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Wohin driftet die Berliner Republik? Ein bißchen Gelddiktatur schadet doch niemandem? Die Gedichte in diesem Band bürsten unbequem gegen den Strich. Hartz IV und Ein-Euro-Job kommen auf den Prüfstand. Da wird nach sozialer Gerechtigkeit ebenso gefahndet wie nach ökologischer Balance. Sind wir als Zivilisation dem Untergang geweiht? Der Autor setzt sich auseinander mit den Folgen von Tschernobyl für die Menschen und thematisiert: Atomkraft ist unverantwortlich. Er führt uns nach Mittelasien und schreibt sich an die Tragödie um den verschwindenden Aralsee heran. Wieviel unschuldige Opfer fordert der angebliche Kampf gegen den Terror? Was konnte die orange Revolution in der Ukraine leisten oder wieviel blaue Adern durchziehen sie? Unternommen wird ein Ausflug an die Wolga und nach Kasan. Einen umfangreichen Abschnitt mit Liebesgedichten findet man vor, überdies zahlreiche Landschaftsgedichte. Außerdem: Was kann dem streßgeplagten Weihnachtsmann alles passieren? Eine Nachtwanderung führt in spukumwundenes Ferienland.
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Seitenzahl: 109
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„Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazubekommen.
Wer nur wenig hat, dem wird
Auch das wenige genommen.“
Heinrich Heine
Leuchtspuren
Wolga
Belvedere
Orient & Occident
Versteckspiel
Kasan
Ohne Namen
Bewährte Behausungen
Schnell und Schneller
Flußdelta
Entwebt
Der Hausfreund
Herbst am Werbellinsee
Meinungsfreiheit
Vom politischen Gedicht
Deutschlandbesuch
Blaues Wüstenauge
New Orleans
Weltallferne
Optische Täuschung
Die Holzmafia und andere Zugriffe
Vorbote
Schneepfade
Selbstabfrage
Was wird
Erosion
Ein neues System
Deutungsfalle
Verzögerte Einsicht
Schwarze Ampel
Etwas ratlos
Von gescheiterten Wegen und weiteren nur bedingt sozialistischen Unbeweglichkeiten
Abgegrünt
Atomgedanken zur Wahl
Redaktionsdurchsuchung
Rettung auf einer Insel
Anzeichen und Wasserfragen
Frühkapitalismus
Der Weggeordnete
Hartz IX
Spottverse auf den verresteten Westen
Republik der Falschspieler
Der Ein-Euro-Job
Fortschreitende Stadien des Zerfalls
Lenin pfeift im Wald
Kurze Frostperiode
Wege hinüber
Russisch-deutsche Liebe
Warten und hoffen
Entschwunden
Ich darf nicht denken
Ich glaube dir kein Wort!
Es ist schneller als ich
Die drei Kirchen
Beisammen sein
Mädchen in Blau
Meine Prinzessin
Immer im Herbst
Weißbärtiger
Felix
Verbotenes Postzeitungsvertriebsstück
Oranges Kiew
Wo du nichts siehst
Stillhalten für feinmaschige Macht?
Den zivilen Opfern
Ungeschminkt
Prost!
Die neue Einheitspartei
Abgetrieben. An den Rand
Umgarnte Abgeordnete
Der Versprecher
14 Tage Stalin
Gereimte Haikus
Richtfest
Eisbärenfamilie
Anzeichen und Wasserfragen. Version II
Erbarmungslos
De profundis
Endpunkt
Tauwetter
Katzenalltag
Blick auf den Seddinsee
Nachtwanderung
Halloween
No. 23a
Kra-Kra-Kra
Depeche Mode Konzert
Einschnitt
Die Entscheidung
Elefantenfüße
Schaukelpferd
Es wird angerichtet
Konsequenzen
Bestandsaufnahme
Montagsdemonstrationen
Die Terrormacher
Eingeschliffen
Versunkene Schätze
Gartenjahr
Elbe
Zivilisation und ökologische Rettung
Durchreise
Über das politische Gedicht. Einige Notizen
Inhalt
Biographie
Veröffentlichungen
Zeittafel
Von der Gravitation
etwas losgelöst
das Licht trägt sich selbst
fort von den
metallenen Bodenkämpfen
Aufstieg wagen
Widerstände verblassen
immer mehr dort
als hier sein
die Seite wechseln
so oft es geht
und trotzdem eintreten
für das was ansteht
zwischen Licht und Erde
Mitunter ohne Horizont
Meer wie Fluß
ausladende Breite
Inselflecken
von Zeit zu Zeit
frischer Fisch im Kutter
rostiges Metall
Lastschubkähne in Übergröße
waldbestückte Uferhänge
Passagiere
die am nächsten Halteponton
aussteigen
weiß und schnell
Tragflächenboote
irgendwo wird
eine Gans gerupft
für den nächsten Sonntag
Dörfer hier und da
Wiesenweiten
Heuschober
In der Nähe von Kasan
Kein Schloß, halb Phantasiegebilde
Bronzepferde, geflügelt
neu entstiegen aus Ruinenschlaf
Bürger wollten nicht mehr zusehen
nahmen in die Hand
was der Gang der Zeit
ganz anders lösen sollte
Harke, Sense und Volksfest
setzten frei
was führenden SED-Genossen
so gar nicht passen wollte
ein Stück Italien
auf dem Pfingstberg
von grau zu leuchtend gelb verwandelt
zwei Aussichtstürme geben Übersicht
auf Potsdam und ins weite Land
Säulengänge
wie in der Antike
inmitten ein Bassin
zur gleichnamigen Musik-CD von Arvo Pärt
Tonkrüge, Oasenluft
geschnitten in Wüstendünen
eine Musikarena gestimmt
zwischen Mohammed und Christus
die Karawane zieht
auf Wegen
zwischen den Orten
von Stimmen
zu einer Stimme
Frauengesang
entlang von Bibel und Koran
Versöhnung der Lichter
göttliche Aussicht
orientalische Klänge
und christlicher Bund
Worte und Töne
sie schweben und ruhen
schöpft frisches Brunnenwasser
brecht an das Brot
Verklungene Melodie
suchst die Schlupfwinkel
in Stadtvierteln
Geflüsterstimmen
sie streicht
über die Haut
Liebesworte ungesprochen
Kein Pardon
es kommt und verschwindet
der Kellner serviert
Champagner
in allen Gassen springt
sie umher
achtlos gehen die Suchenden
vorüber
Ganz in weiß
stattlich fast uneinnehmbar
Kremlmauern
auf den Türmen
goldner Halbmond und Sowjetstern
der Regierungssitz
inmitten von Baustellen
bald neu eröffnet
mit türkisen Dächern und Spitzen
eine Moschee
noch weißer bei Mittagssonne
vollendet bei Schnee
Den Weg weisen
darf Lenin noch
granitrot gegenüber dem Theater
alte Banner nirgends mehr
Puschkin residiert
näher beim Publikum
aus Jewtuschenkos Gedichtband
die Universität ist aufzufinden
auch hier die Säulen weiß
im Ausstellungssaal
modelliertes Messing
die Weltzeituhr vom Berliner Alex
Parteigeschenk
„Roter Osten“
heißt jetzt eine Biersorte
Kirchen, viele
bunte Einkaufsmeile
mit islamisch bezifferter Standuhr
Wohnblöcke einer Millionenstadt
dazwischen starren noch Straßenzüge
wie nach Kriegswirren
schräg hinüber
Reichtumsbauten ohne Makel
Wolgawasser teilt die Stadt
getrübter Badespaß
Züge von überall her
auch Passagierschiffe
Richtung Moskau und Kaspisches Meer
gelandet ein Ufohaus
darin Zirkusattraktionen
500 Kilometer ostwärts
beginnt Sibirien
Der Herbst zieht durch die Lichter
wir selber sind uns nicht gewogen
die Spuren werden grell und schlichter
das Erdenrund bleibt uns entzogen
Spiegel zeigen längst vergangene Zeiten
die Wasser sind nicht unsere mehr
Triumphe verlieren sich in Weiten
Orte verlanden, bleiben nichts als leer
So sind die Tage noch ein Warten
heiter ringen wir um Nebensiege
die neuen Zeiten reißen ihre Scharten
Eden liegt noch immer an der Wiege
Rennt nicht ins Blaue
brecht ab das Beliebige
beklagt nicht
den immerwährenden Bann
bewegt euch weg
von falschen Bekenntnissen
beharrt nicht
auf eingeschliffenen Bewertungen
beachtet den Weg
jenseits planbarer Bauwerke
begleite dich selbst hinaus
aus dem Behalten
Zu dem Musikstück „Tanzende Flocken“ von Claude Debussy
Tanz und Spiel
auf Klaviertasten
mit den Fingern
im Flockenwirbel
Flur und Städte
in Pünktchen
frostkristallen
unterschiedslos weiß
zwischen Wolken und Erde
hoch und tief
Spiel und Tanz
Über unförmige Wasserrinnen
pfeilen Schwanenzüge
wie Herden ziehen
Wildgänse und Enten
zwischen Graureiherstelzen
grellroter Brandgansschnabel
im Okular
auf freigegebenem Flußgrund
Überbleibsel einer Raubtiermahlzeit
im Winter füllt sich das Delta
das Wasser erklimmt
die wenigen Pappeln und Weiden
Grasweiten mutieren
zum Fischdomizil
Sonnenblumenfeuer
verlandetes Gelb
entfernt nur Reste
von Steingebautem
umzingelt
von grünen Strömen
ungeordnet
wächst das Land
in sich über
kein Weg schneidet
das Irdische
Nicht nur einen Kater haben wir
kürzlich gesellte sich ein neues Tier
dazu, ganz einfach so
schlappte Milch aus Katzens Napfe
klapperte mit ihm ganz froh
des letzten Tropfens wegen
schnief, schnief
Nachts stolpert es sich über Katzenkörper
zwar überraschend, aber doch eher weich
allerdings bei Igelstacheleien – ganz ehrlich:
Wer würde da nicht bleich!
Staub auf Steinen
glasklar bis auf den Grund
langhingestreckt
Buchen, Eichen, Erlen
Sonnenreste an Ufern
nur noch an Stegen Segelboote
Knotenbinden wollte gelernt sein
Halstücher rot und blau
einst Ferienrepublik
Pionierzeiten längst
geschichtsbuchgebunden
weiße Hemden mit Emblem
schmales Asphaltband
stracks über Hügelketten
Schorfheide
Verfugter Feldstein
Askanierturm
robust doch unscheinbar
das Wasser im Kanal
jadegrün, dunkel, düster
blätterbundbepunktet
Brücke für Fußgänger
entfernt ein Wildpark
steppenfarben, die Mähne stattlich
asiatische Pferde
Elche, Wölfe, Wollschweine,
Kinderaugen staunen
mitten unter heimischen Ziegen
Weiten, Zäune, Greifvögel
Schloß Hubertusstock
bewirtet keinen Staatsgast mehr
gebratene Enten mit Rotkohl
gepflegte Bauhausquartiere
Honecker schon lange tot
wer jagt jetzt nach Hirschen
hier oder anderswo?
Zu keiner Zeit
paßte den Herrschaften
wie lange wird man
noch sagen dürfen?
wer wird offen oder verdeckt?
es wird geschehen sein
sie dachten Geldgier
wäre wirklich demokratisch
Frei ist nur die Sucht
sich das Terrain zurückzuholen
die Speicher zu füllen
andere Meinungen stören nur
sie hatten das einfach
prinzipiell falsch verstanden
schon immer wollten wir nur
eine bestimmte Meinung
frei geben
Sind wir nicht vorgewarnt?
man stellt sich das besser
nicht so genau vor
sind wir nicht doch sicher?
immer diese vielen Grautöne
wozu überhaupt etwas zensieren
sagen wir überhaupt etwas
was sich noch lohnte
verboten zu werden?
Da dringt etwas ein
wandelt längst Gesichtetes
ganz unten beginnt es
in Menschenbahnen
es härtet keinen Stahl
öffnet auch keine Märkte
für Ohnmacht
schafft nicht mal Vorräte
für immer schon
Bescheidgewußtes
Es denkt sich weiter
bewegt von innen heraus
alles nur gestützte Worte
Strickwerk zwischen Verstandenem
verbunden mit teils
unsichtbaren Küstenlinien
ein Aufbäumen, ein Widerstehen,
ein Zweifeln
Vier Achtel fundiertes Wissen
und ungebrochene Sicht
drei Achtel Intuition
und ein Achtel politische Leidenschaft
so ungefähr
ließe es sich mischen
damit es nicht
unter Wert gehandelt
in artfremden Konjunkturen
falsch ausgespielt
dem Widersinn zum Opfer fällt
Unter anderem auch als Kommentar zu dem Gedicht
„Irgendwas machen“ von Günter Grass
Krieg treibt dieser Präsident
schlägt immer neue Wunden
in die Achsen dieser Welt
als ob aus Feindschaft
Gold sich spinnen ließe
grausame Blutopfer und Folter
leichtfertig in Kauf genommen
so läßt sich
Länderfreundschaft nicht vermitteln
wo im Hinterland
Abscheu gedeiht
Zugeschweißte Gullydeckel
und abmontierte Papierkörbe
George Bush besucht eine Sperrzone
abgeschirmt vom deutschen Volk
zieht Witz und Spott auf sich
und will uns imponieren
käme es darauf an
würde er vermutlich gar
an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern
ausgespielt
Alle warten auf seinen Abtritt
und niemand glaubt ihm
das er nicht bei passender Gelegenheit
mit neuen Lügen aufgetürmt
die nächsten Kriege
vom Zaun bricht
so wird man kein „Berliner“
auch „Mainzer“ nicht
so leidet man nur
an Terrorphobie
auf das ihm niemand in Blei gießt
die eigene Meinung
Salzschleier ziehen hinweg
über die Ebenen, die Menschen
dein Blick erloschen
Kamele rupfen karges Grün
auf einstigem Seegrund
wo schwammen deine Fische hin?
großer blauer Aral
die Aile beherrscht der Sand
ihre Zeichen ritzt frische Armut
in unförmigen Auswüchsen
Meter um Meter
sank die Hoffnung
rostige Fischtrawler
ankern auf vergessenem Posten
ein Abschied für immer
und es flohen
immer mehr packten ihre Habe
und niemand atmet mehr
frühere Kurluft
verwaiste Kinderferienlager
Einst hatte ich noch
deinen letzten Blick erhascht
auf meiner weiten Reise
gen Buchara und Samarkand
selbst die Wölfe
darben unter der kurzen Ernte
tumben Fortschritts
Baumwollkleider trockneten
Augen, Tränen, Flüsse
spalteten auf die Kettenglieder
von Generationen
Bauernhände ruhen
auf unfruchtbarer Erde
Fischer bleiben ohne Ufer
niemand kann gesunden
nur die Klage überdauert
Das Auge
riesiger Wirbel
Hurrikane vervielfacht an Kraft
aus dem Irrlauf
unserer Megamaschine
immer öfter treffen sie ein
mächtiger, zerstörerischer
geboren aus Meereswärme
und vielen Unbekannten
Häuser zerdrückt, zersplittert
Krokodilleichen angeschwemmt
mit den gebrochenen Dämmen
offenbart sich Amerikas Armut
und krimineller Bodensatz
Notlager für Gestrandete
die Hautfarbe ist braun
viele Tage verschleppt
wird die nötige Hilfe
Es steigt
Zentimeter um Zentimeter
bedenkt die Jahre
sie kommen und gehen
kein höher errichteter Schutz
wird aufhalten
überlaßt sie den Sümpfen
abgelaufen ist ihre Zeit
früher oder später
schlingen erneut die Fluten
von allen Seiten
gebt auf die Stadt
unter den Wassern!
Roter Sandplanet
sie landen immer wieder
Gespenster tanzen entbunden
grün sprießt bis jetzt
nur die Phantasie
noch explodieren Raumfähren
schon wird erdacht
dem fernen Mars
neue Gase zu verordnen
Riesenschritte ungelenk
wie geschaffen
über alles hinwegzustürzen
wo wir gerade
unsere eigene Atmosphäre
zugrunde experimentieren
und doch Gedankenzüge
die in viel späteren Zeitaltern
noch fruchtbringend
angelegt sein könnten
blieben mehr
als ausgeglühte Reste
trotzdem gezeichnet
von waghalsigen Gestirnen
auf das uns über Äonen
aus dem All
keine Geisterflieger
treffen
Vorn steht das Meer auf
graublau wie eine Wand
dort am Ende der Straße
Sandgrund kommt einem in den Sinn
der sich ausbreitet
Fische entlang versunkener Häuserzeilen
Algenzier als Strafmaß
für ungehemmtes Blaumachen
wenn es ums Ganze geht
Stein um Stein
wird ausgebrochen
noch ist die Wasserwand ganz flach
täuscht nur die Augen
Uns gehören die Bäume
jeder andere ist auf dem Holzweg
wer sich in den Weg stellt
wird aus dem Weg geräumt
Autos mit präparierter Bremse
und tödliche Eingriffe mehr
alles im Handumdrehen
Pech gehabt!
Zerlegt wird jedes Inventar
vom Regenwald
was Dollarnoten bringt
Viehweiden, Sojafelder endlos
für die Mägen
der reicheren Erdenbürger
Brandstiftung
die Satelliten zeigen es täglich
vielleicht ein geräucherter
Elefantenschinken gefällig
eine blutige Gorillahand
oder ein anmutiger Papagei?
Die Armut zieht nach
für eine kurze Zeit der Ernte
Rauch und rötlicher Sand
Wüsteneien
wie wenn Plagen weiterziehen
auf Straßen
die immer tiefer
ins Lungengrün greifen
Vielgestaltiges Reich
von Tieren und Pflanzen
hier gründet seine reichste Heimstatt
und Art für Art entschwindet
so schnell
wie niemand zählen kann
gelöscht von Menschenhand
seinen maroden Systemen
auf nimmer Wiedersehen
hunderte täglich
Evolutionskatastrophe
Nummer sechs
Eben war alles noch ganz still
dann kam er ganz plötzlich
von einer Minute
auf die andere
wie eine Druckwelle
Nie peitschte Nachbars Tannen
etwas Derartiges
ein Ungetüm ergriff die Luft
die Nachrichtensprecherin
warnte die ersten schon zu spät
vor seinem Eintreffen
einige Kinder hatte es
tödlich getroffen
Am nächsten Tag in Berlin:
ein Schlachtfeld aus Holz
Dauereinsatz für Motorsägen
Mistelkugeln als Wegelagerer
ausgerissen aus luftiger Höhe
die U-Bahnlinie übertage
baumblockiert
Wird das eine
der vielen Vorwarnungen gewesen sein
schnell vergessen von vielen
oder ein Extrem
wie es immer mal wieder vorkommt
ziemlich unwahrscheinlich
als regelmäßiger Dauergast?
Werden sie erklären
alles sei im normalen Bereich
wenn längst die Anhaltspunkte
zu häufig geworden sind
wenn Spezialisten für‘s Gesundbeten
Unbedenklichkeit bescheinigen
damit alles weiter läuft
wenn das die Anfänge waren
wie werden dann die Enden aussehen?
Wie sicher muß man heute
ein Dach bauen
und wird Gebälk und stabiler Stein
alsbald schon aufgerüstet
damit alles standhält
dem gezinkten Wetter
den selbstgebrauten Schlägen?
Kehrt der Mensch zurück
in die Höhlen und Schutzecken
die ihn einst bargen
rücken ihn
seine mißglückten Errungenschaften
in zivilisatorische Steinbrüche?
eine Meisterleistung
von kaum 200 Jahren