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Bereits als Sechsjährige schrieb Elisa Zuther ihre ersten Gedichte. Von Beginn an hatte sie aber das Gefühl, dass mehr "durch sie geschrieben wurde", als dass sie selbst schrieb. Es war wie ein Empfangen und Niederschreiben, ein Phänomen, das sich ihr selbst erst viel später erschloss. Die "Reise der Hoffnung" fasst Lyrik der letzten dreißig Jahre zusammen und beschreibt einen spirituellen Entwicklungsweg. Offen, manchmal schonungslos, aber dann auch wieder sanft, mystisch und zutiefst berührend, spiegelt ihre Poesie ihren Weg der spirituellen Bewusstseinsentfaltung, die Herausforderungen, Schmerzen und Hürden, aber auch die tiefe Liebe, an der sie durch alles hindurch festhält, die Heilung und nicht zuletzt die Hoffnung, Befreiung und Erlösung, die jedem gewährt wird, der sich auf diesen Weg begibt.
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Seitenzahl: 84
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Einführung
Erde
Übergang
Schöner Alptraum
Winterschlaf
Dornröschentheater
Draußen
Kreislauf
Ikarus
Frühlingserwachen
Bunter Hund
Sargnagel
Das kleine Herz
Wir sind der Stoff…
Tagesbericht für Verliebte
Tanzen
Seifenblasen
Wunde Gedanken
Pompei
La-la-la ...
Mondnacht im Wald
Falsche Gesichter
Kuh
Der Hund
La Lopez
Venus
Stein
Einklang
Maskenball
Dunkel
Positives Denken
Kanalisation
Verlierende Augen
Hexenhammer
84.
Wasser
Arena di Verona
Verhandlung
Flucht
Rückführung
Ohne Worte
Brunnen
Meditation
Frau am Meer
Tiefe
Flutwelle
Kirschblüte
Feuer und Wasser
Kataka
Standleitung
Zwischenräume
1. Korinther 14, 34-36
Dies ist die Zeit
Schlangenkraft
St. Michele
Feuervogel
Gedanken
Wanderung
Das Tor
Koma
Mondkuss
Luft
Windspiel
Herbstgold
Shalom
Kreuzweg
Licht
Feuergeschichte
Zauberer
Winternacht
Die Doppeleibe erzählt…
Das Bardenlied
Harfenspiel
Ort der Begegnung
Die Brücke
Begegnung
Seelenreise
Wenn Flügel wachsen…
Weiße Rose
Mein Anteil
Liebesengel
Strandbegegnung
Nähe
Wanderer
Wehen des Windes
Ein wartendes Herz
Adlerleben
Unser Stern
Schwarze Augen
Herzensweg
Flieg, kleiner Vogel
An deiner Seite
Geheimnis des Diamants
Unio mystica
Engelskuss
Der Tunnel
Weisses feuer / der tunnel
Satyavan
Traumzeit
Abschied
Exil
Göttliche Mutter
Feuerrad
Rad der Wiederkehr
Feuer des geistes
Im Hain
Mystischer Garten
Pfau
Lebensbaum
Hologramm
Dein Traum
Himmelsleiter
Buch des Lebens
Heimkehr
Perlentaucher
Die Brücke II
Zuhaus
Zurück im Ursprung
Ich bin
Ruf der Seele
Die schwarze nacht der seele
Die dunkle Nacht der Seele
Feuer der seele
Ein keltisches Lied
Schöpfung
Die Brücke III
Feenwald
Die Schlüssel
Meeting of the waters
Loslassen
Reise der Hoffnung
Das zweite Herz
Geboren in die Göttlichkeit
Der Band „Reise der Hoffnung“ ist aufbauend auf die beiden Bände „Reise der Imagination“ und „Reise durch Zeit und Raum“ gedacht. Während sich die „Reise der Imagination“ in erster Linie mit der Theorie zu Kunst, Lebensbaum und Imagination beschäftigt und diese Theorie in der „Reise durch Zeit und Raum“ wissenschaftlich und historisch an den Beispielen von Armenien und Irland untersucht wird, wollen wir uns in diesem hier auf eine Entdeckungsreise einlassen und die Poesie und Inspiration selbst einmal zu Wort kommen lassen.
In meinen Erläuterungen zu den Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer beziehe ich mich zum einen auf die Ausführungen hierzu von Mathias Brauner ben Israel in seinem Buch „Jesus Christus und Jeschua ben Josef“1 und auf das Werk von Heinrich Elija Benedikt, „Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg“2.
Zum anderen werde ich ganz bewusst auch meine persönlichen Erfahrungen hierzu heranziehen. Wie wir in den vorhergehenden Teilen erkennen konnten, gibt es kulturübergreifend eine Ebene der Imagination, zu der unser Geist und damit auch unsere Seele teils bewusst, teils auch unbewusst Zugang hat. Aus dieser Imaginationsebene können uns somit Bilder, Symbole, Farben, Klang und Worte erreichen. Der Künstler nennt dies „Inspiration“, der Ire oder der Sufi „Imagination“, der Prophet „Vision“, das Alte Testament „Offenbarung“, das Medium „Botschaft“, das Neue Testament „Geistesgabe“ und der eine oder andere „Göttliche Eingebung“.
Fakt dabei ist erstens, dass wir plötzlich etwas wahrnehmen, was wir uns nicht einfach „ausgedacht“ haben können. Das Besondere dabei ist, dass „es passiert“, wenn wir gerade NICHT denken, sondern unser Geist und Herz offen sind. Und zweitens – jede wahrhaftige Offenbarung, jede Botschaft, jede göttliche Eingebung oder Inspiration ist zielführend. Sie unterstützt uns und bringt uns weiter auf unserem geistigen Entwicklungsweg.
Insofern mag die anschließende Lyrik zum einen als Kunst, als Poesie betrachtet werden. Zum anderen ist sie „inspiriert“ geschrieben worden. Das bedeutet jedes einzelne Gedicht wurde quasi mit „inneren Ohren“ gehört und niedergeschrieben. Kein Nachdenken, kein Zählen von Strophen und Reimen, kein Verständnis von Metrik waren hierzu nötig. Die Entstehung jedes einzelnen Gedichts dauerte im Durchschnitt 5-15 Minuten. Es war ein Empfangen und Niederschreiben.
Meine anfängliche Ratlosigkeit diesem Phänomen gegenüber spiegelt sich in der Lyrik des Elementes Erde. Mit fortschreitender Lyrik und Inspiration haben sich mir dann aber auch der Zugang zur Ebene der Imagination sowie das Verständnis von Geist und Seele immer mehr und mehr erschlossen. Die Lyrik wurde zum spirituellen Weg und der spirituelle Weg manifestierte sich in der Lyrik. Aus dem Baum der zunehmenden Erkenntnis wurde langsam der Baum des Lebens und der dienenden Neuschöpfung.
Bevor wir uns nun endlich der Poesie zuwenden noch zwei Anmerkungen. Ganz bewusst habe ich die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer noch um das „Weiße Feuer/Den Tunnel3“ und „Die Nacht der Seele“ ergänzt.
Bei ersterem handelt es sich um den Übergangsbereich von „unten“ nach „oben“, aus der Dualität in die Einheit, aus der Luft in das Feuer. Die „Nacht der Seele“ kennzeichnet den Übergang von „außen“ nach „innen“, vom Tempel in das Allerheiligste, von dem Bereich der Seele zum göttlichen Kern. Ersteres ist eher transzendent, zweites eher immanent zu verstehen. Dies sind die Bereiche, die ich eingangs als das Zentrum des Kreuzes, den größten Schmerz, die größte Verwundung und den mystischen Tod bezeichnet habe. Auf der Achse in die Transzendenz äußert sich der Übergang eher als mystischer Tod, als Exil von allem Irdischen, als Selbstaufgabe und Auflösung. Auf der Achse in die Immanenz wird der Schmerz statt geistig, irdisch wahrgenommen. Es ist der Sturz in den Abgrund, die Bodenlosigkeit und ein Gefühl der völligen Zerstörung der Identität.
Beide Übergänge vermitteln aber ein vorübergehendes Gefühl des „Getrenntseins“, so dass Inspiration hier nicht wirklich erfahren werden kann. Aus diesem Grund werden Sie hier auch weniger Gedichte finden, da die schöpferischen Kräfte durch den Übergang blockiert sind.
Ferner sollte man sich bei dem Durchschreiten der Elemente bewusst sein, dass dieser Entwicklungsprozess fließend verläuft und niemanden danach beurteilen oder bewerten. Jeder einzelne Mensch hat sein „Kreuz“ zu tragen und handelt nach bestem Wissen und Gewissen auf seinem Lebensweg. So kann sich ein Mensch durchaus in manchen Lebensbereichen geistig schon im Element Luft oder vielleicht sogar Feuer befinden und dabei mit einem ganz bestimmten Thema noch im Element Wasser verhaftet sein. Auch geht es in diesem Prozess in erster Linie um Transformation und nicht um ein rigoroses Beenden und Abschütteln von Gegebenheiten. Wenn z. B. jemand im Element Erde ganz um seinen Beruf und seine Karriere kreist, so heißt das nicht zwangsläufig, dass er diese seinem spirituellen Weg zu opfern hat. Aber seine geistige Einstellung hierzu wird sich ändern. Statt dem Ziel zu folgen „der Beste“ sein zu wollen, wird er vielleicht eine „höhere Mission“ seiner Karriere zugrunde legen und es sich im Rahmen seiner Tätigkeit zur Aufgabe machen, den Menschen ein Vorbild zu sein, diese zu unterstützen oder seinen Dienst in den Erhalt der Schöpfung zu stellen.
Es empfiehlt sich, die jeweiligen Erläuterungen zu den Elementen zu lesen, bevor man sich in die Gedichte vertieft. Es ist aber kein Muss, sondern diese sollen nur zu einem besseren Verständnis des jeweiligen spirituellen Hintergrundes beitragen. Es bleibt ganz dem Leser überlassen, ob er einfach den Klang, die Worte und Bilder unbenommen auf sich wirken lassen möchte oder ob er lieber tiefer einsteigt und das Gedicht und seinen Inhalt vor dem Hintergrund des jeweiligen Elements meditieren oder kontemplieren möchte.
Wichtig ist, dass das Ganze Freude bereiten soll und dass sich der Leser dabei frei fühlt. Inspiration ist nie ein Zwang, sondern soll bereichernd und letztendlich befreiend sein und das Herz ansprechen.
1 Mathias Brauner ben Israel, „Jesus Christus und Jeschua ben Josef“, Berlin 2012
2 Heinrich Elijah Benedikt, „Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg“, Band II „Der Lebensbaum – Spiegel des Kosmos und des Menschen“, München 2003
3 Während das Feuer eher im Christentum, Judentum und Sufismus zu finden ist, wird dieser Bereich im integralen Yoga („Savitri“, Sri Aurobindo) als feuriger Tunnel beschrieben.
To see with love forevermore…
Hier steht der Mensch am Beginn seines spirituellen Weges. Dies sind die Wurzeln des Baumes der Erkenntnis. Der Mensch ist noch ganz in der Physis verhaftet und setzt sich mit Themen des täglichen Daseins auseinander. So wie es im 1. Kor. 15,47 heißt „Der erste Mensch ist von der Erde“. Er kreist noch um sein Ego. Seine Triebe und die Befriedigung seiner Bedürfnisse stehen an erster Stelle – wie Körperkult, Essen, Sex, Fortpflanzung oder Karriere. Er zehrt vom sinnlichen Erleben und Erfahren. Auch das tägliche Überleben, der Verfall und der Tod sind für ihn von zentraler Bedeutung, da er noch nicht über das Ende des irdischen Lebens hinausdenken bzw. –sehen kann. Vor diesem Hintergrund prägen auch Wettkampf, Konkurrenzverhalten, Reviersicherung und Instinkte das Dasein. Man lebt ganz im „Außen“. Das Handeln bestimmt das tägliche Leben.
Menschen im Element Erde können oft keinen Bezug zu Menschen des Elements Luft oder Feuer herstellen. Sie bleiben für sie ungreifbar wie der Wind. Sie können keine logische Motivation für deren Handeln erkennen und sie nicht einschätzen. Sie verunsichern sie und oft werden sie sogar auch als Bedrohung ihrer Lebenswelt, ihrer Konzepte und ihres Glaubens empfunden.
Manchmal zeichnen sich im Element Erde bereits Ängste und Traumata sogenannter „früherer Leben“ diffus ab, da diese sich sehr leicht und schnell bis in die Physis hineinmanifestieren. Da noch keine bewusste „Erinnerung“ und kein Verständnis für ein Geist-Seele-Körper-Verhältnis vorhanden sind, prägen alte Erfahrungen, Bilder und Angstpotentiale das gegenwärtige Leben, ohne dass sich dies erklären ließe. Grundmuster sind hierbei in erster Linie die Angst vor dem Tod und vor dem Mangel an Liebe, die auf dieser Ebene sehr körperlich oder sinnlich verstanden wird.
Diese Angstbilder vermischen sich gerne mit blitzartigen Einblicken in höhere Ebenen und führen so zu Illusionen und schaffen eine Scheinwelt.