Rabatz in Wabe 13 - Kai Pannen - E-Book

Rabatz in Wabe 13 E-Book

Kai Pannen

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Beschreibung

Die kleine Bienenmade Maxi kann es kaum erwarten: Sie fiebert dem Tag entgegen, an dem sie endlich eine Biene werden wird. Dem Tag, der eigentlich ihr Geburtstag ist! Doch Geburtstage gibt es bei den Bienen nicht und Feiern schon mal gar nicht. Gehorsam und Pflichterfüllung sind die höchsten Tugenden im Bienenvolk. In Wabe 13, in der Maxi und ihre 1566 Geschwistermaden wohnen, werden sie von Oberamme Zora auf ihr Leben als Arbeitsbiene vorbereitet. Doch Maxi interessiert sich weder für Wabenbau noch für Staatskunde. Sie hat ihren eigenen Kopf und bringt mit ihren Ideen die gesamte Wabe in Aufruhr und Oberamme Zora an den Rande eines Nervenzusammenbruchs. - Nach 'Du spinnst wohl!' ein neues Countdown-Buch vom Bestseller-Autor Kai Pannen - Für alle, die ihren Geburtstag kaum erwarten können - Zwei Trendthemen: Bienen und Geburtstag

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Seitenzahl: 95

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Kai Pannen

Rabatzin Wabe 13

Ein Geburtstags-Vorfreude-Herunterzähl-Buch

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Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

© 2021 Tulipan Verlag GmbH, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Text und Bilder: Kai Pannen

ISBN 978-3-641-32913-6V001

www.tulipan-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

20.Zwanzig lange Tage warten

19.Honig schmeckt nicht jeder Made

18.Brüderchen und Schwesterlein

17.Ideen sind ansteckend

16.Der Imker

15.Tausendfünfhundertsechsundsechzig Geschenke

14.Waben, nichts als Waben

13.Tierisch leckere Plätzchen

12.Viele Partys, keine Gäste

11.Das Übel lauert überall

10.Bienisch für Anfänger

9.Königlicher Besuch

8.Du bist ich und ich bin du

7.Klicker-klicki-klickerdiklack

6.Stunk und Streit in Wabe 13

5.Eine Zukunft voller Pflichten

4.Nachtwanderung

3.Schluss mit lustig. Endgültig!

2.Das letzte Mahl

1.Klappe zu

0.Der große Tag

Wie es wirklich zugeht im Bienenstock

Zwanzig lange Tage warten

Ruhe und Ordnung lautet das erste Gebot in jedem Bienenstock. Wie immer verlief in den Waben alles nach Plan, so auch in Wabe Nummer 13. Feinsäuberlich in exakt gleichen Maßen fügte sich, aus gelbem Bienenwachs geformt, Kammer an Kammer.

Ein paar fleißige Bienen waren soeben damit fertig geworden, alles blitzblank zu putzen, und nun betraten zwei Ammen ihren zukünftigen Arbeitsplatz.

»Ich liebe es. Diesen Moment, wenn alles sauber und bereit ist für die kleinen Racker«, schwärmte Unteramme Anne.

»Wenns wenigstens sauber bliebe. Aber diese junge Brut stellt ja im Nullkommanix wieder alles auf den Kopf«, entgegnete die andere Biene.

»Ach, Oberamme Zora, waren wir nicht alle mal jung? Der Ernst des Lebens kommt schon noch früh genug.«

»Und daran sollte man sie so bald wie möglich gewöhnen. Wo bleiben überhaupt die Eier? Die müssten doch schon längst da sein«, nörgelte Oberamme Zora.

Schließlich lag noch eine Menge Arbeit vor ihnen und diese Wabe war ihnen für genau einundzwanzig Tage zugeteilt worden.

Genauso lange wie es dauerte, dass aus einem winzigen Ei zuerst eine kleine Made schlüpfte, kräftig wuchs und sich am einundzwanzigsten Tag als fertige Biene entpuppte.

Als endlich die Eierlieferantin kam, schob sie einen schweren Karren mit etlichen Tabletts, auf denen in ordentlichen Reihen die kleinen Bieneneier ausgelegt waren.

»Entschuldigen Sie die Verspätung, die Königin hat mal wieder eine Eierlegehemmung gehabt«, sagte die Botin fröhlich.

»Wie viele Eier hat sie denn heute geschafft?«, fragte Unteramme Anne.

Die Eierlieferantin blätterte durch ein paar Listen und verkündete: »Eintausendfünfhundertsiebenundsechzig. Wenn Sie hier bitte unterschreiben wollen, dass Sie die Eier übernommen haben.«

Dann wischte sie sich den Schweiß von der Stirn, gönnte sich ein Schlückchen Honig aus einer kleinen Flasche und wünschte den beiden Ammen viel Spaß mit den Eiern.

»Ahhhh, natürlich. War ja klar, dass da noch keine Namen draufstehen«, beschwerte sich Oberamme Zora. »Alles muss man hier selber machen. Welcher Buchstabe liegt denn an für heute?«

Unteramme Anne schaute auf den Kalender und sagte: »M«

»Naja, wenigstens ist es nicht ›Y‹ oder ›Q‹. Also dann wollen wir mal«, seufzte Oberamme Zora.

Für eintausendfünfhundertsiebenundsechzig zukünftige Bienen mussten die beiden Ammen nun einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben »M« finden und in hübschen Lettern auf die Eier schreiben. Am Tag zuvor hatten alle Maden einen Namen mit »L« bekommen und am nächsten würden alle Namen mit »N« anfangen. So ging es Tag für Tag das ganze Alphabet hindurch. Und bei »Z« angekommen, fing alles wieder mit »A« an.

Ei für Ei versahen die beiden Ammen also nun mit einem M-Namen und betteten es vorsichtig in eine Kammer der Wabe. Mit den eintausendfünfhundertsiebenundsechzig Eiern waren sie ziemlich lange beschäftigt. Doch irgendwann waren alle Tabletts leer, sämtliche Eier verteilt und die Ammen hatten für diesen Tag ihre Arbeit erledigt.

»Geschafft. Und jetzt ein schönes Stück Bienenstich. Das haben wir uns redlich verdient«, sagte Unteramme Anne.

»Genießen Sie die Zeit, bevor uns morgen die Brut die Haare vom Kopf frisst«, riet ihr Oberamme Zora.

Zufrieden knabberten sie ihren Kuchen und genossen die Ruhe. Doch diese Ruhe endete jäh mit einem Plopp. Eines der Eier war geplatzt und eine winzige Made streckte nun ihr Köpfchen heraus.

»Na, das hat uns gerade noch gefehlt. Irgend so ein vorwitziger Balg kann es wohl nicht abwarten. So etwas hat es in meiner gesamten Ammenlaufbahn noch nicht gegeben«, stöhnte Oberamme Zora.

»Ich bin nicht irgend so ein Balg!«, piepste die kleine Made.

»Made Maxi. Nein, wie entzückend«, las Unteramme Anne auf deren Namensschild. »Konntest es wohl im engen Ei nicht mehr aushalten?«

Die kleine Maxi sah sich neugierig um. »Habt ihr diese Löcher alle selbst gebaut?«

»Diese Löcher nennt man Kammern und alle zusammen bilden eine Wabe«, erklärte Unteramme Anne.

»So viele Kammern und zwei Mamas, nur für mich allein«, jubelte Maxi.

»Wir sind nicht deine Mamas. Wir alle haben nur eine Mama und das ist die Königin. Was glaubst du, wer du bist. Zwei Mamas, also wirklich, diese jungen Dinger von heute«, schimpfte Oberamme Zora. »Und jetzt genug gespaßt, du hättest noch gar nicht schlüpfen dürfen. Du bist zu früh und wir haben Feierabend. Schlaf jetzt, morgen sehen wir weiter!«

Honig schmeckt nicht jeder Made

Oberamme Zora hatte sich den Wecker gestellt, um bereit zu sein, wenn es los ging.

Zusammen mit Unteramme Anne stand sie auf der Wabe und machte die letzten Überprüfungen.

»Lieferung der Eier vor dreizehn Stunden?«

»Korrekt«, bestätigte Unteramme Anne und machte ein Häkchen auf ein Formular.

»Jedem Ei einen M-Namen zugewiesen?«

»Komplett.«

»Alle eintausendfünfhundertsiebenundsechzig Eier ordentlich auf die Kammern verteilt?«

»Vorschriftsmäßig, wobei es aktuell nur noch eintausendfünfhundertsechsundsechzig Eier sind«, antwortete Unteramme Anne und machte ihr letztes Häkchen.

»Dann kanns ja jetzt losgehen.«

Oberamme Zora war eine sehr erfahrene Amme. Sie hatte schon tausende Bienenkinder großgezogen und kannte die Abläufe aus dem »EffEff«. Es war immer das Gleiche. Eier in die Kammern legen, Maden schlüpfen, Maden füttern, Maden unterrichten. Maden groß, Maden verpuppt, Bienen schlüpfen und … tschüss. Die Nächsten bitte. Und keiner dankte es einem. Aber sie wollte sich nicht beklagen, sie war schließlich eine Biene. Und als Biene tat man das, was man tun musste.

Doch diese kleine vorlaute Made Maxi beunruhigte sie ein bisschen. So eine war ihr in ihrer gesamten Laufbahn als Amme noch nicht untergekommen. Etwas nervös schaute sie auf die Kammer, in der die kleine Maxi saß und fröhlich vor sich hin summte: »Summ summ summ, Bienchen summ herum …«

Aber darum wollte sie sich später kümmern, Oberamme Zora musste sich auf das Wesentliche konzentrieren. Mit einem Blick auf die Uhr rief sie: »Unteramme Anne, machen Sie sich bereit! Die Kinder kommen in wenigen Sekunden … sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins …« Und Plopp. Auf einen Schlag schlüpften exakt im Zeitplan eintausendfünfhundertsechsundsechzig Bienenmaden aus ihren Eiern und verlangten quäkend nach Essen.

»Huiiii, endlich nicht mehr allein«, jubelte Made Maxi.

Die fleißigen Ammen begannen sofort mit der Essenausgabe, hüpften von Kammer zu Kammer und steckten in jedes der gierigen Händchen ein Butterbrot mit Honig.

Endlich war auch Made Maxi an der Reihe. Oberamme Zora drückte ihr ein dick bestrichenes Honigbrot in die Hand. Es klebte ganz fürchterlich. Vorsichtig nahm Maxi einen Bissen und verzog angewidert das Gesicht.

»Das mag ich nicht!«

»Das ist ja wohl die Höhe. Das mag ich nicht? Jetzt auch noch Extrawürstchen braten, wie?«, empörte sich die Oberamme.

»Oh ja, Würstchen, ich will lieber ein Würstchen.«

»Generationen von Bienen habe ich aufgezogen und die haben alle, ich betone ALLE, Butterbrot mit Honig gegessen. Und jetzt kommt die freche Made Maxi und stellt hier alle Regeln auf den Kopf.«

»Dann ess ich eben gar nichts«, jammerte Maxi und warf das Butterbrot kurzerhand über den Rand ihrer Kammer in die nächste, wo es gierig aufgefangen wurde.

»Na, das hat mir gerade noch gefehlt. Eine Made, die ihr Essen verweigert. Und wer kriegt am Ende den Ärger, wenn du klein und mickerig bleibst? Ich, natürlich«, schimpfte Oberamme Zora.

»Unteramme Anne, jetzt können Sie mal zeigen, was Sie draufhaben.« Also stieg Unteramme Anne zu Made Maxi in die Kammer und versuchte ihr Glück.

»Ich habe gehört, dir schmeckt das Honigbrot nicht? Aber wie willst du denn jemals eine große Biene werden, wenn du nichts isst?«

»Ich will ein Würstchen.«

»Oh weh, ein Würstchen? So was gibt es doch im Bienenstock nicht. Da wärst du besser bei den Wespen aufgehoben. Die essen so etwas.«

»Dann geh ich halt zu den Wespen. Ist mir doch egal!«

»Sieh mal, Kleines. Auch wir waren alle mal Kinder. Wir haben alle tüchtig gegessen und gelernt, damit wir kräftige Bienen werden und nicht mehr in der Bienenwabe sitzen müssen.«

»So eine Biene will ich auch werden.«

»Prima, also musst du ordentlich essen. Das ist jetzt deine spezielle Aufgabe, damit du pünktlich am einundzwanzigsten Tag, seitdem du als Ei gelegt wurdest, als fertige Biene wiedergeboren wirst.«

»Dann ist das so etwas wie mein Wieder-Geburtstag?«

»Ja … so könnte man sagen. Als Biene zu schlüpfen ist so etwas wie ein Geburtstag.«

Made Maxi nickte nachdenklich mit dem Kopf und zählte an ihren Fingern ab: »Also, einundzwanzig Tage? Dann sind es noch, einundzwanzig, davon zwei Tage abgezogen, weil ich ja schon so alt bin … zwanzig … noch neunzehnmal schlafen bis zu meinem Geburtstag?«

»Ganz genau. Aber nur, wenn du auch anständig isst, so wie die anderen.«

»Und wenn mir Butterbrot mit Honig einfach nicht schmeckt?« Maxi war jetzt ganz verzweifelt.

Sie wollte doch so gerne Geburtstag haben und nicht schon vorher verhungern.

»Dann versuch es mal mit einem Geleebrötchen, aber erzähl den anderen nichts davon.«

Brüderchen und Schwesterlein

Am nächsten Tag gab es zum Frühstück wieder ein klebrig süßes Butterbrötchen.

»Essen und größer werden«, überlegte Made Maxi und biss ein Stück ab, »das also ist jetzt meine Aufgabe als Made für die nächsten achtzehn Tage. Hat die nette Unteramme jedenfalls gesagt.«

Doch so wichtig diese Aufgabe auch sein mochte, spannend war sie nicht. Zum Glück hatte sie seit gestern so viele Schwestern, die sicher nur darauf warteten, einander endlich kennenzulernen.

»Hallo, ist da jemand? Kann mich eine hören?«, rief Maxi.

Aber niemand antwortete ihr. Mit Mühe erklomm sie die Wand, um in eine benachbarte Kammer hineinzuschauen. Eine kleine dicke Made lag dort und kaute auf einem Butterbrötchen mit Honig.

»Wuah, was machst du da? Wir dürfen doch gar nicht rübergucken«, sagte sie.

»Aber ich will doch meine Schwestern kennenlernen. Ich heiße Maxi. Und du?«

»Marlene. Steht doch da«, antwortete Made Marlene und zeigte auf ihr Namensschildchen.

Made Maxi wandte sich der nächsten Kammer zu, aus der sie ebenfalls eine kleine Made anstarrte.

»Huch, hast du mich erschreckt. Es ist unerlaubt, mit anderen zu sprechen.«

»Ist mir egal, wie soll ich meine Schwestern sonst kennenlernen. Ich heiße Maxi und wohne direkt nebenan.«

»Ey, ich bin nicht deine Schwester, ich bin ein Drohn.«

Made Maxi sah den Drohn fragend an.

»So nennt man eine männliche Biene. Und ich heiße übrigens Murat«, erklärte er.

»Hey, super. Ich habe einen Bruder«, freute sich Maxi.