Trautes Heim, Glück allein - Kai Pannen - E-Book

Trautes Heim, Glück allein E-Book

Kai Pannen

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Beschreibung

10 Jahre Karl-Heinz und Bisy!

Endlich wieder zu Hause – in der guten alten Buchenhecke! Aber hier ist nichts mehr, wie es sein sollte. Keine blühenden Blumen im Garten, der Rasen ist raspelkurz und umgeben von sterilen Schotterbeeten. Doch damit nicht genug: Ein verwöhnter, pummeliger Bienen-Drohn hat sich in Karl-Heinz’ und Bisys Netz eingenistet. Leider ist der nicht der Einzige, der Stunk macht. Das ganze Bienenvolk wirbelt die Hecke mächtig auf und sorgt für Zucht und Ordnung. Aber bald wird klar: Auch die Bienen sind Opfer des blütenlosen Gartens. Ein Plan muss her …

Das neue Abenteuer von Karl-Heinz und Bisy vom Bestsellerautor Kai Pannen!

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Seitenzahl: 79

Veröffentlichungsjahr: 2025

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www.tulipan-verlag.de

Text und Bilder: Kai Pannen

ISBN 978-3-641-33260-0V001V001

Inhalt

Schweres Gepäck

Karl-Heinz streikt

Der (g)rasende Wächter

Kuchen und Kakao

Dennis

Der Prinz

Genehmigungs-Genehmigung

Warten auf den Lieferservice

Ausgang für Bisy

Karl-Heinz’ Alleingang

Die gelbe Wurst

Bisy Biene

Jobsuche

Im Brombeerbusch

Der geheime Spezialauftrag

Alle machen mit

Der Flug der Riesenbiene

Die Rückkehr

Rolling Stones

Versenkt

Trautes Heim, Glück allein

Schweres Gepäck

»Nee, Leute, es ist alles nicht, wie es sein sollte«, stöhnte Karl-Heinz, der dicke fette Kreuzspinnerich, und stemmte den schweren Koffer über eine Kante. So hatte er sich den Heimweg in die gute alte Buchenhecke, in sein gemütliches Spinnennetz nicht vorgestellt.

»Hör auf zu jammern. Was soll ich denn sagen? Schlimm genug, dass wir deine Tante Kassandra ertragen müssen. Aber dann auch noch ihr ganzes Gepäck schleppen zu müssen – das geht zu weit«, schimpfte Bisy. Normalerweise wäre er fröhlich neben Karl-Heinz hergeflogen, schließlich tat man das so als Stubenfliege. Aber unter der Last der vielen Taschen und Schachteln von Karl-Heinz’ Tante blieb auch ihm nichts anderes übrig, als über Stock und Stein zu kraxeln. Und jetzt musste er sich erst mal ausruhen.

»Man kann sich halt seine Verwandten nicht aussuchen«, verteidigte sich Karl-Heinz und setzte sich auf den schweren Koffer, um ebenfalls kurz zu verschnaufen.

»Geht das auch ein bisschen schneller? Das ist ja der reinste Trauerzug hier. Als ich so jung war wie ihr, hab ich dreimal so viele Koffer getragen und mich nicht so zimperlich angestellt«, schimpfte Tante Kassandra.

»Hätte ich mal bloß auf Oma Ottilia gehört. Lass dich nicht auf Spinnen ein, hat sie immer gesagt. Und schon gar nicht auf so eine wie Tante Kassandra«, grummelte Bisy vor sich hin.

»Ha, ich hab genau gehört, was dein Braten da lästert, Karl-Heinz.«

»Tante Kassandra, wie oft muss ich das noch sagen, das ist mein Freund, nicht mein …«

»Jaja, immer die gleiche Leier: nicht dein Braten. Das behauptest du ja ständig. Aber sieh ihn dir doch an. Was soll das denn für ein Freund sein? Die paar Taschen, und was ist? Er bricht darunter fast zusammen. Fliegen sind zu nichts zu gebrauchen, außer vielleicht als Mittagessen. Und selbst dann sind sie auch nicht viel mehr als eine kleine Vorspeise.«

»Ich bin Vegetarier, ich esse keine Fliegen und erst recht keine Freunde«, brummte Karl-Heinz.

Tatsächlich waren Bisy und Karl-Heinz die allerbesten Kumpel. Und das obwohl sie grundverschieden waren. Während Karl-Heinz sich nach seinem gemütlichen Sofa mit den vielen Kissen sehnte, freute sich Bisy schon darauf, im Zickzack durch die Buchenhecke zu fliegen und alte Bekannte wiederzusehen. Sie waren so lange unterwegs gewesen, hatten viele Abenteuer erlebt und den letzten Teil ihrer Reise auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht. Die Fahrt endete, als es holter­diepolter auf Land krachte. Zu ihrem Glück waren sie nicht mehr allzu weit von ihrer Buchenhecke entfernt. Zu ihrem Unglück hatten sie nun Tante Kassandra an den Hacken. Denn die war ebenfalls an Bord dieses Kreuzfahrtschiffs gewesen und wanderte nun zusammen mit ihnen zurück in den Garten.

»Ich kann nur hoffen, dass uns keiner mit deiner Nervmücke sieht. Wir machen uns ja zum Gespött aller Krabbeltiere«, zeterte Tante Kassandra.

»Nervmücke, so eine Unverschämtheit. Ich bin eine Stubenfliege. Karl-Heinz, entscheide dich mal! Entweder die oder ich.«

»Was gibts denn da zu entscheiden? Du wirst ja wohl deine Lieblingstante nicht im Stich lassen, oder, Karl-Heinz? Spinnen gehören nun mal zu Spinnen. Und Fliegen zu Fliegen – in die Bratpfanne.«

»Es ist ja nicht mehr weit. Und dann sind wir wieder unter uns und machen es uns gemütlich«, raunte Karl-Heinz Bisy zu.

»Natürlich, ich hab schon verstanden. Es ist ja auch viel auf­regender, mit einer Schmeißfliege herumzulungern, als sich ein bisschen um seine gute alte Tante zu kümmern.«

»Aber ich kümmere mich doch gerne um dich und …«

»Okay, alles klar«, schimpfte Bisy und ließ sämtliche Täschchen, Beutel und Kästchen fallen. »Tragt euren Krempel selber. Ich wünsche dir noch viel Spaß mit deiner lieeeben Tante. Spinnen spinnen und Fliegen fliegen! Tschüss!« Dann zischte er wutschnaubend davon.»Da siehst du, was für ein treuer Kumpel dein Braten ist. Bei der kleinsten Schwierigkeit fliegt er dir aus der Pfanne.«

Karl-Heinz kauerte auf dem schweren Koffer und bedauerte jetzt schon, dass er nicht eindeutig zu seinem Freund gehalten hatte.

»Ach du Ärmster«, säuselte Tante Kassandra mit ehrlichem Bedauern. »Jetzt musst du mein ganzes Gepäck allein tragen. Aber du weißt ja, bei wem du dich dafür bedanken kannst.«

Karl-Heinz streikt

Abgekämpft und verschwitzt plumpste Karl-Heinz auf den harten Steinboden und ließ all die Koffer, Schachteln und Taschen von Tante Kassandra fallen. Sie waren fast am Ziel. Hinter ihm ragte wie eine riesige Felswand die Fassade eines Hauses in die Höhe. Weit oben konnte man den Balkon erahnen, zwischen dessen Gitterstäben des Geländers Tante Kassandra einst ihr Netz gespannt hatte.

»Du wirst doch nicht schon wieder eine Pause machen wollen? Jetzt, wo wir fast da sind«, rief sie.

»Weißt du, wie schwer dein ganzer Kram ist? Mir dampfen jetzt schon die Pantoffeln«, jammerte Karl-Heinz.

»Stell dich nicht so an. Was soll ich denn sagen? Weißt du, wie beschwerlich es ist, den langen Weg auf Stöckelschuhen zu gehen? Aber was tut man nicht alles, um schön zu sein? Und bevor ich hier auf Pantoffeln herumlaufen würde …«

Karl-Heinz seufzte und war den Tränen nahe. Seinen einzigen Freund hatte er vergrault und musste sich obendrein von seiner Tante beleidigen lassen.

»Bisy hat recht, diese Motzerei ist echt nicht zu ertragen«, murmelte er.

»Das hättest du dir mal früher überlegen sollen«, hörte er über sich plötzlich seinen Freund grummeln. »Aber du bist ja dermaßen duckspinnerisch …«

Karl-Heinz’ Herz machte einen Hüpfer vor Freude, als er Bisy auf einem Buchsbäumchen entdeckte.»Bisy, ich habs nicht so gemeint! Du bist doch mein bester Kumpel. Was soll ich denn ohne dich anfangen? Lass uns schnell abhauen.«

»Wie bitte? Und wer soll mein ganzes Gepäck da hochhieven?«, zeterte Tante Kassandra.

»Ist mir schnurzpiepegal. Ich lass mich nicht länger von dir rumkommandieren.« Und damit schleuderte er seiner Tante all ihren Krempel vor die Füße, die über den plötzlichen Mumm ihres Neffen völlig überrascht war. Ihr Blick wanderte zwischen dem Gepäckberg und dem Balkon hin und her. Dann holte sie tief Luft und verzog ihren Mund zu einem Lächeln.  

»Lass uns nicht streiten. Weißt du was, Karl-Heinz? Wenn ihr meine Koffer und Taschen nach oben gebracht habt, lade ich dich zum Essen ein. Und wenn dein Braten schon mal dabei ist, dann spendiere ich uns sogar noch eine Vorspeise.«

Auch wenn Karl-Heinz mächtigen Hunger hatte, wusste er genau, was Tante Kassandra im Schilde führte. Wenn sie einen zum Essen einlud, konnte man damit rechnen, selber auf dem Teller zu landen. Und satt würde dann nur eine werden, nämlich seine Tante.

»Danke, das ist sehr nett, liebes Tarantelchen, ähhh, Tantelchen. Aber ich muss ein bisschen abnehmen«, versuchte er sich aus der Affäre zu ziehen.

»Ach komm schon, du fällst mir noch vom Fleisch. Ist vielleicht das letzte Mal, dass ich dich als Essen, ähhh, zum Essen einlade.«

»Ein andermal, Tantchen. Ich glaube, ich hab noch was im Kühlschrank, das muss weg, bevor es verdirbt.«

»Du schlägst meine Einladung aus? Und was soll ich essen? Hast du dich das schon mal gefragt?« Von einem Moment auf den anderen verwandelte sich ihr scheinheiliges Gesäusel in ein bedrohliches Knurren. »Eine Familie muss zusammen­halten, notfalls auch hiermit«, zischte sie und schwang drohend einen langen Spinnfaden.

»Bisy, du machst besser schnell einen Abflug«, rief Karl-Heinz und zückte eine winzige Ukulele, die er von der Reise mitgebracht hatte. Denn nur mit einer schönen Musik konnte man eine Spinne von ihrer Gefräßigkeit abbringen. So klampfte er mit schweißnassen Fingern um sein Leben. Sofort beruhigte sich Tante Kassandra, ließ den Faden sinken und lauschte wie verzaubert der lieblichen Melodie. Oder wenigstens halbwegs lieblichen Melodie, denn mehr bekam Karl-Heinz aus seinem Instrument nicht heraus. »Tantchen, liebes Tantchen, jetzt hör mal gut zu. Ich sing dir ein schönes Liedchen, dann kommst du zur Ruh. Deinen Neffen aufzufressen, das kannst du nun vergessen. Stattdessen, liebes Tantchen, trag selbst dein Gepäck, ich singe dieses Liedchen und dann bin ich weg.«Mit kleinen Schritten entfernte er sich von seiner bezirzten Tante. Sobald er außer Reichweite war, rannte er so schnell, wie es ihm auf sechs Pantoffeln nur möglich war, davon. Hinter sich hörte er die klackernden Schritte und wüsten Verwünschungen seiner Tante. Doch auf ihren Stöckelschuhen hatte sie keine Chance, ihren Neffen einzuholen.

Im Schutze einer bunten Garten­zwergfigur ließ sich Karl-Heinz japsend nieder und kicherte in sich hinein: »Tja, liebes Tantchen. Wer schön sein will, muss hungern.«

Der (g)rasende Wächter

»Ich wusste gar nicht, was für ein musikalisches Talent in dir steckt. Ohne deine Gesangseinlage wären wir glatt in Tante Kassandras Kochtopf gelandet«, lobte Bisy, der seinen verwegenen Freund fröhlich umkreiste.