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Kommen Sie mit auf eine Reise von Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien über Montenegro, Albanien, Kosovo, Nordmazedonien bis nach Rumänien und Bulgarien. Unglaubliche Landschaften, herzliche Gastfreundschaft und kulinarische Erlebnisse – hinter jeder Kurve wartet ein neues Highlight. 11 Routen quer über die Balkan-Halbinsel präsentieren Ihnen Bergwelten und urige Dörfer, entspannte Küstenorte, mächtige Burgen und aufregende Natur.
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Seitenzahl: 251
Veröffentlichungsjahr: 2025
ÜBERSICHTSKARTE
WILLKOMMEN AUF DEM BALKAN
ALPEN, ADRIA UND ABENTEUER
UNSER NACHHALTIGKEITSKODEX
ROUTE 1: SLOWENIEN KEHREN, KARST UND KÜSTE
1Nationalpark Triglav und Soča-Tal / Schlangenförmig durch die Alpen
2See von Bohinj / Zu schön für einen Mord
3See von Bled / Boote, Burg und Badespaß
4Ljubljana / Charmante Vielfalt erleben
Die perfekte Woche
5Höhle von Postojna / Eine Welt voller Wunder
6Piran und die slowenische Küste / Traumhafte Adriawelten
ROUTE 2: KROATIEN RUNDREISE DURCH ISTRIEN
1Rijeka / Hafenstadt mit Herz
2Riviera von Opatija / Seebad der Eleganz
3Pula / Am Puls der Gladiatoren
4Rovinj / Romantik in Winkelgassen
5Motovun / Kulinarischer Hügelzauber
Camping auf dem Balkan
ROUTE 3: KROATIEN VON ZAGREB NACH DUBROVNIK
1Zagreb / Kaffee, Kneipen und Kultur
2Plitvicer Seen / Glitzernde Wasserwelten
3Zadar / Wo die Wellen singen
4Šibenik und der Nationalpark Krka / Wehrmauern und Wasserspiele
5Split / Kaiserlicher Wohntraum
Outdoor-Abenteuer auf dem Balkan
6Dubrovnik / Legenden in Stein
ROUTE 4: BOSNIEN UND HERZEGOWINA BASARE, DERWISCHE UND WASSERFÄLLE
1Sarajevo / Wo Orient und Okzident verschmelzen
2Mostar / Brücke der Beständigkeit
3Tekke von Blagaj / Das mystische Felskloster
4Kravica-Wasserfälle / Spektakel in Grün und Blau
ROUTE 5: SERBIEN & KROATIEN ROADTRIP DURCH DIE VOJVODINA UND SLAWONIEN
1Belgrad / Abendglühen an Donau und Save
2Novi Sad / Wächterin über den Fluss
3Fruška gora / Eine Insel ohne Meer
4Vukovar / Eine Geschichte von Licht und Schatten
5Osijek / Copacabana an der Drau
6Kopački rit / Festtafel der Kormorane
7Subotica / Burger mit (Jugend-)Stil
Soulfood auf dem Balkan
ROUTE 6: DIE DONAU IN SERBIENS OSTEN AUSBLICKE, ANTIKES UND ABENTEUER
1Smederevo / Römer, Ritter, Rebensaft
2Festung Ram / Stolzes Bollwerk an der Donau
3Nationalpark Đerdap / Felsentor am Fluss
4Zaječar und Felix Romuliana / Das Glück der Kaisermutter
5Niš / Geschichte mit Genuss
Top-Feste auf dem Balkan
ROUTE 7: MONTENEGRO DAS LAND DER SCHWARZEN BERGE
1Bucht von Kotor / Küstenflügel in Blau
2Nationalpark Lovćen und Cetinje / Ein überirdischer Dichterthron
3Budva / Strandjuwel der Adria
4Skadar-See / Paradies für Pelikane
5Ulcinj und Ada Bojana / Sandige Sommerträume
6Bar / Zeitreise im Hafenlicht
ROUTE 8: ALBANIEN BERGE, BASARE UND BUNKER
1Durrës / Wo die Adria nach Popcorn duftet
2Kruja / Bunter Basar in alten Gassen
3Prizren / Ein unentdecktes Juwel im Kosovo
4Peshkopia / Schwefelbaden in den Bergen
5Berat / Tausend Fenster und ein felsiger Hügel
6Tirana / Überraschender Mix aus Alt und Neu
ROUTE 9: NORDMAZEDONIEN VON SKOPJE AN DEN OHRIDSEE
1Skopje / Stadt der Kontraste
2Matka-Canyon / Magische Schlucht
3Nationalpark Mavrovo / Dichte Wälder für den Balkanluchs
Meine Top-Ten-Reiseziele auf dem Balkan
4Ohridsee / Fast wie am Gardasee
ROUTE 10: BULGARIEN KLÖSTER, BERGE UND ROTWEIN
1Sofia / Keine klassische Schönheit
2Witoscha-Gebirge / Das grüne Dach von Sofia
3Rila-Seen / Sieben auf einen Streich
4Rila-Kloster / Farbenfrohe Freskenwelt
5Melnik / Klein, aber oho
ROUTE 11: RUMÄNIEN KURVENREICH DURCH DRACULAS WELTEN
1Sibiu / Die Stadt der wachsamen Augen
2Bâlea-See / Wo Wolken das Wasser küssen
3Brașov / Ein Hauch von Hollywood
4Viscri / Das Dorf des Königs
5Sighișoara / Draculas Heimat ist bunt
Roadtrip-Playlist der Autorin / Ein musikalischer Wegweiser
Register
Bildnachweis
Impressum
Die Innenfläche der Festung von Niš birgt einen alten osmanischen Hamam.
Streetart am ehemaligen Mädcheninstitut in Cetinje
Grandioser Blick vom Aussichtspunkt Banjska Stena im Tara-Nationalpark
Das Nationaltheater Ivan Wasow im Herzen von Sofia
Sonnenaufgang über dem Bovilla-See nahe Tirana, eingebettet in eine eindrucksvolle Frühlingslandschaft
Dicht gedrängte Steinhäuser verleihen der Altstadt von Mostar ein unverwechselbares Flair.
Auf der Mole von Piran, umgeben von Adria und Altstadt, wird im Sonnenuntergang gefischt.
WILLKOMMEN AUF DEM BALKAN
Der Balkan, ein lebendiger Schmelztiegel voller Geheimnisse und Wunder. Hier treffen beeindruckende Geschichten auf unberührte Natur, und die Vielfalt der Kulturen entfaltet sich in überraschenden Facetten. Lassen Sie sich von erstaunlichen Einblicken in diese einzigartige Region mitreißen.
… Kaffee pro Kopf trinken die Menschen in Bosnien und Herzegowina jährlich, was ihnen weltweit Platz elf einbringt. Bereits im Osmanischen Reich wurde Kaffee zum beliebtesten Getränk. Die Bosnjaken nennen ihn kahva, die Kroaten kava und die Serben kafa. Traditionell wird er in einem Mokka-Stielkännchen, einer džezva, zubereitet und in winzigen Tassen (fildžani) serviert, ähnlich dem türkischen Kaffee – natürlich mit Bodensatz, um daraus die Zukunft zu deuten. Zeit für einen Kaffee ist immer, am liebsten beim stundenlangen Plausch im Café. Ein Brauch, der auch in anderen Ländern den Alltag prägt.
… Adriaküste gehören zu Bosnien und Herzegowina. Zum Vergleich: Kroatien hat 1778 Kilometer Festlandküste, Slowenien 47, Montenegro 295 und Albanien 362 Kilometer (inklusive dem Ionischen Meer).
… durchziehen Albanien – mindestens. Wie kleine Betonpilze ragen sie aus der Erde, viele davon bunt angestrichen. Am bekanntesten sind die großen Bunker, die heute Museen beherbergen – Bunk’Art 1 und Bunk’Art 2 in Tirana. Diktator Enver Hoxha ließ sie in den 1970er- und 1980er-Jahren aus Angst vor Invasoren während des Kalten Krieges errichten.
… erstrecken sich vor der Adriaküste Kroatiens, von denen jedoch nur 47 bewohnt sind. Krk und Cres sind mit je 405,8 Quadratkilometern die größten. Fünf dieser Inseln sind durch Brücken mit dem Festland verbunden, während Galešnjak im Archipel von Zadar in herzförmiger Gestalt erstrahlt.
… alt ist der Alte Olivenbaum (Stara maslina) nahe Stari Bar in Montenegro. Damit zählt er zu den ältesten Olivenbäumen der Welt. Das Eintrittsgeld trägt zur Pflege des kleinen Parks bei, in dem frei laufende Schildkröten leben.
… hütet das Museum der Geschichte Jugoslawiens in Belgrad. Einen Teil davon erhielt der jugoslawische Staatschef Josip Broz, bekannt als Tito, alljährlich am 25. Mai, dem Tag der Jugend (Dan mladosti). Hunderttausende Kinder und Jugendliche nahmen an den Staffelläufen im ganzen Land teil, die mit der feierlichen Übergabe einer Stafette an Tito in Belgrad endeten.
… leben in der freien Wildnis Rumäniens – mehr als in jedem anderen Land Europas. Doch »Meister Petz« geht es an den Kragen: Wilderei, Abholzung und der Verlust seines Lebensraums bedrohen ihn. Eine Auffangstation in Zărnești kümmert sich um verwaiste Bären. Auf der Transfăgărășan-Hochstraße kann man Bären begegnen, die um Futter betteln, besonders rund um den Vidraru-Stausee, wo viele Ausflugsgäste ankommen. Warnschilder weisen darauf hin, und auch beim Wildcampen ist Vorsicht geboten!
… und 1,4 Millionen Jahre alt ist der Ohridsee, den sich Nordmazedonien und Albanien teilen – ein Rekordhalter in Europa. Gespeist wird er durch zahlreiche Quellbäche. Eine der größten Quellen liegt beim Kloster Sveti Naum. Im See lebt die endemische Ohridforelle, auf Albanisch koran.
… alt kann der lurchartige Grottenolm werden und mehrere Jahre ohne Nahrung auskommen. Dieses fast blinde, hautfarbene Tier lebt genügsam in den Tiefen der Höhle von Postojna in Slowenien.
GRENZENLOSER KULTURRAUM
Goldene Strände, silberne Olivenhaine und funkelnde Wasserfälle – der Balkan bietet einen bunten Schmelztiegel an Orten, Gerüchen und Erlebnissen. Von Sloweniens pfefferminzgrünem Fluss Soča über bulgarische Klöster bis zu den zerklüfteten Gipfeln Albaniens – dieses Buch entführt Sie auf unvergessliche Roadtrips. Freuen Sie sich auf bekannte, aber auch verborgene Orte, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Der Balkan? Ist immer südlicher als man selbst.Für viele Slowenen beginnt er in Kroatien, für viele Kroaten in Bosnien und Herzegowina. Geografisch erstreckt sich die Balkanhalbinsel östlich des Flusses Soča in Slowenien. Politisch spricht man oft von Westbalkan oder Südosteuropa. Eigentlich kommt der Name von der Stara planina, dem Balkan-Gebirge, das von Serbien nach Bulgarien verläuft.
In diesem Reise-Inspirationsbuch umfasst der Balkan großzügig das ehemalige Jugoslawien, Albanien, Bulgarien und Teile Rumäniens. Auch Griechenland? Aus Platzgründen ein andermal. (Lassen Sie uns Griechenland dennoch feiern; der Ouzo geht auf mich!) Eine klare Balkan-Definition gibt es nicht. Der Balkan ist ein lebendiger Kulturraum, reich an Landschaften, Traditionen, Sprachen und Kulinarik, die Landesgrenzen überwinden. Zehn Länder und elf Routen umfasst dieses Buch – handverlesen und subjektiv, meine Lieblingsorte!
Blick auf den Bleder See in Slowenien mit der Burg Blejski Grad, der Kircheninsel und den berühmten Pletna-Booten
Slowenien erreicht man bequem über Österreich. Der erste Eindruck: Alpenhäuser, Balkongeranien und makellose Straßen. Slowenisch-Istrien fühlt sich schon südländischer an: Kirchtürme wie in Venedig, bunte Fassaden und cremiges Gelato. Das soll der Balkan sein? Nicht wirklich, aber irgendwie doch. Das Land mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern gehörte einst zu Jugoslawien und ist dadurch geschichtlich mit den anderen Ex-Republiken verbunden. Alpen und Adria sind sehr beliebt, was sich in den Übernachtungspreisen widerspiegelt – besonders in Bled und Piran.
Kroatien mit seinen 3,8 Millionen Einwohnern ist das Badeparadies vieler deutschsprachiger Urlauber – und so nah! Istrien mit seinen venezianischen Küstenstädten und die Kvarner-Bucht sind beliebte Autoreiseziele. Dalmatien zieht sich entlang der Adriaküste, wobei Dubrovnik von Zagreb genauso weit entfernt ist wie München. Der Osten entlang von Donau und Drau wird hingegen oft übersehen. Hier schmeckt man die Nähe zu Ungarn im köstlichen Fiš paprikaš, dem Fisch-Paprika-Eintopf.
Bosnien und Herzegowina mit seinen 3,2 Millionen Einwohnern ist touristisch vielerorts noch ein Geheimtipp – abgesehen von Sarajevo, Mostar, den Kravica-Wasserfällen und dem Wallfahrtsort Međugorje. In diesem Vielvölkerstaat leben muslimische Bosniaken, katholische Kroaten und orthodoxe Serben zusammen. Unberührte Natur, mächtige Berge, tiefe Schluchten, ein Mini-Adriazugang bei Neum und eine bewegte Geschichte warten darauf, entdeckt zu werden.
Serbien mit seinen 6,7 Millionen Einwohnern begeistert mit der Partymetropole Belgrad und dem Musikfestival »Exit« in Novi Sad. Ein Highlight ist der spektakuläre Felsdurchbruch »Eisernes Tor« an der Donau. Weniger bekannt ist Zaječar mit seinem UNESCO-gekrönten römischen Kaiserpalast. Wer Grillfleisch liebt, wird in Serbien sein Paradies finden.
Montenegro? Von wegen Geheimtipp: Budva ist seit Jahrzehnten der Bade-Hotspot an der montenegrinischen Küste, und in der fjordartigen Bucht von Kotor ankern große Kreuzfahrtschiffe. Dennoch entdecken viele deutschsprachige Reisende das »Land der schwarzen Berge« erst jetzt. Montenegro hat nur 630 000 Einwohner, weniger als Stuttgart, und fasziniert mit Pelikanen, Kormoranen und Flamingos!
Nordmazedoniens Hauptstadt Skopje hat sich neu erfunden: rote Doppelstockbusse wie in London, ein Triumphbogen wie in Paris und viele Statuen wie im antiken Griechenland. Und der Ohridsee ersetzt das Meer. Wer einmal in dem kleinen Land mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern war, verliebt sich in die Küche und Gastfreundschaft. Es wird noch immer unterschätzt, obwohl es Direktflüge nach Skopje und Ohrid gibt. Also nichts wie hin, ehe alle kommen!
Kosovo mit 1,8 Millionen Einwohnern ist ein weißer Fleck auf Europas touristischer Landkarte: grüne Berge, bunte Basare und herzliche Gastfreundschaft. Prizren bietet mit seinem Fluss und der alten Moschee mehr Flair als die Hauptstadt Prishtina. Wichtig: Wer aus Albanien, Montenegro oder Nordmazedonien einreist, kann nicht nach Serbien weiterreisen, da dieses den Kosovo nicht anerkennt. Auch ein serbischer Mietwagen ist keine gute Idee, das Auto könnte beschädigt werden. Serbische Klöster im Kosovo werden bewacht – ein fragiler Frieden.
Die Hochstraße Transfăgărășan schlängelt sich durch das Făgăraș-Gebirge in Rumänien. Schneller kommt man mit der Seilbahn hinauf.
Albanien erlebt derzeit einen Hype. Beliebt bei Wohnmobil- und Van-Fahrern, zieht es auch Motorradfahrer in Festungsstädtchen wie Kruja oder nach Berat, die »Stadt der 1000 Fenster«. Die Straßen des gebirgigen 2,8-Millionen-Einwohner-Landes sind oft holprig und lehren Reisende die Langsamkeit. Doch es wird viel gebaut. Ein Reiseziel, das man im Visier behalten sollte!
Bulgarien mit seinen 6,8 Millionen Einwohnern bietet mehr als nur lange Sandstrände am Schwarzen Meer. Südlich von Sofia locken die Bergwelten des Witoscha-, Pirin- und Rila-Gebirges mit dem malerischen Rila-Kloster, einer der Top-Sehenswürdigkeiten des Landes.
Rumänien mit seinen 18,7 Millionen Einwohnern ist untrennbar mit dem Dracula-Mythos verbunden. Dieser zieht viele Touristen nach Transsilvanien, auch bekannt als Siebenbürgen, mit seinen Kirchenburgen, Kirchweihen und der Kuttelsuppe. Kurvenfans schwärmen von der Transfogarascher Hochstraße, die sich von Sibiu bis in die Walachei schlängelt – Rumänien musste daher in dieses Roadtrip-Buch!
Erstens: Improvisation ist alles! Planen Sie Ihre Tour, lassen Sie sich von diesem Buch inspirieren, aber bleiben Sie flexibel. Viele Routen sind Rundreisen oder grenzüberschreitend kombinierbar und lassen sich sowohl für Selbstfahrer als auch für Flugreisende mit Mietwagen anpassen. Halten Sie sich nicht strikt an Vorgaben, sondern improvisieren Sie: »Nema problema«, heißt es in Zagreb oder Belgrad – »Wir kriegen das schon hin«.
Zweitens: Nehmen Sie sich nicht zu viel vor! Die ganze Balkanhalbinsel zu bereisen, dauert Monate. Machen Sie es häppchenweise: eine Route für den Anfang, vielleicht noch eine auf dem Rückweg – etwa Slowenien und Kroatien oder Serbien und Montenegro. Bleiben Sie offen für die kleinen Dinge am Wegesrand, etwa den Plausch mit dem Tankwart, der mal in Böblingen oder Bregenz gelebt hat. Das funktioniert auch mit Händen, Füßen und dem Smartphone-Dolmetscher.
Drittens: Lassen Sie sich anstecken! Der Balkan ist für mich kein starres geografisches Gebilde, sondern eine Herzenssache – voller Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Gelassenheit. Meine Playlist mit Lieblingssongs am Ende des Buches hilft beim Einstimmen! Ich wünsche Ihnen wunderbare Roadtrips, immer wieder – denn diese Region lässt einen nicht mehr los, wenn man einmal für sie brennt!
Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:
Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei, und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.
Die Aufenthaltsdauer dem Reiseziel anpassen: Je weiter das Reiseziel ist, desto länger sollte der Aufenthalt sein. Dadurch lernen wir die Region nicht nur intensiver kennen, sondern stärken sie ganz nebenbei noch durch unsere Ausgaben vor Ort. Anfahrtsintensive Tagesausflüge sollten besser vermieden werden, das bedeutet nur Stress, sowohl für die Umwelt als auch für uns selbst.
Umweltbewusst fahren: Reisen mit dem Auto oder Wohnmobil sind grundsätzlich umweltfreundlicher als mit dem Flugzeug, dennoch können wir noch mehr tun und zum Beispiel den Kraftstoffverbrauch minimieren, indem wir vorausschauend fahren, so wenig Last wie möglich mit uns führen und die Umgebung vor Ort mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden.
Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.
Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.
Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden, bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.
Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.
Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-)Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.
Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.
So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf deren Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. So können ein Lächeln oder ein paar Worte in der Landessprache Berge versetzen!
ROUTE 1: SLOWENIEN
Slowenien ist gerade mal so groß wie Hessen, aber unglaublich abwechslungsreich: morgens in den Alpen wandern, nachmittags in der Adria baden. Dazwischen warten beeindruckende Karsthöhlen, charmante Städtchen mit spitzen Kirchtürmen, spritzige Raftingabenteuer, sattgrüne Natur – und nicht zu vergessen: der skurrile Grottenolm.
Start: Karawankentunnel
Ziel: Portorož
Länge: 440 km
Dauer: 4–5 Tage
Beste Reisezeit: Mitte Mai bis Mitte Oktober
Schmale Bergstraße mit spektakulärem Blick über die Julischen Alpen in Slowenien
Im Karawankentunnel, der Österreich und Slowenien verbindet, beginnt der Urlaub! Dank Schengenraum und E-Vignette fließt der Verkehr meist reibungslos. Nach acht Kilometer Tunneldunkel erreichen wir die »Sonnenseite der Alpen«, Slowenien, das zu drei Fünfteln mit Wäldern bedeckt ist. Sogleich zweigt die Landstraße 201 an der Ausfahrt Jesenice-zahod nach rechts ab, macht eine Schleife und verläuft dann westwärts parallel zur Save. Alpenhäuser mit Balkongeranien, Streuobstwiesen und Heuharfen ziehen vorbei. Einfache Heuharfen erinnern an Sprossenwände, doppelte an Scheunen. Im Dörfchen Gozd Martuljek versteckt sich die wohl fotogenste Heuharfe des Landes mit dem gezackten Berg Špik (2472 m) im Hintergrund. Die Straße umgeht den Skiort Kranjska, wo sich ein Tankstopp lohnt – die nächste Gelegenheit dazu bietet sich erst in Bovec. Auf der Landstraße 206 taucht der kristallklare Jasna-See auf: weißes Geröll vor Berggipfeln, Espresso-Plätze am Ufer und ein hölzerner Sprungturm mitten im See. Mutige vor!
Direkt nach dem Jasna-See beginnt der schönste Abschnitt der Route durch den Nationalpark Triglav: Sloweniens spektakulärste Bergstraße, Vršička cesta, windet sich in 50 Spitzkehren über den Vršič-Pass und bietet grandiose Ausblicke auf die Julischen Alpen. Diese kurvige Trasse ist von Mai bis Oktober geöffnet. Die Straße führt an der Nordseite in 24 Haarnadelkurven steil hinauf, mit Kopfsteinpflaster an den Kehren, und schlängelt sich dann am Vršič-Sattel mit weiteren 26 Serpentinen hinab.
Die Vršič-Passstraße wurde im Ersten Weltkrieg von russischen Kriegsgefangenen gebaut, um die Armee an der Isonzo-Front zu versorgen. Eine hölzerne Kapelle (Ruska kapelica) bei Spitzkehre Nummer 8 erinnert an einen Lawinenabgang 1916, bei dem über 300 Arbeiter starben.
Die vielleicht schönste Heuharfe Sloweniens steht im Dorf Gozd Martuljek, mit Blick auf den Berg Špik.
In der Berghütte Koča na Gozdu wartet ein Jota-Eintopf mit Sauerkraut und Bohnen – vom Balkon fällt der Blick auf den Berg Špik. Frisch gestärkt, geht es weiter über den Vršič-Sattel auf 1611 Metern, der zum Fotostopp lockt.
Es geht bergab ins Trenta-Tal, wo Steine die Leitplanke ersetzen und imposante Felswände die Straße säumen. Plötzlich zeigt sich die Soča, und von den Parkbuchten kann man zum smaragdgrünen Fluss hinabsteigen. Im Besucherzentrum von Trenta, dem ersten Ort nach Kranjska Gora, genießen wir gekühlte Getränke. Neun Kilometer nach Soča liegt ein alter k. u. k. Militärfriedhof. Wir folgen dem Schild Richtung Predilpass/Italien auf der schmalen Landstraße 203 und erreichen bald schon die Festung Kluže. Zurück geht es nach Bovec, einer beliebten Basis für Wildwasserrafting mit Gästehäusern, Campingplätzen und Restaurants.
In Kobarid dokumentiert ein Museum in der Ortsmitte die Schlachten am Isonzo. Am Ortsrand: die Napoleon-Brücke, unweit ein Parkplatz zum Wasserfall Kozjak. Auf der Hauptstraße geht es links nach Tolmin. Ein Stopp beim Restaurant und Outdoor-Zentrum Labrca lohnt sich, wo man campen und in der Soča baden kann.
Dann verläuft die Route durch ein Tal, in dem sich die Soča zu einem See staut. Im Sommer dreht hier das Ausflugsschiff Lucija seine Runden. Am Ende des Sees knickt die Straße links ab und führt durch den malerischen Ort Most na Soči mit seinem fotogenen Eisenbahnviadukt. Weiter geht es auf der Straße 102 entlang des Nebenflusses Idrijca.
Nun windet sich die Landstraße 909 über den Bergsattel Bohinjsko sedlo mit vielen Serpentinen, Holzlastern und Schmalstellen nach Bohinjska Bistrica. Von hier sind es nur sechs Kilometer zum Bohinjsko jezero, dem See von Bohinj. Eine entspannte Alternative ist die zehnminütige Zugfahrt durch den knapp sieben Kilometer langen Tunnel zwischen Podgora und Bohinjska Bistrica.
Nächstes Ziel: Bled mit seiner Kircheninsel und Klippenburg. Von dort geht es talauswärts auf die Autobahn. Ein Abstecher ins Bienenmuseum von Radovljica lohnt sich. Wer Zeit hat, kann im Alpenstädtchen Kranj mit seinem Luftschutztunnel unter der malerischen Altstadt stoppen.
Die Landschaft wird nun flacher, und Ljubljana mit seiner hübschen Altstadt rückt näher. Stadtauswärts nach Süden, Richtung Koper, geht es über die moderne Autobahn. Ein Abstecher bei Borovnica/Bistra zum Technischen Museum Sloweniens lohnt sich, wo Titos Luxus-Oldtimer ausgestellt sind. Durch die gebirgige Karstwelt erreichen wir die spektakuläre Tropfsteinhöhle Postojnska jama, in der der lurchartige Grottenolm lebt. Weiter auf der Landstraße 6, führt die Route über Pivka, wo ein Panzer auf einem Sockel den Weg zum Park der Militärgeschichte weist. Im früheren Kommandaturgebäude wird köstlicher Bohneneintopf nach altem Militärrezept serviert. Bei Kal knickt die Straße 622 ab und führt über Divača nahe den grandiosen UNESCO-Höhlen Škocjanske jame.
Die Landstraße 409 verläuft parallel zur Autobahn. Ein Abstecher zur Burg Sočerb an der italienischen Grenze lohnt sich – mit gutem Restaurant und atemberaubendem Blick auf die Bucht von Triest. Die Route führt über das Dörfchen Črni kal mit seinem »schiefen Turm« und Blick auf Sloweniens längstes Autobahnviadukt.
Über Dekani geht es die letzten Kilometer auf der Schnellstraße H5 in die lebhafte Hafenstadt Koper und weiter nach Izola mit charmanter Altstadt, zur Mondbucht und den Klippen im Naturreservat Strunjan. Piran empfängt seine Gäste mit malerischen Gassen, und nur einen Katzensprung entfernt liegt Portorož: Liegestühle, Sand und einladende Strandcafés – der perfekte Abschluss der Reise.
EINKEHREN
KAVARNA PARK (BLED)
1953 wurde hier die legendäre Blejska kremšnita erfunden – eine süße Sünde aus Eiercreme, Sahne, Blätterteig und Puderzucker. Über 16 Millionen Cremeschnitten wurden bereits verkauft! Das Original erkennt man daran, dass es wackelt.
sava-hotels-resorts.com
GOSTILNA AVSENIK (BEGUNJE)
Im Stammhaus der legendären Familie Avsenik in Begunje bei Bled, berühmt als das »Oberkrainer Quartett«, gibt es leckeres Essen, komfortable Zimmer und ein Minimuseum. Zweimal pro Woche wird hier Polka getanzt.
avsenik.com
KOČA NA GOZDU (VRŠIČ-PASS)
Rustikale Berghütte an der Vršič-Passstraße mit Terrasse und Kachelofen. Köstlich sind der Bohnen-Sauerkraut-Eintopf Jota und der hausgemachte Blaubeerstrudel. Auch prima zum Übernachten. Mit großem Parkplatz.
prezlc.si/koca_na_gozdu
KLOBASARNA (LJUBLJANA)
In diesem Imbiss mit Barhockern in der Altstadt, der übersetzt »Wursterei« heißt, gibt es die beste Krainer-Wurst von Ljubljana – unbedingt mit Senf und Meerrettich probieren.
klobasarna.si
GOSTILNA PRI MARI (PIRAN)
Familiäres Restaurant mit langer Tradition und authentischer Meeresküche. Da es nur wenige Tische gibt, empfiehlt sich eine Reservierung. Montag/Dienstag sind Ruhetage.
primari-piran.com
ÜBERNACHTEN
CAMPING BLED (BLED)
Größerer Fünfsterneplatz am See mit Stellplätzen und Mobilheimen; für Familien Animation. Unbedingt frühzeitig reservieren! Kies- und Wiesenflächen, saubere Waschhäuser.
sava-camping.com/si/camping-bled
CAMP LABRCA (TOLMIN)
Der grüne Campingplatz am Ufer der Soča ist eine Base für Rafting, Canyoning und Kajaktouren, die hier angeboten werden. Das urige Restaurant mit hölzerner Ausstattung lohnt sich auch, wenn man nicht hier campt.
maya.si
HOSTEL CELICA (LJUBLJANA)
Ehemaliges Militärgefängnis im Metelkova-Areal, in dem die Gefängniszellen individuell von Künstlern und Architekten zu Apartments, Zimmern und Schlafsaal gestylt wurden. Es gibt einen hübschen Garten.
hostelcelica.com
HOTEL JAMA (POSTOJNA)
Direkt am Höhleneingang der Postojnska jama gelegen, bietet dieses komfortable Hotel eine spannende Entdeckung: Geheimräume aus Titos Zeiten, die erst bei der Renovierung entdeckt wurden. Wohnmobile können auch über Nacht auf dem Parkplatz stehen, Tickets gibt es am Automaten.
postojnska-jama.eu/de/hotel-jama
L.STILE GLAMPING (PIRAN)
Glamping-Idylle in einer von fünf Jurten im Vorort Lucija, jede mit eigenem Bad. Perfekt, um sich im Pool abzukühlen, denn das Meer ist nicht gleich um die Ecke. Von April bis November geöffnet.
lstileglamping.com
Die alte Modrijan-Mühle am Fluss Pivka, nahe der Postojna-Höhle, ist ein echtes Kleinod.
NATIONALPARK TRIGLAV UND SOČA-TAL
Schon die Anreise ins Soča-Tal ist beeindruckend: Insgesamt 50 Spitzkehren winden sich hinauf und wieder hinab über den Vršič-Hochgebirgspass durch die Julischen Alpen. Am Südrand des Nationalparks Triglav erstreckt sich das Tal mit seinem smaragdgrünen Fluss Soča – perfekt für Raftingabenteuer.
Der Vršič-Pass im Triglav-Nationalpark in Slowenien schlängelt sich mit über 50 Haarnadelkurven durch die majestätischen Julischen Alpen – bergauf und bergab.
Jeder Slowene sollte einmal im Leben den Triglav besteigen, heißt es. An sonnigen Wochenenden sieht man eine bunte Mischung aus Turnschuhen, Bergstiefeln und Sandalen am Berghang – alles auf dem Weg zum dreigezackten Nationalberg Triglav, dem Dreikopf. Mit seinen 2864 Metern ist er nicht nur der höchste Berg Sloweniens, sondern auch ein Nationalsymbol. Er prangt auf dem Staatswappen und der Rückseite der 50-Cent-Münze. Der Triglavski narodni park, Sloweniens einziger Nationalpark, ist nach ihm benannt und erstreckt sich von Kranjska Gora im Norden bis fast nach Tolmin im Süden. Auf vier Prozent der Landesfläche Sloweniens leben hier Alpenmurmeltiere, Steinböcke und die seltene Zois-Glockenblume.
Am Ufer des Jasna-Sees bei Kranjska Gora thront der legendäre Gamsbock Zlatorog (»Goldhorn«) als Bronzedenkmal. Laut der Legende besitzen seine goldenen Hörner heilende Kräfte, die aktiviert werden, wenn er die Triglav-Rosen frisst, die aus der Erde sprießen, sobald er verletzt ist. Zlatorog kennt in Slowenien jedes Kind, und eine der beliebtesten Biermarken des Landes hat sich seinen Namen angeeignet.
Es gibt verschiedene Wege, um sich dem Triglav zu nähern: Im Norden führt ein Wanderweg ab Mojstrana durch das Vrata-Tal, vorbei am Wasserfall Pericnik. Im Winter verwandelt sich dieser in einen Vorhang aus dichten Eiszapfen, den man mit Steigeisen erklimmen kann. Wem das zu abenteuerlich ist, der kann im Alpinismusmuseum in Mojstrana alles über die Welt in den Julischen Alpen erfahren.
Vom Süden aus führt eine entspannte Fahrt über den Vršič-Pass durch den frei zugänglichen Nationalpark – immer wieder mit beeindruckenden Blicken auf den oft schneebedeckten Gipfel – ins Soča-Tal. Ab Trenta kann man starten, die reine Gehzeit bis zum Gipfel beträgt sieben Stunden – es ist also eine zweitägige Wanderung.
Ernest Hemingway verewigte das Soča-Tal in seinem Roman »In einem anderen Land«. Die Region erstreckt sich von Trenta über Bovec und Kobarid bis nach Tolmin und beeindruckt durch ihre geschichtsträchtigen Orte und die spektakuläre Natur. Trenta, der erste größere Ort im Soča-Tal, wenn man über den Vršič-Pass kommt, bietet ein Besucherzentrum, Shop, Unterkunft und Wanderwege, etwa zur Quelle der Soča.
Bovec ist bekannt als Homebase für Wildwasserrafting und bietet zahlreiche Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Kajakfahren und Radeln. Oberhalb führt eine Stichstraße zur Festung Kluže, ein historisches Tor zum Predil-Pass nach Italien. Ein paar Minuten entfernt liegt Fort Hermann, das die militärische Vergangenheit der Region beleuchtet. In Log pod Mangartom erinnern eine alte Grubenbahn und Schautafeln an den »Kaiser-Franz-Josef-Hilfsstollen«, der als Geheimgang nach Italien führte.
Kobarid wurde durch die entscheidende »Schlacht von Karfreit« im Ersten Weltkrieg bekannt, die mit einer Niederlage Italiens endete. Das private Museum von Kobarid (Kobariški muzej) erzählt diese dramatische Episode lebendig nach. Hemingway beschreibt die Stadt als »eine kleine weiße Stadt mit einem Campanile im Tal«. Ein Highlight ist die Napoleon-Brücke, über die Napoleon seine Truppen marschieren ließ. Vom Parkplatz oberhalb bis zum Wasserfall Slap Kozjak ist es eine halbe Stunde Spazierweg.
Tolmin, an der südlichen Grenze des Nationalparks Triglav, ist ein verschlafenes Städtchen. Ein Highlight ist die Tolminer Klamm (Tolminska korita), eine schmale Schlucht mit einer warmen Thermalquelle. Der 2,5 Kilometer lange Fußweg führt durch die Klamm, vorbei an senkrechten Felswänden.
Am Ufer des Jasna-Sees wacht die Fabelfigur Kosobrin aus »Kekec«, Sloweniens bekanntestem Kinder- und Jugendfilm.
POT MIRU – WEG DES FRIEDENS
Der »Pot miru« (»Weg des Friedens«) ist eine faszinierende Wanderroute entlang alter Kriegsgräben, Kavernen und Kriegsfriedhöfe. Mit einer Gesamtlänge von fast 250 Kilometern, die auch in kleineren Abschnitten erwandert werden können, überquert der Pfad die Grenze nach Italien. Entlang des Weges laden sechs Freilichtmuseen, darunter Ravelnik und Kolovrat, zu einem Stopp ein und bieten vertiefende Einblicke in die Geschichte der Isonzo-Schlachten. Eine App macht das virtuelle Erleben noch plastischer und ermöglicht interaktive Erkundungen.
potmiru.si
KÄSEGENUSS IN TOLMIN
Tolmin ist bekannt für seinen traditionellen Hartkäse aus Rohmilch, den Tolminc. Seit Jahrhunderten unverändert in der Rezeptur, besticht er mit einem leicht nussigen, milden Geschmack. Der Käse ist in der Molkerei Planika in Kobarid erhältlich, die auch viele andere lokale Produkte anbietet – perfekt für Selbstversorger und ideal, wenn man im Kamp Kobarid übernachtet! Wer es noch authentischer mag, kann nach Voranmeldung direkt bei der Käserei Sirana Gugala in Tolmin einkaufen. Ein echtes kulinarisches Highlight für Käseliebhaber!
mlekarna-planika.si, gugala.si
SEE VON BOHINJ
Sloweniens größter Gletschersee ist von den Julischen Alpen und einem naturbelassenen Ufer umgürtet. Ein so malerischer Ort, dass hier unmöglich ein Verbrechen geschehen kann – zumindest, wenn es nach Agatha Christie geht.
Blick auf den Bohinj-See im Triglav-Nationalpark
Die Grande Dame der Kriminalliteratur, Agatha Christie, verbrachte 1967 einen Sommer am idyllischen See von Bohinj (Bohinjsko jezero) im Örtchen Ribčev Laz. Und erklärte, der See sei »viel zu schön für einen Mord« und dass sie ihn nicht als Schauplatz eines Romans nehmen wolle, erklärte sie einem slowenischen Reporter im Interview. Das Bellevue dümpelt unterdessen vor sich hin.
Bohinj ist kein Ort, sondern ein Tal in den Julischen Alpen. Der Hauptort Bohinjska Bistrica liegt sechs Kilometer vom See entfernt. Im Sommer schippert ein elektrisch betriebenes Ausflugsboot von Ribčev Laz nach Ukanc und zurück. In Stara Fužina lohnt das Sennereimuseum. Hauptattraktion ist der 78 Meter hohe Wasserfall Savica, den der slowenische Nationaldichter France Prešeren in seinem Poem »Die Taufe an der Savica« besang. Wer die Welt lieber von oben bestaunt, surrt mit der Seilbahn auf den Berg Vogel auf 1535 Meter Höhe. Von dort lässt sich Sloweniens größter Gletschersee in seiner ganzen Pracht bewundern, und man kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass Agatha Christie recht hatte.
MIT DEM AUTO AUF DEN ZUG
Ab Podbrdo fährt der Autoverladezug in nur zehn Minuten durch Sloweniens längsten Tunnel (6,39 km) nach Bohinjska Bistrica. Bereits 1906 von Erzherzog Franz Ferdinand eingeweiht, brachte der Tunnel einen enormen Aufschwung für das abgeschottete Tal von Bohinj.
potniski.sz.si/vozni-redi/avtovlak
SEE VON BLED