Richter und Henker - Pete Hackett - E-Book
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Pete Hackett

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Beschreibung

Der Chef des FBI New York hatte die Spezial Agents Owen Burke und Ron Harris mit den Ermittlungen in einem Waisenhaus beauftragt. Grund hierfür war, dass zwei Jugendliche, die in der Einrichtung lebten, in einer Kneipe in Manhattan erwischt wurden, als sie der Prostitution nachgingen. Die beiden waren nach der Razzia nicht festgehalten worden. Nachdem ihre Personalien sichergestellt worden waren, ließ man sie laufen.
Das Lokal, in dem die beiden aufgegriffen wurden, trug den Namen Crown’s Club. Besitzer war ein Mann namens Glenn Barber, der eine ganze Reihe von Nachtclubs sein Eigen nannte.
Die Agents hatten den Geschäftsführer des Etablissements verhört. Dass in seinem Betrieb Prostitution betrieben worden war, wusste er angeblich nicht, und die Tatsache, dass die beiden Jugendlichen um Mitternacht in seinem Laden aufgegriffen worden waren, nötigte ihm lediglich ein lakonisches Achselzucken ab. Er könne nicht den Ausweis eines jeden Gastes kontrollieren, erklärte er, außerdem habe er zwei Türsteher beschäftigt, die darauf zu achten hatten, wer den Club betrat.
Aus dem Burschen war nichts herauszuholen.
Jetzt befanden sich die Agents in dem Waisenhaus. Der Hausmeister forderte sie auf, in der Halle zu warten, da Jack Parson, der Leiter der Einrichtung, bei einer Beerdigung sei. Er sagte: „Ein Siebzehnjähriger, der im Waisenhaus lebte, hat sich von der Williamsburg Bridge auf den East River Drive gestürzt. Wir wissen nicht, was ihn trieb, denn er hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Es ist eine Tragödie.“

Cover: STEVE MAYER

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Pete Hackett

Richter und Henker

FBI Special Agent Owen Burke #45: Cassiopeiapress Krimi

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

FBI Special Agent Owen Burke

Richter und Henker

Krimi von Pete Hackett

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© der Digitalausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

Der Umfang dieses Ebook entspricht 50 Taschenbuchseiten.

 

 

1

Der Chef des FBI New York hatte die Spezial Agents Owen Burke und Ron Harris mit den Ermittlungen in einem Waisenhaus beauftragt. Grund hierfür war, dass zwei Jugendliche, die in der Einrichtung lebten, in einer Kneipe in Manhattan erwischt wurden, als sie der Prostitution nachgingen. Die beiden waren nach der Razzia nicht festgehalten worden. Nachdem ihre Personalien sichergestellt worden waren, ließ man sie laufen.

Das Lokal, in dem die beiden aufgegriffen wurden, trug den Namen Crown’s Club. Besitzer war ein Mann namens Glenn Barber, der eine ganze Reihe von Nachtclubs sein eigen nannte.

Die Agents hatten den Geschäftsführer des Etablissements verhört. Dass in seinem Betrieb Prostitution betrieben worden war, wusste er angeblich nicht, und die Tatsache, dass die beiden Jugendlichen um Mitternacht in seinem Laden aufgegriffen worden waren, nötigte ihm lediglich ein lakonisches Achselzucken ab. Er könne nicht den Ausweis eines jeden Gastes kontrollieren, erklärte er, außerdem habe er zwei Türsteher beschäftigt, die darauf zu achten hatten, wer den Club betrat.

Aus dem Burschen war nichts herauszuholen.

Jetzt befanden sich die Agents in dem Waisenhaus. Der Hausmeister forderte sie auf, in der Halle zu warten, da Jack Parson, der Leiter der Einrichtung, bei einer Beerdigung sei. Er sagte: „Ein Siebzehnjähriger, der im Waisenhaus lebte, hat sich von der Williamsburg Bridge auf den East River Drive gestürzt. Wir wissen nicht, was ihn trieb, denn er hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Es ist eine Tragödie.“

„Ich glaube, ich habe davon in der Times gelesen“, meinte Owen Harris.

„Auch New York One brachte es in den Lokalnachrichten“, gab der Hausmeister zu verstehen.

„Sind Ihnen die beiden Burschen Tom Preston und Jim Murphy bekannt?“, erkundigte sich Ron Harris und wechselte mit seiner Frage das Thema. Er wollte sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Der Hausmeister nickte, steckte die Hände in die Taschen des grauen Kittels, den er trug, und antwortete: „Natürlich. Die beiden wurden doch bei einer Razzia in einer zwielichtigen Bar in Manhattan erwischt. Ich frage mich, welcher Teufel die beiden geritten hat …“

„Achtet niemand darauf, dass die Jungs und Mädchen am Abend zu einer gewissen Zeit in den Betten liegen?“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Ron Harris.

„Doch, natürlich. Um 22 Uhr ist Bettruhe. Die Kinder unter 12 haben um 20 Uhr in den Betten zu liegen. Aber das ist kein Gefängnis, Special Agents. Wenn die Halbwüchsigen nach der Kontrolle aus dem Fenster steigen und verschwinden, merken das weder ich noch Mister Parson, noch sonst jemand des Personals, soweit es im Haus wohnt.“

„Wohnen Sie hier?“

„Ja. Im Anbau.“

„Und Mister Parson?“

„Auch er wohnt im Anbau. Ihm gehört dort das gesamte Untergeschoss. Ich lebe mit meiner Frau in der Mansarde.“

„Wann findet die Beerdigung statt?“, wollte Ron Harris wissen

„Um 14 Uhr.“

Owen Burke schaute auf seine Uhr. Es war zehn Minuten nach vier Uhr nachmittags. „Mister Parson müsste eigentlich längst zurück sein.“

„Nun, vielleicht hat er noch etwas zu erledigen.“ Der Hausmeister zeigte ein verlegenes Lächeln. „Entschuldigen Sie mich jetzt, Special Agents, aber ich kann Ihnen auch nichts sagen in der Sache mit beiden Burschen. Und ich hab 'ne Menge Arbeit.“

„Schon gut“, murmelte Burke. „Gehen Sie nur.“

Der Hausmeister verschwand nach draußen.

Die beiden Agents setzten sich. Als ein halbes Dutzend Mädchen und Jungs, die feierlich gekleidet waren, erschienen, sprach Owen Burke sie an. „Ihr kommt sicher von der Beerdigung.“

„Ja“, antwortete ein Mädchen. „Robby war bei allen beliebt. Jeder, der im Heim lebt, hat ihm die letzte Ehre erwiesen.“

„Wann endete die Zeremonie?“

„Um drei Uhr“, sagte das Mädchen. „Bis wir dann einen Bus bekamen, verging einige Zeit. Dann mussten wir umsteigen …“

„Wir warten auf Mister Parson“, erklärte Owen Harris.

„Der ist nach der Beerdigung mit seinem Chevy weggefahren“, erklärte das Mädchen. „Er müsste längst hier sein, es sei denn, er hat noch irgendetwas zu erledigen.“

Das war natürlich nicht auszuschließen.

Einer der Jungs blieb stehen, während die anderen weitergingen und die Treppe emporstiegen. Er schaute von Owen Burke zu Ron Harris, dann kehrte sein Blick wieder zu Burke zurück, und sagte: „Sie kommen wegen Tommy und mir, nicht wahr?“

„Wenn Sie Jim Murphy sind - ja“, versetzte Burke, der sich fragte, woher der Bursche wissen konnte, dass sie Polizisten waren.

„Ja, ich bin Jim Murphy“, murmelte der Junge und knetete nervös seine Hände. Mit gesenktem Kopf sprach er weiter: „Mister Parson wird Ihnen zu der Angelegenheit kaum etwas sagen können. Tommy, Kenny, auch Robby und ich sind regelmäßig aus dem Fenster geklettert, nachdem Parson täglich um 22 Uhr seinen Kontrollgang absolviert hatte. Wir sind dann zum Crown’s Club gefahren.“

„Robby, Kenny?“, echote Burke.

Jim Murphy nickte. „Ja, auch Robby, den wir heute beerdigt haben. Vielleicht war das der Grund, dass er sich von der Brücke stürzte. Er hat keinen Abschiedsbrief geschrieben, also wird es wohl nie jemand erfahren, was ihn bewogen hat, einen Schlussstrich zu ziehen.“

„Wer ist Kenny?“, wollte Ron Harris wissen.

„Ken Taylor. Er wohnt mit Tom und mir in einem Zimmer. In dem Zimmer wohnte auch Robby. - Parson weiß von nichts.“ Die letzten Worte des Jungen fielen mit Nachdruck, und während er sprach, starrte er Owen Burke an, als wollte er ihn hypnotisieren.

„Wenn ihr das Haus heimlich verlassen habt“, sagte Ron Harris, „seid ihr dann zu Fuß zu dem Club gegangen?“

Jimmy Murphy lachte gequält. „Wir hatten feste Arbeitszeiten. Ein Taxi holte uns ab und brachte uns wieder.“

„Wer hat euch das Taxi geschickt?“

„Niemand. Wir haben das Taxiunternehmen beauftragt, uns an gewissen Tagen nach 10 Uhr abends abzuholen.“

„An welchen Tagen?“

„Freitag, Samstag, Sonntag …“

„Wusste der Geschäftsführer der Bar, in der ihr angeschafft habt, dass ihr minderjährig seid?“

„Keine Ahnung“, erwiderte Jimmy Murphy. „Wir haben uns den Kerlen nicht vorgestellt.“

„Wer waren eure Kunden?“

„Reiche, geile Böcke, die recht großzügig waren. Ihre Namen weiß ich nicht. Es waren fast immer dieselben. Die einen waren echt schwul, die anderen bi …“

„Hat Robby auch einen Familiennamen?“

„Carpenter – Rob Carpenter.“

„Okay, Jimmy“, knurrte Owen Burke, „vielen Dank für diese Hinweise.“ Er schaute seinen Kollegen an. „Ich denke, wir hinterlegen für Mister Parson eine förmliche Vorladung zum Field Office. Noch länger auf ihn zu warten dürfte sinnlos sein.“

In dem Moment, als sie das Waisenhaus verlassen wollten, fuhr ein Chevy vor, hielt vor dem Haus an, schaukelte etwas in der Federung, dann entstieg ein hochgewachsener, hagerer Mann dem Wagen. Er sah die beiden Agens bei der Tür, hielt in seiner Bewegung inne und starrte zu ihnen herüber.