen präsentieren die wichtigsten Themen des kompetenzorientierten Examens in leicht verständlicher Sprache, sodass Sie schnell und effektiv lernen können. Überprüfen Sie Ihren Wissensstand, erkennen Sie Zusammenhänge und wiederholen Sie die relevanten Inhalte kompakt und gezielt.

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Jacqueline Stiehl ist Diplom Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin und Pädagogin an einer Pflegeschule, examinierte Krankenschwester, Fachprüferin in den praktischen, schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann, Fachbuchautorin, Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Trainerin und Gründerin des 360 Grad Prüfungstrainingskonzeptes. Infos unter: www.360grad-pruefungstraining.com

Mandy Salomon ist examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Praxisanleiterin und Pflegepädagogin B. A., Berufspädagogin für Pflege und Gesundheit M. A. an einer Pflegeschule und Honorardozentin an einer Fachhochschule.

 

 

 

»Erfolg hat 3 Buchstaben: T – U – N.«

JACQUELINE STIEHL & MANDY SALOMON

 

 

 

 

 

 

 

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-8426-0914-3 (Print)ISBN 978-3-8426-9221-3 (PDF)ISBN 978-3-8426-9222-0 (EPUB)

Originalauflage

© 2024 Schlütersche Fachmedien GmbH, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover, www.schluetersche.de

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Buch gelegentlich die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich Personenbezeichnungen gleichermaßen auf Angehörige des männlichen und weiblichen Geschlechts sowie auf Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen.

Autorin und Verlag haben dieses Buch sorgfältig erstellt und geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus in diesem Buch vorgestellten Erfahrungen, Meinungen, Studien, Therapien, Medikamenten, Methoden und praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Insgesamt bieten alle vorgestellten Inhalte und Anregungen keinen Ersatz für eine medizinische Beratung, Betreuung und Behandlung.

Etwaige geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Daraus kann nicht geschlossen werden, dass es sich um freie Warennamen handelt.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

Lektorat: Claudia Flöer, Text & Konzept Flöer

Covermotiv: Pixel-Shot – stock.adobe.com

Inhalt

Danksagung

Vorwort

Ein wenig Theorie vorab

1Kompetenzbereich I – Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in stabilen Pflegesituationen von Menschen allen Altersstufen im jeweiligen Versorgungsbereich mitgestalten

1.1Kompetenzschwerpunkt I.1 – Bei der Pflegeplanung, Pflegediagnostik und Pflegedokumentation von Menschen aller Altersstufen mitwirken

1.1.1Wahrnehmen und Beobachten

1.1.2Pflegeprozess

1.1.3Erkennen von Pflegeproblemen und Ressourcen

1.1.4Pflegeziele

1.1.5Planung der Pflegemaßnahmen

1.1.6Pflegedokumentation

1.1.7Pflegeplanung

1.1.8Pflegeanamnese

1.1.9Prophylaxen

1.2Kompetenzschwerpunkt I.2 – Pflege von Menschen aller Altersstufen mit gesundheitlichen Problemlagen in stabilen Pflegesituationen unter dem Fokus von Gesundheitsförderung und Prävention

1.2.1Salutogenese

1.2.2Prävention

1.2.3Gesundheitsförderung

1.2.4Osteoporose

1.2.5Oberschenkelhalsfraktur

1.2.6Herzerkrankungen

1.2.7Lungenerkrankungen

1.2.8Schlaf

1.2.9Bronchial- oder Lungentumor

1.2.10Lebererkrankungen

1.2.11Erkrankungen des Nervensystems

1.2.12Demenz

1.2.13Delir

1.2.14Depressionen

1.2.15Handeln in Notfallsituationen

1.2.16Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus Typ II)

1.2.17Akute und chronische Pankreatitis

1.2.18Morbus Parkinson

1.2.19Multiple Sklerose (MS)

1.2.20Arterielle Hypertonie

1.2.21Akute und chronische Gastritis

1.2.22Ileus

1.2.23Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

1.2.24Schmerz und Schmerzmanagement

1.2.25Inhalationen

1.2.26Fieber

1.3Kompetenzbereich I.3 - Menschen aller Altersstufen bei der Lebensgestaltung unterstützen und begleiten

1.3.1Pflegekonzepte

2Kompetenzbereich II – Kommunikation und Beziehungsgestaltung personen- und situationsorientiert gestalten

2.1Kompetenzschwerpunkt II.1 - Kommunikation und Interaktion mit Menschen aller Altersstufen und Bezugspersonen gestalten

2.1.1Welche Elemente beinhaltet der Prozess der Nachrichtenübertragung?

2.1.2Wie unterscheiden sich die folgenden Kommunikationsarten in ihren Merkmalen?

2.1.3Kennen Sie Beispiele zu den verschiedenen Einflussfaktoren?

2.1.4Auf welche sich wechselseitig beeinflussenden Ebenen läuft jede Kommunikation ab?

2.1.5Um welche Kommunikation handelt es sich bei Hannah Fischer?

2.1.6Welche Merkmale passen zu den Körperhaltungen?

2.1.7Kennen Sie die Ebenen des psychologischen Kommunikationsmodells von Schulz von Thun?

2.2Kompetenzschwerpunkt II.2 - Ethisches Handeln entwickeln

2.2.1Was bedeutet Ethik?

2.2.2Welche vier grundlegenden Verantwortungsbereiche beschreibt der ICN-Ethikkodex für Pflegende?

2.2.3Was versteht man unter einem ethischen Dilemma?

2.2.4Welche ethischen Werte liegen einer Entscheidungsfindung zugrunde?

2.2.5Welche Handlungsmöglichkeiten hat Doris in Bezug auf das gewünschte, für Frau Schmitz, ungesunde Frühstück?

2.2.6Frau Schmitz ist Jüdin – Welche Rolle spielt die Religion bei der Ernährung?

2.2.7Welches ist die grundlegende Problematik eines ethischen Dilemmas?

2.2.8Auf welche Besonderheiten sollten Pflegende im Umgang mit Pflegeempfänger*innen aus verschiedenen Kulturen achten?

2.2.9Was versteht man unter dem Begriff der Pflegemoral?

3Kompetenzbereich III – Intra- und interprofessionelles Handeln mitgestalten

3.1Kompetenzbereich III.1 - Die eigene Rolle im intraund interprofessionellen Team annehmen

3.1.1Intra- und interprofessionelles Team (wird noch ausgearbeitet)

3.2Kompetenzbereich III.2 - Bei medizinisch-diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen mitwirken

3.2.1Ärztliche Anordnungen im Pflegekontext eigenständig durchführen – Injektion

3.2.2Ärztliche Anordnungen im Pflegekontext eigenständig durchführen – Medikamentenmanagement

4Kompetenzbereich IV – Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien entwickeln

4.1Kompetenzschwerpunkt IV.1 - Gemeinsam mit den Pflegefachpersonen berufliche Anforderungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse bewältigen

4.1.1Schweigepflicht

4.1.2Patientenverfügung

4.1.3Formen der Sterbehilfe

4.1.4Palliativpflege

4.2Kompetenzschwerpunkt IV.2 - Verantwortung für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit (Lebenslanges Lernen) sowie das berufliche Selbstverständnis übernehmen

4.2.1Anordungsverantwortung, Durchführungsverantwortung, Übernahmeverantwortung

5Kompetenzbereich V – Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Wertehaltungen und Einstellungen entwickeln

5.1Kompetenzschwerpunkt V.1 - Gemeinsam mit den Pflegefachpersonen berufliche Anforderungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse bewältigen

5.1.1Die S3-Leitlinie

5.1.2Gewalt

5.1.3Pflege sterbender Menschen

5.2Kompetenzschwerpunkt V.2 - Verantwortung für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit (Lebenslanges Lernen) sowie das berufliche Selbstverständnis übernehmen)

5.2.1Lernverhalten in der Ausbildung

Abkürzungsverzeichnis

Literatur

Register

Lösungen

Danksagung

Wir danken der Schlüterschen Fachmedien GmbH und unserer Lektorin Claudia Flöer von Text & Konzept Flöer für die Zusammenarbeit und Förderung des Buchprojektes.

Ein riesiger Dank geht an unsere Familien, unsere Söhne und Lebenspartner für ihre Unterstützung, Geduld und Motivation.

Dank auch an unseren Freundes- und Bekanntenkreis für die Ermutigung.

Ebenso danken wir den Auszubildenden und den Kolleg*innen aus der Pflegepraxis, die wir während unserer beruflichen Tätigkeit kennenlernen durften. Ihre Motivation, ihr Engagement und ihre zahlreichen Ideen haben unser Denken beflügelt und uns viele positive Erkenntnisse gebracht.

Vorwort

Liebe Leser*innen,

das vorliegende Fachbuch »Prüfungsvorbereitung für die Pflegefachassistenz« richtet sich an alle angehenden Pflegefachassistent*innen, die sich gezielt auf ihre Abschlussprüfung vorbereiten möchten.

In der Pflegefachassistenz kommt es nicht nur auf theoretisches Wissen, sondern auch auf praktische Fertigkeiten und ein fundiertes Verständnis für die Bedürfnisse der zu betreuenden Personen an. In der Pflege benötigen immer mehr ältere, kränkere und/oder multimorbide Menschen in den verschiedenen Versorgungsbereichen Hilfe und Unterstützung. In der akuten Versorgung sowie in der ambulanten und stationären Langzeitpflege arbeiten Pflegende mit unterschiedlichen Qualifizierungsniveaus in enger Abstimmung miteinander. In den verschiedenen Versorgungsbereichen sind Pflegefachassistent*innen eine wichtige Berufsgruppe und aus der pflegerischen Versorgung nicht mehr wegzudenken.

Deutschlandweit gibt es bis heute noch keine einheitliche Regelung zur Dauer der Pflegefachassistenzausbildung. In Vollzeit variiert die Ausbildungsdauer zwischen ein und zwei Jahren. Darüber hinaus sind die Berufsbezeichnungen nicht bundeseinheitlich geregelt: So gibt es Pflegeassistent*innen, Pflegefachassistent*innen, Pflegehelfer*innen, Krankenpflegehelfer*innen, Gesundheits- und Krankenpflegeassistent*innen – und das sind nur einige gebräuchliche Berufsbezeichnungen.

Wir haben versucht, den differenzierten Vorgaben der Bundesländer gerecht zu werden. In Anlehnung an die deutschlandweit einheitlich geregelte generalistische dreijährige Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann haben wir daher bewusst verschiedene Versorgungsbereiche aufgenommen.

Wie auch immer Ihre Berufsbezeichnung in der Pflegeassistenz lautet: Dieses Buch bietet Ihnen eine umfassende Zusammenstellung von möglichen prüfungsrelevanten Themen, praxisnahen Fallbeispielen und Beispielen, um Ihnen eine optimale Vorbereitung auf Ihre Abschlussprüfung zu ermöglichen. Sie können es als wertvolles Nachschlagewerk nutzen, als Leitfaden für Ihren Abschluss in der Pflegefachassistenz. Wir wünschen uns Sie als Leser*innen: alle Auszubildenden und Lernenden in Pflegehilfsberufen.

Der generalistische Pflege- und Versorgungsgedanke wird prospektiv betrachtet. Die Auswahl der Buchinhalte basiert dabei auf den gesetzlichen Grundlagen und Lehrplänen der Pflegefachassistenzausbildung in allen Bundesländern sowie auf den rechtlichen Rahmenbedingungen für die Ausübung des Berufs.

Die übersichtliche Struktur in diesem Fachbuch ermöglicht Ihnen einen schnellen Zugriff auf die Kompetenzbereiche und deren Inhalte. So wird Ihr Verständnis eines Themas verbessert und Ihr Lernen effizienter. Zwar differiert es von Bundesland zu Bundesland, welche Pflegetätigkeiten auf das Berufsbild der Pflegefachassistenz übertragen werden. Aber auch dafür bietet Ihnen dieses Buch eine grobe Orientierung. Eine individuelle, bundeslandangepasste Prüfung durch Lehrende ist obligat.

Liebe Auszubildende zur Pflegefachassistentin bzw. zum Pflegefachassistenten,

wir freuen uns, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude, interessante und lehrreiche Momente bei der Beantwortung der Fragen sowie eine erfolgreiche Abschlussprüfung!

Potsdam, Ratingen, im Juli 2024

Jacqueline StiehlMandy Salomon

Ein wenig Theorie vorab

Die Pflegefachassistenz ist ein wichtiger Beruf im Gesundheitswesen, der eine Vielzahl von Aufgaben umfasst, um die Pflege von Pflegeempfänger*innen zu unterstützen. Pflegefachassistent*innen arbeiten eng mit Pflegefachkräften zusammen und helfen bei der Betreuung, Versorgung und Unterstützung von Menschen in verschiedenen Lebenslagen. Sie übernehmen pflegerische Tätigkeiten wie die Körperpflege, das Anreichen von Medikamenten, die Unterstützung bei der Mobilität sowie die psychosoziale Betreuung der Pflegeempfänger.

Darüber hinaus sind Pflegefachassistent*innen oft auch Ansprechpartner für die Pflegeempfänger*innen und deren An- und Zugehörigen, um deren Fragen zu beantworten und sie zu unterstützen. Sie tragen dazu bei, dass die Pflegeempfänger*innen sich gut aufgehoben und betreut fühlen.

Info

Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz vermittelt fundierte Kenntnisse in den Bereichen Pflege, Hygiene, Anatomie und Kommunikation. Sie legt den Grundstein für eine verantwortungsvolle Tätigkeit im Gesundheitswesen und bietet vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Arbeit als Pflegefachassistenz erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit. Es ist ein erfüllender Beruf, der es Ihnen ermöglicht, anderen Menschen zu helfen und ihnen in schwierigen Situationen beizustehen. Die Pflegefachassistenz spielt eine entscheidende Rolle im Gesundheitssystem und leistet einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Pflegeempfänger.

Im Rahmen Ihrer Ausbildung werden Sie unterschiedliche Sichtweisen einnehmen. Einerseits werden Sie sich in die Rolle der zu betreuenden Pflegeempfänger*innen und deren Angehörige hineinversetzen, andererseits sind Sie eine wichtige Bezugsperson hinsichtlich der Betreuung und Versorgung von Pflegeempfänger*innen.

Grundlage Ihres beruflichen Handelns ist neben der Wahrnehmung individueller Fähigkeiten und Bedürfnisse das Erkennen von gesundheitlichen Veränderungen. Dafür ist die Beobachtung des pflegebedürftigen Menschen bedeutsam. Mithilfe Ihrer eigenen Erfahrungen und wissenschaftlichen Wissens werden Sie situativ angemessen handeln, hinterfragen, beurteilen und lernen. Zu Ihren Aufgaben gehört es, wichtige Informationen fachkompetent an Pflegefachkräfte und Ärzt*innen weiterzuleiten.

Kompetenzorientierung in der Bildung bezieht sich darauf, dass nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern dass auch Fähigkeiten und Handlungskompetenzen entwickelt werden. Durch die Fokussierung auf Kompetenzen werden Sie dazu befähigt, Ihr Wissen anzuwenden, Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern. Dieser Ansatz unterstützt eine ganzheitliche Entwicklung und ermöglicht es Ihnen, sich besser auf die Anforderungen in Beruf und Alltag vorzubereiten.

Kompetenzorientierung fördert nicht nur Ihr individuelles Lernen, sondern auch Ihre Zusammenarbeit, Kreativität und Selbstständigkeit.

Definition Kompetenz

Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit einer Person, in einer bestimmten Situation angemessen zu handeln, Probleme zu lösen oder Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Kompetenz umfasst das Wissen, die Fertigkeiten, die Erfahrungen und die Einstellungen, die eine Person besitzt und in konkreten Situationen anwenden kann.

Innerhalb Ihrer Ausbildung werden Sie verschiedene Kompetenzen entwickeln, wie beispielsweise berufliche Fähigkeiten, soziale Kompetenzen oder persönliche Stärken. Die kompetenzorientierte Leistungsermittlung ist ein wichtiger Ansatz, um die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Lernenden umfassend zu bewerten. Dabei steht nicht nur die reine Wissensvermittlung im Vordergrund, sondern vielmehr die Entwicklung von Kompetenzen, die es Ihnen ermöglichen, komplexe Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen.

Durch die kompetenzorientierte Leistungsermittlung werden nicht nur Ergebnisse gemessen, sondern auch der Prozess, wie diese Ergebnisse erreicht wurden. Dies ermöglicht es, gezielt auf Ihre individuellen Stärken und Schwächen einzugehen und sie bestmöglich zu fördern.

Ein sinnvoller Ansatz zur kompetenzorientierten Leistungsermittlung ist die Verwendung von vielfältigen Aufgabenstellungen, die verschiedene Kompetenzen abdecken. Sie werden dazu anregt, ihr Wissen in verschiedenen Kontexten anzuwenden. Zudem ist es wichtig, Feedback als integralen Bestandteil des Lernprozesses zu betrachten, um Ihnen konstruktive Rückmeldungen geben zu können und sie bei der Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu unterstützen.

Insgesamt trägt die kompetenzorientierte Leistungsermittlung dazu bei, dass Sie nicht nur Wissen ansammeln, sondern dieses auch sinnvoll anwenden können, um in verschiedenen Situationen erfolgreich zu sein.

Im weiteren Verlauf Ihrer Ausbildung können Sie das erworbene Wissen auf ähnliche Pflegesituationen übertragen, unterschiedlich anpassen und verbessern. Im schulinternen Lehrplan werden die erforderlichen Kompetenzen zugeordnet. Die Auswahl der Inhalte orientiert sich an dem aktuellen, in den Lehrplänen der einzelnen Bundesländer beschriebenen Aufgabenprofil der Pflegefachassistentinnen- und Pflegefachassistenten.

Info

Das Ausbildungsziel wird in fünf Kompetenzbereiche (I bis V) gegliedert.

• I – Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in stabilen Pflegesituationen von Menschen allen Altersstufen im jeweiligen Versorgungsbereich mit gestalten

• II – Kommunikation und Beziehungsgestaltung personen- und situationsorientiert gestalten

• III – Intra – und Interprofessionelles Handeln mitgestalten

• IV – Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien entwickeln

• V – Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Wertehaltungen und Einstellungen entwickeln

Für die Erstellung der Abschlussprüfungen in der Pflegefachassistenz gibt es bisher noch keine klaren gesetzlichen Vorgaben. Die Ausbildungsstätten können die Prüfungen an die individuellen Bedürfnisse und Schwerpunkte der Auszubildenden anpassen. Dadurch kann eine praxisnahe und zielgerichtete Prüfung gewährleistet werden, die die tatsächlichen Fähigkeiten und Kenntnisse der Absolventen widerspiegelt.

Andererseits kann die fehlende Standardisierung zu Ungleichheiten führen, da die Anforderungen und Bewertungskriterien zwischen verschiedenen Ausbildungsstätten variieren können. Dies könnte zu einer ungleichen Bewertung der Leistungen der Absolventen führen und die Vergleichbarkeit der Abschlussprüfungen erschweren.

Es wäre daher ratsam, dass die verantwortlichen Stellen in der Pflegeausbildung gemeinsame Standards und Leitlinien für die Erstellung der Abschlussprüfungen festlegen, um eine konsistente und gerechte Bewertung sicherzustellen. Dadurch könnten die Qualität der Ausbildung und die Transparenz im Prüfungsprozess verbessert werden, was letztendlich allen Beteiligten zugutekommen würde.

So nutzen Sie dieses Buch

In dem vorliegenden Buch finden Sie wertvolle Informationen, Beispiele, Fallbeispiele und Übungen, um Ihr Wissen zu erweitern und Ihre Fähigkeiten zu verbessern. Um das Beste aus diesem Buch herauszuholen, empfehlen wir Ihnen, sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Beginnen Sie mit einem Überblick über die Kapitel und Themen, um ein Verständnis für den Aufbau und den Inhalt zu entwickeln. Im Folgenden stellen wir die von uns einbezogenen Kompetenzbereiche dar, da diese in bestimmten Teilen in der schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung einbezogen werden.

• I Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in stabilen Pflegesituationen von Menschen allen Altersstufen im jeweiligen Versorgungsbereich mitgestalten

• II Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in stabilen Pflegesituationen von Menschen allen Altersstufen im jeweiligen Versorgungsbereich mitgestalten

• III Kommunikation und Beziehungsgestaltung personen- und situationsorientiert gestalten

• IV Intra- und interprofessionelles Handeln mitgestalten

• V Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien entwickeln

Machen Sie sich während des Lesens Notizen zu wichtigen Punkten. Diese können Ihnen helfen, das Gelesene zu reflektieren und zu vertiefen. Diskutieren Sie die Inhalte mit anderen, um verschiedene Perspektiven zu erhalten und Ihr Verständnis zu vertiefen.

Setzen Sie das Gelernte in die Praxis um, indem Sie die vorgeschlagenen Übungen oder Anleitungen befolgen. Dies ermöglicht es Ihnen, das Wissen zu verinnerlichen und Ihre Fähigkeiten zu trainieren. Seien Sie offen für neue Ideen und Denkweisen, die Ihnen in diesem Buch begegnen, und nutzen Sie sie, um Ihr persönliches und berufliches Wachstum voranzutreiben.

Denken Sie daran, dass dieses Buch ein Werkzeug ist, das Ihnen dabei helfen kann, Ihr Potenzial mit Blick auf die Abschlussprüfungen zu entfalten. Nutzen Sie es als Leitfaden, um Ihre Ziele zu erreichen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Indem Sie aktiv mit dem Buch arbeiten und das Gelesene anwenden, können Sie seinen vollen Nutzen für sich selbst realisieren.

1 Kompetenzbereich I – Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in stabilen Pflegesituationen von Menschen allen Altersstufen im jeweiligen Versorgungsbereich mitgestalten

1.1Kompetenzschwerpunkt I.1 – Bei der Pflegeplanung, Pflegediagnostik und Pflegedokumentation von Menschen aller Altersstufen mitwirken

1.1.1Wahrnehmen und Beobachten

Die Qualität der Pflege und die Betreuung von Pflegeempfänger*innen hängt im großen Umfang von der Wahrnehmungs- und Beobachtungsgabe der Pflegefachkräfte ab. Durch Wahrnehmen und Beobachten können u. a. Informationen gewonnen werden, die die Grundlage im Pflegeprozess bilden. Im Praxisalltag werden viele Informationen zufällig und unbewusst wahrgenommen.

Wahrnehmen

BeispielJulia Schmidt geht über die Station

Beim Gang über die Station nimmt die Pflegefachassistentin Julia Schmidt wahr, dass Herr Münster in der Sitzecke ein Buch liest, Frau Lehmann und Herr Werner sich unterhalten, das Telefon klingelt, es nach Essen riecht und die Stationsärztin das Dienstzimmer betritt.

Wie verläuft der Wahrnehmungsprozess?

Die Wahrnehmung erfolgt in vier Schritten, die aufeinander folgen:

1. Aufnahme der Information (des Reizes) über das Sinnesorgan.

2. Weiterleitung der Information (des Reizes) an das Gehirn.

3. Interpretation der Information (des Reizes).

4. Reaktion auf die Interpretation.

Die Wahrnehmung ist ein Prozess, bei dem mithilfe der Sinnesorgane aus Umwelt- und Körperreizen Informationen gewonnen werden. Diese Informationen können durch seelische und geistige Prozesse beeinflusst bzw. verarbeitet werden.

Welche Einwirkungen auf die Wahrnehmung gibt es?

In die Wahrnehmung fließen erlerntes Wissen, eigene Erfahrungen und persönliche Empfindungen ein. Dadurch ergeben sich Schlussfolgerungen, die subjektiv geprägt sind.

Die Wahrnehmung kann durch:

•aktuelle Einflüsse, wie Überforderung, Übermüdung und Zeitdruck gestört,

•Freude an der Arbeit oder eine gute Arbeitsatmosphäre begünstigt sowie

•die persönliche, soziale und seelische Entwicklung und Berufserfahrung beeinflusst werden.

Welche Mechanismen können die Wahrnehmung beeinflussen?

•Stereotypen (»Schubladendenken«) – vorgefasste Einstellungen/Haltungen

•Umgebungsreize – ein Mensch wird danach beurteilt, mit welchen Gegenständen er sich umgibt, z. B. ob er Markenkleidung trägt, welches Auto er fährt, etc.

•Erster Eindruck

•Generalisierung – beobachtetes Verhalten wird verallgemeinert

Die Wahrnehmung wird durch viele Faktoren beeinflusst und ist somit ein unbeabsichtigter Prozess. Generell sollten Sie nicht vorschnell urteilen, sondern Wahrnehmungen von mehreren Pflegenden zusammenfügen und erst dann bewerten. Dies wird im Pflegeprozess berücksichtigt.

Beobachten

Was versteht man unter der Beobachtung?

Die Beobachtung ist eine zielgerichtete und geplante Wahrnehmung. Bei der Beobachtung erfolgt eine Bewertung von Menschen, Ereignissen und Gegenständen mit bestimmten Beobachtungskriterien in vorgegebenen Situationen.

Welche Beobachtungsarten gibt es?

1. Objektive Beobachtung – Sie ist neutral und bezieht sich auf Sachverhalte oder Messungen.

BeispielObjektive Beobachtung

•An der rechten Ferse befindet sich eine Hautrötung. Es könnte sich um einen Dekubitus 1. Kategorie handeln.

•Die Pulsmessung ergibt 100 Schläge pro Minute.

•Der Puls ist sehr hoch.

2. Subjektive Beobachtung – Sie bezieht sich auf die Eindrücke und Gefühle des Beobachters.

3. Systematische bzw. zielgerichtete Beobachtung-man muss wissen, was man beobachten soll

BeispielSubjektive Beobachtung

Die Pflegefachassistentin Sabine Winter sagt Montagmorgen während der Übergabe: »Frau Walter hat sich das ganze Wochenende fast nur in ihrem Zimmer aufgehalten. Sie wirkt auf mich traurig und zurückgezogen. Könnt Ihr das bestätigen?«

Eine Möglichkeit ist die gezielte Beobachtung einer Auffälligkeit, z. B. das Verhalten von Frau Walter.

Wie verläuft der Beobachtungsprozess?

Der Beobachtungsprozess verläuft in mehreren Schritten.

BeispielDer schrittweise Beobachtungsprozess

Pflegeempfängerin Waltraut Schmidt mag ihr Essen nicht.

•Aus einer Wahrnehmung heraus ergibt sich die Notwendigkeit der Beobachtung.

Pflegefachassistentin Christa Müller denkt: »Frau Schmidt darf nicht noch schlanker werden.«

•Die Informationen aus der Wahrnehmung werden mit bekannten Erfahrungen und Informationen oder durch vorhandenes Wissen miteinander verglichen.

Pflegefachassistentin Christa denkt: »Hat Frau Schmidt keinen Appetit?

Schmeckt ihr das Essen nicht? Ist sie vielleicht traurig?«

•Die Beobachtung wird eingegrenzt und bewertet.

Pflegefachassistentin Christa Müller spricht mit ihren Teamkollegen über ihre Beobachtung bei Frau Schmidt.

•Die Beobachtung wird durch Nachfragen im Team überprüft.

Pflegefachassistentin Christa spricht direkt mit Frau Schmidt: »Frau Schmidt, warum essen Sie nicht?«

•Auf die Beobachtung erfolgt eine Reaktion in Form einer pflegerischen Handlung.

Welche Kriterien für die »allgemeine Beobachtung« sind bedeutsam?

•Geschlecht, Lebensalter und körperliche Verfassung

•Mimik und Gestik

•Körperhaltung

•Gang

•Sprache und Stimme

•Stimmung

•Persönliche Hygiene und Bekleidung

•Beobachtung der Haut

•Ernährungszustand

•Kognitive Fähigkeiten

•Kommunikations- und Kontaktfähigkeit

•Leben in sozialen Beziehungen

1.1.2Pflegeprozess

Definition Der Pflegeprozess

Der Pflegeprozess stellt ein Instrument zur Strukturierung der Pflege dar und dient als Handlungsanweisung für pflegerische Maßnahmen. Er besteht aus sich gegenseitig beeinflussenden logisch aufeinander aufbauenden Phasen.

Aus welchen Phasen besteht der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier?

Ergänzen Sie die folgende Tabelle.

Tab. 1: Phasen des Pflegeprozesses (nach Fiechter und Meier)

Phasen

Aufgaben

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Lösung: s. Anhang (S. 248)

Welche Daten werden bei der Informationssammlung erfasst?

Bei der Informationssammlung werden die Daten der Pflegeempfänger*innen erfasst, z. B.:

•Familienname und Vorname

•Alter

•Anschrift

•Bezugspersonen

•Vorgeschichte

•Aktuelle körperliche und psychische Beschwerden

•Soziale Aspekte (Pflegegrad, Patientenverfügung)

•Wünsche und Bedürfnisse

1.1.3Erkennen von Pflegeproblemen und Ressourcen

Wie können Pflegeprobleme entstehen?

Pflegeprobleme können z. B. durch aktuelle Beeinträchtigungen der Pflegeempfänger*innen, ein vorliegendes Risiko oder eine ungesunde Lebensweise entstehen.

Nennen Sie eine Möglichkeit der Formulierung von Pflegeproblemen

Pflegeprobleme können mit der PESR-Regel formuliert werden. Abbildung 1 stellt die PESR-Regel dar.

Abb. 1: PESR-Regel.

Welche Abstufungen gibt es bei Pflegeproblemen?

Tabelle 2 stellt Abstufungen von Pflegeproblemen dar.

Tab. 2: Abstufungen von Pflegeproblemen

Pfegeprobleme

Erklärung

Aktuelle

Aktuell vorliegende Pflegeprobleme.

Potentielle

In der Zukunft möglicherweise auftretende Pflegeprobleme bei Nichtdurchführung prophylaktischer Maßnahmen.

Welche Ressourcen können in der Pflege unterschieden werden?

In der Pflege können z. B. körperliche, geistige, soziale, ökonomische, spirituelle und räumliche Ressourcen unterschieden werden.

1.1.4Pflegeziele

Wie können Pflegeziele formuliert werden?

Pflegeziele können mit der SMART-Regel formuliert werden. Abbildung 2 stellt die SMART-Regel dar.

Abb. 2: SMART-Regel.

1.1.5Planung der Pflegemaßnahmen

Welche Aspekte müssen bei der Beschreibung von Pflegemaßnahmen beachtet werden?

Bei der Beschreibung von Pflegemaßnahmen muss beachtet werden, dass:

•die Beschreibung genau ist,

•genau formuliert wird, wer, wann, wie oft, was und womit durchführt.

BeispielFormulierung einer Pflegemaßnahme

»Pflegfachfrau Lisa führt 2 x täglich (morgens und abends) die Kontaktatmung mit einem Aromaöl durch.«

Durchführung der Pflegemaßnahmen

Die Durchführung der Pflegemaßnahmen orientiert sich z. B. an der Pflegeplanung.

Evaluation

Nach der Durchführung der Pflegemaßnahmen müssen diese evaluiert und ggf. angepasst werden.

Welche Bedeutung hat die Evaluation im Pflegeprozess?

Die Evaluation nimmt im Pflegeprozess eine besondere Rolle ein und überprüft im Pflegeprozess getroffene Entscheidungen. Wichtige Fragen können dabei hilfreich sein:

•Wurden die geplanten Pflegemaßnahmen wie geplant durchgeführt?

•Haben die Pflegeempfänger*innen ihre Ressourcen genutzt?

•Sind unerwartete Schwierigkeiten aufgetreten?

•Welche Wirkung ist nach der durchgeführten Pflegemaßnahme entstanden?

•Sind die Ziele in der geplanten Zeit erreicht worden?

1.1.6Pflegedokumentation

Welche Aspekte werden in der Pflegedokumentation festgehalten?

•Geplante sowie durchgeführte Pflegemaßnahmen

•Beobachtungen der Pflegeempfänger*innen

•Besonderheiten der Pflegeempfänger*innen

•Veränderungen an den Pflegeempfänger*innen

Welche Kriterien müssen in der Pflegedokumentation Berücksichtigung finden?

•Zeitnahe Dokumentation

•Verständlich und lesbare Dokumentation

•Verwendung eines Handzeichenkürzels

•Keine Freiräume bzw. Leerzeichen

•Kenntlichmachung von Korrekturen, z. B. durchstreichen

Strukturmodell

In welchen Settings wird die Strukturierte Informationssammlung (SIS®) angewendet?

•Ambulante und stationäre Langzeitpflege

•Tages- und Kurzzeitpflege

Was wird in der Strukturierten Informationssammlung (SIS®) dokumentiert?

•Wünsche der Pflegeempfänger*innen

•Beurteilung der Pflege- und Betreuungsbedarfe durch Pflegefachpersonen

•Individuelle pflegerelevante Risiken

Welche Themenfelder werden in der Strukturierten Informationssammlung (SIS®) abgebildet?

Abbildung 3 zeigt die Themenfelder der Strukturierten Informationssammlung (SIS®).

Abb. 3: Themenfelder der Strukturierten Informationssammlung (SIS®).

1.1.7Pflegeplanung

Was versteht man unter einer Pflegeplanung?

Die Pflegeplanung ist eine systematische und strukturierte Vorgehensweise zur Planung, Durchführung und Dokumentation der Pflege von Pflegeempfänger*innen. Sie dient dazu, die individuellen Pflegebedürfnisse zu erfassen, Pflegeziele festzulegen und geeignete Pflegemaßnahmen zu planen. Die Pflegeplanung berücksichtigt die körperlichen, geistigen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Pflegeempfänger*innen. Sie wird von Pflegefachkräften erstellt, regelmäßig überprüft und angepasst, um eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten.

Informationssammlung

BeispielHerr Meier ist gestürzt, Teil 1

Die Auszubildende Sarah übernimmt im Frühdienst die Informationssammlung über Rolf Meier. Er wurde mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht. Herr Meier ist zuhause gestürzt. Seine Ehefrau kommt aufgeregt auf Sarah zu. Sie berichtet ihr, dass ihr Ehemann in den letzten Tagen oft gestolpert sei. Außerdem klagt er seit ein paar Tagen über Schwindel. Sarah beruhigt Frau Meier und beginnt mit der Informationssammlung.

Wie kann Sarah in kurzer Zeit aktuelle Informationen über Herrn Rolf Meier sammeln?

Sarah sammelt Informationen über Rolf Meier durch

•die Befragung von Herrn Meier,

•die Beobachtung von Herrn Meier,

•die Befragung von Frau Meier,

•die Befragung der Kolleginnen aus der Notaufnahme,

•die persönlichen Berichte anderer Berufsgruppen, z. B. das Team vom Rettungswagen sowie

•mithilfe des schriftlichen Berichts vom Team des Rettungswagens.

BeispielHerr Meier ist gestürzt, Teil 2

Rolf Meier wird von der Notaufnahme auf die chirurgische Station verlegt. Am nächsten Tag möchte Pflegefachassistent Dennis Informationen über ihn sammeln.

Welche Möglichkeiten hat Dennis, um Informationen über Herrn Meier zu sammeln?

Dennis kann Informationen über Herrn Meier sammeln durch

•Dokumentation/Berichte aus der Notaufnahme,

•Berichte anderer Berufsgruppen,

•Pflegeberichte,

•ggf. Berichte der Hausärzt*innen sowie

•ggf. Berichte aus früheren Klinikaufenthalten von Herrn Meier.

1.1.8Pflegeanamnese

Was versteht man unter der Pflegeanamnese?

Mit dem Begriff »Pflegeanamnese« ist die Sammlung pflegebezogener Informationen gemeint. Eine wichtige Informationsquelle ist hier das Aufnahmegespräch (Erstgespräch) mit den Pflegeempfänger*innen persönlich. Weiterhin können auch Beobachtungen und/oder Befragungen von An- und Zugehörigen als Informationsquellen genutzt werden.

Wie erfolgt eine Pflegeanamnese?

Eine Pflegeanamnese erfolgt in der Regel in mehreren Schritten:

1. Die Pflegefachkraft sollte sich vorab über den Pflegeempfänger informieren, beispielsweise mithilfe der Patientenakte, durch Informationen von Zu- und Angehörigen und anderen medizinischen Fachkräften.

2. Die Pflegefachkraft sollte den Pflegeempfänger freundlich begrüßen und eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen.

3. Die Pflegefachkraft erfragt die persönlichen Daten des Pflegeempfängers wie Name, Alter, Adresse, Beruf, Familienstand usw.

4. Die Pflegefachkraft erfragt die aktuellen Beschwerden und Symptome des Pflegeempfängers, um ein umfassendes Bild von seinem Gesundheitszustand zu bekommen.

5. Die Pflegefachkraft erfragt die bisherigen Erkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahmen und Allergien des Pflegeempfängers.

6. Die Pflegefachkraft erfragt die soziale Situation des Pflegeempfängers, beispielsweise ob er allein lebt, Unterstützung durch Angehörige oder ambulante Dienste erhält, usw.

7. Die Pflegefachkraft erfragt, ob der Pflegeempfänger bereits pflegebedürftig ist und welche Unterstützung er benötigt.

Die Pflegeanamnese erfolgt mithilfe eines standardisierten Anamnesebogens oder einer Checkliste. Die erfassten Daten werden in der Pflegedokumentation festgehalten, um sie für die weitere Pflegeplanung und -durchführung zur Verfügung zu haben.

Die Pflegeanamnese dient dazu, einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand und die Pflegesituation des Pflegeempfängers zu bekommen. Sie ist die Grundlage für die weitere Pflegeplanung und -durchführung.

Was wird in der Pflegeanamnese durchgeführt?

In der Pflegeanamnese werden verschiedene Schritte durchgeführt, um Informationen über den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse der Pflegeempfänger*innen zu sammeln:

•Erfassung der persönlichen Daten der Pflegeempfänger*innen wie Name, Alter, Geschlecht, Kontaktdaten usw.

•Erfassung der aktuellen Beschwerden und Krankheitsgeschichte der Pflegeempfänger*innen

•Erfassung der medizinischen Vorgeschichte einschließlich früherer Erkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahme usw.

•Erfassung der familiären Krankheitsgeschichte, um mögliche genetische Risikofaktoren zu identifizieren

•Erfassung von Informationen über den aktuellen Lebensstil der Pflegeempfänger*innen, einschließlich Ernährung, Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum usw.

•Erfassung von Informationen über die soziale Situation der Pflegeempfänger*innen einschließlich Wohnsituation, Unterstützungssystem, finanzielle Situation usw.

•Erfassung von Informationen über die psychosoziale Situation der Pflegeempfänger*innen einschließlich Stressfaktoren, psychischen Erkrankungen, sozialem Netzwerk usw.

•Erfassung von Informationen über die funktionale Fähigkeit der Pflegeempfänger*innen einschließlich Mobilität, Selbstpflege, kognitive Fähigkeiten usw.

Die Pflegeanamnese dient als Grundlage für die individuelle Pflegeplanung und Durchführung, um die Pflegeempfänger*innen bestmöglich zu unterstützen und zu versorgen.

Welche Informationsarten sind für die Pflege der Pflegeempfänger*innen bedeutsam?

•Direkte und indirekte Informationen

•Objektive und subjektive Daten

Tab. 3: Informationsarten/Datenarten

Direkte Informationen

•Direkte Informationen von den Pflegeempfänger*innen

•Direkte Beobachtungen der Pflegeempfänger*innen durch – Pflegekräfte

– eigene Messungen

Indirekte Informationen

• Aussagen durch Bezugspersonen (An- und Zugehörige) über die Pflegeempfänger*innen

•Aussagen z. B. durch Hausärzt*innen