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Unter dem Krankheitsbegriff Rheuma wird eine Vielzahl von schmerzhaften Erkrankungen der Muskeln, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder und Gelenke zusammengefasst. Betroffen sind alle Altersklassen. Die Symptome einer rheumatischen Erkrankung sind Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Bewegungseinschränkungen, geschwollene und entzündlich gerötete Gelenke, Fieber und Schlafstörungen.
Die Gicht ist eine Stoffwechselkrankheit und entsteht, weil die Nieren weniger Harnsäure ausscheiden als der Körper bildet. Bei einer zu hohen Harnsäurekonzentration im Blut können sich Harnsäurekristalle in den Gelenken, Schleimbeuteln und Nieren ablagern. Dies führt zu Entzündungen, Schmerzen, Nierensteinen und Gicht.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Empfehlungen, wie Sie Rheuma und Gicht mit Hilfe der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) behandeln können. Vorgestellt werden alte Rezepte für äußerliche Anwendungen sowie die bewährtesten Heilpflanzen, Teerezepte, Tinkturen und Kräuterweine.
Die Naturheilkunde wirkt ganzheitlich. Sie behandelt nicht nur einzelne Symptome, sondern hat den gesamten Mensch im Blick, also Körper, Seele und Geist. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Lebensfreude und vor allem Gesundheit.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Inhaltsverzeichnis "Rheuma, Gicht - Behandlung mit Heilpflanzen, Teerezepten und Naturheilkunde"
Vorwort
1. Allgemeines
Stoffwechselblockaden bei Rheuma und Gicht
Gesunde Leber - gesunder Mensch
Wissenswertes über unseren Stoffwechsel
Gehen ist die beste Medizin
2. Naturheilkunde
Äußerliche Anwendungen bei Rheuma und Gicht
Rheuma und Gicht behandeln mit Heilpflanzen
Teerezepte bei Rheuma und Gicht
Tinkturen und Extrakte bei Rheuma und Gicht
Kräuterweine bei Rheuma und Gicht
Wasseranwendungen bei Rheuma und Gicht
Nachwort
Von Robert Kopf, Autor für Naturheilkunde und Heilpraktiker
Unter dem Krankheitsbegriff Rheuma wird eine Vielzahl von schmerzhaften Erkrankungen der Muskeln, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder und Gelenke zusammengefasst. Man spricht auch von "Krankheiten des rheumatischen Formenkreises". Betroffen sind alle Altersklassen.
Rheumatische Erkrankungen beschränken sich nicht nur auf den Bewegungsapparat. Auch Organe können von einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung betroffen sein. Es gibt rheumatische Augenentzündungen, Rippenfellentzündungen, Herzmuskelentzündungen sowie rheumatische Entzündungen der Nieren, des Darms, der Gefäße und Nerven.
Aus naturheilkundlicher Sicht handelt es sich bei Rheuma um eine Säurekrankheit, also um eine Säureüberladung des Blutes und der Gewebe. Rheuma, Ekzeme (Hautausschläge), Psoriasis, Asthma und Migräne sind nach Ansicht der klassischen Naturheilkunde Geschwister.
Die Symptome einer rheumatischen Erkrankung sind wandernde, reißende und ziehende Schmerzen, Knirschgeräusche, Deformationen und Bewegungseinschränkungen der Gelenke, geschwollene und entzündlich gerötete Gelenke, Gelenksteifheit besonders am Morgen, chronische Nacken- und Schulterverspannungen, Sehnenentzündungen, Fieber, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Angstzustände.
Die Ursachen von Rheuma sind Entzündungen, Unterkühlung, Infektionen, Abnutzungs- und Alterungsprozesse, Überlastungen des Bewegungsapparates, psychische Faktoren, ein Mineralstoff- und Vitaminmangel, eine Autoimmunerkrankung (Zellen des Immunsystems greifen irrtümlicherweise das körpereigene Gewebe an), Stoffwechselstörungen, Alkohol und Rauchen, Nahrungsmittelzusätze und Umweltbelastungen.
Rheuma (griechisch: Fluß) ist auch eine Bindegewebserkrankung und die Reaktion eines sensibilisierten Körpers auf verschiedene Reize. Die fehlgeleitete und übersteigerte Abwehr des Organismus richtet sich gegen eigenes Gewebe (hier gegen den Bewegungsapparat).
Die Fibromyalgie ist eine Form von Weichteilrheumatismus. So bezeichnet man rheumatische Erkrankungen, die nicht direkt die Gelenke, sondern die Weichteile (Bindegewebe, Muskeln, Sehnen, Bänder) betreffen.
Die Gicht, früher im Volksmund auch als Zipperlein bezeichnet, ist eine Stoffwechselkrankheit und entsteht, weil die Nieren weniger Harnsäure ausscheiden als der Körper bildet. Purin begünstigt eine Gicht. Sein Abbauprodukt ist die Harnsäure. Purin wird sowohl vom Körper selbst hergestellt, da es ein Baustein von Körperzellen ist, als auch über die Nahrung aufgenommen.
Bei einer zu hohen Harnsäurekonzentration im Blut können sich Harnsäurekristalle in den Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen und Nieren ablagern. Dies führt zu Entzündungen, Schmerzen, Nierensteinen und Gicht.
Die aggressiven Harnsäurekristalle sind fein und nadelförmig. Sie setzen sich in den Gelenken fest und bohren sich dort regelrecht hinein. Die Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit verändert sich, Knorpel wird zerstört und der Knochen angegriffen. In den Gelenken verursachen die Harnsäure-Kristalle nicht nur starke Schmerzen, sondern auch Verformungen (Arthritis urica), Arthrosen und Funktionsstörungen.
Die Ursachen eines erhöhten Harnsäurespiegels (Hyperurikämie) und einer Gicht sind erbliche Anlagen, Diabetes Typ 2, Überernährung (vor allem tierisches Eiweiß enthält viele Purine), Bewegungsmangel, hormonelle Veränderungen, eine Leber- und Nierenschwäche sowie Übergewicht. Die Stoffwechselstörung "Gicht" wird gerne als "Wohlstandskrankheit" bezeichnet.
Die Symptome einer Gicht sind geschwollene Gelenke an Füßen, Fingern, Knie oder Ellbogen. Meistens ist das Großzehengrundgelenk (Podagra) betroffen. Man kann nur mit der Ferse auftreten, weil jede Bewegung weh tut.
Am Anfang kommt es zu einem akuten Gichtanfall. Das entzündete Gelenk schwillt an. Die Haut ist heiß und spannt, rot bis bläulich verfärbt, sehr schmerzhaft und berührungsempfindlich. Fieber und allgemeines Unwohlsein kommen häufig hinzu.
Die Schmerzen können Stunden bis mehrere Tage anhalten. Im weiteren Verlauf entstehen Gichtknoten (Tophi) beispielsweise am Rand der Ohrmuscheln, in den Schleimbeuteln der Ellenbogen, unter der Haut und an den Sehnen.
Die normalen Harnsäure-Werte im Blut sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Sie liegen bei Männern zwischen 3,4 und 7,0 mg pro 100 ml Blut und bei Frauen zwischen 2,4 und 5,7 mg pro 100 ml Blut.
Ein erhöhter Harnsäurewert kann auch ein Zeichen für einen erhöhten Blutdruck, Diabetes und andere Erkrankungen sein. Nach neueren Erkenntnissen kann er auch zu Prognosezwecken bei Herzinfarkten genutzt werden.
Wo Gicht im Körper entstehen kann.
1) In den Fingergelenken:
Die Fingergelenke werden dick, sehen wie große Knoten aus und sind heiß. Die Haut darüber spannt und ist rot. Manchmal ist auch die ganze Hand geschwollen oder Fieber kommt noch dazu.
2) In den Zehengelenken:
In vielen Fällen tritt der erste Gichtanfall im Gelenk der Großzehe (Podagra) auf. Die Schmerzen kommen oft nach Alkohol-Konsum und können Stunden bis mehrere Tage anhalten.
3) In den Ohrmuscheln:
Die schmerzlosen Gichtknoten (Tophi) an den Ohrmuscheln treten erst nach einigen Jahren auf. Diese Ablagerungen überschüssiger Harnsäure können bis zu einem Zentimeter Durchmesser haben.
4) In den Nieren:
Harnsäure schadet den Nieren. Sie lagert sich in den feinen Nierenkanälchen ab. Auf diese Weise entstehen Nierensteine. Im späteren Verlauf kann das zu Nierenkoliken, schweren Nierenschäden oder gar zu einem Nierenversagen führen.
Eine Übersäuerung des Körpers ist die Ursache von vielen Erkrankungen. Sie führt zu Stoffwechsel- und Hormonstörungen und schwächt das Immunsystem. Mit Übersäuerung ist eine Anhäufung von Säuren im Blut und Körpergewebe gemeint.
Sie ist meist die Folge von falscher Ernährung und einer ungesunden Lebensweise. Der Körper muß die entstandenen Säuren neutralisieren. Dies geschieht mit Hilfe basischer Mineralien (vor allem Kalzium), die den Mineralstoffdepots des Körpers entnommen werden. Rheuma und Gicht sind die Folgen.
Toxische Darmgase: Ein wichtiger Punkt ist die Überernährung. Die durch falsche Ernährung entstehende Schwäche der Verdauungsorgane vermindert die Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen aus der Nahrung.
Wer nicht nur Falsches isst, sondern davon auch noch zuviel, bekommt Gärung und Fäulnis im Darm. Die dadurch entstehenden giftigen Gase belasten und übersäuern zusätzlich den gesamten Organismus. Ein intaktes Verdauungssystem dagegen beeinflusst den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Gesundheit positiv.
Einleitend möchte ich Ihnen die in diesem Ratgeber vorgestellten Therapien zur Behandlung von Rheuma und Gicht erläutern:
Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) zur Behandlung von Rheuma und Gicht
"Keine chemische Fabrik dieser Welt arbeitet so exakt und vollkommen wie eine einzige jener kleinen Pflanzen, die Dein Fuß achtlos zertritt". Die Phytotherapie ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. Das Wissen vieler Generationen ist in der Pflanzenheilkunde enthalten.
Pflanzen sind die ältesten Heilmittel der Menschheit. Mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten - zum Beispiel als Tees, Tabletten, Tropfen, Salben, Wickel, Bäder und ätherische Öle - ist die Pflanzenheilkunde eine der wichtigsten Therapien.
Warum sind Pflanzen bei der Behandlung von Rheuma und Gicht heilkräftig? Weil sie Salze, Säuren, Vitamine, Öle und Nährstoffe enthalten. Diese wirken im Körper auflösend, ausscheidend, anregend, kräftigend und aufbauend. Sie verwandeln den kranken Zustand in einen gesunden.
Solche Pflanzenmineralstoffe sind vor allem Fluor, Jod, Kalium, Kalzium, Kohlenstoff, Chlor, Eisen, Schwefel, Phosphor, Magnesium, Natrium und Kieselsäure (Silizium). Heilpflanzen normalisieren den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Nur ein gut funktionierender Stoffwechsel sowie ein intaktes Hormon-, Nerven- und Immunsystem können Rheuma und Gicht verhindern.
Was von den Kräutern brauchbar und heilkräftig ist, wird von unseren Körpersäften aufgenommen und den Zellen zugeführt. Was aber unbrauchbar ist, wird durch die Nieren, Haut, Lunge und den Darm nach dem Verbrennungsprozeß ausgeschieden.
Heilkräuter in richtiger Form und Dosis genommen, beeinflussen in unserem Organismus den Stoffwechsel, die Durchblutung sowie das Nerven- und Hormonsystem sehr vorteilhaft. Die Pflanzensalze vermitteln dem Körper die zum Aufbau der verschiedenen Zellsubstanzen notwendige Energie.
Sie lösen Heilblockaden, stärken die Selbstheilungskräfte, bewirken eine Steigerung der Lebenskraft und die Behebung von Schwächezuständen.
Holen Sie Ihre Heilpflanzen in der Apotheke. Dort laufen diese unter dem Begriff "Medikament". Für Medikamente gelten strenge Vorschriften und Kontrollen bezüglich Zulassung, Inhaltsstoffen, Reinheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit. Wer seine Heilkräuter lieber selbst sammelt, kann diese sofort frisch verwenden.
Die Aufbewahrung der Heilpflanzen: Hierfür müssen die Kräuter vorher getrocknet werden. Bekommen sie zuviel Licht, Wärme oder Feuchtigkeit, verflüchtigen sich die Wirkstoffe. Am Besten geeignet zur Lagerung ist ein Keramikbehälter mit einem Deckel, der locker aufliegt. Die Haltbarkeit der Heilpflanzen beträgt maximal 1 Jahr. Danach haben sich die Wirkstoffe verflüchtigt.
Die Wasserheilkunde: Kneipptherapie - Mehr als Wassertreten
Lebenselixier Wasser - kalt belebt es, warm entspannt es. Wasser ist nach Kneipp eine der fünf Säulen der Gesundheit. Wie modern das alte Kneippsche Naturheilverfahren ist, erfährt man jetzt wieder in Kurkliniken und Wellnesshotels. Dort boomen die Therapien mit Wasser, Kräutern, Bewegung, gesunder Ernährung und Entspannungsübungen. Die Therapien des schwäbischen Pfarrers aus Bad Wörishofen sind aber auch zu Hause möglich.
Der Pionier der Wassertherapie startete mit einem Selbstversuch. Er kurierte seine damals als unheilbar geltende Tuberkulose durch kurze Bäder in der kalten Donau. Danach wusste er, "dass Gott uns die halbe Apotheke im Wasser und die andere Hälfte in den Kräutern bestimmt hat". Sein ganzheitliches Heilkonzept war eine Revolution.
Wasser bewirkt einen positiven Heilreiz bei der Behandlung von Rheuma und Gicht. Die Hydrotherapie (Wasserheilkunde) beinhaltet Bäder, Waschungen, Wickel, Auflagen, Packungen, Dämpfe, Wasser- und Tautreten. Kneipp heilte vor allem mit kalten Güssen.
Kalte Güsse kräftigen die Verdauungsorgane, den Kreislauf, kurbeln den Stoffwechsel an und stärken das Immunsystem im Kampf gegen Pilze, Bakterien und Viren. Sie hellen sogar die Stimmung auf.
Gegen körperlichen sowie psychischen Stress härten die Anwendungen ebenso ab, denn sie wirken harmonisierend auf das Nerven- und Hormonsystem. Bei Kneipp wird übrigens gegossen und nicht geduscht.
Bewegung hält den Stoffwechsel fit:
Bewegung senkt die Blutzucker- und Blutfettwerte, erhöht die Lebenslust, fördert die Durchblutung und hält gesund. Kneipp hatte aber eher Spaziergänge als Marathonläufe oder andere sportliche Höchstleistungen im Sinn. Um Schäden vorzubeugen, sollte man sich lieber "wenig und oft als viel und selten" bewegen.
Ausdauersportarten wie Walken, Radeln und Schwimmen überlasten weder die Gelenke, Herz und Kreislauf noch die Wirbelsäule. Vor allem Gehen und zügiges Laufen sind neben kalorienarmer Kost die wichtigsten Schlankmacher und lösen selbst bei intensiverem Training keine Heißhunger-Attacken aus.
Die Ernährung - vor allem einfach und naturbelassen:
Kneipp erkannte, dass viele Erkrankungen von falscher Ernährung herrühren und riet deshalb zu einer einfachen, weitgehend naturbelassenen und schonend zubereiteten Kost. Er empfahl Brot aus vollem Korn, vor allem aus Dinkel, viel Pflanzliches, möglichst wenig Fleisch, Salz und Süßes.
Kneipp war seiner Zeit weit voraus, aber er war nicht radikal und gönnte sich auch mal eine Zigarre.
Leben im Gleichgewicht:
Überlastung und Stress führen auf Dauer zu Stoffwechsel- und Immunschwäche, Erschöpfungszuständen und depressiven Verstimmungen, die sich organisch niederschlagen können. Den Körper kann man nicht heilen, solange die Seele nicht in Ordnung ist.
"Es muss das Gleichgewicht hergestellt werden zwischen der Lebensweise und dem Verbrauch an Nervenkraft", forderte Kneipp. Wer sich also regelmäßig Zeit nimmt um abzuschalten, tankt damit Energie für Körper und Seele.
In diesem Ratgeber erhalten Sie Empfehlungen, wie Sie Rheuma und Gicht mit Hilfe der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) behandeln können. Vorgestellt werden alte Rezepte für äußerliche Anwendungen sowie die bewährtesten Heilpflanzen, Teerezepte, Tinkturen und Kräuterweine.
Die Naturheilkunde wirkt ganzheitlich. Sie behandelt nicht nur einzelne Symptome, sondern hat den gesamten Mensch im Blick, also Körper, Seele und Geist. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Lebensfreude und vor allem Gesundheit.
Robert Kopf
www.heilpraktiker-robert-kopf.de