RESIDENZ ABENDGOLD 1 - Erec von Astolat - E-Book

RESIDENZ ABENDGOLD 1 E-Book

Erec von Astolat

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Beschreibung

Mit Schwung bog das Mercedes-Cabrio auf den Parkplatz ein. Die Frühsonne reflektierte in der modernen Glasverkleidung der Senioren-Residenz ABENDGOLD. Cornelia Habermann schwang die langen, gebräunten Beine in den roten High Heels aus dem Wagen, ordnete mit einer lässigen Handbewegung das ungebändigte schwarze Haar und schlug die Tür zu. Die Handtasche unter dem Arm, schritt sie auf den gläsernen Eingang zu, der sich automatisch öffnete. Es würde wieder ein wunderbarer Tag werden. Angenehme Luft und das lustige Plätschern des Alabaster-Springbrunnens empfing sie. Hinter der Rezeption hatte Marion Grauberger Dienst. Mit einem strahlenden Lächeln empfing sie die Ankommende. "N'Morgen Chefin!", rief sie fröhlich. "Hi Marion…alles gut?" Cornelia Habermann lehnte sich über die Teakholz-Theke. Die junge Rezeptionistin lächelte. "Nur das Übliche. Die Nachtschicht hat vermerkt, dass Frau Brinkmann wieder mal genachtwandelt ist. Frau Frings hat viermal den Ambulanten angerufen, weil sie Langeweile hatte…" Sie blätterte in den Unterlagen. "Sonst alles im grünen Bereich." "Aha", machte Cornelia Habermann. "Und unser Dr. Jensen?" Marion Grauberger lachte herzlich auf. "Hat mal durchgeschlafen. Er kam eben etwas mürrisch zum Frühstück…", sie beugte sich zu ihrer Chefin vor, "…weil er den Ruf des weißen Adlers verpasst hat." Die Leiterin der Residenz verdrehte die Augen. "Er sollte weniger Karl May lesen in seinem Alter." Sie fasste die Handtasche fester und durchquerte die Lobby, um in einem kleinen Nebentrakt ihr Büro zu erreichen. Senta – ihre Sekretärin – hatte bereits einen Kaffee bereitgestellt. Auf dem halbrunden Schreibtisch tummelten sich einige Faxe. Cornelia überflog diese und murrte: "Die Münchener Geschäftsleitung sollte mal einen Tag hier arbeiten, dann würden die unsinnigen Vorschläge vom Tisch sein." Sie gab den Ausdrucken einen Schubs, dass diese in den Papierkorb wedelten. In München kannte man die aufmüpfigen Meinungen der Stiftsleiterin. Man wurde aber nicht müde, sich immer mal etwas Neues auszudenken. Jürgen Baumann, ihr oberster Chef, bekam immer Asthmaanfälle, wenn Cornelia wieder mal zynische Kommentare zu diesem und jenem abgab. "Beantworten?", fragte Senta und warf einen Blick zum Papierkorb. Cornelia lachte. "Unnötig! Den Unsinn kann Baumann selber kundtun." Sie tauschte die High Heels gegen bequeme Schuhe aus. "Oh…er kommt?" Cornelia kicherte. "Wie immer zum Quartalsende." Dann nahm sie Platz. Das Telefon meldete sich. Senta wollte den Anruf entgegen nehmen, aber ihre Chefin winkte ab. "Seniorenresidenz Abendgold, Habermann", meldete sie sich. Es war…Baumann. "Haben Sie mein Fax erhalten?" Cornelia runzelte gespielt die Stirn, was ihr Gesprächsteilnehmer aber nicht sehen konnte. "Fax...Senta, haben wir heute ein Fax bekommen…? Tut mir leid, ist wohl stecken geblieben." Einen Moment blieb es still. Dann kam es sanft: "Frau Habermann, vielleicht schauen Sie mal in ihren Papierkorb und rufen mich gleich zurück." Klick! Gespräch unterbrochen. Senta grinste. Cornelia lehnte sich zurück. Ihr Chef kannte längst ihre Mucken.

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Seitenzahl: 38

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RESIDENZ

ABENDGOLD

Band 1

CORNELIAS

HERAUS-

FORDERUNG

von

Inhalt

IMPRESSUM

Bisher erschienen:

Vorschau:

IMPRESSUM

RESIDENZ ABENDGOLD

Herausgeber:

ROMANTRUHE-Buchversand.

Cover: shutterstock

Satz und Konvertierung:

DigitalART, Bergheim.

© 2019 Romantruhe.

Alle Rechte vorbehalten.

Die Personen und Begebenheiten der

Romanhandlung sind frei erfunden;

Ähnlichkeiten mit lebenden oder

verstorbenen Personen sowie mit tatsächlichen

Ereignissen sind unbeabsichtigt.

Abdruck, auch auszugsweise,

Vervielfältigung und Reproduktion sowie

Speichern auf digitalen Medien zum

Zwecke der Veräußerung sind untersagt.

Internet: www.romantruhe.de

Kontakt:[email protected]

Produced in Germany.

„Residenz Abendgold“ ist auch als

Bisher erschienen:

Band 41: Cornelias Herausforderung

In Vorbereitung:

Band 42: Ungewollte Entscheidung

Band 43: Funken der Herzen

Band 44: Silbermond über Gut Feldenbruch

Band 45: Liebe auf vier Pfoten

Band 46: Sternenglühen über dem Moor

Band 47: Hochzeit auf Feldenbruch

Band 48: Im Feuer der Gefühle

Band 49: Achterbahn des Glücks

Band 10: Elmsfeuer über Feldenbruch

Band 11: Notruf für Dr. Stern

Band 12: Herzklopfen in Monte Carlo

Band 13: Die Fürstin

Mit Schwung bog das Mercedes-Cabrio auf den Parkplatz ein.

Die Frühsonne reflektierte in der modernen Glasverkleidung der Senioren-Residenz Abendgold.

Cornelia Habermann schwang die langen, gebräunten Beine in den roten High Heels aus dem Wagen, ordnete mit einer lässigen Handbewegung das ungebändigte schwarze Haar und schlug die Tür zu. Die Handtasche unter dem Arm schritt sie auf den gläsernen Eingang zu, der sich automatisch öffnete.

Es würde wieder ein wunderbarer Tag werden.

Angenehme Luft und das lustige Plätschern des Alabaster-Springbrunnens empfingen sie. Hinter der Rezeption hatte Marion Grauberger Dienst.

Mit einem strahlenden Lächeln empfing sie die Ankommende. »Morgen Chefin!«, rief sie fröhlich.

»Hi Marion, alles gut?« Cornelia Habermann lehnte sich über die Teakholz-Theke.

Die junge Rezeptionistin lächelte. »Nur das Übliche. Die Nachtschicht hat vermerkt, dass Frau Brinkmann wieder mal genachtwandelt ist. Frau Frings hat viermal den Ambulanten angerufen, weil sie Langeweile hatte …« Sie blätterte in den Unterlagen. »Sonst alles im grünen Bereich.«

»Aha«, machte Cornelia Habermann. »Und unser Dr. Jensen?«

Marion Grauberger lachte herzlich auf. »Hat mal durchgeschlafen. Er kam eben etwas mürrisch zum Frühstück«, sie beugte sich zu ihrer Chefin vor, »weil er den Ruf des weißen Adlers verpasst hat.«

Die Leiterin der Residenz verdrehte die Augen. »Er sollte weniger Karl May lesen in seinem Alter.« Sie fasste die Handtasche fester und durchquerte die Lobby, um in einem kleinen Nebentrakt ihr Büro zu erreichen.

Senta, ihre Sekretärin, hatte bereits einen Kaffee bereitgestellt. Auf dem halbrunden Schreibtisch tummelten sich einige Faxe. Cornelia überflog diese und murrte: »Die Münchener Geschäftsleitung sollte mal einen Tag hier arbeiten, dann würden die unsinnigen Vorschläge vom Tisch sein.« Sie gab den Ausdrucken einen Schubs, dass diese in den Papierkorb wedelten. In München kannte man die aufmüpfigen Meinungen der Stiftsleiterin. Man wurde aber nicht müde, sich immer mal etwas Neues auszudenken. Jürgen Baumann, ihr oberster Chef, bekam immer Asthmaanfälle, wenn Cornelia wieder mal zynische Kommentare zu diesem und jenem abgab.

»Beantworten?«, fragte Senta und warf einen Blick zum Papierkorb.

Cornelia lachte. »Unnötig! Den Unsinn kann Baumann selber kundtun.« Sie tauschte die High Heels gegen bequeme Schuhe aus.

»Oh! Er kommt?«

Cornelia kicherte. »Wie immer zum Quartalsende.« Dann nahm sie Platz.

Das Telefon meldete sich. Senta wollte den Anruf entgegennehmen, aber ihre Chefin winkte ab.

»Seniorenresidenz Abendgold, Habermann«, meldete sie sich.

Es war … Baumann.

»Haben Sie mein Fax erhalten?«

Cornelia runzelte gespielt die Stirn, was ihr Gesprächsteilnehmer aber nicht sehen konnte.

»Fax? Senta, haben wir heute ein Fax bekommen? Tut mir leid, ist wohl stecken geblieben.«

Einen Moment blieb es still. Dann kam es sanft: »Frau Habermann, vielleicht schauen Sie mal in ihren Papierkorb und rufen mich gleich zurück.«

Klick! Gespräch unterbrochen.

Senta grinste.

Cornelia lehnte sich zurück. Ihr Chef kannte längst ihre Mucken.

Eigentlich war er ein netter Kerl. Um die Fünfzig, grau melierte Haare, immer schick gekleidet und … im ewigen Stress mit den Anteilseignern. An letzterem war Cornelia nicht so ganz unschuldig.

Sie nahm einen Schluck Kaffee.

Sie überlegte noch, ob sie das Fax genau lesen sollte, als es an die Bürotür klopfte.

»Ja?«

Jürgen Drechsler, der Leiter des Pflegedienstes, trat ein.

»Guten Morgen Frau Habermann.«

»Hi Jürgen, was haben Sie für mich?«

»Schlechte Nachrichten.«

Über Cornelia Habermanns Nase entstand eine Falte. Sie blickte Drechsler fragend an.

»Frau Valow aus der Sieben ist eben verstorben.«

Die Residenzleiterin atmete schwer. »Oh … das tut mir leid«, kam es leise aus ihrem Mund. Sie hatte die alte Dame sehr gemocht. Sie stammte ursprünglich aus dem Kosovo und war sehr gebildet. Cornelia hatte sich viel mit ihr unterhalten. Hauptsächlich über Musik und das Theater.