Reiseführer Usedom - Silke Arends - E-Book

Reiseführer Usedom E-Book

Silke Arends

0,0
7,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Usedom gilt als Deutschlands Sonneninsel und bietet zugleich viel mehr als Meer, denn hier vereinen sich die Ostsee, das Achterwasser, das Stettiner Haff und die Seen und der Peenestrom zu einem außer-gewöhnlichen Wasserreich. Der Inselstrand gewährt auf einer Länge von mehr als 40 Kilometern "kaiser-liche" Ausblicke auf eine einzigartige Bäderarchitektur oder in den so genannten "Bernsteinbädern" abwechslungsreichen Familienurlaub – fünf Seebrücken inklusive. In den kleinen Häfen der Insel tummeln sich im Sommer viele Segelschiffe, an den Ufern der Seen findet sich idyllische Ruhe. Wer sich ins Usedomer Hinterland oder in den "Lieper Winkel" aufmacht, dem be-gegnet dörfliche Beschaulichkeit. Zahlreiche Naturschutzgebiete und Wälder bereichern die Inselland-schaft und bieten Wanderern und Radfahrern ein ideales Terrain für Erkundungen. Usedoms Geschichte lässt sich vielerorts erfahren – in den Dörfern, in den Kirchen, in kleinen Museen, auf dem Golm oder aber auch in Peenemünde, das durch seine Heeresversuchsanstalt zum weltbekann-ten Dorf wurde. Auch die Sommerfrischler von "anno dazumal" hinterließen Spuren – künstlerisch wie literarisch. Der Reiseführer stellt neben bekannten Sehenswürdigkeiten auch zahlreiche Geheimtipps vor, gibt An-regungen zu Inseltouren, Übernachtung und Verpflegung. Abgerundet wird der kompakte Begleiter durch spannende Reportagen, zahlreiche Fotos sowie praktischen Karten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 85

Veröffentlichungsjahr: 2016

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



SILKE ARENDS

REISEFÜHRER

USEDOM

KAISERLICHER STRANDURLAUB

Koehlers Verlagsgesellschaft

Hamburg

Bildnachweis

UMSCHLAG

© Marcel Piper – Usedom-Fotografie.de: Cover (großes Foto, unten links und rechts)

© Silke Arends, soweit nicht anders angegeben.

INHALT

© Silke Arends, soweit nicht anders angegeben.

© Karte: iGrafik | Holger Bennewitz | Stefan Wolff | Bonn/Frankfurt

© Marcel Piper – Usedom-Fotografie.de: Seite 8–11, 14–18, 23, 25 (großes Foto), 26, 30, 32–33, 34–35 (großes Foto), 41, 42 (unten), 54, 71 (links oben), 74–75, 106 (unten rechts), 130–131, 134, 135 (unten)

Ein Gesamtverzeichnis der lieferbaren Titel schicken wir Ihnen gerne zu.

Bitte senden Sie eine E-Mail mit Ihrer Adresse an:

[email protected]

Sie finden uns auch im Internet unter: www.koehler-books.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-7822-1240-3

e-ISBN 978-3-7822-1400-1

Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg

© 2016 by Koehler

im Maximilian Verlag GmbH & Co. KG

Ein Unternehmen der Tamm Media

Alle Rechte vorbehalten.

Produktion: Nicole Laka

Printed in Europe

INHALT

Viel mehr als Meer!

Die »Kaiserlichen«

Auf literarischen Spuren

Usedom von A–Z

Auf künstlerischen Spuren

Naturschutzgebiete und Seen

Der junge Fischer von Warthe

Usedoms Gotteshäuser

Der Golm

Peenemünde

Tipps

Die Weisse Düne

Anreisen und Erfahren

Wissenswertes

VIEL MEHR ALS MEER!

Usedom bietet viel mehr als Meer, denn hier vereinen sich Ostsee, das Achterwasser, das Stettiner Haff und die Seen und der Peenestrom zu einem Wasserreich. Und dann ist da noch dieses Luftmeer, das die Insel – im besten Wortsinn – »himmlisch« umspannt.

Apropos himmlisch: Die Sonne, der wohl beliebteste Himmelskörper, scheint auf Usedom weitaus häufiger als anderswo. Deshalb ist es auf Usedom ein Leichtes, den sprichwörtlichen Platz an der Sonne zu finden. Man muss sich nur entscheiden, wo. So offeriert der Inselstrand auf einer Länge von mehr als 40 Kilometern »kaiserliche« Ausblicke auf schmucke Bäderarchitektur oder in den sogenannten »Bernsteinbädern« abwechslungsreichen Familienurlaub – fünf Seebrücken inklusive.

In den kleinen und größeren Häfen dümpeln sommers Segelboote oder laden Fahrgastschiffe zu Schiffsausflügen ein. Fischer landen dort ihre Fänge an, die sich sogleich auf den Speisekarten wiederfinden.

Wer sich hingegen ins Hinterland oder in den »Lieper Winkel« aufmacht, dem begegnet dörfliche Beschaulichkeit. Zahlreiche Naturschutzgebiete und Wälder bereichern die Insellandschaft und bieten Wanderern und Radfahrern ein ideales Terrain für Erkundungen. An den Ufern der Seen findet sich idyllische wie erholsame Stille.

Usedom hat eine bewegte Historie. Wie sie die Insel über Jahrhunderte geprägt hat, lässt sich vielerorts erfahren – in den Dörfern, in den Kirchen, in kleinen Museen, auf dem Golm oder aber auch in Peenemünde, das durch seine Heeresversuchsanstalt zum weltbekannten Dorf wurde. Auch die Sommerfrischler von »anno dazumal« hinterließen Spuren – künstlerisch wie literarisch.

Usedom bietet viel mehr als Meer, deshalb ist diese Insel zu jeder Jahreszeit eine Reise oder eine Wiederkehr wert. Erleben Sie eine Insel, die so wasser- wie facettenreich ist!

Silke Arends

DIE »KAISERLICHEN«

Es ist die Lage, welche diese Insel so einzigartig macht: Reizvoll zwischen Ostsee, Peenestrom, Achterwasser, Stettiner Haff und Swine gelegen, avancierte Usedom bereits im 19. Jahrhundert zum beliebten Reiseziel. So muss es nicht verwundern, dass sich in den überlieferten Gästelisten von Deutschlands zweitgrößter Insel jene Sommerfrischler aneinanderreihen, die seinerzeit Rang und Namen aufweisen konnten: Könige und Kaiser, Minister und Generäle, Wissenschaftler und Künstler. Sie alle einte der Wunsch, angemessen zu logieren und so entstanden in Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin jene Unterkünfte, die noch heute den Charme von Usedoms großer Vergangenheit widerspiegeln: die prächtigen Villen im Stil der Bäderarchitektur. Architektonische Schmuckstücke mit Balkonen, Erkern, Türmchen, Balustraden, mit säulengerahmten Loggien, pilastergesäumten Eingangsportalen, mit breiten Freitreppen und mit reichlich Stuck. Kein Gebäude gleicht dem anderen und verrät zugleich viel über Geschmack und Vermögen des jeweiligen Erbauers.

1824 hatte der Badebetrieb in Swinemünde begonnen, 1825 folgte Heringsdorf, die Orte Zinnowitz, Koserow und Ahlbeck schlossen sich an. Mit der Reichsgründung anno 1871 kamen vor allem die Erholungssuchenden aus der Hauptstadt. Nachdem am 1. Juli 1894 die Eisenbahnverbindung Swinemünde–Heringsdorf eingeweiht worden war und es somit eine direkte Verbindung gab, manifestierte sich der Ruf der Insel als »Badewanne Berlins«. Wer Eleganz und Extravaganz bevorzugte, der verbrachte seinen Urlaub im mondänen Heringsdorf. Das benachbarte Ahlbeck indes positionierte sich als »deutsches Volksbad«. Bansin war eher das bescheidene Familienbad. Die Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin schlossen sich im Jahre 2005 zur »Gemeinde Dreikaiserbäder« zusammen. Diese »kaiserliche« Vereinigung wird seither auch mit einem gemeinsamen Wappen symbolisiert: Drei silberne Wellen werden auf blauem Grund von einer goldenen Krone »bekrönt«. Seit dem 1. Januar 2006 trägt die Gemeinde den Namen »Ostseebad Heringsdorf«. Die drei Kaiserbäder sind auch durch eine fünf Kilometer lange Strandpromenade vereint. Diese führt von Ahlbeck weiter nach Swinemünde und wird so auf einer Länge von zwölf Kilometern zu Europas längster Strandpromenade.

»Villa Staudt« in Heringsdorf

Als Begründer des Badeortes Heringsdorf gilt der Rittergutsbesitzer Georg Bernhard von Bülow (1768–1854), der 1818 zwischen Ahlbeck und Bansin eine kleine Fischersiedlung hatte anlegen lassen. Im Jahre 1820, so heißt es, soll der preußische Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. bei einem Besuch der bis dahin namenlosen Fischersiedlung beim Anblick der vielen Heringsfässer eben jenen Namen ausgerufen haben. Georg Bernhard von Bülow verkaufte dort alsbald Grundstücke für den Bau von Villen, ließ ein Warmbad und 1825 als erstes Gästequartier das »Weiße Schloss« auf dem Kulm errichten – das älteste Gebäude von Heringsdorf wurde von dem berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen. Auch die Entstehung der »Villa Achterkerke« auf dem Kulm (1845 errichtet) geht auf Georg Bernhard von Bülow zurück. 1848 wurde die »Kirche im Walde« in Heringsdorf geweiht – von Bülow hatte dafür das Gelände am Kulm zur Verfügung gestellt, Friedrich Wilhelm IV. hatte mit einer größeren Zuwendung den Bau des Gotteshauses unterstützt. Für viel Aufsehen sorgte der Aufenthalt von Kronprinzessin Victoria von Großbritannien und Irland im Jahre 1866 – sie war mit drei Kindern im »Weißen Schloss« zu Gast, und auch ihr Gatte Friedrich III. reiste alsbald an.

»Villa Oechsler« in Heringsdorf

»Villa Hintze«

1866 zahlte man in Heringsdorf erstmals Kurtaxe. 1872 gründeten die Brüder Delbrück die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf, die den Aufschwung zum exklusiven Badeort mit illustrer Gästeschar brachte. In der Folge errichtete die Familie Delbrück eine Reihe von Gebäuden und Hotels (so zum Beispiel das Hotel »Atlantic« und ein Spielcasino) und ließ in den Dünen ein Familienbad mit 300 Umkleidekabinen anlegen. Auf 15 Tennisplätzen wurden internationale Turniere ausgetragen. Von 1895 bis 1913 kam Kaiser Wilhelm II. regelmäßig nach Heringsdorf. Dann weilte er in der Villa Staudt (1873 errichtet) an der Strandpromenade, um mit der verwitweten Konsulin Elisabeth Staudt Tee zu trinken. 1893 war bereits die »Kaiser-Wilhelm-Brücke« eröffnet worden: Die 500 Meter lange Holzbrücke wurde zur Flaniermeile der gut betuchten Sommerfrischler. Im Jahre 1906 war die exklusive Pferderennbahn fertiggeworden. Und im selben Jahr die sogenannte »Bismarckwarte«, ein 42 Meter hoher Aussichtsturm, dessen Bau auf die Initiative von Kurdirektor Hermann Hans Valentin von Bismarck zurückging – 1946 sprengte die Sowjetarmee das Gebäude auf dem Präsidentenberg. Die »Kaiser-Wilhelm-Brücke« wurde 1957 durch ein Feuer zerstört. 1995 entstand eine neue Seebrücke – 508 Meter lang, etwa 300 Meter davon sind überdacht. Am Ende des Seesteges befindet sich ein Restaurant mit einem pyramidenförmigen Dach. Dort gibt es auch einen Anleger für Ausflugsschiffe.

FEST

Traditionell wird am ersten August-Wochenende zu den »HERINGSDORFER KAISERTAGEN« eingeladen. Die Zeitreise in die Anfänge des 20. Jahrhunderts ist ein Schauspiel mit stilechter Garderobe und glamourösem Festumzug – wie zu Kaisers Zeiten eben.

Blick auf die Heringsdorfer Seebrücke

»Prominente« Häuser in Heringsdorf, das zeitweise auch »Nizza des Ostens« genannt wurde, sind unter anderen: die »Villa Anna« in der Seestraße 17, in der vom 18. August bis 1. September 1889 der Komponist Johann Strauß wohnte; im »Haus Kulmstraße 25« weilte vom 23. August bis zum 1. September 1863 Theodor Fontane. Im Pavillon im Garten soll er gesessen und nach Swinemünde hinübergeschaut haben, wo er seine Kinderjahre verbracht hatte. In der »Villa Oppenheim«, 1883 von dem italienischen Renaissance-Architekten Andrea Palladio für den Berliner Bankier und Kunstsammler Benoit Oppenheim erbaut, wohnte der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger während seiner Aufenthalte auf Usedom – auch malte er das Gebäude in der Delbrückstraße 10. Die »Villa Oppenheim« war zu DDR-Zeiten Gästehaus des Ministeriums für Staatssicherheit und wurde ebenfalls als sowjetisches Sanatorium genutzt. Auch Erich Mielke hat hier seinen Urlaub verbracht. Die »Villa Oechsler«, 1883 errichtet, gilt wegen ihres wertvollen Mosaiks am Giebel zur Seeseite als eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke Heringsdorfs – das Mosaikbild »Badende Grazien« wurde von Antonio Salviati gefertigt, von dem auch die Kuppelmosaiken des Aachener Doms stammen. Die Villa an der heutigen Delbrückstraße gehört wie die »Villa Oppenheim« zu den Heringsdorfer Gebäuden, die Feininger malte.

Ahlbeck