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Die Nacht unter funkelnden Sternen, mit Meeresrauschen und dem Zirpen der Zikaden verbringen – so geht Camping in Kroatien. Dieser Reiseinspirationsband bringt Sie zu den schönsten Campingplätzen am Meer, in den Bergen, an schäumenden Wasserfällen, auf Weingütern oder im Mandarinengarten. Ob Sie mit Zelt, Caravan, Van, Wohnmobil oder ohne eigene Ausrüstung unterwegs sind – für jeden Geschmack und Geldbeutel ist das Passende dabei.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 208
Vorwort
Wohlfühlplätze zum Entschleunigen
1Kein Liebesgeflüster unterm Leuchtturm
Am Kap Savudrija beginnt die Campingplatz-Girlande
2Morgenkaffee mit Inselpanorama
Bei Pula hat man die Brijuni-Eilande fest im Blick
3Zerklüftete Badebuchten am Kap Kamenjak
Istriens Südzipfel lockt mit der perfekten Welle
4Villen, Berge und eine Seepromenade
Naturcamping an der nostalgischen Riviera von Opatija
5Stara Baška beglückt mit schönen Stränden
Mit oder ohne Badesachen in die Fluten eintauchen
6Mein Freund Häuptling Winnetou
Starigrad-Paklenica beherbergte den edlen Indianer
7Sandburgen bauen bis zum Sonnenuntergang
Der Lieblingsstrand der Königin in Nin
Passen wir eigentlich zusammen?
Zehn Tipps für die Suche nach dem richtigen Campingplatz
8Alle Vögel sind schon da
Am Vransko jezero mit Kormoranen campen
9Das Zirpen der Zikaden auf Murter
Bootsbesitzer werfen in Jezera die Leinen los
10Mittendrin in Mitteldalmatien
Camping am weißen Kiesstrand von Zaostrog
11Campen mit Rotwein und Austern
Die Halbinsel Pelješac lockt Feinschmecker
12Im Reich der Mandelbäume
Auf Korčula findet jeder seine Badebucht
13Übers Meer nach Dubrovnik schippern
Ganz entschleunigt unterwegs in Süddalmatien
Wohlfühlplätze für Familien
14Die Campingstadt am Meer
In Umag kommen kleine Seeräuber groß raus
15Histrier auf Zeit in Funtana
Robinson Crusoe hätte sich hier wohlgefühlt
16Frühschoppen ohne Lederhosen
Am Lim-Kanal bei Rovinj wird hüllenlos gecampt
17Unter Geiern auf der Insel Cres
Wildromantisches Eiland mit reichlich Macchia
18Meerblick statt Fellstiefel
Auf Lošinj geht Wintercamping im grünen Parkwald
19Baden, buddeln, Burgen bauen
Lopar lockt auf Rab mit wunderbaren Sandstränden
Falten, klappen, rollen
Praktische Tipps fürs Campergepäck
20Das Urlaubsdorf auf der Landzunge
Meisterliche Baukunst in Šibenik entdecken
21Fünf Schritte bis zum Strand
Ganz nah bei der Westernstadt Trogir campen
22Vor den Toren der Großstadt
Wellness, Wintercamping und Familienspaß bei Split
23Camping unter Tamarisken, Linden und Birken
Die Cetina, das Meer und die Berge
Wohlfühlplätze mit Luxusfaktor
24Im Reich des Hopfens campen
Wellness wird in Buje großgeschrieben
25Am Infinitypool in Poreč
Wo der Pool ins Meer überläuft
26Bei Yoga Sonne und Strand grüßen
In Pomer warten 199 Zelte mit Glamourfaktor
27Eine ziemlich vokallose Insel
Bei Omišalj auf Krk beginnt die Inselwelt der Kvarner-Bucht
Ein paar Basics für die Straße
Was man für Anreise und Roadtrip durch Kroatien wissen sollte
28Ein Nickerchen unterm Olivenbaum
Bei Tisno glitzern die Sonnenschirme silbrig und grün
29Eine Kugel zum Schlafen
In Podgora sind die Zelte rund
30Wo Gäste wie ein Schatz empfangen werden
Bei Drvenik nächtigt man in einer abgeschotteten Bucht
31Würfelförmige Häuschen am Hang
Ohne Remmidemmi campen bei Ploče
32Reif für die Insel
Brač spendet Abwechslung vom Festland
33Robinson im Luxuszelt
Glamping auf der Lavendelinsel Hvar
Wohlfühlplätze mit Bergblick
34Wo der Berg mal eine Insel war
Im Naturpark Papuk wacht man mit Bachblick auf
35Flusscamping an der Mrežnica
In Duga Resa wird Rafting und Baden großgeschrieben
36Eine Nacht im Tipi an den Plitvicer Seen
Im Reich der Bären, Wölfe und Luchse
Einsteiger-Knigge fürs Campen
Was man auf dem Campingplatz beachten sollte
37Schäumende Wasserfälle in Tintenblau
Hier ist man den Plitvicer Seen ganz nah
38Die Arena als Spielplatz
Auf dem Camping Plitvice wird es kreisrund
39Bergluft unterm Sternenhimmel
Entschleunigung im Eco Camp Rizvan City
40Fantasiewesen auf Zeit
In Baške Oštarije schlüpft man in Erdlöcher
41Wo sich Berge und Meer berühren
Ruhige Wildwestkulisse im Velebit
42Keine Kakteen im Pueblo
Wo sich die drachengrüne Zrmanja durch den Fels windet
43Das Klacken der Kugeln
Grünblaue Kaskaden im Nationalpark Krka
44Bergglück im Biokovo
Übernachten im Gemüsegarten
Wohlfühlplätze für Insider
45Berauschendes Campingglück
In Sveti Martin nächtigt man mitten im Weinberg
46Unter der Erde blubbert es
Im Zagorje ist Thermencamping angesagt
47Stadt, Land, See
Alle Wege führen nach Zagreb
48Schnabelgeklapper auf dem Kamin
Im Storchendorf Čigoć wird im Sumpfgebiet gezeltet
Traumstraßen in Kroatien
Kurvenreich in den Süden
49Aufwachen zwischen Maisfeld und Weinberg
Land und Leute der Bilogora kennenlernen
50Reiterhof mit Weinprobe
Pferde und Winzerfreuden in Slawonien
51Die Sumpfwelt der Schildkröten
Unterwegs im Naturpark Kopački rit
52Eine Prise Paprika darf nicht fehlen
In der Baranja sind die Sommermonate strohgelb
53Der Traum des Leuchtturmwärters
Abchillen kurz vor der Insel Pag
54Im Schilf die Seele baumeln lassen
Ein Naturidyll an den Baćin-Seen
55Positive Energie tanken
Auf der Obstwiese bei Opuzen in Süddalmatien
Register
Bildnachweis
Impressum
Istrien und Kvarner-Bucht
1Camping Lighthouse
2Brioni Sunny Camping
3Arena Stupice Kamp
4Opatija Camping
5Škrila Sunny Camping
14Camping Park Umag
15Istra Premium Camping Resort
16Naturistički kamp Valalta
17Camping Cres Kovačine
18Camping Čikat
19San Marino Camping Resort
24San Servolo Wellness Camping
25Boutique Camping Materada Beach
26Arena One 99 Glamping
27Camping Omišalj
Norddalmatien
6Pansion-Kamp Plantaža
7Camping Nin
8Camp Vransko jezero Crkvine
20Amadria Park Camping
28Olivia Green Camping
53Odmoree Camp & Hostel
Mitteldalmatien
9Camping Jezera Village
10Kamp Viter
11Autocamp Prapratno
21Kamp Rožac
22Camping Stobreč
23Kamp Galeb
29Medora Orbis Camping & Glamping
30Camping Milo Moje
32Boutique Camping Bunja
33Plage Cachée Glamping
Süddalmatien
12Camp Mindel
13Camping Kate
31Grot Camping Homes
54Camping Baćinska jezera
55Good Energy Camping
Bergland
35Kamp Slapić
36Plitvice Holiday Resort
37Autokamp Korana
38Camping Plitvice
39Eco Camp Rizvan City
40Kamp Velebit
41Camping Vrata Velebita
42Mićanovi Dvori Camping Village Zrmanja
43Auto Kamp Krka
44Camping Biokovo
Slawonien
34Kamp odmorište Duboka
49Izletište i vinotočje Vinia
50Ranč Ramarin
51Camp Family Kopačevo
52Camping Suza Baranje
Nordkroatien
45Wine camp – Vinska kuća Hažić
46Kamp Vita Terme Tuhelj
47Camp Zagreb
48Tradicije-Čigoć
Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:
Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei, und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.
Die Aufenthaltsdauer dem Reiseziel anpassen: Je weiter das Reiseziel ist, desto länger sollte der Aufenthalt sein. Dadurch lernen wir die Region nicht nur intensiver kennen, sondern stärken sie ganz nebenbei noch durch unsere Ausgaben vor Ort. Anfahrtsintensive Tagesausflüge sollten besser vermieden werden, das bedeutet nur Stress, sowohl für die Umwelt als auch für uns selbst.
Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den CO2-Ausstoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.
Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.
Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.
Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden, bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.
Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.
Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-) Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.
Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.
So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf deren Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. So können ein Lächeln oder ein paar Worte in der Landessprache Berge versetzen!
Schön schattig, mit unverstelltem Blick aufs Meer – da will man hin!
Camping macht glücklich – in Kroatien erst recht. Hier scheint die Sonne länger als anderswo, das Meer glitzert türkisblau und umspült mehr als 1000 Inseln. Die bleichen Berge in Dalmatien sind gezackt, und die grünen Kuppen tragen Hügelstädtchen, vor allem in Istrien. Bis in die nächste antike oder venezianische Küstenstadt ist es nie weit. Fernab der Adria gibt es Naturhighlights, die man so gar nicht auf dem Schirm hat: Sumpfgebiete im Landesinneren, in denen man dicht an dicht mit Störchen, Schildkröten und Schilf campt. Ganz großes Naturkino bieten die Nationalparks mit ihren schäumenden Wasserfällen. Und wenn man an endlosen Sonnenblumenfeldern vorbei durch Slawonien gleitet, ist es nie weit bis zum nächsten Winzer oder guten Restaurant – was sich für Campingplätze nicht unbedingt behaupten lässt. Die meisten erstrecken sich nämlich an der 1777 Kilometer langen Küste, im Landesinneren wird es dünner bis ganz dünn.
Aus mehreren Hundert Plätzen, die es in Kroatien gibt, habe ich die schönsten 55 herausgepickt, über das ganze Land verteilt – von unentdeckten Perlen bis hin zu bewährten Plätzen, die kaum Wünsche offenlassen. Die Auswahl ist persönlich, und dieses Reisebuch ist wie eine bunte Tüte vom Kiosk, voller Überraschungen. Ebenso bunt gemischt ist die Gruppierung der Plätze in diesem Reisebuch – nach fünf Hauptthemen: Da gibt es Plätze ohne viel Schnick und Schnack, die gut zum Entschleunigen sind; dann solche, auf denen sich Familien besonders wohl fühlen; ein Kapitel gehört dem Luxuscamping, sei es im Tipi oder im Kugelzelt; in einem weiteren stehen Campingplätze mit Bergblick im Mittelpunkt, und zuletzt verrate ich Ihnen noch ein paar Wohlfühlplätze für Insider. Die kleinen, versteckten sind zugleich meine liebsten – wo ich als Zeltcamperin einfach ein paar Heringe in die Wiese klopfen darf. Lassen Sie sich von meiner Begeisterung für Land und Leute in Kroatien anstecken! Möge dieses Reisebuch Sie inspirieren und den passenden Wohlfühlplatz finden lassen. Viele schöne Campingmomente in Kroatien wünsche ich Ihnen!
Herzlich,
Ihre Veronika Wengert
Ohne Schnick und Schnack campen. Nachts Funkelsterne am Himmel gucken oder Gluckerwellen lauschen. Tagsüber mit einem beherzten Sprung in die kristallklare Adria tauchen oder in einer lauschigen Felsbucht herumdümpeln. Was will das Camperherz mehr?
Das Meer ist grün und blau, der Strand meist nur wenige Schritte entfernt: Kroatien ist perfekt für klassisches Schönwetter-Camping. Es gibt winzige, große und riesige Campingplätze, die kaum unterschiedlicher sein könnten – doch eines verbindet sie: Die meisten erstrecken sich entlang der 1777 Kilometer langen Festlandküste, einige auch auf den vorgelagerten Inseln. Mit ein wenig Glück findet sich daher immer irgendwo ein nettes Plätzchen mit Meerblick. Mitunter bedarf es ein wenig Planung im Hochsommer, da solche Plätze besonders begehrt sind. Wer ohne viel »Drumherum« auskommt – mit Fokus auf klassischem Camping in der Natur – und einfach nur entschleunigen und einen Gang zurückschalten möchte, wird auf diesen Plätzen sein Campingglück finden!
Das Meer spielt in Kroatien meist die Hauptrolle – so auch auf dem Brioni Sunny Camping in Istrien.
Am Kap Savudrija beginnt die Campingplatz-Girlande
Eine zerklüftete Küste mit vielen Badeplätzen wartet nur ein paar Schritte von der Parzelle entfernt. Auf Kroatiens nordwestlichstem Kap bei Savudrija wird im Schatten eines alten Leuchtturms mit herzbewegender Geschichte gecampt.
Leuchttturm an Kroatiens westlichstem Zipfel
Weiter westlich kommt man in Kroatien nicht: Das felsige Kap Savudrija ragt hier, im Nordwesten der Halbinsel Istrien, weit in die Bucht von Triest hinein. Reist man über die slowenische Küste an, bildet der Campingplatz Lighthouse den Auftakt. Auf ihn folgt eine Girlande großer, teils riesiger Ferienanlagen an der Westküste Istriens. Davon hebt sich dieser kleine, familiäre Platz mit seinen gerade einmal 30 Stellplätzen deutlich ab.
Doch auch sonst fällt er auf: Mit einer knallgelben Chipkarte wird der Duschregen gestartet, und ein Geschirrspüler braust Teller und Tassen in wenigen Minuten blitzblank. Da bleibt mehr Zeit zum Baden, ob auf Felsplatten oder am Kiesstrand – auf alle Fälle gleich ums Eck und vorzugsweise mit Badeschuhen. Gekühlte Getränke für den Strand besorgt man an der Rezeption, dort lässt sich auch die Camperküche mit Olivenöl und regionalem Wein aufstocken. Einen Laden gibt es nicht, ein Lokal befindet sich gleich am Uferweg.
Abendstimmung an der Mole von Savudrija
Die Bäume auf dem Platz sind noch recht jung. Dafür campt man (fast) im Schatten eines 36 Meter hohen Leuchtturms, der Schiffen schon seit 1818 den Weg weist. Hinein geht es allerdings nur für Apartmentgäste, die darin logieren. Den Leuchtturm ließ der österreichische Graf Metternich für eine Ballbekanntschaft errichten, die ihm den Kopf verdreht hatte. Aus dem geplanten Liebesnest wurde jedoch nichts, da die Angebetete kurz vor der Fertigstellung verstarb. Ein zweites Highlight sind die »schwebenden Fischerboote« unterhalb der Zufahrtsstraße. Die werden am Abend aus dem Wasser gezogen und trocknen auf zwei überkreuzten Holzpfählen einige Meter über dem Meer – ein hübsches Fotomotiv! Savudrija ist ansonsten ein Badeort mit Privatzimmern und Campingplätzen ohne »richtiges« Zentrum. Sightseeing klappt in den südlich gelegenen Küstenstädtchen Umag oder Novigrad besser!
»Schwebende Fischerboote« beim Trocknen
Info
Camping Lighthouse, Svetioničarska ulica 16a, 52475 Savudrija-Bašanija, www.camp-lighthouse.hr
SIGHTSEEING
Leuchtturm Svetionik Savudrija am Platz; Fischerboote am Strand Svetionik (beim Kreisverkehr); Stadtbummel in Umag und Novigrad
ESSEN UND TRINKEN
Restaurant Lanterna, Svetioničarska ulica 16, 52475 Savudrija-Bašanija; Weinprobe in der Vinarija Degrassi, Podrumarska 3, 52475 Savudrija-Bašanija, www.degrassi.hr
ACTION UND AUSFLÜGE
Ausflug nach Slowenien in die Salinen von Sečovlje, www.kpss.si, oder ins pittoreske Küstenstädtchen Piran, www.portoroz.si; Istrische Olivenöl- und Weinstraße, www.istra.hr
ANREISE
Autobahn A 1 von Ljubljana nach Koper, Grenzübergang Dragonja/ Plovanija. In Savudrija der Beschilderung in den Ortsteil Bašanija folgen, am Kreisverkehr rechts die schmale Zufahrtsstraße zum Leuchtturm hinauf
TOURISTENINFORMATION
www.coloursofistria.com
Bei Pula hat man die Brijuni-Eilande fest im Blick
Jugoslawiens Staatschef Tito hatte über 30 Villen, doch eine mochte er besonders gern: die Residenz auf dem Brijuni-Archipel. Vom Campingplatz aus hat man einen unverstellten Blick auf die Inselgruppe, auch die Hafenstadt Pula ist nicht weit.
So nah dran ist man an den Brijuni-Inseln nur selten, zumindest vor dem ersten Morgenkaffee: In Sichtweite ragen die versprenkelten Eilande aus dem Meer, und allein das beschert dem Campingplatz Brioni Sunny Camping sofort ein paar Sympathiepunkte. Glücklich, wer eine Parzelle oder ein Mobilheim in erster Reihe sein Eigen nennt und nur ein paar Schritte zum schönen Kiesstrand laufen muss. Der ist immerhin anderthalb Kilometer lang! Zeltcamper können, falls Petrus die Regenschleusen öffnen sollte, auf das Hostel am Platz ausweichen, das die Valamar-Gruppe hier ebenfalls betreibt. »On top« zur schönen Strandlage gibt es ein solides Sportangebot mit Tauchzentrum, Volleyballplatz und Bootsverleih, dazu einen Spielplatz und aufblasbaren Wasserpark für die Kleinen. Restaurant, Strandbars und Supermarkt – alles da, aber ohne Schnickschnack. Glamourös ist hingegen die Vergangenheit der Brijuni-Inseln. Hierher lud Josip Broz Tito nicht nur Staatsgäste, sondern auch Hollywood-Schauspielerinnen wie Elizabeth »Liz« Taylor oder Sophia Loren ein. Zu Zeiten Jugoslawiens waren die Inseln für Urlauber gesperrt. Längst schon hat der Archipel jedoch Nationalparkstatus und ist im Sommer gut besucht. Tickets sollten daher besser ein paar Tage im Voraus reserviert werden, das geht auch online. Ausflugsboote starten im malerischen Küstenstädtchen Fažana, fünf Kilometer nördlich des Campingplatzes.
Schon am Pier der größten Insel, Veli Brijun, warten Dinosaurierspuren. Das Tito-Museum nebenan verheißt mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos eine Zeitreise in die Ära des Kalten Krieges. Dann tuckert das Touristenbähnchen mit deutschsprachiger Dauerbeschallung an römischen Ruinen, einem Methusalem-Olivenbaum und einem Safari-Park vorbei. Dort leben noch Titos »Staatsgeschenke« oder deren Nachkommen – etwa die Elefantendame Lanka, ein Mitbringsel aus Indien.
Früher marschierten hier Gladiatoren auf, heute sind es Urlauber: die Arena von Pula.
Ein Fahrrad lässt die Entfernung nach Pula, der größten und urbansten Stadt Istriens, dahinschmelzen. Wer mit dem Auto oder Wohnmobil unterwegs ist, findet unterhalb des römischen Amphitheaters, dem Wahrzeichen der Stadt, meist einen Parkplatz. In der erstaunlich gut erhaltenen »Arena«, wie sie von den Kroaten nur genannt wird, fanden in der Antike Gladiatorenkämpfe vor bis zu 23 000 Zuschauern statt.
Tipp
Wenn die Ausflugsboote von den Brijuni-Inseln nach Fažana zurückkehren – nicht gleich zum Campingplatz eilen! Eine Portion gegrillter Sardinen in einer gemütlichen Taverne sollte drin sein, etwa in der Konoba Feral (www.restaurant-feral.com). Die silbrig glänzenden Mini-Fische, die nur selten auf der Speisekarte stehen, haben in dem Küstenstädtchen nämlich eine lange Tradition. Im Sommer wird ein Sardinenfest gefeiert, und an der Uferpromenade gibt es Fischskulpturen. Über 100 Zubereitungsarten kennt man hier! Selbstversorger werden in der nostalgischen Jugendstil-Markthalle in Pula fündig, wo es frische Sardinen für den schmalen Geldbeutel gibt – überhaupt ist der Markt ein Fest für die Sinne!
Vom Campingplatzstrand hat man die Inselgruppe der Brijuni fest im Blick.
Pula umgibt ein dichtes Netz an Festungen, die noch aus k.u.k.-Zeiten stammen.
Der Weg durch die Altstadt führt über das römische Forum, den heutigen Hauptplatz mit dem Augustustempel. Auf dem höchsten Punkt der Stadt thront ein venezianisches Kastell, darunter zieht sich die »Zerostrasse«, ein Geflecht aus Luftschutztunnels, das der Bevölkerung zu k.u.k.-Zeiten Schutz bot. Ein nagelneuer Lift verbindet die Gänge mit dem Kastell, und der Ausblick von oben ist wirklich grandios. An klaren Tagen reicht der Blick sogar bis zum schmucken Olivenölstädtchen Vodnjan mit dem höchsten Kirchturm Istriens. Ein Besuch Pulas lohnt auch am Abend. In der Fußgängerzone rocken Straßenmusiker, und am Hafen leuchten die gigantischen Kräne der Uljanik-Werft in Rot, Grün oder Gelb – mit Lichtdesign stilvoll in Szene gesetzt! Ganz so weit muss man vom Campingplatz Sunny Brioni – der an den italienischen Namen der Brijuni-Inseln anlehnt (ebenso wie das Luxus-Anzuglabel Brioni!) – aber gar nicht fahren. Pula war zu k.u.k.-
Zeiten Kriegsmarinehafen und mit einem engen Netz an Festungen umgürtet. Punta Christo ist eine davon und befindet sich nur zehn Minuten Fußweg vom Campingplatz entfernt. Leider ist die Festung nur geöffnet, wenn gerade ein Musikevent stattfindet. Eine gemütliche Hippie-Bar am äußersten Ende der Landzunge, unterhalb der Festung, ist der perfekte Ort für einen Sundowner: In Danijels Lighthouse sitzt man auf bunt zusammengeschusterten Holzbänken und alten Taurollen über einem Mini-Leuchtfeuer am Meer und hofft, dass dieser Platz möglichst lange ein »Geheimtipp« bleibt.
Die Festung Punta Christo bei Pula stammt noch aus k.u.k.-Zeiten.
Info
Brioni Sunny Camping (ex Puntižela), Puntižela 155, 52107 Pula-Štinjan, www.camping-adriatic.com
SIGHTSEEING
Stadtbesichtigung Pula mit Amphitheater, römischem Forum und Kastellhügel; Aquarium Pula mit Meeresschildkröten-Rettungszentrum im Fort Verudela, aquarium.hr
ESSEN UND TRINKEN
Restaurant am Platz; Grill Bar Campo, Fortin ulica 21, 52100 Pula-Štinjan, Facebook: @Grill Bar Campo
ACTION UND AUSFLÜGE
Schiffsausflug zum Nationalpark Brijuni, www.np-brijuni.hr; Olivenöl-Shopping und Streetart-Fassadenbilder in Vodnjan
ANREISE
Nach dem Grenzübergang Dragon-ja/Plovanija die A 9 Richtung Pula bis Ausfahrt Vodnjan-Jug nehmen, auf der Straße D 21 Richtung Fažana/Brijuni fahren und zweimal rechts abbiegen
TOURISTENINFORMATION
www.pulainfo.hr
Istriens Südzipfel lockt mit der perfekten Welle
Klippenspringer, Felsbuchten, Sonnenuntergänge – und ein wunderbares Lüftchen, das die Segel beim Windsurfen strafft. Das erwartet Outdoor- und Wassersportfans auf diesem Campingplatz auf der Halbinsel Premantura ganz im Süden Istriens.
Spektakuläre steile Klippen prägen das Kap.
Es gibt Campingplätze, auf denen fühlt man sich mit dem Mini-Zelt eher wie ein Zwerg, umgeben von Motorriesen auf vier Rädern. An der Südspitze Istriens hingegen nicht. Im Pinienwald des riesigen Campingplatzes Arena Stupice werden Hammer, Heringe und Haken ausgepackt, und schon reiht man sich zwischen rote, graue oder grüne Zelte ein, neben denen die Surfsegel trocknen. Der bei Surfern beliebte Platz bietet vor allem am Vormittag gute Chancen für die perfekte Welle.
Der Einstieg ist felsig, der Strand 2,5 Kilometer lang und durch Kiesbuchten aufgelockert, eine Windsurfstation gibt es dort auch.
Besonders fotogen präsentiert sich eine kleine Halbinsel auf dem Campingplatz, die wie ein Apfel am Stiel ins Meer hineinragt. Mit dem Wohnmobil parkt man dort kreisförmig nebeneinander – zwar mit Strom, Wasser und Abwasser, dafür jedoch in der prallen Sonne. Der Rest des Platzes ist allerdings weitgehend schattig, auch Mobilheime findet man in dem kleinen Wäldchen.
Die Lage ist kaum zu toppen: Der Campingplatz der Arena-Gruppe erstreckt sich in der Bucht von Medulin, am Eingang in das Naturreservat Kap Kamenjak mit seinen zerklüfteten, unberührten Naturstränden. Am besten mit dem Mountainbike losstrampeln, dann spart man sich die Öko-Taxe, die mit Motor fällig wird. Und immer schön an der Küste entlang und die staubige, holprige Autopiste in der Mitte der Halbinsel meiden! Am Südzipfel lockt dann die legendäre Safari-Bar mit ihrem selbst gezimmerten Piratenturm, Rutsche, Schaukel und Karussell – alles aus Dingen, die das Meer angeschwemmt hat. Zwischen Schilf und Bambus wird hausgemachte Sangria getrunken, und unterhalb der Bar hüpfen Klippenspringer in der Kolumbarica-Bucht ins Wasser. Die Ostküste hinauf folgen weitere Felsbuchten und Badeplätze – ehe der Campingplatz wieder grüßt.
Pirat auf Zeit: Das geht beispielsweise auf dem Aussichtsturm der Safari-Bar.
Info
Arena Stupice Kamp, Selo 250, 52100 Premantura, www.arenacampsites.com
ESSEN UND TRINKEN
Beach-Bar Safari Bar, an der Südspitze des Kap Kamenjak gelegen (Beschilderung); Restaurant Istarska Farma (Beschilderung, ca. 2,5 Kilometer südlich von Premantura auf Höhe des Strandes Polje), ebenfalls im Naturreservat
ACTION UND AUSFLÜGE
Naturreservat Kap Kamenjak (Donji Kamenjak) mit Dino-Lehrpfad; oberer Abschnitt Kamenjak (Gornji Kamenjak) mit Fossilientunnel, Kreuzweg und altösterreichischen Militärruinen
ANREISE
Ab Pula die Premanturska cesta in Richtung Premantura nehmen, in der Ortsmitte von Premantura links in die Straße Selo einbiegen und ca. 500 m weiterfahren
TOURISTENINFORMATION
www.kamenjak.hr
Naturcamping an der nostalgischen Riviera von Opatija
Eine wunderbare Promenade mit Jugendstilvillen, die sich unter den gebirgigen Naturpark Učka duckt. Wer an der Riviera von Opatija campt, kann morgens eine Bergwanderung unternehmen und am Nachmittag im Meer baden.
Zeitlos elegant präsentiert sich Opatija.
Jugendstilvillen, blühende Parkanlagen und eine zwölf Kilometer lange Uferpromenade, der Lungomare, umsäumen das elegante Städtchen Opatija in der Kvarner-Bucht, westlich von Rijeka. Schon der Habsburger Adel spazierte hier entlang, die Sachertorte ließ man sich damals mit der Südbahn direkt aus Wien bringen. Klingt ganz schön mondän? Sicher gibt es mehr Nobelhotels an der Riviera von Opatija als anderswo, und Villen drängen sich dicht an dicht am Meer. Daher würde man an diesem Küstenabschnitt vermutlich eher keinen naturnahen, weitläufigen Campingplatz erwarten. Es gibt ihn jedoch! Wer keinen makellosen Platz mit Restaurant, Supermarkt und modernsten Sanitärräumen erwartet, sondern sich über die schöne grüne Natur und einen Münz-Kaffeeautomaten an der Rezeption freuen kann – der findet hier sein Camperglück. Kleiner Fitness-Trost: Der Weg zum Bäcker oder Supermarkt, beides außerhalb des Platzes, verbrennt ein paar Kalorien.
Der Campingplatz Opatija erstreckt sich südlich des namensgebenden Städtchens im Badeort Ičići. Das Gelände ist leicht geneigt, die Stellplätze sind jedoch weitgehend eben. Eine Schotterfläche finden die großen Reisemobile vor, ein reichlich grünes Wiesengelände gibt es für Zeltcamper und Co.
Hier wurden jedoch keine Parzellen dicht an dicht mit dem Lineal gezogen, sondern jeder stellt sich einfach dorthin, wo es ihm gefällt. Je weiter oben man campt, desto ferner rückt das Grundrauschen der im Sommer stark befahrenen Küstenstraße.
Um die kommt man allerdings nicht herum, wenn man ans Meer will: Ein paar Minuten geht es treppab, und erst dann ist man an den Badeplätzen von Ičići – zwar mit Kies und Beton, dafür mit praktischen Einstiegsleitern und Fast-Food-Imbiss. Allzu breite Strände darf man hier nirgendwo erwarten, denn direkt neben der Küste wächst das grüne Mittelgebirge Učka langsam, aber stetig, empor. Das schirmt die Kvarner-Bucht vor kühlen Winden ab und sorgt für recht milde Winter.
Kalksteinnadeln in der Vela-Draga-Schlucht
Vom benachbarten Villenort Lovran – geparkt wird am Hafen – führt ein langer, herausfordernder Treppenweg ins Učka-Gebirge hinauf, am Wochenende kann man aber auch den Bus nehmen. Alternativ fährt man die Straße bis zum Poklon-Pass oberhalb des Učka-Tunnels hinauf, der mit Besucherzentrum, Panoramablick und gutem Restaurant aufwartet. Von hier oben beginnt die kürzere Wandervariante auf den höchsten Punkt im Učka-Gebirge, den Vojak, mit altösterreichischem Gipfelturm. Die Aussicht auf die Kvarner-Bucht und die Inseln ist traumhaft!