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Wolf Hadda hat alles verloren: seine Familie, seinen Reichtum, seinen guten Ruf. Obwohl er seine Unschuld beteuert, wird er zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Seine Freunde haben sich von dem einst so erfolgreichen und beliebten Geschäftsmann abgewandt, seine Frau ist mit seinem Anwalt durchgebrannt. Er ahnt, wem er dies zu verdanken hat. Noch sitzt er im Gefängnis, doch bald wird er entlassen werden … Als Wolf nach sieben Jahren endlich aus dem Gefängnis freikommt, hat er nur eines im Sinn: Er will sich an denjenigen rächen, die sich gegen ihn verschworen haben. Er kehrt zurück in die abgelegenen Wälder von Cumbria in Nordengland, wo einst alles begann. Kurz darauf wird einer von Wolfs alten Feinden ermordet aufgefunden. Alva Ozigbo, Wolfs Gefängnispsychiaterin, ahnt, was er im Schilde führt und stellt eigene Nachforschungen an. Bald kommt sie den Intrigen, die Wolf zu Fall brachten, auf die Spur. Doch wird es ihr auch gelingen, seine Rachepläne zu vereiteln? Ein atemberaubendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...
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Seitenzahl: 819
Als Wolf nach sieben Jahren endlich aus dem Gefängnis freikommt, hat er nur eines im Sinn: Er will sich an denjenigen rächen, die sich gegen ihn verschworen haben. Er kehrt zurück in die abgelegenen Wälder von Cumbria in Nordengland, wo einst alles begann. Kurz darauf wird einer von Wolfs alten Feinden ermordet aufgefunden. Alva Ozigbo, Wolfs Gefängnispsychiaterin, ahnt, was er im Schilde führt, und stellt eigene Nachforschungen an. Bald kommt sie den Intrigen, die Wolf zu Fall brachten, auf die Spur. Doch wird es ihr auch gelingen, seine Rachepläne zu vereiteln? Ein atemberaubendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...
Reginald Hill, geboren 1936, wuchs in Cumbria in Nordengland auf. Er ist einer der bekanntesten Krimiautoren Großbritanniens und wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem prestigeträchtigen Dagger Award der britischen Crime Writers’ Association für sein Lebenswerk. Hill starb im Jahr 2012.
Rache verjährt nicht erhielt den Barry Award für den besten britischen Kriminalroman 2011 und hielt sich monatelang auf Platz 1 der KrimiZEIT-Bestenliste.
Reginald Hill
Rache verjährt nicht
Roman
Aus dem Englischen vonUlrike Wasel und Klaus Timmermann
Suhrkamp
Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel
The Woodcutter
bei HarperCollins Publishers, London
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2013
Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabedes suhrkamp taschenbuchs 4473
© Suhrkamp Verlag Berlin 2013
Copyright © 2010 by Reginald Hill
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Umschlag: cornelia niere, münchen
Umschlagabbildung: plainpicture/Arcangel
eISBN 978-3-518-79210-0
www.suhrkamp.de
Für John Lennard
ein Dichter unter Kritikern
ein wahrer Freund der Literaturschaffenden
und ein Quell des Wissens
der sieht, was er weiß, und uns dadurch hilft
zu wissen, was wir sehen.
«Insensé», dit-il, «le jour où j’avais résolu de me venger, de ne pas m’être arraché le cœur!»*
Alexandre Dumas: Le Comte de Monte-Cristo
* »Ich Wahnsinniger«, sagte er, »daß ich mir nicht an dem Tag, wo ich mich zu rächen beschloß, das Herz ausgerissen habe!«
Not
Ich bin geschworen Bruder
Der grimmen Not, Geliebte; sie und ich
Sind bis zum Tod verbündet!
Shakespeare: Richard II
Sommer 1963: Profumo in Ungnade gefallen; Ward tot; die Beatles mit ihrem Album Please Please Me auf Platz eins; Martin Luther King hat seinen Traum; der von JFK wird nicht mehr lange währen; der Kalte Krieg erreicht Tiefsttemperaturen; der frische Wind des Wandels weht immer stärker durch das koloniale Afrika, und seine kräftigen Böen sind schon bis zum »Tor der Tränen« im britisch kontrollierten Aden zu spüren.
Aber die Gefahr terroristischer Anschläge ist noch nicht so groß, dass sie einen elfjährigen englischen Jungen daran hindern könnte, seine Sommerferien dort zu genießen, ehe er wieder zur Schule muss.
Ein paar Einschränkungen gibt es jedoch. Sein Diplomatenvater, der um die wachsende Bedrohung durch die Nationale Befreiungsfront weiß, lässt ihn nicht mehr nach Lust und Laune herumstromern, sondern setzt ihm strikte Grenzen und besteht darauf, dass er stets von Ahmed begleitet wird, einem jungen jemenitischen Gärtner und Handwerker, der sehr an dem Kleinen hängt.
Wenn Ahmed bei ihm ist, fühlt er sich rundherum sicher, und als ein verbeulter und staubiger Morris Oxford neben ihnen hält, die hintere Tür einladend geöffnet, wundert er sich, als sein Freund ihn zum Einsteigen drängt, hat aber keine Angst.
Auf der Rückbank sitzen bereits zwei Männer. Der Junge wird zwischen Ahmed und einem stämmigen glatzköpfigen Mann, der nach Schweiß und billigem Tabak riecht, eingeklemmt.
Das Auto braust davon. Bald haben sie eine der Grenzen erreicht, die sein Vater ihnen gesetzt hat. Der Junge sieht Ahmed fragend an, doch schon fahren sie in eine der weniger gepflegten Gegenden der Stadt.
Er ist allerdings nicht zum ersten Mal hier. Ein Jahr zuvor, als die Zeiten noch einigermaßen sicher waren, hat er gehört, wie ein britischer Beamter die Hauptstraße des Viertels als »Straße der tausend Arschlöcher« bezeichnete, und daraufhin hat er Ahmed überredet, ihn mit dorthin zu nehmen. Die fragliche Straße war eine ziemliche Enttäuschung und lieferte dem Jungen keine Erklärung für ihren spaßigen Namen. Als er von Ahmed wissen wollte, warum die Straße so genannt wurde, grinste der nur und antwortete: »Zu jung. Später vielleicht, wenn du älter bist!«
Jetzt biegt der Morris genau in diese Straße ein, wird langsamer und hat kaum angehalten, als der Junge auch schon von dem Glatzkopf nach draußen bugsiert und in einen Hauseingang gestoßen wird.
Trotzdem ist er nicht so erschrocken, dass er nicht die Hausnummer 19 an der Wand neben der Tür registriert hätte.
Er wird eine Treppe hinaufgetragen und in einen Raum gebracht, in dem sich keinerlei Möbel, dafür aber viele Männer befinden. Man wirft ihn in einer Ecke zu Boden. Er versucht, Ahmed anzusprechen. Der junge Mann schüttelt ungehalten den Kopf und weicht von da an seinen Blicken aus.
Nach etwa zehn Minuten kommt ein weiterer Mann herein. Er trägt einen europäischen Anzug und scheint wichtig zu sein. Die anderen verstummen.
Der Neuankömmling bleibt vor dem Jungen stehen und beugt sich herab, um ihm ins Gesicht zu schauen.
»Also, Junge«, sagt er. »Du bist der Sohn des Meisterspions.«
»Nein, Sir«, entgegnet er. »Mein Vater ist der britische Handelsattaché.«
Der Mann lacht.
»Als ich so alt war wie du, wusste ich, wer mein Vater ist«, sagt er. »Komm, wir reden mit ihm und finden heraus, wie viel du ihm wert bist.«
Er wird von dem Glatzkopf auf die Beine gezerrt und in ein anderes Zimmer gebracht, wo ein Telefon steht.
Der Mann in dem Anzug wählt eine Nummer, der Junge hört, wie er den Namen seines Vaters ausspricht. Nach einer kurzen Pause sagt der Mann: »Hören Sie zu. Ich spreche für die Befreiungsfront des Südjemen. Wir haben Ihren Sohn. Er wird kurz mit Ihnen reden, damit Sie wissen, dass wir nicht bluffen.«
Er winkt, und der Junge wird nach vorne geschoben.
Der Mann sagte: »Sprich mit deinem Vater, damit er weiß, dass du es bist«, und hält dem Jungen den Hörer hin.
Der Junge singt: »Mille ani undeviginti.«
Der Mann reißt ihm den Hörer aus der Hand und packt den Jungen am Hals.
»Was hast du gesagt?«, schreit er.
»Sie haben doch gesagt, er muss wissen, dass ich es bin«, stottert der Junge. »Das ist ein Lied, das wir oft zusammen singen, über die Ziege von Paddy McGinty. Fragen Sie ihn, er wird’s Ihnen erklären.«
Der Mann spricht ins Telefon. »Was hat es mit diesem Ginty und der Ziege auf sich?«
Was auch immer er hört, es scheint ihn zu beruhigen, und auf ein Nicken des Mannes hin wird der Junge zurück in das erste Zimmer gestoßen.
Er kauert sich in eine Ecke. Männer kommen und gehen, ohne ihn zu beachten. Die Atmosphäre ist zuversichtlich, als liefe alles nach Plan. Ahmed, der viele Umarmungen und anerkennendes Schulterklopfen bekommt, sieht ihn noch immer nicht an. Dem Jungen wird zunehmend bange.
Dann ertönt von unten plötzlich Lärm.
Zuerst das Splittern von Holz, als würde eine verschlossene Tür eingetreten, dann Schreie und Rufe, fast unmittelbar gefolgt von knallenden Pistolenschüssen.
Alle Männer stürzen nach draußen. Allein gelassen, sieht sich der Junge nach einem Versteck um, aber es gibt keins. Das einzige Fenster des Raumes ist selbst für einen Elfjährigen zu klein, um sich hindurchzuquetschen.
Der Krach wird lauter, kommt näher. Die Tür fliegt auf. Der Glatzkopf stürmt mit einer Pistole in der Hand herein. Der Junge lässt sich zu Boden fallen. Der Mann brüllt irgendwas Unverständliches und zielt mit der Waffe. Ehe er abdrücken kann, taucht Ahmed hinter ihm auf und springt ihm auf den Rücken. Ein Schuss löst sich. Die Kugel schlägt zwischen den gespreizten Beinen des Jungen in den Boden.
Die beiden Männer kämpfen kurz miteinander. Wieder kracht ein Schuss.
Und der Glatzkopf sackt gegen die Wand, die Hände auf den Bauch gedrückt. Blut quillt zwischen den Fingern hervor.
Ahmed bleibt vor ihm stehen, hält die Pistole umklammert. Jetzt endlich blickt er den Jungen an, und er versucht zu lächeln, aber es gelingt ihm nicht ganz. Dann wendet er sich der Tür zu, die während des Kampfes zugefallen ist.
Der Junge ruft: »Ahmed, warte!«
Doch der junge Jemenit hat die Tür bereits geöffnet.
Kaum macht er einen Schritt über die Schwelle, wird er auch schon von einem Kugelhagel, der ihm die Brust zerfetzt, zurück ins Zimmer geschleudert.
Als er auf dem Boden liegt, treffen sich ihre Blicke noch ein letztes Mal. Und jetzt erreicht das Lächeln Ahmeds Lippen. Dann stirbt er.
Erst als sich die Arme seines Vaters um ihn schließen, lässt der Junge endlich seinen Tränen freien Lauf.
Sein Vater sagt: »Das hast du gut gemacht, du hast einen kühlen Kopf bewahrt. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, was? Und hab ich dir nicht immer gesagt, dass es dir eines Tages nützen würde, wenn du deine Lateinhausaufgaben machst?«
Zwei Jahre später wird eine Autobombe der FLOSY seinen Vater töten, so dass der Junge keine Gelegenheit mehr hat, ihn als Erwachsener zu fragen, was die Rebellen für das Leben seines Sohnes von ihm verlangt hatten.
Oder wie die Antwort des Vaters gelautet hätte, wenn sein kindlicher Verstand nicht so findig gewesen wäre, ihm die Straße und die Nummer des Hauses zu verraten, in dem er festgehalten wurde.
Aber ehe er wieder in die Schule musste, konnte er ihn fragen, wie es denn möglich war, dass sein Freund Ahmed, der ihn so sehr geliebt hatte, dass er sein eigenes Leben für ihn opferte, ihn überhaupt erst in eine so gefährliche Lage gebracht hatte.
Und sein Vater hatte geantwortet: »Wenn Liebe gegen grimmige Not antritt, gibt es meist nur einen Sieger.«
Damals hatte er nicht verstanden, was sein Vater meinte. Aber später sollte es ihm klar werden.
Herbst 1989: die Welt in Aufruhr; die Berliner Mauer fällt; Chris Reas Album The Road to Hell steht auf Platz eins der britischen Charts; die westlichen Industriestaaten beobachten mit angehaltenem Atem die sich überschlagenden Ereignisse, die zur Befreiung Osteuropas und dem Ende des Kalten Krieges führen werden.
In einem Wald in Cumbria sitzt ein Mann auf einer von den Strahlen der Mittagssonne gesprenkelten Lichtung schlaff gegen eine verwachsene Eberesche gelehnt. Sein verwittertes Gesicht ist tief gezeichnet von den Gedanken, die ihm durch den gesenkten Kopf kreisen, die Augen sind starr, aber blicklos auf die ungeöffnete Thermosflasche und die Sandwichdose zwischen seinen Füßen gerichtet. Ein kleines Stück entfernt steht ein zweiter Mann und beobachtet ihn. Sein langes braunes Haar ist wolfsgrau gesträhnt, in seinem besorgten Gesicht liegt Mitgefühl, es offen zu zeigen, wäre sinnlos, wie er weiß. Auch ein junges Mädchen im Hintergrund betrachtet den sitzenden Mann mit starrem Blick, doch ihre Miene ist weit schwerer zu deuten. Und auf das weite Waldland, über das der Wind nahezu unaufhörlich seine Musik rauschen lässt und wo im Unterholz das Pizzicato knackender Zweige erklingt, senkt sich eine Stille, als würden selbst die Bäume und der Himmel und die Berge ringsum den Atem anhalten, weil sie fürchten, jemanden in seiner Trauer zu stören.
Dreihundert Meilen weiter südlich, in einem Ostlondoner Parkhaus, brechen fünf junge Burschen, die wahrscheinlich nicht mal mit der Wimper zucken würden, wenn Jesus Christus in einem Feuerwagen auf dem Dach von St. Paul’s landete, ein Auto auf.
Aber sie haben das einmal zu oft gemacht, und plötzlich schießen überall um sie herum Polizisten aus dem Boden, als hätte jemand Drachenzähne gesät. Die Jungen stieben auseinander, müssen aber feststellen, dass ihnen jeder Fluchtweg versperrt ist.
Nur einer ergibt sich nicht. Er läuft auf eine drei Meter hohe Betonwand zu, in der ganz oben eine gut dreißig Zentimeter große Lücke klafft. Zum Erstaunen der Polizisten huscht er wie eine Eidechse die Wand hinauf. Und dann schiebt er sich zu ihrem Entsetzen durch die Lücke und verschwindet.
Sie sind auf der fünften Ebene, und hinter der Lücke geht es fast zwanzig Meter senkrecht in die Tiefe.
Die Polizisten geben ihren wartenden Kollegen über Funk durch, sie sollen zur Rückseite des Parkhauses gehen und die Leiche sichern.
Wenige Minuten später antworten sie – keine Leiche am Fuße der Mauer, bloß ein junger Bursche, der weglaufen wollte, sobald er sie kommen sah.
Auf dem Revier gibt er sich als John Smith aus, achtzehn Jahre alt, ohne festen Wohnsitz.
Danach verstummt er und sagt kein Wort mehr.
Sie nehmen seine Fingerabdrücke. Er ist nicht in der Kartei.
Seine Komplizen behaupten, ihn noch nie gesehen zu haben. Sie behaupten auch, einander noch nie gesehen zu haben. Einer von ihnen ist so zugedröhnt, dass er nicht weiß, ob er sich selbst je gesehen hat.
Zwei sind eindeutig minderjährig. Ein Sozialarbeiter wird hinzugezogen, der bei ihrer Vernehmung anwesend ist. Die anderen beiden haben Vorstrafen. Sie sind achtzehn und neunzehn Jahre alt. Der Pflichtverteidiger kümmert sich um sie.
Die Polizisten sind nicht sicher, ob John Smiths Altersangabe stimmt, und der Junge hat irgendwas an sich, eine schwer definierbare Aura von Liebenswürdigkeit, was sie veranlasst, dem Pflichtverteidiger ihre Zweifel mitzuteilen.
Gleich zu Beginn seines Gesprächs mit Smith weist er ihn darauf hin, dass er als Minderjähriger anders behandelt werden würde, wahrscheinlich mit einer milden Strafe ohne Freiheitsentzug davonkäme. Smith bleibt bei seiner Aussage und verweigert jegliche weiteren Auskünfte über seine Herkunft, wenngleich er eindeutig mit nordenglischem Akzent spricht.
Der Verteidiger vermutet, dass Smith deshalb seinen Namen und sein Alter verfälscht, weil er seine Familie aus der Sache raushalten will. Er hofft, dem Jungen die Wahrheit entlocken zu können, indem er ihm die Folgen, die ihm für sein Delikt nach Erwachsenenstrafrecht blühen, drastisch ausmalt, doch als er sich die Beweislage gegen ihn genauer ansieht, muss er feststellen, dass die ziemlich mager ist. Eine Identifizierung anhand der unscharfen Aufnahmen von Überwachungskameras in dem dämmrig beleuchteten Parkhaus ist mehr als fragwürdig. Und könnte denn wirklich jemand die glatte Außenmauer heruntergeklettert sein, wie die Polizisten behaupten, und noch dazu in weniger als einer Minute?
Während sie sich unterhalten, entspannt sich der Junge, solange keine Fragen nach seiner Herkunft gestellt werden, und der Verteidiger spürt, wie er sich für seinen jungen Mandanten zu erwärmen beginnt. Auf dem Nachhauseweg fährt er an dem Parkhaus vorbei, um die Außenmauer zu fotografieren und zu dokumentieren, wie glatt sie ist. Am nächsten Tag zeigt er das Foto dem Jungen, der offensichtlich gerührt ist von so viel Engagement, dann jedoch panisch reagiert, als er erfährt, dass er noch am Vormittag einem Richter vorgeführt werden soll. Der Verteidiger beruhigt ihn, handelt es sich doch bloß um einen Beweisaufnahmetermin, nicht um einen Strafprozess, er warnt ihn jedoch vor, dass er als Volljähriger ohne festen Wohnsitz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Untersuchungshaft bleiben wird.
Und genau so kommt es auch. Als der Junge weggeführt wird, sagt der Verteidiger, es bestehe kein Grund zur Sorge und er werde am Nachmittag im Untersuchungsgefängnis vorbeischauen. Aber er hat noch andere Dinge zu erledigen, die ihn bis in den späten Abend in Anspruch nehmen. Als er auf dem Nachhauseweg ist, fällt ihm der Junge wieder ein, und er beruhigt sein schlechtes Gewissen mit dem Gedanken, dass eine Nacht im Untersuchungsgefängnis, ohne ein freundliches Gesicht zu sehen, vielleicht genau das Richtige ist, um Smith zur Vernunft zu bringen.
Er erzählt seiner Frau von dem Jungen. Sie blickt ihn verblüfft an. Normalerweise baut er keine emotionale Bindung zu dem kriminellen Gesindel auf, aus dem seine Mandantschaft üblicherweise besteht.
Er ist müde und geht früh schlafen. Als seine Frau ihn in den frühen Morgenstunden flüsternd weckt, weil sie glaubt, es würde jemand versuchen, durchs Wohnzimmerfenster einzusteigen, denkt er, sie muss einen Albtraum gehabt haben, denn schließlich liegt ihre Wohnung im zehnten Stock eines Hochhauses.
Aber als er ins Wohnzimmer geht und das Licht anmacht, kauert die Gestalt eines Mannes draußen auf dem schmalen Fenstersims.
Nein, kein Mann. Ein Junge. John Smith.
Der Verteidiger sagt seiner Frau, dass alles in Ordnung sei, öffnet das Fenster und lässt Smith herein.
»Sie haben gesagt, Sie würden kommen«, sagt der Junge halb weinerlich, halb vorwurfsvoll.
»Wie bist du aus dem Gefängnis entwischt?«, fragt der Verteidiger. »Und wie hast du mich gefunden?«
»Durch ein Fenster«, sagt der Junge. »Und die Adresse von Ihrer Kanzlei stand auf der Visitenkarte, die Sie mir gegeben haben, also bin ich durch ein Oberlicht eingestiegen und hab rumgesucht, bis ich Ihre Privatanschrift gefunden hab. Ich hab hinterher aufgeräumt, alles wieder in Ordnung gebracht.«
Seine Frau, die die Unterhaltung interessiert verfolgt hat, lässt das Brotmesser in ihrer Hand sinken und sagt: »Ich mach uns Tee.«
Sie kommt mit einer Kanne Tee und einem großen Biskuitkuchen zurück, den Smith im Verlauf der folgenden Stunde verputzt. In dieser einen Stunde holt sie mehr aus dem Jungen heraus als ihr Mann und die Polizei mit vereinten Kräften in zwei Tagen.
Als sie das Gefühl hat, nicht mehr erfahren zu können, sagt sie: »Jetzt bringen wir dich lieber wieder zurück.«
Der Junge blickt verstört, und sie beruhigt ihn: »Mein Mann sorgt dafür, dass die Anklage gegen dich fallen gelassen wird, ganz bestimmt. Aber aus der U-Haft fliehen, das geht nicht, deshalb musst du wieder im Untersuchungsgefängnis sein, wenn sie zum Wecken kommen.«
»Wir können da nicht einfach an die Tür klopfen«, wendet ihr Ehemann ein.
»Natürlich nicht. Du kannst doch so wieder reinkommen, wie du rausgekommen bist, nicht wahr, mein Lieber?«
Der Junge nickt, und eine halbe Stunde später sitzt das Ehepaar im Auto und beobachtet aus der Ferne, wie ein Schatten die Außenmauer des Untersuchungsgefängnisses hinaufläuft.
»Netter Kerl«, sagt die Frau. »Du hattest schon immer eine gute Menschenkenntnis. Wenn du ihn da rausgeholt hast, bringst du ihn mit nach Hause, bis wir uns überlegt haben, wie es für ihn weitergeht.«
»Nach Hause!«, echot der Verteidiger. »Zu uns nach Hause?«
»Wohin denn sonst?«
»Hör mal, ich mag den Jungen, aber ich hab nicht vor, ihn zu adoptieren!«
»Ich auch nicht«, sagt seine Frau. »Aber irgendwas müssen wir für ihn tun. Was soll er denn sonst machen? Weiter Autos knacken oder am King’s Cross seinen Hintern verkaufen?«
Also zieht Smith ins Gästezimmer seines Verteidigers, nachdem das Verfahren eingestellt worden ist.
Aber nicht für lange.
Die Ehefrau sagt: »Ich hab in der Kapelle von ihm erzählt. JC sagt, er würde ihn gern kennenlernen.«
Der Verteidiger verzieht das Gesicht: »Da wäre King’s Cross vielleicht die bessere Alternative.«
»Nein, da liegst du falsch. So was passiert nicht, wenn er einen Jungen unter seine Fittiche nimmt. Außerdem braucht der Junge einen Job, und an wen könnten wir uns sonst wenden?«
Das Treffen findet in einem Pub statt, nachdem der mittägliche Ansturm abgeflaut ist. Zunächst sagt der Junge nicht viel, aber zwei große Bier und das entspannte, unaufdringliche Verhalten des Mannes, JC, lösen ihm allmählich die Zunge. So sehr, dass er keinen Hehl macht aus seiner Abneigung gegen das Singen von Kirchenliedern und das Schütteln von Klingelbeuteln und überhaupt jede andere Tätigkeit, die ihm durch das Wort Kapelle in den Sinn gekommen ist.
Der Mann sagt: »Ich vermute, dir schwebt irgendwas vor, das mehr mit körperlicher Arbeit und freier Natur zu tun hat, was? Also lass hören. Was kannst du sonst noch außer senkrechte Wände rauf- und runterlaufen?«
Der Junge überlegt und antwortet dann: »Ich kann Bäume fällen.«
JC lacht.
»Ein Holzfäller! Tja, wie’s der Zufall will, hat die Kapelle einen weitläufigen Garten, der gepflegt werden muss, und von Zeit zu Zeit käme uns da ein flinker Holzfäller sehr gelegen. Ich will sehen, was ich tun kann.«
Der Junge und die Frau wechseln Blicke und lächeln einander an.
Und der Mann, JC, beobachtet sie und setzt ebenfalls ein wohlwollendes Lächeln auf.
Winter 1991: Terry Waite kommt nach drei Jahren Geiselhaft frei; 264 Kroaten werden Opfer eines Massakers in Vukovar; Freddy Mercury stirbt an Aids; Michael Jackson landet mit seinem Album Dangerous auf Platz eins; die Sowjetunion löst sich auf; Gorbatschow tritt zurück.
Und in einer stillen Seitenstraße im 20. Pariser Arrondissement sitzt ein Mann mit einem seligen Lächeln entspannt auf der bequemen Rückbank eines Citroën CX. Durch den treibenden Nebel über den Bäumen auf der anderen Seite eines kleines Parks kann er noch so eben die obersten drei Stockwerke eine sechsstöckigen Wohnhauses sehen. Er meint, einen Schatten wahrzunehmen, der sich flink an der Seite des Gebäudes herabbewegt, aber er ist rasch verschwunden, und außerdem weiß er seit Langem, wie sehr die Wahrnehmung in einer solchen Nacht trügen kann. Er widmet seine Aufmerksamkeit wieder Quintus Curtius’ Schilderung der Eroberung von Tyros und ist bald so darin versunken, dass er wenige Minuten später überrascht ist, als die Wagentür aufgeht und der Junge hereinschlüpft.
»Oh, hallo«, sagt er und schließt das Buch. »Alles in Ordnung?«
»Kinderspiel«, sagt der Junge. »Aber ich hab kalte Finger gekriegt.«
»Du solltest Handschuhe tragen«, sagt der Mann und reicht ihm eine Thermosflasche.
»Mit Handschuhen hab ich kein so gutes Gefühl für die Wand«, erwidert der Junge und trinkt direkt aus der Flasche.
Der Mann betrachtet ihn liebevoll und sagt: »Du bist ein braver kleiner Holzfäller.«
Vorne im Wagen klingelt ein Telefon. Der Fahrer nimmt den Anruf entgegen, spricht Französisch. Nach einer Weile dreht er sich um und sagt: »Er ist jetzt unterwegs, JC. Aber wir haben ein Problem. Er ist noch am Gare de l’Est vorbeigefahren. Hat eine Frau und ein Kind abgeholt. Wir vermuten, seine Frau und Tochter. Die beiden sind jetzt mit ihm im Wagen.«
Ohne seine Miene oder den Tonfall zu verändern, sagt der Mann sanft: »Parle Français, idiot!«
Aber seine Warnung kommt zu spät.
Der Junge sagt: »Wieso Frau und Tochter? Du hast gesagt, er wohnt allein.«
»Tut er auch«, versichert der Mann. »Wie du bestimmt bemerkt hast, ist die Wohnung sehr klein. Außerdem hat er sich mit seiner Familie zerstritten. Falls es sich tatsächlich um seine Frau und Tochter handelt, und das steht nicht unbedingt fest, bringt er sie höchstwahrscheinlich nur zu einem Hotel. Möchtest du etwas essen? Ich habe Schokolade hier.«
Der Junge schüttelt den Kopf und trinkt wieder einen Schluck aus der Thermosflasche. Sein Gesicht wirkt besorgt.
Der Mann sagt leise: »Er ist ein sehr böser Mensch, ich meine, er ist in sich böse und noch dazu ein gefährlicher Feind unseres Landes.«
Der Junge sagt: »Jaja, ich weiß, das hast du mir erklärt. Aber das heißt ja nicht, dass seine Frau und seine Tochter böse sind, oder?«
»Natürlich nicht. Und wir tun alles in unserer Macht Stehende, um keine Unschuldigen zu gefährden. Auch das hab ich dir doch erklärt, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigt der Junge.
»Siehst du.«
Sie sitzen beide eine Weile schweigend da. Das Telefon klingelt erneut.
Der Fahrer nimmt den Hörer, lauscht kurz, wendet den Kopf und sagt: »Ils sont arrivés. La femme et l’enfant aussi. Il demande, que voudriez-vous?»
Der Mann sagt: «Dites-lui, vas-y.«
Der Junge runzelt die Stirn, als könnte er durch schiere Konzentration verstehen, was da gesagt wird. Auf der anderen Seite des Parks verzieht sich der Nebel über den Bäumen für einen Moment, und die Silhouette des Wohnhauses zeichnet sich vor dem hellen Sternenhimmel ab.
In einem der obersten Zimmer flammt Licht auf. Zuerst sieht es aus wie ein ganz normales Licht, bernsteinfarben hinter einem gardinenlosen Fenster.
Und dann wird es rot. Die Entfernung ist zu groß, als dass irgendein Geräusch in das gut isolierte Wageninnere dringen könnte, aber im selben Moment sehen sie, wie die Fensterscheibe sich auflöst und Rauch und Trümmerteile auf sie zukommen, wie die Finger einer Hand, die sich nach ihnen reckt.
Dann verdichtet sich der Nebel wieder, und der Mann sagt: »Fahren wir.«
Zurück in ihrer Wohnung, geht der Junge in sein Zimmer, und der Mann setzt sich an das sanft zischelnde Gasfeuer im Kamin, um seinen Bericht zu verschlüsseln. Als er damit fertig ist, gießt er sich einen Drink ein und greift zu seiner Geschichte Alexanders des Großen.
Plötzlich geht die Tür auf, und der Junge, nur mit einer Unterhose bekleidet, kommt ins Zimmer gestürmt.
Er hat Mühe zu sprechen, so aufgewühlt ist er, und sagt: »Du hast mich angelogen, du verfluchter Scheißkerl! Die waren noch bei ihm, alle beide; es war in den Nachrichten. Es ist so verdammt furchtbar, sogar die englischen Nachrichten bringen es. Du hast gelogen! Warum?«
Der Mann sagt: »Es musste heute Abend passieren. Morgen wäre es zu spät gewesen.«
Der Junge tritt näher. Der Mann spürt den jungen muskulösen Körper dicht neben sich, die Wärme, die er verströmt.
Der Junge sagt: »Warum hast du das von mir verlangt? Du hast gesagt, du würdest nie etwas von mir verlangen, das ich nicht tun will. Aber du hast mich reingelegt. Warum?«
Diesmal lächelt der Mann nicht. Er sagt leise: »Mein Vater hat mal zu mir gesagt, wenn Liebe und grimmige Not aufeinandertreffen, gibt es nur einen Sieger. Wahrscheinlich verstehst du das heute ebenso wenig wie ich damals. Aber du wirst es irgendwann verstehen. Bis dahin kann ich dir nur sagen, dass es mir sehr leidtut. Ich finde einen Weg, es wiedergutzumachen, versprochen.«
»Wie? Wie willst du das je wiedergutmachen?«, schreit der Junge. »Du hast einen Mörder aus mir gemacht. Was könntest du denn tun, um das ungeschehen zu machen? Nichts! Gar nichts!«
Und der Mann sagt ganz traurig, als würde er kein Geschenk darbieten, sondern ein Urteil aussprechen: »Ich werde dir deinen größten Traum erfüllen.«
Wolf und Elfe
Als die Jäger den Wolf gefangen hatten, steckten sie ihn in einen Käfig, in dem er viele Jahre schmachtete und entsetzlich litt, bis sich eines Tages eine neugierige Elfe, für die die Eisenstangen kein größeres Hindernis waren als die Schatten von Grashalmen auf einer sonnenbeschienenen Wiese, seines Elends erbarmte und ihn fragte: »Was kann ich dir bringen, Wolf, um deinen Schmerz zu lindern?«
Und der Wolf antwortete: »Meine Feinde, damit ich mit ihnen spielen kann.«
Charles Underhill: Skandinavische Volksmärchen
Es war einmal, da lebte ich glücklich und zufrieden bis an mein seliges Ende.
Stimmt. Genau wie im Märchen.
Wie könnte ich mein Leben vor jenem strahlenden Herbstmorgen im Jahr 2008 anders beschreiben?
Ich war der einfache Holzfäller, der einen Blick auf die wunderschöne Prinzessin erhaschte, als sie auf der Schlosswiese tanzte, und sich in sie verliebte, obwohl er wusste, dass bei dem Standesunterschied zwischen ihnen allein schon seine Fantasien Grund genug gewesen wären, ihm den Kopf abzuschlagen, der aber gleichwohl, als den Freiern um ihre Hand drei scheinbar unmögliche Aufgaben gestellt wurden, seinen Hut in den Ring warf und nach vielen gefährlichen Abenteuern triumphierend heimkehrte, um die Erfüllung seines größten Traums zu fordern.
Genau an der Stelle nahm das Glücklich-und-zufrieden seinen Anfang, obwohl in der Märchenliteratur nie gesagt wird, wann das selige Ende kommt. In meinem Fall nach vierzehn Jahren.
Während dieser Zeit erarbeitete ich mir ein millionenschweres Vermögen, einen Privatjet, Wohnsitze in Holland Park, Devon, New York, Barbados und Umbrien, mir wurde meine reizende Tochter Ginny geschenkt und die Ritterwürde für besondere Verdienste um die Wirtschaft verliehen.
Derweil verwandelte sich meine Frau Imogen von einer duftenden jungen Prinzessin in eine elegante kultivierte Frau. Sie organisierte unser gesellschaftliches Leben mit leichter Hand, erwartete nie etwas von mir, das ich nicht leisten konnte, und bereitete mir stets einen angemessenen Empfang, wenn ich nach meinen oftmals ausgedehnten Geschäftsreisen in eines unserer Häuser zurückkehrte.
Manchmal sah ich sie an und konnte kaum fassen, womit ich eine solche Schönheit, ein solches Glück verdient hatte. Sie war für mich der Inbegriff der Vollkommenheit, mein größter Traum, und immer wenn sich die Strapazen und Belastungen meines ungemein hektischen Lebens bemerkbar machten, musste ich bloß an meine Prinzessin denken, und schon wusste ich, dass ich der glücklichste Mensch auf Erden war, ganz gleich, was das Schicksal mir bescherte.
Dann, an einem Tag im Herbst – durch einen dieser Zufälle, die sich nur eine böse Fee ausdenken kann, war es unser Hochzeitstag –, änderte sich alles.
Um halb sieben Uhr morgens wurden wir in unserem Haus in Holland Park durch hartnäckiges Klingeln an der Tür geweckt. Ich stand auf und ging zum Fenster. Als ich die Polizeiuniformen draußen sah, dachte ich zunächst, irgendein Spaßvogel hätte uns zu unserem Hochzeitstag eine Strippertruppe geschickt. Aber sie erweckten nicht den Eindruck, als würden sie sich gleich die Uniformen vom Leib reißen und uns ein Ständchen bringen, und plötzlich stockte mir das Herz bei dem Gedanken, dass Ginny etwas passiert sein könnte. Sie war im Internat – nicht meine Entscheidung, aber wenn der einfache Holzfäller die Prinzessin heiratet, muss er wohl oder übel ein paar altehrwürdige Traditionen anstandslos hinnehmen.
Dann machte ich mir klar, dass sie wohl kaum ein ganzes Aufgebot schicken würden, um eine solche Nachricht zu überbringen.
Und sie hätten auch nicht jede Menge Pressefotografen und ein Fernsehteam im Gefolge.
Inzwischen hatte sich Imogen im Bett aufgesetzt. Selbst unter diesen beängstigenden Umständen lenkte mich der Anblick ihrer vollkommenen Brüste ab.
Sie sagte in ihrer gewohnt ruhigen Art: «Wolf, was ist denn los?«
»Keine Ahnung«, sagte ich. «Ich geh mal nachsehen.«
Ich nahm meinen Morgenmantel und schlüpfte hinein, während ich die Treppe hinunterging. Von unten waren Stimmen zu hören. Unter anderem erkannte ich den Cockney-Dialekt unserer Haushälterin, Mrs Roper. Sie protestierte lautstark, und als ich den Treppenabsatz erreichte, sah ich auch, warum. Offenbar hatte sie die Haustür geöffnet, und nun drängten sich die Polizisten rücksichtslos an ihr vorbei. Ein kleiner fleischiger Mann in einem zerknitterten blauen Anzug kam flankiert von zwei uniformierten Constables die Treppe herauf auf mich zugetrabt.
Zwei Stufen unterhalb von mir blieb er stehen und sagte atemlos: «Wolf Hadda? Verzeihung. Sir Wilfred Hadda. Detective Inspector Medler. Ich habe einen Durchsuchungsbefehl für dieses Haus.«
Er hob den Arm und reichte mir ein Blatt Papier. Ich hörte, wie unten Leute umhergingen, Türen geöffnet und zugeschlagen wurden, Mrs Roper weiter protestierte.
Ich sagte: «Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«
Sein Blick glitt nach unten zu meinem Schritt. Seine Lippen zuckten. Dann wanderten seine Augen nach oben über meinen Körper und richteten sich auf etwas hinter mir.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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